@golchIch denke schon, dass die alte Gruberin zu Ehemann und Tochter kein gutesVerhältnis hatte. Es muss ihr sehr daran gelegen gewesen sein, die inzestuöse Beziehungzu beenden. Ihr wird auch bewusst gewesen sein, dass sie dieses durch konventionelleMittel, wie ein Gespräch oder auch durch eine Anzeige nicht lösen kann. Sie wird gesehenhaben, dass beide sich selbst eine Zuchthausstrafe bzw. Gefängnisstrafe nicht haben zurMahnung dienen lassen.
Sie wird auch gewusst haben, dass der Inzest vielen Dingenim Wege steht, auch der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung des Hofes, die durch Mangelan Arbeitskräften und durch das Fehlen eines jüngeren zupackenden Ehemanns gefährdet war.Auch wird ihr klar gewesen sein, dass wenn sie Inzest duldet, sie selbst als Kupplerindasteht.
Also könnte sie durchaus die Idee gehabt haben, die Sache aufunkonventionelle Weise zumindest zunächst mal erheblich zu stören und evtl. zu beenden.Als Mittel hierzu kann ich mir Spuk durchaus vorstellen und zwar in der Weise, dassvorgespiegelt wird, Karl Gabriel sei zurückgekehrt. Sie mag sich erhofft haben, dass ihreTochter dadurch stark verängstigt ist, sich andauernd beobachtet fühlt und den Vaternicht mehr an sich heranlässt. Diese Methode der "Problemlösung" würde m.E. zu einerälteren Frau passen, weil sie auf Aberglauben baut. Hinzu kommt, dass gerade sie den Hofwohl selten verlassen hat, da sie wohl mehr im Haushalt gearbeitet und die Kinderversehen hat, so dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass sie von "Einbrechern" oderanderen Besuchern nichts bemerkt hat.
Vielleicht war sie am Tatabend als einzigedeshalb noch ganz angezogen, weil sie mit dem "Geist" verabredet war und ihn bittenwollte, den Spuk zu beenden, da es aussichtslos ist bzw. oder weil alles herausgekommenist.
Der "Geist" war dann über diese Entwicklung, dass sich auch durch seinen Spukan dem Inzest nichts ändern wird, und vielleicht weil die alte Gruberin alles zugegebenund damit versaut hatte, so wütend, dass er die Blutschande auf seine Weise beendet hat.Darüber könnte man in der tat auch mal nachdenken.