Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

Eigentlich muss man doch vom Täter Haare gefunden haben - und wenn es nur ein einziges ist. Der Täter schlachtet vier Menschen mit einem Messer ab, bewegt sich also (in meiner Vorstellung) öfter nach vorn und nach hinten, beugt sich über die Opfer. Da muss er doch Haare verloren haben.

Und wenn man keine von ihm gefunden hat, dann sollte man sich wirklich fragen, ob es wirklich Bryan war.

Helen559 schrieb:Gerade beim Joggen will man doch keine Maske tragen.

Vielleicht wohnst du in einer Gegend, in der es nie richtig kalt oder windig wird. Bei uns sind jedenfalls Outdoormasken beim Radfahren und Joggen äußerst beliebt und zwar quer durch alle Altersstufen. Bryan K. soll häufig und auch nachts (wenns etwas kälter ist) joggen gewesen sein, daher meine Überlegung, er habe eine solche Maske in seinem Besitz. Die Art der Maske ist aber gar nicht bekannt, wie @Kaietan richtiggestellt hat.

HanniNanni schrieb:Eigentlich muss man doch vom Täter Haare gefunden haben - und wenn es nur ein einziges ist.

Die Zeugin hat keine Frisur oder Haarfarbe beschrieben, weshalb es möglich wäre, dass der Täter eine Mütze trug, die all seine Haare verdeckte.

Helen559 schrieb:Immerhin hat sie den Täter gesehen und beschrieb seine Statur als athletisch.

Unter athletisch stelle ich mir etwas anderes vor. Bryan K. wirkt eher hager. Athletisch sind vermutlich 50% oder mehr aller männlichen Studenten in Moscow.

https://scandinavianoutdoor.com/blackstrap/clothing/accessories/scarves/the-hood/?gclid=EAIaIQobChMIxdn9i6nI_QIVSKOyCh1uZAtnEAsYBCABEgJ-MPD_BwE

HanniNanni schrieb:Und wenn man keine von ihm gefunden hat, dann sollte man sich wirklich fragen, ob es wirklich Bryan war.

Nur weil man keine Haare von ihm gefunden hat, sollte man ihn als Täter ausschließen?
Kann ich nicht nachvollziehen.
Evtl hatte er auch eine Mütze auf?

Wir wissen, Stand jetzt, auch gar nicht, ob Haare gefunden wurden. Muss man also eh abwarten.
Wenn es genügend andere Indizien und evtl Beweise gibt, ist es vermutlich auch zu vernachlässigen, ob ein Haar von ohm gefunden wurde oder nicht.

@HanniNanni

HanniNanni schrieb:Und wenn man keine von ihm gefunden hat, dann sollte man sich wirklich fragen, ob es wirklich Bryan war.

Mit dieser Logik war es Keiner, sofern kein Haar gefunden wurde, oder?

jaska schrieb:Mit dieser Logik war es Keiner, sofern kein Haar gefunden wurde, oder?

Natürlich muss es jemand gewesen sein, aber diese eine DNA-Spur an der Messerscheide wird wohl nicht ausreichen, Bryan als Täter zu entlarven. Da wäre ein zusätzliches Haar ganz einfach hilfreicher.

fischersfritzi schrieb:Bryan war.
Nur weil man keine Haare von ihm gefunden hat, sollte man ihn als Täter ausschließen?
Kann ich nicht nachvollziehen.
Evtl hatte er auch eine Mütze auf?

Ich habe nur gesagt, man sollte sich fragen, ob er es wirklich war, nicht dass man ihn als Täter ausschließen sollte.

Dylan hat nichts von einer Kopfbedeckung des Mannes berichtet, aber wenn sie so eine Sturmhaube wie @Srensen hier einem Link dargestellt hat, als Maske ansieht, die Mund und Nase bedeckt, dann kann es natürlich sein, dass er keine Haare verloren hat.

Ich habe Null Zweifel, dass das was man hat ausreichen wird.

HanniNanni schrieb:Ich habe nur gesagt, man sollte sich fragen, ob er es wirklich war,

Aber sicherlich nicht, weil man kein Haar von ihm gefunden hat.
Falls man tatsächlich keins gefunden hat.

Srensen schrieb:Vielleicht wohnst du in einer Gegend, in der es nie richtig kalt oder windig wird. Bei uns sind jedenfalls Outdoormasken beim Radfahren und Joggen äußerst beliebt und zwar quer durch alle Altersstufen.

Ach, Outdoormasken gegen Kälte. War mir nicht bekannt.

Srensen schrieb:Unter athletisch stelle ich mir etwas anderes vor. Bryan K. wirkt eher hager. Athletisch sind vermutlich 50% oder mehr aller männlichen Studenten in Moscow.

Also ich finde ihn ausgeprochen Athletisch. Der Ausdruck meint mMn vor allem Größe, Haltung und Proportionen und eher nicht muskulös. Und Hager finde ich ihn wirklich nicht.
Auch beim letzten Satz stimme Dir nicht zu. Es mag einige Studenten mit solch einem Körperbau in Moscow geben, aber sicher nicht 50%. Das halte ich für übertrieben. Dafür gibt es einfach zu viele andere Figuren: klein, dick, kräftig, hager, stämmig, untersetzt...

Helen559 schrieb:Auch beim letzten Satz stimme Dir nicht zu. Es mag einige Studenten mit solch einem Körperbau in Moscow geben, aber sicher nicht 50%.

Schau dir mal den Freundeskreis der Ermordeten und die Mitglieder ihrer studentischen Verbindungen an - Lauter große, schlanke und athletische Burschen. Damit will ich auf gar keinen Fall jemanden aus dem privaten Umfeld der Opfer verdächtigen, sondern aufzeigen, dass die Zeugenaussage in meinen Augen wenig Wert hat. Der Beschreibung zufolge könnte es jeder gewesen sein. Es gibt nicht mal Informationen zu Haarfarbe und Frisur. Ohne die DNA-Spur wäre das Ganze eine Farce!

Srensen schrieb:Schau dir mal den Freundeskreis der Ermordeten und die Mitglieder ihrer studentischen Verbindungen an -

Das würde ich gerne tun. Wo kann ich mir die denn ansehen?

Helen559 schrieb:Also ich finde ihn ausgeprochen Athletisch. Der Ausdruck meint mMn vor allem Größe, Haltung und Proportionen und eher nicht muskulös.

Ich definiere einen athletischen Männerkörper damit, das er durch Sport oder harte Arbeit sichtbar aufgebaute Muskeln aufweist, besonders an den Armen. Und das sehe ich bei Bryan nicht. Er ist groß, nicht übergewichtig, wirkt hager.

HanniNanni schrieb:Ich definiere einen athletischen Männerkörper damit, das er durch Sport oder harte Arbeit sichtbar aufgebaute Muskeln aufweist, besonders an den Armen.

Das nennt man muskulös, nicht athletisch. Athletisch verbinde ich mit einem griechischen Olympioniken, quasi dem klassischen Idealbild eines Sportlers. Und die rümpfen über Bodybuilder die Nase.

@HanniNanni
@Helen559

Letzten Endes ist wohl nur wichtig, was die Zeugin unter “athletisch” versteht und ob sie Bryan K.s Körper als athletisch bezeichnen würde.

Um das Ganze mal abzukürzen:

athletic = physically active and strong; good at athletics or sports

Also eine gewisse Muskulatur gehört da auf jeden Fall dazu. Vor allem eine definierte Muskulatur. Die sehe ich bei Bryan K. nicht, was aber mMn auch kein Wunder ist, weil er ja offenbar Drogenprobleme mit Heroin hat(te), was sich mit Sport eher weniger gut verträgt.

Ansonsten stimme ich zu, dass Personen mit echtem "athletic build" nicht selten sind in USA. Der typische Deutsche, der noch nie in USA war, hält die Amerikaner ja alle für fett und faul, aber das ist mitnichten der Fall.
Als jemand, der mal ein Jahr als Austauschschüler in USA gelebt hat, war ich überrascht, wie viele meiner Mitschüler an der High School deutlich muskulöser und fitter waren als meine deutschen Schulkameraden (teils auch bedingt durch Einnahme von PED, aber das ist ein anderes Thema...).
Sport hat da drüben einen deutlich höheren Stellenwert als hier, gerade in High School und College/University.

Interessant und ich hatte eshier noch nicht gelesen: Bei der Hausdurchsuchung wurde BK folgendermaßen aufgefunden:

"

"Mr. Kohberger was found awake in the kitchen area dresssd in shorts and a shirt a wearing latex medical type gloves and apparently was taking his personal trash and putting it into a separate zip lock baggies."

Quelle: https://www.brctv13.com/news/local-news/29279-monroe-county-officials-share-new-details-about-idaho-murder-suspect-s-arrest (Archiv-Version vom 07.03.2023)

Er scheint also seinen persönlichen Abfall separiert zu haben, um ggf. DNA im Müll zu vermeiden.

"A trash pull that was done days before recovered DNA profiles but not from him, only from his family members."

Quelle: s.o.

klausvorberg schrieb:Er scheint also seinen persönlichen Abfall separiert zu haben, um ggf. DNA im Müll zu vermeiden.

Naja, vielleicht, vielleicht hat er aber auch irgendeine Zwangsstörung.

Welchen Sinn sollte das bzgl der DNA haben. Wenn die Ermittler: innen schon bis zu seinem Mülleimer vorgedrungen sind, nehmen sie eben DNA von Verwandten, das ist in den USA ja anders geregelt, als hier. Das dürfte ihm als Kriminalistik Student klar sein. Und ist ja am Ende auch genau so gelaufen.

fischersfritzi schrieb:Das dürfte ihm als Kriminalistik Student klar sein

Da dürfte ihm so einiges anderes auch klar gewesen sein und trotzdem fährt er mit seinem eigenen Auto dahin, hat sein Handy zu lange dabei, hinterlässt die Messer scheide am Tatort, tötet nicht alle usw

lovestar schrieb:hinterlässt die Messer scheide am Tatort

Das ja wohl nicht absichtlich.

Es ist ja auch nur eine Annahme von mir, dass er wissen müsste, dass die Mülltrenn Aktion in Hinblick auf die DNA nutzlos ist.

Ich kann mir nicht erklären, warum er sich dennoch die Mühe macht.
Ich finde das nicht zu vergleichen mit Fehlern, die er im direkten Tatgeschehen macht.

Wir werden vermutlich ohnehin keine Antworten darauf bekommen. Ich gehe nicht davon aus, dass er die Morde zugeben wird.
Aber vielleicht erfahren wir noch das ein oder andere über seinen psychischen Zustand.

@klausvorberg
Ich denke auch, in dieses beschriebene Szenario sollte man nicht zuviel hineininterpretieren. Wie es heißt, war der Zugriff durch das Team vor Ort ohne Ansage, also ein Blitz Zugriff
Er, BK war also völlig überrascht ( es hieß Türen und Fenster wurden beschädigt). Er hatte keine Möglichkeit noch irgendwas da zu verschwinden zu lassen. Nicht mal mit seinen Eltern konnte er noch irgendwie kommunizieren. Vermutlich ist es tatsächlich so, wie es @fischersfritzi
andeutet. Es ist bekannt, dass er streng vegan lebte. Wohl etwas strenger als erforderlich. Deshalb zb auch die Handschuhe und die strikte Separation der Gerätschaften in Zusammenhang mit Lebensmitteln. Da braucht es extra Töpfe, Besteck usw. Solche Menschen entwickeln Kontrollzwänge. Erst recht, wenn sie mit Menschen zusammenleben, die sich abseits von vegan usw ernähren. Das dürfte eine Erklärung sein.
Er wird sich vermutlich irgendeinen lunch gemacht haben und dazu seine speziellen Hygienevorkehrungen brauchen.
Das könnte tatsächlich Teil einer ausgeprägten Zwangsstörung sein, so er nicht irgendeine Lebensmittelallergie hat oder streng religiös ist.
Es wurde mE nach schon dargelegt, dass er auch in Haft eine besondere Ernährung bekommt, die dieser Ernährungsform entspricht.
Wobei ich mir vorstellen kann, dass es für ausgeprägte vegane Lebensart mit Extras, in Haft recht schwierig werden könnte.

calligraphie schrieb:Er wird sich vermutlich irgendeinen lunch gemacht haben und dazu seine speziellen Hygienevorkehrungen brauchen.

Ganz sicher nicht um kurz vor halb zwei Uhr Nachts

Police raided his family’s home within Indian Mountain Lake Estates in Chestnuthill Township on December 30th just before 1:30 in the morning.

denn

Mancuso says, "Mr. Kohberger was found awake in the kitchen area dresssd in shorts and a shirt a wearing latex medical type gloves and apparently was taking his personal trash and putting it into a separate zip lock baggies."

er wurde beim Verpacken seines persönlichen Abfalls in einen separaten Müllbeutel, mutmasslich des gleichen Typ, wie in die Nachbarn verwendeten angetroffen. Um ihn, wie bereits die Tage zuvor, in die Mülltonne des Nachbarhauses zu stecken - natürlich erst wenn alle dort im Haus schlafen, schleichend mit Taschenlampe, alles sehr akribisch vorbereitet.

Er respektive sein Elternhaus wurde bekanntlich seit Wochen observiert, rund um die Uhr.
Dadurch hatte die Polizei bereits zuvor schon Kenntnis dass Mr. Kohberger stets in der Nacht seinen "persönlichen" Abfall in Nachbars Mülltonne verbringt, somit diesen natürlich zuvor jeweils sicherstellen können.

Quelle: https://www.brctv13.com/news/local-news/29279-monroe-county-officials-share-new-details-about-idaho-murder-suspect-s-arrest (Archiv-Version vom 07.03.2023)