Bad Emstal, 14jährige tot aufgefunden

@NicNic
Das lässt sich googeln. Meiner Interpretation nach sinkt die Zahl der minderjährigen Mordopfer in Deutschland seit 20 Jahren leicht (wobei jedes Kind eins zu viel ist):

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167208/umfrage/kinder-und-jugendliche-mordopfer-unter-18-jahren-in-deutschland/#:~:text=Im%20Jahr%202022%20wurden%2026,waren%20im%20Jahr%202022%20weiblich.

Jugendliche unter 14
2003 = 42
2022 = 26

Jugendliche zwischen 14 und 18
2003 = 14
2022 = 13

Wenn man sich die einzelnen Jahre anschaut, zeigen sich aber Schwankungen, wobei der Rückgang bei den Unter-14-jährigen deutlicher ist und zwischen 14 und 18 die Zahlen deutlich schwanken.

Bandini schrieb:Das lässt sich googeln. Meiner Interpretation nach sinkt die Zahl der minderjährigen Mordopfer in Deutschland seit 20 Jahren leicht (wobei jedes Kind eins zu viel ist):

Ist denn die Vergleichsgruppe gleich groß geblieben? Oder ist die Zahl der Minderjährigen in dieser Altersgruppe in Deutschland gesunken? Dann könnte man auch leicht gesunkene absolute Opferzahlen in Relation immer noch als Steigerung der Deliktshäufigkeit interpretieren.

Bandini schrieb:Meiner Interpretation nach sinkt die Zahl der minderjährigen Mordopfer in Deutschland seit 20 Jahren leicht

Da fehlen dann aber noch die Tötungsdelikte die rechtlich nachher nicht als Mord gewertet wurden.

Auch in dem Fall hier wirds bestimmt wieder darum gehen wie es rechtlich letzlich gewertet werden kann.

Danke für die Statistik…trotzdem sagt das Gefühl es wird immer mehr

steviebullitt schrieb:DAS denke ich auf keinen Fall.

Warum denn?

Sehe es wie @Pony2.4
Funkzellenauswertung wirft eine große Anzahl von Daten aus, das hilft ohne weitere Anhaltspunkte erstmal nicht weiter.
Und dauert auch einige Zeit.

Pony2.4 schrieb:Ich glaube nicht, dass die Funkzellenauswertung so schnell geht. Zumal das immer noch sehr viele Handys in einer Funkzelle sein werden.

fischersfritzi schrieb:Ich denke, sie wird den Eltern erzählt haben, mit wem sie sich trifft.
Es ging ja wirklich sehr schnell.

Pony2.4 schrieb:Wenn sie es nicht den Eltern erzählt hat, dann vermutlich FreundInnen.

Zumindest denkbar, dass die Eltern einen Verdacht geäußert haben könnten, mit wem sich ihre Tochter getroffen haben könnte.

Möglich aber auch und die EB sollen ja auch ihre Kontakte, also die des Opfers, abgeklopft haben, dass der Freundes- und Bekanntenkreis des Mädchens konkretere Hinweise geben konnte.

NicNic schrieb:trotzdem sagt das Gefühl es wird immer mehr

Davon sollte man sich nur nicht zu verrückt und verunsichern lassen. Heizt auch nur die Stimmungen an - also allgemein zu verstehen.

Und natürlich; Jedes Kind, jeder Jugendliche, jedes erwachsene Todesopfer von Gewaltverbrechen ist bereits eines zu viel. Damals, also früher, heute und auch in Zukunft.

Avarice1987 schrieb:Glaub ich auch , was ist da wohl nur passiert, eine Zurückweisung eventuell

In welchen genauem Verhältnis der TV und das Opfer gestanden haben und wie der Kontakt zwischen den beiden genau ausgesehen hat, falls es überhaupt groß Kontakt gegeben hat, und was zwischen den beiden vorgefallen sein könnte - werden wir sicherlich im Verlauf des Ermittlungsverfahrens erfahren.



TV, ein Bekannter des Opfers, ist noch zu vage.

In einem aktuellen Bericht der BILD wird geschrieben, dass das abgebildete Fahrrad mit dem Opfer und dem Tatverdächtigen nichts zu tun hat, sondern dem Mann gehört, der das Mordopfer gefunden hat.

Es muss also andere Hinweise auf den Tatverdächtigen gegeben haben.

https://www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-aktuell/hessen-marie-sophie-14-tot-in-wald-gefunden-polizei-nimmt-20-jaehrigen-fest-85578826.bild.html

NicNic schrieb:Ist das so? Mir kommt es so vor sls wenn es sich die letzten Jahre extrem gehäuft hat mit Tötungsdelikten zum Nachteil von Kindern.

NicNic schrieb:Danke für die Statistik…trotzdem sagt das Gefühl es wird immer mehr

Das ist der subjektive Eindruck. Durch das Aufkommen der neuen Medien, inklusive der sozialen Medien, ist es derzeit so, dass man deutlich mehr Morde/Totschlage mitkriegt. Das war noch in den 90ern schlicht nicht der Fall. Das ist im übrigen nicht nur bei Mord der Fall, sondern auch bei anderen Straftaten.
Dadurch wächst das Gefühl, dass die Lage unsicherer geworden ist, obwohl objektiv das Gegenteil der Fall ist.

NicNic schrieb:Auch in dem Fall hier wirds bestimmt wieder darum gehen wie es rechtlich letzlich gewertet werden kann.

Was heißt bestimmt? Mit absoluter Sicherheit wird es das. Muss es sogar! Zumindest in einem Rechtsstaat mit entsprechender Differenzierung auch von/bei Straftaten gegen das Leben.

@NicNic
Es gibt auch dazu (halbwegs) Zahlen. Demnach ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die 2022 Opfer von Gewaltkriminalität wurden (das muss also nicht mit einem Tod enden) gestiegen, teilweise deutlich. Es gab in den vergangenen Jahren allerdings in allen Altersgruppen schon höhere Werte. Das Problem bei allen Statistiken zu Kriminalität von 2022 (und vermutlich auch 2023) ist, dass es Nachholeffekte gibt. Die Kinder/Jugendliche waren ja wie alle viel weniger im Kontakt mit anderen, sodass es weniger Gelegenheiten zu Straftaten gab. Ob das also ein Trend wird, bleibt abzuwarten. Allgemein zeigen die Zahlen für viele Jahre eher einen Rückgang bzw. Konstanz.

https://www.dji.de/fileadmin/user_upload/jugendkriminalitaet/Zahlen-Daten-Fakten-Jugendgewalt_Juni_2023.pdf

Seite 21

@PeterWimsey
Die Vergleichsgruppe ist in diesem Fall irrelevant (allgemein natürlich nicht in der Statistik). Hier geht es ja um den subjektiven Eindruck, dass es mehr Gewaltkriminalität zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen gibt als früher. Ein subjektiver Eindruck schert sich ja nicht darum, ob es heute mehr oder weniger Kinder/Jugendliche als vor 20 Jahren gibt.
Könnte man auch noch mal recherchieren, aber da vor 20 Jahren schon die Generation Y dran war (und jetzt Gen Z), die ja allgemein kleiner ausfallen als Gen X oder Babyboomer, denke ich nicht, dass der statistische Effekt besonders groß wäre. Die absoluten Zahlen sind ja zum Glück sehr niedrig im Vergleich zur Gesamtanzahl. Wenn es also einen Anstieg gäbe, sollte der statistisch auf eine sinkende Gesamtzahl gesehen immer noch vernachlässigbar sein. Umgekehrt: Die Wahrscheinlichkeit, als Kind/Jugendlicher Opfer einer Gewalttat zu werden, dürfte ungefähr gleich bleiben (z. B. pro 100.000).

Bandini schrieb:Wenn es also einen Anstieg gäbe, sollte der statistisch auf eine sinkende Gesamtzahl gesehen immer noch vernachlässigbar sein. Umgekehrt: Die Wahrscheinlichkeit, als Kind/Jugendlicher Opfer einer Gewalttat zu werden, dürfte ungefähr gleich bleiben (z. B. pro 100.000).

Ich denke, es spielt auch eine Rolle, dass Kinder jetzt viel früher einen Internetzugang und ein eigenes Handy nutzen dürfen, mit dem sie Kontakt zu persönlich nicht bekannten Personen aufnehmen können (bzw die Kinder von Unbekannten kontaktiert werden können). Früher stand zuerst das persönliche Kennenlernen, wo man mehr Gelegenheit hatte, den Gegenüber zu beurteilen, ob man ihn mag, ob man Unbehagen oder Angst empfindet. Heutzutage wird zunächst eine unpersönliche Pseudo-Vertrautheit hergestellt. Und beim persönlichen Treffen kommt das grosse Erwachen!
Auch für einige Eltern - die früher vllt sofort eingeschritten wären, wenn sich eine Beziehung zwischen einer 14jährigen und einem 20jährigen (und älter) angebahnt hätte.

@Kuno426
Das ist sicherlich ein wichtiger Effekt.

Allerdings würde ich gerne etwas in Erinnerung rufen, ohne dass ich das als Faktum in diesem Fall verstanden haben möchte. Eine 14-Jährige darf eine sexuelle Beziehung zu einem 20-Jährigen haben, ohne dass er sich (notwendigerweise) strafbar machen würde. Ich glaube, das ist nicht jedem/jeder klar. Strafbar würde er sich allerdings machen, wenn er eine Erziehungsrolle hätte (Jugendgruppen-/Sportausbildungs-/Pfadfinder-Leiter etc.). Allerdings haben die Eltern ein Umgangsbestimmungsrecht, d. h. sie hätten die Beziehung unter bestimmten Umständen verbieten dürfen. Sie brauchen dafür gute Gründe (z. B. Drogenabhängigkeit des anderen), die Tatsache, dass sie eine intime Beziehung mit der Person will, dürfte meines Erachtens nicht reichen.
https://polizei.nrw/artikel/sex-ab-wann-und-mit-wem#:~:text=Ab%2014%20Jahren%20d%C3%BCrfen%20Personen,Personen%20%C3%BCber%2014%20Jahren%20ausf%C3%BChren.

Bandini schrieb:Allerdings haben die Eltern ein Umgangsbestimmungsrecht, d. h. sie hätten die Beziehung unter bestimmten Umständen verbieten dürfen

Das ist richtig, aber welcher Teenie hält sich denn daran? Und einsperren darf, kann und sollte man Jugendliche ja auch nicht.
Dann geht man halt „zu einer Freundin“, was sollen die Eltern denn tun?

JamesRockford schrieb:sondern dem Mann gehört, der das Mordopfer gefunden hat.

Ohje, der Arme.
Das wird sowieso schon ein totaler Schock gewesen sein, das tote Mädchen zu finden.
Und dann wird noch das eigene Rad als mögliches Täter Rad durch die Medien gejagt.
Ist sicher auch total unangenehm für ihn.

Bandini schrieb:Kinder und Jugendlichen, die 2022 Opfer von Gewaltkriminalität wurden (das muss also nicht mit einem Tod enden) gestiegen

Erstmal ging es hier ja um Tötungsdelikte und nichtvum Gewalt an Kindern und Jugendlichen allgemein.
Zum anderen ziehst du hier eine Statistik zu Jugendkriminalität heran. Um die geht es in diesem Fall aber -vermutlich- gar nicht.
Der Tatverdächtige ist ein volljähriger 20jähriger.
Man sollte das trennen, ob man eine Statistik betrachtet, in der die Gruppe der Opfer minderjährig ist oder ob man vernehmlich auf minderjährige Täter:innen schauen möchte,die anderen Minderjährigen gegenüber gewalttätig werden.
Ich vermute ganz stark, die meisten Tötungsdelikte an Kindern werden durch Erwachsene Täter:innen begangen.

Die Obduktion hat wohl eine Gewalttat bestätigt. Termin beim Haftrichter ist/war heute.

Die Polizei habe den Mann bereits im Rahmen der Suche nach der seit Mittwoch vermissten Jugendlichen befragt. Nachdem die Leiche der 14-Jährigen dann gefunden wurde, sei er aufgrund seiner seinerzeit gemachten Angaben „in den Fokus der Ermittlungen“ gerückt.

Eine Durchsuchung seiner Person und auch einer Wohnung, in der er sich zuvor aufgehalten hatte, habe den Anfangsverdacht bekräftigt. So seien bei ihm das Mobiltelefon des Opfers sowie weitere Beweismittel gefunden und sichergestellt worden.

Klingt erstmal nicht gerade wie akribisches Nachtatverhalten.

fischersfritzi schrieb:Ist sicher auch total unangenehm für ihn.

Mir ist es jetzt etwas unangenehm, dass ich darauf auch angesprungen bin.

Immerhin haben sie den Täter schnell ausfindig machen können.

Wie kann ein Streit denn so eskalieren, dass man den Respekt an Leib und Leben eines anderen Menschen verliert? Verstehe gar nicht, was mit all diesen Leuten so los ist, dass sie direkt morden? Und das in der Alterklasse.

14 ist nun wirklich kein Alter zum Sterben. Vielleicht ist es eine Verdeckungstat.
Den Angehörigen mein Beileid.
Einfach nur schlimm!

@Interested
Du glaubst , dass es zuvor eine vergewaltigung gab?

Interested schrieb:Wie kann ein Streit denn so eskalieren, dass man den Respekt an Leib und Leben eines anderen Menschen verliert? Verstehe gar nicht, was mit all diesen Leuten so los ist, dass sie direkt morden? Und das in der Alterklasse.

Keine Ahnung, weshalb du hier einen “Streit” vermutest.
Ein 20 Jähriger Mann, der sich Abends mit einem 14 Jährigen Mädchen trifft, ist nicht sauber. Und wir haben keinerlei Informationen über die Beziehung zwischen den beiden, außer, dass sie sich online verabredet haben sollen.

“Streit” ist so unfassbar herunterspielend. Wer weiß, ob das schon vorher geplant war und ob ein Sexualdelikt im Raum steht.

Momentan ist ohnehin alles einfach nur Spekulation. Wir wissen nicht mal, ob die sich vorher schon getroffen haben oder überhaupt persönlich kannten.

Ich sehe hier eher einen Femizid als einen ausgearteten “Streit”.

Cheaha schrieb:Ein 20 Jähriger Mann, der sich Abends mit einem 14 Jährigen Mädchen trifft, ist nicht sauber

Das kannst du nur jetzt aus der Retrospektive sagen. Es gibt auch genug „taugliche“ Beziehungen die so sind.

Es könnte auch sein, dass sie absichtlich getäuscht wurde, er krank ist, oder oder oder.

Ja, mehr als Abwarten bleibt leider nicht.

nskandal schrieb:Das kannst du nur jetzt aus der Retrospektive sagen. Es gibt auch genug „taugliche“ Beziehungen die so sind.

Ne, sehe ich anders. Das ist Grooming.

nskandal schrieb:Es könnte auch sein, dass sie absichtlich getäuscht wurde, er krank ist, oder oder oder.

Weshalb ich schon sagte:

Cheaha schrieb:Wir wissen nicht mal, ob die sich vorher schon getroffen haben oder überhaupt persönlich kannten.

Solche Fälle erinnern mich leider an die Delphi Murders. Da kam heraus, dass eines der ermordeten Mädchen mit einem Erwachsenen geschrieben hat, der sich als jüngerer Kerl ausgab.
Sowas passiert so unfassbar oft.

Deshalb, wie gesagt, ist alles nur Spekulation.
Aber deine Behauptung, dass eine “Beziehung” (von der wir nicht mal wissen, ob sie existiert hat) zwischen einer 14 Jährigen und einem 20 Jährigen “tauglich” sein kann, finde ich unfassbar herunterspielend und schockiert mich ehrlich.

Cheaha schrieb:Ne, sehe ich anders. Das ist Grooming.

Deine Meinung sei dir unbenommen, ist trotzdem nicht richtig, aber persönliche Erfahrungen tun hier nichts zur Sache. Hilft in diesem Fall eh leider nichts.

Beim Rest bin ich ganz deiner Meinung!