brigittsche schrieb:Wenn z. B. jemand (nein, damit meine ich nicht Tristan!) in Drogengeschäfte verwickelt war und ermordet wurde, dann hat das nichts mit Victim Blaming zu tun, wenn man mal wertneutral darüber nachdenkt, dass sein Mord etwas damit zu tun haben könnte. Und wenn ein Jugendlicher beim S-Bahn-Surfen gegen eine Brücke knallt und stirbt, dann sagt man auch nicht, dass er bei einer Fahrt mit der S-Bahn gestorben ist weil alles andere ja böses Victim Blaming wäre.
Aber ist es kein Victim Blaming, wenn jemand, der im Nachhinein beobachtete Situationen “anders” bewertet, wie du es bei der Nachhilfelehrerin empfindest und diese Bewertung dann in die Öffentlichkeit bringt?
Damit schürt doch nur weitere Gerüchte, die ganz und gar nicht stimmen müssen, aber ein Bild verfestigen, das eben Tristan vermutlich ganz und gar nicht entspricht.
Was ist denn der erste Gedanke, wenn man hört, dass ein grausam ermordeter Jugendlicher vorher mit erwachsenen Männern gesehen wurde? So ignorant und unwissend war man auch 1998 nicht mehr, als dass es Interpretationen zuließ.
Btw…gehe ich recht in der Annahme, dass du
@Jascha mir kritisches Hinterfragen diverser Beteiligter in dieser menschlichen Katastrophe verbieten willst, im Bezug auf die Nachhilfelehrerin, vielleicht sogar generell zu diesem Fall…es mutet ja durchaus so an, als wäre es jetzt dein Thread, in dem du maßregeln und auch den Mund verbieten willst, wenn dir eine Nachfrage/Meinung nicht passt.
Du kannst auch offen sagen, ich solle den Thread hier meiden, weil du kritische Fragen zugerechnet nicht haben willst.
Es ist nun mal so, dass die Nachhilfelehrerin mit ihrer Aussage Tristans Freizeit ein gewisses Geschmäckle gegeben hat. Jeder der sich mit dem Fall auseinandergesetzt hat, weiß, dass Tristan ein innerlich vollkommen zerrissenes Kind war, auf der Suche nach Stabilität. Die Mutter suizidiert, der Vater im Job, weil das Geld mehr als dringend nötig ist…als einzigen wirklich festen Anlaufpunkt seine Oma und ggf. Boris.
Dass der Nachhilfelehrerin vielleicht gar nicht klar war, welche Interpretationen ihre Aussage zulassen…
Aber es ist auch victim blaming in der Öffentlichkeit zu sagen, ein Jugendlicher, der zum Mordopfer wurde, sei vorab mit erwachsenen Männern beobachtet worden..
Die Ermittler müssen davon wissen…aber wir?
Muss man der breiten geifernden Masse den Buben noch als potentiellen Stricher diskreditieren?
Mich stört, dass das in die Öffentlichkeit kam und zwar nicht von Ermittlungsbehörden, sondern in den Interviews mit der Lehrerin.
Aber mich dünkt, ich habe eine Heilige angegriffen. Sakrileg. Was steht darauf? Scheiterhaufen? Verbannung?
Für die Zukunft merke ich mir: in diesem Thread nichts mehr offen zu hinterfragen. Schon gar nicht bei der Deutungshoheit. Kann ja nicht sein, dass da so ‘ne doofen Tussi auftaucht und dann einen der wenigen Zeugen hinterfragt, nur um Tristans Ruf zu schützen bzw. um victim blaming abzuwenden. Tztztztztz…
Gut: mache ich nie wieder in diesem Thread.