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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

06.02.2019 um 12:48
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Warum wurde überhaupt Fraukes Handy für die Anrufe benutzt?
Ich vermute, beim 1. und 2. Anruf ging es ihm noch darum, ein freiwilliges Verschwinden vorzutäuschen, vielleicht auch noch beim dritten Anruf (für alle Fälle.) Da war der Gebrauch von FLs Handy deutlich überzeugender.

Dass der Täter kein Prepaid-Handy benutzte, spricht für mich eher dafür, dass er sich sicher fühlte.
Bei dem ersten Anruf war das meiner Meinung nach völlig berechtigt, weil niemand im Fall einer Entführung mit einem Anruf gerechnet hatte. (Auch diejenigen, die wie FLs Mutter ein Verbrechen durchaus befürchteten, hatten vermutlich geglaubt, wenn FL sich meldete, wäre alles in Ordnung.) Und da öffentlich an FL appelliert wurde, sich zu melden, konnte der Täter zudem davon ausgehen, dass die Polizei von einer Entführung zumindest noch nicht überzeugt war.

Auch bei dem 2. Anruf war der Täter nach meiner Ansicht ziemlich sicher. Ich vermute zwar, dass er auch zu diesem Zeitpunkt schon Informationen über die Reaktion auf den 1. Anruf besaß, aber die Chance, der Polizei zu entkommen, war sehr groß. Er hatte einen - zu diesem Zeitpunkt von der Polizei nicht berechenbaren - Standort gewählt und das Gespräch war sehr kurz.

Ich nehme an, dass er bei dem 3. Anruf schon wusste, dass die Zweifel der Polizei an einer Entführung mittlerweile schon außerordentlich groß (wenn überhaupt noch vorhanden) waren.

Die kritische Phase für einen Täter ohne Informationen hätte nach meiner Einschätzung mit dem Sonntag begonnen. Aber endgültig am Dienstag musste ihm klar sein, dass die Polizei alle nötigen Daten besitzen und auch entsprechende Vorbereitungen getroffen haben könnte.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:warum hat er keine Falle befürchtet?Man muss ja kein Abitur haben, um misstrauisch zu sein. Man könnte auch drauf kommen, dass die Angehörigen absichtlich falsch informiert werden, damit dem Täter eine Falle gestellt wird.
Ich glaube, der Täter war sich sicher, dass man die Tat nicht mit ihm in Verbindung bringen würde.
Und ich glaube auch nicht, dass irgendjemand aus FLs engerem Kreis auf Anteilnahme misstrauisch reagiert hat. (Frau Liebs z. B. hat später darüber mit großer Dankbarkeit gesprochen.) Und ich glaube, der Unterschied zwischen argloser Offenheit und einer Verschlossenheit wäre dem Täter wahrnehmbar gewesen.

Und welchen Grund hätte der Täter haben sollen, den Informationen zu misstrauen?

Die Angehörigen waren verzweifelt und die Freunde sicher auch außer sich. Ich glaube, dass gerade die emotionale Reaktion der Angehörigen/Freunde auf die Einstellung der Ermittlungen dem Täter die Gewähr für die Zuverlässigkeit der Informationen bot - wenn er einer solchen zusätzlichen Sicherheit bedurfte.
Dass man den Angehörigen Einzelheiten der Fahndung vorenthält, ist leicht vorstellbar. Dass die Polizei aber die ohnehin schon sehr gequälten Angehörigen in einer solchen Weise in Verzweiflung stürzt, konnte man, glaube ich, ausschließen. Und dass der Täter während der Entführung einen scheinbar beiläufigen Kontakt zu Personen aus FLs engerem Kreis haben könnte, war ja keineswegs wahrscheinlich..

Wenn der Täter versucht hätte, Details der Fahndung zu erfahren, wäre das auffällig gewesen. Aber es gab ja keine - und diese Kenntnis konnte für ihn völlig ausreichend sein.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Er erfährt also von Fraukes Angehörigen, dass ihm keine Gefahr droht-und bewegt sich mit Frauke im Auto relativ frei.
Er hat sich ja relativ frei mit Frauke im Auto bewegt - ohne Informationen fände ich das sehr viel ungewöhnlicher.

Und ich vermute auch nicht, dass er zu FLs Angehörigen Kontakt hatte. Ich halte FLs Freundeskreis für wahrscheinlicher. Er kannte sich offenbar sehr gut in PB und Umgebung aus, und ich nehme an, dass er dort auch die Kontaktmöglichkeiten hatte. (Kneipe, Sport, Nachbarschaft etc.)
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:oder der Täter ist auf Risiko gegangen und hat daraus noch einen Kick gezogen."Ich laufe denen vor der Nase rum! Keiner merkt, dass ich der Täter bin."
Das glaube ich nicht. Dazu war meiner Meinung die Gefahr viel zu groß, geschnappt zu werden. Wären Kameras installiert worden, hätte er einfach keine Chance mehr gehabt. Mit einem Schlag wäre alles aus gewesen. Ich glaube nicht, dass diese Aussicht für ihn einen Kick bedeutet hätte.

Ich glaube aber durchaus, dass den Täter ein gewisses Risiko reizte, weil es ihm die Gelegenheit bot, seine "Überlegenheit" zu beweisen - aber das setzt meiner Meinung nach seine Zuversicht voraus, tatsächlich überlegen zu sein. Ich glaube, er gefiel sich darin, der Polizei ein paar Schritte voraus zu sein. "Ich laufe denen vor der Nase rum und keiner merkt, dass ich der Täter bin" - das ja, aber nicht "ich laufe denen in die Falle".

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Mord an Frauke Liebs

06.02.2019 um 16:15
Gibt es überhaupt ein einziges Beispiel bis Heute, wo Verkehr überwacht worden ist mit Kameras, die dann ausgewertet wurden? Ich kann mich wenn überhaupt an Ringfahndungen entsinnen. Rechtliche Hürden gibt es da glaube ich auch bis Heute, gab erst kürzlich einen Artikel dazu, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Die dürfen doch allenfalls an Knotenpunkten etc. stehen, aber nicht gezielt.

Es ist auch eine entscheidende Frage für mich, ob der Aufwand, den der Täter betrieben hat, ab- oder zunahm, denn die beiden ersten Kontakte fallen am weitesten aus dem Raster, dann noch der übernächste in Mönkeloh, und alles andere spielt sich auf wenigen hundert Meter Entfernung ab quasi. Angesichts der Entfernungen, die zuerst nachweislich zurückgelegt wurden, und dann nicht mehr, hat er wohl abgenommen. Vielleicht hat er die B64 nur für die drei aus der Reihe fallenden Kontakte befahren, dann hätte eine dortige Überwachung nichts gebracht.


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Mord an Frauke Liebs

06.02.2019 um 16:24
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:In jedem Fall wird es für einen fremden Täter keinen
Sinn machen, ein ausgeschaltetes Handy noch ein mal ein zu schalten
Würde es denn für einen nicht-fremden Täter Sinn machen?


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Mord an Frauke Liebs

06.02.2019 um 17:50
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Würde es denn für einen nicht-fremden Täter Sinn machen?
Ich denke, genau davon ging die Kripo aus, dass diese ganzen Kontaktaufnahmen nur Sinn machen, wenn der Täter und Frauke sich nicht völlig fremd waren?

Darum ist ja ein Zufallsopfer (egal ob nun geplant oder ungeplant) aus dieser Blickrichtung betrachtet so hoch unwahrscheinlich.

Also die Ermittler werden sich schon dabei was gedacht haben, warum eine gewaltsame Entführung mitten in PB dazu noch mit einem zufälligen Opfer im höchsten Maße recht unwahrscheinlich wäre. So wie sich dies manche User hier vorstellen.
Es ist sicher nicht völlig auszuschließen, es wird wohl aber zu ca. 99% nicht zutreffen.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 08:01
Hallo zusammen!
Ich bin nicht neu in diesem Forum, habe in den letzten Jahren sehr interessiert aber diesen Thread verfolgt. Ich bin 34, weiblich und lebe im Kreis Höxter, habe mehrere Jahre in Paderborn gewohnt. Mich hat der Mordfall um Frauke immer sehr mitgenommen. Es ist einfach mysteriös, verwirrend. Ihr könnt euch ja denken, dass es in unsere Gegend keine derartigen Fälle gibt, Morde sind hier (zum Glück) absolut selten und umso erschütternder ist das, was Frauke passiert ist. Wie kann ein Mensch so grausam sein und eine junge Frau ermorden, die noch so jung war? Warum hat diese Person das getan, Leben genommen?
Es ist erschreckend, zu wissen, dass der Täter scheinbar noch unbehelligt unter uns weilt. Das der Mord an Frauke nicht "gerächt" werden kann durch eine angemessene Strafe. Es ist beklemmend, in der Gegend unterwegs zu sein, in der all das passiert ist.

2017 wurden dann die "Monster aus Höxter", unserer Kreisstadt, aufgedeckt. Ich war erleichtert, als es plötzlich hieß: sie könnte auch frake auf dem Gewissen haben. Dieses ganze Procedere, wie sie verschleppt wurde, die Art und Weise, die SMS... all das hätte gepasst. Und dann die Einbuchung des Handys des Höxter-Täters in denselben Funkräumen wie damals ,als sie verschleppt wurde. Für mich hat das sofort Sinn ergeben und es war eine große Enttäuschung, als fest stand, dass der HX-Fall nichts mit Frauke zu tun haben soll. Ich kann das irgendwie nicht glauben. Es passt alles zusammen, ein Puzzleteil fügt sich irgendwie ins Ganze.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 08:04
Denke nicht dass es einen Insider im Umfeld von Frauke´s Familie gab.
Bin überzeugt davon dass es einfach auf realistische Annahmen des Täters beruht.

Auch wenn es viele nicht denken, der Täter hat ein unfassbares Planungsgeschick bewiesen.

Es gibt keinen Hinweis welcher dagegen spricht.
Denke der Grund warum das Telefonat am letzten Tag so lief war ein Zufall. Der Täter wurde gestört während des Telefonat da ein Fahrzeug in der Nähe war.
Der Täter ging ein paar Schritte um zu sehen wer das ist und ob er sich nähert. Frauke nahm an die Distanz war groß genug für ein unbemerktes leises "Ja".
War allerdings eine Fehleinschätzung.

Denke der Täter hat dies gehört und visuell darauf reagiert weswegen Frauke von Ihrem möglichen Tot ausging.

Nach wie vor irritiert mich allerdings der Umstand dass Frauke im Telefonat zu Chris nicht alá "Geht nicht, ich lebe noch" spricht, es aber bei Karen tut.
Hat das andere Gründe (Nein, keine Verdächtigung an Chris)?
An Emotionalität glaub ich nicht so recht.
Zitat von frozen_84frozen_84 schrieb:Ich kann das irgendwie nicht glauben. Es passt alles zusammen, ein Puzzleteil fügt sich irgendwie ins Ganze.
Für mich stand eigentlich sofort fest dass die beiden es nicht waren.
Die beiden haben nicht den Intellekt solch eine Tat durchzuführen.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 08:50
@LissyB
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Ein neuer Ermittlungsansatz ist mMn eben nur möglich, wenn man gedanklich flexibel mit dem Fall umgeht und auch andere Möglichkeiten als die klassische Entführung in Betracht zieht.
Ich hoffe, Du bist bereit, wenigstens diese Frage zu beantworten: Welche "anderen Möglichkeiten als die klassische Entführung" meinst Du?


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 08:58
Gibt es eigentlich in diesem Fall auch nur ansatzweise etwas neues zu berichten?!

Dieser Thread ist hier in dem Forum seit Jahren auf der ersten Seite (ist ja eigentlich gut), nur leider werden immer und immer wieder die selben Dinge ( Handydaten, die Anrufe etc..) hoch und runter diskutiert, jede noch so kleine Spekulation über den Tathergang/Motiv hundertfach gedreht und gewendet...nervtötend auf Dauer, wenn man die Seite öffnet und auf neue Details hofft, stattdessen aber immer das gleiche lesen muss...wäre es nicht besser den Thread einfach mal sacken zu lassen bis es neue Hinweise gibt?


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 09:01
Zitat von JustusJJustusJ schrieb:Gibt es eigentlich in diesem Fall auch nur ansatzweise etwas neues zu berichten?!
Nein, höchstens dass der Leitende Ermittler Herr Östermann in Pension gegangen ist.
Zitat von JustusJJustusJ schrieb:nervtötend auf Dauer, wenn man die Seite öffnet und auf neue Details hofft
Da lieber an Facebook halten.
Zitat von JustusJJustusJ schrieb:wäre es nicht besser den Thread einfach mal sacken zu lassen bis es neue Hinweise gibt?
Wenn es danach geht kann man das halbe Forum schließen.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 10:10
Zitat von JustusJJustusJ schrieb:...nur leider werden immer und immer wieder die selben Dinge ( Handydaten, die Anrufe etc..) hoch und runter diskutiert, jede noch so kleine Spekulation über den Tathergang/Motiv hundertfach gedreht und gewendet...nervtötend auf Dauer
Es gibt soviel verschiedene mögliche Blickrichtungen, die auch immer wieder völlig neue Fragen aufwerfen können und dies auch tun.

Und was bedeutet "nervtötend auf Dauer" für dich?
Weil andere miteinander über was diskutieren was dich längst nicht mehr interessiert?
Wo ist dein Problem?
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Ich vermute, der Täter hatte an diesem Montag irgendwelche Termine und ihr deshalb Schlaftabletten oder Ähnliches gegeben, um sie für die Zeit seiner Abwesenheit ruhig zu stellen.
Genauso könnte man dazu wild herum spekulieren, der Täter hatte am Montag Durchfall und konnte deshalb das Haus (oder Versteck) mit Frauke nicht verlassen sonst hätte er sich in die Hose gemacht? Wahrscheinlich gab es Kohlgemüse (ist billiges Essen), daher....?
Solche Spekulationen sind wie "Ziehe eine Nummer zwischen 1 und 100". Völlig aus der Luft gegriffen.
LissyB schrieb (Beitrag gelöscht):Hatte der Täter nun deiner Meinung nach Informationen zu laufenden bzw. nicht laufenden Ermittlungen? Oder hatte er keine?
Auch hier gibt es im Grunde keinerlei echte Anzeichen dafür, dass der Täter irgendwelche Informationen gehabt hätte über die Polizei und deren Ermittlungsstand.
Herbeifantasieren kann man sehr viel (siehe oben den Montag als Bespiel). Und mich persönlich stören solche wilden Spekulationen im Grunde auch nicht.
NUR -> meist ist unter solchen reinen Fantasiegebilden ohne jeden Fakt als Hintergrund gar nie was dran, ausser dass man sie gut als Romanvorlage nutzen könnte. Die Realität ist meist eine völlig andere als die ganzen Fantasiespekulationen die hier teilweise durch die Gehirne jagen.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 12:44
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Auch hier gibt es im Grunde keinerlei echte Anzeichen dafür, dass der Täter irgendwelche Informationen gehabt hätte über die Polizei und deren Ermittlungsstand.
Herbeifantasieren kann man sehr viel (siehe oben den Montag als Bespiel). Und mich persönlich stören solche wilden Spekulationen im Grunde auch nicht.
NUR -> meist ist unter solchen reinen Fantasiegebilden ohne jeden Fakt als Hintergrund gar nie was dran, ausser dass man sie gut als Romanvorlage nutzen könnte. Die Realität ist meist eine völlig andere als die ganzen Fantasiespekulationen die hier teilweise durch die Gehirne jagen.
Das ist jetzt nicht Dein Ernst?
Das Forum Allmy lebt von Spekulationen der User, soweit es den Regeln entspricht.

Fantasiegebilde entwickelst du ebenso, daher bitte Respekt gegenüber anderen Usern.

Was spricht dagegen? Nothing.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 13:47
Und Respekt ist nur die kleine Schwester der Ehrfurcht... aber auch nah dran an der Wertschätzung...dennoch eher ähnlich der Toleranz
Aber die Beschreibung der Lebensgrundlage war unmissverständlich auf den Punkt gebracht. Warum also nicht bodenlos spekulieren, soweit es die Regeln nicht verletzt.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 14:19
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:In jedem Fall wird es für einen fremden Täter keinen Sinn machen, ein ausgeschaltetes Handy noch ein mal ein zu schalten (dann auch noch blöderweise dort wo man wohnt, oder die Frauke gefangen hält),
Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand auf den letzten hundert oder zweihundert Seiten die These vertreten hat, der Täter hätte von seiner Wohnung oder dem Festhalteort die SMS abgesandt. Wenn Fl zu dem Zeitpunkt der 1. SMS bereits in der Gewalt des Entführers war, liegt die Funktion eines Ablenkungsmanövers weitaus näher.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:oder mit seinem Opfer täglich im Fahrzeug unterwegs zu sein, um durch die Kontakte eine Freiwilligkeit vorspielen zu müssen, die durch die sinnlosen Aussagen und die nicht eingehaltenen Versprechen schon von Beginn an unglaubwürdig wirkt.
Für die Polizei waren die ersten drei Anrufe der Grund, ihre Ermittlungen einzustellen. Wenn der Täter das beabsichtigt hatte, waren diese Kontakte (aus seiner Perspektive) sehr sinnvoll und sehr erfolgreich.
Als die Rückkehrankündigungen nicht eingehalten wurden, war die Polizei bereits von ihrem freiwilligen Verschwinden überzeugt und hat das offenbar unter dieser Prämisse gedeutet. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass gerade diese Entscheidung der Polizei für den Täter Anlass war, den Aspekt der Glaubwürdigkeit zu vernachlässigen.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 14:29
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Würde es denn für einen nicht-fremden Täter Sinn machen?
Nein. Bei einem nicht fremden Täter ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Frauke die SMS selbst geschrieben haben wird.
Ein fremder Täter würde Frauke zwar zwingen können eine SMS zu schreiben an denjenigen der jetzt gerade auf sie wartet,
aber Frauke hätte hier auch lügen können und sagen, dass Isabella z.b. ihre Mitbewohnerin ist und das man ihr eine SMS schreiben muss.
Zitat von JustusJJustusJ schrieb:Dieser Thread ist hier in dem Forum seit Jahren auf der ersten Seite (ist ja eigentlich gut), nur leider werden immer und immer wieder die selben Dinge ( Handydaten, die Anrufe etc..) hoch und runter diskutiert, jede noch so kleine Spekulation über den Tathergang/Motiv hundertfach gedreht und gewendet...nervtötend auf Dauer, wenn man die Seite öffnet und auf neue Details hofft, stattdessen aber immer das gleiche lesen muss...wäre es nicht besser den Thread einfach mal sacken zu lassen bis es neue Hinweise gibt?
Wir sind ja auch nicht zum unterhalten, sondern zum diskutieren da. Wenn du nichts mehr hast worüber du diskutieren kannst im Thread, dann lies ihn einfach nicht mehr und lass ihn für dich sacken. Die User hier im Thread haben aber anscheinend noch nicht alles ausdiskutiert und machen weiter. Ich gehöre dazu :)


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 15:49
@Kangaroo
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Bin überzeugt davon dass es einfach auf realistische Annahmen des Täters beruht.
Aber es wäre doch ganz und gar nicht unwahrscheinlich gewesen, dass die Polizei weiter ermittelt? Zunächst sprach zwar viel dafür, dass die Polizei Zweifel an einer Entführung hatte, aber immerhin wurde sehr schnell der Absendeort der 1.SMS ermittelt und öffentlich mitgeteilt.

Da wäre es nach meiner Ansicht sehr naheliegend gewesen, dass auch die Telefongespräche aufgezeichnet und ausgewertet werden. Der Täter musste doch jeden Tag damit rechnen, dass sich die Einschätzung der Polizei entscheidend zu seinen Ungunsten änderte.
Wäre das der Fall gewesen: Welche für den Täter wahrnehmbaren Hinweise hätte es dann geben sollen?
Gerade in einem Entführungsfall dringt doch, um das Leben des Opfers nicht zu gefährden, nichts an die Öffentlichkeit.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Denke nicht dass es einen Insider im Umfeld von Frauke´s Familie gab.
Ich glaube, Du missverstehst mich. Ich vermute überhaupt nicht, dass der Täter in einer engeren Beziehung zu FLs Familie oder ihren Freunden stand. Ich glaube, es gab einen oberflächlichen Kontakt zu mindestens einer Person aus FLs Freundeskreis.

Diejenigen, die FL näher standen, waren offenbar aufgebracht über die Reaktion der Polizei, und ich glaube, jeder, der ihnen in diesen Tagen begegnete, konnte erfahren, dass und weshalb sie sich über die Polizei ärgerten. Nach meiner Einschätzung wären überhaupt keine Fragen nach irgendwelchen Maßnahmen der Kripo nötig gewesen, und ich finde auch nicht, dass einer von FLs Freunden ahnen konnte, dass damit womöglich heikle Informationen preisgegeben wurden.
Und Gelegenheit für ein zwar vom Täter forciertes, dem Anschein nach aber völlig unverdächtiges Zusammentreffen hätte es doch genügend geben können: in der Kneipe, beim Sport, im Treppenhaus etc. Vielleicht war der Täter ein Kommilitone, der sich auf die gleiche Prüfung vorbereite - nach meiner Ansicht sind sehr viele Varianten denkbar.

Auch dass eine Person aus ihrem Freundeskreis angerufen wurde, spricht nach meiner Ansicht dafür, dass dieses Umfeld dem Täter nicht völlig fremd war.

@LissyB
LissyB schrieb (Beitrag gelöscht):Hatte der Täter nun deiner Meinung nach Informationen zu laufenden bzw. nicht laufenden Ermittlungen? Oder hatte er keine?
Das habe ich auf den letzten Seiten zwar schon oft geäußert, aber wenn Du eine weitere Wiederholung wünschst: Ich bin davon überzeugt, dass der Täter von der Einstellung der Ermittlungen wusste.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 17:19
@rayden
Zitat von raydenrayden schrieb:Rechtliche Hürden gibt es da glaube ich auch bis Heute
Aber eine Entführung ist eine Ausnahmesituation, für die es auch entsprechende rechtliche Ausnahmeregelungen gibt. Die Kameras wären ja nicht auf Dauer installiert worden, sondern nur sehr kurzzeitig und aufgrund der begründeten Wahrscheinlichkeit, den Täter zu fassen.

Ich will aber keineswegs behaupten, eine Kamera-Überwachung wäre die beste Möglichkeit gewesen. Die Polizei hat sicher bessere Ideen als ein Laie.
Zitat von raydenrayden schrieb:Vielleicht hat er die B64 nur für die drei aus der Reihe fallenden Kontakte befahren, dann hätte eine dortige Überwachung nichts gebracht.
Ich meinte auch nicht, dass nur die Zufahrten von der B64 überwacht worden wären, sondern alle Zufahrten in die Gewerbegebiete, die eine gute Anbindung an die B64 haben.
Da diese Gewerbegebiete jeweils ein eher geschlossenes Areal an der Peripherie PBs sind, gibt es nur wenige Straßen, über die sie erreichbar sind. Im Fall einer Entführung ist ein ziemlicher Aufwand möglich. Aber ich glaube nicht, dass Polizisten 24 Stunden an allen Zufahrten hätten positioniert werden müssen - ich nehme an, dass der Polizei effizientere Möglichkeiten zur Verfügung standen.

Ich finde es außerordentlich frappierend, wie klar und durchschaubar das Muster des Täters bei der Auswahl der Standorte für die Telefonate ist.
Am Anfang war der Täter angesichts der größeren Entfernung offenbar deutlich vorsichtiger, aber bei den späteren Telefonaten wurde der Kreis immer kleiner - obwohl mit der steigenden Zahl der Gespräche das Muster immer deutlicher wurde. Und das bei einem Täter, der - jedenfalls nach meiner Wahrnehmung - sehr überlegt vorging?

Mit Blick auf eine spätere Ermittlung waren diese Standorte jedoch offenbar gut gewählt. Aber bei einer aktuellen Überwachung wären sie für ihn zur Falle geworden.
Du hattest auf eine Studie verwiesen, nach der für viele Verbrecher die Vorstellung des Gefasstwerdens schlimmer ist als die der Gefängnisstrafe. Das trifft auf einen Täter, dem Macht, Kontrolle und Überlegenheit so wichtig sind wie nach meiner Meinung FLs Entführer, sicher besonders zu. Er hätte sich auf die Wahrscheinlichkeit einlassen sollen, derartig "gedemütigt" zu werden?

Die Polizei hätte die Beurteilung des Falles jederzeit revidieren können. Auch wenn Chris z. B. erst das Telefonat vom Sonntag aufgenommen oder sich nur ein Kripobeamter ernsthaft mit den Gedächtnisprotokollen beschäftigt hätte - das hätte mit allergrößter Wahrscheinlichkeit gereicht.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 19:29
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Die Polizei hätte die Beurteilung des Falles jederzeit revidieren können. Auch wenn Chris z. B. erst das Telefonat vom Sonntag aufgenommen oder sich nur ein Kripobeamter ernsthaft mit den Gedächtnisprotokollen beschäftigt hätte - das hätte mit allergrößter Wahrscheinlichkeit gereicht.
@birkensee

wie meinst du das?


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 19:33
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Da wäre es nach meiner Ansicht sehr naheliegend gewesen, dass auch die Telefongespräche aufgezeichnet und ausgewertet werden. Der Täter musste doch jeden Tag damit rechnen, dass sich die Einschätzung der Polizei entscheidend zu seinen Ungunsten änderte.
Wäre das der Fall gewesen: Welche für den Täter wahrnehmbaren Hinweise hätte es dann geben sollen?
Gerade in einem Entführungsfall dringt doch, um das Leben des Opfers nicht zu gefährden, nichts an die Öffentlichkeit.
Genau deshalb bin ich wie @birkensee der Meinung, dass der/die TäterInnen irgendwie über irgendwen an irgendwelche Infos gelangt sein mussten, da just am Tag des letzten Telefonats ja der Versuch unternommen wurde ein Gerät zur Aufzeichnung der Gespräche zu besorgen!
Diesen Zusammenhang kann man natürlich auch als Zufall werten, aber...
(Warum dies den Angehörigen scheinbar nicht gelungen ist, ist eine andere Frage - schließlich war 2006, nicht 1956!)


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 19:39
@birkensee
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Da wäre es nach meiner Ansicht sehr naheliegend gewesen, dass auch die Telefongespräche aufgezeichnet und ausgewertet werden.
Selbst wenn, was hat der Täter dadurch zu befürchten?
Die Polizei weiß doch in etwa was gesagt wurde, hat es irgendwas gebracht?

Selbst wenn eine Echtzeit Ortung möglich gewesen wäre. Die Polizei muss erstmal dahin kommen um eine Punkt genaue Ortung ist meines Wissens nicht Möglich gewesen.

Der Entführer war sich Wohl Sicher dass Niemand gesehen hat wie Frauke Verschwand.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Auch dass eine Person aus ihrem Freundeskreis angerufen wurde, spricht nach meiner Ansicht dafür, dass dieses Umfeld dem Täter nicht völlig fremd war.
Muss nicht so sein.
Frauke kann den Täter auch erwähnt haben dass Jemand auf sie Wartet und sie vermissen wird.
Es ist nicht unlogisch den Kontakt dann mit genau dieser Person zu forcieren.


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