Mordfall Simone Langer (1983)
09.04.2022 um 10:41Anzeige
K.Vinski schrieb:Ist die DNA von der stuywesant Zigarettenkippe?? Na, hoffentlich hat da nicht der örtliche Förster kurz vor Feierabend eine geraucht.... Sonst können die Ermittler wieder von vorne anfangen.Wie hier schon früher diskutiert wurde die PS wohl häufiger von älteren Semestern geraucht. Z.B. LKW - Fahrern ("Der Duft der großen, weiten Welt"). Studenten haben sich das Zeug oft selbst gedreht. Wie @sallomaeander schon geschrieben hat, gab es ja auch noch andere potentielle Quellen für die DNA. Interessant in dem Artikel der Augsburger Allgemeinen (zitiert von @seli) ist, dass diese DNA schon 2005 oder früher bestimmt wurde.
pannettone schrieb:ich habe keine schlüssige argumentation, warum man überhaupt „seit langem“ nach den vieren sucht. warum sind diese heute interessant und warum passte das damals mit dem kennzeichen nicht. warum waren die 4 junx nicht schon 1983 auf dem radar der polizei?Ich vermute, ein Ergebnis der Operativen Fallanalyse. Wenn man sich vorstellt, dass die Ermittlungsgrundlage der Polizei, ausgehend vom Verbrechen als Wurzel, einen Baum mit immer mehr Zweigen und Verästelungen bildet, dann besteht die Arbeit der Polizei darin, an jeder Abzweigung neu zu entscheiden, welchem Zweig folgen wir, welchen lassen wir links liegen.
pannettone schrieb:ein mord, völlig aus dem off, passiert extrem selten. wenn es von dem täter eine dna spur gibt, warum ist er nach 1983 nie wieder in erscheinung getreten?Das finde ich garnicht so ungewöhnlich, ehrlich gesagt
pannettone schrieb:wenn ich mich ganz weit aus dem fenster lehne behaupte ich einmal, dass der dna match nicht zu den 4 „jungen“ männern passt, sonst hätte die aa eine verhaftung vermeldet.Zunächst einmal müssen die EB der 4 habhaft werden. Es heißt bis heute nur, man kennt die Namen. Selbst wenn man das Quartett hat, muss man auf legalem Weg zur Probe gelangen. Das geht nur, wenn ein konkreter Verdacht vorliegt und nicht bei Zeugen. Es sei denn auf freiwilliger Basis.
pannettone schrieb:ich habe keine schlüssige argumentation, warum man überhaupt „seit langem“ nach den vieren sucht.Seit "langem" bedeutet wahrscheinlich seit 2019 als das Cold Case Team aktiv wurde.
Silberkaute schrieb:Zunächst einmal müssen die EB der 4 habhaft werden. Es heißt bis heute nur, man kennt die Namen.Und man weiß auch nicht, ob alle vier noch leben. Das jedenfalls wurde bisher mW auch noch nicht verlautbart.
Silberkaute schrieb:Seit "langem" bedeutet wahrscheinlich seit 2019 als das Cold Case Team aktiv wurde.nein, seit 2005 laut augsburger allg.
Seit 2019 arbeitete die Kripo den Fall noch einmal auf - und zwar umfassend. Daraus ergab sich ein Ansatzpunkt: In der Nacht, in der Simone Langer offenbar auf ihre oder ihren Mörder traf, waren vier junge Männer in einem Kleinbus mit Kronacher Kennzeichen unterwegs - wohl auf dem Weg in den Urlaub an den Bodensee.Quelle: Augsburger Allgemeine
pannettone schrieb: ich habe keine schlüssige argumentation, warum man überhaupt „seit langem“ nach den vieren sucht. warum sind diese heute interessant und warum passte das damals mit dem kennzeichen nicht. warum waren die 4 junx nicht schon 1983 auf dem radar der polizei?Vermutlich hat es sich herumgesprochen, dass es die vier gibt und sie nicht überprüft wurden - wenn in einer ländliche Gemeinschaft was passiert, wird oft jemand beschuldigt, der von "außen" kommt, nach dem Motto: Also bei uns macht das ja niemand. Es ist so ein kollektives Sicherheitsgefühl, das man sonst aufgibt, v.a., da zu einer ziemlichen Wahrscheinlichkeit die Möglichkeit besteht, dass man den Täter doch kennt.
pannettone schrieb:ein mord, völlig aus dem off, passiert extrem selten. wenn es von dem täter eine dna spur gibt, warum ist er nach 1983 nie wieder in erscheinung getreten?Weil es auch solche Leute gibt. Ein irischer Freund von uns lebt sehr nah an der Stelle, an der Sophie Toscan du Plantier erschlagen wurde (für alle, die den Fall nicht kennen, das war eine französische Filmemacherin, die im ländlichsten Irland ein Haus besaß, in das sie sich immer wieder alleine zurückzog - dort wurde sie vor 25 Jahren auch ziemlich bestialiisch ermordet. Der Täter trat nie mehr in Erscheinung.
MissMary schrieb:Jack der Ripper hörte auch plötzlich auf. Oder Zodiac. Die hatten eine ganze Mordserie hinter sich.Ja, oder z. B. auch der Täter im Fall Tristan Brübach, wo man ja auch mehrfach seitens der Ermittler betont hat, dass man befürchtet, es käme bald wieder eine solche Tat, was aber zum Glück nicht eingetreten ist.
pannettone schrieb:ich habe keine schlüssige argumentation, warum man überhaupt „seit langem“ nach den vieren sucht. warum sind diese heute interessant und warum passte das damals mit dem kennzeichen nicht. warum waren die 4 junx nicht schon 1983 auf dem radar der polizei?Ich kann hier eine Möglichkeit anbieten, die vieleicht etwas exotisch wirkt und auch exotisch ist.
Gildonus schrieb:Hallo @alle !Ich denke das ist noch das einfachste oder nachvollziehbare von allem. Es ist und bleibt aktuell die einzige Ansatzpunkt. Für das erste Ermittler Team hatten im Jahr 1983 die 4 Jungs ein Alibi durch den Werkstattbesitzer/Taxifahrer. aber für die Coldcase Ermittler stellen sich eben andere Fragen wie z.B.
pannettone schrieb:
ich habe keine schlüssige argumentation, warum man überhaupt „seit langem“ nach den vieren sucht. warum sind diese heute interessant und warum passte das damals mit dem kennzeichen nicht. warum waren die 4 junx nicht schon 1983 auf dem radar der polizei?
Ich kann hier eine Möglichkeit anbieten, die vieleicht etwas exotisch wirkt und auch exotisch ist.
Zunächst einmal waren die Vier eben Ortsfremde, die sich "durchfragen" und suchen mußten. Da ist man schon aufmerksamer als Ortsansässige, für die der Tattag ein ganz normaler Tag war und eine Sichtung des mutmaßlichen Tatfahrzeuges eine Alltagsbeobachtung war, die schnell vergisst.
In den späten 70ger und frühen 80ger Jahren waren die Fahrer von bestimmten "Kultautos" eine sehr spezielle Klientel. Ich kenne das speziell von der Ente und mit Einschränkungen auch vom Käfer. Die Fahrer dieser Autos grüßten sich, auch wenn man sich nicht kannte und wenn man zufällig nebeneinander parkte, war man schnell "per du" und gab sich gegenseitig Tips.
Wenn ein Entefahrer an einer anderen Ente vorbeigefahren wäre, hätte der das deutlicher registriert, als ein gewöhnliches Alltagsauto.
Ob Bullis damals schon einen ausreichenden Kultstatus hatten, um von anderen Bullifahrer bemerkt zu werden, bleibt für mich offen.
Gruß, Gildonus