Vermisstenfall Vanessa Huber (39) aus Unterhaching

Srensen schrieb:Vermutlich ist das Wetter sowieso keine Diskussion wert, denn dass Vanessa stundenlang ziellos und ohne die Möglichkeit eine nahestehende Person zu kontaktieren umherirrte, ist doch nicht sehr wahrscheinlich.

Das stimmt natürlich. Dieses Szenario wird nur plausibel, wenn man eine psychische Ausnahmesituation annimmt. Aber trotzdem würde man wohl eher nicht stundenlang im Wald herumstolpern und/oder sich ewig weit durch Gebüsch mühen, wenn man vorhat Suizid zu begehen - was ich in diesem Fall aber nicht glaube.

brigittsche schrieb:Das stimmt natürlich. Dieses Szenario wird nur plausibel, wenn man eine psychische Ausnahmesituation annimmt. Aber trotzdem würde man wohl eher nicht stundenlang im Wald herumstolpern

Würde ich pauschal nicht unbedingt zwingend ausschließen.
Ich selbst bin auch schon häufig nach stressigen Arbeitstagen, Konflikten o ä (spät-)abends noch in den Wald gegangen, um ein bisschen die Ruhe in der Natur zu genießen und meinen Gedanken nachzuhängen.
Das ist aber wohl eine Typfrage, für den einen mag es eine unangenehme, gar unheimliche Vorstellung sein, in der Dämmerung / im Dunklen allein durch den Wald zu laufen, für den anderen abschalten / Entspannung pur.

Wenn VH tatsächlich jedoch hätte Suizid begehen wollen, hätte sie dies dann "spontan" nach einem Streit mit ihrem Ehemann getan oder doch eher länger im Vorraus geplant?
Sollte sie einen möglichen Suizid jedoch bereits länger geplant haben, kann sie diesen m E durchaus im Wald verübt haben, kommt gar nicht so selten vor, habe vor vielen Jahren auch einen Suizidenten im Wald zufällig gefunden.

ThoFra schrieb:Ich selbst bin auch schon häufig nach stressigen Arbeitstagen, Konflikten o ä (spät-)abends noch in den Wald gegangen, um ein bisschen die Ruhe in der Natur zu genießen und meinen Gedanken nachzuhängen.

Aber bist Du dann auch irgendwo abseits vom Weg ins Gestrüpp gekrochen o. Ä.? Denn das müsste ja passiert sein, da man VH bis heute nicht gefunden hat. Auf einem normalen Weg wird sie ja auf keinen Fall liegen, da hätte man sie ja gefunden.

@brigittsche

Dein Einwand ist nicht von der Hand zu weisen.
Grundsätzlich krieche ich natürlich nicht "einfach so" ohne (triftigen) Grund in's Gestrüpp.
Den Suizidenten, den ich seinerzeit "entdeckt" habe, habe ich jedoch auch vollkommen abseits von (befestigten) Wegen gefunden, was daran lag, dass mein damaliger Hund plötzlich querfeldein verschwand, ich hinterher und plötzlich stand ich vor dem Baum, an dem der junge Mann baumelte...
Aber dies nur am Rande.

Im Fall VH wurde ja bereits mit (Such-)Hunden das evtl in Frage kommende Waldgebiet abgesucht, daher gehe ich nicht davon aus, dass ihr Leichnam sich dort irgendwo unentdeckt befindet, unabhängig davon, ob sie nun durch ein Tötungsdelikt, einen Suizid oder einen Unfall zu Tode gekommen sein sollte.

ThoFra schrieb:Den Suizidenten, den ich seinerzeit "entdeckt" habe, habe ich jedoch auch vollkommen abseits von (befestigten) Wegen gefunden, was daran lag, dass mein damaliger Hund plötzlich querfeldein verschwand, ich hinterher und plötzlich stand ich vor dem Baum, an dem der junge Mann baumelte...
Aber dies nur am Rande.

Oh weh, das ist natürlich nicht schön....

Aber deshalb meinte ich das ja auch mit dem "psychischen Ausnahmezustand": Wenn sie "einfach nur so" in den Wald gegangen und dann z. B. auf einem Weg gestürzt wäre, hätte man sie mit großer Wahrscheinlichkeit bereits gefunden.

Sich Nachts irgendwo ins Gestrüpp schlagen tut man ja eigentlich nur, wenn irgendwas fundamental nicht in Ordnung ist -und nicht bei einem Spaziergang um "den Kopf frei zu bekommen".

Hier wird übrigens noch genau beschrieben, wie die Suche erfolgt: https://www.merkur.de/lokales/muenchen-lk/unterhaching-ort29619/unterhaching-vanessa-huber-vermisst-merkur-begleitet-polizei-bei-drohnen-suche-neues-video-92033342.html

Die Aussagen von Polizeisprecher Werner Kraus dämpfen allerdings kleine Hoffnungsschimmer. „Wir gehen immer noch von einem Gewaltdelikt aus.“

Quelle: https://www.merkur.de/lokales/muenchen-lk/unterhaching-ort29619/unterhaching-vanessa-huber-vermisst-merkur-begleitet-polizei-bei-drohnen-suche-neues-video-92033342.html

Ich finde die Aussage verwirrend. Nur einen Absatz später wird ausgeführt, dass der Ehemann überprüft wurde, aber nicht tatverdächtig ist. Und dann: „Alle Szenarien sind laut Pressestelle möglich.“ (selbe Quelle).
Wieso gehen sie dann von einem Gewaltverbrechen aus, wenn es genau genommen keine Hinweise darauf gibt? 🤔

@Jaine
Es wurde auch geschrieben, dass es ein "diffuses Spurenbild" gibt, das wurde allerdings nicht näher erklärt. Eventuell gibt es da schon was, was auf ein Gewaltverbrechen deuten könnte, was aber noch nicht komplett ermittelt werden konnte.

Frau H.verlässt ohne Geld und Handy an einem Winterabend nach einem Streit ihre Wohnung. Selbst das Auto nimmt sie nicht mit. Da kann man dann bei kalter Witterung mal um den Wohnblock stiefeln und dann ? Wohin? Man friert, kriegt irgendwann Hunger und Durst. Da kommt man doch wieder nach Hause falls man nicht zu Freunden geht, was aber nicht der Fall ist. Hätte sie sich suiziert , dann hätte man sie nach den Suchaktionen wohl schon gefunden. Das geht alles in Richtung Gewaltverbrechen denke ich.

Jaine schrieb:Wieso gehen sie dann von einem Gewaltverbrechen aus, wenn es genau genommen keine Hinweise darauf gibt? 🤔

Naja, was soll denn aber sonst geschehen sein? Für mich ist ein Gewaltverbrechen die einzig nachvollziehbare Antwort darauf, warum Vanessa verschwunden ist. Man löst sich ja nicht einfach so in Luft auf.

Selbst wenn sie ihres Gatten überdrüssig war und bei Freunden untergetaucht wäre, muss sie ja weiterleben. Arbeiten gehen, Geld abheben usw. Nichts desgleichen geschah seit dem Tag des Verschwindens.

Retsiemfoh schrieb:Hätte sie sich suiziert , dann hätte man sie nach den Suchaktionen wohl schon gefunden.

Retsiemfoh schrieb:Frau H.verlässt ohne Geld und Handy an einem Winterabend nach einem Streit ihre Wohnung. Selbst

In einer phsychischen Ausnahmesituation setzte sich VH vielleicht in ein öffentliches Verkehrsmitel - auch ohne Fahrschein -, um möglichst schnell und weit Abstand zu ihrer gewohnten Umgebung zu bekommen.

Im Ebersberger Forst z.B., erreichbar nach kurzem Weg von einigen S-Bahn-Stationen, wurden Leichen erst nach Jahren gefunden. Im gesamten südlichen und östlichen Bereich um München herum gibt es ausgedehnte Wälder, die nicht so stark wie der Perlacher Forst frequentiert werden und gut mit dem ÖPNV ereichbar sind.

@Momomo
Die ganzen Bahnsteige sind aber videoüberwacht. Das heißt, irgendwo hätte man sie dann schon ein- oder aussteigen sehen. Bin mir ziemlich sicher, dass so etwas auch überprüft wird.

Maifalter schrieb:Die ganzen Bahnsteige sind aber videoüberwacht. Das heißt, irgendwo hätte man sie dann schon ein- oder aussteigen sehen. Bin mir ziemlich sicher, dass so etwas auch überprüft wird.

Man scheint ja nicht mal zu wissen, was sie anhatte. Dann hat es schon ein paar Tage gedauert, bis mal die Suchaktionen anfingen. Und zwischen Aussteigen und Treppe runter sind es oft nur ein paar Sekunden, verdeckt von anderen Fahrgästen.

Momomo schrieb:Im Ebersberger Forst z.B., erreichbar nach kurzem Weg von einigen S-Bahn-Stationen, wurden Leichen erst nach Jahren gefunden.

Sie ist aber, wie Du in Deinem Beitrag ja auch zitierst, ohne Geld losgegangen.

Klar könnte man jetzt dagegenhalten, dass sie sich in einem Ausnahmezustand nicht um die Fahrkarte gekümmert hat, aber da müsste man wissen, wie genau bei den Bussen/S-Bahnen kontrolliert wird.

brigittsche schrieb:Klar könnte man jetzt dagegenhalten, dass sie sich in einem Ausnahmezustand nicht um die Fahrkarte gekümmert hat, aber da müsste man wissen, wie genau bei den Bussen/S-Bahnen kontrolliert wird.

Als Fahrgast, der beruflich bedingt zweimal täglich im Münchner Netz unterwegs ist, erwischt es dich einmal monatlich, höchstens zweimal.

Ohne Ausweis/Pass hätte man an der nächsten Haltestelle die Polizei dazugezogen, also ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass sie in eine Kontrolle geraten sein könnte.

Momomo schrieb:Als Fahrgast, der beruflich bedingt zweimal täglich im Münchner Netz unterwegs ist, erwischt es dich einmal monatlich, höchstens zweimal.

Das kann ich bestätigen. Und ich gebe zu bedenken bzw. kann auch bestätigen, dass bereits skelettierte Suizidenten gefunden wurden, nicht nur im Münchner Umland. Das gibt Hinweise auf eine mögliche Auffindedauer bzw. den "Grad der Versteckversuche" bei Suizidenten.

Im Fall VH scheidet für mich persönlich Suizid aus.

@Momomo
Aber auch in den Bahnen gibt es seit Jahren Videoüberwachung. Man schaut sich gerade jeden Quadratmeter des Waldes an, wie ich gestern mit dem link hier reingestellt habe. Da bin ich sicher, dass die Bahnsteige und ggf Bahnen auch gecheckt wurden.

Alle 253 Münchner S-Bahnen sind mit Videokameras ausgestattet – jeweils 16 in den Zügen der Baureihe ET 423 und jeweils zwölf in der Baureihe ET 420. Summe: 3988. Die Daten werden 72 Stunden gespeichert und danach, wenn das Band nicht von der Polizei angefordert wurde, automatisch überschrieben, sagt ein Bahnsprecher.

https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/ueberwachungskameras-in-muenchen-bitte-laecheln-art-381231

Die Vermisstenanzeige erfolgte zwei Tage nach ihrem Verschwinden.
Die Videoaufzeichnungen werden jedoch nur drei Tage aufbewahrt.

Wenn die Ermittler das gleich beantragt haben sollten, dürfte, das doch kein Problem sein? Das ist doch sicherlich bekannt?

@HeikeB
Ja, die Polizei weiß so etwas natürlich. Wenn sie es für relevant gehalten hat, die Videos zu sichern, ist das 100% auch passiert.