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The Boy in the Box

1.134 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, Junge ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

The Boy in the Box

09.12.2022 um 22:35
Es wurde doch gesagt, die Eltern sind beide tot. Eine Verurteilung sei aber noch möglich. Das verwirrt mich. Der damalige Ermittler habe einen Verdacht. Das heißt ja entweder, es waren nicht die Eltern, denn Tote kann man nicht verurteilen oderdas war nur eine allgemeine Aussage, dass die Tat nicht verjährt ist.

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The Boy in the Box

09.12.2022 um 23:54
Die Bezeichnung der Eltern durch die Polizei als "birth mother" and "birth father" (d.h leibliche Mutter und leiblicher Vater) ist in der Tat auffällig. Macht eigentlich nur Sinn, wenn es noch andere "Eltern", z. B. Pflegeeltern o.ä, gegeben hätte.

Auch der Schutz der Geschwister wäre vermutlich nachrangig, wenn die Ermittlungsbehörden hier den konkreten Verdacht eines Tötungsdelikts seitens mindestens eines leiblichen Elternteils hätten.


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The Boy in the Box

10.12.2022 um 00:09
Ich bin bislang auch immer davon ausgegangen, daß die Eltern da wie auch immer involviert waren. Dieses „birth mother“ hat mich dann im Nachgang aber irritiert.

Es wird noch ermittelt, bzw. er wird und kann nicht so viel sagen, weil das eine aktive Mordermittlung ist und sie (die Ermittler) eine Vermutung haben, wer für Josephs Tod verantwortlich ist. Mord verjährt auch in den USA nicht, mgl. Adoptiv-oder Pflegeeltern könnten hochbetagt noch leben.


Chief Smith sagte zu Beginn das man zum jetzigen Zeitpunkt den Namen der Eltern (Anm. der auf der Geburtsurkunde vermerkten) nicht bekannt geben werde aus Rücksicht auf die noch lebenden Geschwister.

Das „derzeit“ kann aber auch bedeuten, daß das sicherlich Rücksichtnahme ist andrerseits aber auch taktische Gründe hat um andere potentielle Täter wie evtl. Pflegeeltern nicht vorzuwarnen. Vielleicht wissen die Ermittler ja schon, daß Joseph nicht bei der leiblichen Mutter geblieben ist, sondern daß diese ihn in Pflege oder zur Adoption gab. Mglw. haben die noch lebenden Geschwister ja darüber sogar Kenntniss i. S. v. „wir wussten schon daß unsere Mutter noch einen Sohn hatte, diesen aber aus dem und dem Grund weggegeben hat, soweit wir wissen kam er nach …“


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The Boy in the Box

10.12.2022 um 00:28
Ich würde gerne wissen wie ihr diese Punkte bewertet

  1. Geschwister sowohl mütter-als auch väterlicherseits vorhanden
  2. Anforderung aller Geburts-Sterbe-und Adoptions-Akten der Kinder von der identifitierten Mutter von 1944-1956 = 3 Treffer


Für mich ist eigentlich klar, daß die Eltern danach mit anderen Partner weitere Kinder bekamen (finde danach wahrscheinlicher, da noch eine größere Anzahl lebender Halbgeschwister da ist

Ein 1953 geborenes Kind erhielt, wenn unehelich auch in den Staaten den Mädchennamen der Mutter
-also entweder wurde Joseph illegtim geboren und hieß Zarelli weil die Mama so hieß, oder die Eltern waren verheiratet und ließen sich scheiden (auffälliger Zeitraum der angeforderten Unterlagen von 1944-1956)

Wenn er das 2. Oder gar vlt sogar 3. Ledige Kind gewesen ist, könnte ich eine Adoption noch einfacher nachvollziehen, oder ganz schlimm, daß er von seiner Mutter (dann aus der Not heraus) verkauft wurde. (Beschreibung „M“artha- Kinder [ver-]kaufen in den 50igern wohl möglich)

Reguläre Adoption über und mittels Ämter schließe ich aufgrund der fehlenden Sozvers.Nr. allerdings aus. Denke eher dass das unter Hand gegen Geld lief.


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The Boy in the Box

10.12.2022 um 01:10
Ich habe den Eindruck, dass hier einiges über- bzw. fehlinterpretiert wird.



Die Identität des Kindes wurde über die Recherche in genealogischen Datenbanken geklärt; der erste Sprecher auf der Pressekonferenz beschreibt den Ablauf der Suche und das Vorgehen der Ermittler. Er erklärt dabei, welche Teilschritte gemacht wurden und wie man dann schließlich auf die Identität des Kindes gekommen ist.
Er gibt bestimmte Infos und nutzt bestimmte Begriffe, weil es in diesem Vortrag darum geht, das Vorgehen der Polizei zu beschreiben. Genealogische Forensik ist eine sehr neue und sehr spezielle wissenschaftliche Disziplin. Damit nachvollziehbar ist, wie die Polizei gearbeitet hat, muss er deshalb bestimmte Infos geben und erklären.
Ich würde da deshalb keinerlei Andeutungen für einen Verdacht der Ermittler reindeuten wollen, wer der Täter ist und was genau passiert ist.

Im ersten Ansatz der Datenbank-Recherche gelang es, die "birth-mother" des Kindes zu identifizieren; im deutschen würde man sagen die "leibliche Mutter". Der Hinweis auf die leibliche Mutter soll in meinen Augen nur verdeutlichen, dass es sich um einen Analyse der genetischen Verwandschaft von Personen mit dem Kind handelt. Eine Pflege- oder Adoptionsmutter könnte über eine solche Analyse nicht gefunden werden, das sie genetisch nicht mit dem Kind verwandt ist. Selbst wenn diese Pflegemutter z.B. seine Tante war oder eine Cousine der Mutter, würde man über die genealogische Analyse nur herausbekommen, dass sie die Tante des Kindes oder eben die Cousine der Mutter war, also nur den Verwandtschaftsgrad, aber nichts über das juristische Verhältnis zu dem Kind.
Dieses juristische Verhältnis, also die Frage, ob jemand die Pflegschaft hatte oder ob er adoptiert worden war, muss man über Urkunden und Dokumente in Archiven herausfinden.

Nachdem man die leibliche Mutter hatte, ging es darum, herauszufinden, wie der Name des Kindes ist. Dazu hat man dann eben zunächst die entsprechenden Geburts-, Sterbe- und Adoptions-Akten angefordert. Und zwar nicht "der Kinder" sondern die, in denen der Name der Mutter vorkam, um so herauszufinden, wie viele und welche Kinder sie bekommen hat. Denn eines von diesen musste ja der "Boy in the Box" sein.
Der Zeitraum den man gewählt hat ist auch nicht auffällig, sondern logisch. Man kannte Namen und Geburtsdatum der Mutter und konnte sich somit ausrechnen, in welchen jüngst-möglichen Alter sie theoretisch ihr erstes Kinde bekommen haben konnte. Das ist das Anfangsjahr des Zeitraums 1944.
Der "Boy in the box" wurde im Februar 1957 gefunden, sein Alter konnte mit den damaligen Methoden nicht mit hinreichender Sicherheit bestimmt werden. Deshalb wurde als letztes zu untersuchendes Jahr 1956 gewählt, weil es eindeutig war, dass das Kind nicht 1957 oder später geboren wurde.

Man hat Geburts-, Sterbe-und Adoptions-Akten angefordert. Hintergrund war die Frage, welches dieser Kinder ist der Boy in the Box. Man hat also geschaut, welches Kind hat diese Frau wann geboren. Damit konnte man zum einen schon Kinder ausschließen, die zu alt waren und auch solche, die weiblich waren. Und man hat geschaut, was mit diesen Kindern passiert ist. Kinder, für die eine Sterbeurkunde aus den Jahren vor 1957 vorlag, konnten nicht der "Boy in the Box" sein, weil sie zum Zeitpunkt dessen Todes ja schon tot waren.
Kinder, die heute noch leben oder aber ab März 1957 gestorben sind, konnten auch nicht der "Boy in the Box" sein. Um das herauszufinden musste man wissen, ob eines der Kinder adoptiert worden war, weil es dann einen anderen Namen tragen würde und man für den Namen in der Geburtsurkunde keine Sterbeurkunde finden würde.

Für mich hat die Anforderung der Adoptionsakten damit rein analytische Gründe, das hat rein gar nichts damit zu tun, dass man den Verdacht hatte, das Kind sei adoptiert gewesen und von seinen Adoptionseltern misshandelt worden.


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The Boy in the Box

10.12.2022 um 12:52
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Der Zeitraum den man gewählt hat ist auch nicht auffällig, sondern logisch. Man kannte Namen und Geburtsdatum der Mutter und konnte sich somit ausrechnen, in welchen jüngst-möglichen Alter sie theoretisch ihr erstes Kinde bekommen haben konnte. Das ist das Anfangsjahr des Zeitraums 1944.
Und wie soll man das jüngst-mögliche Alter in dem die Frau erstmals hätte Mutter werden können denn verlässlich herausfinden können? Es gibt Mädchen, die menstruieren das erste Mal mit 9 Jahren, andere mit 16. M. E. ist das vor dem Hintergrund des Falles, dem Wunsch und der Bemühungen die Identität des Kindes zu bestimmen eine zu vage Befristung.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Der "Boy in the box" wurde im Februar 1957 gefunden, sein Alter konnte mit den damaligen Methoden nicht mit hinreichender Sicherheit bestimmt werden. Deshalb wurde als letztes zu untersuchendes Jahr 1956 gewählt, weil es eindeutig war, dass das Kind nicht 1957 oder später geboren wurde.
Auch hier sehe ich es anders: Die damaligen Ermittler druckten unterm 08. März 57 das Originalposter und aus diesem geht hervor, daß der Bub auf 4-5 Jahre alt geschätzt wird, demnach hätte man von 1956 auch keine Aufzeichnungen mehr bestellen müssen.

Eigentlich hätte man sich auf das geschätzte Alter des Jungen (plusminus 1) beschränken können und nur diesen Zeitraum anfordern können, also 1951 als frühst möglichster Jahrgang und 1954 als spätester.


Das explizit der Zeitraum 44-56 angefordert wurde hat mMn andere Gründe:

  • Joseph’s Eltern waren in diesem Zeitraum verheiratet
  • Joseph’s Mutter stammte evtl. aus einer anderen Gegend und lebte von 44-56 in Philadelphia
  • Die zuvor gefunden Geschwister (eines der beiden durch Geburtsurkunde bestätigt) ist 44 geboren und gab an Erstgeborene(r) zu sein, bzw. „1st birth“ oder „1st child“ ist in der Geburtsurkunde oder einer anderen Aufzeichnung vermerkt
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Um das herauszufinden musste man wissen, ob eines der Kinder adoptiert worden war, weil es dann einen anderen Namen tragen würde und man für den Namen in der Geburtsurkunde keine Sterbeurkunde finden würde.
Was aber nicht ausschließt, daß Joseph weggegeben wurde!


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The Boy in the Box

10.12.2022 um 21:18
Ein 1944 geborenes Geschwisterkind würde zu der Zeugenaussage passen:
Kurz nachdem die Leiche des Jungen gefunden wurde, erzählte ein Mann der Polizei von einem seltsamen Vorfall am Sonntag, dem 24. Februar 1957, etwa 60 Meter von der Stelle entfernt, an der das Opfer gefunden wurde. Der Zeuge erklärte, er sei die Verree Road entlanggefahren, als er ein Auto gesehen habe, das in der Susquehanna Road geparkt war. Eine Frau und ein Junge standen beim Kofferraum des Autos. Die Frau schien nach irgendetwas im Kofferraum zu greifen. Jene Frau war zwischen 40 und 50 Jahren alt, von mittlerer Statur und Größe und trug einen karierten Wintermantel. Der Junge war etwa zwischen zwölf und 14 Jahren alt und etwa genauso groß wie die Frau. Der Zeuge erklärte, er habe gedacht, die beiden hätten eine Reifenpanne. Deshalb sei er in die Susquehanna Road abgebogen, habe sein Auto verlangsamt und gefragt, ob die beiden Hilfe brauchten. Laut seiner Aussage drehten ihm beide den Rücken zu und verharrten still. Sie schienen dabei zu versuchen, das Autokennzeichen vor ihm zu verstecken. Der Mann fand dies seltsam, entschied aber, dass die beiden nicht von ihm gestört werden wollten, und fuhr weiter.
Wobei ich es unvorstellbar finde, dass man ein Kind von 12 - 14 Jahren mitnimmt um den Leichnam des kleinen Bruders abzulegen. Krasse Vorstellung.

Quelle: Wikipedia: Joseph Augustus Zarelli


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The Boy in the Box

11.12.2022 um 08:06
Zu den Verwandtschaftsverhältnissen:
Theoretisch könnte es auch umgekehrt gewesen sein: Die leiblichen Eltern des Jungen haben sich irgendwann nach seiner Geburt getrennt. Der Junge wurde in Pflege gegeben und die Eltern gründeten mit ihren neuen Partnern neue Familien.
Die Kinder von Vater und Mutter wären seine Halbgeschwister. Die später geborenen Halbgeschwister haben vielleicht von ihren Eltern nie erfahren, dass es einen Halbbruder gibt.
Die Eltern haben ihnen nichts erzählt, weil die Weggabe des Jungen kein Ruhmesblatt war.

Diese Variante hätte den Vorteil, dass Josephs Halbgeschwister jünger wären als er. Heute unter 70 Jahre alt.
Dann wären einige noch am Leben und die Lebenden noch geistig gut beieinander und könnten sich erinnern.
Im Nachhinein könnten sie bestimmte Dinge, die ihnen an ihrer Mutter (Vater) aufgefallen waren , einordnen.
Z.B. Reaktionen wenn jemand das Wort "Adoption" erwähnt hat.

Vor allem aber hätten sie gar keine Chance gehabt, die Meldungen über das tote Kind auf sich zu beziehen, weil sie och nicht einmal gewusst hätten, dass es einen Halbbruder gibt.


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The Boy in the Box

11.12.2022 um 10:03
@catia
Ich frage mich, ob diese Zeugenaussage wirklich damit zusammenhängt. Ich meine, seltsam ist es schon. Aber wenn ich praktisch ertappt werde, wie ich eine Leiche entsorgen will. Wäre ich da nicht wieder ins Auto gestiegen und ein Stück weitergefahren? Aber wer weiß, wie die Leute reagieren. Vielleicht haben sie die Schachtel mit dem Kind auch in Panik rausgeworfen und sind davongebraust.

Wenn es die Täter waren, dann wird der Teenager wohl ein Geschwister gewesen sein, der sich heute noch erinnert, falls er noch lebt. Ich hoffe, die Sache wird sich bald klären.


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The Boy in the Box

11.12.2022 um 10:27
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Ich frage mich, ob diese Zeugenaussage wirklich damit zusammenhängt. Ich meine, seltsam ist es schon. Aber wenn ich praktisch ertappt werde, wie ich eine Leiche entsorgen will. Wäre ich da nicht wieder ins Auto gestiegen und ein Stück weitergefahren? Aber wer weiß, wie die Leute reagieren. Vielleicht haben sie die Schachtel mit dem Kind auch in Panik rausgeworfen und sind davongebraust.
@FritzPhantom

Es gibt eine zweite ähnliche Zeugenaussage, die für die Ermittler interessant gewesen ist, weil die Frau von der oben zitierten Aussage nicht gewusst haben konnte.
Diese Frau war psychisch belastet und darum kamen Zweifel auf, ob stimmt, was sie erzählt.
Die Zeugin wird M. genannt.
Im Februar 2002 erklärte eine Frau, die nur durch den Buchstaben „M“ oder den Namen „Martha“ bezeichnet wird, ihre Mutter habe den unbekannten Jungen im Jahre 1954 von seinen leiblichen Eltern adoptiert und anschließend im Keller gehalten. In der Folge sei der Junge, dessen Name „Jonathan“ gewesen sein soll, immer wieder Misshandlungen durch ihre Mutter ausgesetzt gewesen. Nach 2½ Jahren habe sie ihn schließlich getötet, indem sie ihn zu Boden warf, nachdem er in die Badewanne erbrochen hätte (dazu passt der braune Rückstand im Magen). Daraufhin habe die Mutter ihm die langen Haare geschnitten, um die Identifikation zu erschweren, und sie und ihre Mutter hätten ihn dann in der Fox-Chase-Gegend in einem Pappkarton, den sie dort gefunden hatten, abgelegt.

„M“ erzählte auch, dass, gerade als sie und ihre Mutter den Körper des Jungen aus dem Kofferraum holen wollten, ein männlicher Autofahrer gestoppt habe und sie gefragt habe, ob sie Hilfe brauchten. Die beiden hätten dann ihre Rücken zu dem Mann gedreht und versucht, das Nummernschild zu verdecken. Nach ein paar Augenblicken sei der Mann wieder davongefahren. Diese Aussage passte zu der oben erwähnten, 1989 noch geheim gehaltenen Aussage eines Mannes aus dem Jahre 1957. Diese Geschichte erzählte „M“ laut Aussage ihrer Psychiaterin bereits 1989, weigerte sich aber 13 Jahre lang, sie auch der Polizei zu erzählen.

Die Ermittler waren anfangs von der passenden Aussage „M“s begeistert, wenn auch skeptisch. Zu ihrer Enttäuschung brachte eine Nachforschung keine Beweise für diese Geschichte zu Tage. Die Nachbarn von „M“s Mutter, die damals auch einen Schlüssel und damit Zugang zum Haus hatten, erklärten sie als „lächerlich“ und wussten von keinem Jungen, der in dem Haus gewohnt hätte. Auch bei einer Suche im Keller des Hauses wurden keine Hinweise gefunden. Aufgrund fehlender Aufzeichnungen des Gespräches der Psychiaterin mit „M“ aus dem Jahre 1989 kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass die Zeugenaussage im Laufe der Zeit verändert oder überhaupt erst später erfunden wurde. Auch die jahrelangen psychischen Probleme von „M“ untergraben die Glaubhaftigkeit der Geschichte. Festzuhalten ist, dass die Ermittler weder einen Beweis noch einen Gegenbeweis für die Geschichte „M“s fanden.
Quelle: Wikipedia: Joseph Augustus Zarelli


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The Boy in the Box

11.12.2022 um 13:54
Es war damals nicht unbedingt aussergewöhnlich, Kinder „unter der Hand“ in Pflege zu geben.

Ich führe hier mal, nur für den Aspekt des In-Pflege-Gebens und nicht, weil in in Bezug auf den Tod des Jungen Parallelen ziehen will, den Mordfall Sylvia Likens an.
Sylvias Eltern waren Schausteller, zogen deshalb oft um und hatten wenig Zeit. Sie gaben Sylvia und ihre Schwester zu einer ihnen relativ unbekannten Frau, wohl recht spontan auch, in Pflege, gegen eine Zahlung von 20 Dollar die Woche. Das war im Jahr 1965.

Das erscheint uns völlig aus der Welt, es mag auch damals nicht unbedingt Gang und Gäbe gewesen zu sein, aber total aussergewöhnlich war das wohl auch nicht.


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The Boy in the Box

11.12.2022 um 19:17
@frauZimt
Verrückte Geschichte. Aber ich denke, das wird jetzt alles nochmal genau durchgearbeitet. Ich bin sicher, bald kommt alles raus.


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The Boy in the Box

11.12.2022 um 21:31
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Es war damals nicht unbedingt aussergewöhnlich, Kinder „unter der Hand“ in Pflege zu geben.
Das stimmt, zumal es ja auch kaum sonstige Möglichkeiten der Kinderbetreuung gab. Wenn eine alleinstehende Mutter keine Familie in der Nähe hatte, die auf das Kind aufpassen konnte (oder wollte), musste sie es irgendwo unterbringen, zumindest während der Arbeitszeit. Und wenn es in der Nähe ihrer Arbeitsstelle bzw. ihres Wohnortes nicht möglich war, dann lag es nahe, das Kind nicht nur tagsüber sondern "ganz" irgendwo unterzubringen.

Kann man sich heute nur noch schwer vorstellen, aber ich denke, damals war die Situation in den USA nicht anders als in Europa.


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The Boy in the Box

11.12.2022 um 22:50
@brigittsche
Gefühlt ist das alles ja nicht so lange her, aber faktisch liegen zwischen damals und heute einfach Welten. Das muss man sich in solchen Fällen immer wieder vor Augen führen. Das macht es aber gleichzeitig an vielen Stellen schwer, sich in die ein oder andere Situation hineinzuversetzen, einfach weil wir heute ganz anders handeln würden.

Mit ist der Fall seit etwa 15 Jahren geläufig und die aktuelle Entwicklung überrascht mich sehr positiv. Ich freue mich sehr, dass der „Boy in the box“ nun endlich seinen Namen, Joseph Augustus Zarelli, zurückbekommen hat. Auch freue ich mich für die Ermittler, dass sich nach all den Jahren doch auszahlt, dass man nie aufgegeben hat. Allein, dass man dem Jungen seine Identität zurückgeben konnte, ist ein großer Erfolg, egal, was nun noch folgt. Er ist nicht mehr Americas Unknown Child, er ist Joseph. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit leben der oder die Täter nicht mehr, und trotzdem lässt man nicht locker. Das geht mir echt Herz.


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The Boy in the Box

12.12.2022 um 21:27
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb am 06.12.2022:Wenn in diesem Fall hier die Familienmitglieder tatsächlich rekonstruieren könnten, wer ihren Vorfahren -Angehörigen
misshandelt hat (und getötet), könnte es sein, dass einige ihre Illusionen verlieren (Oma/Opa/Tante etc. war doch nicht so lieb)
und andere finden vielleicht gehörte Überlieferungen bestätigt.
Vielleicht wurde damals erzählt, dass der Junge weggeben wurde? Irgendwas muss ja erzählt worden sein.
Oder plötzlich gestorben?

Ich möchte gar nicht unbedingt wissen, WER das Kind getötet hat.

Für mich wäre der Abschluss, wenn das Kind seinen Namen bekommt, wenn auf dem Grabstein steht, wann er geboren wurde.
Der Rest ist Familiensache (und Sache der Justiz evtl.)
Und ich hoffe sehr, dass die Familie den Fall aufklären kann.
Auch wen einige vielleicht ignorant sein sollten,- bestimmt nicht alle.
Es ist schon wichtig zu wissen, wer verantwortlich war und wie es passiert ist. Nicht um noch irgendjemanden bestrafen zu können sondern auch um eventuell einen Unschuldigen nachträglich rehabilitieren zu können. Vielleicht hat man jahrelang einen Nachbarn oder Onkel verdächtigt. Auch wenn es nie zu einem Prozeß kam, das Stigma wird man nicht so schnell los. Zu einem Prozeß wird es höchstwahrscheinlich nicht mehr kommen. Joseph hatte ja noch Geschwister, ich habe nirgendwo gelesen, ob es jüngere oder ältere Geschwister sind. Wenn sie älter waren als er, haben sie sich vermutlich immer die Frage gestellt, wo der kleine Bruder ist. Einen neuen Grabstein mit seinem richtigen Namen und den Daten wird er auch bekommen. Es haben sich ja schon früher engagierte Bürger darum gekümmert. Es hieß, der Junge habe nach seinem Tod wohl mehr Liebe und Aufmerksamkeit bekommen als zu Lebzeiten.

Ich denke, wenn man weiß wie kann man immer durch die Maschen des Systems schlüpfen. In Deutschland gibt es eine gesetzliche Meldepflicht und die Schulpflicht, dennoch kommt es vor, daß der Tod kleiner Kinder manchmal jahrelang nicht bemerkt wird, nur durch Zufall wird später die Leiche in der Tiefkühltruhe gefunden. In den USA gibt es keine Meldepflicht, es gibt natürlich ein Jugendamt, aber das wird auch nur bei Verdacht tätig. Vielleicht sind die Eltern nach dem Tod des Jungen, einfach in ein anderen Bundesstaat gezogen wo sie niemand kannte. Vielleicht hat man den Verwandten gesagt, Joseph sei leider gestorben, das wurde einfach akzeptiert.


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The Boy in the Box

12.12.2022 um 21:36
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Es gibt eine zweite ähnliche Zeugenaussage, die für die Ermittler interessant gewesen ist, weil die Frau von der oben zitierten Aussage nicht gewusst haben konnte.
Diese Frau war psychisch belastet und darum kamen Zweifel auf, ob stimmt, was sie erzählt.
Die Zeugin wird M. genannt.
Ich habe letzte Woche noch einmal das Buch gelesen (das von David Stout). Man hat M.s Geschichte zwar nie bestätigen, aber auch nie widerlegen können. Angesichts diverser Fälle von entführten und jahrelang versteckten und (nicht nur sexuell) mißhandelten Kindern erscheint es mir nicht so abwegig. Es kommt auch leider vor, daß Kinder von den Eltern quasi "verkauft" werden, das wird es wohl nicht erst seit der Erfindung des Internets, bzw. Darknets geben.


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The Boy in the Box

12.12.2022 um 21:50
Zitat von FrannieFrannie schrieb:In Deutschland gibt es eine gesetzliche Meldepflicht und die Schulpflicht,
Auch hier ganz leicht zu umgehen. Einfach nicht anmelden. Damit ist auch kein Amt für die Einschulung des Kindes zuständig, fertig.

Was mich immer noch irritiert, ist die Sache mit dem Farbstoff im Auge. Man vermutete einen diagnostischen Spezialfarbstoff, um ein chronisches Augenleiden zu behandeln.
In Deutschland, mit Krankenversicherung, wäre so ein Detail ganz anders zu bewerten als in den USA, wo Krankenversicherungen Luxus sind und im Gesundheitssektor Vieles aus eigener Tasche gezahlt werden muss.
Demnach müsste jemand für Joseph richtig Geld in die Hand genommen haben, recht kurz vor seinem Tod. Legt so jemand ihn dann einfach am Straßenrand ab? Und wenn nein, wo ist dann derjenige abgeblieben, der ihm eine derartig Behandlung zukommen ließ?


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The Boy in the Box

12.12.2022 um 22:26
Die nachstehende Internetseite nennt Augustus "John" Zarelli (1926-2014) als Vater. Keine Ahnung, wie zuverlässig das ist.

Demnach hätte er 1958 seine mittlerweile ebenfalls verstorbene Ehefrau Cynthia Zarelli, geborene Pashko, geheiratet.

Der "Boy in the Box" war zu diesem Zeitpunkt bereits tot, würde demnach vermutlich aus einer früheren Ehe oder Beziehung stammen.

Wie immer im Internet sind all diese Informationen sicher mit der gebotenen Vorsicht zu genießen.

https://www.findagrave.com/memorial/131531160/augustus-john-zarelli


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13.12.2022 um 14:53
@petrocek
Gus Zarelli kann nicht der Vater von Joseph sein.
Wenn man der "Anleitung" des DNA Hinterlegers, Jason Thomas, folgt und dabei berücksichtigt, dass man durch die m. DNA auf seine Eltern kam und dann noch die Geburten der in Frage kommenden Kinder dazunimmt, bleibt nur eine einzige der Zarellikinder (Schwester von Gus) als Mutter übrig,bei der das Komplettpaket passt. Deren Mann wiederum kann nicht der Vater von Joseph sein (Er hat lebende Geschwister sowohl von mütterlicher, als auch von väterlicher Seite) , so dass Joseph ein ausserehelich geborenes Kind sein muss.


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13.12.2022 um 16:17
@BigMäc
Sorry, wenn ich irgendwo einen passenden Link übersehen habe, aber ich kann dir nicht folgen. Kannst du dazu noch mal eine Quelle verlinken? Und was meinst du mit „m. DNA“? Die mitochondriale DNA?


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