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Vier Heimbewohner in Potsdam getötet - Pflegehelferin festgenommen

144 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2021, April, Potsdam ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vier Heimbewohner in Potsdam getötet - Pflegehelferin festgenommen

03.06.2021 um 08:50
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:So schwerwiegende Missstände?
Ich persönlich würde schon von grundsätzlich schwerwiegenden Missstände in der gesamten Altenpflege sprechen. Aber das ist Meinung, was nun "schwerwiegend" ist und was nicht.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Scheinbar doch, denn andere bekommen das ja auch hin - notfalls mit dem Einsatz von Leasingkräften, die für teures Geld gebucht werden und auch gutes Geld verdienen.
Einzelne Heime mögen das hinbekommen, aber das sind Ausnahmen. Es gibt in Deutschland, in jedem Bundesland, einen Mangel an Fachpflegekräften, gerade in der schlechtbezahlten Altenpflege. Daran ändern Klagen nun mal nix.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Bei uns sind bereits ab 80 - 1 Fachkraft plus 2 Pflegehelfer das Minimum
Jo, Pflegehelfer, jucheissa. Es ist weiterhin Standard in D das die Versorgung von schwerstkranken, alten Menschen von Personal ohne oder mit geringer Ausbildung geleistet wird (und werden soll)
Zeitgleich dürfen die aber nicht mal ne Spritze geben oder nen Verband machen. Nicht mal ne Ibu gegen Kopfschmerzen raushauen.
Ich hab mal als Nachtwache 4 Häuser als Fachkraft zeitgleich abgedeckt, da waren auch ganz viele Helfer. Bringt aber nix, ich kann trotzdem nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein.

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Vier Heimbewohner in Potsdam getötet - Pflegehelferin festgenommen

03.06.2021 um 09:04
Zitat von paxitopaxito schrieb:Zeitgleich dürfen die aber nicht mal ne Spritze geben oder nen Verband machen. Nicht mal ne Ibu gegen Kopfschmerzen raushauen.
Deswegen ist ja die Fachkraft Vorschrift. Du musst jetzt auch nicht so tun als würde jemand mit 1-Jähriger Ausbildung keine Grundpflege hinbekommen und darum geht es ja hauptsächlich. Ich habe schon Fachkräfte erlebt, die sich da weitaus blöder anstellten. Wie oft muss nachts denn subkutan, was anderes darfst du doch auch nicht, gespritzt werden und Verbände gewechselt?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich hab mal als Nachtwache 4 Häuser als Fachkraft zeitgleich abgedeckt, da waren auch ganz viele Helfer. Bringt aber nix, ich kann trotzdem nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein.
Musst du ja auch nicht, die Fälle die du beschreibst werden eher selten und schon gar nicht gleichzeitig in 4 Häusern so auftauchen, dass man es nicht nacheinander abarbeiten kann.


Hier noch was zu "nicht justiziabel"
Eine Pflegekraft für 56 Bewohner: Im Nachtdienst zu wenig!
4. April 2019RA Thorsten Siefarth

RA Thorsten Siefarth - LogoDas Verwaltungsgericht Sigmaringen hat mit Urteil vom 7. März 2019 (Az.: 9 K 1720/17) die Klage eines Pflegeheimbetreibers im Zollernalbkreis zurückgewiesen. Dieser wollte einen Personalschlüssel von 1:56 erstreiten. Hintergrund: Nach der baden-württembergischen Landespersonalverordnung muss in Pflegeheimen im Nachtdienst pro 45 Bewohner mindestens ein Beschäftigter eingesetzt werden. Abweichungen von dieser Mindestvorgabe sind im Einzelfall zwar möglich. Das Gericht sah dafür jedoch keine ausreichende Begründung. Es verwies vor allem auf Akut- oder Gefährdungssituationen. Dem Heimbetreiber half auch nicht, dass sein Konzept mit aktiver Tagesgestaltung und speziellen Abendangeboten zu ruhigeren Nächten führe. Eine Rufbereitschaft oder technische Hilfsmittel wie beispielsweise Sensormatten würden ebenfalls nicht ausreichen.
Quelle:https://www.ra-siefarth.de/eine-pflegekraft-fuer-56-bewohner-im-nachtdienst-zu-wenig/
Zitat von paxitopaxito schrieb:Einzelne Heime mögen das hinbekommen, aber das sind Ausnahmen. Es gibt in Deutschland, in jedem Bundesland, einen Mangel an Fachpflegekräften, gerade in der schlechtbezahlten Altenpflege. Daran ändern Klagen nun mal nix.
Die Altenpflege ist nicht per se schlecht bezahlt, kommt immer auf den Arbeitgeber an und den Arbeitgeber sucht man sich ja selbst aus. Als Pflegefachkraft erst recht.


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Vier Heimbewohner in Potsdam getötet - Pflegehelferin festgenommen

03.06.2021 um 09:25
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:subkutan, was anderes darfst du doch auch nicht
Doch klar, ärztlich deligiert darf ich iv und im grundsätzlich spritzen.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Du musst jetzt auch nicht so tun als würde jemand mit 1-Jähriger Ausbildung keine Grundpflege hinbekommen und darum geht es ja hauptsächlich.
Sprach an irgendeiner Stelle von "Grundpflege"? Wobei selbst das bei Schwerkranken nicht so simpel ist wie es sich anhört. Zumindest wenn der Anspruch über "satt & sauber" liegt.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Ich habe schon Fachkräfte erlebt, die sich da weitaus blöder anstellten.
Ich auch, mein Statement richtet sich nicht gegen die Helfer.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Wie oft muss nachts denn subkutan, was anderes darfst du doch auch nicht, gespritzt werden und Verbände gewechselt?
Das ist sicher abhängig von der konkreten Situation. Im Moment? Jeden Nachtdienst, sc spritzen am 21:00 Uhr (ich sag nur Lantus), mehrere Verbände erneuern die sich motorisch unruhige Patienten in der Nacht ablösen.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Musst du ja auch nicht, die Fälle die du beschreibst werden eher selten und schon gar nicht gleichzeitig in 4 Häusern so auftauchen, dass man es nicht nacheinander abarbeiten kann.
Da muss nur ein epileptischer Anfall in einem Haus auftreten, während ich in einem anderen gerade BTM gebe und die K-cke ist am dampfen. Alles erlebt und das ist so eben auch völlig legal. Solange genug Helfer da sind, darfst du als Fachkraft unbegrenzt viele Personen betreuen. Legal. Und das empfindest du nicht als Missstand??

Daran ändern auch die länderspezifischen (nicht in jedem Bundesland gibt es überhaupt einen) Pflegeschlüssel nix, denn da geht's immer nur um die Beschäftigten in der Nacht, nicht um eine Fachkraftquote. Sofern sich da zwischenzeitlich nicht mal was geändert hat.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Die Altenpflege ist nicht per se schlecht bezahlt, kommt immer auf den Arbeitgeber an und den Arbeitgeber sucht man sich ja selbst aus. Als Pflegefachkraft erst recht.
Sie wird im Vergleich zu allen anderen Bereichen schlechter bezahlt, drum ist dort die Versorgungslage am schlechtesten. Auch da ändert es nix, wenn einzelne Heime toll bezahlen.


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03.06.2021 um 09:29
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Den Gutachter müsste sowas doch interessieren? Immerhin hat sie ihre finanziellen Vorteile schnell im Fokus. Klar, man wünscht es der Familie nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass sie derzeit Krankengeld bekommt, das kann jeden treffen und gehört wohl zum Lebensrisiko.
Geld wird auch das geringste Problem des behinderten Sohnes sein, das ersetzt ihm die Mama nicht.
Nee, sowas fließt nicht ein bei Begutachtung. Es ist rechtlich auch völlig in Ordnung, daß sie gegen die Kündigung vorgeht. Moralisch gesehen, ist es natürlich ein Schlag ins Gesicht der Angehörigen. Wie gesagt, ich tippe darauf, daß es um eine Abfindung geht.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Hat das überlebende Opfer nicht auch Ansprüche? Von den Angehörigen, der 4 getöteten Menschen noch gar nicht geredet. Dann müssten höhere Summen wenigstens gepfändet und an die Opfer verteilt werden. So ein Vorschlag hätte jetzt vom Anwalt ja auch kommen können.
Das war zumindest mal vor einigen Jahren im Gespräch - daß Angehörige von Mordopfern usw Anspruch auf Schmerzensgeld haben. Was daraus geworden ist, keine Ahnung. Aber daß der Anwalt der Beschuldigten das nicht vorschlägt, ist klar, er vertritt ja nur die Interessen seiner Mandantin.
Zitat von MailaikaMailaika schrieb:Es geht aber nicht um bedeutend oder unbedeutend sondern um schuldfähig oder schuldunfähig. Und ich kann mir vorstellen, dass bei einer Schuldunfähigkeit eine fristlose Kündigung nicht so einfach ist. Sicher kann der AG sie freistellen, aber die Frage bleibt, ob er ihr einfach kündigen kann. Der Anwalt wird iwelche Möglichkeiten sehen, sonst würde er es nicht probieren.
Deswegen fragte ich ja, ob es jemand genau weiß.
Fristlose Kündigung ist anscheinend auch bei Schuldunfähigkeit (die ja bei der Beschuldigten noch gar nicht erwiesen ist) möglich.
Ein Mensch hat eine schwerwiegende Straftat begangen, allerdings im schuldlosen Zustand. Eine Bestrafung scheidet aus. Was ist aber mit einem Arbeitnehmer, dem so etwas passiert? Kann ihm trotzdem gekündigt werden? Ja, kann es – jedenfalls nach dem Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein, Urteil vom 09.06.2011, Az.: 5 Sa 509/10.
Quelle: https://www.arbeitsrecht.org/arbeitnehmer/kuendigung/fristlose-kuendigung-trotz-schuldunfaehigkeit-moeglich/


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03.06.2021 um 09:48
Zitat von paxitopaxito schrieb:Solange genug Helfer da sind, darfst du als Fachkraft unbegrenzt viele Personen betreuen. Legal. Und das empfindest du nicht als Missstand??
In welchem Bundesland ist das denn so? Hast du mal einen Link? Bei uns gilt eine Fachkraft auf 2 Helfer - im Notfall mal 3, wobei der Notfall nicht eine ganze Woche dauern darf.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Sie wird im Vergleich zu allen anderen Bereichen schlechter bezahlt, drum ist dort die Versorgungslage am schlechtesten. Auch da ändert es nix, wenn einzelne Heime toll bezahlen.
Und wessen Schuld ist es? Solange die Leute finden , die dauerhaft für 13 Euro arbeiten wollen, wird sich das nicht ändern. Ist doch klar, dass sie dann kurzfristig mal Leasingkräfte nehmen, die mit schlappen 70 Euro pro Stunde an die Leasingfirma bezahlt werden - nach paar Wochen haben sie ja ihre 13 Euro Leute wieder.

Um zum Thema zu kommen. Frust macht man sich als Pfleger da schon meist selbst und das kann niemals eine Entschuldigung für Missstände sein, an denen man fleißig mitarbeitet.


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03.06.2021 um 10:34
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:In welchem Bundesland ist das denn so? Hast du mal einen Link?
Das Heimrecht wurde 2006 mit der Föderalismusreform an die Länder übertragen. Damit liegt die Frage nach einer Personaluntergrenze in den Heimen bei den Ländern, anders als im Krankenhaus wo es das teilweise schon gibt:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/personaluntergrenzen.html (das geht auf die PSG zurück).
Die Länder haben das unterschiedlich geregelt, NRW etwa im Wohn und Teilhabegesetz. (WTG) Einen halbwegs Überblick findest du hier:
https://www.pflegen-online.de/ein-oder-zwei-nachtwachen-wo-personalschluessel-am-strengsten-sind (Archiv-Version vom 15.05.2021)

Allerdings von 2018 und ich bin nicht auf dem Laufenden ob es da Änderungen in einzelnen Ländern gab.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Bei uns gilt eine Fachkraft auf 2 Helfer - im Notfall mal 3
Das ist ne hausinterne Regelung, da wäre ich mir sehr sicher.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Und wessen Schuld ist es? Solange die Leute finden , die dauerhaft für 13 Euro arbeiten wollen, wird sich das nicht ändern
Es ist völlig wurscht wie einzelne Heime bezahlen, wenn es grundsätzlich zu wenig Pflegekräfte auf zuviele Pflegebedürftige gibt. Diese Quote steigt seit 20 Jahren und wird weiter steigen.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Frust macht man sich als Pfleger da schon meist selbst und das kann niemals eine Entschuldigung für Missstände sein, an denen man fleißig mitarbeitet.
Seh ich anders. Der Frust ist systemimmanent und politisch gewollt.


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Vier Heimbewohner in Potsdam getötet - Pflegehelferin festgenommen

03.06.2021 um 10:45
Zitat von paxitopaxito schrieb:s ist völlig wurscht wie einzelne Heime bezahlen, wenn es grundsätzlich zu wenig Pflegekräfte auf zuviele Pflegebedürftige gibt. Diese Quote steigt seit 20 Jahren und wird weiter steigen.
Das spielt JETZT gar keine Rolle, denn es ist ja kein Zufall, dass Träger, die besser zahlen leichter Personal finden und weniger Fluktuation haben.
Und in dem Fall hier spielt es schon gar keine Rolle, denn der betroffene Träger zahlt ja nicht schlecht.


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Vier Heimbewohner in Potsdam getötet - Pflegehelferin festgenommen

03.06.2021 um 11:08
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Und in dem Fall hier spielt es schon gar keine Rolle, denn der betroffene Träger zahlt ja nicht schlecht.
Doch alles was ich hier angesprochen habe spielt in dem Fall eine Rolle. Ja die Diakonie (das Oberlinhaus gehört zur Diakonie) zahlt gut. Aber gerade die Diakonie in der Wiedereingliederungshilfe setzt massiv auf Pflegehelfer in der Nacht und setzt auf das Prinzip "eine Fachkraft reicht".
Die Täterin war Pflegehelferin, die Tat geschah wohl im Nachtdienst und ja, würde man für jede Wohngruppe zwei MA einsetzen, eine Fachkraft, einen Helfer (oder 2 FK), wie das im besonderen Hilfebedarf der Fall ist, dann hätte es diese Tat nicht gegeben.
Zusätzlich muss man um zum Examen in der Pflege zugelassen zu werden die geistige Eignung für den Beruf besitzen. Ein Pflegehelfer muss das nicht.
Das diese Tat so geschehen konnte, ist das direkte Resultat der politischen Rahmenbedingungen.


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Vier Heimbewohner in Potsdam getötet - Pflegehelferin festgenommen

03.06.2021 um 11:37
Zitat von Ed_KemperEd_Kemper schrieb:Das Thema Pflege ist sei Langem bis zum Geht-nicht mehr von der Politik an die Wand gefahren worden.
Zitat von Ed_KemperEd_Kemper schrieb:Die Menschen, die jz in diesen Heimen sitzen, waren noch Leistungsträger, wie man sie kaum noch findet.
Wer hat die (Pflege-) Politik der vergangenen 20, 30 Jahre gestaltet und wer hat über Jahrzehnte nur aus Prinzip und Gewohnheit etwa die berühmten C-Parteien gewählt? Gibt es da vielleicht Zusammenhänge mit den angesprochenen "Leistungsträgern"? Ich glaube schon.
Zitat von Ed_KemperEd_Kemper schrieb:Nicht wie heute manche 20J., die noch nie im Leben gearbeitet haben und seit unisono Stütze kassieren.
In den goldenen Aufstiegsjahren war es so einfach wie nie, sich mit relativ wenig Aufwand und Wissen einen respektablen Wohlstand zu erarbeiten. Das ist für Generation Y, X, Z vorbei. Und einfach mal so "Stütze" ist seit den berühmten "Reformen" auch nicht mehr.
Zitat von Ed_KemperEd_Kemper schrieb:Dass diese alten, kranken Pflegebedürftigen Menschen ihren Lebensabend oft so armselig, ohne jedwede Freude oder Besuch der An- gehörigen, verbringen müssen, lässt einen kopfschüttelnd zurück.
Das sind häufig katastrophale Zustände, niemand sollte so seinen Lebensabend verbringen müssen. Aber wieder stellt sich die Frage: Wer hat diese gesellschaftlichen Entwicklungen über die vergangenen 30 Jahre zugelassen? Es war und ist bis heute die Zeit des großen Individualismus und des Dauerkonsums. Und die meisten haben fröhlich mitgemacht. Jetzt raten wir mal, woher diese Zustände kommen.


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03.06.2021 um 12:27
Zitat von paxitopaxito schrieb:Zusätzlich muss man um zum Examen in der Pflege zugelassen zu werden die geistige Eignung für den Beruf besitzen.
Und die behält man automatisch bis zur Rente :shot: Ich hatte schon einen frisch Examinierten, der Drogenabhängig war. Ehrlich gesagt, ist mir auch jeder mit einer 1-Jährigen Ausbildung lieber als eine , sich selbst überhöhende Fachkraft, die sich für so manche Arbeit zu schade ist und erst guckt, ob das nicht ein " Helfer" machen kann. Vielleicht war die Frau ja sogar deswegen überfordert? Man weiß es nicht.


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03.06.2021 um 12:45
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Und die behält man automatisch bis zur Rente :shot: Ich hatte schon einen frisch Examinierten, der Drogenabhängig war.
Ich auch. Allerdings verliert man das Recht auf den Titel auch, wenn man die geistige Eignung verliert.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Ehrlich gesagt, ist mir auch jeder mit einer 1-Jährigen Ausbildung lieber als eine , sich selbst überhöhende Fachkraft
Ich überhöhe da nix. Ich sage nur, dass die geistige Verfassung da überhaupt eine Rolle spielt. Bei Pflegehelfern kurioserweise nicht. Das heißt nicht, daß Fachkräfte nicht irre werden können oder manch Helfer geistig besser für den Job geeignet ist als viele Fachkräfte.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:die sich für so manche Arbeit zu schade ist und erst guckt, ob das nicht ein " Helfer" machen kann. Vielleicht war die Frau ja sogar deswegen überfordert? Man weiß es nicht.
Da war keine Fachkraft, die Arbeit delegiert hätte. Da war überhaupt niemand, außer der Täterin, genau das kritisiere ich doch.


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03.06.2021 um 16:05
danke @Ed_Kemper


so sieht es aus!


der Kleinkrieg hier über persönliche Erfahrungen im allgemeinen und im speziellen nervt...bitte verlagert das doch auf die pn Funktion!


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03.06.2021 um 17:01
Ich finde gerade die Diskussion über die Rahmenbedingungen sehr interessant und lesenswert. Diese sollte man bei dieser Tat nicht außen vor lassen, sie drängen sich praktisch auf.


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03.06.2021 um 20:25
Warum sollte sie Krankengeld beziehen? Hartz4 trifft es eher, welches sie zurückzahlen muss, wenn die Sperre für ALG rum ist.

Die Klage wird nicht durchgehen. Noch nicht mal in Richtung ordentliche Kündigung. Da wurden schon andere wegen weniger fristlos gekündigt und enttäuscht.


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Vier Heimbewohner in Potsdam getötet - Pflegehelferin festgenommen

03.06.2021 um 23:19
Ich hatte vergessen zu schreiben, dass ich den Thread gestern nicht gelesen hatte, weil mir die Überschrift schon zu nahe ging. Trotzdem war es mir gestern ein Bedürfnis den Beitrag zu schreiben...
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Warum machst du dich mitschuldig? Warum bringst du es nicht zur Anzeige, wenn es tatsächlich Missstände gibt? Meinst du es ändert was, wenn du hier Geschichtchen erzählst? Wer zuguckt trägt genauso Schuld daran.
Oder geht es dir nur darum Pflegekräfte als Monster und Heime als Ort des Schreckens darzustellen?
Versuch doch bitte erstmal Luft zu holen und locker durch das linke Hosenbein wieder auszuatmen, bevor du mir hier Unverschämtheiten an den Kopf wirfst.

Wo bitte habe ich Pflegekräfte als Monster bezeichnet ???
Genau das Gegenteiil ist der Fall. Ich weiß, dass sie mega schlecht bezahlt werden (jedenfalls in dem mir bekannten Heim), überlastet sind und manche tzd liebevoll sind und ihr Bestes geben.

Wie du lesen konntest, mache ich hauptsächlich politische Entscheidungen für die Misere verantwortlich und nicht iwelche MA.
Es vergehen keine 4 Tage, ohne dass ich nicht wieder mit der Heimleitung über diverse Probleme debattiere und anzeige.
Auch die Heimaufsicht wurde schon von mir kontaktiert.

Allerdings hat das Ganze auch eine Kehrseite, wo man auch etwaige Konsquenzen auf dem Schirm haben muss.
Diese "Kehrseite" ist meine 83j. Mutter, als sehr pflegebedürftige Bewohnerin, die leider mitunter Repressalien ausgesetzt ist von der ein oder anderen Pflegekraft. Ja, auch das kann vorkommen, wenn man den Mund aufmacht, aber sind für dich wahrscheinlich eh nur "Geschichten".

Das Pflegeheim meiner Mutter wurde schon zig mal verkauft, immer an ausländische (meist amerikanische) Investoren. Und mit jedem Verkauf wurde das Profitstreben auf dem Rücken alter, kranker Menschen angezogen. Dann muss auch schon mal ein trockenes Brötchen ohne alles zum "Abendessen" reichen. Es ist zwar nicht zu fassen, aber selbst daran gewöhnt man sich. No Go's sind für mich unqualifiziertes, billiges Personal, dass von Tuten unnd Blasen keine Ahnung hat und scheinbar absolute pflegerische Grundkenntnisse vermissen lässt, wie man zb einen kranken Menschen anfasst. Da sind blaue Flecken beim Patienten noch das kleinste Übel.

Natürlich ist nicht jedes einzelne Pflege- und Altenheim desolat. Aber nur allein eins, ist schon eins zu viel.
Ich vermute, dass die städtischen Einrichtungen in der Regel besser abschneiden.


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04.06.2021 um 09:21
Sprichst mir aus der Seele @Ed_Kemper


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Vier Heimbewohner in Potsdam getötet - Pflegehelferin festgenommen

05.06.2021 um 01:05
Zitat von paxitopaxito schrieb am 29.04.2021:Schrieb schon jemand anders, aus dem Berufsfeld, selbst das eine ungelernte Kraft allein eine ganze Wohngruppe betreut ist nicht ungewöhnlich.
in der pflege ist, glaube ich, gar nix unmöglich. wir haben 22 bewohner auf der station, durschnittspflegestufe 4,5. im dienst sind ich(pflegehelfer) und eine heimhilfe. manchmal statt der heimhilfe eine schwangere...


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Vier Heimbewohner in Potsdam getötet - Pflegehelferin festgenommen

05.06.2021 um 01:21
@Grautsch
Ist das so gewollt oder Resultat eines Mangels an Fachkräften? Und was ist eine "Heimhilfe", hab ich noch nie gehört?


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Vier Heimbewohner in Potsdam getötet - Pflegehelferin festgenommen

05.06.2021 um 01:41
@paxito
das ist so gewollt. personalmangel haben wir eig immer, corona hat es aber noch verschärft. Eine heimhilfe ist im prinzip eine "bessere putzfrau" (ohne jetzt die putzfrauen diskreditieren zu wollen), die eigentlich für hauswirtschaftliche tätigkeiten zuständig ist. Pflegerische handlungen sind eig nicht vorgesehen, ausser basisversorgung bis pflegestufe 3,glaub ich. und das auch nur unter aufsicht und anleitung von ausgebildetem pflegepersonal.


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Vier Heimbewohner in Potsdam getötet - Pflegehelferin festgenommen

05.06.2021 um 08:13
Zitat von lysannelysanne schrieb am 02.05.2021:Dieses Zitat - die TV wurde immer bewundert - spiegelt diese typischen Aussagen wieder, die man so häufig auch als Phrasen wahrnehmen muss. Das hören wahrscheinlich die meisten, die in sozialen Berufen unterwegs sind ziemlich oft. Auch der Satz "Ich könnte das nicht".
Warum wird das Tätigkeitsfeld dann nicht entsprechend wertgeschätzt und auch bezahlt? Viele nehmen anderes aus dem Job mit, sie machen ihn einfach gern und gehen dabei oft über sich und den eigenen Grenzen hinaus.

Ich glaube, nirgendwo kann man sich tiefer mit seinem Job identifizieren als dort, wo man sich um Schutzbefohlene/Bedürftige kümmert. Das nutzen Personalchefs auch sehr gern aus und appellieren dann an das Verantwortungsgefühl oder ähnliches - oder auch wie sehr die Bewohner die Pflegekraft doch lieben usw usw.
Viele neigen dazu sich beweisen zu wollen, ihren Idealismus zu retten und stellen sich selbst in den Hintergrund.
@lysanne
Wow! Sehr gute Analyse.
Danke für deinen Beitrag


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