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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

354 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Sexualverbrechen, BAO Cold Cases ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

28.11.2025 um 00:48
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Es hieß in der Berichterstattung zu dem XY-Film, dass es für die Ermittler sehr schwer war, in der türkischen Gemeinschaft zu ermitteln. Das sagte auch die StA im Studio, dass damals die Zeugen nicht sehr kooperativ waren. Es kam wohl schnelle eine Mentalität auf, dass die deutschen Behörden es "den Ausländern" anhängen wollen, weil sie intensiv in der Siedlung ermittelt hat, in der fast ausschließlich Türken lebten (von denen zusätzlich viele, wie wir seit dem XY-Film wissen, auch aus der selben Heimatstadt stammten und miteinander verwandt waren).
Es gibt viele Parallelen zu dem hier beschriebenen Fall in der Türkei:
https://www.dw.com/de/mord-an-kind-in-der-t%C3%BCrkei-das-schweigende-dorf-tavsantepe-in-der-n%C3%A4he-von-diyarbakir/a-70268000

Die Winterlit-Siedlung in Neuenrade war eine rein türkische Enklave von Familien aus Bafra. Die Ermittler konnten die kulturelle Mauer des Schweigens nicht durchbrechen.

Die Neuigkeiten zum Besitzer der Handschuhe halte ich für die typische Alfred-Hettmer-Tradition, einen potenziellen Täter aufzuschrecken und gleichzeitig das Publikum mit dem wohligen Gefühl zu entlassen, dank der XY-Zuschauer sei der Fall so gut wie gelöst.

Das wird nicht so sein. Vielmehr wird das gleiche zutreffen, was im obigen Bericht beschrieben wird:
Die DW sprach mit einem Mitglied des Ermittlungsteams; ihm zufolge habe das gesamte Dorf gewusst, was mit Narin geschehen war.
Quelle: https://www.dw.com/de/mord-an-kind-in-der-t%C3%BCrkei-das-schweigende-dorf-tavsantepe-in-der-n%C3%A4he-von-diyarbakir/a-70268000


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

28.11.2025 um 01:02
Irgendwie ist ja unklar, warum der Besuch der beiden Herren am späteren Abend so prägnant herausgestellt wurde. Ein direkter Zusammenhang zur Tat erschließt sich erstmal nicht. Ich glaube, dass ein solcher Besuch nicht geflüstert hätte, auch wenn die Kinder und der Mann schon geschlafen haben. Die sind ja erstmal davon ausgegangen, dass noch alle Erwachsenen hellwach sind. Ich glaube, die Szene soll verdeutlichen, dass es Unruhe am Abend gab, und diese Unruhe von außen kam. Die Wohnung wird nicht groß gewesen sein. Im Filmfall wirkte sie unplausibel geräumig und fast schon luxuriös. Das wird in Realität sicher anders gewesen sein. Ich halte es für plausibel, dass diese Unruhe bei Zeynep nachfolgend eine Schlafwandelepisode ausgelöst hat und sie die Wohnung und vermutlich sogar das Haus verlassen hat. Das Auftreten bei Kindern ist recht häufig und v.a. nach emotionalem Stress. Die erregte Diskussion im Flur hat vielleicht einen solchen Streßfaktor dargestellt. Sie wird dem Täter dann in die Arme gelaufen sein, der eine Gelegenheit zur Tatausübung sah, und ihr Dämmerzustand wird als Zustimmung interpretiert worden sein, mitzugehen. Für einen Pädophilen muss das als DIE Gelegenheit erschienen sein. Im weiteren Verlauf, vielleicht bei Beginn einer sexuellen Handlung in der Nähe des späteren Auffindeortes, wird sie aufgewacht sein und geschrien haben. Der Täter wird dann panisch aus Angst vor Entdeckung auf sie eingestochen haben. Die Stiche mit dem Taschenmesser hätten laut XY den Hals getroffen, das passt m.E., dass es darum ging, sie "schnell zum Schweigen zu bringen". Sie hing am Stacheldrahtzaun, als sie gefunden wurde, möglicherweise ist sie erst entkommen und verfing sich auf der Flucht im Zaun und wurde dort vom Täter eingeholt.
Ich vermute fast, dass die Polizei etwas Ähnliches vermutet und die Szene daher so aufgebaut wurde. Man wird es aber als Täterwissen zurückhalten.
Ich bin sehr gespannt, ob die Sendung nun zur Festnahme eines Täters führt.
Nicht für ausgeschlossen halte ich, dass man in der Community die Tat schon anderweitig gesühnt hat, z.B. durch ein Blutgeld o.ä.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

28.11.2025 um 02:35
Wo trieb sich eigentlich der Onkel herum, der, mit seiner Tochter, ja erst um 23 Uhr nach Hause kam? Vermutlich bei anderen Verwandten. Vielleicht bei der Oma? Seine Tochter schien im gleichen Alter wie Zeynep. Beide waren, wenn ich mich korrekt erinnere, erst an diesem Tag eingetroffen.

War Zeynep vielleicht noch nicht müde, sondern freute sich über den Besuch der Cousine, und wollte daher noch nach "nebenan" um mit dieser zu spielen? Das wäre für mich ein plausibler Grund, warum sie die Wohnung verlässt.

Offenbar ist sie aber in der Nachbarwohnung nicht angekommen. Das macht es plausibel, dass sie ihrem Mörder im Hausflur begegnet ist, wenn, wie die derzeitige Faktenlage es suggeriert, dieser ebenfalls im Haus wohnte.

Die Hauskäuferbesucher-Szene bleibt ein Fremdkörper in dem Film. Ausser dass dadurch offensichtlich wurde, dass eben doch Aussenstehende wussten, dass die gesamte Familie nun zu bett gegangen war, ergibt sich aus der Szene keine klare Information, die für die Zuschauer zu erkennen ist. Besonders merkwürdig bleibt, dass ausgerechnet diese beiden dann das Mädel gefunden haben sollen. Mir kommt es so vor, als werden die beiden irgendwie als eine Art "Aufpasser" in der community dargestellt, die immer alles wissen und mitreden wollen. Vielleicht will man gerade hier eine message senden an Zuschauer aus der community?


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

28.11.2025 um 02:51
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Nicht ohne Grund mussten die Zähne genommen werden, um den ersten Handschuh auszuziehen.
Nein, musste man nicht. Wie kommst du darauf?


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

28.11.2025 um 04:28
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Nein, musste man nicht. Wie kommst du darauf?
Ich bin zwar nicht gefragt, aber es wurde beschrieben, dass die Beschädigung an einem Finger des rechten Handschuhs darauf hindeutet, dass der Träger diesen regelmäßig mit den Zähnen von der Hand zog.

Ich hatte selbst schon Motorradhandschuhe, die sich nur schwer wieder von der Hand ziehen ließen. Ich will nicht ausschließen, dass ich da auch schon mal die Zähne zu Hilfe genommen habe.

Die Beweglichkeit der Hand, um auf einen anderen Beitrag hier einzugehen, muss bei einem Motorradhandschuh durchaus gegeben sein, was ja angezweifelt wurde.

Man hält sich beim Motorradfahren ja nicht nur am Lenker fest, sondern muss idR mit der linken Hand die Kupplung betätigen und mit der rechten die Vorderradbremse; hinzu kommt die Betätigung von Blinker, Licht (-hupe), Hupe, Fernlicht, ggf. Killswitch. Hinzu kommen noch Dinge wie Bedienung von Kraftstoffhahn, Zündschlüssel usw.

Die Hände eines Motorradfahrers haben also allerhand zu tun, nur um das hier einmal für die zu erwähnen, die selbst nicht Motorrad fahren.

Für Mofas und Mopeds trifft das in ähnlicher Weise zu.

Dass die Motorradhandschuhe als Arbeitshandschuhe verwendet wurden, ist zwar denkbar, man beachte aber, dass solche Stulpen-Handschuhe, zumal, falls sie aus Leder waren, gewiss nicht billig waren.


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28.11.2025 um 04:46
Sorry für den Doppelpost: Den Ort "Bafra" scheint es zweimal zu geben; einmal an der türkischen Schwarzmeerküste, und ein weiteres Mal als türkische Bezeichnung einer Ortschaft in der (international nicht anerkannten) Republik Nordzypern, die nach der Besetzung Nordzyperns durch türkische Truppen auch von Festlandtürken besiedelt wurde.

Der Ort an der Schwarzmeerküste war vor den Auseinandersetzungen zwischen ethnischen Griechen und ethnischen Türken vor rund hundert Jahren mehrheitlich von Griechen besiedelt, es kam laut Wikipedia zu einem Massaker an der griechischen Bevölkerung.

Ob das alles für den Fall hier eine Rolle spielt, kann ich nicht einschätzen. Vermutlich eher nicht.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

28.11.2025 um 07:11
Ich empfand die Männer die klingelten im Film als klar am Anfang aufdringlich bzw. die Mutter wirkte extrem überrascht, aber dann haben sie es geschafft wenn überhaupt zu 50% ne plausible begründung zu geben, die Mutter hat ihnen aber fast komplett geglaubt.

Wetterdaten von damals machen sicherlich keinen Sinn ist dann nur das typische auf Daten versteifen.

Im Film wurde doch sogar gesagt dass der Täter aus der Community oder sogar dem Haus stammte, oder? "Vieles sprach dafür daß Zenep ihren Täter kannte" oder so ähnlich hieß es doch. Wenn sie schon nachts alleine ins Treppenhaus geht, geht sie auch locker bei einem mit den sie eh kennt...


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

28.11.2025 um 07:16
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Die beiden hatten sich doch entschuldigt, haben betont, dass sie nicht stören wollten und sind von dannen gezogen. Wann haben sie denn darauf bestanden, trotzdem reingelassen zu werden?
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Nein, war es nicht, die Männer waren höflich und nett, und die Ehefrau wurde in keinster Weise bedrängt das sie ihren Mann noch wecken soll.
Jein. Ich glaube, die Deutung der Szene hängt von Zuseherseite von subjektiven Faktoren ab. Auf der einen Seite waren die Männer höflich und die Frau hatte ihren Standpunkt, den sie ebenfalls höflich aber, auch nachdrücklich vertrat. Aber! Die Männer sind eben nicht nach der ersten "Abfuhr" sofort gegangen, sondern es entspann sich ein ganzer Dialog. Und das würde ich, alleine als Frau, im Nachtgewand mit zwei Kerlen vor der Tür, mindestens als unangenehm empfinden.

Ja, die Frau hat auch Nachfragen gestellt, aber die waren (wohl?) nötig, weil die beiden höflichen Männer nicht gingen. Mich hat eher gewundert, dass der Mann nicht aus dem Schlafzimmer rief "Schatz wer ist denn da? Komm, mach die Türe zu!" oder noch mal schnell selber kam um seine Freunde wegzuschicken. Er wird ja in den 30 Sekunden seit dem Klopfen nicht eingeschlafen sein.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber trotzdem: die Szene an der Tür kann ich nicht deuten. Gerade wenn man Schauspieler einsparen wollte, hätte man die Szene an der Tür doch einfach weglassen können, wenn sie keine spezielle Bedeutung für den Fall hat.
Man hätte sie auch zu einer anderen Uhrzeit spielen lassen können, also z.B. am Nachmittag, wenn der Mann noch bei der Arbeit ist. Aber dass die ausgerechnet kurz vor dem Verschwinden des Mädchens an die Tür klopfen ist schon sehr seltsam. Entweder ungeschicktes Drehbuch (Uhrzeit des Besuchs und Doppelbesetzung der Schauspieler als die Besucher und die Finder der Leiche) oder es ist ganz bewusst genauso dargestellt und soll eine Info transportieren, die ich nicht deuten kann.
Ganz genau. Was könnte denn in der Szene transportiert werden?

- Der Vater wollte den Wohnblock kaufen. Das hat auch die Frau bestätigt.
- Das konnte er also wohl (alleine) finanzieren. --> Geldwerte vorhanden (Motiv?)

- Zwei Freunde gaben auf Nachfrage an, sich am Kauf beteiligen zu wollen. Dies Taten sie aber erst auf Nachfrage der Frau.
- Dies taten sie zu einer Uhrzeit, zu der sie wussten, dass der Vater eigentlich gar keine Geschäftsgespräche führen kann.
- Die Freunde wirkten auf mich, als sei auch ein anderer Gesprächsanlass möglich gewesen. (Subjektiv). --> Finanziell gute Lage und Kaufabsichten waren in der Community zumindes bekannt.

- Die Freunde lassen sich erst nach einem Gespräch wegschicken. --> Sie möchten den Vater wirklich "heute noch" sprechen. Sie gehen dann aber auch, als die Frau "hart" bleibt. --> Gab es (noch ein) akuteres Gesprächsanliegen?

- Die Freunde die just an DEM Abend an der Tür waren, finden im Dunkeln als erste die Kleidung des Opfers. --> Man stellt diesen großen Zufall filmisch dar.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Und allein, dass wir hier schon nicht einig sind, zu deuten, ob die Situation bedrohlich oder freundlich war, zeigt doch, dass da kein aggressiver Auftritt mit dargestellt werden sollte
Genau. Aggressiv nicht. Aber schon, ich sag mal, weil mir kein besseres Wort einfällt, penetrant. Will sagen: Sie sind eben nicht sofort abgezogen, sondern standen da, als würden sie hoffen, doch noch (bitte!) eingelassen zu werden.
Zitat von Zinuoo778Zinuoo778 schrieb:um zur Oma zu gehen? Sie weiss ja gar nicht, ob die Oma noch wach ist
Und was will sie da? Nachts Kekse essen? Mit 5 dürften die meisten Kinder um die Uhrzeit ja auch durchaus müde genug sein um gern im Bett zu liegen?


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

28.11.2025 um 07:34
Zitat von Zinuoo778Zinuoo778 schrieb:Aber ich habe das Gefühl sie führten etwas im Schilde.
Den Einduck hatte ich auch. Das Stehenbleiben, das fast schon "Herumdrucksen". Irgendwas wollten die Männer, aber es wird nicht klar, was und warum jetzt. Vielleicht hatte die Mutter das genau so angegeben: Dass die beiden da waren, dass sie sagten, sie wollten beim Hauskauf einsteigen, aber dass sie das Gefühl hatte, dass das vielleicht nur vorgeschoben war.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Ich glaube, die Szene soll verdeutlichen, dass es Unruhe am Abend gab, und diese Unruhe von außen kam.
Da bin ich bei dir.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:War Zeynep vielleicht noch nicht müde, sondern freute sich über den Besuch der Cousine, und wollte daher noch nach "nebenan" um mit dieser zu spielen? Das wäre für mich ein plausibler Grund, warum sie die Wohnung verlässt.

Offenbar ist sie aber in der Nachbarwohnung nicht angekommen. Das macht es plausibel, dass sie ihrem Mörder im Hausflur begegnet ist, wenn, wie die derzeitige Faktenlage es suggeriert, dieser ebenfalls im Haus wohnte.
Das klingt nach einer guten und nachvollziehbaren Erklärung, warum das Kind die Wohnung hätte verlassen wollen. Übrigens ist ja auch die Vermutung, sie habe zur Oma gewollt, eben nur genau das: Eine (naheliegende) Vermutung. Vielleicht war der Onkel auch bei Freunden im Nachbarhaus und sie wollte dort hin. Dann hätte sie sogar auf eigene Faust das Gebäude verlassen.


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28.11.2025 um 07:44
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Wo trieb sich eigentlich der Onkel herum, der, mit seiner Tochter, ja erst um 23 Uhr nach Hause kam? Vermutlich bei anderen Verwandten. Vielleicht bei der Oma? Seine Tochter schien im gleichen Alter wie Zeynep. Beide waren, wenn ich mich korrekt erinnere, erst an diesem Tag eingetroffen.

War Zeynep vielleicht noch nicht müde, sondern freute sich über den Besuch der Cousine, und wollte daher noch nach "nebenan" um mit dieser zu spielen? Das wäre für mich ein plausibler Grund, warum sie die Wohnung verlässt.

Offenbar ist sie aber in der Nachbarwohnung nicht angekommen. Das macht es plausibel, dass sie ihrem Mörder im Hausflur begegnet ist, wenn, wie die derzeitige Faktenlage es suggeriert, dieser ebenfalls im Haus wohnte.
So denke ich auch. Es schien doch insgesamt ein aufregender Tag gewesen zu sein, als der Onkel aus Berlin zu Besuch kam. Anscheinend war von diesem zeitnah sogar ein dauerhafter Umzug nach Neuenrade geplant, wenn er in der Firma, in der auch sein Bruder tätig war, anfangen konnte.

Und der Bruder (Vater von Zeynep) zog anscheinend in Erwägung, evtl. das Mietshaus zu kaufen. Wie seine Ehefrau sagte, war dies aber viel Geld für ihren Mann. Evtl. wollte sein Bruder (der Onkel aus Berlin von Zeynep) mit Hilfe seiner zukünftigen Mitarbeit in Neuenrade da mit in den Kauf einsteigen? Ein Probearbeiten in Neuenrade stand bereits bevor. Vielleicht wollten die beiden das Haus zusammen kaufen? Ohne weitere Miteigentümer, wie z.B. die Herren an der Wohnungstür?

Irgendwie war die Immobilie und ein möglicher Ankauf ja Thema. Nun kam der Bruder aus Berlin und wollte sich dort evtl. auch zeitnah dauerhaft niederlassen. Das schreckte vielleicht andere potenzielle Kaufinteressenten an der Immobilie auf?


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28.11.2025 um 08:22
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Mir kommt es so vor, als werden die beiden irgendwie als eine Art "Aufpasser" in der community dargestellt, die immer alles wissen und mitreden wollen. Vielleicht will man gerade hier eine message senden an Zuschauer aus der community?
Das deckt sich mit meinem Eindruck. Spielen in der hier relevanten Community nicht auch Friedensrichter eine Rolle?

Ein Konflikt innerhalb der dargestellten Gemeinschaft, wie er überall vorkommt, wäre vermutlich kaum vor deutschen Gerichten ausgetragen worden, wie das ja in der angestammten Bevölkerung leider oft geschieht: Hecke zu hoch, die Zweige des Nachbarn hängen über den Zaun, solche Dinge. Oder das gebraucht gekaufte Auto hat einen Motorschaden.

In ländlichen Gegenden (nicht nur in der Türkei) ziehen sich teils Fehden zwischen Familien über Generationen hinweg - solche Konflikte werden natürlich in die Fremde mitgenommen, wenn mehr oder weniger komplette Dörfer auswandern und sich anderswo ansiedeln.

Das alles, ich traue mich ja hier schon kaum, es anzusprechen, wollte man in XY sicher nicht direkt thematisieren; weil es für die meisten Zuschauer unerheblich ist, nicht zur Lösung des Falles beiträgt, und eben geeignet sein kann, Vorurteile und pauschalisierende Wertungen zu transportieren.

Die Zuschauer, die Sachdienliches beitragen können, werden sich aber einen Reim darauf machen, was es bedeutet, wenn abends zwei Herren an der Tür schellen.


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28.11.2025 um 08:36
Die verdeckten Ermittler im Fall Georgine Krüger waren ja nach 2018 wieder frei für andere Einsätze. Da sie sich anscheinend im türkischsprachigen Milieu auskennen haben sie sich evtl. vor kurzem oder auch schon seit längerem um den Fall Zeynep I. gekümmert. Die Sendung sollte dann möglicherweise den Tatverdächtigen aus der Reserve locken.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

28.11.2025 um 10:14
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Es klang jetzt in dem Film für mich aber so, dass es um eine ganz konkrete Teestube ging, in der das Fehlen genau dieses Messers aufgefallen war. In der Vorberichterstattung vom ZDF hatte ich es noch eher so verstanden, dass Messer dieser Art häufig in diesen Teestuben benutzt wurden oder als Werbegeschenke verteilt wurden. Aber tatsächlich wissen die Ermittler offenbar genau, wo das Messer vorher entwendet worden ist.
Allerdings finde ich es seltsam, dass sie die Teestube nicht benannt haben.
Die Teestube hieß „Pamukkale“. Das Gebäude existiert nicht mehr. Heute befindet sich dort das MVZ – Medizinisches Versorgungszentrum Neuenrade.(siehe Bild)

Quelle:
IMG 3579

Momentan kann ich im Forum nicht alles vollständig mitverfolgen, was hier schon an Beiträgen verfasst wurde. Ich werde versuchen, nach und nach meine subjektive Sicht zu allen Punkten einzubringen, so wie ich es von Anfang an gemacht habe. Ich bin sehr gespannt, was wir gemeinsam noch alles zusammenstellen können.


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28.11.2025 um 10:37
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Es hat schon Mitte Oktober eine Pressekonferenz der STA Hagen und der Polizei stattgefunden, bei der angekündigt wurde, dass der Fall heute bei Aktenzeichen XY gezeigt werden. Darüber ist auch in der Lokalpresse und überregional berichtet worden. Es gab im Märkischen Kreis auch einige Aushänge mit den Zeugenaufrufen (z.B. in Lidl- und Aldi-Filialen).
Wenn die Familie noch in der Region lebt, müsste sie das sicher vorher erfahren haben.
Die Familie von Zeynep und ein Großteil der damaligen Bewohnerinnen und Bewohner im Umfeld leben weiterhin in Neuenrade. Die Familie wurde im Vorfeld informiert, da die Polizei das Foto von Zeynep von ihr erhalten hat.
Zeynep I. (†5) wurde in der Nähe ihres Elternhauses getötet. Die Eltern haben der Polizei erlaubt, das Foto ihrer Tochter zu veröffentlichen
Quelle: https://m.bild.de/news/inland/cold-case-zeynep-aktenzeichen-xy-rollt-alten-kindermord-neu-auf-6926d3dbed2b4653d17e14ca?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F


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28.11.2025 um 11:02
Zitat von SolarisASolarisA schrieb:Die beiden Männer waren just diejenigen, die (laut Filmfall) die Kleidung des Mädchens im Wald fanden. Vielleicht hat man sie daher in den Blick genommen …?
Die Person mit der schwarzen Jacke war dieselbe, die mit der helleren Jacke war am Ende jedoch eine andere Person beziehungsweise an der Suchaktion beteiligt. Das fand ich auch merkwürdig und habe mir deshalb das Video heruntergeladen und überprüft.

Interessant ist, warum das so dargestellt wurde, Entsprach es tatsächlich den Abläufen oder lag es an einem Mangel an Darstellern?

Um ehrlich zu sein, habe ich den Eindruck, dass der XY-Film eher für zusätzliche Verwirrung sorgt, obwohl er eigentlich dazu dienen sollte, offene Fragen besser einzuordnen. Insgesamt wirkt die Darstellung auf mich ziemlich schwach und unrealistisch. Möglicherweise lag das an fehlender Kommunikation mit der Polizei oder daran, dass nur wenige Informationen vorlagen und daher Teile auf Grundlage von Vermutungen gedreht wurden.


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28.11.2025 um 11:07
Ich lese gerade im vom @blackeagle verlinkten Bild-Artikel, dass die Motorradhandschuhe aus Kunstleder waren.

Dann können sie nicht so teuer gewesen sein wie vergleichbare Handschuhe aus echtem Leder.

Das zur Frage, ob die Handschuhe möglicherweise dem Täter zu einem andern Zweck gedient haben.


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28.11.2025 um 11:16
Ich finde es ganz grundsätzlich bemerkenswert, dass die Staatsanwältin im Studio auftritt. Es ist Usus, dass Vertreter der Polizei bei XY den Fall darlegen.

Auch die Aussage, dass die DNA-Spuren noch nicht abschließend ausgewertet sind, lässt mich stutzen. Weshalb sollten die EB ausgerechnet jetzt an die Öffentlichkeit treten, wenn entscheidende Spuren noch nicht ermittelt sind?

Ich vermute stark, dass man einen konkreten Verdächtigen hat, und nur noch letzte Puzzleteile schließen muss.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

28.11.2025 um 11:22
Zitat von pancionepancione schrieb:Auch die Aussage, dass die DNA-Spuren noch nicht abschließend ausgewertet sind, lässt mich stutzen. Weshalb sollten die EB ausgerechnet jetzt an die Öffentlichkeit treten, wenn entscheidende Spuren noch nicht ermittelt sind?

Ich vermute stark, dass man einen konkreten Verdächtigen hat, und nur noch letzte Puzzleteile schließen muss.
Das klingt mir auch sehr danach als wollten sie den TV - der vermutlich unter Beobachtung steht - nervös machen und seine Reaktion auf diese DNA-Spur verfolgen.


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28.11.2025 um 11:47
Zitat von MehlfensMehlfens schrieb:typische Alfred-Hettmer-Tradition
;) - sehr treffende Beschreibung, jeder XY-Fan weiß sofort was gemeint ist. Der Hettmer-Klassiker ist wohl "Peter mit Bezug nach Norddeutschland" ;)
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Die Männer sind eben nicht nach der ersten "Abfuhr" sofort gegangen, sondern es entspann sich ein ganzer Dialog. Und das würde ich, alleine als Frau, im Nachtgewand mit zwei Kerlen vor der Tür, mindestens als unangenehm empfinden.
Das waren aber ja offenbar nicht einfach "zwei Kerle", sondern sie gehörten zu der Community in dieser Wohnsiedlung, in der alle relativ eng beieinander leben und noch dazu viele miteinander verwandt sind. Das dürften also mind. gute Bekannte, vielleicht sogar eher Freunde oder Verwandte des Ehepaares.
Und sie hatte über dem Nachtgewand auch einen Morgenmantel an.
Ich würde das vielleicht als lästig empfinden, aber nicht unangenehm im Sinne von bedrängend oder gar bedrohlich.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Genau. Aggressiv nicht. Aber schon, ich sag mal, weil mir kein besseres Wort einfällt, penetrant. Will sagen: Sie sind eben nicht sofort abgezogen, sondern standen da, als würden sie hoffen, doch noch (bitte!) eingelassen zu werden.
Ich fand eher, dass sie Frau gefragt hat, wass sie denn wollen, was ich einen völlig alltäglichen Dialog finde. Ist doch naheliegend, dass die Frau nach dem Grund für den Besuch fragt, zum einen, weil sie vielleicht selbst eine benötigte Info geben oder helfen könnte oder auch um ihrem Mann am nächsten Tag ausrichten zu können, was sie beiden wollten.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:- Dies taten sie zu einer Uhrzeit, zu der sie wussten, dass der Vater eigentlich gar keine Geschäftsgespräche führen kann.
Ich habe es so verstanden, dass sie es eben nicht wussten, aber als sie es von der Ehefrau erfahren haben beschlossen haben, dann eben an einem anderen Zeitpunkt zurückzukommen und sie haben sich auch für die Störung entschuldigt.
Zitat von GrafOskarGrafOskar schrieb:Die verdeckten Ermittler im Fall Georgine Krüger waren ja nach 2018 wieder frei für andere Einsätze. Da sie sich anscheinend im türkischsprachigen Milieu auskennen haben sie sich evtl. vor kurzem oder auch schon seit längerem um den Fall Zeynep I. gekümmert. Die Sendung sollte dann möglicherweise den Tatverdächtigen aus der Reserve locken.
Es wird in Deutschland wohl mehr als 2 oder 3 davon geben. Und die werden seit dem Fall Georgine Krüger auch schon zahlreiche andere Einsätze hinter sich haben.
Zitat von pancionepancione schrieb:Auch die Aussage, dass die DNA-Spuren noch nicht abschließend ausgewertet sind, lässt mich stutzen. Weshalb sollten die EB ausgerechnet jetzt an die Öffentlichkeit treten, wenn entscheidende Spuren noch nicht ermittelt sind?
Das ist mir auch völlig unklar und erscheint mir unglaubwürdig.
Es hieß vorab, dass die Ermittler schon damals durchaus mehrere Personen im Fokus hatten, aber niemandem die Tat nachweisbar war. Klar kann man hoffen, jetzt Zeugen zu finden, die ihr Schweigen brechen und damit dann doch eine Person überführen zu können. Aber ein DNA-Nachweis an den Tathandschuhen und/oder Tatmesser wäre schon ein wichtiger weiterer Beweis, der für Ermittler udn STA die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöhen würde, dass man einen Täter gerichtsfest überführen könnte.

Da Handschuhe und Messer vom Täter ja auch erst unmittelbar vor der Tat entwendet worden sein können, wäre ein DNA-Nachweis daran vielleicht nicht mal sehr beweisend, eben weil die Spuren auch vom eigentlichen Eigentümer stammen könnten. Aber wenn an der Schlafkleidung und der Unterwäsche des Kindes männliche DNA gefunden werden kann, die keiner Person aus dem elterlichen Haushalt zugeordnet werden kann (Vater, Geschwister, Onkel), dann wäre das ein ziemlich gute Beweis für die Täterschaft der entsprechenden Person.
Ich kann mir nicht vorstellen, warum man nicht abgewartet haben sollte, bis man weiß, ob es solche Spuren gibt. Der Fall liegt 39 Jahre zurück, die BAO Cold Cases NRW wurde 2022 eingerichtet, keine Ahnung, seit wann wieder an dem Fall gearbeitet wurde. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass neben DNA-Analysen auch einer operative Fallanalyse durchgeführt wurde, aus der hervorgegangen ist, dass Zeynep selbstständig die Wohnung verlassen hat sowie dass der Täter mit hoher Wahrscheinlichkeit recht jung war und aus der Community stammte.
Aber auf ein paar Monate mehr, die man auf den Abschluss der DNA-Untersuchung noch hätte warten müssen, kommt es bei so einem Altfall doch nun wirklich nicht


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

28.11.2025 um 12:05
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber wenn an der Schlafkleidung und der Unterwäsche des Kindes männliche DNA gefunden werden kann, die keiner Person aus dem elterlichen Haushalt zugeordnet werden kann (Vater, Geschwister, Onkel), dann wäre das ein ziemlich gute Beweis für die Täterschaft der entsprechenden Person.
Im Filmfall war folgendes zu sehen:
- eigentlich war die gesamte Siedlung auf den Beinen, spätestens als die Polizei kam;
- die beiden Herren fanden Kleidung;
- als die Polizei kam, zeigten die beiden den Polizisten die Kleidung, dann suchte man weiter gemeinsam nach der Leiche;
- beide Polizisten gingen dann zurück zum Auto und forderten die Mordkomission an.

Im Filmfall blieben erstmal sowohl die Kleidung ohne Polizeibewachung als auch die Leiche. Die Kleidung können theoretisch mehrere Personen angefasst haben. Schon beim Trocknen auf der Leine in dieser Wohnsituation.

Wenn das alles wirklich so war und die Staatsanwaltschaft nichts völlig eindeutiges hat wie eine Spermaspur, dann wird ein Anwalt sich freuen.


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