Nala-Nyna schrieb:Zwar war Reiner laut FF noch nicht lange im Fußballverein, aber die Trainingszeiten waren (ebenfalls siehe FF) kein Geheimnis.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass das Auflauern im Park stattgefunden hat. Ist doch auch komisch, dass er sonst nie durch den Park geht und just am Abend seiner Ermordung das tut. Einen kleinen Streit unter Buben kann ich mir nicht als Grund vorstellen - außer es war doch ein größerer Konflikt als angedeutet.
Dass man aber ein als schüchtern und verschlossen bekanntes Kind im Vorfeld nach dem Training in einen Park lockt und (erfolgreich) darauf spekuliert, dass es niemandem davon erzählt, wäre für mich denkbar.
Selbstverständlich liegt das absolut im Bereich des Möglichen! Es könnte so gewesen sein. Allerdings waren die Umstände dazu (Winter, Kälte, Schneefall, Präsenz von anderen Menschen im Park) eher widrig für einen Täter der Reiner bewusst in den Park locken wollte. Für eine konkrete Verabredung gibt es bislang keine belastbaren Hinweise. Von daher gehe ich persönlich derzeit davon aus, dass die Abkürzung durch den Park von Reiner auf einem (für den Täter unberechenbaren) Zufall beruht, nicht aufgrund einer konkreten Verabredung. Ob der sportbezogene "Streit" der Jungen untereinander im Sportverein dazu den Ausschlag gab ist ebenso nur Spekulation. Laut Filmfall ist lediglich naheliegend, dass Reiner scheinbar allein sein wollte und auf die Begleitung seiner Freunde bewusst verzichtete. Mehr wissen wir dazu nicht sicher.
Nightrider64 schrieb:Sag mal willst Du das nicht verstehen: Ein Wirt einer Neuköllner Eckkneipe kann den Laden dicht machen, wenn sie jemanden gegen seinen Willen anschwärzt, ohne jegliche sonstigen stichhaltigen Verdachtsmomente.
Und nun ist gut damit.!
Ich möchte dich freundlich darauf hinweisen, dass mir dein Umgangston mit mir in deiner Aussage nicht gefällt und ich da einen etwas respektvolleren Umgang erwarte. Ich habe dich nicht persönlich angegriffen und nein, ich kann und will nicht verstehen, dass Wirte von Eckkneipen in Berlin lieber einen potenziellen Straftäter decken, als einen zahlenden Kunden zu verlieren, so wie du es scheinbar suggerieren möchtest, sofern ich dich da nicht falsch verstanden habe. Außerdem hast du auch in meinen Augen hier nicht zu entscheiden, wann es womit "gut ist". So ein Satz muss wirklich nicht sein.
Nightrider64 schrieb:Eine Co Op Tüte, wie Reiner sie für seine Sportklamotten nutzte war, nicht so cool.
Aber eine aus Sylt, oder die auf beiden Seiten unterschiedlich bedruckte aus Österreich, hatte nicht jeder.
Irgendwann Ende der 70er hieß das Motto dann " Jute statt Plastik"
Ja natürlich hat man generell lieber eine Tüte mit einem "coolen" Aufdruck verwendet. Aber ob der Täter in diesem Fall bewusst so auffällige Tüten zur Ablage von Reiners Kleidung verwendete, wage ich zu bezweifeln. Ich glaube nicht, dass wir es hier mit einem Sammler zu tun haben, der die Tüten ganz bewusst in einer persönlichen "Sammlung" hatte. Ich denke vielmehr, dass er den Tüten keine besondere Beachtung schenkte, sie einfach nur zur Wiederverwendung aufbewahrte und sie deshalb ohne jede Intention dazu einsetzte, die Kleidung Reiners zu entsorgen. Ich persönlich besitze auch noch Plastiktüten von früher. Was da draufgedruckt ist, interessiert mich eigentlich nicht. Ich habe sie nur zur Zwecke der Nutzung. Ich denke, dass könnte in diesem Fall beim Täter auch so gewesen sein.
chipie schrieb:Ich wusste nicht, dass die UHU/Feh-Tüte aus Österreich stammt. Die wäre dann - auch mit Riss - was besonderes gewesen. So wie eine Tüte aus den USA zu der Zeit.
Ja, die Tüte war schon ungewöhnlich. Aber ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob das dem Täter überhaupt bewusst war.
Nala-Nyna schrieb:Wenn sie die originalen Einkaufstüten zeigen, warum dann nicht auch die originale Chipstüte? Das wundert mich schon die ganze Zeit... warum sollte man eine falsche besorgen, wenn man die echte hat und diese Marke vielleicht bevorzug in dieser Wirtschaft verkauft wurde?
Das hat mich auch gewundert und ich finde das sehr merkwürdig. Entweder hat man die verbliebene, gefundene Chipstüte nicht asserviert und entsorgt (davon gehe ich aus) oder man wollte sie -aus welchen Gründen auch immer- nicht im Filmfall zeigen. Fakt ist, die gezeigte Tüte kann Reiner nicht bekommen haben. Die Marke wurde ja -wie schon mehrfach von mir geschrieben- erst ab Mitte 1992 erstmalig verkauft.
sören42 schrieb:Das sind mir ein paar Zufälle zuviel. Ich könnte mir vorstellen, dass man, weil die asservierten Täterhaare abhanden gekommen sind in über 50 Jahren (was natürlich trotzdem nicht passieren darf), mit der offenbar dennoch existenten DNA Schwierigkeiten hat.
So geht es mir in der Tat auch. Ich teile diesen Eindruck und finde die Umstände ebenfalls ziemlich außergewöhnlich.
321meins schrieb:genau, im Kinderheim aufgewachsen, und hat mit 19 Jahren schon einen Führerschein und Auto? Unwarscheinlich, und über eine DNA-Analyse wird ein Zusammenhang schon längst ausgeschlossen sein vermute ich
Ich sehe da ehrlich gesagt keinen Widerspruch. Das Fahrzeug muss ihm ja nicht zwangsläufig gehört haben. Es reicht ja, dass er einfach nur Zugriff darauf hatte. Ob nun beruflich oder privat. Auch ein Führerschein ist keine zwingende Voraussetzung. Er musste ja theoretisch "nur" damit fahren können. Ob dieser Zusammenhang tatsächlich bereits ausgeschlossen wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Darüber habe ich explizit bislang nichts finden können.
OpLibelle schrieb:Ich habe mir die beiden Podcast-Folgen inzwischen angehört, ich halte den Podcast für absolut seriös. Demnach hat Klaus Dieter S., als er 1976 wegen den Mordes an Kai Uwe in U-Haft war, den Mord an Reiner Koch gegenüber zwei Mithäftlingen gestanden. Die Angabe, dass er Gleisbauer war und Reiner ihn kannte und in der Mittagspause öfters besucht habe, stammt von S. selbst aus eben diesem Geständnis. S. hat auch wohl nie bestritten, dass er dieses Geständnis gemacht hat, sondern behauptet, er habe nur angeben wollen.
Ich finde den Podcast ebenfalls seriös und ich bin
@HolzaugeSHK sehr dankbar, diese Quelle aufgetan, zusammengefasst und hier im Thread geteilt zu haben! Man kann in diesem Fall mMn nicht ignorieren, dass jener Dieter S. während seiner Haft diese fallrelevanten Dinge von sich gegeben hat.
Nightrider64 schrieb:Gleisbauer war seinerzeit wie auch heute ein Knochenjob. Und nein, man hatte in der Regel kein Fahrzeug zur Verfügung.
An dieser Stelle möchte ich dich einmal freundlich darum bitten zu erläutern, wie du zu dieser Aussage kommst. Wieso sollte er als Gleisbauer keinen Zugriff auf z.B. ein Dienstfahrzeug (Lieferwagen, LKW etc.) gehabt haben? Stellst du das jetzt nur pauschal in den Raum oder hast du dafür belastbare Fakten oder persönliche Erfahrungen?
sören42 schrieb:(...) es ist nun aber wohl ziemlich unstrittig, dass Klaus Dieter S. zuvor in Berlin lebte, wo er ja auch im Kinderheim aufwuchs. Dass er mit 19 dann noch in Berlin arbeitete, klingt für mich ganz und gar schlüssig.
Exakt so sehe ich das auch. Ich habe keinerlei Anhaltspunkte finden können die dagegen sprechen.
sören42 schrieb:Und es ist für mich auch logisch, dass jemand nach dem Missbrauch und brutalen Mord an Reiner Koch gute Gründe hatte, um es mal gepflegt auszudrücken, seinen beruflichen Wirkungskreis (und womöglich leider nicht nur den!) zunächst in das Rhein-Main-Gebiet und dann nach Fulda zu verlegen.
Auch das. Ich denke, es könnte ihm nach einer möglichen Tat in Berlin zu "heiß" geworden sein und er verlegte seinen Lebensmittelpunkt in eine ganz andere Region um gewissermaßen nicht in den Fokus von möglichen Ermittlungen zu geraten, vielleicht auch neue Straftaten zu begehen.
Nightrider64 schrieb:warum wird dann ein Chipstüten Mann gesucht ?
Der Chipstütenmann (wobei es sich mMn um jenen ominösen "Gerhard" handelt) wird erst einmal als Zeuge gesucht. Im Moment ist er für die Ermittlungen auch zur Erfassung der Gesamtlage wichtig. Ob er irgendetwas mit der Tat zu tun hat, ist ja -im Moment zumindest- noch überhaupt gar nicht klar. Er kann aber in jedem Fall für dieses Verbrechen wichtige Erkenntnisse liefern.
Nightrider64 schrieb:Ansonsten warte ich immer noch auf Zitate im Sinne der Forenregeln hier
Der User
@HolzaugeSHK hat eine entsprechende Quelle inklusive Zusammenfassung geliefert. Es handelt sich nicht um eine im Forum unerwünschte oder regelwidrige Quelle, die mir darüber hinaus auch absolut seriös erscheint. Ich sehe da absolut keinen Verstoß gegen geltende Regeln. Im Gegenteil. Wir sollten dankbar sein, dass diese Quelle durch den User hier in diese Diskussion eingebracht wurde und damit neue Erkenntnisse in diesen Thread einfließen konnten. Zitate aus dieser Quelle, ein Transkript im Wortlaut 1:1 sind mMn nicht nötig.
Nightrider64 schrieb:Ich bin kein Freund davon so etwas von den Moderatoren hier klären zu lassen, ob es sich hier um eine Behauptung handelt, für die ein Zitat nötig ist auf Nachfrage.
Wenn ja, wie ich annehme, dann erwarte ich ein Zitat.
Ich habe da mal was irgendwo gehört reicht da nicht.
Es handelt sich hier offensichtlich um Erkenntnisse aus dem bereits regelkonform verlinkten, zusammengefassten und frei zugänglichen Podcast, so wie es z.B. auch schon im Thread zum Kriminalfall von Frauke Liebs ganz normal Usus ist. Es ist definitiv keine unbelegte Behauptung. Ob die Erkenntnisse um die es hier geht auch tatsächlich zutreffen, der Inhalt des Podcastes korrekt ist, das ist eine ganz andere Baustelle und da kannst du auch selbstverständlich gerne anderer Meinung sein. Aber die Quelle ist korrekt eingebracht und es wurde hier definitiv nicht irgendwas irgendwo gehört und behauptet.
TonyPetrocelli schrieb:Ich persönlich hoffe, das die Behörden diesbezüglich informiert sind und nochmals eingehend geprüft wird, warum ein rechtskräftig verurteilter Mörder, zu lebenslanger Haft verurteilter Mörder, trotz angeordneter Unterbringung in einem psychiatrischem Krankenhaus, frei herum läuft und sich Kindern nähern kann?
Das hoffe ich auch. Es wäre katastrophal wenn die EB da keine Kenntnis hätten und der Sachverhalt nicht in Ermittlungen einbezogen wird.