Mysteriös: Zwei Frauen in Italien von Mähdrescher (?) getötet?

Karajana schrieb:Verstehe ich das richtig, dass die beiden Männer die SIM Karten nach dem Unfall entfernt haben? Das fände ich doch sehr schockierend, wenn sie sich dafür noch die Zeit genommen haben, aber keinen Notruf gewählt haben, obwohl eine der Frauen noch am Leben und offenbar sogar bei Bewusstsein war.

emz schrieb:Einfacher, als die sim-Karten zu entfernen, wäre es gewesen, gleich das Handy mitzunehmen. Verstehe ich nicht.

Ergibt für mich auch gar keinen Sinn. Sich dafür die Zeit zu nehmen, aber nicht wenigstens erste Hilfe zu leisten, bzw einen Notruf abzusetzen, das ist schon sehr krass (wenn es so war). Und wenn sie Angst gehabt hätten, daß man sie übers Handy irgendwie ordet, hätten sie die Sim ja auch unterwegs rausnehmen können, die Handys unterwegs schnell entsorgen können usw. Sie stattdessen da zu lassen, ist doch viel auffälliger.

Den Notruf kann man doch ohne Sim anrufen, stimmts? Vielleicht wollten die Männer schnell weg und sie nahmen an, die Smartphones der Frauen waren durch den Unfall defekt. Haben ihnen ihre da gelassen, damit sie den Notruf absetzen konnten.

Geortet werden konnten sie ja wohl leider nicht.

Ich als Großstädter habe in jungen Jahren, immer wenn es sich angeboten hatte, den landwirtschaftlichen Fahrzeugen bei der Arbeit auf den Feldern zugeschaut. Egal welches Fahrzeug gerade genau unterwegs war, es hat sich immer Reihe um Reihe mit Kehrtwenden durchs Feld gearbeitet und ist nie willkürlich dort herein geschossen.
Wenn also das Bild wirklich den tatsächlichen Tatort abbildet dann kann ich es nicht glauben, dass man das Fahrzeugen nicht rechtzeitig gehört haben will. Dieses wird sicher eine starke Lärmbelastung von sich gegeben haben und sich langsam, wie zuvor geschrieben, Reihe um Reihe, hin und wieder zurück dem Ort allmählich genähert. An einem der Seitenrändern gelegenen Ort wäre ein zu spätes akustisches Wahrnehmen des Fahrzeuges noch möglich gewesen aber an dem abgebildeten Ort sicher nicht.


Bild-Quelle

Zudem finde ich den kahlen Zugang zur Stelle merkwürdig. Es ist durchweg dort sandige Erde erkennbar und keinerlei abgeknickte Maisstängel. Das war doch sicher nicht dass Werk der Spurensicherung, eine weitläufig kreisförmige Fläche drumherum würde doch mehr Sinn ergeben. Der Pfad ist nicht mal für ein Einsatzfahrzeug ausreichend breit genug.
So wirkt der Pfad für mich wie mit der Zeit durch zahlreiche Besuche von alleine entstanden. Dann hätte aber auch der Fahrer, sofern immer der selbe, diesen Ort bzw kahle Stelle von vorherigen Fahrten gekannt haben und auf fremde Personen entstanden schließen müssen.

Eins fiel mir bei meinen damaligen Beobachtungen an den Feldern noch auf: Weder Besitzen noch Arbeiter blieben gelassen oder verständnisvoll, wenn ein Fremder sich auch nur einen einzigen Schritt ins Feld begab. Wiederholungstätern wurde auch schon mal energisch unter Körpereinsatz und wilden Drohgebärden aus dem Feld weit hinterhergejagt.

Nun soll also doch kein Pestizid auf das Feld aufgebracht und für den Tot der zweiten Frau verantwortlich sein?

Das vorherige Bild ließ sich noch erheblich vergrößern.

Ich tendiere ganz stark zu einem tragischen Unfall. Es gibt keine Hinweise auf ein Tötungsdelikt.
Man muss auch nicht zwangsläufig überall einen Mord sehen….

Photographer73 schrieb:Ergibt für mich auch gar keinen Sinn. Sich dafür die Zeit zu nehmen, aber nicht wenigstens erste Hilfe zu leisten, bzw einen Notruf abzusetzen, das ist schon sehr krass (wenn es so war). Und wenn sie Angst gehabt hätten, daß man sie übers Handy irgendwie ordet, hätten sie die Sim ja auch unterwegs rausnehmen können, die Handys unterwegs schnell entsorgen können usw. Sie stattdessen da zu lassen, ist doch viel auffälliger.

Es steht doch aber nirgends, dass sie die SIM-Karten erst nach dem Unfall entfernt hätten, oder?

Ich hab mir bei dem Satz

Die Männer hatten zwar die SIM-Karten aus den Mobiltelefonen entfernt, doch aufgrund der Nachrichten konnten die Ermittelnden die Männer ausfindig machen. Zuletzt hatten sie Kontakt mit einem Kokaindealer gehabt.

eher gedacht, dass die SIM-Karten nach dem Telefonat mit dem Kokaindealer entfernt wurden, quasi so paranoia-mäßig, falls der Typ abgehört werden würde oder so.

obals schrieb:Zudem finde ich den kahlen Zugang zur Stelle merkwürdig. Es ist durchweg dort sandige Erde erkennbar und keinerlei abgeknickte Maisstängel. Das war doch sicher nicht dass Werk der Spurensicherung,

Schön wie du eingezeichnet hast, auf welchen Wegen sich der Grim 3500 vermutlich seinen Weg durch das Feld gebahnt hat.

Was den kahlen Zugang zur Unglücksstelle anbelangt, so wissen wir, das bereits das Tatgeschehen nachgestellt wurde und inwieweit sich die Spurensicherung einen ungehinderten Zugang zur Unglücksstelle geschaffen hat, das können wir eigentlich nicht beurteilen. Es mag sein, dass der Weg zum Schlafplatz ursprünglich wesentlich schmaler war, so wird man ihn akribisch nach Spuren abgesucht und damit verbreitert haben. Was eine mögliche Erklärung sein könnte.

Na also, so etwas Ähnliches habe ich mir schon gedacht:

emz schrieb:ie italienische Polizei hat am Mittwoch beide Männer identifiziert und einen von ihnen festgenommen, berichtet «Il Giorno». Bei seiner Einvernahme gestand der 35-Jährige, nach dem Unfall geflüchtet zu sein. Er habe Angst gehabt, deportiert zu werden, sagte er. Der Marokkaner erzählte den Ermittlern und Ermittlerinnen, dass er durch den Lärm der Maschine wachgeworden und wegen der drohenden Gefahr weggerannt sei. Die beiden Frauen hätten kein Chance gehabt, sagte er.

Aha, entfernte SIM-Karte wegen des Kontaktes mit dem Dealer. Hat nichts mit dem Tod der Frauen zu tun:

emz schrieb:Die Polizei fand am Tag danach nicht nur die Leichen von Sara und Hanan, sondern auch Alkoholflaschen, Reste von Alufolien und mehrere Handys. Die Männer hatten zwar die SIM-Karten aus den Mobiltelefonen entfernt, doch aufgrund der Nachrichten konnten die Ermittelnden die Männer ausfindig machen. Zuletzt hatten sie Kontakt mit einem Kokaindealer gehabt.
...

Das kann ich nachvollziehen. Bin selbst auf dem Land aufgewachsen und diese Monstren konnten einem richtig Angst machen, wenn die tagsüber oder auch nachts auf die Felder gefahren sind. Den Fahrer des Gerätes trifft bestimmt keine Mitschuld. Wer rechnet auch damit, dass in einem Maisfeld eine Gruppe Menschen campiert und sogar dort schläft? Man muss sich wohl ohnehin etwas einfallen lassen, damit solche Unfälle in Zukunft nicht mehr passieren. Es gibt ja genug Irre, die ohne nachzudenken Sachen machen, die ein Normaldenkender niemals auch nur im Ansatz erwägen würde, und sich damit in Gefahr begeben. Wie kommt dann ein Unschuldiger (hier ein Arbeiter, der nur seinen Job macht) dazu, dass er wegen einer Handvoll Wahnsinniger, die ihr Hirn verborgt oder verkauft haben, Schwierigkeiten bekommt:

emz schrieb:Die zuständige Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen den Landwirt, der das Gefährt, das zum Pestizid-Spritzen verwendet wird, steuerte. Ihm wird Totschlag vorgeworfen. Der 28-Jährige gab jedoch an, nichts vom Unfall bemerkt zu haben. Einerseits, weil die Maispflanzen etwa drei Meter hoch sind, und auch, weil das Fahrzeug sehr laut sei.

https://www.agrarheute.com/land-leben/obduktion-tote-frauen-maisfeld-landmaschine-ueberrollt-583226
Norbert Lehmann, agrarheute
am Freitag, 09.07.2021 - 10:30

Suche durch die Polizei dauerte viele Stunden

Der schreckliche Vorfall ereignete sich ... in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ...
... Letztlich wurden die Frauen ... erst am Samstagabend tot aus dem Maisfeld geborgen.

Ein Beteiligter schildert die Nacht

Die Ermittler versuchen seit Tagen, das Geschehen zu rekonstruieren. Am Unfallort wurden mehrere leere Flaschen, Decken und vier Handys gefunden. Das Maisfeld liegt in der Nähe eines berüchtigten Drogenumschlagplatzes von Mailand.

Nach neuen Erkenntnissen waren die beiden Frauen in Begleitung von mindestens fünf weiteren Personen unterwegs, darunter vier Männer und eine Frau. Diese Personen flohen jedoch vom Unfallort und kehrten auch nicht zu den getöteten Frauen zurück.

Zwei der geflüchteten Männer im Alter von 35 und 21 Jahren konnten identifiziert und einer davon auch verhört werden. Nach seinen Schilderungen hatte die Gruppe in dem Maisfeld gefeiert und dabei Alkohol und andere Drogen konsumiert. Dadurch hätten sie die herannahende Maschine nicht gehört beziehungsweise sich nicht alle rechtzeitig in Sicherheit bringen können.

Gegen den 35-Jährigen wird nun wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, weil die Polizei davon ausgeht, dass zumindest eine beiden getöteten Frauen hätte gerettet werden können, wenn die Helfer auf direktem Weg in das Maisfeld geführt worden wären.

Wobei die italienischen Medien bislang mitteilen, die Obduktion habe ergeben, dass auch die Frau, die den Notruf absetzte, nicht mehr hätte gerettet werden können, selbst wenn man sie sofort gefunden hätte.

emz schrieb:Schön wie du eingezeichnet hast, auf welchen Wegen sich der Grim 3500 vermutlich seinen Weg durch das Feld gebahnt hat.

Danke @emz! Nun kann ich auch erahnen, wie sich mein Enkel bei der letzten Mal-Aktion gefühlt haben könnte, nachdem ich sie auf ähnliche Art lobte und sie mich daraufhin lächelnd bis lachend einige Zeit lang musterte ;)

Nach neuen Erkenntnissen waren die beiden Frauen in Begleitung von mindestens fünf weiteren Personen unterwegs, darunter vier Männer und eine Frau. Diese Personen flohen jedoch vom Unfallort und kehrten auch nicht zu den getöteten Frauen zurück.

Zwei der geflüchteten Männer im Alter von 35 und 21 Jahren konnten identifiziert und einer davon auch verhört werden. Nach seinen Schilderungen hatte die Gruppe in dem Maisfeld gefeiert und dabei Alkohol und andere Drogen konsumiert. Dadurch hätten sie die herannahende Maschine nicht gehört beziehungsweise sich nicht alle rechtzeitig in Sicherheit bringen können.

Quelle: https://www.agrarheute.com/land-leben/obduktion-tote-frauen-maisfeld-landmaschine-ueberrollt-583226

Klingt nach einer richtigen kleinen Party – und keine Party ohne Musik. Vermutlich haben sie darum die Maschine nicht bzw. erst zu spät gehört.

Schneewi77chen schrieb:Es steht doch aber nirgends, dass sie die SIM-Karten erst nach dem Unfall entfernt hätten, oder?

Stimmt, wenn man es genau nimmt, Du hast recht. Wann die SIM Karten entfernt wurden, läßt sich im Moment wahrscheinlich nicht sagen, die Möglichkeit, daß dies bereits früher geschah, hab ich außer Acht gelassen.


@emz

Das ist schon interessant, die Gruppe wird immer größer. Ich bin sehr auf den Bericht der Toxikologie gespannt. Wenn es insgesamt mind. 7 Leute waren, die dort eine Party mit Drogen und Alkohol gefeiert haben, dann kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, daß keiner von denen die anrückende Maschine gehört haben will. Aus irgendeinem Grund haben sich dann ja auch (mindestens) 5 Teilnehmer noch in Sicherheit bringen können. Warum die Frauen nicht ? Aufschluss geben evt. die og Ergebnisse. Aber irgendwie merkwürdig ist das schon für mich.

Der 35-Jährige erzählte der italienischen Polizei nach seiner Festnahme, dass er durch den Lärm der Maschine wach geworden sei. Er habe die Gefahr sofort erkannt, aber weder Hanan und Sara geweckt, noch den Bauern (28) vor den Frauen gewarnt. Stattdessen rannte er weg – aus Angst, abgeschoben zu werden.

Quelle: https://www.bild.de/news/ausland/news-ausland/hanan-und-sara-tot-im-maisfeld-ihre-begleiter-fluechten-77028694.bild.html

Mithin war es wohl so, dass die beiden Frauen ganz vorne in diesem schmalen Streifen (in dem mit Flatterband abgesperrten Bereich) schliefen, während ihre Begleiter weiter hinten waren. Wie man auf dem Foto oben erkennt, ist dieser niedergetrampelte Streifen viel zu schmal, als dass dort sieben Personen im Kreis sitzen könnten. Als sich die Maschine näherte, haben ihre Begleiter dann einfach die Beine in die Hand genommen.

Ich verstehe es noch nicht ganz. Wann hat die Frau den Notruf gwählt? Am Freitag 11.30 Uhr?

. Eine der beiden Frauen hatte am Freitag den Notruf gewählt, auf Arabisch von einem Unfall berichtet, und gesagt, ihre Freundin sei tot, sie selbst schwer verletzt

Quelle: https://www.rainews.it/tgr/tagesschau/articoli/2021/07/tag-Italien-Lombardei-San-Giuliano-Tote-Marokkanerinnen-Maisfeld-Dreschmaschine-Carabinieri-573f636d-2215-4e24-9b86-53f1c822f317.html

Die beiden Frauen hatten ihren Familien bei ihrem Weggang verkündet, dass sie erst später zurückkehren würden. Deshalb waren die Angehörigen zunächst auch nicht beunruhigt, als die beiden Frauen am nächsten Tag noch nicht nach Hause zurückgekehrt waren.

Quelle: https://www.20min.ch/story/wurden-von-maehdrescher-ueberfahren-zwei-frauen-tot-in-maisfeld-gefunden-211700368842

So ein Notruf wird doch aufgezeichnet! Hat man als Hintergrundgeräusch ein landwirtschaftliches Gerät hören können?
Anfangs hiess es nämlich ....

emz schrieb:https://www.agrarheute.com/land-leben/obduktion-tote-frauen-maisfeld-landmaschine-ueberrollt-583226
Norbert Lehmann, agrarheute
am Freitag, 09.07.2021 - 10:30

Der schreckliche Vorfall ereignete sich ... in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ...

Nun möchte ich keine VT verbreiten! Könnte mir aber vorstellen, dass der Notruf nicht von einem der Opfer gesprochen wurde bzw nicht zeitnah (falls im Notruf keine Maschinengeräusche gehört wurden), sondern dass nur das Auffinden beschleunigt werden sollte. Hat jemand genauere Infos, was im Notruf zu hören war?

Kuno426 schrieb:Nun möchte ich keine VT verbreiten! Könnte mir aber vorstellen, dass der Notruf nicht von einem der Opfer gesprochen wurde bzw nicht zeitnah (falls im Notruf keine Maschinengeräusche gehört wurden), sondern dass nur das Auffinden beschleunigt werden sollte. Hat jemand genauere Infos, was im Notruf zu hören war?

Ich glaube schon, dass die Ermittler zweifelsfrei feststellen konnten von wem der Anruf kam. Das Handy wurde ja bei der Toten gefunden. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Familie die Stimme der Frau auf der Aufnahme verifiziert hat.
Sie sagte ja auch sinngemäß, dass ihre Freundin tot und sie verletzt sei, da ein Mähdrescher sie überfahren hat. Dabei klang sie wohl schon sehr schwach.
Ob sie direkt nach dem Unfall anrief oder ob noch ein bisschen Zeit danach verging, bis sie es geschafft hat, weiss man m.E. nicht.

Karajana schrieb:Ob sie direkt nach dem Unfall anrief oder ob noch ein bisschen Zeit danach verging, bis sie es geschafft hat, weiss man m.E. nicht.

Ja, soweit ists klar. Nur ist es mir vom Gefühl her einfach too much: Sie "schläft" so fest, dass sie die herannahende Maschine nicht hört. Ist aber dann in der Lage, den Notruf zu wählen und die Situation zu schildern. Aber bevor sie wenigstens "Maisfeld" als Ort nennen kann, bricht das Gespräch ab?

Kuno426 schrieb:Nur ist es mir vom Gefühl her einfach too much: Sie "schläft" so fest, dass sie die herannahende Maschine nicht hört. Ist aber dann in der Lage, den Notruf zu wählen und die Situation zu schildern. Aber bevor sie wenigstens "Maisfeld" als Ort nennen kann, bricht das Gespräch ab?

Kuno426 schrieb:So ein Notruf wird doch aufgezeichnet! Hat man als Hintergrundgeräusch ein landwirtschaftliches Gerät hören können?

Also, wenn die verletze Frau den Notruf abgesetzt hat, muss nicht unbedingt noch das Geräusch eines landwirtschaftlichen Geräts im Hintergrund gewesen sein...Sie trug Verletzungen davon, die lebensgefährlich waren. Da ist man wahrscheinlich erstmal damit beschäftigt, drauf klarzukommen, bis man überhaupt soweit denkt, einen Notruf abzusetzen. Dann noch die Tote Freundin daneben. Wenn sie dann auch noch in diesem Zustand die für diese Verhältnisse sehr komplexe Handlung von Handy finden, Zahlen eintippen, einigermaßen kohärent sprechen, durchführt, könnte sie einfach schon am Ende ihrer Kräfte gewesen sein, um noch auf den Ort aufmerksam zu machen.

Dass keiner der Begleiter die notwendige Rettungsinformation - oder generell irgendeine Art von Hilfeleistung - unternommen hat, ist schon unglaublich heftig. Drogen und Aufenthaltsstatus hin oder her, das ist einfach furchtbar.

Kuno426 schrieb:Ja, soweit ists klar. Nur ist es mir vom Gefühl her einfach too much: Sie "schläft" so fest, dass sie die herannahende Maschine nicht hört. Ist aber dann in der Lage, den Notruf zu wählen und die Situation zu schildern. Aber bevor sie wenigstens "Maisfeld" als Ort nennen kann, bricht das Gespräch ab?

Die Frau hatte zerquetschte Beine und ein zerquetschtes Becken. Um es lapidar zu sagen: Sie war zur Hälfte "plattgefahren". Der körpereigene Adrenalinschub wird ihr geholfen haben noch so einen klaren Kopf zu behalten, den Notruf zu wählen, die zittrige Hand mag beim Anruf auf den roten Knopf fürs Auflegen gekommen sein.

Ich hatte vor 2 Jahren einen leichten Auffahrunfall, der zwar den Airbag bei mir auslöste, aber ich war unverletzt. Der Fahrer des anderen Fahrzeugs rief Polizei und Krankenwagen, ich hatte einige Minuten später Schwierigkeiten, meine Frau anzurufen, weil ich die Tasten nicht getroffen habe. Da es ein Firmenfahrzeug war, rief ich zuerst meinen Chef an, das ging noch problemlos. Danach war sense mit meinen Fingern.

Das ist schon unterlassene Hilfeleistung. Die ersten sind ja anscheinend zeitig genug weggerannt. Da es angeblich mehrere Personen waren, hätten sie einen Weckversuch unternehmen können bzw. versuchen können, sie an den Händen wegzuzerren. Dabei wären sie schon halbwegs aufgewacht. Aber gut, man weiß nicht, wie nahe das Fahrzeug schon war.

xoxalb schrieb:Das ist schon unterlassene Hilfeleistung.

Sogar in dreifacher Hinsicht. Die Übrigen hätten …

1. die beiden Frauen wecken
2. den Bauern warnen
3. zumindest nahe der Unfallstelle zurückbleiben können, um die Rettungskräfte zeitnah zum Ort des Geschehens zu führen. Mit der Feststellung der Autopsie, dass auch die Anruferin trotz rascher notärztlicher Behandlung nicht mehr zu retten gewesen wäre, haben diese falschen "Freunde" so etwas wie einen Freifahrschein erhalten.