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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

11.351 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.02.2024 um 19:56
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Wie gesagt, in einen Forum darf man ruhig sogar ganze Tatabläufe unterstellen finde ich, für die es keinen Beweis gibt. Aber dann sollte man es so kennzeichnen. Und die Kette hört sich so ja schön an, aber das einfach als absoluten Fakt hinstellen, obwohl du das ja auch nicht sicher wissen kannst, ob das alles noch so besteht und sogar noch um aufzuzeigen, wie Ignorant die Leute sind, die vllt an einer Schuld zweifeln, ist schon hart. Weil so wie du es schreibst, könnte man Ignoranz unterstellen. Aber so einfach ist es halt doch nicht und das weißt du sicher auch. Man kann sich jetzt wieder total drum streiten was für und dagegen spricht und wird wie du sagst teilweise immer anderer Meinung zu den einzelnen Sachen sein, aber eher nur in deinen Augen gesicherte Indizien für die ganze Kette herzunehmen, ist schon etwas eigenwillig.
Ich glaube, Du hast meinen Beitrag falsch verstanden (oder ich habe mich nicht gut ausgedrückt).
Ich wollte da keine "geschlossene Indizienkette" aufzeigen. Ich kenne ja die Aktenlage auch gar nicht und habe die Infos, was an Indizien gegen S.T. im Prozess vorgebracht wurde, ja nur aus zweiter Hand - wobei ich Deine Berichte von den Prozesstagen sehr gut zusammengefasst finde und finde, dass sie die Diskussion hier bereichern. Eben weil Du es schaffst, zum einen auch komplexere Zusammenhänge aufzudröseln und zum anderen eben auch über viele Dinge berichtest , die in der Presse völlig unter den Tisch fallen. Ein ganz großes Danke erstmal dafür, man merkt, wie viel Arbeit da drin steckt!
Es geht mir nur darum, dass hier einige zu jedem im Prozess vorgebrachten Indiz zog verschiedene Erklärungen anbringen, warum das aber eben doch gar kein Indiz für die Schuld des TV sein soll. Ich wollte damit nur aufzeigen, dass es am Ende die Gesamtheit aller Indizien ist, zusammen bewertet werden, anhand derer das Gericht entscheidet, welches Urteil es fällt.

Natürlich kann ihn der Tod seins Kaninchens so getroffen haben, dass er deswegen mehr als sonst getrunken hat (ich will mich da gar nicht drüber lustig machen, ein Haustier kann ein Familienmitglied sein und gerade für einen jungen Menschen ist ein Tier, dass einige Jahr lang bei ihm gelebt hat wirklich auch ein wichtiger Bestandteil in seinem Leben). Natürlich dien die Aussagen der beiden Schwestern mit einem sehr dicken Fragezeichen versehen. Und natürlich kann er einfach aus Prokrastination, Schüchternheit, Angst vor Behörden, Vorurteilen und weil er dachte, dass er ja eh nichts gesehen hat, nicht als Zeuge zur Polizei gegangen sein. Und natürlich kann man sich leicht vertun, wenn man gefragt wird, welchen Weg man an einem bestimmten Tag vor drei Wochen gelaufen ist.

Aber ich finde dass hier einige versuchen, um jeden Preis jedes Indiz wegzudiskutieren und dabei vergessen, dass "in dubio pro reo" nicht für das einzelne Indiz gilt, sondern eben erst ganz am Schluss auf alles zusammen angewendet wird.
Ein Indiz wird nicht auf Null gesetzt, nur weil es Zweifel daran gibt, dass es tatsächlich 100 % so gelaufen ist oder was die Motivation der Person dabei war.

Wer krank ist und zuhause alleine ein Kräuterbad nimmt, der hat halt kein Alibi (auch wenn die Wanne danach feucht ist und nach Latschenkiefer und Menthol riecht). Und vielleicht wollte Herr Darsow wirklich seinen PC selber reparieren, weil er den System-Admin, den begeisterten Bogenschützen der für seien Wettkampfbogen schon immer einen Schalldämpfer basteln wollte, nicht damit belästigen wollte.
Aber am Ende sind weder BT durch sein fehlendes Alibi noch AD durch die von ihm zerstörte Festplatte überführt worden. Es war die Gesamtschau der Indizien, die keinen Zweifel daran gelassen hat, dass genau sie und kein anderer die jeweilige Tag begangen hatten.

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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.02.2024 um 20:21
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber ich finde dass hier einige versuchen, um jeden Preis jedes Indiz wegzudiskutieren und dabei vergessen, dass "in dubio pro reo" nicht für das einzelne Indiz gilt, sondern eben erst ganz am Schluss auf alles zusammen angewendet wird.
Ein Indiz wird nicht auf Null gesetzt, nur weil es Zweifel daran gibt, dass es tatsächlich 100 % so gelaufen ist oder was die Motivation der Person dabei war.
Also dass es dir auch darum geht, habe ich schon auch im vorherigen Beitrag verstanden. Deswegen sage ich ja, dass du völlig Recht hast, dass man erstens nicht alles wegdiskutieren kann und eben auch, dass nicht jedes Indiz einzeln bestehen bleiben muss um ein Urteil zu fällen. Aber auch wenn du sagst, es ging dir nicht darum eine Indizienkette darzustellen, schienen auch dir wiederum die Einzelnen Indizien wichtig zu sein, um aufzuzeigen, dass es so viele Zufälle nicht geben kann. Aber es wurden dabei ja schon alle als absoluten Fakt von dir dargestellt. Und auch wenn man Indizien nicht nur einzeln betrachten kann, heißt es ja nicht, dass es keine Rolle spielt, was es damit auf sich hat. Und in deinem Text schien es nicht so eine große Rolle zu spielen. Mal hat er Pech mit Kratzern, dann hat er aber wieder Glück, was aber im Enddefekt auch nichts ändert.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Wer krank ist und zuhause alleine ein Kräuterbad nimmt, der hat halt kein Alibi (auch wenn die Wanne danach feucht ist und nach Latschenkiefer und Menthol riecht). Und vielleicht wollte Herr Darsow wirklich seinen PC selber reparieren, weil er den System-Admin, den begeisterten Bogenschützen der für seien Wettkampfbogen schon immer einen Schalldämpfer basteln wollte, nicht damit belästigen wollte.
Aber am Ende sind weder BT durch sein fehlendes Alibi noch AD durch die von ihm zerstörte Festplatte überführt worden. Es war die Gesamtschau der Indizien, die keinen Zweifel daran gelassen hat, dass genau sie und kein anderer die jeweilige Tag begangen hatten.
Richtig. Weil man das auch im Nachhinein einfach reinkippen kann in die Wanne. Sprachnachrichten von Zeugen an ihre Schwester kann der Täter aber nicht beeinflussen. So haben Toth als auch ST zwar beide kein Alibi. Aber vllt gibt es in beiden Fällen auch keine Zeugen für frühes Täterwissen. Ist Toth deswegen jetzt unschuldig? Nein. Aber dem würdest du ja auch keinen Belastungszeugen in deine Liste schreiben, weil es keine gab. Und ob es nun bei ST welche gibt, ist doch interessant.

War bei Toth ein starkes Indiz, dass er am nächsten Tag (grundlos) in Richtung Augsburg gefahren ist? Ich würde sagen schon.
Könnte es ein Indiz sein, dass ST kurz danach in der Arbeit gefehlt hat? Kann man durchaus so sehen. Aber sollte man, bevor man es überhaupt erstmal mit einberechnet wissen, ob er überhaupt gefehlt hat? Ich würde sagen schon. Daraus kann man dann ja immer noch Spekulationen in beide Richtungen anstellen, dafür sind wir ja auch hier.

Aber ich finde die Beweisaufnahme sollte man schon ernst nehmen. Auch Entlastende Sachen. Wenn ein Zeuge sagt, er hat T. am nächsten morgen um 9 Uhr eine blutverschmierte Hose wegbringen sehen, aber der Zeuge wird dann bei seiner Aussage festgenommen, weil sie so widersprüchlich ist, kann man damit eigentlich später nicht mehr arbeiten, zumindest nicht kommentarlos. Bei dem fiktiven Beispiel würde man ja auch nicht sagen, kann man mal mit rein nehmen, weil es ja genug andere Sachen noch gibt und man die Dinge nicht nur einzeln betrachten kann.


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14.02.2024 um 20:35
@Lanza - hier widersprichst Du Dir übrigens selbst:
Zitat von LanzaLanza schrieb:Wieso sollte dann so ein jemand mal eben bei der Polizei angerufen, wenn er weiß , dass er vor 2:30 bereits unter der Dusche stand ?
Denn:
Zitat von LanzaLanza schrieb am 21.01.2024:Wie verifiziert sind die 600 m? Gab es nicht ein Nachlaufen einer Strecke von der Polizei, für die deutlich über 3 min gebraucht wurde?
Um 2:21 wurde er am Eiskeller Parkplatz festgestellt. Für die Strecke um die Burg zur Burgstraße brauchte die Polizei um die 7-8 Minuten. Von dort ist er nach eigener Aussage bei der zweiten Vernehmung zur Kampenwandstraße gelaufen, wären also einfache Strecke knapp 3 Minuten. Hin und zurück großzügig gerechnet 5,5 Minuten.

Somit kann er um 2.30 nicht unter der Dusche gewesen sein.

Dass er - entgegen aller Aussagen gegenüber der Polizei - vom Eiskeller über die Schloß- und Kampenwandstraße nach Hause lief ist nicht möglich, denn dann wäre er von der gleichen Kamera aufgenommen worden, die auch Hanna auf dem Rückweg aufgenommen hat (ist glaube ich an einem Gebäude an der Ecke, wo auch die erste Brücke zum Parkplatz rüber geht).

Über den Parkplatz kann er auch nicht gelaufen sein, weil ihn die sich dort aufhaltenden Zeugen nicht gesehen haben (jedenfalls gibt es keine solche bekannten Aussagen).


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14.02.2024 um 21:05
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Könnte es ein Indiz sein, dass ST kurz danach in der Arbeit gefehlt hat? Kann man durchaus so sehen. Aber sollte man, bevor man es überhaupt erstmal mit einberechnet wissen, ob er überhaupt gefehlt hat? Ich würde sagen schon. Daraus kann man dann ja immer noch Spekulationen in beide Richtungen anstellen, dafür sind wir ja auch hier.
Ich habe es so verstanden, dass er sicher gefehlt hat, es nur nicht klar war, an welchen Tagen (4. und 5. (= Di und Mi, direkt nach dem Feiertag nach der Tat) oder 6. und 7. (=Do und Fr, also zwei Tage später). Ist in meinen Augen ziemlich egal, weil ich denke, dass es dabei nicht um Verletzungen aus dem Kampf mit dem Opfer ging, sondern weil er mental erst mal eine Auszeit brauchte. Ob er sich die gleich im Anschluss an die Tat oder aber mit zwei Tagen Verzögerung genommen hat, ist für die Beurteilung des Indizes meiner Meinung nach nicht relevant. Man kann eben beides in die gleiche Richtung deuten (und genau das ist es, was ich hier schreibe: meine persönliche Deutung. Es kann sein, dass das Gericht das am Ende vollkommen anders sieht und die Staatsanwaltschaft rügt, weil sie aus nichts als heißer Luft eine Anklage zusammengebastelt hat.

Es ging mir auch eher darum aufzuzeigen, dass rein theoretisch der Angeklagte in jedem einzelnen Punkt einfach das Pech gehabt haben könnte, dass ein einzelnes Detail, wie eben z.B. der Kratzer, auf ihn als Täter deuten und er nur deshalb jetzt auf der Anklagebank hockt. Das ist ja auch die Gefahr bei solchen Ermittlungen und dann den Prozessen. Man hat ein Indiz, durch dass die Person XY ins Visier gerät und dann deutet man alles andere, was man zu dieser Person in Erfahrung bringt halt eben in diese Richtung. Der Kratzer, den man sich dann zwei Tage später auf der Baustelle eingefangen hat, wird dann schnell als vom Opfer zugefügte Abwehrverletzung gedeutet.

Dem Nachbarn ist es denke ich durchaus ähnlich gegangen. Er geriet so als die Begleitung an diesem Abend schnell in den Fokus, erst mal einfach als interessanter Zeuge. Dann kommt so eine komische Geschichte, von wegen am Ausgang verpasst, obwohl man eigentlich schon zusammen draußen war, dann eine Lücke in der Zeitleiste, weil man angeblich zu betrunken war, um gleich nach Hause zu gehen und dann angeblich eine halbe Stunde unter einen Schirm gehockt hat (obwohl das Zuhause nur ein paar Minuten weg ist und es außerdem Oktober ist und noch dazu regnet). Sehr verdächtig und Pech für den Nachbarn. Aber er war eben nicht der Täter und man kann es dann eben für Glück halten, dass sich das durch Ü-Bilder und Zeugenaussagen bestätigen ließ oder sagen, dass es sich natürlich aufgeklärt hat, weil er eben nicht der Täter war.

Bei S.T. hat es bisher in meinen Augen keinerlei solche wirklich entlastenden Indizien gegeben. Es gibt nur Fragezeichen hinter den einzelnen Indizien. Aber eben nichts, was aktiv und für sich allein auf seine Unschuld hindeutet.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Aber ich finde die Beweisaufnahme sollte man schon ernst nehmen. Auch Entlastende Sachen. Wenn ein Zeuge sagt, er hat T. am nächsten morgen um 9 Uhr eine blutverschmierte Hose wegbringen sehen, aber der Zeuge wird dann bei seiner Aussage festgenommen, weil sie so widersprüchlich ist, kann man damit eigentlich später nicht mehr arbeiten, zumindest nicht kommentarlos. Bei dem fiktiven Beispiel würde man ja auch nicht sagen, kann man mal mit rein nehmen, weil es ja genug andere Sachen noch gibt und man die Dinge nicht nur einzeln betrachten kann.
Aber diese Vorauswahl, was "reingenommen" wird und was nicht, haben ja schon Staatsanwaltschaft und Verteidigung für uns getroffen. Natürlich fällt vor Gericht noch das ein oder andere Indiz weg, was die eine oder die andere Seite nach Aktenlage schon für sich als Pluspunkt verbucht hatte. Weil z.B. ein Zeuge sich doch nicht mehr so genau erinnern kann und es dadurch zu Widersprüchen kommt, weil ein Gutachter einen Sachverhalt anders bewertet, als es die Ermittler getan haben (wie z.B. die Kratzer) etc. Das ist im Laufe von Prozessen aber normal und ich denke, dass beide Seiten, insbesondere aber die Staatsanwaltschaft da eigentlich schon mit rechnet und es bei der Entscheidung, ob sie Anklage einreicht oder nicht, berücksichtigt.


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14.02.2024 um 21:16
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Bei S.T. hat es bisher in meinen Augen keinerlei solche wirklich entlastenden Indizien gegeben. Es gibt nur Fragezeichen hinter den einzelnen Indizien. Aber eben nichts, was aktiv und für sich allein auf seine Unschuld hindeutet.
Dem stimme ich absolut zu. Es passt eben vieles nicht zusammen gerade die Treffen mit Vanessa am Parkplatz das zumindest für mich sehr verdächtig ist.


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14.02.2024 um 21:19
@Kommisar1969
Warum ist ein Treffen am Parkplatz denn verdächtig?


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14.02.2024 um 21:36
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Warum ist ein Treffen am Parkplatz denn verdächtig?
Für mich ist es ein Nachverhalten und ich unterstelle Verena keine Mitwisserschaft. Die Treffen waren sehr spezifisch und bzgl. Situation der Tat an Hanna in höchster Eile. Hier wurden keine Mühe gescheut bzgl. Dringlichkeit die Strecken von 30 km (30 Minuten einfach) von Bergen nach Aschau nochmals in Kauf zu nehmen. Das obwohl zuvor schon in der Clique getroffen. Smalltalk hätte man via Sprachnachricht WhatsApp oder Telefonat umsetzen können. Nein Sebastian T. musste in unmittelbarer Nähe von Einsatzfahrzeugen nicht weit vom Tatort präsent sein.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.02.2024 um 22:00
Zitat von Kommisar1969Kommisar1969 schrieb:Für mich ist es ein Nachverhalten und ich unterstelle Verena keine Mitwisserschaft. Die Treffen waren sehr spezifisch und bzgl. Situation der Tat an Hanna in höchster Eile. Hier wurden keine Mühe gescheut bzgl. Dringlichkeit die Strecken von 30 km (30 Minuten einfach) von Bergen nach Aschau nochmals in Kauf zu nehmen. Das obwohl zuvor schon in der Clique getroffen. Smalltalk hätte man via Sprachnachricht WhatsApp oder Telefonat umsetzen können. Nein Sebastian T. musste in unmittelbarer Nähe von Einsatzfahrzeugen nicht weit vom Tatort präsent sein.
Ich sehe das genauso.
Es ging ihm darum, dort aufzuschlagen um zu sehen, ob der Tatort schon gefunden wurde, ob bereits Polizei vor Ort ist und mit wie viel Aufwand die dort angerückt sind und was die da genau machen.
Verena war dabei sein Alibi, oder besser ausgedrückt, die Legitimation da langzugehen (zwei gute Freunde machen einen Spaziergang, der Täter würde wohl kaum am Tatort rumspazieren....), vielleicht hat ihm alleine auch der Mut gefehlt.

Unabhängig davon, ob er nun am 3. Oktober gegenüber Verena Täterwissen preisgegeben hat oder die Tat erst bei dem Treffen am 4. Oktober erwähnt hat (zu dem Zeitpunkt hätte er das Wissen auch durch Gerüchte im Ort oder Social Media gehabt haben) ist auch dieses Nachfragen, ob sie schon was dazu gehört hat Nachtatverhalten. Es ging darum, rauszuhorchen, ob die Info schon bei Verena angekommen ist. Vielleicht auch ein bisschen darum, unbedingt mit jemanden darüber reden zu wollen, und wenn es nur indirekt ist.
Das ist halt meine Interpretation. Natürlich kann man auch sagen, er habe die Info zur Tat halt am 4. gehabt (weil sie das halbe Dorf zu diesem Zeitpunkt wusste, dass da etwas passiert war), er sei einfach neugierig gewesen und wollte sich die Tatortumgebung mal anschauen und auch das "Hast Du schon gehört...!?" war eben ein typisches Dorftratschverhalten. Ich meine, wer würde nicht darüber reden wollen, wenn in direkter Nachbarschaft so etwas passiert ist?
Aber das halbe Dorf ist halt am Abend des 4. Oktober nicht im Bereich des Eiskellers und des Kampenwandparkplatzes rumflaniert....

Ich bin sicher, dass Verna nicht Mitwisserin war und auch nichts geahnt hat. Sie wäre sonst nicht so völlig aus den Wolken gefallen, als S.T. verhaftet wurde. Bis zu dem Zeitpunkt hat sie meiner Meinung nach nichts geahnt und hat sich auch nach der Verhaftung nicht vorstellen können, dass S.T. der Täter ist.


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14.02.2024 um 22:27
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich bin sicher, dass Verna nicht Mitwisserin war und auch nichts geahnt hat. Sie wäre sonst nicht so völlig aus den Wolken gefallen, als S.T. verhaftet wurde. Bis zu dem Zeitpunkt hat sie meiner Meinung nach nichts geahnt und hat sich auch nach der Verhaftung nicht vorstellen können, dass S.T. der Täter ist.
Mich wundert ja nach wie vor der plötzliche Umschwung der Haltung gegenüber einer möglichen Täterschaft von Sebastian. Das sagst zwar tatsächlich nichts über seine Schuld oder Unschuld aus, aber finde ich doch etwas seltsam. Weil für sie ja keine neuen Fakten dazugekommen sind. Jetzt kann man vllt sagen sie stand unter Schock und der hat dann nachgelassen. Was ich aber tatsächlich dann nicht nachvollziehen kann, ist dass man denkt, dass der Zeuge Max K. zum Arzt musste, weil er das Geständnis an dem Abend so ernst genommen hat. Ist hier schon häufig etwas melodramatisch dann dargestellt oder nicht? Ihn werden vllt die Beschwerden geplagt haben, weil sie irgendwann zu dem Schluss gekommen sind, dass Sebastian der Täter ist und das hat er vllt nicht so verkraftet, möglicherweise hat er auch nochmal über den Spruch nachgedacht und es hat mit reingespielt, aber er müsste ja dann von Anfang an die Schuld geglaubt habe und Beschwerden bekommen haben, weil er es ja so schlimm fand. Und nicht erst zwei Wochen nach Sebastians Verhaftung. Das gleiche gilt doch dann auch für Verena. Hier sagt man der Spruch war ein echtes Geständnis, weil die Zeugen sonst nicht so schockiert gewesen wären. Wollen ihn aber nach der Verhaftung rausholen. Da verstehe ich den Konsens der hier bei vielen herrscht auch nicht wirklich. Klar sind Junge Leute auch sprunghaft und irrational, aber in dem Moment kann sie es ja dann nicht die ganze Zeit verfolgt haben.

Dass ein Täter natürlich das mit dem Spaziergang vllt so nutzt, halte ich jetzt auch nicht für unrealistisch.

Mir ist aber noch eine Idee zu dem Joggervideo gekommen. Sollte das wirklich den Angeklagten zeigen und wurde dort um die Zeit aufgenommen, dann ist das ja wirklich ein riesen Indiz. Jetzt habe ich vorhin dran gedacht, dass der RA Holderle ja jeden Verhandlungstag dem RFO ein Interview gibt, wo er auch auf belastende Momente oder interessante Aussagen jedes Mal eingeht. Könnt ihr euch vorstellen, er hätte das mit keiner Silbe erwähnt? Ich kann es mir irgendwie nicht vorstellen.


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14.02.2024 um 22:30
Genau so, wie codo, schätze ich das auch ein. Täter kommen übrigens gerne mal an den Ort des Geschehens zurück.

Nicht nur mehrere Indizien aus der Nacht passen, auch sein Verhalten danach.

Aber in dubio...


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14.02.2024 um 22:34
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 09.02.2024:verschieden
Zitat von XluXXluX schrieb:Oder man hat keine (aus eigener Sicht) relevanten Wahrnehmungen gemacht (vielleicht auch weil man um 2.30 Uhr schon zuhause war) oder man versteht unter "frühe Morgenstunden" frühestens 5 Uhr oder oder ...
ST war damals 20 und geistig ggf. nochmal jünger, sein Erfahrungsschatz in Sachen Zeugenaufrufe war wahrscheinlich bis dahin extrem begrenzt.
Dies dachte ich auch zuerst aber widerspricht sich ja mit seiner eigenen Aussage, dass er ein ihm unbekanntes Mädchen auf dem Heimweg gesehen hat. Den genauen Wortlaut weiß ich jetzt nicht mehr aber hat er ja so meines Wissens ausgesagt, als er gefragt wurde, ob ihm jemand auf dem Heimweg begegnet ist. Das „keine relevanten Wahrnehmungen gemacht“ lass ich also so nicht gelten. Er hat ja die Aufrufe nach Zeugen mitbekommen und wenn ich in der Tatnacht joggend ein Mädchen gesehen hätte, würde ich das doch ( vorausgesetzt ich bin unschuldig) der Polizei mitteilen wollen. Für mich ist sein nicht-melden das größte Indiz, dass er der Täter ist. Es gibt einfach keine logische Erklärung, die ich gelten lassen würde, dass er sich nicht als Zeuge freiwillig gemeldet hat.


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14.02.2024 um 23:16
Zitat von Luli2018Luli2018 schrieb:Für mich ist sein nicht-melden das größte Indiz, dass er der Täter ist. Es gibt einfach keine logische Erklärung, die ich gelten lassen würde, dass er sich nicht als Zeuge freiwillig gemeldet hat.
Genau das ist aber das Problem: Hier geht jeder von sich aus. Die einen finden den Pornokonsum verdächtig (objektiv gesehen ist er das aber nicht), die nächsten den Messerwitz (Ansichtssache - ich fand es z.B. eher entlastend), dann seine Reaktion bei der Festnahme (objektiv gesehen Null Aussagekraft) oder das nächtliche Joggen (für mich völlig normal, ein Freund fährt ca. 5 - 6 Mal pro Jahr nachts mit dem Rad - und er weiß schon eine Woche später nicht mehr, was er anhatte = nächstes vermeintliches Indiz).
Auch das "Nicht-Melden" sagt letztendlich nichts aus. Wenn man nach "anonyme Hinweise" googelt, wird klar, wie oft derartige Hinweissysteme genutzt werden. Und ich würde behaupten, es gibt immer auch Menschen, die sich auf Zeugenaufrufe nicht melden, auch wenn sie davon wissen.

Die Indizien dagegen, die zur Festnahme geführt haben, sind teilweise schon entkräftet (Täterwissen, Kratzer am Arm, Tatgeständnisse an Mithäftling).

Klar kann eine Indizienkette zur Verurteilung führen. Aber ich sehe in diesem Fall keine Kette, nur bruchstückhafte Mutmaßungen, die man irgendwie in ein vorgegebenes Muster pressen will.


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14.02.2024 um 23:56
Richterin aßbichler soll doch mal in den Interview gesagt haben sie musste einen angeklagten freisprechen obwohl sie wusste/glaubte er sei der täter.

Tja wenn sie konsequent ist,kann ich mir das urteil durchaus vorstellen.
Es passt hier in dem Fall nämlich genauso gut.
Er wirds zu 60-70% gewesen sein, aber eben weit weg von 100


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15.02.2024 um 07:26
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Richterin aßbichler soll doch mal in den Interview gesagt haben sie musste einen angeklagten freisprechen obwohl sie wusste/glaubte er sei der täter.

Tja wenn sie konsequent ist, kann ich mir das urteil durchaus vorstellen.
Es passt hier in dem Fall nämlich genauso gut.
Er wirds zu 60-70% gewesen sein, aber eben weit weg von 100
Ich sehe es ebenso, je länger sich der Prozess hinzieht, umso wahrscheinlicher wird dieses Szenario.

Ich glaube auch, dass die Richterin bemüht ist, das Verfahren auch revisionssicher abzuschließen, meiner Meinung nach.


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15.02.2024 um 07:27
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich bin sicher, dass Verna nicht Mitwisserin war und auch nichts geahnt hat. Sie wäre sonst nicht so völlig aus den Wolken gefallen, als S.T. verhaftet wurde.
Insbesondere hat sie nicht geahnt/gewusst, dass er zur fraglichen Zeit joggen war und dass er hierbei auch noch an einem Mädchen, welches alleine unterwegs war, vorbei lief. Diese Info hat er mit ihr nicht geteilt. Das finde ich zusätzlich noch sehr auffällig - das (nachvollziehbare) Bedürfnis sich über das Verbrechen mit ihr auszutauschen - auch wenn es nur im Rahmen Interesse an einem lokalen Fall wäre - diesen Teil aber bewusst ihr gegenüber auszulassen.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Mir ist aber noch eine Idee zu dem Joggervideo gekommen. Sollte das wirklich den Angeklagten zeigen und wurde dort um die Zeit aufgenommen, dann ist das ja wirklich ein riesen Indiz. Jetzt habe ich vorhin dran gedacht, dass der RA Holderle ja jeden Verhandlungstag dem RFO ein Interview gibt, wo er auch auf belastende Momente oder interessante Aussagen jedes Mal eingeht. Könnt ihr euch vorstellen, er hätte das mit keiner Silbe erwähnt? Ich kann es mir irgendwie nicht vorstellen.
Man wird ST nicht erkennen können, sondern eine joggende Person mit Stirnlampe - so meine Interpretation. In der Verhandlung geht es ja immer wieder darum, ob er zur fraglichen Zeit vor Ort gewesen sein könnte. Deswegen zeitlich Rekonstruktion der Laufstrecken, Suche nach Handy Aktivität im heimischen wlan und die Frage, wann Hannas Handy tatsächlich im Bach landete.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

15.02.2024 um 10:09
Zitat von BohoBoho schrieb:Insbesondere hat sie nicht geahnt/gewusst, dass er zur fraglichen Zeit joggen war und dass er hierbei auch noch an einem Mädchen, welches alleine unterwegs war, vorbei lief. Diese Info hat er mit ihr nicht geteilt. Das finde ich zusätzlich noch sehr auffällig
Wie kommst du darauf? Sie hat doch nie gesagt, dass er ihr das verschwiegen hat.
Bei den Treffen am 3./4. konnte er dazu ja noch nichts sagen, da war weder Tatort noch Tatzeit bekannt. Warum sollte er ihr da erzählen, dass er nachts joggen war? Ist ja jetzt keine Aktivität, auf die man besonders stolz ist.

Also man mehr Details wusste hat man in der Clique ja auch über den Fall gesprochen, da kann er das natürlich erzählt haben. Verena sagte auch nichts davon, dass sie überrascht war, dass er der Jogger war, oder etwas in der Richtung.


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15.02.2024 um 10:11
Die Verteidigung hat einen letzten Beweisantrag gestellt.
Anwältin Regina Rick will nochmals Daten des Tablets von Sebastian T. auslesen lassen. Denn von ein und demselben Account, wohl dem seiner Mutter, seien in der Nacht auf 3. Oktober 2022 ein Fitness-Video auf Youtube geschaut und das Online-Game „Clash of Clans“ gespielt worden – und am Nachmittag dann ein Häkel-Video. 

Hat vielleicht nicht Sebastian T., sondern seine Mutter „Clash of Clans“ gespielt, wirft Regina Rick in den Raum. Doch was mit diesem Beweisantrag erreicht werden soll, wird nicht ganz klar. 
Ob diesem und den schon gestellten neun anderen Beweisanträgen noch nachgegangen wird, soll kommenden Dienstag verkündet werden.
Für heute ist am Landgericht im Fall „Hanna“ schon wieder Schluss. Bis zum kommenden Dienstag (20. Februar) wird dann über all die Beweisanträge – von heute und den letzten Malen – entschieden. Das Gericht lässt sich damit noch etwas Zeit. Sollten alle Beweisanträge abgelehnt werden, kann am 22. Februar mit den ersten Plädoyers gerechnet werden.
Zockte etwa seine Mutter „Clash of Clans“? Allerletzter Beweisantrag sorgt für Verwirrung (Ippen.Media)


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15.02.2024 um 10:21
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Hat vielleicht nicht Sebastian T., sondern seine Mutter „Clash of Clans“ gespielt, wirft Regina Rick in den Raum. Doch was mit diesem Beweisantrag erreicht werden soll, wird nicht ganz klar. 
Das frage ich mich allerdings auch. Was hat Frau Rick denn davon, sollte sich wirklich herausstellen dass es die Mutter war? (Was ich nicht glaube)
Das CoC zocken ist ja nichts, was ihn belastet, oder ihn wahrscheinlicher als Täter macht, als wenn gar keine Aktivitäten von ihm mehr ausgegangen wären in dieser Nacht.


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15.02.2024 um 10:26
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Das frage ich mich allerdings auch. Was hat Frau Rick denn davon, sollte sich wirklich herausstellen dass es die Mutter war? (Was ich nicht glaube)
Das CoC zocken ist ja nichts, was ihn belastet, oder ihn wahrscheinlicher als Täter macht, als wenn gar keine Aktivitäten von ihm mehr ausgegangen wären in dieser Nacht.
Absolut nicht, vor allem war das ursprünglich mal als Alibi angebracht.
Das CoC spielen ist ja auch eher Entlastung als Belastung, da es den Zeitraum zwischen Tat und heimkommen eingrenzt.


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15.02.2024 um 10:29
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Das frage ich mich allerdings auch. Was hat Frau Rick denn davon, sollte sich wirklich herausstellen dass es die Mutter war?
Ich kann mir nur vorstellen, dass es um seine Angaben zur Joggingroute geht. Wenn er in der Kampenwandstraße in Tatortnähe gefilmt wurde zu einem in Verbindung mit der Tatzeit passenden Zeitpunkt und er deswegen bei der zweiten Vernehmung seine Routenangabe korrigierte und diese Korrektur eine spätere Ankunft zu Hause beinhaltet, dann würde das CoC-Spielen bereits um 2:42 Uhr eine (neuerliche) Lüge entlarven.


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