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Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

427 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bayern, Darmstadt, 1987 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

18.03.2022 um 01:53
Würde ich jedenfalls auch nicht ausschließen das HP für einen Rotlichtkönig gearbeitet hat.

Ein interessanter Hinweis ist finde ich noch das er ja eine Art Provision erhalten (welche sehr großzügig war für damalige Verhältnisse) hat zuzüglich Spesen.

Versetzt man sich in den Auftraggeber hinein.... Warum war dieser bereit eine solch hohe Provision zu bezahlen? Es scheint schon eine Art Inkassotätigkeit mit Herausforderung gewesen zu sein. Ich denke wenn die nur jemand gebraucht hätten der rumfährt und fest vereinbarte Beträge abkassiert ohne viel Aufwand wäre die Bezahlung deutlich niedriger gewesen. Bzw wäre wohl auch nur pauschal gewesen egal ob HP in einer Wochen 40.000 oder 80.000 kassiert hätte.

So hat er ja indirekt eine Beteiligung an dem Geschäft von Gerd erhalten.

Das merkwürdige jedoch das die Beträge vorher schon feststanden. Wer hat diese Beträge vorgegeben? Wohl Gerd und seine Organisation. Bei Geschäften wo HP etwas hätte verkaufen müssen wären ja durchaus mal Abweichungen drin gewesen das Beträge sich hinterher noch ändern können.

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18.03.2022 um 02:03
Schaut euch auf Bild 2 mal die abgehackten Beträge an. HP hat unterschiedliche Hacken gemacht. Das muss nicht unbedingt von Bedeutung sein. Aber 1 Betrag ist nicht abgehackt sondern ein Halbkreis was evtl sowas bedeuten konnte wie das es Probleme oder sonstiges gab.


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18.03.2022 um 02:10
Ich sehe noch einen weiteren Hinweis in Bezug auf mögliche Wohnungsprostitution:

In der Städteliste tauchen kaum Metropolen auf (die waren schon damals in fester Rotlicht-Hand).

Und es gab nur eine Übernachtung in Schweinfurt (welches eine Autostunde von Eckental entfernt liegt)

kurz vor der Ermordung.

War dies die schicksalhafte Abweichung?


Able_Archer.


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Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

18.03.2022 um 02:48
Also Schutzgelderpressungen und Prostitution stehen nach meiner Auffassung sehr weit hinten. Erachte das nahezu als ausgeschlossen. Dafür ist der besuchte Raum viel zu goss. Und die Beträge variieren da erheblich. Was eben auffällt ist, dass auf der ersten Tour weniger Orte angefahren wurden als auf der zweiten Tour. Aber bei der ersten Tour viel höher Geldbeträge genannt werden.

Und was mich beim nur abkassieren auch beschäftigt ist, dass die Beträge schon vorher festgestanden haben sollen. Jeder besuchte Ort zahlt. Wie viele Zahler in jedem Ort besucht wurden bleibt im dunklen. Hört sich doch nach einem Lotto sechser an.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:A z.B. an das Eintreiben von Zinsen bzw. Tilgungen Illegal gegebener Kredite.
Oder Spielschulden.
Scheint mir gar nicht so abwegig. Da ich auch davon ausgehe, dass für die Beträge einst mal Gelder flossen. Oder eine Leistung erfolgte. Was auch immer diese Leistung war. Das heisst der Einzug oder ein Teileinzug derselben Werte legitim ist.


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18.03.2022 um 16:27
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Wie viele Zahler in jedem Ort besucht wurden bleibt im dunklen. Hört sich doch nach einem Lotto sechser an.
Wieso?
Wurde doch namentlich erfasst, wer da was zu bezahlen hatte. Selbstverständlich auf eine Art, die den jeweiligen Zahler nicht identifizieren konnte.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb: Da ich auch davon ausgehe, dass für die Beträge einst mal Gelder flossen. Oder eine Leistung erfolgte. Was auch immer diese Leistung war. Das heisst der Einzug oder ein Teileinzug derselben Werte legitim ist.
Dem kann man so pauschal nicht zustimmen.
Was legitim ist, kann eine sehr subjektive Auslegung sein.
Wenn es sich um die Eintreibung von Kreditwucherzinsen, Schutzgelder oder Schulden aus illegalem Glücksspiel gehandelt haben sollte, so kann das aus Sicht der Eintreiber legitim sein, wird aber dadurch nicht unbedingt legal.
Ein kleines Wort, aber ein großer Unterschied in den rechtlichen Konsequenzen.
Ich denke hier gibt es keine Zweifel, das die Grundlage der Geldübergaben auf illegalen Geschäften beruht.


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18.03.2022 um 17:48
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich denke hier gibt es keine Zweifel, das die Grundlage der Geldübergaben auf illegalen Geschäften beruht.
Da bin ich mir weiss Gott nicht so sicher. Was deutet dann auf illegale Geschäfte hin? Dann noch in einem so grossen Raum? Und meist du der Zahler drückt da den geforderten Betrag einfach ab? Nur weil der Herr Puschnik mal eben vorbeikommt? Auch die Annahme dass Puschnik an jedem Besuchten Ort nur bei einer Person abkassiert hat, da habe ich so meine Zweifel. Ich sehe da teilweise richtig hohe Beträge. Das endet nämlich nicht mit dem Tod von Puschnik. So ein Spuk fliegt doch irgend wann auf.

Eigentlich entspricht doch das keiner Logik, dass da irgend welche illegale Geschäfte liefen, und über Inkasso Gelder eingezogen wurden. Wofür es keinen Hinweis auf illegales was auch immer gibt. Und richtig. Wie Edy auch sagt, dass eine Buchführung in kriminellen Kreisen unüblich ist.


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18.03.2022 um 23:27
@schluesselbund
Du kannst das jetzt 1000 mal anzweifeln:
Der Kommissar im Studio hat gesagt :" Ein legaler Hintergrund sei auszuschließen"
Das wurde ermittelt.
Das es legale Hintergründe hätte haben können, wurde bei den Ermittlungen in Betracht gezogen und verworfen. Das hat der leitende Ermittler dort geäußert.

Das sagt doch auch der gesunde Menschenverstand.
Aufgrund der Art und Weise des kassieren der Summen und vor allem auch aufgrund der der Margen (Gewinnspannen), für die einzelnen Beteiligten.
Legale Geschäfte bringen einen auch nicht so oft um, nachdem man nachweislich bei Firmen war, die es gar nicht gab.

Dann kann es auch keine großartige Gegenleistung für gegeben haben in Form von Lieferung irgendwelcher Waren. Da lohnt sich illegal nur in größeren Dimensionen.
Waffen oder Drogengeschäfte z.B. schließe ich komplett aus.


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18.03.2022 um 23:27
Eine Festanstellung mit Arbeitsvertag scheint HP jedenfalls bei seinem Auftraggeber Gerd nicht gehabt zu haben. Gerd zog es vor das eingesammelte Geld am Nürnberger Hauptbahnhof entgegenzunehmen.

Dann scheint es da noch ein gewisses Berufsrisiko gegeben zu haben.

Ich glaub kaum das HP Staubsauger verkauft hat.


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18.03.2022 um 23:58
Vielleicht war es ja ein sehr einträgliches „Geschäft“, dass da zwischen „Gerd“ und bis heute nicht ermittelten Personen im Notizbuch lief. Sprich, die Herrschaften hatten selber krumme Dinger laufen, die sehr einträglich waren. „Gerd“ erhielt als Oberboss einen Anteil, der eben einkassiert wurde. Das würde erklären, warum sich niemand gemeldet hat. Ich denke hier aber nicht an Prostitution, dass erscheint mir unwahrscheinlich. Eher vielleicht eine Form des illegalen Glückspiels oder andere einträgliche Dinger.Vielleicht wusste Heinz Puschnik selber nicht, worum es dabei ging und kam einfach nur zum Kassieren. Möglicherweise hat er versucht mehr herauszufinden und wurde deshalb ermordet, weil er dann plötzlich zu viel wusste. Ebenso könnte die Raubmordthese passen und ihn jemand das Geld abgenommen haben. Die Organisation hätte dann damit nichts zu tun haben, würde sich aber auch ihr Geschäft nicht ruinieren lassen. Zu Schweigen wäre dann logisch.


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19.03.2022 um 00:40
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Möglicherweise hat er versucht mehr herauszufinden und wurde deshalb ermordet, weil er dann plötzlich zu viel wusste.
Richtig
Vielleicht hat er sich trotz vorheriger Ansage etwas zu viel dafür interessiert, was er eigentlich genau tat.
Dazu noch die Aufzeichnungen Polizei, an der man zumindest bemerkte, das er mit der Polizei in Verbindung stand.
Man verdächtigte ihn vielleicht als V Mann in die Organisation eingeschleust worden zu sein. Vielleicht auch, daß er sich davon spätere Straferleichterungen versprach.
Wenn man so dachte in der Organisation, so könnte dies das Todesurteil für Puschnik gewesen sein
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:benso könnte die Raubmordthese passen und ihn jemand das Geld abgenommen haben. Die Organisation hätte dann damit nichts zu tun haben, würde sich aber auch ihr Geschäft nicht ruinieren lassen. Zu Schweigen wäre
Auch möglich.
Jemand hat einfach nur mitbekommen, das Puschnik viel Bargeld bei sich führte.
Das Zurücklassen des Notizbuches wäre ein Indiz dafür.
Außenstehende messen dem keine Bedeutung zu und lassen es einfach liegen.


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19.03.2022 um 06:02
Was der Kommissar sagt ist mir bekannt. Und steht im Wiederspruch zu dem was Edy sagt. Es wir wohl seine Gründe haben, warum man sich auf diese weise äussert. Auch zu recht wie ich finde.

Natürlich hat Puschnik auf seinen reisen kaum Computerteile oder Staubsauger verkauft. Genau so halte ich es für kaum möglich, dass Puschnik durch die Lande reiste, und schon vorbestimmte Inkassogelder abkassierte. Zweifel sind da allemal berechtigt. Zumal bei XY keine Idee kommt wofür diese Inkassogelder bezahlt wurden.

Dass die ganze Geschichte im Reich der Kriminalität anzusiedeln ist mag ja sein. Halte es aber für wahrscheinlich, dass Puschnik als Kurierfahrer unterwegs war. Er für die ausgelieferte Ware auch gleich einkassierte.


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19.03.2022 um 15:27
Ich vermute mittlerweile das der Mörder unter den Abkassierten zu finden ist. Wenn das alles krimineller Abschaum war. Es ist ja bekannt das man sich in solchen Kreisen gegenseitig beklaut.

Man wusste das HP als Geldbote unterwegs ist. Auffallend ist ja auch das der Mord am Ende seiner wöchentlichen Tour passierte und er sich eigentlich mit Gerd treffen wollte um alles abzuliefern.


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09.05.2022 um 23:44
Wer sagt denn, daß Puschnik die im Notizbuch aufgeführten Geldbeträge kassiert hat und nicht etwa (zumindest Teilsummen) an Personen ausgezahlt hat....

Fakt ist:

- die Geldbeträge durften beim möglichen Einzahler sowie beim möglichen Empfänger nicht offiziell über Giro- oder Geschäftskonten gehen.

- für das ganz große Geschäft im Bereich der organisierten Kriminalität waren sowohl die Einzelbeträge, als auch ihre Summe zu gering. Dafür lohnte es nicht kreuz und quer durch die Republik zu fahren

Also, muß es für diese verhältnismäßig kleinen Summen andere Ursachen geben.

Verdeutlichen wir uns, daß die gesamte Geschichte vor 1989, also vor der Wende stattfand und machen aus "Gerd" den "IM Gerd", so erhalten wir einen völlig neuen Aspekt der Story.

Die aufgeführten Geldbeträge nämlich, entsprachen in ihrer Höhe den damals vom Ministerium für Staatssicherheit gezahlten Summen für kleinere Spitzeltätigkeiten hiesiger IM-Personen.....


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10.05.2022 um 20:28
@michisan

Jepp.... das passt dann auch mit meiner RAF 3.Generation- Theorie zusammen. Das waren oft auch IM. Kleine Fische tw., die dann eher nicht mehr mit Gewalt agierten, sondern wie DDR- IM halt. Ich bin aus der DDR und aus Markkleeberg bei Leipzig. Aber mit ständiger Verbindung zu Leipzig. Auch war Markkleeberg mit der "agra" auch nicht ganz ohne diesbezüglich. Und viele Messegäste hatten auch Unterkünfte in Markkleeberg. Nach Ost Berlin hatten wir die 2. größte Stasizentrale und die Messe 2x im Jahr. Da wurden im Laufe der Zeit viele West- IM "rekrutiert". Sorry, OT, nur dazu, dass ich vor allem in den 1980ern, da da nicht mehr Kind, so einiges mitbekommen habe und über Bruder, der bespitzelt wurde, auch persönlich "betroffen" bin.

Also, HP hatte in U- Haft Kontakt mit so einem eher kleinen Fisch der RAF/IM, der seinen Job nicht weiter nachgehen konnte und bei dem kein Erfolg mit Revision gegeben war. HP dagegen hatte Gründe für eine Revision und hatte dann auch Erfolg damit, was ihm Zeit verschaffte. Er wird also neuer Laufbursche von "IM Gerd".
Dann bekommt der Gerd raus, dass HP mit der Aussicht auf Freispruch gelogen hat..... und vielleicht auch, dass HP "türmen" wollte. Vielleicht sogar in die DDR... Bei den Anklagepunkten wäre ja nie ein Freispruch drin gewesen und in der DDR wäre er auch als kleiner Fisch mit RAF Kontakten/West- IM mit offenen Armen empfangen worden. Also muss er sterben.
Den Kalender lässt man bei ihm, weil er maximal Verwirrung bei den EB auslösen sollte.... was ja auch passierte. Ach, und meine allererste Theorie, dass die Einträge zumindest tw. nicht der Wahrheit entsprachen, passt da auch rein. Wenn HP eh geflunkert hat, ob nun aufgetragen oder von sich aus, sind die Einträge völlig nutzlos für die EB. Z.B. können Städte dazu geschrieben worden sein, wo er gar nicht war, oder welche weggelassen. Das erklärt auch ein wenig, warum sich keine Zeugen außer Autovermietung gefunden haben. Er kann theoretisch die ganze Zeit in einem Ort gewesen sein, oder in anderen als in den Aufzeichnungen.


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10.05.2022 um 22:33
Zitat von k330k330 schrieb am 19.03.2022:Ich vermute mittlerweile das der Mörder unter den Abkassierten zu finden ist. Wenn das alles krimineller Abschaum war. Es ist ja bekannt das man sich in solchen Kreisen gegenseitig beklaut.
Da hätte man aber viel Ärger bekommen können.
Aber der Ansatz ist schon denkbar.
Entweder war Heinz zu auffällig mit dem Geld unterwegs. Zum Beispiel ein Bündel in der Tankstelle rausgeholt oder aber
Zitat von k330k330 schrieb am 19.03.2022:Man wusste das HP als Geldbote unterwegs ist. Auffallend ist ja auch das der Mord am Ende seiner wöchentlichen Tour passierte und er sich eigentlich mit Gerd treffen wollte um alles abzuliefern.
Genau. Er wurde von anderen Kriminellen aus dem Umfeld der Abkassierten schlichtweg ausgeraubt.
Sie wussten, das er neu war im Geschäft, auch nicht der Schlägertyp oder so .
Sie dachten sich, es wäre ein Leichtes ihn um das gesamte Geld zu erleichtern, kurz bevor er es übergibt.
Ich versuche gerade mir vorzustellen, wie man das letztendlich bewerkstelligt hatte.
Ein Indiz spricht ja für Raubmord, das sind die zurückgelassenen Aufzeichnungen.
Das halte ich für ein durchaus passendes Szenario. Jemand wusste das Puschnik eine Menge Geld bei sich hatte und als "Neuer" dachte man er wäre ein leichtes Opfer.
Zitat von michisanmichisan schrieb:für das ganz große Geschäft im Bereich der organisierten Kriminalität waren sowohl die Einzelbeträge, als auch ihre Summe zu gering. Dafür lohnte es nicht kreuz und quer durch die Republik zu fahren
Im Prinzip geb ich Dir recht. Vom Gefühl her.
Aber: Es muss sich um ein lohnendes Geschäft gehandelt haben. Keiner zahlt drauf.
Die Frage ist nur; was war es.
Drogen scheiden aus . Die Vertriebswege laufen anders und wohl auch in höheren Summen
Zitat von michisanmichisan schrieb:Verdeutlichen wir uns, daß die gesamte Geschichte vor 1989, also vor der Wende stattfand und machen aus "Gerd" den "IM Gerd", so erhalten wir einen völlig neuen Aspekt der Story.
Das ist aber sehr weit hergeholt. Außerdem ist er ja kein Überbringer, sondern er treibt was ein.
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:a wurden im Laufe der Zeit viele West- IM "rekrutiert". Sorry, OT, nur dazu, dass ich vor allem in den 1980ern, da da nicht mehr Kind, so einiges mitbekommen habe und über Bruder, der bespitzelt wurde, auch persönlich "betroffen" bin.
An einem Wessi, der bald für einige Jahre in den Bau wandert hatte die Stasi wohl kaum Interesse


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Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

10.05.2022 um 23:52
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:michisan schrieb:
Verdeutlichen wir uns, daß die gesamte Geschichte vor 1989, also vor der Wende stattfand und machen aus "Gerd" den "IM Gerd", so erhalten wir einen völlig neuen Aspekt der Story.

Das ist aber sehr weit hergeholt. Außerdem ist er ja kein Überbringer, sondern er treibt was ein.
Weit hergeholt ist es eben nicht.
Insbesondere dann, wenn man weiß wie das MfS gerade im allerkleinsten Bereich im Westen gearbeitet hat.

Da wurden bspw. Stromlaufpläne vom örtlichen Hauptpostamt verraten. Ebenso Zugangsmöglichkeiten der Waffenkammern von Schützenvereinen, Schichtpläne der Polizeibehörden, und ähnliche Kleinigkeiten.
Und für solche Infos gabs für die IM dann Summen im teilweise unteren dreistelligen DM-Bereich.

Daß Puschnik Gelder nur eingetrieben hat, ist lediglich eine Vermutung - keine bewiesene Tatsache.
Nicht alles, was in "Aktenzeichen XY ungelöst" so gesendet wird (und dabei handelt es sich mitunter um recht großzügig interpretierte Handlungsabläufe) hat sich auch tatsächlich so zugetragen.


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Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

11.05.2022 um 01:11
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das ist aber sehr weit hergeholt. Außerdem ist er ja kein Überbringer, sondern er treibt was ein.
Absolut zutreffende Antwort.
Zitat von michisanmichisan schrieb:Daß Puschnik Gelder nur eingetrieben hat, ist lediglich eine Vermutung - keine bewiesene Tatsache.
Nicht alles, was in "Aktenzeichen XY ungelöst" so gesendet wird (und dabei handelt es sich mitunter um recht großzügig interpretierte Handlungsabläufe) hat sich auch tatsächlich so zugetragen.
Ich habe ja auch so meine Zweifel, dass da Geld eingetrieben wurde. Dazu ist das bereiste Gebiet für Schutzgeld oder Prostitution viel zu gross. Selbst im Bereich der organisiert Kriminalität passt das nicht hin. Und die Beträge auch viele zu klein.

Dass es sich hier um Gelder bzw. Aktionen handelt aus nicht legalen Geschäften will ich gar nicht bestreiten. Und halte ein Pseudonym IM Gerd durchaus für möglich.


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Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

11.05.2022 um 18:00
Vielen Dank für die bisherigen Informationen und Lösungsansätze hier aus der Gruppe!

Ich bin kürzlich zufällig auf diesen XY-Fall gestoßen, und mich hat es sehr gewundert, dass es der Polizei so gar nicht gelungen ist, da einen Faden aufzunehmen.

Auf der anderen Seite macht es diesen Fall auch sehr spannend. Einige Gedanken von mir dazu:

In „XY“ wird natürlich in wenigen Minuten genau eine Geschichte erzählt, nach der man sich Heinz P. als stillen, biederen und braven Kaufmann vorstellt, dem plötzlich die Sicherungen durchbrennen. So etwas gibt es sicher auch, aber ich vermute, dass er vorher schon eine impulsive und leicht kränkbare Persönlichkeit gewesen sein durfte. Er war Abteilungsleiter bei Langnese, und dafür musste er auch eine gewisse Härte und Konsequenz gehabt haben.
Irgendwann spitzen sich dann die Ereignisse zu, vielleicht durch vermeintliche oder tatsächliche Ungerechtigkeiten durch den Vorgesetzten, verweigerter Aufstieg usw. Dann auch Krach in der Beziehung durch ständige Ausraster von P.
Zu diesem Zeitpunkt wird er dann auch erstmals straffällig. Ich denke aber nicht, dass er vorher ein lieber „Seifenteddy“ war.
Vor diesem persönlichen Hintergrund lassen sich die Ereignisse vielleicht besser herleiten.

Die Haftstrafe finde ich mit fünf Jahren nicht übermäßig hoch, da kam er (ohne Vorstrafenregister) relativ gut weg, zumal ja (wie hier auch schon geschrieben) das letzte Drittel bei guter Führung regelhaft zur Bewährung ausgesetzt wird, was Heinz P. mit seinem bürgerlichen Hintergrund vermutlich gut gelungen wäre.

Im Gefängnis fällt P. mit seinem Auftreten und seiner Bildung als eher untypischer Häftling natürlich sofort auf. Seine Taten, bei denen er sich aus Sicht der Gefangenen vor seiner Freundin und dem Chef „grade gemacht hat“, dürften ihm einen gewissen Respekt eingebracht haben, zumal er ja, wie schon vermutet, ein sicheres und konsequentes Auftreten gehabt haben müsste.
Da viele Gefängnisinsassen überwiegend damit beschäftigt sind, sich für die Zeit nach der Haft neue Straftaten auszudenken, werden dort natürlich auch bestens neue Kontakte geknüpft. Gewisse Kreise dürften sehr an P. interessiert gewesen sein, da dieser durch seine Art in Bereichen tätig werden konnte, wo ein normaler „Knacki“ sofort aufgefallen wäre.

Aber auch Heinz P. wird eine Bereitschaft zu kriminellen Handlungen gehabt haben, denn durch seine Haftstrafe war ihm der Weg in eine auskömmliche seriöse Tätigkeit ohnehin verwehrt, damit wäre er ja nicht mal mehr Verkäufer bei „Karstadt“ geworden. Vielleicht hat er ja geplant, nach einiger Zeit auszusteigen, um irgendwo mit dem Geld neu anzufangen. Daher hat er durchaus Energie gehabt, ein kriminelles „Geschäftsmodell“ mit zu entwickeln.

Dann natürlich die spannende Frage: Was war genau seine Tätigkeit?

Wie hier schon mehrfach festgestellt: Die „harte“ organisierte Kriminalität, wie Schutzgeld, Kreditwucher, Zuhälterei, illegale Spielgewinne usw. scheiden für den bürgerlichen Heinz P. aus. Dafür sind hart gesottene Gewaltpraktiker aus den jeweiligen Strukturen zuständig.
P. wäre nicht der Typ, der säumige Schuldner mit der Kneifzange bearbeiten könnte, aber er hat es ja auch gar nicht nötig.
Zumal, wie auch schon richtig bemerkt, die einzelnen Syndikate nicht so weit räumlich ausgedehnt sind. Dagegen ist der Einzugsbereich von Heinz P. fast wie eine Vertriebsregion von „Würth“ oder „Vorwerk“ strukturiert.
Und, auch das wurde bereits treffend bemerkt: Die Gewinne aus den „Geschäften“ waren in allen Orten auf der Strecke fast gleich. Das wäre für die organisierte Kriminalität auch untypisch, da in Kleinstädten, wo um 20 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden, kaum ständig große Gewinne gemacht werden.


Zusammengefasst habe ich daher folgende Vermutung:

Die Geschäfte von Heinz P. nutzen eine bestehende, legale organisierte Struktur für kriminelle Aktivitäten mit. Das kann Groß- oder Einzelhandel, Dienstleistung oder Vertrieb sein, eine gemeinnützige Organisation, eine Partei oder Religionsgemeinschaft. Wichtig ist, dass diese Struktur auch flächendeckend in den meisten Orten vorhanden ist. Heinz P. wurde ausgewählt, weil er sich in dieser Struktur durch sein Auftreten unauffällig bewegen kann und auch gewisse Gepflogenheiten kennt, wie z. B Berechnung der Abgaben nach dem Umsatz oder Gewinn. Möglicherweise nutzt er sogar noch Kontakte aus seiner legalen Zeit.
In dieser Struktur sind jeweils bestimmte Insider (Mitarbeiter, Mitglieder usw.) in das kriminelle Netzwerk eingebunden, die dort ein Produkt erwerben können, was über die legalen Wege mit vertrieben wird, und damit große, zusätzliche Gewinne erzielen.

Da die Verkäufer sich natürlich selber strafbar machen, ist daher die Bereitschaft, die Polizei einzuschalten sehr gering, wobei dagegen Opfer von Betrug oder Erpressung spätestens nach der „XY“ –Sendung bei der Polizei ausgesagt hätten.

Zum Thema „XY“ wundert mich allerdings: Der Kommissar in der Sendung konnte nicht mal das (geschenkte) „Scart“-Kabel richtig zuordnen und beschreibt es als „Computerkabel“. Für 1988 schon sehr schlechte Expertise! Denn das „Scart“-Kabel (kenne ich selber auch noch!) wurde damals zum Überspielen zwischen Videorekordern mit relativ guter Übertragungsqualität verwendet. In der Spätausgabe berichtet man ja auch folgerichtig von Zuschauerhinweisen auf den Handel mit illegalen Videos. An diesem Punkt sollte allerdings (trotz des Kabels) nichts dran sein, was mich persönlich wundert. Ein derartiger Handel, in Videotheken „unter dem Ladentisch“ würde gut passen, z. B. neue, noch nicht vertriebene „Blockbuster“ oder illegale Pornographie. Ich erinnere mich auch noch, dass es damals viele „Schmuddelvideotheken“ gab, deren Betreiber gute Rotlichtverbindungen hatten.

So hoch aufgehängte Dinge wie Stasi oder Verfassungsschutz würde ich ausschließen. Die Stasi hätte wohl kein Interesse an einem Freigänger, der wohlmöglich noch von der Polizei überwacht wird. Die machten sich andere Leute anders gefügig. Und er wäre wohl auch kaum vom Verfassungsschutz in extremistische Kreise einzuschleusen gewesen.

Die letztendliche Tötung von Heinz P. ist leider in kriminellen Kreisen auch nichts Seltenes.
Entweder haben andere Kriminelle von dem hohen Geldbetrag, den er bei sich trug, Wind bekommen (dafür würde das Notizbuch sprechen), oder er wurde von der eigenen „Firma“ erledigt. Dafür gäbe es auch viele Gründe: Er möchte einen höheren Anteil und droht mit einer Aussage bei der Polizei (die ihm vor Gericht geholfen hätte), vielleicht wollte man ihn ohnehin als Mitwisser erledigen, nachdem man ihn als Kurier ausgenutzt hatte. In einem derartigen Umfeld kann einem halt viel passieren. Das Notizbuch muss daher auch nicht viel bedeuten, vielleicht hat es der Killer (der ja nicht „Gerd“ selber sein musste) nur vergessen, oder es war für die „Firma“ nicht gefährlich.

Zuletzt: Der Leichnam konnte mit den damaligen erkennungsdienstlichen Methoden sicher zugeordnet werden. Ein „Untertauchen“ scheidet aus. Auch wäre im Zweifel schon eine DNA-Analyse der Körperzellen möglich gewesen.


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Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

11.05.2022 um 21:47
Als Ergänzung zu meinem letzten Post:

Kriminelle Geschäfte in einer bestehenden Struktur müssen sich natürlich nicht um schwere Kriminalität wie Menschenhandel, Drogen oder Waffen drehen, im Gegenteil: ich vermute immer stärker Aktivitäten im Bereich Unterschlagung, Betrug und Steuerhinterziehung.

Beispielsweise war es in der Gastronomie früher üblich, dass Lieferfahrer einen Teil der Ware unter der Hand bar verkauften, die Wirte oder auch die Kellner kauften das gerne. Da konnte man schönes Geld nebenbei machen, natürlich ohne die Steuer. Da gab es Schwarzhandel für Bier, Zigaretten, Fleisch usw. Die heutigen Kontrollen der Warenwirtschaft gab es 1988 noch nicht im heutigen Umfang. Möglicherweise kannte sich ja Heinz P. durch seinen Langnese-Job richtig gut in einer bestimmten Materie aus.


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Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

11.05.2022 um 22:01
Zitat von michisanmichisan schrieb:Weit hergeholt ist es eben nicht.
Insbesondere dann, wenn man weiß wie das MfS gerade im allerkleinsten Bereich im Westen gearbeitet hat.
Sorry, aber da geht die Fantasie mit Dir durch
Ich habe in der Zeit gelebt und das die Stasi hier im Westen jeden anwarb ist Blödsinn
Zitat von yachtmaster70yachtmaster70 schrieb:Die Haftstrafe finde ich mit fünf Jahren nicht übermäßig hoch, da kam er (ohne Vorstrafenregister) relativ gut weg,
Na ja, Er flippt aus schickt seinem Chef eine Bombe und scheint auch seiner Lebensgefährtin schwerer Verletzt haben.
Als Ersttätter 5 Jahre zu bekommen und das auch nur weil man offen kooperiert bei den Ermittlungen, da ist schon eine Menge vorgefallen. Zumindest schwere Körperverletzung oder ähnliches
Zitat von yachtmaster70yachtmaster70 schrieb:a viele Gefängnisinsassen überwiegend damit beschäftigt sind, sich für die Zeit nach der Haft neue Straftaten auszudenken, werden dort natürlich auch bestens neue Kontakte geknüpft. Gewisse Kreise dürften sehr an P. interessiert gewesen sein, da dieser durch seine Art in Bereichen tätig werden konnte, wo ein normaler „Knacki“ sofort aufgefallen wäre.
Genau, Der kam rüber wie "Otto Normalverbraucher" . Unauffällig. Das prädestinierte ihn für den Job
Zitat von yachtmaster70yachtmaster70 schrieb:Die Geschäfte von Heinz P. nutzen eine bestehende, legale organisierte Struktur für kriminelle Aktivitäten mit. Das kann Groß- oder Einzelhandel, Dienstleistung oder Vertrieb sein, eine gemeinnützige Organisation, eine Partei oder Religionsgemeinschaft
Das kann ich mir nicht vorstellen
Der Kommisar schließt aber aus , das es sich um eine legale Tätigkeit handelt.
Zitat von yachtmaster70yachtmaster70 schrieb:Kriminelle Geschäfte in einer bestehenden Struktur müssen sich natürlich nicht um schwere Kriminalität wie Menschenhandel, Drogen oder Waffen drehen, im Gegenteil: ich vermute immer stärker Aktivitäten im Bereich Unterschlagung, Betrug und Steuerhinterziehung.
Kann man sich anschließen. Die Summen sprechen nicht dagegen . Es muß eine Beteiligung der Organisation an einem gut laufenden Geschäft sein. Auch wenn die einzelnen Beträge an sich nicht sehr hoch sind


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