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Mordfall Tristan

23.466 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

20.12.2020 um 22:41
Zitat von Niederbayern23Niederbayern23 schrieb:Die Kunst ist es, den Täter aus der anonymen Masse herauszufiltern.
Genau das ist der Punkt und so sehe ich das auch. Das oberste Ziel ist es, den anonymen Täter aus der Masse herauszufiltern. Ich persönlich denke, dass sich das am besten umsetzen lässt, wenn alle möglichen Bereiche und deren Gegebenheiten zusammengefasst und tiefgreifend analysiert werden. Nur dann ist es anschließend möglich, bestimmte Kreise auszugrenzen und einen Fokus auf die passenden Kreise zu legen. Und bezogen auf die passenden Kreise sollte es dann wiederum darum gehen, Mitwisser bzw. Zeugen zu finden.

Machen wir uns nichts vor - die Todesursache von Tristan weist eine eindeutige Schlachtung vor. Aus diesem Grund spricht hier auf den ersten Blick vieles für einen Ritualmord. Damit ist es vielleicht jedoch noch nicht getan. Es wurde offiziell bestätigt, dass der Täter metzgern konnte und sein Handwerk verstanden hat. Ich bin mir sicher, dass der Täter jährlich an Tierschlachtungen beteiligt war und daher seine Erfahrung hatte. Ist es eventuell möglich, dass diese Person womöglich auch in Drogengeschäfte involviert war und es dadurch zur Begegnung mit Tristan kam? Ist Tristan schon Zeiten zuvor, in dieses Milieu reingeraten? Wurde er hier womöglich als Bote ausgenutzt? Hat er sich so zusätzliches Geld verdient und wurde aus diesem Grund öfters mit „älteren Herren“ gesehen? Wurde er deshalb schon einmal ausgeraubt? War das eventuell schon beim Überfall die erste Begegnung mit dem/n Täter/n?

In diesem Zusammenhang denke ich persönlich, dass vieles für die Drogenszene spricht (Tristans täglicher Aufenthaltsort am Bahnhof, sein „Zigarettenversteck“ oder auch Drogenbunker am Tunnel oder auch der Bezug eines verstorbenen Familienangehörigen in die Drogenszene). Die Brutalität, mit der der Täter vorgegangen ist, spricht aus meiner Sicht dafür. Aus welchem Grund sonst könnte eine Person so einen Hass gegenüber einer 13-jährigen Person empfinden? Könnte es sein, dass es im Tunnel ein Treffen gab, bei dem nicht alles nach Plan bzw. Geschäft verlaufen ist? Woraufhin der Täter genau deshalb in Rage geraten ist und ein Exempel an Tristan statuiert hat, indem er ihn auf die schrecklichste ihm bekannte Weise ermordet hat? Mir ist bewusst, dass das spekulativ ist. Eventuell ist dies jedoch ein weiterer, möglicher Ansatz neben der Annahme, dass Tristan zufällig ausgewählt wurde weil er sich zufällig am Tunnel aufhielt oder dementgegen in Kontakt mit dem Täter war und dadurch einem Kannibal- oder Sexualmord zum Opfer gefallen ist. Wenn die Wahrscheinlichkeit für diese Annahme aufgrund der Gegebenheiten hoch ist, sollte man unbedingt auch einen Schritt in diese Richtung wagen. Das positive an dieser Richtung ist, dass es hier schon eher Mitwisser geben könnte. Diese wären nämlich für die Aufklärung des Falls (neben der einzigen Spur in Form des verwischten Fingerabdrucks und neben einem Geständnis seitens des Täters) die wahrscheinlich aller letzte Hoffnung.
Zitat von Niederbayern23Niederbayern23 schrieb:Was mich noch interessieren würde, was am Tatort zehn oder fünfzehn Jahre vor dem Mord los war.
Der Täter kannte den Liederbach bzw. den Liederbachtunnel. Er kehrte vielleicht zum Ort seiner Kindheit/ Jugend zurück um seine Phantasien endlich in die Tat umzusetzen.
Interessant wo der Liederbach beginnt und wohin er mündet.
Höchst interessanter Ansatz und eine weitere, sehr wichtige Quelle, um passende Zeugen und Miwisser zu finden. Man muss doch nur die richtigen Fragen stellen, um größere Sprünge nach vorne zu machen! Es wäre höchst interessant zu erfahren, wer z.B zwischen 1975 und 1998 dauerhaft den Tunnel als Aufenthalts- bzw. Rückzugsort genutzt hat. Sollte meiner Meinung nach unkompliziert sein, einfach mal die Bevölkerung danach zu fragen. Vielleicht erinnern sich bestimmte Zeugen an den ein oder anderen, der besonders verbunden zu diesem Tunnel war! Die Person, die Tristan in diese Situation gebracht hat, muss Ortskenntnisse gehabt haben! Daran führt nahezu kein Weg vorbei, er kannte diesen Ort.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Aber den Rucksack hatte er doch dabei, weil er vorher in der Schule war und das seine Schultasche war. Es waren ja auch die Schulsachen drin gewesen.
Genau und vielleicht waren die Schulsachen nicht die einzigen Inhalte. Es liegt auf der Hand, dass der Täter Interesse am Rucksack hatte. Er hatte diesen ausgeleert, mit Sicherheit reingeschaut, einen Fingerabdruck auf dem Deutschbuch hinterlassen und sein Messer in einem Heft abgewischt. Natürlich spricht vieles dafür, dass er dies nur tat, um die Trophäen zu verstauen. Vielleicht ist das jedoch nicht der einzige Grund. Vielleicht MUSSTE der Täter in den Rucksack schauen und etwas bestimmtes mitnehmen. Gehen wir mal davon aus, dass es um eine Übergabe ging. Der Rest spricht dann denke ich für sich.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Rauchen mit 13 wäre in unserer Gegend (Kleinstadt, wo selten etwas passiert) schon 10, 20 Jahre früher nichts gewesen, was irgendjemand für außergewöhnlich gehalten hätte. Zumal man früher (auch wohl 1998 noch) noch problemlos ohne Altersnachweis an Zigaretten aus dem Automaten kommen konnte.
Da stimme ich dir vollkommen zu. Ich wollte viel mehr damit ausdrücken, dass Tristan sich einige Freiheiten genommen hat. Vielleicht sogar etwas mehr, als wir es damals taten. Gerade das Rauchen hat uns ja damals das Gefühl vermittelt, dass wir dadurch erwachsener wirken. Das war meiner Meinung nach auch die Intension von Tristan. Das ist natürlich normal und jeder durchlebt diese Phase. Der eine jedoch mehr und der andere etwas weniger. Es heißt häufig, dass es mit den Zigaretten anfängt und bei manchen dann doch zu mehr führt. Ich persönlich habe im Leben bemerkt, dass das vor allem für diejenigen gilt, die keinen festen Halt durch die Familie genießen dürfen. Sie suchen sich dann Anerkennung und Bestätigung anderweitig und das beginnt dann häufig mit dem Rauchen. Bier schmeckt da noch nicht wirklich. Sie heben sie dadurch von der Allgemeinheit und den gleichaltrigen ab. Der nächste Schritt ist dann die Bestätigung durch ältere Personen. Was man dann nicht alles macht, um diese von sich zu überzeugen und Respekt zu bekommen? Wie cool ist das, wenn man sich von älteren bestätigt fühlt und das noch mit 13? Ich bin mir nahezu sicher, dass diese Verkettung dazu geführt hat, dass Tristan in derartige Kreise geraten ist. Auf der Suche nach Liebe, Zuneigung, Anerkennung und Bestätigung...

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Mordfall Tristan

21.12.2020 um 01:18
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Aus welchem Grund sonst könnte eine Person so einen Hass gegenüber einer 13-jährigen Person empfinden? Könnte es sein, dass es im Tunnel ein Treffen gab, bei dem nicht alles nach Plan bzw. Geschäft verlaufen ist? Woraufhin der Täter genau deshalb in Rage geraten ist und ein Exempel an Tristan statuiert hat, indem er ihn auf die schrecklichste ihm bekannte Weise ermordet hat? Mir ist bewusst, dass das spekulativ ist. Eventuell ist dies jedoch ein weiterer, möglicher Ansatz neben der Annahme, dass Tristan zufällig ausgewählt wurde weil er sich zufällig am Tunnel aufhielt oder dementgegen in Kontakt mit dem Täter war und dadurch einem Kannibal- oder Sexualmord zum Opfer gefallen ist. Wenn die Wahrscheinlichkeit für diese Annahme aufgrund der Gegebenheiten hoch ist, sollte man unbedingt auch einen Schritt in diese Richtung wagen. Das positive an dieser Richtung ist, dass es hier schon eher Mitwisser geben könnte. Diese wären nämlich für die Aufklärung des Falls (neben der einzigen Spur in Form des verwischten Fingerabdrucks und neben einem Geständnis seitens des Täters) die wahrscheinlich aller letzte Hoffnung.
Ich spekuliere hier noch was dazu und behaupte, dass der Täter eine narzisstische Persönlichkeitsstörung besitzt. Eine Kränkung, kann je nach Ausprägung, (natürlich in Ausnahmefällen) zum Mord führen- Overkill....
Die „Dynamik der Kränkung“ besagt, dass die Rache auch an einer völlig unbeteiligten Person ausgelebt werden kann und auch Jahrzehnte später ausgeübt.
Weitere Spekulation... der Täter kannte den Ort aus der Kindheit, fühlte sich deshalb sicher. Damals war er ein hilfloses Kind, als Erwachsener konnte er sich wehren. Der Ort führte zum Deja-vu.
Er wusste, dass ihn die Kinder nicht erkennen konnten aus der Entfernung, weil er jeden Blickwinkel von früher kannte.
Er wurde (jetzt komm ich wieder auf den Narzissmus) als Kind vernachlässigt (eine von zwei Varianten der Entstehung), hat einen Minderwertigkeitskomplex, gibt allen anderen die Schuld an seinem Scheitern, erhält von einem Dreizehnjährigen nicht den für einen Narzissten angemessen Respekt....tickt aus.


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Mordfall Tristan

21.12.2020 um 11:06
Zitat von Niederbayern23Niederbayern23 schrieb:Ich spekuliere hier noch was dazu und behaupte, dass der Täter eine narzisstische Persönlichkeitsstörung besitzt. Eine Kränkung, kann je nach Ausprägung, (natürlich in Ausnahmefällen) zum Mord führen- Overkill....
Die „Dynamik der Kränkung“ besagt, dass die Rache auch an einer völlig unbeteiligten Person ausgelebt werden kann und auch Jahrzehnte später ausgeübt.
Weitere Spekulation... der Täter kannte den Ort aus der Kindheit, fühlte sich deshalb sicher. Damals war er ein hilfloses Kind, als Erwachsener konnte er sich wehren. Der Ort führte zum Deja-vu.
Er wusste, dass ihn die Kinder nicht erkennen konnten aus der Entfernung, weil er jeden Blickwinkel von früher kannte.
Er wurde (jetzt komm ich wieder auf den Narzissmus) als Kind vernachlässigt (eine von zwei Varianten der Entstehung), hat einen Minderwertigkeitskomplex, gibt allen anderen die Schuld an seinem Scheitern, erhält von einem Dreizehnjährigen nicht den für einen Narzissten angemessen Respekt....tickt aus.
Dem könnte ich nichts hinzufügen, denn genau hierfür spricht vieles. Die Kripo sollte unbedingt ein Fragenkatalog erstellen und in diese Richtung recherchieren. Es wäre höchst interessant zu erfahren, wer z.B zwischen 1975 und 1998 dauerhaft den Tunnel als Aufenthalts- bzw. Rückzugsort genutzt hat. Es bringt wie man sieht leider niemanden weiter, wenn man sich lediglich auf den Tattag beschränkt und nach dem Zopfmann sucht. Bei einer derartigen Abfrage könnte man mit der Hilfe von Mitwissern sogar dann Informationen gewinnen, wenn Tristan seitens eines Ortsansässigen nur zufällig ausgewählt wurde.


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Mordfall Tristan

21.12.2020 um 11:25
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Die Person, die Tristan in diese Situation gebracht hat, muss Ortskenntnisse gehabt haben! Daran führt nahezu kein Weg vorbei, er kannte diesen Ort.
Dem stimme ich absolut zu!
Für mich ist es ausgeschlossen, dass diese Örtlichkeit zufällig gewählt wurde.

Die Frage ist aber:

a) wurde der Tunnel zum Tatort, weil der Tärer sich dort auskannte / sicher fühlte oder
b) ihm bekannt war, dass dieser Tunnel von Kindern oder speziell von Tristan genutzt wurde oder
c) beides...?
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Sie suchen sich dann Anerkennung und Bestätigung anderweitig und das beginnt dann häufig mit dem Rauchen. Bier schmeckt da noch nicht wirklich. Sie heben sie dadurch von der Allgemeinheit und den gleichaltrigen ab. Der nächste Schritt ist dann die Bestätigung durch ältere Personen. Was man dann nicht alles macht, um diese von sich zu überzeugen und Respekt zu bekommen? Wie cool ist das, wenn man sich von älteren bestätigt fühlt und das noch mit 13? Ich bin mir nahezu sicher, dass diese Verkettung dazu geführt hat, dass Tristan in derartige Kreise geraten ist. Auf der Suche nach Liebe, Zuneigung, Anerkennung und Bestätigung...
Ich finde dies nachvollziehbar und auch auf Tristan ableitbar.

Darum bin ich weiterhin der Meinung, dass Tristan seinen Mörder kannte. Sich vielleicht schon einige Zeit vor dem Mord hin und wieder (oder ein paar Mal oder regelmäßig) mit ihm getroffen hat.

- Sichtung der Nachhilfelehrerin
- Sichtung im Kaufhaus
- ...

Vielleicht hat er Tristan die ein oder andere Schachtel Kippen gekauft. Vielleicht auch mal das ein oder andere Bier o.ä. Da kommt man sich als 13jähriger ja schon mächtig cool vor. Gerade wenn man eher "auf sich alleine gestellt ist".

Interessant wäre, ob denn niemand der Freunde / Schulkammeraden mal etwas mitbekommen hat...
Die Nachhilfelehrerin sagte "Als Tristan schon älter war, wurde er öfter zusammen mit Erwachsenen gesehen".
Hat das denn nur sie alleine bemerkt / gesehen?
Wenn dem so war, müsste Tristan doch auch von anderen Personen in Begleitung gesehen worden sein.

Schade, dass man hier auf manche Mutmaßungen nicht eingehen darf. Einige davon würden nämlich duechaus Sinn ergeben...


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Mordfall Tristan

21.12.2020 um 13:05
Thema Rauchen..
Man könnte sich schon die Frage stellen, warum Tristan mit einer gewissen Portion Selbstverständlichkeit in der Öffentlichkeit geraucht hat?
Noch dazu war Tristan für sein Alter von der Körpergröße her, nicht groß gewachsen.
Der Wachstumsschub stand wohl kurz bevor.
Dann der blonde Pagenschnitt und ein noch kindliches Gesicht.
Das beißt sich schon etwas.
Vielleicht wollte er wirklich zwanghaft Älter wirken.
Eine gewisse Dreistigkeit lässt sich schon ableiten wen man so ein Bild sieht....
Am Ende war es ja doch nur eine Zigarette.
Ein heimliches Rauchen mit ein paar Kumpels wäre jedoch absolut normal gewesen. Beispielsweise im Liederbachtunnel, den brauchte er ja nachweislich nicht zum heimlichen Rauchen.


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Mordfall Tristan

21.12.2020 um 14:27
Im Großen und Ganzen bestehen aus meiner Sicht folgende Schwierigkeiten in diesem Fall:

1. eindeutige Zuordnung des Delikts in einen bestimmten Bereich aufgrund von Bereichsüberschneidungen
2. eindeutige Bestimmung, ob es sich um einen Tristan bekannten oder unbekannten Täter handelt
3. eindeutige Klärung ob es sich um eine geplante oder ungeplante Tat handelt

Sicher ist, dass sich alle drei Punkte nur zu 100% beantworten lassen, wenn der Täter gefunden wird und auch gesteht. Es spricht jedoch nichts dagegen über die bekannten Aspekte bestimmte Standpunkte abzuleiten.

zu 1:
Bezogen auf die bekannten Aspekte spricht vieles sowohl für einen Ritual- bzw. Kannibalismusmord als auch für einen Mord im Drogenmilieu. Ein reines Sexualdelikt kann unter den bekannten Aspekten nahezu ausgeschlossen werden. Ein Mord aus Rache, Heimtücke und Hass kommt hier ebenfalls weniger in Frage, denn die Bekannten und Verwandten Tristans wurden sicherlich strengstens unter die Lupe genommen. Und selbst bei einem möglichen Kannibalenfall frage ich mich, warum dann drumherum eindeutig rituelle Aspekte vorhanden sind, wie z.B der Kehlschnitt, die Hodenentnahme und die anschließende Aufbahrung? Mich lässt das Gefühl nicht los, dass Tristan als Bote vorgeschickt wurde und dabei einer Person begegnet ist, welche vertraut mit dem metzgern nach bestimmten Vorgängen war und zudem auch ortsansässig war und Ortskenntnisse hatte.

Es ist unerlässlich, den Fokus auf die 1-2 wahrscheinlichsten Bereiche zu legen, um der Sache einen Schritt näher zu kommen und mögliche Täter bzw. Mitwisser zu gewinnen. Wir wissen natürlich über die Medien, dass das die Kripo auch getan hat - nur leider ohne größeren Erfolg.

zu 2:
Falls Tristan den Täter nicht kannte und dieser ihm gegenüber unbekannt war, dann hätten wir hier eine Zufallswahl. Somit wäre Tristan zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Zudem an dem Ort, an dem er noch kurze Zeit vorher (warum auch immer?! und wahrscheinlich auch durch Unbekannte?) ausgeraubt wurde. Das würde auch die wenigen Informationen erklären, die der Kripo seitens Befragungen der Familie und Freunde vorliegen. Das ist allerdings unter Berücksichtigung aller Aspekte auch schon der einzige Punkt, der für einen unbekannten Täter spricht. Die bekannten Aspekte schließen schon nahezu einen Unbekannten als Täter aus, sofern wir es hier mit einem Ritual-, Sexual-, Kannibalismus oder Rachemord zu tun haben. Nur im Falle eines Mordes im Drogenmilieu kommt ein unbekannter Täter in Frage, welcher mit dem „Vorgesetzten“ Tristans in Kontakt hätte sein können...

Unter Berücksichtigung aller bekannten Aspekte läuft es jedoch immer wieder darauf hinaus, dass Tristan von der Person wusste, welche ihn in diese Situation gebracht hat und dieser ihm somit bekannt war. Es kann kein Zufall sein, dass er genau an dem Tag ermordet wurde, als er die Schule vorzeitig verlassen hat. Zudem müsste an den Sichtungen der Nachhilfelehrerin oder auch im Kaufhaus etwas dran sein. Vieles spricht dafür, dass er ein Treffen wahrnehmen musste, welches schlussendlich im Tunnel auch stattgefunden hat. Für die Vorbereitung des Treffens gab es sowohl am Vortag als auch aber nach Schulschluss mehrere Gelegenheiten. Ich denke, dass der Schlüssel im Höchster Bahnhof liegt und bereits hier die einleitenden Maßnahmen besprochen wurden...

Zu 3.
Die bekannten Aspekte sprechen eindeutig für eine geplante Tat. Die Auswahl des Tatorts und das Verletzungsbild des Opfers sprechen schon für sich. Die Vorgehensweise des Täters war systematisch! Es wirkt so, als ob der Täter das Szenario unzählige Male durchgespielt und letzten Endes auch in die Tat umgesetzt hat. Im Falle eines Ritual-, Sexual-, Kannibalismus- oder auch Rachemordes, kommt eine ungeplante Tat nahezu nicht in Frage, denn der Aspekt der Zielerreichung wäre damit nicht mehr gegeben. Wer bestimmte Ziele erreichen möchte und diese auch mit solch einem Ausmaß erreicht, plant diese mit Sicherheit schon im Voraus mit der entsprechenden Vorbereitung.

Eine ungeplante Tat und spontane Tat komm aus meiner Sicht nur dann in Frage, wenn der Fall dem Drogenmilieu zuzuordnen ist und etwas an diesem besagten Tag nicht nach Plan verlaufen ist. Bei einer derartigen Konstellation könnte der Täter ebenfalls Tristan gegenüber unbekannt sein, weswegen dessen Freunde bzw. Schulkameraden auch keinen blassen Schimmer haben. Die Bekanntschaft würde dann in so einem Fall wohl eher mit Tristans „Vorgesetztem“ bestehen.
Zitat von SunnyBeatzSunnyBeatz schrieb:Für mich ist es ausgeschlossen, dass diese Örtlichkeit zufällig gewählt wurde.

Die Frage ist aber:

a) wurde der Tunnel zum Tatort, weil der Tärer sich dort auskannte / sicher fühlte oder
b) ihm bekannt war, dass dieser Tunnel von Kindern oder speziell von Tristan genutzt wurde oder
c) beides...?
Guter Punkt und ich denke, sowohl als auch. Der Täter MUSS Ortskenntnisse gehabt haben und sich zudem sicher gefühlt haben. Die Dreistigkeit bzw. Gelassenheit seiner Vorgehensweise spricht schon Bände. Aus diesem Grund wäre es immens wichtig in Erfahrung zu bringen, ob bestimmte Personen in den Jahren zuvor den Tunnel als Rückzugsort genutzt haben. Die Bevölkerung muss dbzgl. unbedingt informiert und befragt werden, z.B auch über Aktenzeichen XY.
Zitat von Niederbayern23Niederbayern23 schrieb:Thema Rauchen..
Man könnte sich schon die Frage stellen, warum Tristan mit einer gewissen Portion Selbstverständlichkeit in der Öffentlichkeit geraucht hat?
Noch dazu war Tristan für sein Alter von der Körpergröße her, nicht groß gewachsen.
Der Wachstumsschub stand wohl kurz bevor.
Dann der blonde Pagenschnitt und ein noch kindliches Gesicht.
Das beißt sich schon etwas.
Vielleicht wollte er wirklich zwanghaft Älter wirken.
Eine gewisse Dreistigkeit lässt sich schon ableiten wen man so ein Bild sieht....
Am Ende war es ja doch nur eine Zigarette.
Ein heimliches Rauchen mit ein paar Kumpels wäre jedoch absolut normal gewesen. Beispielsweise im Liederbachtunnel, den brauchte er ja nachweislich nicht zum heimlichen Rauchen
Könnte diese Selbstverständlichkeit daher kommen, dass insgeheim doch mehr im Busch war? Wurden Zigaretten evtl. schon harmlos im Vergleich zu dem, womit Tristan vertraut war? Wir wissen z.B, womit der Freitod der Mutter erklärt wurde...


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Mordfall Tristan

21.12.2020 um 15:46
boah, Märchenstunde!

wenn auch nett aufgemacht @anonymous91


@SunnyBeatz

was meinst du?


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Mordfall Tristan

21.12.2020 um 18:18
@anonymous91
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Ein Mord aus Rache, Heimtücke und Hass kommt hier ebenfalls weniger in Frage, denn die Bekannten und Verwandten Tristans wurden sicherlich strengstens unter die Lupe genommen.
Ist ein hassbasierter Mord ausschließlich im unmittelbaren Umfeld od. Bekanntenkreis des Opfers zu suchen ? Laut deiner "Analyse" erweckt es den Anschein das dem so ist. Das würde ich nicht unterschreiben, sorry, außer du hättest eine fachspezifisch, fundierte Quellenangabe dafür.
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Unter Berücksichtigung aller bekannten Aspekte läuft es jedoch immer wieder darauf hinaus, dass Tristan von der Person wusste, welche ihn in diese Situation gebracht hat und dieser ihm somit bekannt war. Es kann kein Zufall sein, dass er genau an dem Tag ermordet wurde, als er die Schule vorzeitig verlassen hat.
Dem widerspreche ich erneut. Es bestünde sehr Wohl die Möglichkeit das der Täter Tristan unbekannt war. Vermutlich gibt es Täter welche ihre möglichen Opfer beobachten. Ein Szenario entwickeln und dann ihre krankhaften Fantasien in die Tat umsetzen.

Man sollte solche Analysen Fachleuten überlassen. Laienhafte Ausführungen zu einem möglichen Täterprofil anhand von evtl "ein paar Bücher" zur Fallanytik gelesen zu haben, bringen überhaupt nix und sind lediglich Spekulationen.

Trotzdessen finde ich deine Ausführungen interessant


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Mordfall Tristan

21.12.2020 um 20:37
Kurze Zusammenfassung:

Bei Tristans Mörder handelt es sich dann also um einen ortskundigen drogendealenden Metzger, der unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leidet. Der Junge hat nicht das passende geliefert und deshalb hat sich diese Person dann seine Hoden und noch anderes Fleisch aus ihm heraus geschnitten. Puhhhhh...

Nun meine Frage:
Für was soll er diesen Aufwand betrieben haben wenn er kein vorrangige Interesse an dem Fleisch gehabt haben soll? Es wäre doch dann ausreichend gewesen Tristan zu töten und ihn einfach liegen zu lassen.


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Mordfall Tristan

21.12.2020 um 21:11
@stauffi
Der Täter hat ja auch den riskanten Aufwand betrieben, nach der Tat den Schuh zu holen, Tristan am Sockel zu positionieren, die Hose hochzuziehen. Der Zeitaufwand war riskant.
Nach nüchternen Pragmatismus hört sich das nicht an.
Diese Handlungen sind belegt.

Narzissmus und Sadismus- Zusammenhänge, leider finde ich den Link dazu nicht mehr.


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Mordfall Tristan

22.12.2020 um 16:09
Ich gebe euch Recht und mir ist bewusst, dass die von mir genannten Hypothesen ebenfalls Lücken beinhalten. Umso mehr erfreut es mich, dass diese ebenfalls hinterfragt und ggf. auch richtig gestellt werden.

Wir sollten nicht außer Acht lassen, dass der Fall seit über 22 Jahren ungelöst ist. Oft habe ich hier im Forum gelesen, dass der Fall mittlerweile als unlösbar betrachtet wird. Realistisch betrachtet habe auch ich persönlich meine Zweifel an einer möglichen Lösung mit einem eindeutigen Nachweis.

Ich halte es jedoch aus diesem Grund für umso wichtiger, vielleicht doch in andere Richtungen zu denken (und damit zu spekulieren), welche im Rahmen des möglichen wären und zu den bekannten Aspekten passen. Selbst wenn diese nichts bringen, was hätte man denn sonst noch zu verlieren? Die ganze Ermittlung scheint doch, trotz aller Bemühungen der Kripo und der Fachleute, leider nichts gebracht zu haben...

Solange Spekulationen im Rahmen des Vertretbaren sind, halte ich diese für angemessen. Für den Fall, dass sie es nicht sind, haben wir hier die Admins im Forum. Ich finde es weitaus schlimmer, gerechtfertigte Spekulationen unerwähnt zu lassen und stillzuschweigen.

Zudem würde ich gerne nochmals betonen, dass die richtigen Fragen seitens der Kripo gestellt werden müssen, um eventuell vorhandene Mitwisser zu identifizieren. Dazu gehört meiner Meinung nach die hier im Forum angedeutete Frage, ob Personen bekannt sind, die bis 1998 den Tunnel als Rückzugsort genutzt haben.
Zitat von stauffistauffi schrieb:Bei Tristans Mörder handelt es sich dann also um einen ortskundigen drogendealenden Metzger, der unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leidet. Der Junge hat nicht das passende geliefert und deshalb hat sich diese Person dann seine Hoden und noch anderes Fleisch aus ihm heraus geschnitten. Puhhhhh...

Nun meine Frage:
Für was soll er diesen Aufwand betrieben haben wenn er kein vorrangige Interesse an dem Fleisch gehabt haben soll? Es wäre doch dann ausreichend gewesen Tristan zu töten und ihn einfach liegen zu lassen.
Ist eine Person, die mit dem metzgern vertraut ist auch gleichzeitig ein Metzger? Es gibt Kulturkreise, die im Rahmen von Festen jährlich an Tierschlachtungen beteiligt und vertraut mit der Vorgehensweise sind. Ich bin mir nahezu sicher, dass ein Großteil dieser Personen keine Metzger sind. Und dass der Täter mit Drogen dealt bzw. diese verkauft, hast du wahrscheinlich falsch interpretiert. Zumindest hatte ich das mit keiner Silbe so ausgelegt. Ortskundig und narzisstisch, da stimme ich dir jedoch voll zu.

Zudem ist deine Frage ebenfalls sehr berechtigt, denn das ist auch aus meiner Sicht ein großes Mysterium. Falls es sich beim Täter jedoch um einen drogensüchtigen am Kauf interessierten Typen gehandelt hat und die Hypothese des Boten womöglich passt, wäre es gar nicht mal so abwegig, dass sich der Täter dann spontan zur Tat entschlossen und dann auch gleich die Trophäen samt Rucksack mitgenommen hat. Wer wäre denn nicht überrascht, wenn plötzlich ein harmlos wirkendes Kind (in einem abgelegen und evtl. vertrauten Tunnel) vor einem steht?


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Mordfall Tristan

22.12.2020 um 18:47
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Es gibt Kulturkreise, die im Rahmen von Festen jährlich an Tierschlachtungen beteiligt und vertraut mit der Vorgehensweise sind. Ich bin mir nahezu sicher, dass ein Großteil dieser Personen keine Metzger sind.
Es gibt auch Leute, die sich z. B. aufgrund von Hausschlachtungen oder weil sie Jäger sind mit dem Zerlegen von Tieren auskennen. Die kommen genauso in Frage wie andere "Kulturkreise", da muss man nicht alleine in diese Richtung argumentieren.

Im Übrigen ist es nun auch wieder nicht die große Kunst, Fleischstücke irgendwo herauszuschneiden. Und es ist ja der Klassiker, in solchen Fällen immer gleich zu vermuten, dass da jemand mit einer Metzgerausbildung am Werk gewesen wäre.

Obwohl z. B. Fritz Haarmann (um mal ein historisches Beispiel zu nennen) auch kein gelernter Metzger gewesen ist.


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Mordfall Tristan

22.12.2020 um 20:27
@anonymous91
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Ich halte es jedoch aus diesem Grund für umso wichtiger, vielleicht doch in andere Richtungen zu denken (und damit zu spekulieren), welche im Rahmen des möglichen wären und zu den bekannten Aspekten passen. Selbst wenn diese nichts bringen, was hätte man denn sonst noch zu verlieren? Die ganze Ermittlung scheint doch, trotz aller Bemühungen der Kripo und der Fachleute, leider nichts gebracht zu haben...
Ich denke das seitens der EB und Fachleuten schon auch in anderen Richtungen ermittelt wurde.

Meiner Meinung nach, um die Spekulationen zu erweitern, ist dahingehend das Problem, das es anscheinend eine Einmal Tat war. Was ich sehr ungewöhnlich finde. Es wurde hier schon Ritualmord und Kannibalismus (welches ich ausschliße) erwähnt. Falls es diese Richtung wäre, warum blieb es nur bei dieser einen Tat. Sind solche Täter nicht Serientäter ? Es gibt meines Wissens nach, keinen 2. Fall ( Gott sei Dank !) welcher mit dem Fall T. Ähnlichkeiten aufweist , in welchem das angebliche "Ritualverhalten" des Täters wiederholt wurde.


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Mordfall Tristan

22.12.2020 um 21:03
Zitat von allmythoughtsallmythoughts schrieb:Meiner Meinung nach, um die Spekulationen zu erweitern, ist dahingehend das Problem, das es anscheinend eine Einmal Tat war. Was ich sehr ungewöhnlich finde. Es wurde hier schon Ritualmord und Kannibalismus (welches ich ausschliße) erwähnt. Falls es diese Richtung wäre, warum blieb es nur bei dieser einen Tat. Sind solche Täter nicht Serientäter ? Es gibt meines Wissens nach, keinen 2. Fall ( Gott sei Dank !) welcher mit dem Fall T. Ähnlichkeiten aufweist , in welchem das angebliche "Ritualverhalten" des Täters wiederholt wurde.
Verschwundene gibt es leider genug.
Dieser Täter überschreitet Grenzen, das ist Fakt.
Vielleicht gab es im Anschluss noch eine Steigerung, die ich allerdings in meinem Kopf nicht herstellen kann.
Dass dieser Täter eine Tat im gleichen Stil nochmal vollbringt, kann ja wohl keiner erwartet haben.
Wenn dann war die Tat an Tristan seine erste Tat an einem Menschen und hat den Anschein einer unterbewussten Planung.
Wer es einmal macht, hat sowieso das Tor der Hölle betreten, macht es für Denjenigen noch einen Unterschied?
Hat er, als er den Schock über sich überwunden hatte, einen strukturierten Plan umgesetzt? Weniger Risiko, wenn man das Opfer verschwinden lässt?
Perfektes Doppelleben?
Er muss doch wissen, dass es beim ersten Mal knapp war.


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Mordfall Tristan

22.12.2020 um 22:20
@Niederbayern23
Welchen Schock meinst du? Die Tat wurde, aus meiner Sicht, schrittweise abgehandelt und so professionell ausgeführt, daß man, außer einem Fingerabdruck, nichts hat. Das sollte eigentlich zeigen, dass der Täter vom Anfang bis zum Ende Herr seiner Sinne war. Es scheint so, als ob er aus dem Nichts gekommen und dorthin auch wieder verschwunden ist. Die Sichtungen des Zopfmannes bringen die Ermittler anscheinend auch nicht weiter, evtl. hatte dieser auch die Fähigkeit sich einfach in Luft aufzulösen.


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Mordfall Tristan

22.12.2020 um 22:35
Zitat von stauffistauffi schrieb:Die Sichtungen des Zopfmannes bringen die Ermittler anscheinend auch nicht weiter, evtl. hatte dieser auch die Fähigkeit sich einfach in Luft aufzulösen.
Wie könnte denn das „in Luft auflösen“ in der Praxis ausgesehen haben?
Könntest du deine Theorie etwas konkreter beschreiben?
Mit dem DeLorean wird er kaum weg sein.


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Mordfall Tristan

22.12.2020 um 22:45
@allmythoughts
Es gibt genügend Gründe, warum der Täter nicht nochmal auffällig geworden sein muss.
Er bekam, was er wollte
Es war nicht so, wie erhofft
Es war schwieriger als gedacht
Die Polizei hat ihn im Blick und kann nichts beweisen, aber bei einer weiteren Tat stünden sie aber wieder vor der Tür
Er hat Familie und keine "Zeit" mehr
Und und und...


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Mordfall Tristan

22.12.2020 um 22:47
@abberline
... oder aber er ist verstorben.


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Mordfall Tristan

23.12.2020 um 01:21
@Niederbayern23
Man könnte nach den vielen Jahren davon ausgehen, dass der Zopfmann anscheinend keine zielführende Spur ist. Am Ende stelle ich mir die Frage, ob diese Person in der Realität existiert hat oder eine Fantasiegestalt ist, die durch die Vernehmungsführung entstanden ist.


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