Gefesselte Leiche in Leipziger Lost Place entdeckt

LackyLuke77 schrieb:Das scheint aber ja hier nicht der Fall gewesen zu sein. Die Identifizierung erfolgte über die Tattoos des Ermordeten.

Ich bin ganz sicher, bei jemand der schon mal erkennungsdienstlich behandelt wurde, gibt es auch Photos von Tattoos. Auch bei einer Eingangsuntersuchung in Strafhaft, gehört das möglicherweise dazu.
Vielleicht ist auch nur einem Polizisten aufgefallen, dass er mal jemand mit diesen oder einem Teil dieser Tattoos in einer Personenkontrolle oder Einvernahme hatte.
Wenn dann noch Fingerabdrücke hinterlegt waren, kann eine definitive Identifizierung auch ohne Angehörige, Freunde, usw erfolgt sein.
Und aus einer eventuellen Akte wäre dann uU auch sein Umfeld nachvollziehbar.

BigMäc schrieb:Ich bin ganz sicher, bei jemand der schon mal erkennungsdienstlich behandelt wurde, gibt es auch Photos von Tattoos. Auch bei einer Eingangsuntersuchung in Strafhaft, gehört das möglicherweise dazu.

@BigMäc:
Ich denke, dass der Anteil der Personen die bereits mit 25J erkennungsdienstlich behandelt wurden, verschwindend gering ist.
Von daher wäre es ein riesen Zufall, sollte auf diesem Wege (durch bei der Polizei vorhandene Bilder) die Identität ermittelt worden sein.

Der von mir heute Mittag gepostete Hinweis, dass die Person in der gesamten Zeit nie als vermisst gemeldet wurde, spricht natürlich schon für ein gewisses Umfeld. (Wohnungslos, Kriminalität?)
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Am Ende des Tages ist es aber alles Rätselraten was wir hier machen. Ich hoffe mal, das es zeitnah neue Infos gibt.

Die Vorstellung, als Urbex Lostplace Besucher an dem Morgen des Auffindens erst den Wasserleichengeruch aus der Ferne wahrzunehmen, der dann immer schlimmer wird, verbunden mit der Berichterstattung hinterher, lässt mich erschaudern!

cododerdritte schrieb:Wieso man da nachts durch enge Löcher in der Wand krabbelt, um dort Fotos oder Videos zu machen, bleibt mir ein Rätsel.

Weil es eigentlich verboten ist und man hofft, dass es von weniger Leuten bemerkt wird.

Und weil es gruseliger wirkt, wenn man auf dem Video nur mit einer Taschenlampe rumfuchtelt und der Zuschauer zur schemenhaft erkennen kann, wie die Umgebung aussieht.
Das gibt dann eben mehr Klicks auf Youtube und co....

Hallo in die Runde.

Es geht nicht immer nur um YT, Insta und Co! Es gibt auch Leute, die den Adrenalinkick oder die Überschreitung von Grenzen suchen, oder die Faszination des Verbotenen lockt...oder eben um dort Fotos zu machen, wo die ganzen Neubexer (Möchtegern Urbexer die neu dabei sind) nicht wie X Andere davor schon ihre Fotos machen....man will ja nicht immer das eine Motiv X mal sehen...zumindest wenn man Schleicher oder Neudeutsch Urbexer ist! Das mal zu dem Thema...aber die Gründe sind vielfältig!

Zum Fall kann ich Nichts beitragen, ausser das es tragisch ist dass ein so Junges Leben so geendet ist :-( Traurig. Das wäre meine Horrorvorstellung eine/n Toten zu finden...

Gruß, Dymo

Es gibt nun ein anonymes Hinweisportal, wo Fotos und Videos hochgeladen werden können!
Link weiter unten im Text:

https://www.bild.de/regional/leipzig/leipzig-news/gefesselte-leiche-in-leipzig-lost-place-fotos-koennten-todesraetsel-loesen-84968664.bild.html

dymo1234 schrieb:Es geht nicht immer nur um YT, Insta und Co! Es gibt auch Leute, die den Adrenalinkick oder die Überschreitung von Grenzen suchen, oder die Faszination des Verbotenen lockt...oder eben um dort Fotos zu machen, wo die ganzen Neubexer (Möchtegern Urbexer die neu dabei sind) nicht wie X Andere davor schon ihre Fotos machen....man will ja nicht immer das eine Motiv X mal sehen...zumindest wenn man Schleicher oder Neudeutsch Urbexer ist! Das mal zu dem Thema...aber die Gründe sind vielfältig!

Na ja, was will man in einem dunklen Keller fotografieren, der seit Jahrzehnten unter Wasser steht? Sieht man ja ganz gut oben in dem Video, was ich gepostet hatte. Da ist halt nichts (bis man eine Leiche findet).

Ich hab mal ein paar von diesen Urbex Kanälen überflogen und einige scheinen das ja tatsächlich hauptberuflich zu machen. Bei dem einen steht auch in jeder zweiten Überschrift "...in diesem Haus starb..", "hier wurde die Leiche von... gefunden". Wenn der das gefilmt hätte, wäre das Video mit Sicherheit jetzt auf seinem Kanal. ;-)

In der Speicherruinen war ich als Jugendlicher mal drin, das war vor über 20 Jahren, da war die noch besser erhalten und auch noch nicht so demoliert und voller Graffiti. Da stand auch der Keller noch nicht unter Wasser. Das kam erst später. Es war auch ziemlich offen alles und zugänglicher. Es wurde auch immer mal gesichert und sogar zugemauert vor Jahren aber immer wieder wurde sich da Zutritt verschafft. Selbst die Mauersteine wurden wieder aufgekloppt. 🙄

LackyLuke77 schrieb:Teile des bereits stark verwesenden Körpers lagen in einem mit Wasser gefüllten Schacht.

Ich verstehe diesen Satz nicht. Bedeutet das, dass die Leiche zerteilt war und einzelne Körperteile im Schacht gefunden wurden?
Oder ist damit gemeint, dass der Körper zur Hälfte in dem Wasser der Schachtes lag und der Rest halt herausragte?

cododerdritte schrieb:Ich verstehe diesen Satz nicht. Bedeutet das, dass die Leiche zerteilt war und einzelne Körperteile im Schacht gefunden wurden?
Oder ist damit gemeint, dass der Körper zur Hälfte in dem Wasser der Schachtes lag und der Rest halt herausragte?

Ich denke, das ist blöd formuliert und sollte heissen, dass er zum Teil im Wasser lag, also nicht der vollständige Körper von Wasser bedeckt war.

Leppy schrieb am 09.08.2023:a steht noch, dass man ihn anhand seiner Tattoos identifizieren konnte. Irgendwer muss die ja auch bestätigt haben...

Rein theoretisch könnten sich die EB auch mit Fotos der Tattoos an Tattoostudios in der Umgebung gewandt haben mit der Frage, ob einer der Artists aus dem Studio diese Tattoos gestochen hat.

Auf diese Art und Weise könnte das Opfer auch identifiziert worden sein, ohne dass Angehörige / Freunde involviert gewesen sein müssten und auch ohne vorangegangene erkennungsdienstliche Behandlung des Opfers.

Die Mordkommission der Leipziger Polizei und die Staatsanwaltschaft suchen nach dem Fund eines Toten auf dem Gelände des Lindenauer Hafens nun Zeugen. Laut gemeinsamer Information der Ermittler, ist der am 27. Juli gefundene Tote inzwischen identifiziert. Demnach handelt es sich um einen 25 Jahre alten Mann mit deutscher Staatsbürgerschaft, der seit längerer Zeit in Leipzig lebte.

Durch die Staatsanwaltschaft Leipzig wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Totschlages gegen unbekannt eingeleitet. Über das Hinweisportal der Polizei können anonyme Angaben hinterlassen werden. Einen Zusammenhang zum Fund von zwei weiteren Toten in Leipzig hatte die Staatsanwaltschaft unlängst ausgeschlossen.

Diese Fragen haben die Ermittler
Explizit bitten die Ermittler um die Zusendung von Videos und Fotos oder sonstigen Hinweisen, die aus dem Bereich und dem Umfeld des ehemaligen Lindenauer Hafens und der Speichergebäude stammen. Relevant seien der Zeitraum ab Mitte Juni 2023 bis 8. August.

Wer hat in diesem Zeitraum Videos und Fotos der Gegend (auch in den Gebäuden) gemacht?
Wem ist dort etwas Merkwürdiges in diesem Zeitraum aufgefallen?
Wer hat Personen dabei beobachtet, wie sie in das Gelände und/oder die Gebäude eingestiegen sind?
Wer bemerkte auffällige Personenbewegungen in und um das Gelände?

Quelle: https://www.mdr.de/kripo-live/polizei-fahndung-512.html

Lief gerade live bei "Kripo live", in der Mediathek wird die Sendung dann wohl morgen sein.

IamSherlocked schrieb:Demnach handelt es sich um einen 25 Jahre alten Mann mit deutscher Staatsbürgerschaft, der seit längerer Zeit in Leipzig lebte.

Abgesehen davon dass es eine "deutsche Staatsbürgerschaft" nur in der DDR gab, in der Bundesrepublik heißt und hieß das immer Staatsangehörigkeit, wundert mich diese Angabe ein bisschen. Spielt die Ethnie des Opfers irgendeine Rolle? Soll vielleicht durch die Angabe der "deutschen Staatsbürgerschaft" und des "schon länger in Leipzig leben" angedeutet werden, dass die Person Wessi war oder Migrationshintergrund hatte, weil sie ursprünglich eben nicht aus Leipzig gekommen wäre? Aber wäre das von irgendeiner Relevanz?

PeterWimsey schrieb:Soll vielleicht durch die Angabe der "deutschen Staatsbürgerschaft" und des "schon länger in Leipzig leben" angedeutet werden, dass die Person Wessi war oder Migrationshintergrund hatte, weil sie ursprünglich eben nicht aus Leipzig gekommen wäre?

Hier steht etwas über die Herkunft der Person.

Es handelt sich nach Angaben der Kripo um einen aus dem südlichen Sachsen stammenden Deutschen, der schon länger in Leipzig lebte.

Quelle: https://www.tag24.de/leipzig/crime/mord-im-hafenspeicher-sachse-25-war-gefesselt-und-wurde-gefoltert-2918015

Badehose schrieb am 03.08.2023:Zufällig war ich vor knapp 3 Wochen genau da, bin als Tourist auf der Durchreise völlig zufällig vorbei gekommen und habe angehalten und ein paar Fotos von den Ruinen gemacht, weil ich es interessant fand.

Nochmal @Badehose:

IamSherlocked schrieb:Explizit bitten die Ermittler um die Zusendung von Videos und Fotos oder sonstigen Hinweisen, die aus dem Bereich und dem Umfeld des ehemaligen Lindenauer Hafens und der Speichergebäude stammen. Relevant seien der Zeitraum ab Mitte Juni 2023 bis 8. August

Das fällt ja genau in diesen Zeitraum.

PeterWimsey schrieb:Spielt die Ethnie des Opfers irgendeine Rolle? Soll vielleicht durch die Angabe der "deutschen Staatsbürgerschaft" und des "schon länger in Leipzig leben" angedeutet werden, dass die Person Wessi war oder Migrationshintergrund hatte, weil sie ursprünglich eben nicht aus Leipzig gekommen wäre?

Irgendwie interpretierst du da sehr viel rein. Es bedeutet einfach nur, dass der Mensch zugezogen war und nen deutschen Pass besitzt. Man muss nicht alles ins kleinste Detail zerdenken.

PeterWimsey schrieb:Abgesehen davon dass es eine "deutsche Staatsbürgerschaft" nur in der DDR gab, in der Bundesrepublik heißt und hieß das immer Staatsangehörigkeit

Laut Duden werden beide Begriffe synonym gebraucht und es wäre mir komplett neu, dass "Staatsbürgerschaft" ausschließlich dem ostdeutschen Sprachgebrauch zuzuordnen sei. Für den Fall dürfte das also überhaupt keine Rolle spielen.
https://www.duden.de/suchen/dudenonline/Staatsb%C3%BCrgerschaft

Plyxe schrieb:Laut Duden werden beide Begriffe synonym gebraucht

Es ist richtig, dass beide Begriffe im deutschsprachigen Raum sowohl in der Alltagssprache als auch in der einschlägigen Literatur meist synonym verwendet werden. Juristisch gibt es allerdings durchaus Unterschiede.

Das hat aber nichts mit der DDR zu tun, sondern ist schon seit vielen Jahrhunderten so.

cjelli schrieb:Juristisch gibt es allerdings durchaus Unterschiede.

Naja, wir sind hier aber nicht in einem juristischen Fachforum. Und auch die Zeitungen, die die Meldung gebracht haben, sind üblicherweise keine Fachblätter sondern richten sich an die allgemeine Leserschaft. Insofern ist der allgemeine Sprachgebrauch, die "Umgangssprache" hier schon akzeptabel.

Ich als Kunsthistoriker rege mich ja auch nicht darüber auf, wenn jedes an die Wand gemalte Bild als "Fresko" bezeichnet wird oder eine Plastik als Skulptur.... Ist halt Umgangssprache. In Fachtexten muss man natürlich schon korrekt sein.

Tattoos werden ebenfalls im Gefängnis festgehalten, sollten es Gang Tattoos sein. Gefangene werden oft nach Tattoos kontrolliert.
Mein Vater war Justizvollzugsbeamter und tatsächlich haben sehr viele Tattoos verschiedene Bedeutungen oder aber zeigen die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppierung.
Da braucht es nicht mal eine allgemein zugängliche Datenbank.

Die Polizei hätte auch einfach in umliegenden Gefängnissen nach Gefangenen mit bestimmter Tätowierung fragen können.
War das Opfer schonmal inhaftiert und hatte eine solche Tätowierung, ist dies dokumentiert.

So hätte man die Leiche auch identifizieren können.

Ebenso würde dazu auch das foltern und die Misshandlung der Leiche passen.

Die Bild hat einen neuen Artikel zu dem Fall veröffentlicht, der möglicherweise kurz vor der Aufklärung steht.

Ist das Rätsel um den Toten vom Lindenauer Hafen gelöst? BILD erfuhr: Die Ermittler stehen kurz vor dem Durchbruch! Hinweise verdichten sich, dass der junge Mann (25) nicht ermordet, sondern ein Opfer bizarrer Sex-Spiele wurde!

Quelle: https://www.bild.de/regional/leipzig/leipzig-news/lost-places-toter-von-leipzig-starb-er-beim-fessel-sex-im-kornspeicher-85195090.bild.html

Jetzt wird es aber bizarr...
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man da einsteigt, mit einem Freier (?) und der womöglich erstmal da drin ne Festbeleuchtung braucht, die man für Bondage-(Kunst?) im letzten Keller vermutlich braucht - und dann? Was ist na nur passiert?