Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Wenn Griffverletzungen fehlen, sie aber dennoch ja irgendwie in den Bach verbracht worden musste, kann es ja auch sein, sie mit den Beinen Richtung Wasser lag und dann vom Angeklagten mit den Füßen an den Schultern in den Bach gestossen/getreten/geschoben wurde. Vielleicht sind die Brüche am Schulterdach so entstanden.

"Sexuelles Motiv" muss ja nicht bedeuten, dass das Ziel eines Täters der Geschlechtsverkehr ist. Es kann auch rein um Macht, um Gewalt, um Erniedrigung gehen. Allerdings fehlte wohl die Oberbekleidung – Hose und Shirt –, die auch nicht gefunden wurde.

fassbinder1925 schrieb am 12.10.2023:Diese war mit Schuhen, BH, Tanga und Schmuck bekleidet. Aber es fehlten Hose und Oberteil, wenn ich das richtig verstanden habe.

sooma schrieb:Allerdings fehlte wohl die Oberbekleidung – Hose und Shirt –, die auch nicht gefunden wurde.

Oberbekleidung trug sie wohl noch und die Lederjacke wurde während den ersten Suchmaßnahmen nach Auffinden der Leiche gefunden.

Die junge Frau aus Aschau trug zugebundene Turnschuhe, Unterwäsche und ein Spitzentop, es fehlte jedoch die lange Hose, die sie am 3. Oktober 2022 im Club "Eiskeller" trug.

Gerichtsmediziner: Hannas Tod war wohl kein Unfall (BR)

Shot schrieb:Da sie [die Schulterdächer¹] beim Opfer auch noch nach vorne abgeknickt waren

Das so verstanden, daß sie nach vorn gebrochen waren.
Vielleicht ein Missverständnis?!?

¹Einfügung des besseren Verständnisses wegen von mir.

Das ist für mich ein ganz wichtiger Teil, den du hier ansprichst.

Die Konstellation der Fraktur der Schulterdächer zeigt ja die Richtung der Gewalteinwirkung.

asdf1357 schrieb:Wenn Griffverletzungen fehlen, sie aber dennoch ja irgendwie in den Bach verbracht worden musste, kann es ja auch sein, sie mit den Beinen Richtung Wasser lag und dann vom Angeklagten mit den Füßen an den Schultern in den Bach gestossen/getreten/geschoben wurde. Vielleicht sind die Brüche am Schulterdach so entstanden.

Schaue dir mal dazu ein Bild an der anatomischen Gegebenheiten im Bereich des Schultergürtels. Und dann stell dir vor, diese Stellen sind „nach vorne hin“ gebrochen. Also Richtung Frontalseite der Person. Das lässt sich schlecht in Einklang bringen mit der Vorstellung, jemand schiebt/schubst die Person mit den Füßen in den Bach. Die Einwirkung muss von hinten also von rückenseitig Richtung bauchseitig/vorderseitig gekommen sein. Nicht von kopfwärts. Und in der von dir beschrieben Situation müsste er ja von kopfwärts aus getreten haben, dann wären die Stellen aber nicht „nach vorne“ gebrochen.
Es wäre vermutlich naheliegender, wenn man den Körper mit den Füßen in den Bach bringen möchte, dies durch ein Rollen, mit Angriffspunkt seitlich des Körpers, zu versuchen.

@LackyLuke77
Danke für den BR-Artikel! Darin wird auch eine ganz klare Reaktion der Rechtsmedizin auf die Hypothese mit den Rohren formuliert:

Sie [die Verteidiger] präsentierten Fotos, um zu beweisen, dass Hannas Kopfverletzungen auch von Rohren oder Steinen im Fluss herrühren könnten. Die Gerichtsmediziner halten das für möglich, aber wenig wahrscheinlich.

Quelle:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/gerichtsmediziner-hannas-tod-war-wohl-kein-unfall,TwRg1hb


Darüber hinaus wird ein weiterer Artikel verlinkt, in dem folgende Info erwähnt wird, die mir bis dahin auch neu war:

Vernommen wurden auch verschiedene Polizei- und Kripobeamte, die an der Bergung und an den Ermittlungen beteiligt waren. Ein Polizist, der Handy- und Geodaten ausgewertet hatte, sagte aus, dass der 21-jährige Angeklagte, am 4. Oktober via Handy im Internet nach einem Artikel über eine tote junge Frau gesucht hatte.

Quelle:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/hanna-prozess-weitere-zeugen-belasten-angeklagten,TuSyypj

Das finde ich deutlich aussagekräftiger als die bisher rezipierte Google-Suche nach sexuellen Inhalten, von der noch nicht mal ganz klar ist, wann genau sie stattgefunden haben soll.

LackyLuke77 schrieb:Oberbekleidung trug sie wohl noch

Danke, da hab ich nicht aufgepasst. Wenn nur die Hose fehlt, kann ich mir gut vorstellen, dass die beim Abtrieb verloren ging.

Schneewi77chen schrieb:Quelle:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/hanna-prozess-weitere-zeugen-belasten-angeklagten,TuSyypj

Das finde ich deutlich aussagekräftiger als die bisher rezipierte Google-Suche nach sexuellen Inhalten, von der noch nicht mal ganz klar ist, wann genau sie stattgefunden haben soll

War tatsächlich schon bekannt und wurde auch als Indiz erwähnt, wobei ja schon am 03.10 bekannt war, dass eine junge Frau zu Tode kam und dies auch schon in diversen Kreisen die Runde gemacht hat.

mjk-17 schrieb:War tatsächlich schon bekannt und wurde auch als Indiz erwähnt, wobei ja schon am 03.10 bekannt war, dass eine junge Frau zu Tode kam und dies auch schon in diversen Kreisen die Runde gemacht hat.

Bekannt ist es wohl seit dem Prozesstag mit den Geodaten, nur hatte ich das bisher hier im Thread zumindest nicht gelesen, kann aber natürlich auch sein, dass ich das übersehen habe.

Es geht in dem Zusammenhang auch nicht darum, wann der Tod bekannt wurde, sondern dass der TV aktiv im Internet nach Artikeln zum Todesfall gesucht hat. Ich finde das schon interessant und auch erwähnenswert.

Schneewi77chen schrieb:Es geht in dem Zusammenhang auch nicht darum, wann der Tod bekannt wurde, sondern dass der TV aktiv im Internet nach Artikeln zum Todesfall gesucht hat. Ich finde das schon interessant und auch erwähnenswert.

Aber ist das so ungewöhnlich wenn man erfährt, dass im Dorf jemand tot aufgefunden wurde am nächsten Tag mal zu gogglen? Also würde ich vermutlich auch nicht anders machen. Deswegen ist es schon relevant wann er bekannt war.

mjk-17 schrieb:Aber ist das so ungewöhnlich wenn man erfährt, dass im Dorf jemand tot aufgefunden wurde am nächsten Tag mal zu gogglen?

Nein, ungewöhnlich natürlich nicht. Aber im Rahmen der Auswertung seiner Handydaten zumindest mal eine Aktion, die direkten Bezug zur Tat hatte, das meinte ich mit erwähnenswert.

Ich persönlich finde das total normal, dass man danach googelt.

Mal eine andere Frage - Wäre es möglich, dass der Anruf bei ihren Eltern dadurch zustande kam, dass diese Telefonnummer vielleicht als SOS-Kontakt auf einer Kurzwahltaste gespeichert wurde? Also, dass sie zum Beispiel nur 3x schnell die leise Taste drückt und es wählt?

So, ein letztes Statement zu den Befunden der RM:
Wir haben das grade nochmal ausführlich durch gespielt. Das „Opfer“ war jetzt in dem Fall 187cm und 10-15kg schwerer als ich und ich „der Angreifer“ 165cm. Wenn man auf jemandes Rücken weiter unten kniet, unter dem Niveau der Schultern, kann die Person sich sehr leicht umdrehen und aufrichten mit den Armen. Sobald man über dem Niveau der Schultern kniet, kann die Person sich nicht mehr umdrehen (lediglich den Kopf nach rechts oder links wenden) und auch nicht mehr aufrichten, die Arme bekommt sie nicht mehr aufgestellt. Und am allerbesten funktioniert es, wenn man genau mit den Knien jeweils am Schulterdach liegt, man hat fast quasi den Kopf zwischen den Knien stecken. Obwohl ich kleiner und leichter bin, konnte ich mein „Opfer“ recht gut in Schach halten, sie war ziemlich wehrlos und konnte mich nicht loswerden, hatte auch Schmerzen je kraftvoller ich drauf kniete. Und dann könnte ich zB mit etwas auf den Kopf schlagen. Ob Sprung oder nicht - dass auf diese Weise die Akromia brechen, wäre absolut einleuchtend.

Das habt Ihr jetzt "geübt" und genau die Positionen überprüft. Interessant und hilfreich.

Aber wie "leicht" gelangt man in genau diese symmetrische Pose, wenn man sie nicht behutsam unter Laborbedingungen einnimmt, sondern nachts auf der Straße im strömenden Regen eine deutlich größere Person hinterrücks angreift, zu Boden reißt und mit heftiger Gegenwehr umzugehen hat?

Papaya64 schrieb:Aber wie "leicht" gelangt man in genau diese symmetrische Pose, wenn man sie nicht behutsam unter Laborbedingungen einnimmt, sondern nachts auf der Straße im strömenden Regen eine deutlich größere Person hinterrücks angreift, zu Boden reißt und mit heftiger Gegenwehr umzugehen hat?

Leicht ist es sicher nicht! Aber mit Entschlossenheit bestimmt nicht unmöglich. Es wurde ja schon mal hier diskutiert, dass Männer Frauen an Stärke auch prinzipiell überlegen sind. Da kann ein beherzter Schubser von hinten und sich dann sofort auf die am Boden liegende Person drauf setzen/stürzen vermutlich ausreichen. In zahlreichen anderen Vergewaltigungssituationen gelingt es ja auch ganz gut scheinbar, trotz Gegenwehr. Zumal wir nicht wissen wie heftig die Gegenwehr überhaupt war.

Bonnie.Voyager schrieb:Da kann ein beherzter Schubser von hinten und sich dann sofort auf die am Boden liegende Person drauf setzen/stürzen vermutlich ausreichen.

Von Schürfwunden an den Händen oder Unterarmen durch das Abfangen eines Sturzes nach vorne auf Asphalt war aber nichts zu lesen.

Bonnie.Voyager schrieb:. In zahlreichen anderen Vergewaltigungssituationen

Von einer Vergewaltigung auch nicht.

Papaya64 schrieb:Von Schürfwunden an den Händen oder Unterarmen durch das Abfangen eines Sturzes nach vorne auf Asphalt war aber nichts zu lesen.

Wir haben gestern hier auch schon darüber geredet, dass man bei einem derartigen Angriff nicht mehr unbedingt davon ausgehen kann, dass Schutzreflexe noch schnell genug ausgeführt werden können.

Papaya64 schrieb:Von einer Vergewaltigung auch nicht.

Aber von einem sexuellen Motiv.
Vergewaltigung war eher mein Beispiel dafür, wieso ein Mann eine Frau auf dem Boden fixieren wollen würde. Natürlich kann man das auch aus anderen Gründen tun wollen. Es funktioniert jedenfalls.

Papaya64 schrieb:Von Schürfwunden an den Händen oder Unterarmen durch das Abfangen eines Sturzes nach vorne auf Asphalt war aber nichts zu lesen.

Erfolgte denn das Zubodenwerfen auf Asphalt?
Davon war nichts zu lesen, oder?

Bonnie.Voyager schrieb:Und dann könnte ich zB mit etwas auf den Kopf schlagen. Ob Sprung oder nicht - dass auf diese Weise die Akromia brechen, wäre absolut einleuchtend.

Vielen Dank für das Nachstellen.
Nur, aus welchem Grund sollte der Angeklagte das Opfer derart überbrutal angegangen sein. Denn das war ja dann niemals ein Sexualdelikt, nicht einmal die Vorarbeit dazu.

Außerdem stellt sich immer noch die Frage, warum die Tat an einer Stelle geschah, wo Hanna normalerweise nie vorbeikam.
Es muß also doch noch irgendeine Art von Beziehungsvorgeschichte geben, und eventuell einem Fahrzeug.