Slaterator schrieb:Ob er Überstunden machte, noch mit Kollegen Zeit verbrachte oder sich ganz woanders aufhielt, wissen wir nicht. Einen regulären Dienstschluss um 3 Uhr in der Nacht halte ich persönlich indes für absolut unwahrscheinlich.
Slaterator schrieb:Ja das kann so gewesen sein. Die Frage ist nur ob er definitiv als verdächtige Person ausgeschlossen werden kann.
Ich denke mal, das es auf seinerzeit auf Plausibilität untersucht, ob wann und warum der auffindende Polizist an der Jesse Owens Allee war-
Slaterator schrieb:Das kann natürlich so sein. Trotzdem halte ich es für merkwürdig das man sich so sicher ist, dass unter den möglicherweise im Park anwesenden Personen niemand als verdächtiger in Frage kommt und der Park als Tatort scheinbar auch nicht in Frage kommt.
Weil der Park recht klein ist, mitten im stark bebauten Gebiet liegt und auch um diese Zeit stark frequentiert ist und damals auch schon war.
Neben den angesprochenen Grüppchen ( Bsp Jugendliche, die sich da irgendwo trafen) auch Leute die Ihren Hund ausführten, ebenfalls durch den Park nach Hause gingen usw
D.h. : Wenn das Verbrechen Lärm verursacht haben muss, bsp. Hilfeschreie, hätten ander Leute dies wahr genommen. Daneben hätte der Täter an keinem Platz dieses Parkes sicher sein können, das nicht jeden Moment irgend jemand um die Ecke kommt.
Slaterator schrieb:Wie bereits von mir geschrieben gehe ich aufgrund der Art der Tat davon aus, dass er sicher nicht nur dieses eine Kapitalverbrechen beging, für mich persönlich erscheint das recht unwahrscheinlich. Die Frage ist nur, ob er -wenn es so war- jemals auch polizeilich in Erscheinung trat.
Da gebe ich Dir recht.
Seinerzeit war man kriminalistisch noch nicht so weit, das miut Profiling zu untersuchen.
Ich denke die Cold Case Einheit hat sich auch einige sexuell bedingten Fälle mit gleichen Muster angeschaut, soweit die Aktenlage dies erlaubt.
Slaterator schrieb:Was heißt das man das als Wirt(in) in Neukölln generell nicht getan hat? War das ein "Ehrenkodex" oder "ungeschriebenes Gesetz"
Nehmen wir an, die Wirtin hat mit Ihren Gästen darübver gesprochen. Logisch eigentlich, wenn dies in einem Berliner Kiez geschieht und dann noch einen Stammgast betraf.
Wenn sie z.B. mit dem Gerhard gesprochen hätte, das die Polizei ihn als Zeugen vernehmen will und er hätte gesagt , nein, das wolle er lieber nicht, weil er eh nichts relevantes beitragen könne.
Wäre sie dann zur Polizei gegangen und hätte ihn gegen seinen Willen "verraten", hätte sie die Kneipe gleich zu machen können.
Die Wirtin meiner Berliner Stammkneipe hat mir unlängst in einem ganz anderem Zusammenhang erklärt: " Was ihr in Ihrer Kneipe geäußert wird, bleibt auch in Ihrer Kneipe"
Das ist ein ungeschriebenes Gesetz hier, wie Du schon vermutest hast.
Dennoch bin ich der Meinung, wenn die damaligen Ermittler den Gerhard unbedingt hätte finden wollen im Kiez hättren sie ihn auch gefunden.
TonyPetrocelli schrieb:ch würde von dir gerne mal wissen, wie du zu der Annahme kommst (er hat sich halt nicht als Zeuge gemeldet)? Er sucht mit dem Vater gemeinsam nachts noch nach Reiner, spätestens da musste ihm klar sein, das die Polizei die ein oder andere Frage an ihn hat, oder nicht? Er war Gast im Thomas Eck, er hat aktiv mit gesucht, er hat dem Jungen eine Tüte Chips spendiert und da hat er nichts Wesentliches zum Fall auszusagen?
Hab ich doch schon beschrieben, wie die Denkweise seinerzeit war. Besonders in den dort wohnenden Kreisen.
Was soll er denn Deiner Meinung nach wesentliches Aussagen können, als das was Du hier in einem Satz zusammen gefasst hast.
Was gibt es denn für Angaben bezüglich Gerhards seitens des Vaters von Reiner in den Akten ?
Ein Trinkkumpan in der Kneipe, der sich mit seinem Sohn über Fußball unterhalten hat, ihm eine Tüte Chips für ein paar Pfennige spendierte und ihm vielleicht anschließend , bei einer erneuten Suche beigestanden hat.
TonyPetrocelli schrieb:Auch heute noch sucht die Polizei nach damaligen Gästen und Zeitzeugen, das wurde mehrfach in den Medien kommuniziert und Gerhard konnte nicht mehr ausfindig gemacht werden und bleibt bis heute unerkannt. (Quelle: siehe unten) Warum wird das dann noch kommuniziert, wenn es egal ist, ob er sich einfach nicht gemeldet hat?
Nicht heute noch, sondern heute wieder (oder sogar heute erst)
Wir wissen nicht wie weit oder intensiv seinerzeit gesucht wurde.
Und das man einen Gerhard, der sich seinerzeit, vor 50 Jahren , in irgend welchen Neuköllner Eckkneipen aufgehalten hat, heute noch findet ist unrealistisch. Wahrscheinlich lebt der gar nicht mehr.