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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

68 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Sexualverbrechen, BAO Cold Cases ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

11.10.2025 um 19:36
Zitat von InterestedInterested schrieb:Ansonsten schon schrecklich, wenn das Kind auch noch von Verwandten oder einem Familienmitglied gefunden wurde. Das sind Bilder, die bekommt man doch nie wieder aus dem Kopf? Wie kann das der Täter?
Offenbar war es wirklich ein Familienmitglied, das die Leiche gefunden hat:
Es ist ein Novembermorgen 1986 in Neuenrade, als ein Familienmitglied an einem Weidezaun eine furchtbare Entdeckung macht: die kleine Zeynep, fünf Jahre alt, entblößt, tot.

[...]

Etwa eine Stunde später fanden Anwohner blutverschmierte Kinderkleidung, kurz darauf wurde Zeyneps Leiche nahe der elterlichen Wohnung von einem Familienmitglied entdeckt: entkleidet, mit Stichverletzungen im Halsbereich, über einen Weidezaun gehängt.
Quelle: https://www.zeit.de/news/2025-10/09/ermittler-rollen-mord-an-fuenfjaehriger-nach-39-jahren-neu-auf

Der Artikel wurde überings von der Zeit nicht redaktionell beartbeitet, sondern wörtlich von der dpa-Pressemeldung übernommen.

Darin stehen auch noch ein paar neue Infos zu Zeyneps Familie. Demnach lebte sie mit ihren Eltern und drei Geschwistern in der Wohnung. Das Schlafzimmer teilte sie wohl mit zweien dieser Geschwister:
Am Abend zuvor hatte ihr Vater das Mädchen ins Bett gebracht, ins Zimmer zu den beiden Geschwistern, wenige Meter entfernt vom Tatort.
Quelle: s.o.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

11.10.2025 um 19:44
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ja das stimmt. Zumal es ja irgendwie schon auch ein Unterschied ist, ob die Tat unter der Woche oder am Freitagabend passierte. Man könnte annehmen, dass der Täter wahrscheinlich wie die meisten am Samstag frei hatte, weshalb er in der Nacht auf Freitag Zeit hatte, nachts aktiv zu sein und es am nächsten und übernächsten Tag auch keinen Arbeitskollegen auffallen konnte, dass er vielleicht irgendwie "durch den Wind war".
Ich habe recherchiert, ob es zwischen 1980 und 2000 in Deutschland vergleichbare Fälle mit demselben Vorgehen gab, um ein mögliches Täterprofil zu stützen. Ich konnte jedoch nichts wirklich Vergleichbares finden. Daher halte ich es persönlich für eher unwahrscheinlich, dass es sich um einen Serientäter handelt, zumal Serientäter bekanntlich aus vielen anderen Fällen sich in ihrem vertrauten Umfeld aufhalten.

Auf den Tatbildern ist meines Erachtens auffällig wenig bis gar nicht Blut zu sehen am Tatort. Bei einer schweren Verletzung im Halsbereich wäre eigentlich mit deutlich mehr Blut zu rechnen. Das kann allerdings auch an der niedrigen Fotoqualität liegen und täuschen oder es existieren bessere Aufnahmen, die die Polizei nicht veröffentlicht hat. Unklar ist für mich, ob die Polizei damals überprüft hat, ob die Tat tatsächlich am Fundort begangen wurde, da ich dazu nirgends etwas lesen konnte. Außerdem frage ich mich, nach welchem Ermittlungsraster damals vorgegangen wurde.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

11.10.2025 um 19:55
Zitat von blackeagleblackeagle schrieb:Laut diesem Bericht wurde sie nicht vergewaltigt, was ebenfalls Fragen aufwirft.
Vielleicht gestört worden, Angst bekommen, keine Erektion bekommen?
Warum sonst sollte ihr der Schlafanzug ausgezogen worden sein? Welche anderen Grund gäbe es, ein 5 jähriges Mädchen brutal zu ermorden?

Kann man die Handschuhe einer Altersgruppe zuordnen? Oder waren die damals gängig?
Es muss ja ein sehr unerfahrerener Täter gewesen sein. Die Handschuhe und das Messer in Tatortnähe zu entsorgen. Worauf ich hinaus will, dass es kein abgeklärter Täter gewesen sein muss. Dass man die Umgebung absuchen würde, dürfte ja jedem klar sein, der einigermaßen logisch denkt.
Na ja, sie haben den Täter bis heute nicht - nicht missverstehen. Allerdings wissen wir nicht, wie lange und intensiv die damaligen Ermittlungen waren. Der Tatort ist so nah zum Elternhaus. An einen zufälligen Fremdtäter glaub ich irgendwie nicht.


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11.10.2025 um 20:21
Zitat von blackeagleblackeagle schrieb:Ich habe recherchiert, ob es zwischen 1980 und 2000 in Deutschland vergleichbare Fälle mit demselben Vorgehen gab, um ein mögliches Täterprofil zu stützen. Ich konnte jedoch nichts wirklich Vergleichbares finden. Daher halte ich es persönlich für eher unwahrscheinlich, dass es sich um einen Serientäter handelt, zumal Serientäter bekanntlich aus vielen anderen Fällen sich in ihrem vertrauten Umfeld aufhalten.
In dem kurzen Bericht aus der Westfälischen Rundschau von 2009 ist von einem ähnlichen Fall "im Arnsberger Gerichtsbezirk" die Rede:
Im Gespräch mit der WR erinnert sich Wolfgang Rahmer: „Es könnte ein Ehrenmord gewesen sein. Doch es ließ sich nicht ermitteln, ob ein Angehöriger der Täter war oder die Tötung im Zusammenhang mit einer ähnlich gelagerten Tat aus dem Arnsberger Gerichtsbezirk stand."
Quelle: https://www.wr.de/daten-archiv/article587661/vater-war-der-taeter-und-bleibt-unbekannt.html

Ich habe nie von so einem Fall gehört, keine Ahnung also, auf welchen Fall man sich da bezieht. Aber es ist als Zitat des interviewten Oberstaatsanwaltes gekennzeichnet, insofern ist es wohl tatsächlich ein Ansatz, dem die Ermittler verfolgt haben, und keine Spekulation des Journalisten.

Wobei ich aber nicht in dem Zusammenhang überhaupt nicht verstehe, was mit "Ehrenmord" gemeint sein soll. Damit verbinde ich eher Tötungen von jungen Frauen oder Teenagern, die sich aus sich der Familie nicht sittsam genug im Umgang mit Männern verhalten und einen westlichen Lebensstil führen wollen. Aber im Zusammengang mit einem 5-jährigem Mädchen kann ich mir echt nicht erklären, was damit gemeint sein soll.

Ganz entfernt hat mich der Fall jetzt beim ersten Durchlesen an den Maskenmann erinnert, der nachts in Schullandheime eingebrochen ist und dort Jungen, die auf Klassenfahrt waren rausgelockt hat. Der ist auch einmal in eine Privathaus eingestiegen, in dem ein Junge wohnte, den er als Betreuer bei einer Freizeit kennen gelernt hatte und den er über seine Wohnsituation zuhause ausgefragt hatte.

Ich will damit nicht sagen, dass Zeyneps Fall ähnlich ist, es war nur so eine erste Assoziation und ich denke der Fall vom Maskenmann und seine Art der Tatbegehung war schon extrem einmalig und abgefahren. Aber dennoch habe ich mich gefragt, ob Zeynep und ihre Geschwister wohl im Erdgerschoss geschlafen haben? Also ob jemand über das Fenster Kontakt zu dem Mädchen hätte aufnehmen können?

Die Vorstellung, dass ein kleines Mädchen aus der eigenen Wohnung entführt oder weggelockt wird, ist absolut schrecklich. Als Eltern denkt man immer, dass die Kinder, wenn sie zuhause sind, in Sicherheit sind.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

11.10.2025 um 20:22
Welchen Grund kann es für den Täter geben, die Handschuhe zu entsorgen? Beim Messer könnte man noch irgendwie annehmen, er wollte die Tatwaffe schnell loswerden (auch wenn das dumm war). Aber die Handschuhe?


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

11.10.2025 um 20:54
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ganz entfernt hat mich der Fall jetzt beim ersten Durchlesen an den Maskenmann erinnert, der nachts in Schullandheime eingebrochen ist und dort Jungen, die auf Klassenfahrt waren rausgelockt hat. Der ist auch einmal in eine Privathaus eingestiegen, in dem ein Junge wohnte, den er als Betreuer bei einer Freizeit kennen gelernt hatte und den er über seine Wohnsituation zuhause ausgefragt hatte.
Der hat sich allerdings ausschließlich an Jungs vergriffen, es gab bei ihm mWn keine weiblichen Opfer. Auch altersmäßig passt es nicht wirklich (seine Opfer waren zwischen 8 und 13 Jahren alt).


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11.10.2025 um 20:59
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Wobei ich aber nicht in dem Zusammenhang überhaupt nicht verstehe, was mit "Ehrenmord" gemeint sein soll. Damit verbinde ich eher Tötungen von jungen Frauen oder Teenagern, die sich aus sich der Familie nicht sittsam genug im Umgang mit Männern verhalten und einen westlichen Lebensstil führen wollen. Aber im Zusammengang mit einem 5-jährigem Mädchen kann ich mir echt nicht erklären, was damit gemeint sein soll.
Damals soll das Thema in der Gemeinde als Gerücht kursiert sein, der genaue Zusammenhang ist mir nicht bekannt.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ganz entfernt hat mich der Fall jetzt beim ersten Durchlesen an den Maskenmann erinnert, der nachts in Schullandheime eingebrochen ist und dort Jungen, die auf Klassenfahrt waren rausgelockt hat. Der ist auch einmal in eine Privathaus eingestiegen, in dem ein Junge wohnte, den er als Betreuer bei einer Freizeit kennen gelernt hatte und den er über seine Wohnsituation zuhause ausgefragt hatte.
Der Begriff ‚Maskenmann‘ sagt mir nichts, davon habe ich bisher nichts mitbekommen. Siehst du einen Zusammenhang mit dem Fall oder wie kamst du jetzt so dadrauf?
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich will damit nicht sagen, dass Zeyneps Fall ähnlich ist, es war nur so eine erste Assoziation und ich denke der Fall vom Maskenmann und seine Art der Tatbegehung war schon extrem einmalig und abgefahren. Aber dennoch habe ich mich gefragt, ob Zeynep und ihre Geschwister wohl im Erdgerschoss geschlafen haben? Also ob jemand über das Fenster Kontakt zu dem Mädchen hätte aufnehmen können?
Es war November, und ich kann mir gut vorstellen, dass es in Neuenrade kalt war damals. Fürsorgliche Eltern schließen die Fenster und lassen die Heizungen auf Zimmertemperatur laufen. Die Frage, ob sie im Erdgeschoss geschlafen haben, ist ein interessanter Ansatz; schade, dass das offenbar damals nicht geprüft wurde, zumindest findet man darüber auch nichts Konkretes. Insgesamt ist es bedauerlich, dass über den Fall kaum etwas herausgefunden wurde und bis heute wenig auffindbar ist
Zitat von klara.verstandklara.verstand schrieb:Welchen Grund kann es für den Täter geben, die Handschuhe zu entsorgen? Beim Messer könnte man noch irgendwie annehmen, er wollte die Tatwaffe schnell loswerden (auch wenn das dumm war). Aber die Handschuhe?
Deshalb habe ich den Eindruck, dass in diesem Fall mehr dahintersteckt. Es wirkt, als seien Dinge bewusst verborgen oder verschleiert worden. Mehrere Puzzleteile passen nicht zusammen. Natürlich bleibt das alles eine Vermutung; aber 1+1 ergibt nun einmal 2, wenn ihr versteht was ich meine.


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11.10.2025 um 21:05
Zitat von blackeagleblackeagle schrieb:Der Begriff ‚Maskenmann‘ sagt mir nichts, davon habe ich bisher nichts mitbekommen. Siehst du einen Zusammenhang mit dem Fall oder wie kamst du jetzt so dadrauf?
Falls du nachlesen willst, hier der Wikipedia-Artikel zum Maskenmann Martin Ney und seinen Taten: Wikipedia: Martin Ney (Serienmörder)


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11.10.2025 um 21:10
Zitat von blackeagleblackeagle schrieb:Der Begriff ‚Maskenmann‘ sagt mir nichts, davon habe ich bisher nichts mitbekommen. Siehst du einen Zusammenhang mit dem Fall oder wie kamst du jetzt so dadrauf?
Das war ein Täter, der ab den 1990er nachts maskiert in Schullandheime eingebrochen ist und dort Jungen aus den Schlafsäälen entführt hat, um sie zu missbrauchen und teilweise auch zu ermorden.

Wikipedia: Martin Ney (Serienmörder)

So wie @anthe denke ich nicht, dass es sich um den gleichen Täter handelte, das Opferbild war ganz anders und auch die Region, in der er aktiv war:
Zitat von antheanthe schrieb:Der hat sich allerdings ausschließlich an Jungs vergriffen, es gab bei ihm mWn keine weiblichen Opfer. Auch altersmäßig passt es nicht wirklich (seine Opfer waren zwischen 8 und 13 Jahren alt).
Aber in einem der Presseberichte zu der Pressekonferenz steht, dass die Polizei davon ausgeht, dass Zeynep den Täter kannte, weil das Risiko für einen Fremden, in eine fremde Wohnung einzusteigen/einzubrechen/sich sonstwie Zutritt zu verschaffen und ein Kind zu entführen, während nebenan die Eltern schlafen und auch noch Geschwister im gleichen Raum zu groß wäre.
Dieser Maskenmann hat genau solche Dinge gemacht, er hat die Kinder sogar aus Mehrbettzimmern geholt und die so beschwatzt, dass sie nicht geschriehen haben, obwohl als sie aufwachten, weil er sie begrapscht hat oder mitnehmen wollte, ein Mann mit schwarzer Maske an ihrem Bett stand.
Deshalb war mir halt dieser Fall in den Sinn gekommen, weil er eben zeigt, das sowas nicht absolut unmöglich ist.

Aber insgesamt finde ich die Schlussfolgerung der Polizei, dass es eher jemand gewesen sein muss, den das Mädchen kannte und irgendwie vertraute, naheliegend oder zumindest wahrscheinlich zutreffend.
Zitat von blackeagleblackeagle schrieb:Es war November, und ich kann mir gut vorstellen, dass es in Neuenrade kalt war damals. Fürsorgliche Eltern schließen die Fenster und lassen die Heizungen auf Zimmertemperatur laufen. Die Frage, ob sie im Erdgeschoss geschlafen haben, ist ein interessanter Ansatz; schade, dass das offenbar damals nicht geprüft wurde, zumindest findet man darüber auch nichts Konkretes. Insgesamt ist es bedauerlich, dass über den Fall kaum etwas herausgefunden wurde und bis heute wenig auffindbar ist
Ich hoffe, dass wir aus dem XY-Film im November mehr erfahren werden. Z.B. wie die Wohnsituation und insbesondere die Lage des Kinderzimmers in der Wohnung dargestellt sein wird.


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11.10.2025 um 21:32
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber in einem der Presseberichte zu der Pressekonferenz steht, dass die Polizei davon ausgeht, dass Zeynep den Täter kannte, weil das Risiko für einen Fremden, in eine fremde Wohnung einzusteigen/einzubrechen/sich sonstwie Zutritt zu verschaffen und ein Kind zu entführen, während nebenan die Eltern schlafen und auch noch Geschwister im gleichen Raum zu groß wäre.
Dieser Maskenmann hat genau solche Dinge gemacht, er hat die Kinder sogar aus Mehrbettzimmern geholt und die so beschwatzt, dass sie nicht geschriehen haben, obwohl als sie aufwachten, weil er sie begrapscht hat oder mitnehmen wollte, ein Mann mit schwarzer Maske an ihrem Bett stand.
Deshalb war mir halt dieser Fall in den Sinn gekommen, weil er eben zeigt, das sowas nicht absolut unmöglich ist.

Aber insgesamt finde ich die Schlussfolgerung der Polizei, dass es eher jemand gewesen sein muss, den das Mädchen kannte und irgendwie vertraute, naheliegend oder zumindest wahrscheinlich zutreffend.
Martin Ney war zur Tatzeit erst frisch 16 Jahre alt geworden. Da er laut Wikipedia am 12. Dezember 1970 in Bremen geboren wurde, fällt es mir schwer vorzustellen, dass er Neuenrade aufgesucht und dort eine Tat begangen haben soll. Zu berücksichtigen ist zudem, dass man mit 16 keinen Führerschein besitzt und daher nicht zwingend mobil ist. Zusammenfassend sehe ich daher keine Parallelen zu Zeynep´s Ermordung, selbst wenn der Maskenmann nachts in ein Schlafzimmer eingestiegen sein soll.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

11.10.2025 um 21:35
@blackeagle
Zitat von blackeagleblackeagle schrieb:Zusammenfassend sehe ich daher nur keine Parallelen zu Zeynep´s Ermordung, selbst wenn der Maskenmann nachts in ein Schlafzimmer eingestiegen sein soll.
Ja, stimme zu. Anfügen möchte ich noch, dass M. Ney sich nur Jungs als Opfer ausgesucht hat. Kein Mädchen war unter seinen Opfern. Ich denke, das spricht auch eine deutliche Sprache gegen seine Täterschaft in diesem Fall.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

11.10.2025 um 22:45
Zitat von LeocadiaLeocadia schrieb:Ja, stimme zu. Anfügen möchte ich noch, dass M. Ney sich nur Jungs als Opfer ausgesucht hat. Kein Mädchen war unter seinen Opfern. Ich denke, das spricht auch eine deutliche Sprache gegen seine Täterschaft in diesem Fall.
Natürlich war er nicht der Täter in diesem Fall. Das wollte ich ja nicht mal andeuten.

Aber sein Fall und sein Vorgehen zeigt, dass es für einen fremden Täter möglich ist, Kinder aus Wohnungen oder Häusern zu entführen, in denen sich noch andere Menschen aufhalten. Sogar aus Schlafräumen, in denen noch weitere Kinder schlafen, ohne dass es jemand mitbekommt oder dass die Kinder schreien oder sich wehren.

Ich glaube nicht mal, dass das hier im Fall von Zeynep der Fall ist. Ich gehe eher mit dem Ansatz der Polizei, dass der Täter und Zeynep sich kannten und er diese Vertrautheit ausgenuzt hat, um sie aus dem Haus zu locken oder mitzunehmen, weil er aus irgendeinem Grund Zugang zur Wohnung ihrer Eltern hatte.

In mehrern der verlinkten Zeitungsberichte stand, dass die Familie in der Siedlung, in der viele weitere türkischstämmige Familien auch mit Kindern lebten, sehr gut integriert war. Die Siedlung liegt recht weit von der Innenstadt und fast schon abgeschieden. Damals noch entfernter, weil inzwischen viele Baulücken geschlossen wurden, damals war das echt weit vom Schuss.
Sowas schweißt die Familien die dort leben schon auch irgendwie zusammen. Man hat die gleiche Herkunft, spricht lieber die Muttersprache untereinander, hat Kinder im gleichen Alter und hilft sich halt gegenseitig. Ich könnte mir vorstellen, dass z.B. Nachbarn Schlüssel zur Wohnung hatten, für den Fall, dass man sich selbst aussperrt oder den Schlüssel verliert. Vielleicht hat man gegenseitig auf die Kinder aufgepasst.
Ich meine damit nicht, dass es ein direkter Nachbar oder jemand aus der Siedlung war. Aber z.B. jemand, der darüber an den Schlüssel zur Wohnung gekommen ist (z.B. als Besucher oder Handwerker). Irgendso einen persönliche Verbindung halt, die es ihm ermöglicht hat, an das im Schlafzimmer schlafende Kind zu kommen.


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12.10.2025 um 00:05
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Zeynep Fundort IIOriginal anzeigen (1,0 MB)

Man erkennt, dass die Wohnsiedlung am äußersten Stadtrand. Dahinter gelangt man direkt in den Wald. Geht man die Straße Winterlit weiter Richtung Norden, kommt man zu einem alten Betonwerk, das damals glaube ich noch in Betrieb war, aber heute eine Industriebrache ist. Dahinter wiederum liegt ein alter, schon damals lange stillgelegter Steinbruch.
Das habe ich wohl überlesen. Nach der Karte und deiner Meinung würde ich eine andere Theorien aufbauen. Tatsächlich handelt sich um das letzte, freistehende Haus am äußersten Stadtrand. Wenn der Täter die Tat im Vorfeld geplant hat, wäre ein schneller, weit in den Wald führender Fluchtweg die eine Option.

Offen bleibt: Wie hat derTäter sich Zugang zur Wohnung verschafft? Ich habe eine Nahaufnahme von Gebäude und Außenanlage ausgeschnitten und setze voraus, dass das Foto am Tattag bzw. im gleichen Zeitraum entstanden ist. Nehmen wir an, die Kinder schliefen im Erdgeschoss und das Fenster stand auf Kipp oder war ganz geöffnet (Kipp hätte den Einstieg erschwert und vermutlich mehr Geräusche verursacht).

Option A: Die Müllcontainer als Einstiegshilfe scheiden für mich aus, wenn wir davon ausgehen das es der übliche Abstellbereich war. Beim nächtlichen Verschieben wäre viel Lärm entstanden. Außerdem wirkt die Brüstung unter dem Fenster so hoch. dass man sie ohne Hilfsmittel kaum erreichen kann, aus meine Erinnerung schätze ich auf der nicht sichtbaren Gebäudeseite auf Foto die Brüstung genauso hoch ein, natürlich liegt zwischen meiner Einschätzung aus der Erinnerung und dem Zeitpunk vom Mord gut zehn Jahre. ich kann auch falsch liegen.

Option B: Einstieg über Kellerfenster und anschließend Zugang zur Wohnung durch die Haustür halte ich ebenfalls für unwahrscheinlich.

Option C: Nicht auszuschließen ist, dass der Täter im Vorfeld alles geplant hat und Gegenstände so platzierte, dass er nachts unbemerkt in das Gebäude bzw. in die Wohnung gelangen und mit dem Kind verschwinden konnte. Möglicherweise plante er lediglich eine Entführung, jedoch auf dem Fluchtweg in den Wald könnte Zeynep aufgewacht sein. In Panik und weil sie sein Gesicht gesehen hatte oder womöglich angefangen hatte zu schreien, tötete er sie und entsorgte die mutmaßliche Tatwaffe sowie die Motorradhandschuhe, indem er die Müllcontainer schräg gegenüber vom Tatort nutzte, in der Annahme, dass sie dort nicht gefunden werden. Das ist zumindest eine denkbare Variante.
Screenshot 2025-10-11 222520Original anzeigen (0,4 MB)


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12.10.2025 um 00:15
Zitat von blackeagleblackeagle schrieb:Option B: Einstieg über Kellerfenster und anschließend Zugang zur Wohnung durch die Haustür halte ich ebenfalls für unwahrscheinlich
Korektur: Einstieg über Kellerfenster und anschließend Zugang zur Wohnung durch die Haustür Wohnungstür halte ich ebenfalls für unwahrscheinlich


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12.10.2025 um 00:26
@blackeagle. Danke für die Vergrößerung, das ist sehr interessant!

Ich bin nicht sicher, ob das Foto vom Tattag ist - ich hatte gedacht, dass die zwei Autos, die da auf der Straße stehen, Polizeiautos sind. In der Übersichtsaufnahme sah das vordere so aus, als ob es dunkel mit weiß abgesetzt ist, halt wie eines dieser damaligen grün-weißen Polizeifahrzeuge. Jetzt in der Nahaufnahme bin ich mir nicht mehr sicher.

Aber ich gehe zumindest davon aus, dass das Foto sehr zeitnah zur Tat aufgenommen wurde und der Dokumentation des Tatorts durch die Polizei diente.

Vor allem finde ich interessant, wo die Mülleimer stehen = Dein orangener Kasten.
Dahinter ist ein Zaun zu erkennen und das müsste dann der Zaun sein, in dem die Leiche hängend gefunden wurde, nur wenige Meter weiter die Straße hoch von den Häusern weg in Richtung Betonwerk.

Du hattest ja in dem Beitrag meinen vermuteten Leichenfundort noch mal korriegiert und ein paar Meter weiter Richtung der Häuser gesetzt. Das wäre dann sehr nahe bei diesen Müllcontainern und würde auch nahelegen, warum der Täter die Tatwaffe da rein geworfen hat, denn sie standen für ihn günstig in unmittelbarer Nähe zum Tatgeschehen, um die Waffe und die Handschuhe loszuwerden.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

12.10.2025 um 00:36
Die Ermittlungsbehörden haben die Möglichkeit eines "Ehrenmordes" im Fall Zeynep I. ins Spiel gebracht. Deshalb habe ich hierzu etwas recherchiert:
Die Zielsetzung eines Ehrenmordes ähnelt also der einer Verstoßung. Die innere Logik dieser Sichtweise stammt aus archaischen Zeiten, in denen eine Verstoßung aus dem Schutz der Familie mit großer Wahrscheinlichkeit einen zumeist langsamen Tod bedeutete. Ein schneller Tod wurde daher als gnädiger angesehen.
Quelle: Wikipedia: Ehrenmord

Unter der Überschrift "Ehrenmorde" in der Türkei finden sich folgende drei Dimensionen der "Ehrverletzungen", die zu einem "Ehrenmord" führen können, s. Unterstreichungen:
Eine 2007 veröffentlichte Untersuchung der Vereinten Nationen[43] kam zu dem Schluss, dass befragte Türken unterscheiden zwischen Morden um der Ehre willen und Morden aufgrund von Tradition (türk. töre), denen ein Beschluss von Familiengremien zugrunde liegt. Anhand der Aussagen der Täter unterscheidet eine weitere Studie von 2012[44] zwischen drei verschiedenen Dimensionen der Ehre: Şeref (die Ehre des Familiennamens), Namus (sexuelle Reinheit, Keuschheit, Gesittetheit der Frau) und Itibar (so viel wie „Kredit“). Gerade der mögliche Verlust der Kreditwürdigkeit sei ein unterschätztes Motiv für Ehrenmorde, bei denen nach westlichem Verständnis zu oft die Verteidigung immaterieller Werte im Vordergrund stehe.[45][46]
Quelle: Ebenda.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Vor allem finde ich interessant, wo die Mülleimer stehen = Dein orangener Kasten.
Dahinter ist ein Zaun zu erkennen und das müsste dann der Zaun sein, in dem die Leiche hängend gefunden wurde, nur wenige Meter weiter die Straße hoch von den Häusern weg in Richtung Betonwerk.
Nein, das dürfte nicht der Zaun hinter den Müllcontainern gewesen sein. Sondern rechts unten außerhalb des Bildrands. Jedenfalls wenn dieses Bild zutreffend ist:

https://www.allmystery.de/bilder/km173202-9


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12.10.2025 um 00:37
@blackeagle
Ich habe noch eine Option D im Kopf, nach der der Täter sich im Zeynep verabredet haben könnte und mit ihr vereinbart hat, dass sie heimlich nach draußen kommt, sobald ihre Geschwister eingeschlafen sind. Wenn er aus dem näheren persönlichen oder räumlichen Umfeld des Mädchens stammt, würde ich es für möglich halten, dass er die Tat schon länger vorbereitet hatte und sich ihr Vertrauen erschlichen hat. Kinder sind da sicher leicht zu täuschen und wenn er ihr irgendwas versprochen hat, was er ihr draußen zeigen oder schenken will (klassisch und fast schon Klischee: Bonbons, oder meinetwegen Feen im Wald (sowas glauben Kinder noch)), könnte ich mir vorstellen, dass sie auf seine Anweisung hin rausgekommen ist.

Ich bin aber nicht sicher, ob ein 5-jähriges Kind das schon hinbekommen könnte, also auf Anweisung hin absichtlich länger aufbleiben, bis der Rest er Familie schläft und sich dann aus der Wohnung schleichen.


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12.10.2025 um 00:53
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich bin aber nicht sicher, ob ein 5-jähriges Kind das schon hinbekommen könnte, also auf Anweisung hin absichtlich länger aufbleiben, bis der Rest er Familie schläft und sich dann aus der Wohnung schleichen.
Kann ich mir nicht vorstellen.
Was ich mir vorstellen könnte, ist dass Zeynep entweder geschlafwandelt hat oder schlaftrunken auf Toilette gegangen und dann nicht zurück in ihr Zimmer, sondern hinaus und dem Täter direkt in die Arme gelaufen.


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12.10.2025 um 00:53
Zitat von sören42sören42 schrieb:Nein, das dürfte nicht der Zaun hinter den Müllcontainern gewesen sein. Sondern rechts unten außerhalb des Bildrands. Jedenfalls wenn dieses Bild zutreffend ist:
Das Bild ist zutreffend, aber es ist eine aktuelle Aufnahme. Das Haus, das von der linken unteren Ecke des großen roten Quadrates berührt wird, gab es damals noch nicht, sondern da etwa befanden sich die Mülltonnen, die auf dem Schwarz-weiß-Bild zu sehen sind.

Hier ist noch mal eine sehr stark vergrößerte Karte (Quelle:OpenStreet Map), auf der die Ecke mit dem Haus Eichendorfstraße 10 zu erkennen ist.


WinterlitOriginal anzeigen (0,3 MB)


Das ist das auf diesem Bild mit einem gelben Kasten gekennzeichnete Haus:

https://www.allmystery.de/i/wwnwyvdiifet_Screenshot_2025-10-11_184258.png

Du erkennst den mittlerweile unterirdisch verlaufenden Bach Winterlit, der auf der Karte direkt links neben der Straße von oben links Richtung unten rechts verläuft. Ungefähr an der Stelle, an der der Straßenname Winterlit steht, kreuzt der Bach die Straße und wird durch eine kleine Unterführung unter ihr durchgeleitet. Ab da fließt er mit etwas mehr Abstand auf der rechten Seite der Straße. Diese Unterführung ist auf diesem Bild zu sehen:

https://www.allmystery.de/bilder/km173202-4

Das Bild stammt aus diesem Bild-Artikel und es zeigt die Stelle, an der die Kleidung des Mädchens gefunden wurde (ein Kleidungsstück mit Spurenkennziffer 1 ist ja zu sehen). Der Zaun, in dem das Mädchen hing, ist auf der anderen Straßenseite, also an dem Grundstück, an dessen Ecke die Müllcontainer stehen.


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12.10.2025 um 01:00
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Vor allem finde ich interessant, wo die Mülleimer stehen = Dein orangener Kasten.
Dahinter ist ein Zaun zu erkennen und das müsste dann der Zaun sein, in dem die Leiche hängend gefunden wurde, nur wenige Meter weiter die Straße hoch von den Häusern weg in Richtung Betonwerk.
Moment, nein, ich war und bin immer noch der Meinung, dass sie schräg gegenüber vom Elternhaus aufgefunden wurde. Jetzt, wo ich mir die Bilder nochmals angeschaut habe, könntest du recht haben. Kannst du das auf der Karte markieren, wo du es genau meinst? Auf dem Bild ist das Gebäude zu sehen, das ich zuvor gar nicht bemerkt habe. Können wir das Gebäude so zuordnen?“


Screenshot 2025-10-12 005417Original anzeigen (1,1 MB)


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