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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

814 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

27.10.2025 um 15:12
Hier ist ein Stadtplan von Berlin aus dem Jahr 1973:

https://www.berliner-stadtplansammlung.de/index.php/karten/1973-berlin-stadtplan


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

27.10.2025 um 16:08
Zitat von sören42sören42 schrieb:Natürlich nimmt man an, dass in vertrauter Umgebung nicht unbedingt mit derart hoch-kriminellem Potenzial zu rechnen ist. Die Wahrheit ist leider eine andere. Man kann den Menschen nicht hinter die Stirn schauen, das Böse macht da leider keinen Halt vor irgendwelchen Kneipen wie dem "Thomas Eck" und deren Gästen.
Natürlich kann man nichts zu 100 Prozent ausschließen.

Ich halte es lediglich für höchst, höchst unwahrscheinlich.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

27.10.2025 um 17:43
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Er sucht mit dem Vater gemeinsam nachts noch nach Reiner, spätestens da musste ihm klar sein, das die Polizei die ein oder andere Frage an ihn hat, oder nicht? Er war Gast im Thomas Eck, er hat aktiv mit gesucht, er hat dem Jungen eine Tüte Chips spendiert und da hat er nichts Wesentliches zum Fall auszusagen?
Ich denke das er zumindest als Zeuge einiges hätte beitragen können. Er kannte über den Vater vielleicht auch Informationen über den Jungen, die der Vater selbst so den Ermittlern z.B. aus Scham oder Stolz nicht mitgeteilt hätte, in der kneipe beim zechen aber schonmal preisgegeben hat. Die Frage ist ja auch, wie gut kannte dieser ominöse "Gerhard" Reiners Vater? War er der bevorzugte Kumpan, mit dem Reiners Vater in der Kneipe zechte und über alles sprach?

Es geht hier ja nicht ausschließlich um die Ereignisse dieses speziellen Tages in dieser speziellen Kneipe. Es geht ja auch immer um ein Gesamtbild der Situation. Was war Reiner für ein Kind, welchen Charakter hatte er, welche Gewohnheiten, welche Interessen und Wünsche, welches Verhältnis zu seiner Familie (Eltern, Geschwister, Verwandte etc.), zu Schulfreunden, Vereinskameraden etc. Da erzählt ein Vater auch nicht immer alles. Z.B. ob ihm vielleicht mal die Hand "ausgerutscht" ist, wie er seine Frau behandelte oder sie ihn, wie sich das auf Reiner ausgewirkt haben könnte. Da kann so ein "Kneipenkumpan" schon als Zeuge wichtig werden um zu verstehen, wer den Jungen auf seinem Heimweg wie gelockt haben könnte und wo die Tat ggf. stattgefunden hat.
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Da die Redakteure von Aktenzeichen XY ungelöst mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Produktionszeit übrig hatten im Filmbeitrag um den Mord an Reiner Koch, gehe ich davon aus, das besagter Gast "Gerhard" sowohl damals als auch heute von Relevanz für den Fall ist, ob als Zeuge oder mutmaßlicher Täter sei dahin gestellt.
Das denke ich auch. Absolut.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Man hat sich doch bestimmt nicht die ganze Zeit am Tisch oder Tresen angeschwiegen oder nur über das Wetter geredet? Hat Gerhard nicht mal was Privates über sich preisgegeben - Familie, Beruf oder Hobbies?
Ich persönlich gehe davon aus, dass Stammgäste auch viel über private Probleme oder die Situation im Job gesprochen haben. Vielleicht nicht direkt am ersten Abend wenn man sich am Tresen kennenlernt. Da werden dann eher Allgemeinplätze beackert und nicht Familieninterna oder sehr persönliche Dinge besprochen. Da geht es dann um Wetter, den Sport, die allgemeine Situation im Kiez, im Beruf, in der Politik und dergleichen. Aber wenn "Gerhard" und Reiners Vater sich einige Wochen, vielleicht sogar Monate oder Jahre kannten, dann muss der Vater und auch die Wirtin einiges zu "Gerhard" gewusst haben. Zumindest als was er wo arbeitet, in welchem Bezirk er wohnt, ob er Familie hat und solche Dinge. Wenn er dann nach dem Verbrechen plötzlich nicht mehr regelmäßig kommt, ist das -in meinen Augen- schon sehr auffällig.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:war Gerhard vielleicht nur beruflich in Berlin unter der Woche und hatte seinen Lebensmittelpunkt außerhalb von Berlin im Bundesgebiet? Vielleicht hat er überhaupt Nichts mitbekommen von der Suche nach ihm?
Das ist eine interessante Frage. Es kann natürlich sehr gut sein, dass er tatsächlich nur einige Tage oder Wochen auf Montage war oder für eine befristete Zeit einen Job fern seines eigentlichen Wohnortes angenommen hatte. Das würde dann zumindest erklären, warum er zeitnah nach der Tat mutmaßlich verschwand und es den Ermittlern nicht gelang, ihn ausfindig zu machen.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich denke mal, das es auf seinerzeit auf Plausibilität untersucht, ob wann und warum der auffindende Polizist an der Jesse Owens Allee war
Das kann sein, muss aber nicht. Als Polizist gehörte er ja quasi zu der "Ermittlerfamilie" und gegen einen Kollegen überhaupt einen Verdacht zu haben oder ihn zu überprüfen verbot sich dann sozusagen von selbst. Gerade zu dieser Zeit war ja der Chorgedanke weit verbreitet, die Truppenzugehörigkeit und Kameradschaft unter Kollegen sehr eng. Da hätte man sich unter Kollegen im Zweifel immer gedeckt und nicht angeschwärzt. Ich vermute deshalb, man hat ihn gar nicht überprüft und auch nie nur annähernd in Erwägung gezogen das er etwas mit der Tat zu tun haben könnte. Das ist -zugegeben- hoch spekulativ von mir. Aber auszuschließen ist es nicht. Man sollte da mal in alle Richtungen denken.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wenn das Verbrechen Lärm verursacht haben muss, bsp. Hilfeschreie, hätten ander Leute dies wahr genommen. Daneben hätte der Täter an keinem Platz dieses Parkes sicher sein können, das nicht jeden Moment irgend jemand um die Ecke kommt.
Vielleicht konnte man den Park so als Tatort ausschließen. Aber Leute die sich in diesem Park zu jener Zeit aufhielten auch? Wenn Reiner auf seinem Weg durch den Park z.B. per Zufall auf den Täter traf, dann könnte sich dieser ja dort zuvor aufgehalten haben oder er führte seinen Hund dort aus. Ich würde es als Ermittler deshalb nicht ausschließen, dass der Täter aus dem Umfeld der regelmäßigen Parkbesucher stammte.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Da gebe ich Dir recht.
Seinerzeit war man kriminalistisch noch nicht so weit, das miut Profiling zu untersuchen.
Ich denke die Cold Case Einheit hat sich auch einige sexuell bedingten Fälle mit gleichen Muster angeschaut, soweit die Aktenlage dies erlaubt.
Das hoffe ich. Denn vielleicht gibt es irgendwo einen Fall den man bislang noch nicht mit diesem in Verbindung gebracht hat.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Die Wirtin meiner Berliner Stammkneipe hat mir unlängst in einem ganz anderem Zusammenhang erklärt: " Was ihr in Ihrer Kneipe geäußert wird, bleibt auch in Ihrer Kneipe"
Das ist ein ungeschriebenes Gesetz hier, wie Du schon vermutest hast.
So eine Art Omertà der Kiezwirte. Zu welchem Zweck? Wahrscheinlich weil sich Gäste dort das Herz ausschütteten, private Dinge preisgaben und ein tratschender Wirt automatisch seine Stammgäste verloren hätte? Ist das so richtig von mir verstanden? Ich meine, wir reden ja hier nicht über eher kleine private oder berufliche Probleme, sondern über den bestialischen Mord an einem Kind. Da würde ich persönlich schon erwarten, dass da einer Wirtin schon daran gelegen ist, dass dieses Verbrechen aufgeklärt wird. Erst recht dann, wenn dies einen Stammgast als Zeugen oder sogar als möglichen Täter betreffen könnte.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Kann das damit zusammenhängen, dass der Zeuge Reiner unterhalb des Parks um 18:20 gesehen hat? Zeitlich wäre das knapp, wenn das Training bis 18 Uhr ging, Reiner sich noch umziehen und waschen/duschen musste, und der Fußweg durch den Park ca. 10 Minuten dauerte. Aber das wäre für mich die einzige Erklärung.
Das Zeitfenster war knapp. Das stimmt. Aber es war sicher nicht unmöglich. Ich denke das es nicht aus diesem Grund ausgeschlossen werden kann.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Vermutlich ist Reiner freiwillig mitgegangen in einen Keller, einen Schuppen oder eine Wohnung in Erwartung von irgendetwas, was ihm in Aussicht gestellt wurde.
Da bin ich mit dir d'accord. Entweder aus diesen Gründen oder der Täter war eine Respektsperson. Das kann ein Uniformträger gewesen sein, ein Lehrer, ein bekannter Würdenträger, ein Trainer aus dem Verein, jemand der im Kiez Respekt genoss. Das ist gerade so mein Gedanke.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

27.10.2025 um 18:11
Fragen über Fragen:

Ob der Gerhard da vielleicht im Rahmen von Selbstjustiz so kurzfristig abhanden gekommen war?

Wer war in der Wohnung/ im Haus, als der Junge hätte zuhause ankommen sollen?

Wer hat den Reiner denn nun "offiziell" zu letzt lebend gesehen?

Wird nach Fußballtraining eigentlich nackt geduscht?

Wo ist die Sportkleidung?

Ist die von den Behörden gemutmaßte "Ablenkung vom Wohnort" vielleicht eine Ablenkung davon, dass kein Fahrzeug beim Täter vorhanden war?
Ich meine Fahrrad(ggfs. Mofa)und Anhänger, damit kann man auch eine Leiche und Tüten verbringen.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

27.10.2025 um 18:46
Zitat von Ahn-DungAhn-Dung schrieb:Ob der Gerhard da vielleicht im Rahmen von Selbstjustiz so kurzfristig abhanden gekommen war?
Kannst du bitte einmal genauer ausführen, wie du das meinst? Mit Verlaub, ich halte diesen Gedanken gerade für ziemlich haltlos und absurd. Wer sollte warum wann Selbstjustiz üben? (Denke bei deiner Antwort bitte auch an die Krimiregeln)
Zitat von Ahn-DungAhn-Dung schrieb:Wer war in der Wohnung/ im Haus, als der Junge hätte zuhause ankommen sollen?
Es handelte sich um eine Wohnung. Du meinst nach dem Training? Das ist nicht näher bekannt. Im Filmfall ist es Reiners Mutter, die in die Kneipe kommt und ihrem Mann mitteilt das Reiner nicht heimgekommen ist. Da sie bis zum fortgeschrittenen Abend arbeitete, gehe ich davon aus, dass auch schon Geschwister von Reiner Feierabend hatten und daheim gewesen sein könnten. Warum ist das in deinen Augen möglicherweise wichtig zu wissen?
Zitat von Ahn-DungAhn-Dung schrieb:Wer hat den Reiner denn nun "offiziell" zu letzt lebend gesehen?
Der Täter natürlich. :) Der letzte offizielle Zeuge sah Reiner gegen 18:20 Uhr lebend und allein im/am Park.
Zitat von Ahn-DungAhn-Dung schrieb:Wird nach Fußballtraining eigentlich nackt geduscht?
In Sportkleidung zu duschen ist mMn ziemlich sinnlos oder? Das er zum Duschen extra eine Badehose anzog, kann ich mir nicht vorstellen. Also ja. Warum erscheint dir das wichtig? Ich hätte da gerne mal nähere Ausführungen und Details.
Zitat von Ahn-DungAhn-Dung schrieb:Wo ist die Sportkleidung?
Die Frage lässt sich mMn nicht abschließend klären. im Filmfall von XY sieht man, dass die Coop-Tüte in der Reiner seine Sportsachen transportierte mit den anderen beiden Tüten in die der Täter die Kleidung des Opfers steckte, gefunden wurde. Im Filmfall beim RBB heißt es dagegen, dass die Kleidung in lediglich zwei Tüten gefunden wurde, die Coop-Tüte wäre in dem Falle nicht dabei gewesen. Ich gehe jedoch derzeit davon aus, dass die Sportkleidung aufgefunden wurde. Noch fraglich ist der Verbleib der Unterwäsche. Dazu werden nirgendwo Angaben gemacht.
Zitat von Ahn-DungAhn-Dung schrieb:Ist die von den Behörden gemutmaßte "Ablenkung vom Wohnort" vielleicht eine Ablenkung davon, dass kein Fahrzeug beim Täter vorhanden war?
Ich meine Fahrrad(ggfs. Mofa)und Anhänger, damit kann man auch eine Leiche und Tüten verbringen.
Der Gedanke wurde hier schon im Thread geäußert. Mir persönlich erscheint es allerdings wenig realistisch, dass der Täter sein Opfer mit dem Fahrrad oder Motorrad transportierte. Das scheint mir einfach zu unpraktikabel, dass Entdeckungsrisiko zu hoch. MMn ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass der Täter Zugriff auf einen PKW, Transporter oder LKW hatte, sei es nun beruflich oder privat.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

27.10.2025 um 19:05
Ich denke, das ist ein sehr trauriger Fall, der nicht mehr gelöst werden wird, auch mit den neueren Bemühungen der Cold case unit.
- die auffälligen Tüten sind damals schon in der Presse gezeigt worden und haben keine entscheidenden Hinweise gebracht. Warum sollte sich dann heute jemand daran erinnern - ganz abgesehen davon, dass zwischenzeitlich Zeugen gestorben sein werden. Z.B. die Oma, die damals die Tüten gesammelt hat und bei der sich der Enkel bedient hat, um die Sachen des Jungen darin zu verstauen.
- ich sehe diesen Gerhard eher als letzte Wiese in den Ermittlungen. Im erneuten Durchgang der Akten ist jemand auf die Idee gekommen, dass man diesen Gerhard nochmal hinterfragen sollte. Quasi als Strohhalm, weil man sonst gar nichts Brauchbares mehr hat. Ich habe eher nicht das Gefühl, dass da ein Zusammenhang besteht. Dass er danach nicht mehr aufgetaucht ist, kann so viele Gründe haben. Auch wenn er völlig unbeteiligt war, macht eine solche Tat ja auch etwas mit Zeugen und hat vielleicht zu seinem Rückzug geführt.
- selbst wenn es DNA-Träger gibt, es muss dann einen Treffer in einer Datei geben, sonst nützt es ja auch nicht. Bisher gabs den nicht und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Täter in hohem Alter nochmal in Erscheinung tritt und man dann an eine DNA-Probe kommt, ist doch sehr unwahrscheinlich.

Wenn man die alten XY-Fälle anschaut, dann ist wirklich traurig, dass ein deutlich größerer Teil der Morde nach wie vor ungeklärt ist.
Ich denke, dass er einem Zufallstäter in die Hände gefallen ist, der aber eher nicht nur einmal getötet hat.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

27.10.2025 um 19:15
@Slaterator

Das mit den näheren Ausführungen ist zumindest in Teilen schwierig.

Der Bruder hatte doch Hausarrest. Dem hätte doch schon vor 2130 auffallen müssen, dass sein Bettnachbar gar nicht am nerven ist. Damit möchte ich noch keine Tatbeteiligung unterstellen, finde es jedoch aus meiner Perspektive bemerkenswert, dass erst der Mutter das Wegbleiben aufgefallen zu sein scheint.

Mit Verdachtsgenerierung. Er könnte ja auch von einem Nachbarn aus dem Treppenhaus gelockt worden sein.
Ähnlich unterstellt diese Möglichkeit ja auch die OFA das Tatgeschehen. Gut "breiter" ausgedrückt, aber eben doch in etwa so eingrenzend.

Was Gerhards Verschwinden angeht, da muss ich bei dem Selbstjustizgedanken darauf hindeuten, dass irgendwer der den Reiner mochte, ggfs. seine Rückschlüsse gezogen hat und dann ggfs. Hand an den Gerhard gelegt hat.
Thema erledigt sozusagen.
Das ist aber nur ne Idee von mir.

Zu der Idee mit Fahrrad oder Mofa und Anhänger kam ich, da man in West-Berlin eigentlich auch grundsätzlich nicht ganz so viel Wert auf einen PKW setzen musste.

Zum Duschen kam ich, da ich nachdem andere User über Missbrauch und Sportvereinen Beiträge gaben und ich so die komplette Nacktheit des Leichnams auf ein Tatgeschehen noch in der Halle/Dusche als möglichen Grund dafür erachtete.

Deshalb interessiert mich sehr, wer den Jungen zuletzt gesehen hat.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

27.10.2025 um 20:09
Zitat von VolvicVolvic schrieb:elleicht hatte er auch was auf dem Kerbholz und wollte den Kontakt zur Polizei vermeiden? Nehmen wir mal an er war „polizeibekannt“, kann ja wegen ganz anderer Delikte sein. Dann taucht er im Umfeld eines Verbrechens auf - mit dem er nichts zu tun hat aber generell fürchtet, dass er aufgrund seiner Vergangenheit sofort als Verdächtiger eingestuft wird…
Auch möglich-
Aus der Tatsache, das er sich nicht bei der Polizei meldete, kann man gar nichts schließen.
Offensichtlich wurde er auch gar nicht so richtig gesucht seinerzeit.
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Aber es dürfte noch einen Unterschied machen ob die Wirtin erfährt, dass jemand ständig mit der S-Bahn schwarz fährt - oder ob ein potenzieller Kindermörder gesucht wird.
Das wird auch so sein.
Aber Gerhard ist eben kein potentieller Kindermörder.
Wäre diesbezüglich was aufgefallen, z.B. eine pädophile Neigung, dann wäre die Wirtin sicher auch zur Polizei gegangen. Der Mann wäre schon damals gesucht worden.
aber
Wie es aussieht, hat der Gerhard nichts mit der Tat zu tun, sondern wird nur als Zeuge gesucht.
Wenn die Wirtin ihn dann gegen seinen Willen outet, so kann sie gleich die Kneipe dicht machen.
Zitat von saborsabor schrieb:ich kann mir schlecht vorstellen, daß die Wirtin da nicht der Polizei irgendwelche Infos gegeben hätte, wenn sie was gewußt hätte.
Was konkretes ja.
Aber wenn ein Gast sagt, er wolle nicht als Zeuge aussagen, weil er eh nichts weis und das würde nicht akzeptiert werden, wäre der Laden leer.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:- ich sehe diesen Gerhard eher als letzte Wiese in den Ermittlungen. Im erneuten Durchgang der Akten ist jemand auf die Idee gekommen, dass man diesen Gerhard nochmal hinterfragen sollte. Quasi als Strohhalm, weil man sonst gar nichts Brauchbares mehr hat. Ich habe eher nicht das Gefühl, dass da ein Zusammenhang besteht
So sehe ich das auch.
Man wird auch den Vater nach Gerhard und seinen Gesprächsthemen an diesem Tag befragt haben und hat sich halt seinerzeit kein Tatverdacht ergeben.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Dass er danach nicht mehr aufgetaucht ist, kann so viele Gründe haben.
Nochmal: Niemand hat irgendwo verlautbaren lassen, das er danach nicht mehr aufgetaucht ist !



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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

27.10.2025 um 22:23
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Nochmal: Niemand hat irgendwo verlautbaren lassen, das er danach nicht mehr aufgetaucht ist
Er konnte nie ermittelt werden, obschon bereits damals entsprechende Aktivitäten entwickelt wurden, ihn zu identifizieren. Ob er nie mehr im "Thomas Eck" aufgetaucht ist, lässt sich natürlich nicht sicher sagen. Zumindest nicht mehr regelmäßig, womöglich auch nie mehr.

Wie schon beschrieben, könnte es natürlich auch sein, dass er andere Gründe hatte, sich nicht bei der Polizei zu melden. Beispielsweise, wenn er anderweitig (also nicht pädokriminell) "polizeibekannt" war:
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Vielleicht hatte er auch was auf dem Kerbholz und wollte den Kontakt zur Polizei vermeiden? Nehmen wir mal an er war „polizeibekannt“, kann ja wegen ganz anderer Delikte sein. Dann taucht er im Umfeld eines Verbrechens auf - mit dem er nichts zu tun hat aber generell fürchtet, dass er aufgrund seiner Vergangenheit sofort als Verdächtiger eingestuft wird…
In so einem Fall wäre es ja nachvollziehbar, dass er sich damals nicht meldete. Nach so langer Zeit sind heute aber fast alle Delikte, soweit sie seinerzeit unentdeckt blieben, längst verjährt. Das alles interessiert die Polizei heute nicht mehr. Somit könnte "Gerhard" sich, sollten dies seine Beweggründe gewesen sein, sich damals nicht zu melden, jetzt direkt zum Telefon greifen.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

27.10.2025 um 22:56
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wie schon beschrieben, könnte es natürlich auch sein, dass er andere Gründe hatte, sich nicht bei der Polizei zu melden. Beispielsweise, wenn er anderweitig (also nicht pädokriminell) "polizeibekannt" war:
Wer weiß, Berlin war durch alle Kriegsnationen stark mit Agenten und angeworbenen Informanten durchsetzt.
Vielleicht drohte dem Gerhard bei näherer Durchleuchtung seiner Person eine Aufdeckung.

Noch so ne Idee von mir, die in die Zeit damals passen könnte.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

27.10.2025 um 23:05
Zitat von Ahn-DungAhn-Dung schrieb:Wer weiß, Berlin war durch alle Kriegsnationen stark mit Agenten und angeworbenen Informanten durchsetzt.
Vielleicht drohte dem Gerhard bei näherer Durchleuchtung seiner Person eine Aufdeckung.
Es gab ja mal den "Witz" über die DDR, dass es 16 Millionen Einwohner gab und 17 Millionen Spitzel. Das war natürlich dann doch etwas übertrieben.

Gut, das glaube ich jetzt zwar nicht, dass "Gerhard" irgendein Agent war, dazu war das Milieu im "Thomas Eck" (Arbeitermilieu, Neukölln) dann doch zu uninteressant für irgendwelche Dienste.

Ganz ausschließen kann man es aber nicht, aber selbst so etwas wäre ja heute dann auch verjährt und kein Hinderungsgrund mehr, sich zu melden.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

27.10.2025 um 23:14
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ganz ausschließen kann man es aber nicht, aber selbst so etwas wäre ja heute dann auch verjährt und kein Hinderungsgrund mehr, sich zu melden.
Ich denke sowieso, egal was war, der Gerhard wird damals über 30 gewesen sein und deshalb auch heute nicht mehr am Leben sein.

Die eigentlichen Menschen mit denen man den Fall noch abschließen könnte, sind die Leute die damals jünger waren.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

27.10.2025 um 23:29
Zitat von sören42sören42 schrieb:Er konnte nie ermittelt werden, obschon bereits damals entsprechende Aktivitäten entwickelt wurden, ihn zu identifizieren.
Wo steht das, das man seinerzeit versucht hat ihn zu ermitteln und in welcher Intensität. Quellenangabe!!
Die Wirtin wurde vernommen, erwähnte der Gerhard, weil der mit dem Vater wohl noch auf die Suche gegangen ist und versprach sich umzuhören.
Die Wirtin hat sich aber wohl nie wieder gemeldet.
Dafür gibt es nachvollziehbare Gründe, wie beschrieben

Man hat seinerzeit gar nicht ernsthaft nach einem Gerhard gesucht.
Erst bei heutiger Durchsicht der Akten ist dieser Gerhard in den Focus geraten.
Warum:
Weil er sich mit dem Jungen und seinem Vater erst über Fußball unterhalten hat, ihm dann ne Tüte Chips spendiert hat und Stunden später, unter welchen Umständen auch immer, den Vater bei einer erneuten Suche begleitet hat.
Mich würde mal interessieren , was der Vater seinerzeit dazu ausgesagt hat.
Offensichtlich nichts, was den Gerhard seinerzeit verdächtig erschienen ließ.
Zitat von Ahn-DungAhn-Dung schrieb:Wer weiß, Berlin war durch alle Kriegsnationen stark mit Agenten und angeworbenen Informanten durchsetzt.
Klar, der KGB in der Neuköllner Eckkneipe
Wie absurd ist das denn?


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

27.10.2025 um 23:43
Zitat von Ahn-DungAhn-Dung schrieb:Ich denke sowieso, egal was war, der Gerhard wird damals über 30 gewesen sein und deshalb auch heute nicht mehr am Leben sein.
Ja, da hast du Recht, man übersieht sehr leicht, wie alt die Personen sind. Immerhin geschah die Tat im Jahr 1973.

Allerdings, wenn man bei der Suche eines vermissten Kindes hilft, später erfährt, dass es einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel, am gleichen Tag noch kurzen Kontakt hatte (Kauf der Chips), das alles sind doch Dinge, die man sein Leben lang nie vergisst und vielleicht auch den Kindern oder Enkeln (im Erwachsenenalter) erzählt.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Erst bei heutiger Durchsicht der Akten ist dieser Gerhard in den Focus geraten.
Nein , eben nicht. In der Nacherzählung in AZ-XY wird der Ermittler bereits auf "Gerhard" aufmerksam. Er fragt die Wirtin, wer das ist und wie er mit Nachnamen heißt. Die Wirtin weiß es nicht, "will sich aber umhören".

Das zeigt: Bereits damals wurde Gerhard als wichtiger Zeuge eingestuft! Was auch logisch ist, immerhin hatte er ihn ja noch gesehen und die Chips spendiert, war mit dem Vater mindestens insoweit bekannt, als er ihm bei der Suche half.
Die Kellnerin in der Kneipe sagte der Polizei später im Rahmen der Ermittlungen, dass ein Mann namens Gerhard aus der Kneipe mit dem Vater nach dem Jungen gesucht hätte – nachdem die Eltern den Thomaspark abgelaufen hatten. Gerhard konnte nicht mehr ausfindig gemacht werden und bleibt bis heute unerkannt.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/berlin/aktenzeichen-xy-zeigt-berliner-cold-case-ermittler-bekommen-rund-40-neue-hinweise-zu-mord-an-reiner-koch-vor-uber-50-jahren-14485547.html

Das geschah alles damals bereits.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

28.10.2025 um 00:03
Zitat von sören42sören42 schrieb:Nein , eben nicht. In der Nacherzählung in AZ-XY wird der Ermittler bereits auf "Gerhard" aufmerksam. Er fragt die Wirtin, wer das ist und wie er mit Nachnamen heißt. Die Wirtin weiß es nicht, "will sich aber umhören".
Richtig,
Aber man hat ihn nicht aktiv gesucht geschweige denn gefahndet,
Deshalb weis auch heute keiner was über den. Das heißt aber nicht, das dessen Identität seinerzeit nicht hätte ermittelt werden können, wenn unbedingt gewollt.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Das geschah alles damals bereits.
Das steht da nicht !
In dem Tagesspiegel 50 Jahre später hieß es lediglich das bis heute nicht bekannt ist wer dieser Mann war.
Der wurde seinerzeit gar nicht gesucht.
Deshalb weis man auch nicht, was er beruflich oder privat so gemacht hat. Sicherlich hätte eine ausgiebige "Kneipenbefragung" seinerzeit dies heraus gebracht.
Ansonsten hätte es gehiessen, "der Mann fiel auf, weil er nichts von sich preis gab", was in der Eckkneipe auffällig wäre.
Oder ; " der Mann fiel auf, weil er nach diesem Abend nicht mehr auftauchte
Die Berliner gehen da hin um sich auszutauschen und ich denke auch Gerhard tat dies.
Auch scheint der Vater nichts Verdächtiges über ihn zu berichten gehabt


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

28.10.2025 um 00:18
Also bei mir hat der Filmfall durchaus den Eindruck hinterlassen, dass sich die Kripo für diesen Gerhard interessiert hat. Wie intensiv man dann tatsächlich gesucht hat - auch in anderen Kneipen gefragt etc. - wurde halt nicht dargestellt, aber das ist ja üblich in Filmfällen, dass nicht jede Arbeit der Kripo groß ausgewalzt wird...

Ich tue mich schwer bei der Vorstellung, dass dieser Gerhard die Kneipe verlassen haben soll, dem Kind aufgelauert, es in seine Gewalt gebracht, nach Hause oder sonstwo verschleppt, dort gesichert hat, dann in die Kneipe zurückgekehrt und bei der Suche geholfen; dann wieder nach Hause, Kind missbrauht und umgebracht, dann abgelegt...


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

28.10.2025 um 00:24
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Also bei mir hat der Filmfall durchaus den Eindruck hinterlassen, dass sich die Kripo für diesen Gerhard interessiert hat.
Ja natürlich interessiert man sich heute dafür.
Vielleicht weil die Umstände nie dokumentiert wurden und es aus heutiger Sicht schon nachprüfenswert wäre, ob und unter welchen Umständen sowohl das Gespräch der drei, wie auch die Nachsuche zustande kamen.

Deshalb besteht aber nicht der geringste Tatverdacht gegen Gerhard.
Man ist dieser Spur seinerzeit nicht nachgegangen oder hat dies aufgrund der Marginalität nicht aktenkundig vermerkt.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

28.10.2025 um 00:24
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Richtig,
Aber man hat ihn nicht aktiv gesucht geschweige denn gefahndet,
Deshalb weis auch heute keiner was über den. Das heißt aber nicht, das dessen Identität seinerzeit nicht hätte ermittelt werden können, wenn unbedingt gewollt.
Wenn die Wirtin nach ihm befragt wird, seinen Nachnamen nicht kennt, sogar zusagt, sich umhören zu wollen, dann sind all dies Versuche, ihn zu identifizieren. Da beißt also keine Maus den Faden ab, sie wurde ja nicht jetzt erst befragt (sofern sie nicht vielleicht sogar bereits verstorben ist).

Es ist darüber hinaus davon auszugehen, dass auch andere Gäste des "Thomas Eck" befragt wurden, wer "Gerhard" ist.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Klar, der KGB in der Neuköllner Eckkneipe
Wie absurd ist das denn?
So absurd eben, dass man Agenten da nicht verortet. Also der perfekte Ort, wo ein Agent nicht enttarnt wird - so in der Art, dass es dem Gerhard aber da dort jetzt etwas zu heiß wurde. Aber eben doch unwahrscheinlich, ich glaub es auch nicht. Eine Eckkneipe im Berliner Arbeitermilieu und etwaige Konversationen dort sind doch eher uninteressant.

Allenfalls dass da irgendwelche Unterlagen an "Gerhard" übergeben wurden und der das dann irgendwie weiter gab, könnte man sich vielleicht noch vorstellen. Aber dafür gibt es keinerlei Hinweise.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

28.10.2025 um 00:34
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Man ist dieser Spur seinerzeit nicht nachgegangen oder hat dies aufgrund der Marginalität nicht aktenkundig vermerkt.
Verstehe Deine Argumentation gerade nicht. Im Filmfall wird doch gezeigt, dass man sich 1973 nach ihm erkundigt hat? Die Spur ist halt ins Leere gelaufen. Weitere Details gab es halt nicht im Film. Und nun interessiert man sich wieder dafür und hat diesem "Gerhard" ziemlich Raum gegeben im Filmfall.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

28.10.2025 um 00:38
Zitat von sören42sören42 schrieb:Eine Eckkneipe im Berliner Arbeitermilieu und etwaige Konversationen dort sind doch eher uninteressant.
Bin ich mir gar nicht so sicher. Geheimdienste haben auch billig bezahlte Quellen, die einfach nur regelmäßige Stimmungsbilder sammeln und dafür mit geringen Beträgen entlohnt werden. Warum sollte man in einer Arbeiterkneipe nicht Meinungen zu tagesaktuellen Themen sammeln...
Hat aber wahrscheinlich nicht speziell hier mit dem Fall zu tun...
Trotzdem hat der Fall meiner Meinung nach etwas sehr ostentatives. Ein nacktes, genital verstümmeltes Kind direkt an einer Straße abzulegen. Noch deutlicher kann man nicht darstellen, dass ein gestörter Täter unterwegs ist.


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