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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

1.692 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Vermisst, Suizid ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

16.06.2022 um 15:50
Zitat von helwahelwa schrieb:Was er meint, wissen wir nicht, ich kann dir nur sagen, was er sagt. Bevor das mit den Füßen kommt, sagt er (min 20:30), dass ihre Füße in dieser steinigen Gebiet von Portbou mit den vielen scharfen Kanten hätten kaputt sein müssen, aber "die Füße perfekt, perfekt, sauber", so sagt er es wörtlich. Im Bericht, von dem ein Bild gezeigt wird, steht: Hände und Füße gepflegt.
Vielen dank für die nochmalige detaillierte Aufklärung!
Zitat von helwahelwa schrieb:Ob man sauber, so weit auslegen kann, dass man darunter in Ordnung oder unverletzt versteht? Joo, eh, sauber... In dem Sinne wohl eher nicht. Vielleicht meint er sauber im Sinne von ohne Spuren, ist aber schon sehr von der ursprünglichen Bedeutung des Wortes limpio entfernt. Und ich würde doch einfach bei der ursprünglichen Bedeutung bleiben, sauber eben.
Erneut danke, das wäre meine nächste Nachfrage gewesen :)

Also stimmst du zu das er von Sauber im Sinne von nicht dreckig spricht?
Zitat von helwahelwa schrieb:Ich glaube nicht, dass es so im Autopsiebericht steht.
Das hat auch niemand gesagt. Was im Autopsiebericht steht hat NIEMAND in diesem Forum bisher gelesen und dies mitgeteilt, einfach weil besagter Bericht nicht öffentlich ist.
Zitat von helwahelwa schrieb:Vielleicht ist das Foto ja auch schlecht.
Für damalige Verhältnisse durchschnittlich, und das unter den Füßen durchaus als "Schmutz" erkennbar. Halt typische Schmier bzw. druck Verschmutzung.

Wie bereits erläutert sind das bei weitem keine sog. "Leichenflecken".

EDIT: Gerade die Passage mit der Aussage des Beamten gelesen. Danke dafür.
Das bestätigt meine Vermutung das es sich um einen Übersetzungsfehler handeln muss und mit "sauber" die Unverletztheit gemeint ist.
Das ihre Füße schmutzig sind ist deutlich sichtbar, und das beide Falschaussagen halte ich für ausgeschlossen.

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16.06.2022 um 15:53
Zitat von phoenixphoenix schrieb:nein, ich habe auch nur hier im Forum gelesen, dass die Schuhe drei Meter daneben standen.
Ich habe gerade im Crims TV-Sendung, La noia de Portbou, am min 11:05 von Enrique Gómez Varela, damaliger Zuständiger der Guardia Civil Figueres, gehört, dass er vor Ort kein Podest, keine Leiter kein Stein gesehen hat. Ein populäres Sprichwort lautet: Wenn jemand etwas machen will, dann ist er absolut erfinderisch. Sie hatte keinen Anzeichen von Spuren an den Füßen. Die Schuhe, Marke Mango, standen neben der Kiefer.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

16.06.2022 um 16:00
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich habe irgendwo gelesen, hier im Thread oder/und einem Artikel, dass eine kleine Steintreppe den Abhang hinunter am Baum vorbei führen würde. Wie genau weiß ich dann natürlich dennoch nicht. Oberhalb des Baumes nicht weit weg ist die Straße bzw sind die Gebäude und der Friedhof, wo man mit Auto hingelangen kann. Dort, nicht weit entfernt vom Fundort, stand ja auch der italienische und verwaiste VW. Demnach muss man nur abseits der Treppen im Abhang zwischen den Bäumen, Steinen, Kakteen, usw laufen. Der Boden ist aber wohl sehr steinig.
Von der Steintreppe hab ich noch nichts gelesen. Am ehesten könnte ich mir die am Aussichtspunkt Mirador vorstellen, der auf der anderen Seite der Straße liegt. Straße und Häuser würde ich eher unterhalb der Kiefer verorten. Siehe Bild, Crims tv-Sendung, la noia de Portbou
Screenshot 20220616-133706 Samsung InterOriginal anzeigen (0,5 MB)
https://www.ccma.cat/tv3/alacarta/crims/la-noia-de-portbou-part-1-no-name/video/6163737/



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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

16.06.2022 um 16:10
Eigentlich glaube ich nicht, dass die Rinde von einem Pinienbaum oder Kiefer so leicht abgeht oder Haut-verletzend ist, dass man davon Spuren findet, wenn sie anfangs mit den Füßen sich den Baum mit hochdrücken musste, um auf den ersten Ast zu kommen (der später abgesägt wurde). Ich würde mir Sandalen dafür auch ausziehen, weil man bloßfüßig mehr Gefühl und Halt hat.
Nur hat sie anfangs den Strick nicht nutzen können um auf den ersten Ast zu kommen. Um vom Boden aus den Strick um den oberen Ast zu legen, dürfte er zu kurz gewsen sein, und ein abgeschnittenes Stück fand man wohl nicht. Ich glaube auch nicht, dass sich das ausging, wenn sie auf dem Hang oben stand.
Da sie groß war, hat sie aber auch Gewicht da hochbringen müssen, und ich sag mal aus eigener Erfahrung, da muss Frau schon sehr aktiv Sport gemacht haben (Bizeps), damit man mit 19 noch einen Baumstamm einfach so hochklettert.

Es erstaunt mich ja auch etwas, dass eine 19-jährige Südtirolerin damals, als es noch kein Internet zum Recherchieren gab, spontan wusste welchen Knoten man macht, und wie man sich am besten aufhängt, sodass das Genick schnell bricht. Knoten vielleicht vom Handarbeiten? Vielleicht war das ja Zufall. Oder aber vielleicht gegebenenfalls doch nicht ganz so spontan, und sie hatte mit jemand mal darüber gesprochen? Dann wundert mich aber ein bisschen, dass niemand ihre Depression mitbekommen hatte.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

16.06.2022 um 16:16
@helwa
Die Steintreppe habe ich in einem Beitrag vom 7. Juni erwähnt, ich schrieb:
In diesem bereits verlinkten Artikel* ist ein Foto, das (angeblich) die betreffende Kiefer zeigt (vermutlich neueren Datums). Genau diese Kiefer lässt sich auch in Streetview finden (auf Höhe 6 Pujada del Mirador). Dort sieht man zum einen, dass die Kiefer sehr nahe oberhalb an der Straße steht, und zum anderen sieht man eine steile, schmale Treppe, die von der Straße nach oben führt (wohl Richtung Friedhof). Wenn es wirklich die betreffende Kiefer ist, die in dem Artikel abgebildet ist, erreicht man diese also relativ leicht; jedenfalls ohne zig Meter durchs Gelände laufen zu müssen.
*) https://cadenaser.com/cataluna/2022/05/17/resuelto-el-misterio-de-una-chica-encontrada-colgada-de-un-pino-hace-32-anos-sercat/

Streetview ist sehr aufschlussreich, auch wegen der sehr nahen Gebäude (die inzwischen anders aussehen, als auf dem Polizeifoto).


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16.06.2022 um 16:16
Zitat von phoenixphoenix schrieb:spontan wusste welchen Knoten man macht,
Hmm, Man könnte vorher mit einem Stück Faden oder Schnur rumprobieren, oder auch bloß in der Phantasie. Oder eben erst mit jenem Strick aus dem Boot dann.


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16.06.2022 um 16:27
Àlex Iglesias, der Bruder des Journalisten Ramon Iglesias, der zur Arbeit musste, vmachte dann für seinen Bruder die Fotos. Er war damals 17 Jahre alt, und es war ein Schock für ihn, da er noch nie eine Leiche gesehen hatte. Bis heute ist er sehr betroffen. Ab min 12:30 Crims TV-Sendung, la noia de Portbou sagt, dann man spüren der Kakteen an Füßen und Beinen hatte, wenn man zur Kiefer ging, aber das Mädchen hatte "schmutzige Fußsohlen" aber keine Spuren von den Kakteen an den Füßen.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

16.06.2022 um 16:27
Zitat von helwahelwa schrieb:Ob man sauber, so weit auslegen kann, dass man darunter in Ordnung oder unverletzt versteht? Joo, eh, sauber... In dem Sinne wohl eher nicht. Vielleicht meint er sauber im Sinne von ohne Spuren, ist aber schon sehr von der ursprünglichen Bedeutung des Wortes limpio entfernt. Und ich würde doch einfach bei der ursprünglichen Bedeutung bleiben, sauber eben. Im Foto, das sieht auch irgendwie merkwürdig aus unter der Füßen, als wäre da nur ein schwarzer Kreis unter beiden Füßen. Vielleicht ist das Foto ja auch schlecht.
Das Wort sauber könnte vielleicht schon auch für "in Ordnung oder unverletzt" benutzt worden sein. Das mag zwar nicht dem Duden entsprechen, auch in Spanien anders sein.

Nach meinem Wissen steht allerdings der Satz "der ist sauber" im Polizeijargon auch für "Diese Person wurde überprüft es liegt nichts vor".

Sollte das in Spanien ähnlich sein, Lacatai "diese Sprache" als Gerichtsmediziner umgänglich gesprochen haben, könnte er das wohl sicher so gemeint haben, dass nichts Verdächtiges (aus Seiner Sicht) zu erkennen war.

Auch steht der Satz "der ist sauber", wenn man Krimis vertrauen kann, auch im "Millieu" in aller Regel für "Dieser Person kann man vertrauen" oder "Er hat keine versteckte Waffen, Mikrofone oder sonst was" dabei.

Auf jeden Fall wurd das Wort "sauber" da nicht als "gewaschen", "gereinigt" oder gar "klinisch rein" verwendet


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16.06.2022 um 16:30
Zitat von helwahelwa schrieb:spüren der Kakteen an Füßen und Beinen hatte, wenn man zur Kiefer ging
Du schriebst aber, die Sandalen standen neben der Kiefer. Da brauchte sie ja nicht mehr barfuß rumspazieren. Unmittlebar am Fuß der Kiefer dürften keine Kakteen gewesen sein, oder doch, und hat man die dann entfernt?


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

16.06.2022 um 16:42
Zitat von phoenixphoenix schrieb:Du schriebst aber, die Sandalen standen neben der Kiefer. Da brauchte sie ja nicht mehr barfuß rumspazieren. Unmittlebar am Fuß der Kiefer dürften keine Kakteen gewesen sein, oder doch, und hat man die dann entfernt?
Entschuldigung für die vielen Rechtschreibfehler. Er meint wohl diejenigen, die dort hochgingen zu Evi, also auch er selbst, hatten Spuren den Kakteen an Füßen und Beinen.
Evi hatte schmutzige Fußsohlen, aber keine anderen Spuren.
Ja, die Schuhe standen wohl direkt neben der Kiefer. Bis dahin wird sie wohl mit Schuhen gegangen sein.


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16.06.2022 um 16:59
Zitat von CorydalisCorydalis schrieb:Streetview ist sehr aufschlussreich, auch wegen der sehr nahen Gebäude (die inzwischen anders aussehen, als auf dem Polizeifoto).
Hab die kleine Treppe gefunden 😊


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

16.06.2022 um 18:04
Ich hab jetzt mal recherchiert: Egal ob auf den glatten Maibaumstamm oder auf die Kokospalme - die Kletterer erreichen das Höherdrücken wesentlich mit den Füßen (Zehen oder Sohlen), aber schmieren sich eventuell ein Harz auf die Sohlen wegen des besseren Haftens, was dann sehr dunkel aussieht. Das Dunkle auf den Sohlen von Evi war wohl etwas anderes. Dennoch scheint mir das fast die einzig mögliche Methode gewesen zu sein, wie sie da auf den ersten Ast (der dann abgesägt wurde), hoch kam. Außer sie hat einen Felge-Aufschwung auf dem ersten Ast gemacht. Oder erst mal Fußschlinge vom ersten Ast mit dem Seil gelegt - das scheint sich aber auch von der Länge nicht auszugehen.
Ich bin auch groß gewachsen (also mehr Gewicht zum hochhieven), kam mit 19 definitv auf keine (glatte) Stange mehr hoch, obwohl in der Jugend sehr gut trainiert.
Hilfsmittel hatte Evi ja keine, wie's hier heißt:
Zitat von helwahelwa schrieb:dass er vor Ort kein Podest, keine Leiter kein Stein gesehen hat.



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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

16.06.2022 um 18:57
@helwa
Könntest du den Crims-Link hier einstellen? Derjenige, der vor ein par Tagen eingestellt wurde, funktioniert nicht richtig, da kommt nur der Anfang der Doku und dann endlos irgendwelche Nachrichten. Danke.


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16.06.2022 um 19:13
Dies ist der Link von Crims vom 13. Juni 2022:
https://www.ccma.cat/tv3/alacarta/crims/la-noia-de-portbou-part-1-no-name/video/6163737/


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

16.06.2022 um 19:16
Zitat von helwahelwa schrieb:Àlex Iglesias, der Bruder des Journalisten Ramon Iglesias, der zur Arbeit musste, vmachte dann für seinen Bruder die Fotos. Er war damals 17 Jahre alt, und es war ein Schock für ihn, da er noch nie eine Leiche gesehen hatte. Bis heute ist er sehr betroffen. Ab min 12:30 Crims TV-Sendung, la noia de Portbou sagt, dann man spüren der Kakteen an Füßen und Beinen hatte, wenn man zur Kiefer ging, aber das Mädchen hatte "schmutzige Fußsohlen" aber keine Spuren von den Kakteen an den Füßen.
Das ist aber etwas ganz anderes. Wenn man Fotos macht, muss man ganz andere Standpunkte sich suchen, da ist in erster Linie das "Motiv" wichtig. Normalerweise sucht man auch verschiedene Standorte auf. Dass man dann recht häufig mit den Kakteen in Berührung kommt, ist nicht gerade verwunderlich, fast unvermeidbar. Beim Weg zum Stamm selber kann das Opfer aus einer anderen Richtung wie er gekommen sein und die Kakteen umgangen haben. Ob diese Verschmutzungen am Fuß vom Boden darunter, vom Baumstamm stammen, weiß man nicht. Wenn sie die Schuhe erst kurz vor dem Baum ausgezogen hat, sind Stacheln an den Füßen außerdem auch nicht zu erwarten.

Aber immerhin, eine weitere Bestätigung, dass die Füße des Opfers schmutzig waren, entgegen der Aussage des damaligen Gerichtsmediziners und dem Foto. Vermutlich also doch eine Fehlinterpretation seiner Aussagen oder er hat einfach fehlerhafte Erinnerungen. Letzteres würde dann jedoch belegen, dass er heute gar nicht mehr die vollständige Dokumentation der Obduktion zur Verfügung hat, weil eben mit der Sache offiziell gar nichts mehr zu tun hat.

Interessant ist aber, dass Àlex Iglesias nur von den Füßen sprach, hatte er etwa Stacheln an den Hosenbeinen gesehen?

Aber wie gesagt, alles nebensächlich, sie wird es einfach irgendwie geschafft haben. Wie ist bei solchen Fällen nicht immer 100%ig nachvollziehbar. Wesentlich in dem Fall ist nach wie vor der Genickbruch ohne andere Zeichen von Gewalteinwirkung außer denen des Erhängens.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

16.06.2022 um 19:19
Ich schreibe denn nun auch mal meine Meinung.

Ehrlich gesagt glaube ich nicht an die Suizid-Theorie, und zwar aus dem Grund, den @Rick_Blaine schon ausführlich dargelegt hat.
Wie schrieb er so schön:
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb am 07.06.2022:Oder, mit Verlaub ganz salopp gesagt: gibt es in der Toskana nicht genug Bäume?
Darauf antwortete @Freewing mit der Geschichte des jungen Mannes, der sich im 2 Kilometer entfernten Flüsschen suizidierte und eben nicht auf den nahen Bahngleisen.
Für mich hakt der Vergleich aber, bei allem Respekt, denn dem jungen Mann ging es ja offensichtlich um die spezielle Art.
Gepasst hätte es, wenn er statt der nahen Bahngleise weiter entfernte gewählt hätte.

Hier müsste Evi alle Bäume (egal wie schön gelegen) der Toskana, ja, Italiens verschmäht haben für einen Baum in einem anderen Land.
Was hätte das Alleinstellungsmerkmal dieses Baumes sein sollen?

Argumentiert wird mit dem historisch interessanten Tod des Walter Benjamin an selbem Orte.
Mir persönlich hat der Name gar nichts gesagt.

Mich wundert nun: Wenn Evi so beeindruckt von dem Mann oder seinem Werk war, warum wusste das niemand? Es ist ja nicht so, dass die Familie nach der Nachricht, dass es sich bei der Verstorbenen um Evi handelt, meinte: "Ah, dort, ja, sie hatte oft von dort gesprochen - war da nicht Walter Benjamin? Von dem sprach sie doch gelegentlich?"

Sicher, nicht jeder trägt sein Herz auf der Zunge und erzählt von allem, was einen interessiert, aber wenn jemand so beeindruckt ist, dass er zu dem Todesort der Person pilgert, dürfte der Name doch im Vorfeld mal gefallen sein, denkt ihr nicht?


Das alles ist jetzt natürlich nicht beweiskräftig und meine Meinung ist genau das: eine persönliche Einschätzung, eine Meinung.
Es bleibt auch die gute Frage nach dem Motiv.
Trotzdem wollte ich auch mal meine Gedanken dazu schreiben.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

16.06.2022 um 20:57
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Für mich hakt der Vergleich aber, bei allem Respekt, denn dem jungen Mann ging es ja offensichtlich um die spezielle Art.
Gepasst hätte es, wenn er statt der nahen Bahngleise weiter entfernte gewählt hätte.
Erst einmal vielen Dank für Deinen Beitrag. Offensichtlich ging es in meinem geschilderten Fall dem jungen Mann um die spezielle Art der Selbsttötung. Leider haben sich in den letzten Jahren hier sehr viele Selbstmorde auf der eingleisigen Strecke ereignet. Zeitweise mussten von anderen Bahngesellschaften Lokführer "ausgeliehen" werden, weil die eigenen alle gerade posttraumatisch belastet waren. Ich habe mich viel damit befasst und glaube mir, es war alles dabei. Junge und Alte, Männer und Frauen, Menschen die extra zur Selbsttötung mit dem Rad anreisten, obwohl ihr Haus beinahe neben den Gleisen stand. Suizidenten die sich auf die Gleise legten, oder ihren nahen Tod stehend und passiv erwarteten. Es gab Fälle, mit Rücken zur Lok oder in frontaler Erwartung mit Blickrichtung zum Lokführer (wurde von den Bahnmitarbeitern besonders belastend wahrgenommen) und wieder andere sind dem Triebwagen entgegengelaufen.
Verstehst Du was ich meine? Es gibt keine verlässliche Regel bei diesen Dramen. Es handelt sich jeweils um Einzelentscheidungen. Vielleicht hatte Evi gar keine Kenntnis von Portbou und seiner Geschichte um Walter Benjamin. Vielleicht reichten ihre Ersparnisse nur bis zu diesem Ort. Vielleicht brauchte sie die Zeit der Fahrt um ihr altes Leben schlussendlich loszulassen und sich dann und dort sicher zu sein, dass es eine Reise ohne Wiederkehr sein sollte. Ich favorisiere die Variante Suizid, auch wenn einige weiterhin vehement vom undurchdringlichen Opuntienwald fabulieren.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

16.06.2022 um 21:06
Zitat von LentoLento schrieb:Das ist aber etwas ganz anderes. Wenn man Fotos macht, muss man ganz andere Standpunkte sich suchen, da ist in erster Linie das "Motiv" wichtig. Normalerweise sucht man auch verschiedene Standorte auf. Dass man dann recht häufig mit den Kakteen in Berührung kommt, ist nicht gerade verwunderlich, fast unvermeidbar. Beim Weg zum Stamm selber kann das Opfer aus einer anderen Richtung wie er gekommen sein und die Kakteen umgangen haben. Ob diese Verschmutzungen am Fuß vom Boden darunter, vom Baumstamm stammen, weiß man nicht. Wenn sie die Schuhe erst kurz vor dem Baum ausgezogen hat, sind Stacheln an den Füßen außerdem auch nicht zu erwarten.
Wieder einmal auf den Punkt gebracht @Lento. Danke auch für diesen Beitrag. Es wäre auch lebensfremd anzunehmen, dass man zwangsläufig mit den Stacheln in Kontakt kommen muss um den Stamm der Kiefer zu erreichen. Man sieht auf den alten Bildern deutlich, dass es Pfade gab die das verhinderten. Wenn hier der blutjunge Photograph im wahrsten Sinne des Wortes einen anderen Fokus hatte und das ganze ihn sicherlich massiv beeindruckte, wer will es ihm da verdenken, dass er in die Opuntien geriet?


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16.06.2022 um 21:12
Zitat von FreewingFreewing schrieb:Verstehst Du was ich meine? Es gibt keine verlässliche Regel bei diesen Dramen. Es handelt sich jeweils um Einzelentscheidungen. Vielleicht hatte Evi gar keine Kenntnis von Portbou und seiner Geschichte um Walter Benjamin. Vielleicht reichten ihre Ersparnisse nur bis zu diesem Ort. Vielleicht brauchte sie die Zeit der Fahrt um ihr altes Leben schlussendlich loszulassen und sich dann und dort sicher zu sein, dass es eine Reise ohne Wiederkehr sein sollte.
Vielen Dank auch für deine umfassende Antwort. Ja, ich verstehe gut, was du meinst. Und eben weil es für beide Gedankengänge so nachvollziehbare Argumente und Erklärungen gibt, kommen wir hier ja auch nicht "voran". Letztendlich kann es, sofern es keine neuen Erkenntnisse gibt, in diesem Thread nur einen Austausch von Gedanken und Meinungen geben.
Vielleicht erfahren wir aber mit der Zeit auch noch etwas neues. Es hat ja auch einen Grund, warum der Fall wohl nicht als Suizid behandelt wird. Weiß jemand zufällig was der Grund dafür ist? Vielleicht habe ich es überlesen?


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16.06.2022 um 21:13
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:aber wenn jemand so beeindruckt ist, dass er zu dem Todesort der Person pilgert, dürfte der Name doch im Vorfeld mal gefallen sein, denkt ihr nicht?
Nein, denke ich nicht. Wenn das Umfeld die Depression nicht gemerkt hat, Evi davon nicht gesprochen hat, warum sollte sie von Walter Benjamin gesprochen haben, - wo man sich in dem Alter vielleicht von der Familie abnabeln will? Ich schätze es eher so ein, dass man von Benjamin mit 19 noch nicht so viel weiß, wie vielleicht von Balzac und Brecht. Der Vater macht im Interview überhaupt nicht den Eindruck, dass man sich mit den Eltern über solche Philosophen und ihre Ideen unterhalten würde.
Ich kann mir auch vorstellen, dass in dieser katholischen Südtirolerer Gegend es auch als Schmach empfunden wurde damals, wenn jemand sich das Leben nimmt. (kein Begräbnis mit Priester). Also vielleicht spricht die Famiie da nicht offen drüber? Vielleicht wollte Evi auch deshalb nicht in Italien gefunden werden, weil besser gar nicht gefunden?

Ich glaube nicht, dass die Tatsache dass Evi in diesem Ort ums Leben kam, etwas mit Walter Benjamin zu tun hat. Sondern eher mit dem zurückgelassenen italienischen VW Golf, mit dem sie am Abend zuvor vielleicht ankam, und wo der Begleiter dann lieber verschwand, der den Wagen stehen ließ (mit ihren Spuren?). - Denn ich glaube nicht, dass sie in dem Alter alleine so weit fährt, um sich - kaum angekommen - zu erhängen, und das Auto gleich nebenan stehen lässt, wenn sie nicht identifiziert werden will.


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