Mordfall Hinterkaifeck

@AngRa
mich würde halt sehr interessieren, ob es - außer dem Sargbild - noch weitere bilder von den Opfern etc. geben könnte. Wie können wir denn da was rausfinden? Wer hat denn das bild hier auf allmy eingestellt. Da ist meiner Meinung nach ein Text dabei wie aus einer Zeitung. Oder könnte jemand nachschauen, ich habs Buch nicht da: ist es aus der Leuschner -bibel?

@Sabine123
Unter dem Sargbild steht nur:
Die sechs Särge im Stadel von Hinterkaifeck vor der Beisetzung

Unter dem Begriff "Fotonachweis" wird ausgerchnet über dieses Bild nicht berichtet, wo es her ist, jedenfalls im Leuschner 1997 1. Aufl. fehlt diese Angabe.

@Sabine123

Tolle Arbeit, vielen herzlichen Dank!

@AngRa

leider weiss ich auch nicht, welche Illustrierten um 1922 im Münchner Raum erschienen sind, ich könnte das aber recherchieren.

Aber zur ominösen "Münchner Zeitung" kann ich berichten, dass im Jahre 1922 mit ziemlicher Sicherheit keine Tageszeitung in München unter dieser Bezeichnung erschienen ist. Ich hoffe, ich irre mich hier nicht...

Wahrscheinlich sprach der Postbote damals von der auflagenstärksten Tageszeitung, den "Neuesten Münchner Nachrichten" (nach 1945 Süddeutsche Zeitung).

@oldschool

Ich bin mir nicht mal sicher, ob in Illustrierten damals über Mordfälle berichtet worden ist. Evtl. wurde dort nur über Mode und Entwicklungen in Adelshäusern berichtet. Diese Berichte müssen früher von großem Interesse gewesen sein, denn ich erinnere mich daran, dass meine Großmutter vor allen Dingen an Berichten aus den europäischen Königshäusern interessiert war und besonders immer solche Zeitungen lesen wollte.

@Sabine123

Auch von mir ein ganz herzliches Dankeschön!

Die Münchner Polizeidirektion hat einfach nicht gut gearbeitet. Es sind bestimmt Fotos der Opfer von verschiedenen feierlichen Ankässen in irgendwelchen Blechbüchsen vorhanden gewesen. Diese hätten sofort sichergestellt werden müssen, um sie den Akten beizufügen. Falls keine Fotos mehr vorhanden waren, hätte das vermerkt werden müssen, denn das lässt den Schluss zu, dass der Täter vielleicht nicht nur die Menschen sondern auch Fotos von ihnen vernichtet hat.

@all

Wer ist denn der junge Mann auf Bild Nr.1? Habe ich was verpasst? Ich kann den Beiträgen nichts entnehmen...Na ja, back to topic!

@hauinolo

Der junge Mann auf Bild Nr. 1 ist @mrkeating, siehe Seite 10 im Forum !

@Sabine123

Bin gerade mit lesen fertig geworden.
Danke Dir für Deine Mühe! :-)

Besonders bemerkenswert finde ich die nüchterne Einschätzung der Fortschritte der Ermittlungsarbeit (siehe den Beitrag von @Sabine123 von 14:39), auch die Fahndung nach dem "Bäcker Bärtl" wird wohl vom Redakteur gleich realistisch eingeschätzt.
Interessant ist weiter, daß sich mit ihren Zuschriften sehr schnell "Medien" gemeldet haben. Diese werden sich so indirekt Reklame für ihre ´Beratungstätigkeiten´ versprochen haben.

@Sabine123, kommst Du auch nach Waidhofen zum "Adventskaffee"?
Da könntest Du die Kopien ja mitbringen... :-))

@all

Es ist ja schon witzig ...

>>>> Gelöschter Beitrag von n.i.n.
Mordfall Hinterkaifeck

ich gehe nach wie vor von massenselbstmord aus

n.i.n. <<<<

Forumsverwalter, die ihren Spam selbst wieder löschen. Sehr aufmerksam! ;-)

@Sabine123

Der Dank für die Tipparbeit auch von meiner Seite an Dich :-)
Ob Müller oder Leuschner auch Zugang zu diesen Blättern gesucht haben?

Ich habe hier einen Link zur Bayerischen Staatsbibliothek. Mittlerweile ist das Angebot an zu bestellenden Zeitungen, Zeitschriften usw. recht gut ausgebaut.

-> http://www.bsb-muenchen.de/OPACplus.92.0.html (Archiv-Version vom 13.06.2007)

Schränkt die Suche auf den "Dokumenttyp" Zeitung oder Zeitschrift ein und tragt im Feld "Verlag/Ort" München ein. So erhaltet ihr eine Trefferliste, welche in München verlegte Zeitungen oder Zeitschriften beinhaltet.

@all Zeitungsbesitzer

mit ist da eine Idee gekommen bezüglich Bilder von den HK'lern:
könntet Ihr mal die Werbungen in den Zeitungen durchforsten, ob eine Reklame von einem Fotostudio oder ähnliches vorhanden ist. Man könnte dann nachforschen, ob es diesen Laden noch gibt und ob eventuell von damals noch Negative oder Fotos existieren.

Ich hab auch noch Bilder (Hochzeit, Kommunion ect.), aus dieser Zeit, die sind von einem Fotografen gemacht, 10 cm hoch und 6 cm breit und auf einem starken Karton. Unten steht der Name des Fotogeschäfts.

Ich bin ja immer noch davon überzeugt, das sich entweder in den Zeitschriften oder aber auf jedem Fall in den "Archiven" des Pfarramtes in Waidhofen noch ein Foto des damaligen Kirchenchores befindet.

@Badesalz

ich würde sooo gerne kommen, aber ich vermute, daß ich da grad in der Klinik sein werde. Ich soll so ca. in 2 Wochen operiert werden, 7 Tage Krankenhaus und mindestens 14 Tage Erholung. Ich vermute, daß ich eher nicht kommen kann, was ich sehr schade finden würde. Wenn es natürlich zeitlich und gesundheitlich doch gehen sollte, bin ich auf alle Fälle mit meinen ganzen Kopien dabei!!! Ich weiß natürlich noch nicht, wie ich Automässig "beinand" bin, ob ich fahren kann... ob ich sitzen kann...:O)
Das ist meine erste OP in dieser Art :O))

Was nett ist, diese Zeitungen zu lesen, sind die alten Anzeigen.. meine Mutter hat sich gestern darüber köstlich amüsiert. Und für mich als Steuermensch: Auch damals hatten die schon Artikel über Umsatzsteuer, Vermögensteuer, Lohnsteuer und Kapitalertragsteuer... alles fast wie heute... und Erhöhung der Portogebühren, Berichte über Deckhengste etc.
Aber es ist wirklich so, wie ich es mir vorgestellt habe: Ein Einblick in das Leben von damals... und es überrascht mich, daß es gar nicht sooo altertümlich war, wie ich mir das vorgestellt habe. Ein regionales Blatt mit Berichten über Europa... wirklich gut gemacht würd ich als Laie sagen..
Was mich auch sehr überraschte: Ich dachte, daß Schrobenhausen damals ein kleineres Städtchen bzw. Dorf war.... aber wenn ich die Anzeigen so betrachte, die haben mehrere Bankhäuser, kaufhäuser und vieles mehr. Dabei ging das mit dem Spargel doch erst so richtig los...

In der Ausgabe des Schrobenhausener Wochenblattes vom 11.4.1922 habe ich noch etwas Interessantes gefunden.

Es handelt sich um eine Bekanntmachung eines Vergleichs zwischen einer Privatklägerin gegen einen Privatbeklagten wegen Beleidigung. Der Vergleich kam vor dem Sühneamt zustande. In dem Vergleich wird erwähnt, dass der Privatbeklagte die gegen die Privatklägerin gebrauchten ehrenrührigen und beleidigenden Ausdrücke mit dem Ausdruck des Bedauerns zurücknimmt, gleichfalls nimmt der Privatbeklagte die Beleidigungen zurück, die während der Sühneversuchsverhandlung gefallen sind.

Zur Buße zahlt der Privatbeklagte den Betrag von 50 Mark in die Armenkasse, gestattet einen einmaligen Widerruf im Wochenblatt und trägt die Anwalts- und sonstigen Kosten.

Mitgeteilt wurde der Vergleich von dem von der Privatklägerin beauftragten Rechtsanwalt Schneider.

Hieraus folgere ich, dass im Jahr 1926 ähnliche Bekanntmachungen auch über die Auseinandersetzungen zwischen Sigl und L.S. im Schrobenhausener Wochenblatt veröffentlicht worden sind.

Mir fällt dabei besonders auf, dass diese Verfahren damals nicht vor Strafgerichten verhandelt worden sind, sondern ausschließlich im Wege des Privatklageverfahrens. Das gibt es heute natürlich auch, aber mich wundert, dass es so schon 1922 gehandhabt wurde, vielleicht habe ich auch zuviel "Königlich bayerisches Amtsgericht" gesehen.

Soweit wir wissen hat Sigl in einem Sühnetermin (gemeint ist wohl die hier erwähnte Sühneversuchsverhandlung) vor Bürgermeister Gall die Behauptungen gegen S. nicht zurückgenommen, sondern noch bekräftigt, wie auch der Privatbeklagte in o.g. Fall. Aus der Aussage von S. vom 31.3.1931 wissen wir dann aber, dass er später hierfür hat 40 Mark zahlen müssen. Dies bestimmt auch als Buße in die Armenkasse.

Ich gehe deshalb davon aus, dass das Verfahren aus 1926 und die weiteren gegenseitigen Verfahren Sigl ./. S. immer auf Privatklageweg verhandelt worden sind und ähnlich beendet worden sind. Dementsprechend sind hierüber keine Gerichtsakten vorhanden und man wird nichts Näheres erfahren können, weil in der Bekanntmachung der Inhalt der Beleidigung und der ehrenrührigen Ausdrücke nicht genannt wird.

@AngRa

Danke für Deine Infos.
Wo denkst Du, wurde der Schriftverkehr dieser Privatklageverfahren damals abgelegt?

Kurzer Einschub:

Wenn jemand hier im Forum Kontakt zu Kurt Hieber hat (hüstel), dann wäre es nett, wenn ihr mit @stalinstadt Rücksprache haltet!