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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

942 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frau, Leiche ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

19.02.2024 um 19:42
Wie erklärt es sich, dass so wenig über diesen doch sehr spektakulären Prozess berichtet wird? Selbst Bezahlartikel sind rar.

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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

19.02.2024 um 19:46
Das ist wirklich eine überaus gute Frage, die ich mir schon des Öfteren gestellt habe. Mir ist auch aufgefallen das die Social-Media Kanäle des Opfers nicht mehr existieren. Möglicherweise wollten Angehörige oder Freunde das diese runtergenommen werden? Evtl aus religiösen Gründen? Aber da lehn ich mir sehr weit aus dem Fenster mit dieser Aussage, ich kenne mich da nicht wirklich aus.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

19.02.2024 um 19:56
Selbst die 4-Buchstaben-Zeitung hält sich zurück. Der jüngste Artikel ist 4 Wochen alt, die anderen sind vom letzten Jahr. Kann ich mir irgendwie keinen Reim drauf machen.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

19.02.2024 um 22:06
Hat wohl Dr. Stevens die Hand drauf, mit seinem Bayern 3 Podcast.
Werde diesen Podcast nicht mehr hören, denn es ist wirklich immer so, dass sich RA Stevens als der Gute gibt.
Auch beim 3 fach Mord am Starnberger See wurde der Podcast während des laufenden Verfahrens gemacht. Das ist schon unerklärlich wie sich ein öffentlich rechtlicher Sender wie der BR dazu hergibt, einem Anwalt die Bühne und die Zeit und die Reichweite zu geben um seine Litigation PR unter die Leute zu bringen. Das ist doch unfassbar. Dann nimmt er noch seine Kollegen mit. Sie können zwar nicht viel sprechen, aber es dient zur Vorverurteilung und für den eigenen Vorteil.
Bin froh, dass es nicht nur mir so geht!


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

19.02.2024 um 23:02
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Selbst die 4-Buchstaben-Zeitung hält sich zurück. Der jüngste Artikel ist 4 Wochen alt, die anderen sind vom letzten Jahr. Kann ich mir irgendwie keinen Reim drauf machen.
Mich verwundert es schon auch, weil es ein sehr spezieller Fall ist. Andererseits ist es halt auch in Ingolstadt und generell nicht üblich, dass viel von der Beweisaufnahme in die Zeitungen kommt, der Donaukurier wird schon berichten. Aber bei den wichtigen Zeugen hätte ich mir auch mehr erwartet.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

21.02.2024 um 15:33
Leider ist das hier der einzige Artikel, den ich zum gestrigen Prozesstag finden konnte. Die beste Freundin des Opfers hat ausgesagt.
Im Doppelgängerinnenmord von Ingolstadt hat heute die beste Freundin des 23-jährigen Opfers ausgesagt. Die beiden sind zusammen in einer Jugendhilfeeinrichtung bei Heilbronn aufgewachsen. Die 23-Jährige wurde laut der Zeugin in ihrer Kindheit von ihrem Vater und später auch von ihrem ersten Freund geschlagen. Trotzdem war sie aufgeweckt und lebensfroh. Die Angeklagte soll sie später über Instagram mit einem Komplizen nach Ingolstadt gelockt und umgebracht haben.
Quelle:
https://rt1.imsueden.de/doppelgaengerinnen-mord-von-ingolstadt-beste-freundin-des-opfers-sagt-im-prozess-aus-532656/


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

21.02.2024 um 17:09
Zitat von HebnemHebnem schrieb:Die beiden sind zusammen in einer Jugendhilfeeinrichtung bei Heilbronn aufgewachsen. (...)
Traurig, was sie in ihrem kurzen Leben schon vor ihrem grausamen Ende auszuhalten hatte.
Es haben noch weitere Zeugen aus der Heimatregion des Opfers ausgesagt. Von einem emotionalen Prozess-Tag berichtet u. g. Quelle. (Auch nur ein kurzer Text.) Eine Freundin wusste von Kontakten des Opfers nach Ingolstadt und auch, dass K. wegen einer kostenlosen Laserbehandlung auf Instagram kontaktiert wurde.
Laut Medienberichten schilderten Freunde und ehemalige Vorgesetzte die 23jährige Kellnerin als lebensfroh und offen im Umgang mit anderen Menschen.
Quelle: https://ingolstadt.oldiewelle.com/freundinnen-des-mordopfers-sagen-im-doppelgaengerinnen-mord-aus-48415/


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

24.02.2024 um 09:20
Anbei ein frei zugänglicher Artikel zum letzten Prozesstag. Es ging vor allem um die Struktur von S.'s sozialem Umfeld vor der Tat und Schnittstellen zu Khadidja und Sheqir. Es wurden mehrere Zeugen gehört, unter anderem auch M., den S. gefragt hat, ob er jemanden kenne, der jemanden umbringen würde.

Außerdem hat sie ihn zum Haus des Ex-Mannes oder Ex-Schwagers nach Augsburg mitgenommen, um "etwas" auf dessen Haus zu schmeißen:
Einmal fragt Shahraban ihn, ob er mit ihr nach Augsburg fährt. Dort angekommen, bittet sie ihn, etwas auf das Anwesen eines Hauses „von ihrem Ex-Schwager oder Ex-Mann“ zu schmeißen. Richter Konrad Kliegl muss oft nachbohren: Der Zeuge spricht zuerst von einem Stück Papier, das er irgendwo am Straßenrand rauswirft. Dann wird daraus ein Stein oder Mehl, eingewickelt in Papier. Oder war es Kokain? Das bleibt offen wie der Sinn dieser Aktion. Shahraban versichert ihm, es sei „nichts Schlimmes“, aber er bekommt es doch mit der Angst zu tun, „dass sie mir was antut.“
Über M., den S. am Westpark-Parkplatz [beliebter Treffpunkt für verschiedene Jugendgruppen / junge Erwachsene; erhöhte Polizeipräsenz aufgrund illegaler Autorennen und Drogengeschichten] erstmalig getroffen hst, lernt S. auch Furkan kennen, der angeblich mit Khadidja zusammen gewesen sein soll (dazu gibt es unterschiedliche Aussagen der Zeugen, die einen sagen, sie waren zusammen, die anderen, dass da nichts lief und K. einen Freund in Heilbronn hatte).
Der Zeuge ruft sie beispielsweise an, als er und seine „Jungs“ sie als Fahrerin zum Viva brauchen. Furkan Y. ist auch dabei. Auf den scheint Shahraban zu stehen, in einer Nacht nimmt sie ihn mit ins Hotel, wo sie lebt. Murathan ist jedoch sicher, dass da nichts gelaufen sei zwischen den beiden, denn Furkan sei mit Khadidja zusammen gewesen – das spätere Opfer.
U.a. Furkan hat K. auch bei der Polizei als vermisst gemeldet, nachdem sie nicht mehr auf seine Nachrichten reagiert hat. Die Verbindung, die er zur Toten in der Peisserstraße hergestellt hat, fand K.s bester Freund laut Angaben vor Gericht aber absurd. Brisant in dem Zusammenhang:
Der Richter glaubt ihm [K.'s bestem Freund] aber nicht, denn jemand soll ihn bereits in den frühen Morgenstunden informiert haben. „Das ganze Piusviertel wusste es“, so Kliegl. Eher noch als die Polizei.
Quelle: https://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/prozess-um-den-doppelgaengerinnen-mord-wusste-das-ganze-piusviertel-vor-der-polizei-bescheid-15509014

Der ganze Artikel enthält noch mehr Informationen zum Sozialgefüge und ist insgesamt sehr lesenswert.

Bestätigen kann ich, dass die Peer-Group um die beiden Angeklagten herum schon unmittelbar nach der Tat über viele Dinge Bescheid wussten; die unzähligen Gerüchte, die direkt nach Auffindung die Runde machten, haben sich mittlerweile fast alle bestätigt.

Fraglich ist für mich weiterhin, weshalb die Staatsanwaltschaft sich auf die Doppelgänger/Untertauchen-Theorie bezieht.
K. und S. unterschieden sich wohl schon allein vom Körperbau sehr und die Angeklagte ist nachweislich nach Tat nicht untergetaucht und hat hierzu auch keine Versuche angestellt.

Viel wahrscheinlicher erscheint mir, dass sie mit der Tat ihren Ex-Mann oder Ex-Schwager (die ja gedanklich und emotional nach wie vor viel Raum bei ihr einnahmen und auf die sich bisherige Aggressionen und Mordpläne konzentrierten) belasten wollte. Ob zusätzlich ein untergeordnetes Motiv bzgl. Khadidja / einem möglichen Interesse an Furkan / generellem Geltungsbedürfnis (wiederholte Frage an mindestens zwei männliche Bekannte "Würdest Du jemanden für mich umbringen?") bestand, lässt sich für mich aktuell nur vermuten - erscheint mir aber nicht gänzlich unwahrscheinlich. Wie bereits erwähnt, wäre hier die psychologisch / psychiatrische Begutachtung interessant und in diesem Zusammenhang auch, ob Drogen (mittlerweile auch mehrfach peripher im Prozess erwähnt) eine Rolle in Bezug auf ihre psychische Verfassung (Aussagen über ihre Paranoia, Angstzustände, Verwirrtheit etc.) gespielt haben.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

24.02.2024 um 18:06
Bericht vom 22.02.2024

Der Tag begann erstmal mit der Verkündung des Vorsitzenden, dass es kein ausreichender Grund ist, den Zeugen Furkan Y. , also den vermeintlichen Freund der Getöteten, abzuladen, weil der Verteidiger Dr. Betz verhindert ist. Gleichwohl wurde er tatsächlich umgeladen, da er für diesen Tag zu viel Zeit beanspruchen würde. Somit ist er leider erstmal weggefallen.

Nun gaben die Anderen drei Anwälte der Schahraban eine Erklärung zu der am letzten Verhandlungstag gehörten besten Freundin von Kadidjia, Leyla, ab.

Diese sagte, dass die Angeklagte ihrer Freundin „definitiv nicht“ ähnlich sieht. Weiter wäre aus ihrer Aussage hervorgegangen, dass sowohl sie, als auch eine Andere Freundin zu dieser Fahrt hätten mitkommen dürfen. Somit ist einmal die Doppelgänger-Theorie hinfällig und auch ein Komplott der Angeklagten nicht möglich.

Der Rechtsanwalt Wittmann, der den Sheqir vertritt, bezeichnet die Aussage der Gegenseite als „zumindest kühn.“ Wie ähnlich sich die beiden vllt sahen und wie sehr auch andere angeschriebene Frauen, Schahraban sahen, wird sich noch objektiv klären lassen. Auch ist es von vornherein bekannt gewesen, dass die anderen Freundinnen keine Zeit an dem Tag haben werden. Weiter bittet er, dass die morgendliche Plauderstunde zwischen Schahraban und ihren Anwälten einzustellen ist, ansonsten kommt er erst ab 9:30. Dem pflichtet der Richter bei. Die Angesprochenen regen aber dafür an, dass die Angeklagten nicht kurz vor knapp eintrudeln.


Der Erste Zeuge des Tages saß im Sessel.
Muratan D. 24 Jahre alt und Selbstständig.

Dieser erklärt, dass ihm beide Angeklagten einigermaßen bekannt sind. Sheqir kennt er schon seit 4-5 Jahren aber eher nur vom Sehen, der Zeuge ist aber ein Cousin von Sheqirs besten Freund Marcello.

Schahraban hat er vor ihrer Verhaftung 5-6 Mal getroffen.

Das Erste Mal war nachts in einer Tiefgarage am Westpark. Ein Monat vor der Tat. Der Zeuge wollte was von MCDonalds essen, als gegenüber Schahraban in ihrem Mercedes saß und per Lichthupe auf sich aufmerksam machte. Sie benötigte ein Feuer und so kam man ins Reden.

Das weckt die Neugier des Vorsitzenden. Was Mann denn gesprochen hat? Muratan sagt, dass man sich vorgestellt habe. Wie lang denn dieses Gespräch gedauert hat, will der Richter wissen. „30-40 Minuten.“, erwidert der Zeuge. Der Vorsitzende ist skeptisch und kann sich nicht recht vorstellen, wie der Dialog abgelaufen sein soll.

Nun wollte der Richter wissen, wie es denn zum Zweiten Treffen gekommen ist. Auch das ist zufällig gewesen, nachts in besagter Tiefgarage. Ob dieses Mal mehr gesprochen wurde? Muratan lässt sich entlocken, dass Schahraban ihn gefragt hat, mit wem er so rumhängt. Er zählte ihr ein paar Namen auf. Darunter Marcello B. und Furkan Y.

Schahraban sei ihm aber "komisch“ und „ängstlich“ vorgekommen. Das machte Muratan daran fest, dass sie nichts von sich erzählte, aber vom Zeugen alles wissen wollte. Sie selbst hat aber erwähnt, dass sie Probleme mit ihrer Familie hat und weg will. Auch dass sie nur in Hotels wohnt, zu der Zeit wohl im Enzo-Hotel. Näher konkretisiert hat sie das mit ihrer Familie aber nicht und nachgefragt hat der Zeuge auch nicht wirklich.

Der Vorsitzende fragt den Zeugen, ob die Angeklagte ihm gefallen hat. Das verneint Muratan. Der Richter will wissen warum, eine junge Frau die Mercedes fährt und in Hotels wohnt macht doch Eindruck. -„Auf mich nicht.“

Man ging chronologisch über zum dritten Treffen. Muratan war mit Marcello,Furkan, Edwin und Alfred vor dem Piustreff bei Kaufland. Die Gruppe hatte vor ins „Viva“ nach Geisenfeld zu fahren und man hat ein zweites Auto gebraucht, so kam man auf Schahraban.

Einmal hat er sie danach alleine getroffen, da hätte sie ihn kurz zum Chinesen eingeladen, das hat um die 15 Minuten gedauert.

Der Vorsitzende kam so nicht recht weiter und fragte den Muratan, ob die Schahraban ihn mal was gefragt hat. Der Zeuge stutzt. Nach einer Waffe zum Beispiel. Ja, sie hat ihn mal nach einer Schusswaffe gefragt und ob er jemanden kennen würde, der bereit ist eine Person für 5000€ umzubringen. Wie der Zeuge reagiert hat? „Frag mich bitte sowas nicht, ich kenne niemanden.“ Als Muratan der Angeklagten mitteilte, dass er bald in die Türkei fliegt, habe sie entgegnet „Ich bin auch bald weg!“ Muratan dachte, dass sie vllt auch Urlaubspläne hat.

Nun ging es um ein Treffen zu dritt auf einem Parkdeck. Neben Muratan , war auch die Angeklagte und Furkan dabei. Man hätte einfach nur geraucht und ein paar Desperados getrunken.
Ob ihm Schahraban mal Geld versprochen hat? Der Zeuge schüttelt den Kopf. Ob ihm Schahraban nicht mal 100€ versprochen hat, damit er Furkan zu einem Treffen mitnimmt und er sauer war, weil er sie nicht bekommen hat. Muratan erinnert sich nun wieder. Es war alles ganz anders, er hat Schahraban gefragt, ob sie ihm 50-100€ für die Spielothek leihen könnte, da sie ja auch immer ein voll getanktes Auto hat. Dass sie das nicht macht, fand er unverständlich, mit Furkan hatte das aber nichts zu tun.

Wie der Abend denn dann weiterging am Parkdeck? Muratan sagt, dass er nach Hause ist und Furkan und Schahraban sind im Hotel verblieben. Was dort im Hotelzimmer passiert ist, will der Vorsitzende nun wissen. Der Zeuge sagt, dass er das nicht weiß und er denkt, dass Schahraban für Furkan ein Einzelzimmer reserviert hat.

Nun spricht ihn das Gericht auf eine Fahrt nach Augsburg an, die Schahraban mit ihm unternommen hat. Was sie ihn Augsburg unternommen haben? Muratan meint, dass er sich nicht erinnern kann, da er auf der Fahrt Jack Daniels getrunken hat. Der Vorsitzende wird nun lauter und sagt, dass das zwar eine bequeme Ausrede ist, aber er ihm das nicht glaubt. Wenn er falsch aussagt, nur weil er sich nicht anstrengen will, ist das auch strafbar.

Muratan erzählt nun davon, dass die Angeklagte vor einer Villa stehen geblieben ist und er einen verpackten harten Gegenstand über den Zaun aufs Grundstück werfen sollte, was da drin war, weiß er aber nicht. Das Grundstück gehört laut Zeugen dem Ex-Mann oder dem Ex-Schwager.

Der Vorsitzende hält ihm vor, dass seine Freunde bei der Polizei ausgesagt haben, dass er ihnen gesagt hat, er musste für sie einen großen Stein Kokain über den Zaun werfen. In einem Bericht habe ich gelesen "Der Zeuge hat Kokain und einen Stein geworfen.“ Das fand ich nett. Tatsächlich wird der Muratan dazu beigetragen haben, denn er sagte dann,er hat geglaubt, dass es Mehl sei. Auf die Entgegnung, dass Mehl doch nicht hart sei, fand er keine Antwort.

Die Staatsanwaltschaft beantragt nun ein Wortprotokoll zur Aufklärung von Straftaten und der Richter belehrt den Zeugen nach Paragraph 55 StPO.

„Ich weiß nicht was da drin war.“, sagt Muratan. Warum er denn nicht nachgefragt hat bei der Angeklagten. Muratan sagte, sie hätte ihm gesagt „Es sei nichts schlimmes.“ und er wollte einfach nur nach Hause, weil er Angst hatte. Vor wem er Angst hatte, vor der Schahraban oder vor dem Schwager? „Vor beiden.“

Der Vorsitzende seufzt und sagt er hat eine einfache und allgemeine Frage. Es geht ja hier hauptsächlich um die Ermordung der Khadidja. Schahrabans Verteidiger Dr. Makepeace beanstandet die Frage, da man ja noch nicht mal weiß, ob ein Mordmerkmal vorliegt. Der Vorsitzende verbessert sich und spricht von der Getöteten. Ob er die kennt? Ja, er kannte sie über eine Streamingplattform und hat mit ihr kommuniziert, als die Getötete Ingolstadt besucht hat, war er aber nicht dabei.

Auf die Frage der Beisitzerin, ob Schahraban auch nach gefälschten Reisepässen und Ausweisen verlangt hat, wusste der Zeuge erst nichts, hat es dann aber glaube ich bestätigt. Auch hat sie Muratan wohl gefragt, ob er einen Jakub Ö. kennt. Das müsste der gewesen sein, bei dem Schahraban bei ihrer Flucht in den Tesla gestiegen ist.

Nun war die Nebenklagevertreterin Monja Szerafi an der Reihe. Diese kommt aus der Gegend des Opfers und stellt für eine Nebenklage sehr regelmäßig Fragen. Und wenn man Corinna Harfouch eine rote Perücke und eine Brille in einer Anwaltsrolle aufsetzen würde, hätte ich sie so vor Augen. Sie fragt den Zeugen, ob Schahraban immer schon so ausgesehen hat wie jetzt. Muratan sagt, dass sie unverändert aussieht. Weiter will die Anwältin wissen, ob Furkan und die Angeklagte was miteinander hatten. "Nein!“ erwidert der Zeuge.

Nun ging es weiter mit Sheqirs Gutachterin. Auf ihre Fragen meint Muratan, dass Sheqir immer sehr ruhig sei, außer wenn er Alkohol getrunken hat, da könne er schon mal aggressiv werden. Er habe dann laut geschrien, auch das konnte er aber nicht näher konkretisieren.

Statt dem Psychiater der normalerweise über Schahraban fragt, war nun der Psychiater Professor Koljia Schlitz von der LMU da. Jetzt weiß ich aber nicht, ob er Vertretung für den Anderen ist, oder ob der Andere, die Vertretung für ihn war. Dieser schaute listig über seine Brille und befragte den Zeugen fast hartnäckiger als das Gericht. Auch war er mit seinem karierten Sakko in Partnerlook mit seiner Probandin.

Wie Schahraban ihn bewegt hat nach Augsburg zu fahren, will der Sachverständige wissen. Eine richtige Antwort bleibt aus. Er wird doch nicht einfach wie ein nasser Schwamm mitgefahren sein. Da habe ich leider den Zeugen nicht verstanden, ob er gesagt hat, dass sie sich ängstlich gegeben oder ihn bezirzt hat.

Dr. Schlitz fragt, ob die Angeklagte auch mal „andere Tricks“ angewandt hat. Das moniert Dr. Makepeace die Frage sei nicht offen, sondern suggestiv. Da geht wiederum Sheqirs Verteidiger Bahls dazwischen und sagt das Wort „Trick“ hat Muratan während seiner Aussage selbst benutzt. Schahrabans Anwalt bleibt dabei und sagt, dass er sich unsicher ist, ob RA Bahls überhaupt weiß, was eine Suggestivfrage ist. Viel wusste aber der Zeuge auch nicht mehr zu beschreiben.

Jetzt will der Psychiater wissen, ob Schahraban sexuelles Interesse an Furkan hatte. -"Kann gut sein.“ - Warum sie den Furkan gut fand? -„Weiß ich nicht.“

Ob man vor der Angeklagten Angst haben muss oder sie sauer wird, wenn man ihre Wünsche nicht erfüllt. Auch da kam nicht wirklich was bei rum.

So war Dr. Makepiece an der Reihe. Weiß oder glaubt Muratan, dass Furkan ein Einzelzimmer hat. Der Zeuge sagt, er ist einfach davon ausgegangen, weil dieser ja eine Freundin bei Stuttgart hatte und dann nichts machen würde.

Nun fragt der Verteidiger, ob seine Mandantin was von Furkan wollte. -„Ja, sie hat gesagt er ist hübsch. " Weiter, „Sie hat gesagt, „Ich will was von ihm !“. Furkan habe ihm aber gesagt, dass er Khadidja hat und kein Interesse an ihr.

Sein Teamkollege Dr. Stevens fragt den Zeugen, ob er „Psychotrope Substanzen“ konsumiert. Muratan verneint er trinke nur Alkohol. Ob er heute auch Alkohol getrunken hat? Der Zeuge schüttelt mit dem Kopf. Stevens beantragt, dass der Zeuge von Dr. Schlitz auf seine Verhandlungsfähigkeit überprüft wird, da er zäh antwortet und Gedächtnislücken geltend macht.

Rechtsanwalt Wittmann schaltet sich ein und sagt „Ach Herr Stevens, das können sie sich doch für ihren Podcast aufsparen.“ Stevens, der sein Mikrofon noch angeschaltet gelassen hat, schreit „Mir reicht es langsam mit ihren Anspielungen! Sie haben offensichtlich ein Little-Man-Syndrom weil sie nur 38 Sekunden bei Spiegel-TV zu sehen waren!“

Der Vorsitzende ging beruhigend dazwischen. Und nun war Wittmann dran.

„War ihr Leben in diesem Sommer eigentlich aufregend?“ fragt dieser den Zeugen. Muratan kann mit der Frage nicht viel anfangen. Der Zeuge hatte doch ein schönes Auto, was für eins und ob er damit rennen gefahren ist? Muratan sagt, dass er sich für den Sommer ein Ford Mustang gekauft hat. Rennen ist er aber damit nicht gefahren. Der Zeuge hat vorher gesagt er sei seit 3-4 Jahren selbständig, warum er bei der Polizei „arbeitssuchend“ angegeben hat?, will Wittmann wissen. Der Zeuge sagt, dass er mit seiner Schwester eine GmBH hat und sie sich um das organisatorische kümmert.

Auch die Staatsanwaltschaft hat noch eine Ergänzungsfrage. Ob der Zeuge der Schahraban jemals gesagt hat, dass Khadidja die Freundin von Furkan ist oder ihm Fotos vom Opfer gezeigt hat. „Nein!“

Auch die Verteidiger der Angeklagten haben jetzt nochmal eine Frage, diese stellen sie deutlich. „Hat Furkan ihnen gesagt, dass mit Schahraban nichts lief?!“ -„Ja!“


Direkt nach der Mittagspause sollte eigentlich ein Berater aussagen, der mittlerweile von Ingolstadt nach NRW verzogen ist. Es hat aber noch eine Stunde gedauert, da der 21-Jährige in München ausgestiegen ist. Dann war Tunahan aber im Zeugenstand.

Dieser kennt die Geschädigte seit 4 Jahren und sie wurde seine Beste Freundin. Er habe sie über eine Live-App kennengelernt, in der sie sich zu Kommentaren äußert.

Am 2.6 2022 haben er und Furkan mit dem er gut befreundet ist, Khadidja für zwei Tage in ihrer Wohnung besucht.

Tunahan hat auch Furkan und die Geschädigte miteinander bekannt gemacht. Sie machten zu dritt eine Gruppe auf Instagram auf und Furkan und Khadidja waren sich sympathisch und schrieben sich dann auch privat. Sie seien schon absolut in der „Kennenlernphase“ gewesen. Auch habe er gesehen, wie die beiden sich in Heilbronn geküsst haben. Für ihn waren die beiden nach diesem Treffen zusammen.

Am 16.6.2022 ist Khadidja dann nach Ingolstadt gekommen. Furkan hat sie seinen Jungs vorgestellt. Genauer dem Anis und Muratan D. Und den Brüdern Edwin und Alfred T. Tunahan hätte sich aber sehr zurückgezogen, weil er die beiden alleine lassen wollte.

So kann er den Vorhalt, dass er bei der Polizei ausgesagt hat, er hätte auch gesehen, wie die beiden sich in Ingolstadt öfter geküsst hätten nicht bestätigen, das kann er eigentlich nicht gesehen haben.

Es kam dann zwischendurch erstmal der 17.8.2022 zur Sprache.

Tunahan wurde von Furkan am Vormittag gefragt, ob er schon von Khadidja gehört hat, er macht sich sorgen. Der Zeuge hatte nichts von ihr gehört, beruhigte aber seinen Kumpel, dass bei ihr sicher alles in Ordnung ist. Beide hatten aber wohl schon von der Leiche in der Peisserstraße gewusst. Während Tunahan aber keine Verbindung hergestellt hatte, schob Furkan laut Zeugen schon „Paranoia“.

Irgendwann fand der Zeuge es aber auch ungewöhnlich, dass sich Khadidja nicht bei ihm meldet, da sie normalerweise täglich auf Nachrichten reagiert. So gaben beide um 16 Uhr bei der Polizei eine Vermisstenanzeige auf. Später stellte sich heraus, dass es wohl 19:02 Uhr war.

Schahrabans Verteidiger fanden es bezeichnend, dass Furkan, der wie viele Andere nicht nur eine Verbindung mit Khadidja zur Tatzeit herstellte, sondern auch mit den Angeklagten, nichts von beidem bei der Anzeige erwähnte.

Der Zeuge sollte nun sein Verhältnis zu den Angeklagten schildern.

Beide hat er erst beim Besuch vom "Viva“ kennengelernt, er hat sich aber nicht groß mit ihnen auseinandergesetzt. Ihm ist aber aufgefallen, dass Schahraban unbedingt wollte, dass Furkan bei ihr mitfährt. Sheqir hat er danach überhaupt nicht mehr gesehen, aber Schahraban noch ein paar Mal. So hat sie bei Muratans Cousin Anis Essen vorbeigebracht.

Auch kam nun raus, dass sich der Zeuge 700€ von der Angeklagten geliehen hat. Wie er denn auf sie gekommen ist, ob er viel Geld bei ihr vermutet hat, will der Richter wissen. Nein, er hat ein paar Freunde erfolglos gefragt, bei ihr hat er es dann einfach mal versucht und es hat geklappt. Ob sie eine Gegenleistung verlangt hat? Nein. Der Richter mahnt den Zeugen zur Wahrheit. Vielleicht Schusswaffen oder Ausweise? Aber der Zeuge verneint wieder.

Er wurde gefragt, ob die Geschädigte ihm etwas von einem Rapvideo oder einer Laserbehandlung erzählt hat. Aber der Zeuge wusste nichts davon.

Der Sachverständige Dr. Schlitz fragte den Tunahan, ob der Furkan eher Glück oder Unglück bei Frauen hat. „Naja, eher Glück.“

Rechtsanwalt Makepeace hielt dem Zeugen vor, dass die Freundin Leyla sagt, dass die Geschädigte mit einem Yasin aus Heilbronn zusammen war, der das als Zeuge bestätigt.

„Die bluffen, hundertprozent!“ sagt der Zeuge. Leyla hatte von Anfang an was gegen Furkan und wollte sie nicht miteinander sehen. Woher der Hass kommt, kann er nicht sagen.


Eigentlich sollten noch drei Zeugen gehört werden. Anis und die Brüder Alfred und Edwin T. Man sagte den Brüdern T. aber dass sie umgeladen werden, da man sie heute nicht mehr schafft. Die Brüder verließen unter entsetzten Schreien den Saal.

Nun Anis D. Er ist ein Cousin vom ersten Zeugen und ein weitläufigerer Cousin von Marcello.

Beide Angeklagte kennt er durch Freunde. Wie sich denn die Schahraban bei ihm vorgestellt hat, das weiß der Zeuge nicht. Wie er sie denn dann angesprochen hat. Etwa nur mit „Hey Du!“ -„Ja,so ungefähr.“. Ihm fiel dann aber doch ein, dass sie sich „Schery“ nannte.

Auch er war beim Abend im Club dabei. Er kann sich nicht mehr an viel erinnern, weil er betrunken war und beim Feiern schaut, dass er Spaß hat. Er weiß nicht mehr viel von einer Schlägerei und wer mit wem geredet hat. Er hat aber mit Sheqir über schlimme Sachen in der Welt gesprochen. Sheqir sagte zu ihm, dass er es schlimm findet, dass so viele Leute umgebracht werden und man auf seine Familie und Geschwister aufpassen muss.

Nach dem Clubabend kam Schahraban mal zu seiner Wohnung als auch Tunahan bei ihm war und brachte Döner vorbei. Was dann gemacht wurde? Der Zeuge sagt, er glaubt, dass sie dann wieder gegangen ist. Der Richter ist erstaunt und fragt, warum er sie nicht reinbittet, sie hat sich mit dem Döner doch gut eingebracht. „Würden Sie jemand in die Wohnung lassen, den sie nicht richtig kennen?“

Von der Toten in Ingolstadt, hat er erfahren, als er mit Muratan in der Türkei war. Marcello hat bei ihm angerufen und gesagt, dass Sheqir mit Blutigen Händen ihm einen Mord an einer unschuldigen Frau gestanden hat.

Die Psychiatrie Sachverständige von Sheqir will wissen, wie dieser so drauf gewesen ist und was er so gemacht hat.

Anis sagt, dass er wohl Maler gewesen ist, wie oft er seine Arbeitsstelle gewechselt hat, wisse er nicht. Sheqir ist normaler Graskonsument gewesen. Wie viel ein normaler Graskonsument beim Feiern raucht? Der Zeuge weiß es nicht, vermutet so drei Joints.

Die Gutachterin will nun wissen, ob man sich über Frauen unterhalten habe. Schon, das ist doch normal, meint der Zeuge. „Aber na klar!“, sagt die Gutachterin begeistert. Wie das genau aussah. -„Wenn ein hübsches Mädchen vorbeigegangen ist, hat man sich das gesagt.“

Der Psychiater Schlitz hält dem Zeugen vor, dass er bei der Polizei gesagt hat, dass Sheqir auf Schahraban stand. Anis sagt, dass er davon wusste, er aber nicht mehr sagen kann woher.

RA Wittmann fragt nun, ob es im „Viva“ was zum feiern gab. Der Zeuge weiß nicht. Ob es sein kann, dass seine Entlassung aus dem Jugendarrest gefeiert wurde. Das kann sein.

Wittmann sagt nun, dass das mit dem Türkeiurlaub nicht zeitlich hinhauen kann, der Zeuge muss doch in Ingolstadt gewesen sein. Wo er denn war. Der Zeuge sagt „Das ist zu lang her. Wo waren sie denn an dem Tag.“ -„Ich wüsste genau wo ich war, da war doch „Piusfunk“ . Jeder weiß doch wo er war und was da passiert ist.“ Der Rechtsanwalt sagt, dass doch Unsinn ist, dass der Zeuge es nicht mehr weiß. „Dann glauben Sie es mir halt nicht.“ , antworten der Zeuge.

Rechtsanwalt Wittmann sagt „Naja ok. Das war mal wieder so eine Aussage.“ Und das Mikrofon geht aus.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

24.02.2024 um 21:51
@fassbinder1925
Ich bewundere das, wie detailliert du das alles wiedergeben kannst.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Ich wüsste genau wo ich war, da war doch „Piusfunk“
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Jeder weiß doch wo er war und was da passiert ist.“
Was ist damit gemeint. Was ist "Piusfunk" und warum weiss der Anwalt wo er da war.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Ob es sein kann, dass seine Entlassung aus dem Jugendarrest gefeiert wurde.
Das ist ja wirklich eine etwas spezielle Szene.
Der Marcello war ja auch frisch aus der Haft entlassen.
Ist eigentlich bekannt, warum die in Haft bzw Arrest waren?
Drogen?
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Die Psychiatrie Sachverständige von Sheqir
Haben die beiden jeweils eigene Gutachter/Gutachterin und Psychiater?


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

24.02.2024 um 21:55
Erst mal wieder ein ganz großes Dankeschön an @fassbinder1925 ! Deine Berichte von den Prozesstagen sind wirklich super, man bekommt durch sie einen sehr guten Überblick, was da besprochen wurde.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ich bewundere das, wie detailliert du das alles wiedergeben kannst.
Dem schließe ich mich an!
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Nach dem Clubabend kam Schahraban mal zu seiner Wohnung als auch Tunahan bei ihm war und brachte Döner vorbei. Was dann gemacht wurde? Der Zeuge sagt, er glaubt, dass sie dann wieder gegangen ist.
Ich muss sagen, dass ich das Sozialgefüge in dieser Gruppe irgendwie null nachvollziehen kann. Er lernt sie flüchtig bei einem Clubabend kennen über seine Freunde. Und ein paar Tage später steht sie mit Döner vor seiner Tür, er sagt Danke, nimmt den Döner und schickt sie wieder weg?
Wie ist sie darauf gekommen, da aufzuschlagen? Und was wollte sie da wirklich?

Irgendwie klingt das die ganze Zeit so, als haben sie händeringend Kontakte gesucht, die sie dann nach ein oder zweimal Treffen gefragt hat, ob sie ihr irgendwelche illegalen Gefallen tun können (gefälschte Reisepässe, Waffen, jemandem "Mehl" in den Garten werfen, einen Auftragskiller vermitteln bis hin zu selber einen Mord begehen).
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Auch die Staatsanwaltschaft hat noch eine Ergänzungsfrage. Ob der Zeuge der Schahraban jemals gesagt hat, dass Khadidja die Freundin von Furkan ist oder ihm Fotos vom Opfer gezeigt hat. „Nein!“

Auch die Verteidiger der Angeklagten haben jetzt nochmal eine Frage, diese stellen sie deutlich. „Hat Furkan ihnen gesagt, dass mit Schahraban nichts lief?!“ -„Ja!“
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Weiter will die Anwältin wissen, ob Furkan und die Angeklagte was miteinander hatten. "Nein!“ erwidert der Zeuge.
Ich verstehe das nicht so ganz. Will man jetzt darauf hinauch, dass Schahraban die Tat aus Eifersucht begangen oder angestiftet haben könnte, weil sie selbst Interesse an Fukan gehabt haben soll?
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Eigentlich sollten noch drei Zeugen gehört werden. Anis und die Brüder Alfred und Edwin T. Man sagte den Brüdern T. aber dass sie umgeladen werden, da man sie heute nicht mehr schafft. Die Brüder verließen unter entsetzten Schreien den Saal.
Wieso waren die so entsetzt darüber?
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Direkt nach der Mittagspause sollte eigentlich ein Berater aussagen, der mittlerweile von Ingolstadt nach NRW verzogen ist. Es hat aber noch eine Stunde gedauert, da der 21-Jährige in München ausgestiegen ist. Dann war Tunahan aber im Zeugenstand.
Das habe ich jetzt von der Chronologie nicht verstanden: also Tunahan ist dieser "Berater" der nach NRW gezogen ist. Was und wen will der denn beraten? Soll das ein Unternehmensberater sein?
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Stevens, der sein Mikrofon noch angeschaltet gelassen hat, schreit „Mir reicht es langsam mit ihren Anspielungen! Sie haben offensichtlich ein Little-Man-Syndrom weil sie nur 38 Sekunden bei Spiegel-TV zu sehen waren!“
Dann habe ich den Stevens doch richtig eingeschätzt. Der bemisst die "Größe" und Bedeutung einer Person nach Sendeminuten in Funk und Fernsehen und mit einem eigenen True-Crime-Podcast ist er selbst auf der Skala natürlich einer der ganz großen Fische im Gartenteich! Man will am liebsten beschämt wegsehen (oder hier besser weghören) wenn solchen Leuten mal die Zündschnur durchbrennt und ihnen für Sekunden ihrer Profimaske runterfällt, so das man ihre wahre Fratze sehen kann...


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

25.02.2024 um 11:44
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Was ist damit gemeint. Was ist "Piusfunk" und warum weiss der Anwalt wo er da war.
Damit wird er gemeint haben, dass innerhalb der Leute, die am Piustreff abhängen, große Gerüchteküche war.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Das ist ja wirklich eine etwas spezielle Szene.
Der Marcello war ja auch frisch aus der Haft entlassen.
Ist eigentlich bekannt, warum die in Haft bzw Arrest waren?
Drogen?
Bei dem Zeugen Marcello war es wohl Körperverletzung und Widerstand. Beim Anderen, weiß man es nicht, der war aber nur zwei Wochen drin. Das ist auch keine richtige Jugendhaft und die sind anders untergebracht.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Haben die beiden jeweils eigene Gutachter/Gutachterin und Psychiater?
Also den Fragen nach gehe ich davon aus. Das ist auch nicht immer gleich bei Prozessen. Manche Angeklagte haben nur einen Psychiater, manche haben einen Psychiater und einen Psychologen. Ob bei zwei Angeklagten es üblich ist, dass es auch zwei verschiedene sind, weiß ich nicht.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich verstehe das nicht so ganz. Will man jetzt darauf hinauch, dass Schahraban die Tat aus Eifersucht begangen oder angestiftet haben könnte, weil sie selbst Interesse an Fukan gehabt haben soll
Ob man darauf direkt hinaus will oder nur abklopfen und ergründen, weiß ich nicht. Aber doch schon ziemlich am Anfang des Threads, noch vor dem Prozess, war das doch schon mal großes Thema.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Wieso waren die so entsetzt darüber?
Ich denke, weil sie umsonst draußen warten mussten und nochmal antanzen müssen. In Anbetracht, dass bei ihrem Kumpel lebenslänglich im Raum steht, kann ich es auch nicht ganz verstehen. Zumal ihnen ja alles ersetzt wird.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Das habe ich jetzt von der Chronologie nicht verstanden: also Tunahan ist dieser "Berater" der nach NRW gezogen ist. Was und wen will der denn beraten? Soll das ein Unternehmensberater sein
Wen er berät weiß ich nicht, ist halt sein Beruf. :)


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

25.02.2024 um 12:31
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Also den Fragen nach gehe ich davon aus. Das ist auch nicht immer gleich bei Prozessen. Manche Angeklagte haben nur einen Psychiater, manche haben einen Psychiater und einen Psychologen. Ob bei zwei Angeklagten es üblich ist, dass es auch zwei verschiedene sind, weiß ich nicht.
Jeder Angeklagte hat einen eigenen Gutachter (jedenfalls wenn er begutachtet werden muss). Gerade wenn die Angeklagten sich gegenseitig belasten, wäre es ansonsten oft schwierig für den Gutachter, ein unvoreingenommenes und unbeeinflusstes Gutachten zu verfassen.
Er gibt ja zwar keine Aussage dazu ab, ob er dem Täter die Tat zutraut, ob er/sie ein Lügner ist etc., trotzdem besteht bei zwei Angeklagten natürlich die Gefahr, dass sie auch Aussagen über den anderen machen. Je nach der Beziehung der Angeklagten zueinander und der Konstellation, in der sie die Tat begangen haben sollen, könnten das eben schon auch be- oder auch entlastende Aussagen sein.
Abgesehen ist so ein Gutachten natürlich auch sehr zeitaufwendig, und wenn zwei Gutachten zeitgleich erstellt werden müssen, ist sicher natürlich auch die Zeit des Gutachters limitierend.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Ob man darauf direkt hinaus will oder nur abklopfen und ergründen, weiß ich nicht. Aber doch schon ziemlich am Anfang des Threads, noch vor dem Prozess, war das doch schon mal großes Thema.
Aber der Staatsanwalt hatte doch als Motiv tatsächlich diese Doppelgänger-Idee der Sch. in der Anklage genannt, oder? Ich hatte das gestern, nachdem ich Deinen Bericht gelesen habe, hier noch mal versucht nachzuschauen, aber die Infos aus der Presse zum ersten Prozesstag sind echt dürftig.

Wie auch immer, sowohl die Idee, jemanden zu töten, um ihm seine Identität zu stehlen als auch eine Tötung aus Eifersucht oder eine Konkurrentin um einen Mann aus dem Weg zu schaffen, dürfte am Ende beides auf "niedere Beweggründe" hinauslaufen.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

25.02.2024 um 12:54
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Jeder Angeklagte hat einen eigenen Gutachter (jedenfalls wenn er begutachtet werden muss). Gerade wenn die Angeklagten sich gegenseitig belasten, wäre es ansonsten oft schwierig für den Gutachter, ein unvoreingenommenes und unbeeinflusstes Gutachten zu verfassen.
Er gibt ja zwar keine Aussage dazu ab, ob er dem Täter die Tat zutraut, ob er/sie ein Lügner ist etc., trotzdem besteht bei zwei Angeklagten natürlich die Gefahr, dass sie auch Aussagen über den anderen machen. Je nach der Beziehung der Angeklagten zueinander und der Konstellation, in der sie die Tat begangen haben sollen, könnten das eben schon auch be- oder auch entlastende Aussagen sein.
Abgesehen ist so ein Gutachten natürlich auch sehr zeitaufwendig, und wenn zwei Gutachten zeitgleich erstellt werden müssen, ist sicher natürlich auch die Zeit des Gutachters limitierend.
Ergibt schon Sinn. Aber ist das eigentlich Strafprozessual so festgelegt? Auf die Schnelle habe ich da nichts gefunden.

Aber stimmt schon. Die vorläufige Begutachtung von zwei Angeklagten stelle ich mir jetzt nicht so wild vor. Aber bei so einem großen Verfahren wäre das natürlich dann sehr umfangreich die Information zu sammeln.

Wobei dann eben auch die psychologischen Gutachten auf der Strecke bleiben, wenn beides Psychiater sind, wovon ich dann ausgehe. Wie wichtig die sind, sei dahingestellt. Aber ich wette bei so einem großen Fall würden sie eben beides bestellen, aber vier Gutachter wollen sie dann halt wahrscheinlich doch nicht beauftragen.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Wie auch immer, sowohl die Idee, jemanden zu töten, um ihm seine Identität zu stehlen als auch eine Tötung aus Eifersucht oder eine Konkurrentin um einen Mann aus dem Weg zu schaffen, dürfte am Ende beides auf "niedere Beweggründe" hinauslaufen.
Ziemlich sicher. Aber ich glaube gerade in diesem Fall, hätte jeder der sich in irgendeiner Form damit beschäftigt, dass man dem wahren Motiv so nah wie möglich kommt.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

25.02.2024 um 13:14
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber der Staatsanwalt hatte doch als Motiv tatsächlich diese Doppelgänger-Idee der Sch. in der Anklage genannt, oder? Ich hatte das gestern, nachdem ich Deinen Bericht gelesen habe, hier noch mal versucht nachzuschauen, aber die Infos aus der Presse zum ersten Prozesstag sind echt dürftig.
Als Ende August Anklage erhoben wurde, wurde folgendermaßen berichtet:
Die Staatsanwaltschaft geht in ihrer Anklage von folgendem, vor Gericht noch zu beweisendem Sachverhalt aus: Aufgrund innerfamiliärer Streitigkeiten soll die damals 23-Jährige zusammen mit dem ihr bis dahin nur flüchtig bekannten Mann aus dem Kosovo den Entschluss gefasst haben, unterzutauchen und ihren eigenen Tod vorzutäuschen, um ein neues Leben zu beginnen.
Quelle: https://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/staatsanwaltschaft-erhebt-anklage-im-doppelgaengerinnenmord-14220608


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

28.02.2024 um 14:59
RTL hat Leyla, die beste Freundin des Opfers, welche auch vergangene Woche vor Gericht ausgesagt hat, interviewt. Sie kannten sich bereits seit 10 Jahren aus einer Wohngruppe der Jugendhilfe; im Interview klingt es wieder eher danach, als sei eine Ähnlichkeit zwischen S. und K. vorhanden gewesen, obwohl L. dies ja vor Gericht deutlich verneint hatte. Kann aber auch an der Art und Weise der Interviewführung liegen.
„Schon allein zu sehen, dass die Statur ähnlich war, die Haare. Ja, das war emotional ganz schlimm. Ich habe auch direkt angefangen zu weinen. Das hat dem Ganzen dann so ein Gesicht gegeben“, so Leyla weiter.
Quelle: https://www.rtl.de/cms/ingolstadt-von-doppelgaengerin-getoetet-beste-freundin-des-opfers-im-rtl-interview-5078427.html

Ansonsten bietet der Artikel kaum Neuigkeiten, außer, dass K. nur 400 Follower hatte und L. deshalb das Angebot mit der Werbung für die Laserbehandlung direkt suspekt war.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

28.02.2024 um 15:22
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:RTL hat Leyla, die beste Freundin des Opfers, welche auch vergangene Woche vor Gericht ausgesagt hat, interviewt. Sie kannten sich bereits seit 10 Jahren aus einer Wohngruppe der Jugendhilfe;
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Jugendhilfe; im Interview klingt es wieder eher danach, als sei eine Ähnlichkeit zwischen S. und K. vorhanden gewesen, obwohl L. dies ja vor Gericht deutlich verneint hatte
Danke. Wäre wahrscheinlich nie darauf gestoßen und die Zeugin habe ich nicht persönlich erlebt. Das ist ja dann seltsam.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:dass K. nur 400 Follower hatte und L. deshalb das Angebot mit der Werbung für die Laserbehandlung direkt suspekt war.
Das ist auch ziemlich tragisch, dass dauernd rauszuhören ist, dass sie so arglos ja nicht da eingestiegen ist.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Ansonsten bietet der Artikel kaum Neuigkeiten
Ich schreib nachher bisschen was von gestern.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

28.02.2024 um 23:36
Der Stern hat heute ebenfalls ein Video zu dem Prozess gepostet mit Teilen des Interviews der besten Freundin von Khadidja. Inhaltlich gegenüber dem RTL Artikel nichts Neues, außer dass man Khadidja sowohl sieht, wie auch hört in dem Video.
Ich bin sehr gespannt auf deinen Bericht @fassbinder1925

Ich muss sagen, wenn man das Ganze hört anstatt es nur zu lesen, wirkt die Story noch surrealer als ohnehin… zumindest gehts mir so

https://www.stern.de/amp/panorama/doppelgaengerin-mord--khadidja-wurde--doppelgaengerin-mord--bei-ingolstadt--prozessbeginn-nach-irrer-gewalttat--damit-eine-andere-frau-leben-kann--34501168.html


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

28.02.2024 um 23:46
In einer langen Rede, die sie vorbereitet hatte, erzählte sie davon, wie sie mit dem mitangeklagten Sheqir K. zusammen nach Heilbronn gefahren sei und das spätere Opfer Khadidja O. getroffen habe. Sie seien zu dritt Auto gefahren und hätten irgendwann angehalten. „Ich habe eine mit ihr geraucht, dann kam K. dazu“, erklärte die Angeklagte vor Gericht.
„Dann bin ich zum Auto gegangen und dachte, die beiden kommen nach.“ Sie will gesehen haben, wie K. die 23-Jährige mit einem Schlagring auf den Kopf „oder ins Gesicht“ schlug. „Ich dachte, das ist ein schlimmer Traum, bin zu ihnen gelaufen und habe geschrien: Hör auf!“ K. soll die Angeklagte zum Auto gezogen und das Opfer ins Auto verfrachtet haben.
Die Angeklagte behauptet, K. habe sie gezwungen, Auto zu fahren und auf einem Netto-Parkplatz zu halten. „Er sagte, 'steig aus' und holte ein Messer raus“, las sie am Dienstagmorgen weiter vor. Für sie habe es ausgesehen, als würden K. und das Opfer miteinander kämpfen.
Die Angeklagte behauptete, sie habe immer wieder versucht, K. zu stoppen und Angst gehabt, selbst von ihm attackiert zu werden. „Der Beifahrersitz war voller Blut“, erklärte sie. „Im Auto sah ich Khadidjas Hand, aber nicht ihr Gesicht.“ K. soll sie gezwungen haben, zu ihm nach Ingolstadt zu fahren
„Er meinte: Wenn ich etwas sage, tötet er meine Familie“, so die Angeklagte. Nach mehreren Versuchen sei ihr schließlich die Flucht gelungen. Damit endete die Stellungnahme der 24-Jährigen. Der Mitangeklagte K. ließ die Vorwürfe am Dienstag unkommentiert.
Diesen Bericht von Ende Januar habe ich gerade noch gefunden, der wurde mir bisher noch nie angezeigt in der Suche.

Quelle: https://amp.focus.de/panorama/welt/prozess-um-doppelgaenger-mord-doppelgaenger-mord-er-meinte-wenn-ich-etwas-sage-toetet-er-meine-familie_id_259602966.html


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

29.02.2024 um 00:05
Zitat von HebnemHebnem schrieb:Ich muss sagen, wenn man das Ganze hört anstatt es nur zu lesen, wirkt die Story noch surrealer als ohnehin… zumindest gehts mir so
Ich finde das auch.
Noch dazu ist es noch bedrückender, wenn man dazu die Bilder sieht. Das Video mit der super süßen, fröhlichen und unbeschwerten Khadidja auf dem Boot, ist echt schwer auszuhalten mit dem Wissen, dass sie so grausam getötet wurde.


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