JamesRockford schrieb:Ich habe mir den xy Filmbeitrag nochmal angesehen. Bei der Suche der Eltern waren im Hintergrund Personen, über die die Mutter sinngemäß sagte, dass sich Reiner niemals mit denen abgegeben hat. Das war wahrscheinlich dramaturgisch so gewählt worden, um die soziale Situation darzustellen. Wobei ich mich auch gefragt habe, ob sich im Winter bei Schnee nach Sonnenuntergang so viele Leute im Park aufgehalten haben. Auch wenn das Geld nicht fürs Thomas-Eck reicht, so könnte man ja auch zu Hause am Küchentisch sitzen.
Ich finde diese Szene im Filmfall ziemlich merkwürdig, da man nur ziemlich unverständliches Gerede im Hintergrund vernimmt, jedoch keine Personen gezeigt werden. Wenn es diese Personen gegeben haben sollte, sie sich regelmäßig auch bei Eiseskälte und Schnee im Park aufhielten/trafen und/oder Obdachlose, Dealer oder einfach nur Jugendliche die dort gemeinsam trinken wollten waren, dann sind die doch nicht per se unverdächtig. Wenn es ein Zufallstäter war, könnte er ja theoretisch dort gewesen sein, als Reiner durch den Park heimging. Das der Vater im Beitrag diese Leute ansprechen will, die Mutter ihn davon aber abhält und niemand gezeigt wird, kann ich mir nur damit erklären, dass die EB einen Zufallstäter im Park -warum auch immer- generell ausschließen oder man das tatsächlich nur für den Filmbeitrag "erfunden" hat, um zu zeigen das Reiner nie die Nähe zu fremden Menschen gesucht hätte sondern sich ausschließlich mit ihm bekannten Personen abgegeben hätte.
sören42 schrieb:Ich vermute, dass der Vater um die Uhrzeit, wo RK die Wohnung verließ, um sich zum Training zu begeben, für gewöhnlich in der Kneipe aufhältig war. Unabhängig davon, dass er an dem Tag gar nicht gearbeitet hatte, weil ein Kollege fehlte.
Das denke ich auch. Er kam an diesem Tag zwar früher von der Arbeit in die Kneipe, wäre aber wahrscheinlich um die Uhrzeit wo Reiner dort eintraf auch bei einem regulären Arbeitstag anzutreffen gewesen. Damals gab es ja auch keine mobile Kommunikation. Da muss Reiner gewusst haben, dass er seinen Vater um die Uhrzeit wahrscheinlich antreffen wird, wenn er nicht daheim ist.
Sabor schrieb:In der Reichssportfeldstraße (die heutige Flatowallee), gab es damals direkt an der Ecke vor dem S-Bahnhof ein kleines Polizeirevier, an das ich mich noch erinnere. Wenn der besagte Beamte also um 3:00 Feierabend machte, kommt es gut hin, daß er um 3:10 (wie in AZ XY angegeben) die Leiche in der Stadionallee entdeckte.
Die Arbeitszeit dieses Polizisten ist für mich ziemlich unglaubwürdig. Ein normales Schichtende gegen 3 Uhr in der Nacht ist ja wenig sinnvoll. Entweder hat der Polizist also noch Überstunden gemacht (weil er vielleicht noch Berichte schreiben musste oder einen längeren Einsatz hatte) oder er war nach Schichtende noch woanders, bevor er die Stadionallee befuhr. Mal ganz wild ins blaue spekuliert: Kann man ihn denn als Täter definitiv ausschließen?
JamesRockford schrieb:Das sind üble Arbeitszeiten, aber das tut auch nichts zur Sache. Man muss dankbar sein, dass jemand nach einem harten Arbeitstag nicht gedacht hat: "Soll sich ein anderer darum kümmern."
Ich war viele Jahre ehrenamtlich im Rettungsdienst und arbeite auch heute noch in einer sehr großen Klinik. Da gilt für mich wie auch für die Kollegen/Kolleginnen von Hilfsorganisationen, Feuerwehr, THW oder Polizei klar das man auch nicht nach Dienstschluss hilflose Personen, Straftaten oder sonstige Notlagen ignoriert. Wer sowas macht, hat definitiv den falschen Job gewählt. Ich war schon mehrmals in meiner Freizeit Ersthelfer und habe Straftaten der Polizei gemeldet. Ich denke das ein Polizist das auch tun würde und er deshalb auch korrekterweise die Situation überprüft hat, sollte er nicht selbst involviert sein.
HolzaugeSHK schrieb:Ich erweitere den Kreis der Verdächtigen, könnte der Täter aus dem Umfeld der Sporthalle (Verein) kommen, vielleicht ein Trainer oder Sportler, auch einer anderen Sportart? Nicht umsonst haben die EB/OFA dies vielleicht auch so gesehen. Nach Fund einer DNA wurde der Sohn eines ehem. Boxtrainers um Abgabe einer Speichelprobe gebeten. Dieser Verdacht konnte allerdings entkräftet werden.
Ein sehr guter Gedanke! Das Umfeld eines Sportvereines hat ja schon öfter Straftäter hervorgebracht, die Missbrauch an anderen Vereinsmitgliedern begangen haben. Warum nicht also auch in diesem Fall? Einem anderen Vereinsmitglied z.B. einem Trainer hätte Reiner sicher vertraut. Auch wenn der Boxtrainer entlastet werden konnte heißt das ja nicht, dass nicht ein anderes Vereinsmitglied als Täter in Frage kommt.
HolzaugeSHK schrieb:Hat die Polizei ähnliche Verbrechen überprüft, gibt es Querverbindungen zu diesen beiden Fällen?
Ich hoffe, dass die EB immer mögliche Verbindungen zu anderen Kriminalfällen prüfen. Ob das auch in diesem Fall geschehen ist, entzieht sich mangels Mitteilung darüber unserer Kenntnis, allerdings wären die EB gut beraten diese Überprüfungen zu tätigen. Keine Frage!
HolzaugeSHK schrieb:Ein Täter wird doch nicht nur einmal eine solche grausame Tat begehen, hat er Jahre später noch einmal gemordet?
Ich hatte ja auch schonmal vermutet und hier geschrieben, dass ich es persönlich für relativ unwahrscheinlich halte, dass der Täter ausschließlich diese eine Tat beging und sonst vor und nach der Tat nie auffällig wurde bzw. Delikte beging, wo kein Täter ermittelt wurde. Er kann z.B. Tiere gequält, Kinder/Jugendliche und/oder Frauen oder Männer sexuell belästigt haben ohne das es zu einer Anzeige kam. Vielleicht hat er sich auch an seinen eigenen Kindern vergangen. Das Ausmaß der Tat (Verstümmelung, Missbrauch, Mord) lässt auf eine sehr hohe kriminelle Energie und abnorme, perverse Phantasien des Täters schließen. Solche Täter werden mMn nicht nur ein einziges Mal versuchen und umsetzen, diese Dinge auszuleben. Es würde mich deshalb sehr wundern, wenn der Täter nur diese eine Tat begangen hat.