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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

11.351 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.03.2024 um 08:45
Hier ein weiterer Auszug eines Berichtes des gestrigen Tages:
Was war sonst anders am Tag 32 des Mordprozesses um den gewaltsamen Tod von Hanna W. in Aschau? Kurz war er, sehr kurz. Und kühl. Noch kühler als sonst schon – nach dem abgelehnten Befangenheitsantrag gegen Richterin Jacqueline Aßbichler und ihre zwei Richter-Kollegen vermutlich nicht weiter verwunderlich. Verteidigerin Regina Rick sprach denn auch nochmals mit einem Unterton von Spott von der „Traunsteiner Rechtsauffassung“ und sagte vorher, dass der Bundesgerichtshof da womöglich anderer Ansicht sein werde. Eine kaum verhüllte Ankündigung, dass die Verteidigung im Falle einer Verurteilung Revision einlegen werde.
Quelle: https://www.ippen.media/netzwerk/lokales/bayern/mord-in-aschau-im-chiemgau-hanna-mordprozess-nach-befangenheitsantrag-wieder-aufgenommen-92863055.html

Das Motto von Rick scheint jetzt zu sein wiederholt sich über die "Traunsteiner Rechtsauffassung" zu amüsieren und auf den BGH zu verweisen.
Hat irgendwas von diesen Krimis oder Tatorten wo der große Kommissar aus der Stadt in die Dorfidylle kommt um einen Fall aufzuklären und sich erstmal an die dortigen Gepflogenheiten gewöhnen muss.
Zitat von Brownie1970Brownie1970 schrieb:Das sind Förmlichkeiten und hat was mit tadellosem Auftreten zu tun
Ja schon klar. Fand es nur komisch, dass es gerade in dieser Form am ersten Tag nach dem BFA passiert. Als wenn man das jetzt extra demonstrieren will um zu zeigen man sei zu allen Seiten neutral. Und der StA geht sogar selbst zum TV. Dann hätte er das ja auch noch tadellos hinkriegen können! So finde ich schon, dass das alles albern wirkt

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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.03.2024 um 10:57
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Nun, das ist eine Binsenweisheit, dass nach so einem Verfahren, der Angeklagte nahezu immer in Revision geht, wenn es zu einer Verurteilung gekommen ist. Ob diese erfolgreich ist, ist eine ganz andere Frage. Aber man legt sie erst mal ein.
Ja natürlich macht man das. Das jemand, wenn er einen Prozess verloren hat, die nächste Instanz anruft, ist nichts Besonderes oder Bedrohlich-Schreckliches für die Vorinstanz, sondern Alltag. Wozu gibt es schließlich den Rechtsweg? Ein Alptraum für die Vorinstanz wäre es vielmehr, die Sache zurückverwiesen zu bekommen und wieder damit befasst zu werden, auf gut Deutsch denselben Mist noch mal an der Backe zu haben. So was gibt teilweise in den Prozessordnungen. Aber hier nicht. Selbst wenn bei einer Verurteilung der BGH wegen eines Rechtsfehlers das Urteil aufheben und das Verfahren zurückverweisen sollte, wäre damit eine andere Kammer befasst, die jetzige Strafkammer insoweit aus dem Schneider, worüber sie nicht unfroh sein dürfte.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Ich bin es gewohnt, dass von der Richterbank ein Stapel Papiere an den nächst besten verteilt wird, sei es ein Verteidiger oder ein Staatsanwalt, mit der Bitte, eine der Kopien an den Nebentisch weiterzugeben. Habe noch nie erlebt, dass das ein Problem war. Aber die Stimmung in diesem Verfahren ist wohl sehr aufgeheizt.
Richtig, dass ein (Staats-)Anwalt mal vom Richtertisch was holt und ein weiteres Exemplar des Geholten an andere beteiligte Anwälte im Saal weitergibt, ist kein Akt, das passiert regelmäßig mal.

Es gibt heutzutage nicht mehr das, was man früher „Gerichtsdiener“ nannte und der so was machen könnte. Sofern überhaupt eine Protokollkraft oder ein Rechtsreferendar da wären, wäre es nicht ihre Aufgabe, Papiere zu verteilen. Die von einem User erwähnten „Praktikanten“ gibt es nicht, wenn damit nicht Schülerpraktikanten gemeint sind, die mal 2 Wochen Praktikum bei einem Gericht absolvieren. Die sitzen aber nicht so lange in einem Verfahren herum, bis sie mal für einen klitzkleinen Botengang gebraucht werden, die sollen ja was über den internen Gerichtsbetrieb lernen und halten sich daher woanders auf.

Und etwa im Saal vorhandene Justizbedienstete sind für die Vorführung (Transport aus und zur der Untersuchungshaftanstalt) und Bewachung des Angeklagten im Saal zuständig, für sonst nichts. Ergo verteilt entweder der Richter selber die Sachen, wofür er sich hinterm Richtertisch hervorquetschen müsste, oder einer der beteiligten Anwälte übernimmt freundlicherweise die Verteilung.

Klar kann man aus so was einen Auftritt machen, wenn man will. Ich kenne es aber nicht so. Und falls hier ein Auftritt gemacht worden sein sollte, wäre das bestimmt ein Indikator dafür, dass die Stimmung im Saal vermutlich nicht die Beste ist, das sehe ich auch so.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.03.2024 um 11:04
Zur Szene mit dem StA nochmal:

Warum wurde dem Verteidiger, der die Exemplare für die drei Verteidiger vom Richtertisch abholte, nicht ein viertes Exemplar für den Angeklagten übergeben?

Und warum erhielt erst jetzt - wohl erstmals - der Angeklagte Unterlagen zur Selbstlese?


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01.03.2024 um 11:19
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Warum wurde dem Verteidiger, der die Exemplare für die drei Verteidiger vom Richtertisch abholte, nicht ein viertes Exemplar für den Angeklagten übergeben?

Und warum erhielt erst jetzt - wohl erstmals - der Angeklagte Unterlagen zur Selbstlese?
Ich habe Fassbinder so verstanden, dass der Staatsanwalt nur dem Angeklagten schriftliche Gutachten übergeben sollte. Möglich ist, dass die Verteidiger und die StA die Gutachten schon in elektronischer Form bekommen hatten oder bekommen. Für den Angeklagten gab es dann halt eine Druckfassung.


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01.03.2024 um 14:32
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Wenn das so war wie du das beschreibst, finde ich das ausgesprochen unprofessionell.
Ich finde von einem Staatsanwalt kann man durchaus eine professionelle Distanz zu seinen eigenen Gefühlen erwarten.
Er muss einem Angeklagten ja nicht um den Hals fallen, aber ein Minimum an Höflichkeit und Respekt sollte wohl drin sein.
Ich glaube, es geht weniger um den Angeklagten als Person. Sondern der Staatsanwalt kann auch allgemein genervt sein davon, wie lange sich das Verfahren hinzieht. Im Dienstzimmer stapeln sich unerledigte Akten, andere Verfahren warten dringend auf ihren Beginn, die dortigen Verteidiger nerven andauernd mit Anfragen, wann es denn endlich losgeht und merken vorwurfsvoll an, dass man doch einen früheren Beginn bzw. baldigen Fortgang der Angelegenheit versprochen gehabt hat. Während man mit dem gegenwärtigen Verfahren entgegen allem Planungen immer noch nicht durch ist und viele weitere Stunden im Sitzungssaal verbringen muss anstatt sich um die Aktenstapel im Dienstzimmer kümmern zu können.

So ein Termindruck macht Richtern und auch Staatsanwälten weit mehr zu schaffen als mancher Außenstehende ahnt. Natürlich dürfte so was kein Grund sein, es die Prozessbeteiligten, gar den Angeklagten spüren zu lassen, aber auch Staatsanwälte sind bloß Menschen und haben nicht 24 Stunden am Tag das Pokerface auf. Klar, ist keine Entschuldigung, ist eine Erklärung.


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01.03.2024 um 14:35
Wenn hier einige Diskutanten der Meinung sind, die Verteidigung hätte dies und das besser machen können oder sollen - denk ich für mich folgendes : mir persönlich ist es wichtig, dass die Wahrheit zutage kommt - ob es bei den BA belastend oder entlastend für den Angeklagten kommt wird ja die Verteidigung - so denke ich - im Detail nicht wissen ? oder ist es usus dass der TV seiner Verteidigung wirklich sagt: ich war`s - oder - ich war`s nicht! Ich könnt mir nicht vorstellen, eine Tatsache so für einen TV zu verdrehen, nur dass derjenige für eine Straftat ( und hier handelt es sich ja nicht um einen Wurstsemmeldieb ) ohne Strafe davonkommt - nein - und ich denke mich zu erinnern dass Fr. Rick auf ihrer Kanzleiseite als oberstes Gebot stehen hat, dass sie der Wahrheit verpflichtet ist - dies schreibe ich schon im Bewußtsein dass nicht alle Verteidiger gleich ihr so handeln - find ich ein Armutszeugnis, denn wo wenn nicht bei Gericht soll die Wahrheit obsiegen !
Mich wunderte es ja schon, dass die Richterin es durchgehen ließ, dass sich Verena der weiteren Aussage entschlagen durfte - Sie iss ja nicht verwandt, und wodurch könnte sie sich selbst belasten ? Ich denke der Spaziergang am 3. und 4. im Zeitumfang von ca. 4 Stunden ist doch nicht ohne - was wurde denn in dieser Zeit besprochen ? ich denk es wäre der Wahrheit geschuldet, hier auch härtere Bandagen an den Tag zu legen !


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01.03.2024 um 14:48
Zitat von taranehtaraneh schrieb:Wenn hier einige Diskutanten der Meinung sind, die Verteidigung hätte dies und das besser machen können oder sollen - denk ich für mich folgendes : mir persönlich ist es wichtig, dass die Wahrheit zutage kommt - ob es bei den BA belastend oder entlastend für den Angeklagten kommt wird ja die Verteidigung - so denke ich - im Detail nicht wissen ? oder ist es usus dass der TV seiner Verteidigung wirklich sagt: ich war`s - oder - ich war`s nicht! Ich könnt mir nicht vorstellen, eine Tatsache so für einen TV zu verdrehen, nur dass derjenige für eine Straftat ( und hier handelt es sich ja nicht um einen Wurstsemmeldieb ) ohne Strafe davonkommt - nein - und ich denke mich zu erinnern dass Fr. Rick auf ihrer Kanzleiseite als oberstes Gebot stehen hat, dass sie der Wahrheit verpflichtet ist - dies schreibe ich schon im Bewußtsein dass nicht alle Verteidiger gleich ihr so handeln - find ich ein Armutszeugnis, denn wo wenn nicht bei Gericht soll die Wahrheit obsiegen !
Ich verstehe deine moralischen Einwände, aber so funktioniert das nun mal nicht. Unabhängig von Schuld oder Unschuld hat ein Anwalt seinen Mandanten bestmöglich zu vertreten. Und die Wahrheit ist eben, dass es im Zweifel für den Angeklagten heißt. Wenn trotz Schuld solche Zweifel offengelegt werden, dann ist auch dies geltendes Recht.
Zitat von taranehtaraneh schrieb:Mich wunderte es ja schon, dass die Richterin es durchgehen ließ, dass sich Verena der weiteren Aussage entschlagen durfte - Sie iss ja nicht verwandt, und wodurch könnte sie sich selbst belasten ? Ich denke der Spaziergang am 3. und 4. im Zeitumfang von ca. 4 Stunden ist doch nicht ohne - was wurde denn in dieser Zeit besprochen ? ich denk es wäre der Wahrheit geschuldet, hier auch härtere Bandagen an den Tag zu legen !
Das hat auch nichts mit durchgehen zu tun, da es ihr gutes Recht ist.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.03.2024 um 15:08
Zitat von taranehtaraneh schrieb:Mich wunderte es ja schon, dass die Richterin es durchgehen ließ, dass sich Verena der weiteren Aussage entschlagen durfte -
Das Gericht musste hier abwägen.
Was hätte man von dieser Aussage inhaltlich überhaupt noch erwarten können? Tatsächlich etwas, was für den Ausgang des Verfahrens entscheidend wäre?

Abgesehen davon kann man ja eine Aussage nicht "zwangsvollstrecken", sondern höchstens Zwangsmittel verhängen.

Und ein zu befürchtender, anschließender psychischer Zusammenbruch von Verena mit möglicherweise monatelanger Krankschreibung hätte für den Prozess nichts gebracht, außer negativen Schlagzeilen, die mit dem Verfahren nichts zu tun haben.

Das Gericht muss im Urteil eine Entscheidung darüber treffen, inwieweit die Aussagen von Verena (sowohl die unmittelbaren Aussagen als auch die Aussagen, die in den Prozess eingeführt wurden) noch berücksichtigt werden können.


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01.03.2024 um 15:18
Zur Szene mit dem StA, dritter Anlauf:

Wie wurde an den Verhandlungstagen zuvor das paperwork verteilt im Prozess in Traunstein?

Aus meinem Erleben kann ich berichten, dass tatsächlich der Justizbedienstete in Uniform (bei Angeklagten in U-Haft, meist Wirtschaftsstrafsachen) das Kopieren oder Verteilen von Unterlagen übernahm, oder ein Praktikant (mind. 18 Jahre, Art des Praktikums war mir unbekannt, er saß bei den Justizbediensteten).
Meistens konnten die Papiere dann über die Verbindung der Tische herumgereicht werden.
Die Jurastudenten saßen im Besucherbereich.

Natürlich bin ich kein Profi, aber auch Profis dürften ahnen, dass einiges wohl unterschiedlich gehandhabt wird, von Bundesland zu Bundesland, von LG zu LG, je nach Größe des Verfahrens.

Die "Vorführung" des StAs durch die Vorsitzende scheint mir als Statement gedacht an die Besucher im Saal, damit es auch jedem im Besucherraum klar wird: "Die Vorsitzende hat hier das Sagen."


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01.03.2024 um 15:43
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Ein Strafprozess ist ja kein Fußballspiel wo alles in der Hand des Teams liegt.
Das ist schon richtig und das hat auch niemand gesagt.
Allerdings ist das:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Was ich persönlich als Erfolg werten würde ist, dass sie anscheinend schnell ein Vertrauensverhältnis zu ihrem Mandanten aufgebaut hat... ...Insofern würde ich mich als Mandant glaube ich einigermaßen wohl fühlen.
nun auch nicht wirklich etwas, was ihm bis hierhin schon einen Mehrwert im Hinblick auf den Prozess beschert hat.
Bisher gingen ja die meisten ihrer Versuche für den TV eher nach hinten los. Vertrauen und Wohlbefinden hin oder her.

Siehe: Beitrag von Palio (Seite 480)
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Ausser bei OJ kann ein Verteidiger nun mal aus einem Täter kein heiliges Unschuldslamm machen (und bei OJ halfen die Polizei und wenig kompetente Staatsanwälte sehr stark)
Tatsächlich habe ich in diesem Thread hier seit Frau Rick ins Boot kam schon öfter an den OJ Prozess gedacht. Meine Erinnerung mag mich täuschen, aber war es da nicht auch so, dass die Verteidigung gezielt für Unruhe und Verwirrung sorgte, durch wilden Aktionismus?!?
Nur, dass es dort am Ende OJ zumindest in einem der Prozesse zum Vorteil wurde und der Freispruch erfolgte.

Ich hab noch einen ähnlichen "Verwirrungsfall" im Hinterkopf, dessen Hintergründe M. Benecke in einem seiner Bücher beschreibt, da ging es ähnlich durcheinander zu, komme aber gerade nicht auf den Namen.
Ist das also durchaus eine mögliche (und probate?) Strategie?
(Wieder ernst gemeinte Frage)
So nach dem Motto "Wenn auch vielleicht nichts Entlastendes bei rum kommt, so stiften wir wenigstens Verwirrung" in der Hoffnung, dass es wenigstens Zweifel an der Schuld schürt, weil dann keiner mehr weiß wo hinten und vorne ist?
Hier im Fall Hanna kommt mir das seit dem Hinzukommen von Frau Rick tatsächlich so vor. Selbstverständlich nur aus laienhafter Perspektive.
Und ich empfinde das so wie Andere ja auch schon äußerten, bisher als nicht vorteilhaft für den TV.
Könnte mir aber vorstellen, dass natürlich bei dem hier im Raum stehenden Honorar natürlich auch eine gewisse Erwartungshaltung vorhanden ist.

Für mich nehme ich bisher mit:
Der TV hat bisher für Ottilie-Normalleserin noch keinen sichtbaren Mehrwert durch sie erhalten.
Es wirkt zum Teil verzweifelt, zum Teil blindwütig.
Dass Staatsanwaltschaft und Richterin mittlerweile die Augen verdrehen ist menschlich für mich mittlerweile verständlich.


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01.03.2024 um 17:02
Zitat von Hanne_LoreHanne_Lore schrieb:Für mich nehme ich bisher mit:
Der TV hat bisher für Ottilie-Normalleserin noch keinen sichtbaren Mehrwert durch sie erhalten.
Es wirkt zum Teil verzweifelt, zum Teil blindwütig.
Dass Staatsanwaltschaft und Richterin mittlerweile die Augen verdrehen ist menschlich für mich mittlerweile verständlich.
Das kann man halt auch so reininterpretieren. Wenn der Angeklagte schon um 2:33 mit zocken angefangen hätte, dann hätte er ein Alibi und man würde anders drüber denken. Und ich gehe mal davon aus, dass das Ricks Wissen nach im Bereich des Möglichen war, als der betreffende Beweisantrag gestellt wurde.

Wir wissen ja auch nicht wie es ausgeht.

Und zu sagen, dass es ohne Rick besser wäre oder gleich gut, geht doch gar nicht. Wer sagt denn, dass die Pflichtverteidiger groß etwas anderes gemacht hätten? Wahrscheinlich wären sie unaufgeregter. Aber ob da jetzt mehr für den Angeklagten rauszuholen wäre, kann man nicht sagen. Zumindest bisher habe ich noch nicht gelesen, was man hätte machen sollen.

Falls er schuldig wäre, hätte er Körperverletzung einräumen können. Aber dann muss man ihn ja erstmal zum Geständnis bringen (falls er es überhaupt war). Vielleicht will er nicht gestehen, weil er es nicht war oder aus anderen Gründen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.03.2024 um 17:02
Zitat von Hanne_LoreHanne_Lore schrieb:Der TV hat bisher für Ottilie-Normalleserin noch keinen sichtbaren Mehrwert durch sie erhalten.
Der Mehrwert ergibt sich imho allein schon daraus, dass sie gefühlt ALLES tut um einen Freispruch zu erwirken. Dass sie bereit ist, die extra Meile zu gehen, furchtlos in Wespen Nester zu stochern und keinen Bückling vor "dem hohen Gericht" zu machen. Auch nach 20x nein gibt sie nicht auf, startet Versuch 21.
Genau so einen Anwalt würde ich mir als Angeklagter wünschen, ich hoffe jedoch, nie in die Situation zu kommen.

Abgesehen von dem was ich eben geschrieben habe, wünsche ich mir nicht, dass sie in diesem Fall Erfolg hat.


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01.03.2024 um 17:21
Zitat von Hanne_LoreHanne_Lore schrieb:Könnte mir aber vorstellen, dass natürlich bei dem hier im Raum stehenden Honorar natürlich auch eine gewisse Erwartungshaltung vorhanden ist.
Ich könnte mir vorstellen, dass natürlich bei dem hier im Raum stehenden Strafmaß die Eltern alles Menschenmögliche versuchen, um ihren Sohn davor zu bewahren, weil sie ihn für unschuldig halten.
Ich glaube kaum, dass es hier um ihre Erwartungshaltung geht, sondern vielmehr um pure Verzweiflung.


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01.03.2024 um 18:25
Zitat von XluXXluX schrieb:Eltern alles Menschenmögliche versuchen, um ihren Sohn davor zu bewahren, weil sie ihn für unschuldig halten.
Genau. Weil ja die Frage mal im Raum stand, was die Mutter mitgekriegt hat in der besagten Nacht, weil sie ja diejenige war, die ihn gemeldet hat.

Wenn Sie jetzt gesehen hätte, er käme blutend nach Hause oder mit zerrissenen Klamotten, denkt man dann nicht anders ?

Genauso wie Rick sich ja geäußert hat, sie sei fest von der Unschuld überzeugt.

Klar ihr Mandant, aber lügen darf sie ja auch nicht.

Von daher m.M. nach weder Erwartung noch Verzweifelung, sondern von allen erwähnten die feste Überzeugung, dass er es nicht war.


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01.03.2024 um 18:27
Zitat von MillennialMillennial schrieb:Das kann man halt auch so reininterpretieren. Wenn der Angeklagte schon um 2:33 mit zocken angefangen hätte, dann hätte er ein Alibi und man würde anders drüber denken. Und ich gehe mal davon aus, dass das Ricks Wissen nach im Bereich des Möglichen war, als der betreffende Beweisantrag gestellt wurde.
Genauso ist es. Und was hat sich in Wirklichkeit geändert? Wenn er unschuldig ist, dann hat er erst noch geduscht und hat dann CoC gespielt. Das er um 2:39 nun gespielt hat, ist auf jeden Fall nichts belastendes. Ein fehlendes Alibi, das sollte mittlerweile bei allen angekommen sein, ist nichts belastendes.


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01.03.2024 um 18:30
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Die "Vorführung" des StAs durch die Vorsitzende scheint mir als Statement gedacht an die Besucher im Saal, damit es auch jedem im Besucherraum klar wird: "Die Vorsitzende hat hier das Sagen."
Ja an eine Art bewusste Demonstration denke ich auch. Auch in die Richtung um zu zeigen, der BFA sei haltlos gemäß "Er bekommt alle Infos direkt", sogar vom StA.

Frage wäre, wie es sonst bei der Verteilung von Schriftsätzen gelaufen ist.


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01.03.2024 um 18:34
Zitat von LentoLento schrieb:Das er um 2:39 nun gespielt hat,
Sorry, damit man mir hier nicht zuvor kommt, welche so etwas suchen, es war natürlich erst 2:42, aber daran ändert sich natürlich inhaltlich nichts wirklich.


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01.03.2024 um 20:15
Zitat von LanzaLanza schrieb:Ja an eine Art bewusste Demonstration denke ich auch. Auch in die Richtung um zu zeigen, der BFA sei haltlos gemäß "Er bekommt alle Infos direkt", sogar vom StA.

Frage wäre, wie es sonst bei der Verteilung von Schriftsätzen gelaufen ist.
Ich denke, ihr geheimnisst in die Szene zuviel hinein. Es ist das Normalste von der Welt, dass in einem Gerichtssaal mal ein Prozessbeteiligter irgendein Schriftstück, welches das Gericht allen Beteiligte zukommen lassen möchte, vorne am Richtertisch holt und auf Bitten des Richters auf dem Rückweg den anderen kurz deren Exemplar gibt. Soll denn jeder einzelne aufstehen und nach vorne stürzen und sich sei Exemplar selber holen? Ist ja lächerlich.

Klar, das Gericht könnte auch jedem sein Exemplar per Post schicken….. Man kann es, wenn man will, halt immer komplizierter machen als es in Wirklichkeit ist :D


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01.03.2024 um 20:36
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Aus meinem Erleben kann ich berichten, dass tatsächlich der Justizbedienstete in Uniform (bei Angeklagten in U-Haft, meist Wirtschaftsstrafsachen) das Kopieren oder Verteilen von Unterlagen übernahm, oder ein Praktikant (mind. 18 Jahre, Art des Praktikums war mir unbekannt, er saß bei den Justizbediensteten).
Meistens konnten die Papiere dann über die Verbindung der Tische herumgereicht werden.
Die Jurastudenten saßen im Besucherbereich.
Aber hier hatten wir ja gehört wie es z.B. in einer Großstadt abläuft.

Wie ist denn nun normalerweise der Usus insgesamt bei Gerichten?

Und wie lief es vorher in Traunstein ab, als noch nicht der BFA gestellt war ?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.03.2024 um 21:40
Es ist was anderes.ob in einer Verhandlung überraschend an Ort und Stelle was kopiert werden muss. Das passiert ja nicht im Saal und kann dauern, und klar kann das Gericht kurzfristig dann mal jemanden, vielleicht die Geschäftsstelle, bitten, das Kopieren zu übernehmen.

Aber hier ging es, so habe ich Fassbinder verstanden, bloß darum, dass der Angeklagte ein oder mehrere bereits fertig kopierte Gutachten bekommen sollte (die Anwälte hatten die Unterlagen offenbar schon elektronisch bekommen, dafür ist ja der elektronische Rechtsverkehr da, an dem Anwälte zwingend teilnehmen müssen).

Und wenn, wie Fassbinder schrieb, der Staatsanwalt - aus welchen Gründen auch immer - ohnehin schon vorne am Richtertisch stand, so jedenfalls Fassbinder
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Die Vorsitzende erklärt, dass die Frist nach 244.6 (3.) verlängert wird auf den 05.03.

Dann legte sie einen Dicken Stapel Akten auf den Tisch. Hierbei handelt es sich um bei Gericht eingegangene Gutachten. Was der Inhalt ist wurde nicht gesagt bzw. ist auch noch nicht bekannt, diese wurden dann verteilt.

Hierbei kam es auch zu einer komisch anmutenden Szene. Der Staatsanwalt stand vor dem Richtertisch als die Vorsitzende sagte „Auch der Angeklagte bekommt das Gutachten zum lesen.“ und drückte dem Staatsanwalt ein Bündel Papier in die Hand. Der Ankläger verharrte ein paar Sekunden in seiner Position. Die Richterin sagte ihm „Geben sie eins dem Angeklagten,bitte.“
dann ist es doch normal, wenn die Vorsitzende ihn bittet, dem Angeklagten kurz was zu geben. Für so was ruft man nicht extra jemanden herbei, zumal wenn es eh zu wenig Personal gibt, das im übrigen anderes zu tun hat als irgendwelche Papiere ein paar Meter von einem Tisch zum anderen zu bringen.
Zitat von LanzaLanza schrieb:Wie ist denn nun normalerweise der Usus insgesamt bei Gerichten?
Da sitzen nicht in jeder Verhandlung eines jeden Gerichts zig dienstbare Geister stundenlang auf einen Einsatz wartend herum, nur um dann mal an dem einen oder andere Prozesstag 10 Sekunden lang ein paar Blatt Papier von einem Tisch zum anderen zu tragen.

Ich weiß auch nicht, welche „Praktikanten“ das machen sollten. Wenn damit Auszubildende zum Justizfachangestellten oder Rechtspflegeranwärter gemeint sind, schauen sich diese Azubis natürlich ab und zu eine Verhandlung an, aber meistens sind sie hinter den Kulissen beschäftigt und werden da für ihre eigentlichen Aufgaben ausgebildet. Es gibt ja nun noch viel anderes in einem Gericht zu beschicken als bloß die Sitzungssäle.

Und Jurastudenten sitzen wie alle anderen Besucher auch natürlich im Zuschauerbereich. Die sind nicht Beschäftigte des Gerichts und haben mit der Verhandlung, außer als Zuschauer, nichts zu tun.
Zitat von LanzaLanza schrieb:Und wie lief es vorher in Traunstein ab, als noch nicht der BFA gestellt war ?
Ich nehme, an, genau so. Selbst wenn die bayerische Justiz im Gegensatz zu anderen Bundesländern personalmäßig noch ganz gut ausgestattet sein sollte, leistet sie sich pro Gericht gewiss nicht zig Papierträger für ein paar Meter….


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