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Mordfall Tristan

25.190 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

23.08.2025 um 15:10
Zitat von JaschaJascha schrieb:Wenn sollte der Täter etwas so kompliziertes konstruieren, wenn die einfachste Lösung darin bestanden hätte, nichts am Tatort zu hinterlassen, was ihn überführen könnte?
Genau, und außerdem: Wenn jemand so gerissen ist, und einen solchen Aufwand betreibt, dann hinterlässt der doch nicht nur einen und dazu auch noch verwischten Abdruck.

Sondern dann muss man konsequenterweise auch mehrere Abdrücke hinterlassen, eben damit es so aussieht, als habe da jemand unvorsichtigerweise ohne Handschuhe hantiert. Und im Idealfall sind die Abdrücke dann auch so gut, dass die Polizei wirklich etwas hat, dem sie "nachjagt" und sich damit idealerweise weit vom eigentlichen Täter entfernt.

(Von dem ganz blöden Zufall, dass der Täter in dem Szenario auch noch an eine Leiche gerät, deren Fingerabdrücke bekannt sind so dass dann gleich auffliegt, dass es der X nicht gewesen sein kann, weil er schon tot war, rede ich nicht - das wäre dann schon sehr unwahrscheinlich)


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23.08.2025 um 15:49
Für die Freunde des „wilden Parkplatzes“, der parallel zu Strasse und zu dem Gleis verlief, über das auch heute noch S1 und S2 in den Bahnhof Höchst einfahren, hier in bisschen Realität aus 2025:

LiederbachOriginal anzeigen (3,0 MB)

Das weisse oben rechts im Bild ist ein Rest der Brücke. Dort wäre man heruntergekommen, wenn man vom Tatort über die Brücke zum Parkplatz gelaufen wäre.

Die Baucontainer stehen auf einem Teil dieser Fläche.


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23.08.2025 um 16:00
Und hier ein Teil vom kleinen Parkplatz am Liederbach

ParkplatzOriginal anzeigen (2,5 MB)


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23.08.2025 um 23:45
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:mehrere Abdrücke
Aber dann hätte er eine Hand gebraucht, wenn ich das richtig verstehe. Das ist ja schon etwas anderes als nur einen Finger "ausleihen".


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24.08.2025 um 00:38
Zitat von AngstlochAngstloch schrieb:Das ist ja schon etwas anderes als nur einen Finger "ausleihen".
Naja, also ob ich nun einer Leiche die Hand abschneide und damit in der Gegend rumlaufe oder "nur" einen Finger - wo ist denn da der Unterschied? Ist doch beides gleichermaßen pietätlos und illegal.

Und wie gesagt: Was soll das dann bringen, wenn ich nur einen (!) und dann auch noch nicht mal lesbaren (!) Fingerabdruck hinterlasse? Dann sagen die Ermittler "Oh, Scheiße, den können wir nicht verwenden...müssen wir halt den Täter anders fassen..."

Und wenn ich gar keine Fingerabdrücke hinterlasse, dann sagen sie eben: "Oh, Scheiße, keine Fingerabdrücke...müssen wir halt den Täter anders fassen..."

Kommt also unterm Strich auf dasselbe hinaus.

Sinn machen gefakte Fingerabdrücke doch nur, wenn ich die Polizei damit auf eine falsche Fährte lenken kann. Damit sie möglichst viel Zeit und Energie verwendet, um nach jemandem zu suchen und damit beschäftigt ist und möglichst nicht auf mich kommt.


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24.08.2025 um 01:07
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Was soll das dann bringen, wenn ich nur einen (!) und dann auch noch nicht mal lesbaren (!) Fingerabdruck hinterlasse?
Glaubst du wirklich, dass ein Täter oder auch 2 rational denken können, der/die einen 13 jährigen in diesem Tunnel "operieren"? Überleg doch mal, was der da gemacht hat. Das fand am helllichten Tag neben diesem großen Bahnhof (ich war dort schonmal vor einigen Jahren in der Jahrhunderthalle) statt.

Wie hat sich der Täter dann vom Tatort entfernt? Ich habe von Parkplätzen und von Zugfahrten gelesen? Könnte er nicht auch oben direkt an den Bahngleisen entlang gelaufen sein?


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Mordfall Tristan

24.08.2025 um 13:19
Zitat von AngstlochAngstloch schrieb:Könnte er nicht auch oben direkt an den Bahngleisen entlang gelaufen sein?
So etwas deuten die Ermittler in den Spielszenen (Spiegel TV) an.

Was eher nicht passiert sein dürfte:
Dass ein aus Richtung Unterliederbach kommendes Mädchen dort (wo ich mich beim Fotografieren der beiden Bilder aufgehalten habe) an der Strassenlampe vorbei über den Zebrastreifen in Richtung Leunabunker lief und dabei - nach links schauend - einen (aus dem Gebüsch an den Ufern des Liederbachs, andere Strassenseite) auf den Bürgersteig tretenden Mann mit Zopf sah, der sich danach, um ihr nicht beim Überqueren der Strasse aus nächster Nähe begegnen zu müssen, auf den wilden Parkplatz zu seinem dort abgestellten Auto teleportierte.

Da besagtes Gebüsch gerodet ist, macht es in 2025 keinen Sinn mehr, diesen Bereich auf Bild 2 zu zeigen.


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Mordfall Tristan

24.08.2025 um 13:39
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ist doch beides gleichermaßen pietätlos und illegal.
Die ganze Tat war ja pietätlos und illegal.
Ein Fingerabdruck würde reichen, der Täter hätte nicht mehrere setzen müssen (Hand statt Daumen "ausleihen").
Das Verwischen kann Ungeschicklichkeit gewesen sein. Oder es bahnte sich eine Störung an. Wenn die Kinder ihn gesehen haben, im Dunklen, kann es durchaus sein, dass er sie auch gesehen hat - sie müssen ja als Silhouette gegen den helleren Hintergrund wahrnehmbar gewesen sein.
Die Überlegung mit dem Daumen ausleihen ist sicher nicht hochwahrscheinlich.
Aber es wäre eine Erklärung, warum man den Inhaber dieser Teilabdrucks nie gefunden hat, obwohl wohl einige Verdächtige überprüft worden sind.
Und wenn es der gleiche Täter wie später bei der Grabschändung war, was die Kripo ja mal in Betracht gezogen hat, ohne das näher klären zu können, dann besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass er in einem Bereich arbeitete, wo man leichter an soetwas kommt als die Normabevölkerung. Edit: auch so etwas wie grundsätzliche Anatomiekenntnisse und ggf. Schnittführung bekommt man z.B. in einer Prosektur eher mit als bei einem 08/15 Bürojob z.B. in einem Reisebüro oder sonstwo?

@Jascha
Was meinst Du - aus dem Bauch heraus - wird bei diesen Baumaßnahmen der Tatortbereich größer umgewühlt? Verstehe noch nicht ganz, was da passiert. Könnte es evtl. sein, dass die Tatwaffe doch noch auftaucht?


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Mordfall Tristan

24.08.2025 um 14:10
Zitat von AngstlochAngstloch schrieb:Glaubst du wirklich, dass ein Täter oder auch 2 rational denken können, der/die einen 13 jährigen in diesem Tunnel "operieren"? Überleg doch mal, was der da gemacht hat.
Also, hier wird, unter anderem von Dir, die Idee vertreten, der Täter hätte sich irgendwo einen abgeschnittenen Daumen besorgt um damit eine falsche Spur zu legen. Was ja, wie Du sicher zugeben wirst, ja einiges an Planung und Organisation voraussetzt, weil abgeschnittene Daumen ja nicht zugfällig irgendwo herumliegen oder bei Aldi verkauft werden.

Also eine sorgfältige Planung. Und nun auf einmal soll der Täter total irrational sein, vergisst aber natürlich nicht, seinen sorgfältig organisierten Daumen einzusetzen. Nur ist er dann ganz plötzlich total irrational und benutzt den Daumen nur einmal, und noch nicht mal richtig.

Ja, was denn nun? Du solltest Dich mal entscheiden, was denn nun das für ein Täter gewesen sein soll. War das nun ein rational planender Täter oder ist der völlig durchgedreht?
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Aber es wäre eine Erklärung, warum man den Inhaber dieser Teilabdrucks nie gefunden hat, obwohl wohl einige Verdächtige überprüft worden sind.
Wenn der Abdruck so schlecht war, dass man ihn nicht auswerten kann, ist die Erklärung viel einfacher: Man hat niemanden gefunden, weil der Vergleich einfach nicht mit der notwendigen Sicherheit möglich war.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Ein Fingerabdruck würde reichen, der Täter hätte nicht mehrere setzen müssen (Hand statt Daumen "ausleihen").
Ja, und nochmal: Wenn man die Sache zu Ende denkt, und nicht einfach mal nur raushaut "oh, mir ist gerade die tolle Idee gekommen, dass der Täter sich von irgendwo her einen abgeschnittenen Daumen besorgt hat" dann macht dieser ganze Aufwand überhaupt keinen Sinn, wenn man am Ende nicht wirklich eine falsche Spur legt, die dann auch irgendwo hin führt. Wie bereits geschrieben: Ich kann auch einfach vermeiden etwas ohne Handschuhe anzufassen. Dann gibt es auch keine Spuren, die zu mir führen. Da muss ich dann nicht extra beim Bestattungsinstitut einbrechen oder wie man sich das vorstellen soll.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Das Verwischen kann Ungeschicklichkeit gewesen sein. Oder es bahnte sich eine Störung an. Wenn die Kinder ihn gesehen haben, im Dunklen, kann es durchaus sein, dass er sie auch gesehen hat - sie müssen ja als Silhouette gegen den helleren Hintergrund wahrnehmbar gewesen sein.
Das besagte Buch lag aber außerhalb des Tunnels. Das hat nichts mit den Kindern zu tun. Wenn der die Kinder gesehen hätte, dann wäre er wohl kaum in aller Seelenruhe noch rauspaziert und hätte sich noch das Buch gesucht um dann aber plötzlich ganz spontan in Panik zu verfallen und das mit dem Daumenabdruck nur halbherzig zu begehen. Dann hätte er es ganz gelassen, nur den Inhalt des Rucksacks ausgeschüttet um den zu benutzen.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Und wenn es der gleiche Täter wie später bei der Grabschändung war, was die Kripo ja mal in Betracht gezogen hat, ohne das näher klären zu können, dann besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass er in einem Bereich arbeitete, wo man leichter an soetwas kommt als die Normabevölkerung
Ja, genau, ich denke mir die Theorie mit dem Daumen aus und dann muss es ja der gleiche Täter wie bei der Grabschändung gewesen sein, weil Grab und Leiche und so. Und weil es der gleiche Täter mit der Grabschändung war, stimmt dann auch die Theorie mit dem Daumen, weil der mit Grab und Friedhof und Leiche und so.


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24.08.2025 um 14:30
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ja, genau, ich denke mir die Theorie mit dem Daumen aus und dann muss es ja der gleiche Täter wie bei der Grabschändung gewesen sein, weil Grab und Leiche und so. Und weil es der gleiche Täter mit der Grabschändung war, stimmt dann auch die Theorie mit dem Daumen, weil der mit Grab und Friedhof und Leiche und so.
Ich glaube, an dem Punkt hast Du was falsch verstanden und mein Empfinden ist, dass Du das nun partout ins Lächerliche ziehen willst. Der Zusammenhang ist, dass in Betracht gezogen worden ist (von der Kripo!), dass es sich hier um einen nekrophilen Täter handelt. Und es gibt Untersuchungen, dass nekrophile Täter sich häufiger in Berufen aufhalten, in denen sie eben möglichst wenig überwachten Zugang zu entsprechendem "Material" haben. Insofern muss ein solcher Täter nicht auf passende Angebote bei Aldi warten.
Aber ich sehe schon, dass das keine Theorie für Dich ist und Du sie widerlegen willst. Das ist für mich ok und ich lasse das dann auch so stehen.


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24.08.2025 um 14:32
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Was meinst Du - aus dem Bauch heraus - wird bei diesen Baumaßnahmen der Tatortbereich größer umgewühlt?
Mittlerweile steht beim „wilden Parkplatz“ ein Bauschild mit Baubeginn August 2025.
Durch den Bau der RTW soll das, was zur Zeit noch „von damals“ auf der Südseite vorhanden ist, umgebaut werden.
Der Brückenhügel soll abgetragen werden, damit verschwinden dann auch die letzten Reste der Brücke und die Absperrungen zum Bach.

Was auch immer von den Ermittlern nicht im Bachbett gefunden würde, dürfte von irgendeinem Hochwasser in den Main gespült worden sein. Dass man ein Messer abwischt, um es danach am Tatort wegzuwerfen, halte ich persönlich für unwahrscheinlich.


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24.08.2025 um 15:14
@megavolt
Was soll es bringen, immer und immer wieder das auszugraben, was schon obsolet war, als der Thread hier entstand?
Was heute noch aus Sicht der Ermittler relevant ist, findet man auf der Webseite vom BKA.


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24.08.2025 um 16:06
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wenn der die Kinder gesehen hätte, dann wäre er wohl kaum in aller Seelenruhe noch rauspaziert und hätte sich noch das Buch gesucht um dann aber plötzlich ganz spontan in Panik zu verfallen und das mit dem Daumenabdruck nur halbherzig zu begehen. Dann hätte er es ganz gelassen, nur den Inhalt des Rucksacks ausgeschüttet um den zu benutzen.
Denkbar wäre, dass er ursprünglich nach der Tat in Richtung Norden durch den Liederbach-Tunnel auf die unbelebtere Seite der Bahngleise flüchten wollte, er aber die Kinder auf der Nordseite bemerkte und es dann so hektisch wurde, dass er den Daumenabdruck im Buch nicht mehr bemerkte. Also ein ähnliches Szenario wie die vergessene Messerscheide im Fall Bryan K. (Moscow, Idaho).

Das Zeitfenster zwischen +- 15:20 Uhr („Frau mit Hund“) und +- 15:50 Uhr („Zopfmann kommt irgendwo aus einem Gebüsch“) ist nur +- 30 Minuten lang, so seelenruhig und tiefentspannt kann der nicht gewesen sein, zumal ja auch irgendwann die ersten Azubis vom Provadis Gebäude über die Brücke in Richtung Bahnhof / Busbahnhof hätten laufen können.

Dass die Flucht vermutlich in die Richtung ging, die wie damals in diesem Zeitfenster als belebt und sicher empfunden hatten, war schon ein Schock.


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24.08.2025 um 17:16
Zitat von JaschaJascha schrieb:Denkbar wäre, dass er ursprünglich nach der Tat in Richtung Norden durch den Liederbach-Tunnel auf die unbelebtere Seite der Bahngleise flüchten wollte, er aber die Kinder auf der Nordseite bemerkte und es dann so hektisch wurde, dass er den Daumenabdruck im Buch nicht mehr bemerkte.
Das halte ich auch für wahrscheinlich. Aber die Diskussion drehte sich ja darum, dass er möglicherweise mit dem abgeschnittenen Daumen eines Toten, den er sich eigens für diesen Zweck besorgt hat, eine falsche Spur legen wollte.

Und das wäre dann ja ein ganz anderes Szenario als eben zufällig einen eigenen Daumenabdruck im Buch zu hinterlassen, weil man in Panik ist.

Wobei ich gang grundsätzlich nicht glaube, dass der so sehr in Panik war. Egal in welche Richtung man fliehen wollte: So eine Tat an diesem Ort zu begehen ist und bleibt ein großes Risiko. Das macht man nicht, wenn man ängstlich und nervös ist.


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24.08.2025 um 20:57
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wobei ich gang grundsätzlich nicht glaube, dass der so sehr in Panik war. Egal in welche Richtung man fliehen wollte: So eine Tat an diesem Ort zu begehen ist und bleibt ein großes Risiko. Das macht man nicht, wenn man ängstlich und nervös ist.
Das Areal war und ist von Durchgangsstrassen umgeben. Wer sich so gut zu Fuss auskannte, um vom Liederbach-Tunnel zu wissen, dürfte (kaltblütig) einkalkuliert haben, dass er vermutlich tagsüber an einem Werktag nicht ohne irgendeine Zufallsbegegnung von dort wegkommen würde. Selbst wenn da irgendwo in der Umgebung ein geparktes Flucht-Auto gestanden hätte.


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26.08.2025 um 13:53
Mein Eindruck ist, dass es vorallem die Familie selbst gewesen sein soll . Der Junge wurde beschuldigt, der Vater wurde beschuldigt für eine Lebensweise, die angeblich der Realität entsprechen soll. Damit überträgt man Schuld , von Tristans Mördern auf einen Jungen und seinen Vater und auch auf seine Oma.


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26.08.2025 um 16:25
Zitat von HupsiHupsi schrieb:Mein Eindruck ist, dass es vorallem die Familie selbst gewesen sein soll . Der Junge wurde beschuldigt, der Vater wurde beschuldigt für eine Lebensweise, die angeblich der Realität entsprechen soll. Damit überträgt man Schuld , von Tristans Mördern auf einen Jungen und seinen Vater und auch auf seine Oma.
Aber das ist ja leider normal. Die meisten Opfer/Betroffenen können davon ein Lied singen.
Manchmal wird wirklich krampfhaft nach Situationen, Verhaltensweisen etc. gesucht, um dem Opfer eine (Mit-)Schuld geben, es abwerten oder die Tat relativieren zu können.

Leider sieht man das ja auch heute noch immer wieder…bei Vermisstenmeldungen, wenn dort steht “erneut das Zuhause/die Einrichtung verlassen…” oder bei Verbrechen, bspw. Vergewaltigung oder Körperverletzung (gerade wenn Frauen die Opfer sind) wird auch sofort nach “Was hast du angehabt?” oder “Hat dein Verhalten denjenigen gereizt?” geschrien.

Hier haben wir einen 13jährigen, der viel auf sich alleine gestellt war, mit einem Schicksal im Hintergrund (Suizid der Mutter), das ihn sicher immens beeinflusst hat.
Und man kann ja noch immer den Unterton in Artikeln und Reportagen/Dokus herauslesen und -hören, dass man denkt, Tristan habe sich in gewissen Gesellschaften “herumgetrieben” und sein Tod sei nur eine logische Folge dessen.
Zum Kotzen.,
Zudem kein Mensch weiß, was hier wirklich stimmt und was nicht.

Gerade die ehemalige Nachhilfelehrerin hat hier, meiner Meinung nach, einen gewissen Anteil an diesem Bild, in dem sie auf Tristans Aussehen eingeht und ihrer Sichtung Tristans mit einem Erwachsenen. Dabei kann sie die Beziehung zwischen Tristan und dem Mann gar nicht einschätzen, geschweige denn bewerten.
Aber es hat schon diesen Unterton, dass da was nicht ganz koscher war bzw. in eine bestimmte Richtung deuten soll.

In eineinhalb Monaten wäre Tristan 41 geworden.,
Ich hoffe von Herzen, dass irgendwann der Täter gefunden wird und im besten Fall verurteilt werden kann.


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Mordfall Tristan

26.08.2025 um 17:53
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Gerade die ehemalige Nachhilfelehrerin hat hier, meiner Meinung nach, einen gewissen Anteil an diesem Bild, in dem sie auf Tristans Aussehen eingeht und ihrer Sichtung Tristans mit einem Erwachsenen. Dabei kann sie die Beziehung zwischen Tristan und dem Mann gar nicht einschätzen, geschweige denn bewerten.
Aber es hat schon diesen Unterton, dass da was nicht ganz koscher war bzw. in eine bestimmte Richtung deuten soll.
Auch das ist eine Form von victim blaming. Lass sie bitte in Ruhe.
Die Inhalte der Interviews mit den Zeugen aus 1998 dürfte mit den Ermittlern abgestimmt gewesen sein.
Vielleicht wollte man wegen der schwierigen familiären Situation des Opfers einfach nur Mitleid bei der Bevölkerung wecken…

Es ist ihr, den Nachbarinnen, dem Erzieher und den Kindern aus Höchst und Hofheim hoch anzurechnen, dass sie sich bereit erklärt heben, vor die Kamera zu treten.


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Mordfall Tristan

26.08.2025 um 18:27
Ja gut, aber was soll das für ein Milieu gewesen sein, wo Tristan sich rumgetrieben hat? Kannibalen oder Nekrophilie- Kreise? Ich denke in diesem extremen Fall spielt es keine Rolle, wo er sich rumgetrieben hat, so was bestialisches konnte sich keiner vorstellen. Natürlich ist ein Kind, das zuviel Freiheiten hat, gefährdet, Kriminellen zum Opfer zu fallen. Mehr als jene, die schön behütet nach der Schule heimgehen. Obwohl auch die nicht ganz gefeit sind.

Sicher war Tristan ein leichtes Opfer, Kinder können es nicht einschätzen, ob eine erwachsene Person gefährlich ist. Der Täter hatte genug Zeit, sich an ihn heranzumachen. Aber es wurden auch schon Kinder aus gutem Haus in ein Auto gelockt.
Man weiß nicht, was den Täter getriggert hat, ob er einfach nur ein leichtes Opfer gesucht hat oder er auch ein anderes beliebiges Kind genommen hätte, wenn Tristan nicht mitgegangen wäre. Wenn es der gleiche Täter war, der die Kinder beim Kinderheim angesprochen hat, dann hätte er es ja bei mehreren versucht. Vielleicht war es ihm völlig egal und er nahm das Kind, das am leichtesten zu überreden war oder es war ihm wichtig, vorher eine persönliche Beziehung aufzubauen und dann kam erst die Idee zu was auch immer er gemacht hat.

Es wäre halt interessant zu wissen, wie und wo der Kontakt sich angebahnt hat. Das ist das eigentliche Rätsel für mich, dass Tristan offensichtlich schon länger Kontakt zu dem Typen gehabt hat, aber keiner wusste was konkretes. Irgendeinen Spitznamen, ob er in der Nähe wohnte, was sie so redeten und machten.. Kein Teenager würde das dem Vater oder Lehrern erzählen, aber wohl seinen Freunden.


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Mordfall Tristan

26.08.2025 um 18:57
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Gerade die ehemalige Nachhilfelehrerin hat hier, meiner Meinung nach, einen gewissen Anteil an diesem Bild, in dem sie auf Tristans Aussehen eingeht und ihrer Sichtung Tristans mit einem Erwachsenen. Dabei kann sie die Beziehung zwischen Tristan und dem Mann gar nicht einschätzen, geschweige denn bewerten.
Zitat von JaschaJascha schrieb:Auch das ist eine Form von victim blaming. Lass sie bitte in Ruhe.
Ich glaube nicht, dass hier irgendjemand der Lehrerin eine Schuld geben will an irgendwas.

Letztlich ist es offenkundig so, dass sie damals etwas beobachtet hat und später, in einem Interview sagte, dass es ihr komisch vorkam. Dabei bleibt aber der Widerspruch bestehen, dass sie damals offensichtlich, auch wenn es ihr angeblich komisch vorkam, nichts unternommen und Tristan auch nicht irgendwie dazu befragt hat. Wäre ja ohne Schwierigkeit möglich gewesen ihn mal zur Seite zu nehmen und zu fragen, mit wem er denn da unterwegs war.

Deswegen glaube ich, dass es ihr damals überhaupt nicht so komisch vorkam, sondern dass sie diesen Eindruck erst im Nachhinein entwickelt hat, nach der Tat. Weil es ihr dann im Rückblick so erschien. Mit dem Wissen dass Tristan umgebracht wurde. Aber wenn er ganz normal weitergelebt hätte, und man hätte sie dann ein paar Jahre später nach ihm gefragt, wäre da m. M. nach zu 100% gekommen: "Ach ja, der hatte es nicht leicht, war viel auf sich alleine gestellt, aber sonst war das ein ganz normaler Junge..." Da wären die "Männer" mit denen Tristan gesehen wurde, keineswegs so ungewöhnlich gewesen, wie es ihr im Nachhinein vorkam.

Daher glaube ich, dass man auf diese Aussage nicht viel geben sollte. Sie wird halt nur gerne von den Zopfmann-Fans herangezogen, wenn man versucht aus allem möglichen Beobachtungen einen Zopfmann zusammenzubasteln.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Manchmal wird wirklich krampfhaft nach Situationen, Verhaltensweisen etc. gesucht, um dem Opfer eine (Mit-)Schuld geben, es abwerten oder die Tat relativieren zu können.
Das mag ja durchaus sein, aber ich sehe das hier nicht. Und umgekehrt sollte man das nicht als Totschlagargument bringen um irgendwelche Diskussionen abzuwürgen weil sie einem nicht passen. Wenn z. B. jemand (nein, damit meine ich nicht Tristan!) in Drogengeschäfte verwickelt war und ermordet wurde, dann hat das nichts mit Victim Blaming zu tun, wenn man mal wertneutral darüber nachdenkt, dass sein Mord etwas damit zu tun haben könnte. Und wenn ein Jugendlicher beim S-Bahn-Surfen gegen eine Brücke knallt und stirbt, dann sagt man auch nicht, dass er bei einer Fahrt mit der S-Bahn gestorben ist weil alles andere ja böses Victim Blaming wäre. Es wäre nämlich nicht passiert, wenn er auf einer Sitzbank im Wagen gesessen hätte.


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