Hastings schrieb:Hatte das Opfer nicht auch eine kriminelle Vergangenheit?
Ich nehm das mal als rethorische Frage, beantworte sie aber für später eingestiegene Leser:
Ja, Diebstahl, Raub und Körperverletzung.
Diebstahl, das kann ein Bier im Supermarkt sein, bei dessen Entwendung man erwischt wurde.
Raub und Körperverletzung kommen da anders daher. Raub nimmt eine mögliche Verletzung der Opfer in Kauf, Körperverletzung führt sie herbei.
Opfer hin oder her: Menschen ist durch diesen Mann Schaden entstanden. Es war eben nicht nur ein "gemoppstes Bierchen".
Hastings schrieb:Ob man sich dem Fall mit offensichtlichem Kitsch annähern kann?
Nein. Sogar XY war in dieser Hinsicht im FF ehrlich und deutlich. Die Strafakte wurde schon zu Beginn explizit erwähnt.
Hastings schrieb:Wenn wir ehrlich sind, wissen wir über den Fall fast nichts.
Mich erinnert dieser Fall immer wieder an den "Töffi-Dieb": Ein Teenager hatte ein Mofa (Töffi) gestohlen und fuhr damit herum, die recht konservativen Eltern fanden, er sei nicht ordentlich genug angezogen und statt zur Großmutter, ging er mit einer Klassenkameradin auf die Kirmes Autoscooter fahren. Am nächsten Tage war er tot.
Seine "Vergehen" musste ein Zuseher als "Lausbubenstreiche" werten.
Ich hab dann hier im Forum den Fall verfolgt und habe erfahren, was über die Jahre publik wurde: Der Junge hatte sich ganz selbstverständlich in kriminellen Kreisen bewegt, dass es einen schaudern konnte. Dagegen war ein gestohlenes Mofa ein Witz.
Das hatte man natürlich im (noch) schwarz-weiß-FF tunlichst verschwiegen.
Hier werden die Delikte zwar genannt, aber ich denke, dass der FF trotzdem noch tendenziell zu Gunsten des Opfers und seiner Familie ausfällt. Insofern sehen wir eine sympathischen, in Not geratenen Mann, uns fehlen aber wahrscheinlich eine Menge anderer Informationen.