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Vermisstenfall Lothar Demel

153 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Mann ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 11:17
Zitat von StefanXXXStefanXXX schrieb:Was mich auch noch stutzig macht: Wo wollte er dann eigentlich in Augsburg übernachten? Ist dazu irgendwas bekannt? Denn bis 9 Uhr morgens im Freien rumlungern ist ja auch kein wirklich guter Plan. Oder hat er in dem Moment in seinem Zustand gar nicht so weit gedacht?
Nach dem XY-Film schätze ich Demel so ein, dass er nicht der Typ ist, der sich allzu viele Gedanken um so etwas wie eine Übernachtungsmöglichkeit macht. "Zur Not penn ich in der Kneipe/Disko im Getränkelager oder lade mich selbst bei einer Bekanntschaft ein und penn da halt aufm Sofa. Wird schon irgendwie klappen!", so wird´s evtl. gewesen sein.

Dieses "wird schon irgendwie klappen" beschreibt sein damaliges Leben ja auch ganz gut. Naiv optimistisch.


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 11:21
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:
Zitat von MinnaEvaMinnaEva schrieb:Also ob er wirklich mitgefahren ist kommt nur vom Freund - sprich Hin - und Rückweg gibt's keine anderen Zeugen?
In der Nachbesprechung mit dem Kommissar wurde ausdrücklich gesagt, dass es a) keine Anzeichen dafür gibt, dass die Erzählung des Freundes nicht stimmt und b) dass man den Freund nicht im Verdacht hat. Von daher glaube ich schon, dass das, was im Film über diese Fahrt nach Augsburg gezeigt wurde, auch von den Ermittlern als wahrscheinlich zutreffend eingestuft wird.
Das ist in der Form so nicht ganz richtig.
O-Ton:
Cerne:
Der vermisste Lothar Demel hatte am Tag seines Verschwindens ja sein Handy dabei gehabt. Ließ sich das nicht orten?

KHK Köhler:
Also bei den ersten Ermittlungen ging man Anfangs noch nicht von einer Gefährdung für Leib und Leben aus, deshalb bestand zunächst auch keine Notwendigkeit für solch eine Maßnahme.
Ausserdem war diese Form der Datenabfrage im Jahr 2000 technisch noch nicht so ausgereift wie es heutzutage ist und später hatten wir dann nicht mehr die Möglichkeit dazu.
Leider haben auch die Nachforschungen in seinen bevorzugten Lokalen in Augsburg keine weiteren Hinweise auf seinen Verbleib ergeben.

Cerne:
Also weiß bis heute niemand was er gemacht hat nachdem er aus dem Auto gestiegen ist.
Alles beruht ja auf der Aussage seines Freundes mit dem er an diesem Tag unterwegs war.
Wurden seine Schilderungen - ich gehe mal davon aus - auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft?

KHK Köhler:
Ja, selbstverständlich. Das Auto des Freundes wurde auch nachträglich spurentechnisch untersucht.
Die Untersuchung ergab aber keine Hinweise darauf, dass die Schilderungen des Freundes nicht zutreffend wären oder, dass es sich möglicherweise anderes abgespielt haben könnte.
Quelle: XY

Die Aussage ist, dass diese Untersuchung keine Hinweise ergab, nicht, dass es generell keine Hinweise oder Anzeichen für Unstimmigkeiten in der Aussage gab.
Alleine, dass es eine spurentechnische Untersuchung des Autos gab, läßt ja vermuten, dass es dafür auch einen begründeten Anlass gab - ohne würden solche Maßnahmen weder durchgeführt, noch bewilligt.
Auch, dass der Freund ausdrücklich nicht im Verdacht steht, wurde nirgendwo gesagt. Das mußt du verwechselt haben.
Im Umkehrschluß heißt das natürlich auch nicht, dass die Polizei den Freund für verdächtig hält oder halten muß.


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 12:10
@MelodyLee

Danke für die Info.

Ich frage mich ja, warum man diese Handydaten quasi nicht vorsorglich gesichert hat - gerade weil es sie ggfls gegeben hätte damals..
Und sei es nur fürs Bewegungsprofil, um den Freund " zu entlasten".


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 12:26
Zitat von MaLe8MaLe8 schrieb:Nach dem XY-Film schätze ich Demel so ein, dass er nicht der Typ ist, der sich allzu viele Gedanken um so etwas wie eine Übernachtungsmöglichkeit macht. "Zur Not penn ich in der Kneipe/Disko im Getränkelager oder lade mich selbst bei einer Bekanntschaft ein und penn da halt aufm Sofa. Wird schon irgendwie klappen!", so wird´s evtl. gewesen sein.
Ja, das beschreibt es ganz gut. Irgendwie hat der sich immer und überall durchgewurstelt, ist doch immer irgendwie durchgegangen. Und wie sehr er damit Freunde und Bekannte und v.a. auch sein Frau nervt und denen Unnötigkeiten abverlangt, wenn die für ihn die Kohlen aus dem Feuer holen müssen, schien ihm auch irgendwie egal zu sein. Ich schätze ihn zumindest wie er im Film gezeigt wurde auch so ein, dass der keinerlei Hemmungen hatte, mitten in der Nacht bei einem entfernten Kumpel zu klingeln und zu verlangen, dass der ihm sein Sofa zur Verfügung stellt....
Zitat von MinnaEvaMinnaEva schrieb:Ich frage mich ja, warum man diese Handydaten quasi nicht vorsorglich gesichert hat - gerade weil es sie ggfls gegeben hätte damals..Und sei es nur fürs Bewegungsprofil, um den Freund " zu entlasten".
Weil man das aus Datenschutzgründen nicht darf. Solange kein begründeter Verdacht vorliegt, dass eine Gefahr für die Person besteht, kann die Polizei doch nicht einfach mal Daten erheben und speichern, für den fall, dass er doch nicht mehr auftaucht.
Aus der Sicht von damals, gleich nach dem Verschwinen, war es sicherlich zunächst nicht unwahrscheinlich, dass er irgendwo versackt ist und nach ein paar Tagen reuig wieder zu Hause aufschläg oder dass er sich freiwillig dauerhaft abgesetzt hat. Und das wäre juristisch gesehen erst mal sein Recht, das zu tun, da kann die Polizei nicht einfach anfangen zu ermitteln.
Problematisch wird es halt ert, wenn er bestimmten Verpflichtungen (Kreditraten, Arbeitsleistung, andere Rechnungen, später auch Unterhalt für das Kind etc.) nicht mehr nachkommt. Aber das sind auch erstmal nur zivilrechtliche Ansprüche, die beid en Gläubigern zunächst mal anfallen und von ihnen dann durhgesetzt werden müssen. Und selbst dann rennt die Polizei nicht los und sucht nach jemanden, nur weil er 6 Monate seine Kreditraten nicht gezahlt hat und die Bank gerne ihr Geld hätte.


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 12:26
Zitat von MinnaEvaMinnaEva schrieb:Ich frage mich ja, warum man diese Handydaten quasi nicht vorsorglich gesichert hat - gerade weil es sie ggfls gegeben hätte damals..Und sei es nur fürs Bewegungsprofil, um den Freund " zu entlasten".
Wie gesagt, die Polizei sucht normalerweise nicht nach vermissten Erwachsenen und ergreift auch nicht anlasslos irgendwelche Maßnahmen.
Die Vermisstenmeldung - wir wissen garnicht, wann, wie und durch wen die gemacht wurde - wird erstmal zur Kenntnis genommen und erst, beim Verdacht, dass die vermisste Person in "Gefahr" ist, wird eine Fahndung eingeleitet bzw. eine Ermittlung begonnen.
In diesem Fall hier wird entsprechend Zeit vergangen sein, bis überhaupt ermittelt wurde.


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 12:31
Zitat von GrillageGrillage schrieb:
Zitat von MaLe8MaLe8 schrieb:Nach dem XY-Film schätze ich Demel so ein, dass er nicht der Typ ist, der sich allzu viele Gedanken um so etwas wie eine Übernachtungsmöglichkeit macht. "Zur Not penn ich in der Kneipe/Disko im Getränkelager oder lade mich selbst bei einer Bekanntschaft ein und penn da halt aufm Sofa. Wird schon irgendwie klappen!", so wird´s evtl. gewesen sein.
Ja, das beschreibt es ganz gut. Irgendwie hat der sich immer und überall durchgewurstelt, ist doch immer irgendwie durchgegangen. Und wie sehr er damit Freunde und Bekannte und v.a. auch sein Frau nervt und denen Unnötigkeiten abverlangt, wenn die für ihn die Kohlen aus dem Feuer holen müssen, schien ihm auch irgendwie egal zu sein. Ich schätze ihn zumindest wie er im Film gezeigt wurde auch so ein, dass der keinerlei Hemmungen hatte, mitten in der Nacht bei einem entfernten Kumpel zu klingeln und zu verlangen, dass der ihm sein Sofa zur Verfügung stellt....
Da stimme ich Euch völlig zu. Aber das macht in meinen Augen die Möglichkeit durchaus wahrscheinlich, dass er eben niemanden zum Übernachten gefunden hat und dann womöglich versucht hat von Augsburg aus doch noch nach Hause zu kommen.


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 12:35
Zitat von StefanXXXStefanXXX schrieb:Da stimme ich Euch völlig zu. Aber das macht in meinen Augen die Möglichkeit durchaus wahrscheinlich, dass er eben niemanden zum Übernachten gefunden hat und dann womöglich versucht hat von Augsburg aus doch noch nach Hause zu kommen.
Andererseits ist der für einen "Anhaltermörder" jetzt auch kein leichtes Opfer. Allein schon wegen seiner Köperfülle würde ich denken, dass er eher schwer zu überwältigen gewesen ist, selbst wenn er deutlich angetrunken war.
Und als Mann ist er eben auch kein typisches Opfer eines Anhaltermörders, auch wenn es natürlich nicht völlig ausgeschlossen ist, dass es auch solche gibt, die es auf männliche Opfer angesehen haben.


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 12:38
Zitat von StefanXXXStefanXXX schrieb:Was mich auch noch stutzig macht: Wo wollte er dann eigentlich in Augsburg übernachten? Ist dazu irgendwas bekannt? Denn bis 9 Uhr morgens im Freien rumlungern ist ja auch kein wirklich guter Plan.
Wenn die Schilderung des Freundes stimmen, dann kann man davon ausgehen, dass LD in seinem Zustand eher hat trinken wollen. Dann bräuchte man auch nicht zwingend eine Unterkunft und könnte einfach bis in die Morgenstunden in Kneipen verbringen.


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 12:44
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Auch, dass der Freund ausdrücklich nicht im Verdacht steht, wurde nirgendwo gesagt. Das mußt du verwechselt haben.
Ja, stimmt - ich weiß nicht, woher ich das habe, es wird tatsächlich nicht gesagt.
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Die Aussage ist, dass diese Untersuchung keine Hinweise ergab, nicht, dass es generell keine Hinweise oder Anzeichen für Unstimmigkeiten in der Aussage gab.
Dass man das überprüft hat ist logisch. Nur hat die Überprüfung dann eben keinen Verdacht ergeben. Und das, also das Ergebnis, ist wichtig, nicht was vielleicht zwischenzeitlich mal im Raum stand.


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 13:16
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Dass man das überprüft hat ist logisch. Nur hat die Überprüfung dann eben keinen Verdacht ergeben. Und das, also das Ergebnis, ist wichtig, nicht was vielleicht zwischenzeitlich mal im Raum stand.
Was mich halt bei der Darstellung des Freundes in dem Film irritiert hat, war, dass er gleich zweimal der Freundin von Demel seltsame Komplimente gemacht hat, was auf mich irgendwie so wirkte, als wolle er sie angraben. Es was so ein Zwischending zwischen "den Freund ermahnen, er soll netter zu der Frau sein" und "Nimm mich, ich würde Dich besser behandeln als er". Das fand ich sehr strange!
Wenn damit nur zum Ausdurck gebracht werden sollte, dass auch den Freunden aufgefallen ist, dass Demels Verhalten gegenüber seiner Frau für diese schwer zu ertragen ist, dann hätte man das dramaturgisch besser zwei verschiedenen Personen in den Mund gelegt. Beim Grillen war ja z.B. noch ein dritter Freund dabei oder er hat auch mit dem Automatenfüller über privates gesprochen.
Aber so wie es dargestellt wurde, wirkte es auf mich wie ein Angraben der Frau des besten Freundes, noch dazu in dessen Beisein.

Und wenn auf der BKA-Seite gfragt wird, ob sich jemand dran erinnern kann, ob Demel bei dem Schießwettbewerb anwesend war:
Können Sie sich an die Anwesenheit von Lothar Leopold DEMEL auf einem Schießwettbewerb in Traunstein erinnern?
Quelle: https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit/Fahndungen/Personen/Vermisste/Demel/Personenfahndung_DEMEL.html

impliziert das ja schon gewissen Zweifel an der Aussage des Freundes. Denn so wie es in Aktenzeichen XY dargestellt wurde (und das beruht denke ich auf der Aussage des Freundes), war Demel ja eben nicht auf dem Schießwettbewerb sondern hat sich gleich bei der Ankunft verdrückt und ist erst wieder aufgetaucht, als die Rückfahrt anstand. Er wollte bei der Ankunft "nur noch schnell zunächst ein Bierchen holen" und kam dann betrunken mit Schnaps und Bier für die Rückfahrt im Gepäck wieder angeschwankt.
Da hätte ich eher die Frage erwartet, ob irgendein Kioskbesitzer oder Kneipenwirt aus Traunstein sich erinnert, Demel an dem Tag bewirtet oder ihm Alkohol verkauft zu haben und nicht, ob ihn jemand auf dem Schießwettbewerb gesichtet hat.


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 13:22
Zitat von duvalduval schrieb:Somit bleibt der Moment des Ausstiegs am Königsplatz die letzte gesicherte Spur ohne bestätigte Zeugen für das weitere Geschehen.
Ich glaube nicht, dass man dies als gesichert ansehen kann.


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 13:39
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Dass man das überprüft hat ist logisch. Nur hat die Überprüfung dann eben keinen Verdacht ergeben. Und das, also das Ergebnis, ist wichtig, nicht was vielleicht zwischenzeitlich mal im Raum stand.
Jein, das Ergebnis ist, im Auto ließen sich zum Zeitpunkt der Untersuchung keine Spuren finden die etwas anderes als die Aussage belegen, richtig.
Damit ist die Aussage aber nicht belegt, sondern es ist lediglicht klar, dass sie nicht widerlegt werden konnte. Deine Schlußfolgerung geht etwas zu weit, darauf wollte ich hinaus.


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 13:41
Zitat von MelmanMelman schrieb:
Zitat von StefanXXXStefanXXX schrieb:Was mich auch noch stutzig macht: Wo wollte er dann eigentlich in Augsburg übernachten? Ist dazu irgendwas bekannt? Denn bis 9 Uhr morgens im Freien rumlungern ist ja auch kein wirklich guter Plan.
Wenn die Schilderung des Freundes stimmen, dann kann man davon ausgehen, dass LD in seinem Zustand eher hat trinken wollen. Dann bräuchte man auch nicht zwingend eine Unterkunft und könnte einfach bis in die Morgenstunden in Kneipen verbringen.
Bis um 9 Uhr morgens in Kneipen halte ich aber eher für unwahrscheinlich. Bin schon länger nicht mehr im Nachtleben aktiv, aber machen die nicht irgendwann um 5 oder so spätestens zu?


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 13:45
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Andererseits ist der für einen "Anhaltermörder" jetzt auch kein leichtes Opfer. Allein schon wegen seiner Köperfülle würde ich denken, dass er eher schwer zu überwältigen gewesen ist, selbst wenn er deutlich angetrunken war. Und als Mann ist er eben auch kein typisches Opfer eines Anhaltermörders, auch wenn es natürlich nicht völlig ausgeschlossen ist, dass es auch solche gibt, die es auf männliche Opfer angesehen haben.
Das stimmt. Aber so gesehen, ist er ja für gar niemanden ein leichtes Opfer mit seinen 115 kg. Und wenn er schon in einem Auto sitzt, ist er auf jeden Fall zumindest ein leichteres Opfer wie wenn die Tat in irgendeiner Wohnung oder vor einer Kneipe oder so stattgefunden hätte, denn dann ist es ja noch schwieriger seine Leiche zu verbringen.


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 14:00
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Und wenn auf der BKA-Seite gfragt wird, ob sich jemand dran erinnern kann, ob Demel bei dem Schießwettbewerb anwesend war:
Können Sie sich an die Anwesenheit von Lothar Leopold DEMEL auf einem Schießwettbewerb in Traunstein erinnern?
Quelle: https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit/Fahndungen/Personen/Vermisste/Demel/Personenfahndung_DEMEL.htmlimpliziert das ja schon gewissen Zweifel an der Aussage des Freundes. (...) Da hätte ich eher die Frage erwartet, ob irgendein Kioskbesitzer oder Kneipenwirt aus Traunstein sich erinnert, Demel an dem Tag bewirtet oder ihm Alkohol verkauft zu haben und nicht, ob ihn jemand auf dem Schießwettbewerb gesichtet hat.
In der Tat sehr komisch, im Film wurde ja ganz eindeutig gezeigt, dass Demel nicht beim Schießen anwesend war, sondern irgendwo anders in der (näheren) Umgebung.

Vlt. will das BKA mit der Frage ja auch klären, ob Demel NICHT auf dem Schießwettbewerb war, d.h. dem Freund in den Stunden der Abwesenheit von D. dann natürlich auch keinerlei Äußerungen hinsichtlich eines Planes mit Bezug nach Augsburg oder Wesensveränderungen etc. bei diesem aufgefallen sein können.

Interessant wäre es auch das Zeitfenster zu erfahren, in dem Demel in Traunstein unterwegs gewesen sein müsste. Das müssten ja schon ein paar Stunden gewesen sein, man fährt ja nicht nur für 1 Stunde Wettbewerb 280 km einfache Strecke.

Weiß denn jemand hier, wie so sein Wettbewerb zeitlich angelegt ist, bzw. abläuft? Ist das eher ein ganzer Tag oder sind das eher nur 2 Stunden?


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 15:24
Zitat von WMWM schrieb: Ob das mit dem Hauskauf vielleicht eher ihr Traum war als seiner? Selbst wenn er der sparsamsten Menschen der Welt gewesen wäre, wäre das Projekt bei seinem mutmaßlichen Gehalt nicht ohne gewesen.
Er schien schon sehr stolz auf Haus, Hof, Frau und Grill gewesen zu sein - und es war vor 25 Jahren sicher so, dass die Banken auch noch sehr viel großzügiger finanziert haben - am Ende des Tages sind es ja Verkäufer. Dann das Kind, Frau arbeitet nur Teilzeit, Kind kostet Geld ... schon ist die Sache nicht mehr so rosig.
Zitat von WMWM schrieb:Meine Überlegung zielt auch darauf ab, ob er möglicherweise eine Tendenz hatte, es ihr Recht machen zu wollen und es ehrlicher gewesen wäre, zu sagen, dass ihm das mit dem Hauskauf eine Nummer zu groß ist.
Es gibt viele Leute, die sich beim Hauskauf gnadenlos überschätzen. Erstaunlicherweise glauben auch immer viele Leute aus dem Billiglohnbereich, dass sie sich "hocharbeiten" können. Vielleicht ist das einfach ein Schutzmechanismus, um die eigene Lage besser herzustellen, aber ich habe das auch bei der Arbeit sehr oft, dass die eigene Perspektive viel rosiger eingeschätzt wird, als sie ist.
Zitat von duvalduval schrieb:Vielleicht wollte Demel einfach mal einen kompletten Neuanfang wagen raus aus den Schulden, rein ins Abenteuer Ausland. Klingt verlockend wobei: Spurlos abtauchen ist schwerer als man denkt. Irgendwo bleibt fast immer eine Spur zurück.
Das Problem ist: Jeder Arbeitsmarkt funktioniert nach den gleichen Prinzipien. Er hatte ja keinerlei Alleinstellungsmerkmale, die ihn für einen ausländischen Arbeitsmarkt irgendwie attraktiver machten als für den deutschen.
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:weit gekommen dürfte er mit seinen kaum vorhandenen finanziellen Möglichkeiten und seiner seltsamen Lebenseinstellung aber kaum.Und wenn er dann eventuell noch nicht mal entsprechende Fremdsprachenkenntnisse (Traumland Spanien wäre ja spanisch Voraussetzung) hatte wäre er m.E. hoffnungslos verloren gewesen.
Ja - es ist oft so ein Sehnsuchtsort und so Gedanken, die sich da verfestigen. Ich kenne auch eine langzeitarbeitslose Frau, die seit Jahren darüebr spricht, nach Griechenland auswandern zu wollen. Es gibt aber gar keine konkreten Pläne, sie kann z.B. noch immer kein Griechisch, aber sie ist sehr überzeugt davon, dass es passiert. Ich glaube, dadurch tröstet sie sich selbst über die hiesige Perspektiv-
losigkeit hinweg. In unserer ländlichen Region ist der Arbeitsmarkt für sie ausgelutscht, sie hat irgendwie schon überall mal gearbeitet und ist schon überall gescheitert.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Irgendwie kam er aber in dem Film auch nicht so rüber, wie ein Mann, der sein Leben "auf die Reihe kriegt" und daher würde ich annehmen, immer natürlich vorausgesetzt diese Charakterisierung ist zutreffend, dass er selbst bei einem tatsächlich unternommenen "Ausbruchsversuch" ins Ausland dort eher heute als morgen gescheitert und wieder zurückgekommen wäre.
Er war irgenwie wie so ein typisches erwachsenes Kind, das erst mal macht, dann upppss ... feststellt, dass es nicht so hinhaut und sich dann (mehrfach) von seinen Eltern finanziell aus dem Schlamassel wieder raushauen lässt. So auch die Hobbys, die ja auch kostspielig waren. Wenn ich nicht klar komme, wären erst mal die Stromfresser (Terrarien) und der Hund dran gewesen. Da wurde ja auch nicht taktisch vorgegangen, um das Problem in den Griff zu bekommen.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Es wundert mich auch sehr, und normalerweise warne ich ja auch immer gerne davor, in XY-Filme irgendwie zu viel rein zu interpretieren.Aber irgendwie wird diese Beziehung wie auch sein ganzes Leben so "verkorkst" dargestellt, dass man irgendwie den Eindruck hat, da wäre alles irgendwie schief gelaufen und als würde man gar keinen Weg mehr sehen, wie das wieder eingerenkt werden kann: Kein Geld, die Beziehung nicht gerade doll, Alkohol spielt eine größere Rolle als gut ist, beruflich eher mau....
Die Frage ist, ob er das auch so sah: feste Arbeit, nettes Haus, gesundes Kind, hübsche Frau. Der Film hat sehr deutlich gemacht, dass es eben vielschichtige Probleme gab, die allesamt ein Motiv bieten könnten.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb: Einzig positiver Aspekt ist aber wohl sein gutes Verhältnis zu seinem kleinen Sohn. Und gerade das würde dann wieder gegen einen Suizid oder ein durchdachtes (!) Ausbrechen aus seinem Leben sprechen.
Er war ja an dem Tag, als er verschwand, betrunken. Wer weiß, was im Hintergrund für Probleme drohten (Geldverleiher, etc.). Da okmmt man schon mal in einen Tunnel.
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Ein Verbrechen scheint mir hier auch am wahrscheinlichsten. Dass er noch lebt, davon geht glaube ich ich kaum noch jemand aus. In vergleichbaren Fällen denken ja viele an ein freiwilliges Untertauchen, was ich meist skeptisch sehe.
Die Frage ist nur das Motiv. War er in etwas verstrickt? Aber in Augsburg? Die Familie hätte ja auch gemerkt, wenn der da oft hingefahren wäre.
Zitat von sakurosakuro schrieb:Interessant wäre auch die Frage, ob die geplante Hundevermittlung nur eine künstlerische Freiheit war, um zu suggerieren dass der Verschwundene auf der Suche nach einem Nebeneinkommen war, oder ob es handfeste Bemühungen in der Richtung gab. Eventuell liegt ja auch hier der Schlüssel zur Lösung des Falles.
So Leute haben ja oft solche "ulkigen" Ideen, wie man ohne großen Aufwand "das große Geld" verdienen kann. Prinzipiell hätte der rationale Mensch versucht, 1-2 Zimmer unterzuvermieten, die Frau hätte aufgestockt, er hätte die teuren Hobbys reduziert und sich einen Nebenjob gesucht (Zeit hatte er ja). So hätte reflektierte erwachsene Problemlösung ausgesehen. Noch reflektiertere Leute hätten das Haus zu dem Preis gar nicht gekauft.
Zitat von swinedogswinedog schrieb: War das die Szene beim Grillen, wo er meinte, dass er sich mit 45 oder so in Spanien zur Ruhe setzen will? Was mir beim Anschauen spontan durch den Kopf ging dabei: Dummes Gewäsch eines nervtötenden Verlierers, der sich allen Menschen in seinem Umfeld gegenüber merkwürdig verhält - passt ins Bild.
s.o., oder Fantasieperspektive, um sich selbst eine Perspektive zu geben. Es gibt viele Leute, die sich irgendwas einreden. Dann gibt es noch die Blender ... nettes Haus, nette Party und dann will ich nach Spanien, nächster Schritt auf der Leiter nach oben.
Zitat von MinnaEvaMinnaEva schrieb:Ich frage mich ja, ob er wirklich ohne Führerschein Automaten aufgefüllt hat ...
Das frage ich mich auch. Die einzige Erklärung wäre, dass es in dem Jahr noch mehr Münzzahler gab und es zum Sicherheitsprotokoll der Firma gehörte, dass man das Geld zu zweit leert, beim Auffüllen. Gerade mal gegooglt, die Umstellung auf bargeldlos kam 2007 flächendeckend. Davor kann es schon aus Unterschlagungsprophylaxe und aus Sicherheit für den Mitarbeiter usus gewesen sein, zu zweit aufzufüllen.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Aber es könnte doch sein, dass er einen netten Arbeitgeber hatte. Nun war L. den Führerschein los für 1-3 Monate, aber der Arbeitgeber wollte oder konnte ihn nicht rausschmeissen deswegen, und hat gesagt, dann hilf eben dem Kollegen Sowieso mit - vielleicht unter Reduktion der Bezüge.
Kommt auf die Abläufe (s.o). an. Vermutlich ist das Auffüllen in ein paar Minuten erledigt, die Fahrt von Automat zu Automat wird der große Zeitfresser sein. Dafür dann aus "Nettigkeit" zwei Leute beschäftigen, wo einer gereicht hätte - das macht keine Firma lang.
Zitat von MaLe8MaLe8 schrieb:Nach dem XY-Film schätze ich Demel so ein, dass er nicht der Typ ist, der sich allzu viele Gedanken um so etwas wie eine Übernachtungsmöglichkeit macht. "Zur Not penn ich in der Kneipe/Disko im Getränkelager oder lade mich selbst bei einer Bekanntschaft ein und penn da halt aufm Sofa. Wird schon irgendwie klappen!", so wird´s evtl. gewesen sein.
Das ganze wirkt ja auch aus dem Ärmel geschüttet: Ich fahre mit meinem Freund zu dessen Schießturnier. Dann gehe ich gar nicht rein, sondern betrinke mich (warum bin ich mitgefahren? Ich hätte daheim bei Aldi auch eine Flasche Vodka kaufen können). Dann schlafe ich ein und beschließe spontan, in Augsburg auszusteigen. Da macht man sich keine Gedanken um die Übernachtung. Vermutlich hat man auch gehofft, bei alten Bekannten eine Runde auf der Couch nächtigen zu können. Zur Not hält man sich bis um 9 Uhr wach. Da kommt ja das "Taxi".
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Andererseits ist der für einen "Anhaltermörder" jetzt auch kein leichtes Opfer. Allein schon wegen seiner Köperfülle würde ich denken, dass er eher schwer zu überwältigen gewesen ist, selbst wenn er deutlich angetrunken war. Und als Mann ist er eben auch kein typisches Opfer eines Anhaltermörders, auch wenn es natürlich nicht völlig ausgeschlossen ist, dass es auch solche gibt, die es auf männliche Opfer angesehen haben.
Da fehlt (1) irgendwie das Motiv und (2) es war mitten in der Stadt. Klar, eine weniger digitalisierte Zeit, aber für jemand, der ihn aufgabelt, ein riesiges Risiko, dass er und das spätere Opfer gesehen werden.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Was mich halt bei der Darstellung des Freundes in dem Film irritiert hat, war, dass er gleich zweimal der Freundin von Demel seltsame Komplimente gemacht hat, was auf mich irgendwie so wirkte, als wolle er sie angraben. Es was so ein Zwischending zwischen "den Freund ermahnen, er soll netter zu der Frau sein" und "Nimm mich, ich würde Dich besser behandeln als er". Das fand ich sehr strange!
Das stimmt, vielleicht ein Hinweis, dass es wenig Freunde gab, die es richtig gut mit ihm meinten. Allerdings: Dieser Freund war ja auch nicht zu beneiden.


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 15:28
Zitat von StefanXXXStefanXXX schrieb:Bis um 9 Uhr morgens in Kneipen halte ich aber eher für unwahrscheinlich. Bin schon länger nicht mehr im Nachtleben aktiv, aber machen die nicht irgendwann um 5 oder so spätestens zu?
Ja bis 9 Uhr durchgängig wo zu verweilen ist schon nicht so realistisch. Aber bis 5-6 Uhr hätte man bestimmt irgendwo sitzen können. Dann vielleicht noch wo frühstücken oder so und dann ist auch schon fast 9 Uhr.


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 15:30
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Er hatte ja keinerlei Alleinstellungsmerkmale, die ihn für einen ausländischen Arbeitsmarkt irgendwie attraktiver machten als für den deutschen.
Das ist wahrscheinlich so, aber wirklich wissen können wir das nicht.


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 15:58
Mich verwundert es, dass hier noch niemand auf den Fall Fridolin Pfanner verwiesen hat.

FP war ein angesehener Bankmitarbeiter, zuverlässig, erfolgreich, dazu eine Partnerin, ein Freundeskreis und (Musik-)Verein.

Er hatte am Tag seines Verschwindens in der Bank in seinem Kalender einen Termin eingetragen, zu dem er dann aufbrach. Seitdem war er verschwunden. Später wurde sein Auto gefunden. Freunde, Familie und Polizei suchten nach ihm.
Die Ermittlungen brachten zu Tage, dass es diesen Termin nicht gegeben hatte.
Mehr gab es nicht. Über Jahre. Man nahm an, FP wäre verstorben.

Einige Jahre danach wurde auf Mallorca ein Mann von der Polizei kontrolliert. Es war Fridolin Pfanner, der sein Verschwinden akribisch geplant hatte; bspw. hatte er Geld abgezweigt, sich ein Fahrrad besorgt, mit dem er am Tag des Verschwindens, nachdem er sein Auto abgestellt hatte, wegfahren konnte.
Einfach so, für sein Umfeld war er von einer Sekunde auf die andere weg.

https://sz-magazin.sueddeutsche.de/gesellschaft-leben/das-geheimnis-von-scheidegg-75860

Als bei den Filmfall über LD die Sprache auf Spanien kam, ploppte die Story um FP sofort bei mir auf.
Allerdings sehe ich doch Unterschiede. Bei XY wurde LDs Umfeld, gerade im Bezug auf Partnerschaft, finanzielle Rücklagen, Eltern, Freunde und auch sein Verhakten usw. doch eher negativ dargestellt.
LS als jemand, der im Leben nicht den (von außen gesehen) richtigen Weg findet, schwimmt und langsam untergeht.

Gerade die Szene, als LD und sein Freund von dem Schiesswettbewerb zurückfuhren, finde ich sehr eindrücklich. LD ist alkoholisiert…vor Augsburg wacht er auf, mit mieser Stimmung…
Er hatte einen Tag „Auszeit“, jetzt muss er zurück in den erfolglosen Job, in ein überschuldetes Leben, zu einer dauernörgelnden Partnerin (die sich ggf. auch schon entfremdet hat, dazu der Freund, der mit ihr flirtet/an ihr Interesse zeigt), zu von ihm enttäuschten Eltern.
Dass er da vielleicht Hals über Kopf in Augsburg aus der Situation flüchten wollte, kann ich recht gut nachvollziehen.
Allerdings kann ich mir hier einen Freitod vorstellen, aber genauso die Kurzschlusshandlung, sich in den Zug zu setzen und abzuhauen.

Er wird selbst durchaus gemerkt haben, dass es so dauerhaft weitergehen kann. Möglicherweise hat er sich auch als Versager gefühlt.
Meines Erachtens kamen da einige Dinge bei ihm zusammen und es ist für mich fraglich, ob er da noch Land gesehen hat.
Kann ich allerdings ganz gut nachfühlen…wenn man ständig das Gefühl hat, nicht zu genügen und eh bei allen alles falsch zu machen, möchte man irgendwann ausbrechen. Flucht (ob nun Umzug an einen anderen Ort für einen Neuanfang oder Suizid) ist da ein probates Mittel. Wenn dann, wie in XY gezeigt, nich eine Alkoholisierung dazu kommt, fallen manche Entscheidungen leichter (und schneller/plötzlicher)

Und wir wissen ja nicht, ob LD irgendwie Geld abgezweigt hat über einen gewissen Zeitraum, vielleicht nicht viel, aber ggf. soviel, dass er sich geringe Zeit, bis Job und Unterkunft gefunden ist, über Wasser zu halten.
Wobei ich persönlich eher von einem endgültigen Schritt ausgehe.
Ich erkenne da viele Parallelen zu meinem Umfeld und hoffe, dass er von vornherein einen anderen, weniger selbstzerstörerischen Weg gewählt hat, als ich anfänglich bei meinem „Ausbruch“.


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Vermisstenfall Lothar Demel

gestern um 16:06
Zitat von MelmanMelman schrieb:Wenn die Schilderung des Freundes stimmen, dann kann man davon ausgehen, dass LD in seinem Zustand eher hat trinken wollen. Dann bräuchte man auch nicht zwingend eine Unterkunft und könnte einfach bis in die Morgenstunden in Kneipen verbringen.
Wobei er da dann ein konkretes Zeil, also einen ganz bestimmten Trinkkumpel oder ein bestimmte Kneipe im Blick gehabt haben müsste, weil er schon maasiv drauf bestanden hat, unbedingt in Augsburg aussteigen zu wollen. Was ja eben im Anbetracht der Entfernung zum Wohnort durchaus ein Problem bzw. einen großen Aufwand für die Rückfahrt am nächsten Morgen bedeutet hat.
Wenn es einfach nur um "weitertrinken" gegangen wäre, hätte er doch auch im Stadtzentrum seines Wohnortes eine noch offene Kneipe finden können.
Zitat von StefanXXXStefanXXX schrieb:Bis um 9 Uhr morgens in Kneipen halte ich aber eher für unwahrscheinlich. Bin schon länger nicht mehr im Nachtleben aktiv, aber machen die nicht irgendwann um 5 oder so spätestens zu?
9.00 Uhr abholen macht für in der Kneipe trinken gehen auch für mich keinen Sinn. Kann natürlich eine Art Kompromiss gewesen sein. Der Freund hat ja gemosert, dass er dann um halb acht schon wieder los muss und wenn Demel erwartet hätte, um 5.00 Uhr abgeholt zu werden hätte er ihm sicher einen Vogel gezeigt (was ich auch bei 9.00 Uhr getan hätte, aber der Freund hat ja offenbar zugestimmt).
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Er schien schon sehr stolz auf Haus, Hof, Frau und Grill gewesen zu sein - und es war vor 25 Jahren sicher so, dass die Banken auch noch sehr viel großzügiger finanziert haben - am Ende des Tages sind es ja Verkäufer. Dann das Kind, Frau arbeitet nur Teilzeit, Kind kostet Geld ... schon ist die Sache nicht mehr so rosig.
Zu den Ereignissen werden ja Zeitpunkte genannt: er ist seit 7 Jahren mit der Lebensgefährtin zusammen, das Kind ist 5 Jahre alt und das Haus haben sie vor 5 Jahren gekauft - ob zusammen oder er alleine wird nicht gesagt, aber schon, dass das Gehalt der Frau hilft, das Haus zu finanzieren.
Geburt des Kindes (oder zumindest die Schwangerschaft) und Hauskauf dürften also zeitlich etwa zusammen gefallen sein. Klar, rein theoretisch kann man auch im Januar da Haus gekauft haben und dann im Februar oder März gemerkt haben, dass man schwanger ist.
Bei LDs Einstellung denke ich aber, dass er einfach gedacht hat, er wird das schon alles wuppen
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das Problem ist: Jeder Arbeitsmarkt funktioniert nach den gleichen Prinzipien. Er hatte ja keinerlei Alleinstellungsmerkmale, die ihn für einen ausländischen Arbeitsmarkt irgendwie attraktiver machten als für den deutschen.
Ja, das wird oft vergessen. Irgendwie ist das so eine deutsche Arroganz, dass viele denken, im Gegensatz zu Osteuropäern oder Afrikanern würden Deutsche überall mit Handkuss genommen, allein wegen ihrer Nationalität. Aber das ist völliger Quatsch, im Ausland hätte er ohne die Landessprache einigermaßen zu beherrschen nicht mal als Automatenauffüller einen Job gefunden.
Und er sprach ja nicht mal davon, ins Ausalnd zu gehen, um dort zu arbeiten, sondern wollte mit 45 als Privatier nach Spanien gehen.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:So Leute haben ja oft solche "ulkigen" Ideen, wie man ohne großen Aufwand "das große Geld" verdienen kann.
Nicht nur ohen Aufwand, sondern vor allem auch ohne Qualifikation und besondere Fachkenntnisse.
Zitat von swinedogswinedog schrieb:War das die Szene beim Grillen, wo er meinte, dass er sich mit 45 oder so in Spanien zur Ruhe setzen will? Was mir beim Anschauen spontan durch den Kopf ging dabei: Dummes Gewäsch eines nervtötenden Verlierers, der sich allen Menschen in seinem Umfeld gegenüber merkwürdig verhält - passt ins Bild. Andererseits ist das so dämlich, so etwas als Zigarettenautomatenauffüller komplett aus der Luft zu greifen - vielleicht hatte er doch irgendein "großes Ding" in Aussicht, oder träumte zumindest davon, dass es was werden könnte. Aber vermutlich war das nur Angeberei vor seinem Kumpel, um von seiner schlechten finanziellen Lage abzulenken.
Ja, ging mir genauso. Ich kenne solche Leute auch: nervtötende Verlierer, die ständig davon schwätzen, dass sie jetzt eine goldene Geschäftsidee aufgetan haben, mit der sie ohne Aufwand so viel Geld scheffeln werden, dass es locker für die Rente mit 45 in Spanien reicht. Bei relativ fremden fällt man leicht darauf rein, aber die Freunde werden das schon seit Jahren von ihm kennen und wissen, wie sie es einzuordnen haben.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Kommt auf die Abläufe (s.o). an. Vermutlich ist das Auffüllen in ein paar Minuten erledigt, die Fahrt von Automat zu Automat wird der große Zeitfresser sein. Dafür dann aus "Nettigkeit" zwei Leute beschäftigen, wo einer gereicht hätte - das macht keine Firma lang.
Vor allem keine Firma, die für den Job eh schon unqualifizierte aus dem untersten Niedriglohnsegment beschäftigt. Das würde ja doppelter Stundenlohn bedeuten. En wohlmeinender Chef hätte ihm vielleicht unbezahlten Urlaub gegeben, ein weniger wohlmeinender hätte ihn gekündigt mit der Option, ihn wenn er wieder einen Führerschein hat wieder einzustellen und ein realistischer Chef hätte ihn einfach rausgeschmissen.
Deshalb kann ich mir als Erklärung eigentlich auch nur vorstellen, dass das vielleicht, aus den Gründen, die Du oben genannt hast, wirklich immer Zweierteams waren und das Abholen durch den Kumpel ein Good will war.


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