Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

Kielius schrieb:Nur ist dieser Mann natürlich kein "friedlicher Kleinkrimineller", sondern er hat eine schwer gestörte, psychopathische Persönlichkeit. Er trägt immer ein Messer bei sich. Er hat eine labile Persönlichkeit. Seine aufgestaute Langeweile und sein Frust können aus geringem Anlass umschlagen in Wut und Aggression.

Sehr gut zusammengefasst. Genauso empfinde ich das auch. Nur gehe ich noch weiter und unterstelle schweren Drogenkonsum mit Auslösung von Wahnvorstellungen, Aggressionen etc.

Da an Daniel keine Abwehrspuren festgestellt wurden, könnte ich mir folgenden Tatverlauf vorstellen.

Daniel W. fuhr nachts den besagten Weg entlang. Plötzlich sieht er auf der Wiese neben dem Radweg eine Person liegen. Er fährt an den Rand des Weges und LEGT sein Fahrrad hin.
( Deswegen fand man dieses eben genau an der Stelle und nicht auf dem Weg. )

Daniel geht zu der liegenden Person hin und sieht nach ob er helfen kann. Er beugt sich zu ihr runter und spricht sie an. Vermutlich fasst er die Person an der Schulter an, um zu sehen, ob sie ansprechbar ist.

Jetzt meine Mutmaßung.

Der Typ, der da liegt ist vollgedröhnt mit Drogen und reagiert auf die Berührung reflexartig und vollkommen panisch aggressiv, indem er mit dem ständig bei sich geführten Messer wahllos zusticht. Er fühlt sich "bedroht" und sticht im Drogenrausch wieder und wieder zu. Dann flüchtet er.

Der tiefe tödliche Stich in die Halsschlagader könnte der erste gewesen sein. Das würde mir die fehlenden Abwehrspuren Daniels erklären.

Dass der Stich direkt in den Hals ging, sagt mir, dass Daniel sich zu dem Mann runterbeugte.

...

An zwei Täter glaube ich persönlich nicht. Überhaupt an eine geplante Tat nicht. Es wurde nichts geraubt. Es ist in meinen Augen eine schreckliche Tat mit einem Zufallsopfer.

Selbst bei dieser möglichen These muss der Fund/Tatort von DNA Spuren übersät sein. Diese Körperattacken sind sehr körpernah. Ich hätte auch Blutspritzerspuren auf dem Gehweg oder in der Nähe vermutet. Der Täter sollte eigentlich Blutspritzer vom Opfer an seiner Kleidung haben. Besonders die Stelle an der Halsschlagader ergibt ein Blutbad. Hier ist sehr wenig bis gar nichts bekannt.

https://www.merkur.de/bilder/2020/08/19/90026236/23730849-ein-weg-der-mit-polizei-absperrband-gesichert-ist-2GqPRwTo5ENG.jpg

Quelle: Merkur

Am Tatort ist ein großes Gebüsch. Der Täter könnte sich hier versteckt haben.

Update vom 20. August, 10.24 Uhr: Noch immer herrscht Unklarheit über den Tod des 24-jährigen Mannes, der auf einem Gehweg in Bayreuth gefunden wurde. Wie infranken.de nun berichtet, geht die Polizei nun allerdings davon aus, dass es sich um ein Tötungsdelik handelt. Die Obduktion ergab, dass es sich wohl um eine „massive Gewalteinwirkung“ handelte.

Intensive Suchmaßnahmen führten laut infranken.de bisher keine neuen Erkenntnissen. Die Ermittlungen laufen weiter.


Update vom 20. August, 18.45 Uhr: Er hatte es nicht mehr weit bis zu seiner Wohnung, doch dort kam der junge Radler nie an. Zwei junge Passanten, die nicht in der Gegend wohnen, fanden ihn am Morgen gegen 0:45 Uhr. Sie waren so geschockt, dass sie in der Klinik in Bayreuth behandelt werden mussten. Der Tote lag am Radweg beim Bolzplatz im Bayreuther Vorort Oberkonnersreuth. Dort ist es nachts völlig dunkel. Die Leiche war mit Stichwunden übersät. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des jungen Mannes feststellen. „Die Kripo ermittelt in Richtung eines Tötungsdeliktes“, so Fabian Metzler, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken. Von „massiver Gewalteinwirkung“ ist die Rede. Die Obduktion des Leichnams bestätige den Verdacht.

Die Spurensicherer fanden einen Hammer und das schwarz-blaue Fahrrad der Edel-Marke Cube des Opfers am Tatort. Daniel W. fehlten aber weder Bargeld noch andere Wertsachen. War es eine Tat aus Rache oder Eifersucht? Der aus dem mittelfränkischen Windsbach stammende Hardrock-Fan W. war polizeilich ein unbeschriebenes Blatt, nur sein Hasch-Konsum fiel den Arbeitskollegen einer Bayreuther Computerfirma auf. Dort hatte er nach dem Abitur 2016 eine Ausbildung zum Fachinformatiker gemacht, erfolgreich abgeschlossen und war übernommen worden. Er sei „freundlich“ und „offen“ gewesen, beschreiben ihn Kollegen. Deswegen seien „alle auch erschüttert“. Bekannte erinnern sich, dass er gerne ein T-Shirt des Hard-Rock-Festivals Wacken trug.

Die Polizei hat die Sonderkommission „Radweg“ eingerichtet. Zeugen können sich unter der eigens eingerichteten Telefonnummer 0921/506 2444 melden. Ebenso suchen die Beamten Personen, die in der Nacht zum Mittwoch zwischen 23 Uhr und 0.45 Uhr verdächtige Wahrnehmungen im Bereich der Fraunhoferstraße gemacht haben.


Update vom 21. August, 9.36 Uhr: Nachdem in Bayreuth ein 24-Jähriger tot aufgefunden worden ist, wissen die Ermittler nun, dass er nicht erschossen wurde. „Zwar gab es massive Gewalteinwirkungen auf den Körper, diese entstanden aber nicht durch Schüsse“, sagte ein Sprecher der Polizei am Freitag.


Leichenfund in Bayreuth: Ermittler tappen im Dunklen: „Erhoffen uns noch mehr Hinweise aus der Bevölkerung“
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Update vom 27. August: Eine Woche nach dem Fund einer Leiche in Bayreuth tappen die Ermittler noch immer im Dunklen. „Wir erhoffen uns noch mehr Hinweise aus der Bevölkerung“, sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag. Passanten hatten den 24-Jährigen tot auf einem Fuß- und Radweg gefunden. Die Ermittler gehen davon aus, dass er umgebracht worden ist.


Update vom 28. August: Zehn Tage nach dem Leichenfund eines 24 Jahre alten Mannes auf einem Radweg in Bayreuth hat die Polizei Details zur Tatwaffe veröffentlicht. Das Verletzungsbild zeigte massive Gewalteinwirkungen unter Einsatz eines Messers, wie ein Sprecher am Freitag mitteilte. Allerdings wurde in der Nähe des Tatorts auch ein Hammer gefunden. Die Beamten wollten aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Angaben machen, ob dieser ebenfalls als Tatwaffe infrage kommt.

Ersten Hinweisen zufolge hatte es wenige Stunden vor dem Delikt im Bayreuther Stadtteil Kreuz, etwa vier Kilometer vom Fundort entfernt, eine Auseinandersetzung mit einem Hammer gegeben: Ein junger Mann soll einen anderen Mann verfolgt haben. Ob dieser Vorfall im Zusammenhang mit der Tat stehe, werde derzeit ermittelt. Die Sonderkommission „Radweg“ mit 30 Beamten sucht nun nach den Männern und weiteren Zeugen.

Quelle: Merkur

Das sind die Quellen die besagen, wie lange es dauerte festzustellen wie Daniel W. getötet wurde.

@Kielius
Vielen Dank.

Klarmann schrieb:Er fährt an den Rand des Weges und LEGT sein Fahrrad hin.
( Deswegen fand man dieses eben genau an der Stelle und nicht auf dem Weg. )

sorry, nein. auf den tatortfotos ist deutlich der verbogene sattel, schutzblech etc zu sehen. das kann wohl als gesichert gelten, dass daniel mit dem fahrad gestürtzt ist.

und nachtsichtgerät ist eigentlich eine gute idee, nur wird man damit leider geblendet, wenn einem daniel mit seinem fahrradscheinwerfer entgegenkommt…

In Hof wurde kürzlich ein Busfahrer mit einem Messer ermordet. Täter sitzt in U-Haft. Es wird geklärt und untersucht ob es sich um den gleichen Täter handeln kann.

pannettone schrieb:sorry, nein. auf den tatortfotos ist deutlich der verbogene sattel, schutzblech etc zu sehen. das kann wohl als gesichert gelten, dass daniel mit dem fahrad gestürtzt ist.

Ok. Danke für den Hinweis. Ich kannte ausschließlich die "Frage", warum das Fahrrad auf dem Rasen lag und nicht auf dem Radweg.

Ich frage mich, wie hell/dunkel kann es in dieser Nacht am Tatort gewesen sein? Wie weit reicht der Schein der Straßenlaternen aus dem Wohngebiet? Das könnten z.B. die beiden Zeugen gut beantworten bzw. ein Experte, der das nachvollziehen kann. An manchen Mondnächten ist es auch nachts hell genug, dass man einiges sehen kann. Wenn einer lange genug an der Stelle dort verharrt, gewöhnt er sich an die Sichtverhältnisse. Mal angenommen, der Täter wartete absichtlich auf ein Opfer, könnte er dann Daniel gezielt im Halsbereich getroffen haben? Aufgrund der Kurve war Daniel ein wenig langsamer. Von daher könnte ich mir das vorstellen.
Nachdem die Polizei keine Aussage gemacht hat, ob Daniel das Fahrrad evtl. sogar geschoben hat aufgrund des bekannten, kleinen Defekts, muss man eine Attacke im Fahrmodus annehmen.

Oder hat der Täter evtl. den schweren Hammerkopf ins Rad geworfen und Daniel stürzte daraufhin?

Es wirkt auf den Polizeifotos mit der Abdeckplane, als ob das Opfer mit dem Rad auf dem Grünstreifen liegt. Der Gewaltakt in Summe mit den zahlreichen Verletzungen ist erschreckend. Hier hat jemand seinen Hass entladen. Zumindest wirkt es so auf mich. Es wurde nichts gestohlen.

Ist die Körpergrösse von Daniel W bekannt?

Enterprise1701 schrieb:Es wurde nichts gestohlen.

@Enterprise1701
Weiß man denn wirklich ganz sicher, was Daniel an diesem Abend alles bei sich trug?

Was soll man ausser Geldbörse, Ausweis oder Bankkarte bei sich haben? Er war nur wenige hundert Meter vor der Haustür. Alle Wertsachen waren vorhanden.

Enterprise1701 schrieb:Ist die Körpergrösse von Daniel W bekannt?

Nicht dass ich wüsste. Also so von den Fotos her wirkte er sehr schlank und mittelgroß, vielleicht 1,80 m.

F.Einstoff schrieb:Weiß man denn wirklich ganz sicher, was Daniel an diesem Abend alles bei sich trug?

Er war nur in einer Shisha-Bar und anschließend noch bei Freunden privat. Zu diesem Zweck wird er nicht viel dabei gehabt haben. Den Rucksack trug er auf dem Rücken beim Radfahren. Ich gehe davon aus, dass er den auch noch aufgeschnallt hatte als er zu Tode kam. Der Täter hat ihm den Rucksack bestimmt nicht runtergerissen. Alles war da und somit wurde er nicht beraubt, wenn der Rucksack noch komplett geschlossen war.
Oder denkst du etwa er schleppte etwas im Rucksack mit, das das Begehr des Täters war? Kann ich mir nicht vorstellen, es sei denn er hätte 1kg Kräutermischung drin gehabt. Aber nein, das denke ich nicht.

Der Täter, der auf ein Opfer wartet, das er gar nicht kennt, weil er mit absolutem Tötungswillen handelt, der denkt doch nicht drüber nach, ob ein Opfer einen Rucksack dabei hat oder eine Geldbörse. Der ist am Akt des Tötens interessiert. Auch ein psychisch gestörter Täter will sein Opfer nicht berauben, sondern er will sich verteidigen gegen vermeintliche Feinde oder so.
Ein Räuber hätte ihm mit vorgehaltenem Messer seinen Rucksack und die Geldbörse, das Handy geklaut und wäre abgehauen. Das gab es in Bayreuth auch schon oft.

Enterprise1701 schrieb:Hier hat jemand seinen Hass entladen. Zumindest wirkt es so auf mich. Es wurde nichts gestohlen.

Genau so sehe ich das auch, dass es darum ging .
Keine Beziehungstat, was die Aufklärung erschwert .
Vielleicht doch ähnlich dem Isarmord, aber da musste der Täter flüchten u hat nur einmal zugestochen .
In diesem Fall konnte er seinen persönlichen Frust o Hass o Töttungswillen noch mehr ausführen.
Die Zündschnur war bei beiden extrem kurz .
Da läuft dann in beiden Fällen ein gefährlicher Mensch rum, der schon mal getötet hat, egal ob unter Drogen o nicht .

Dumme Frage: hätte man nicht nach der Tat (die Leiche wurde zügig gefunden) mit entsprechenden Hunden nicht die Blutgeruchsspur verfolgen könnrn?

Enterprise1701 schrieb:anwesend
Dumme Frage: hätte man nicht nach der Tat (die Leiche wurde zügig gefunden) mit entsprechenden Hunden nicht die Blutgeruchsspur verfolgen könnrn?

Ich finde das ist eine gute Frage. Ich könnte mir aber vorstellen, dass der Starkregen ein Hindernis für die Hunde gewesen wäre. Ausserdem sind solche speziell ausgebildeten Hunde evtl. auch nicht sofort überall verfügbar.

Wäre zumindest ein Versuch wert gewesen, da die Tat noch sehr frisch gewesen ist.

Je mehr ich darüber nachdenke: es war schlechtes Wetter mit Regen und da wartet jemand um zufällig jemanden zu töten?

Enterprise1701 schrieb:Wann gibt es kaum Abwehrspuren? Auch dann wenn man die Person möglicherweise gut kennt.

Das wäre die einzigste und logisch erklärbare Variante, weil es tatsächlich kein Abwehrverhalten gegeben haben soll.
Dennoch glaube ich das nicht und hab das wieder verworfen.

Im Prinzip glaub ich das man weiß wer das war, nur der entscheidende Hinweis eben fehlt um zupacken zu können.
Fortschreitende Technink bei Auswertungen von Spuren werden das aber Langfristig gesehen erledigen.
Es fehlt eben das, wonach die Kripo tatsächlich mit den Aufrufen sucht. Eine Sichtung, Verhaltensveränderung, ein Nach-Hause kommen um eine ungefähr zutreffende Zeit, schmutzige Kleidung, Schuhe, Blutbefleckt etc.