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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

25.10.2019 um 20:19
Zitat von AnNevisAnNevis schrieb:Ich finde ein Erwägung einer Entführung gab es wohl schon (auch), aber man konnte sich nicht sicher sein.
Die Frage ist doch nur, wann bzw. zu welchem Zeitpunkt gab es die Erwägung einer Entführung. Das mit dem Tod von Frauke eine Entführung angenommen werden kann, ergibt sich nicht dringend. Genauso ist es möglich, dass Frauke freiwillig in ein Fahrzeug zugestiegen ist. Und genau ihr unterscheiden sich auch die Denkansätze, was Frauke widerfahren sein könnte.

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Mord an Frauke Liebs

25.10.2019 um 20:53
@ThoFra
danke dir so sehe ich das auch und ich bin in der Altenpflege und weiß das es Medis gibt die sich schnell abbauen und wenn man eine Probe untersucht findet man nicht zwingend was , wenn man nicht weiß was genau man sucht , das Massenspektrometer kann auch nicht alles und wie ich schon schrieb@schluesselbund
, Ko.Tropfen bauen sich enorm schnell ab. Also wer lesen kann ist im Vorteil . Und ich meinte mit Hinweisen auch nicht zwingend das sie sagen wollte , wer der Täter ist sondern eher wo sie ist . Und da sie nicht mehr lebt könnte nur sie sagen , ob sie noch mehr Hinweise gegeben hat , die wir gar nicht verstanden haben . Aber lass gut sein hab du deine Meinung , ich hab meine


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Mord an Frauke Liebs

25.10.2019 um 20:55
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Das mit dem Tod von Frauke eine Entführung angenommen werden kann, ergibt sich nicht dringend.
@schluesselbund
Was denn sonst? Die Ermittlungsbehörden sprechen davon, und es kann m. E. nicht angehen, dies in Frage zu stellen.


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Mord an Frauke Liebs

25.10.2019 um 20:59
@sören42
genau, aus Spass hat sie das bestimmt nicht gemacht


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Mord an Frauke Liebs

25.10.2019 um 21:57
Wir haben viel zu wenig Hintergrund Infos. Wie war ihr Alltag, welche Hobbies außer chatten. 21, in der Blüte, neugierig vor allem am anderen Geschlecht. Hilfsbereit, vllt auch ein wenig gutgläubig. Sie hat ihm vertraut, gekannt, stieg in seinen Wagen. Vllt wurde sie im Pub erkannt und er bekam die Info dass man seine Angebetete dort gesehen hat. Er fährt los, wartet vllt sogar vor ihrem Haus, bittet sie für ein Gespräch in seinen Wagen und die Falle schnappt zu.

Sie war vllt zuversichtlich das Ruder noch rumzureißen. Ihn zu besänftigen ihr zu vertrauen, ihn zur Vernunft zu bringen, man kannte sich doch. Vllt war es ihre Initiative sich bei ihren Lieben zu melden, damit sie sich keine Sorgen machen und damit der Täter keine Panik bekommt. Sie hat vllt versucht sich nichts anmerken zu lassen, um sein Vertrauen zu gewinnen um sie frei zu lassen.

Montag, als kein Anruf kam, hat sie vielleicht versucht zu fliehen. Dann hat sie ihm vielleicht wieder Zugeständnisse gemacht, doch beim letzten Anruf klang es entgültig. Ihre Nerven lagen womöglich
blank, sie hat womöglich resigniert und vielleicht kam es zum Streit, zur Gegenwehr und sie hat mit ihrem Leben bezahlt.

Er legte sie lieblos in den Wald, weil sie ihn verschmäht hat und ihm aus seiner Sicht untreu war.

So ein Szenario kann ich mir jedenfalls vorstellen.


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Mord an Frauke Liebs

25.10.2019 um 22:35
Zitat von EyaEya schrieb:So ein Szenario kann ich mir jedenfalls vorstellen.
Die Frage für mich ist, ob es für ein solches Szenario irgendwelche konkrete Hinweise gibt und somit der These eine berechtigte Bedeutung gibt. Ansonsten ist es eben "nur" ein frei erdachter Ablauf (natürlich auch inspiriert durch die wenig bekannten Informationen), der im schlechtesten Fall zu einer persönlichen Überzeugung wird, oder auch in den "eigenen Ermittlung" von den bekannten Fakten ablenkt.
Natürlich kann man ein solches Szenario annehmen und zur Diskussion stellen. Ich fürchte jedoch, dass eine Anknüpfung durch konkrete Hinweise kaum möglich ist.
Kurzum: Welche uns bekannten Informationen unterstützen dieses Szenario, oder inwiefern kann das Szenario konkret wie weiterhelfen?


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Mord an Frauke Liebs

25.10.2019 um 22:43
@quaerere1

Und mir ist bekannt, dass man toxikologische Substanzen sehr lange nachweisen kann. Folglich ist diese auch bekannt. Und ich gehe schwer in der Annahme, dass da nach allem gesucht wurde was toxisch sein könnte.

Zu den KO Tropfen, sollte Frauke durch diese zu Tode gekommen sein, so müssten ihr Unmengen davon verabreicht worden sein. Was dann eh nachweisbar wäre. Überhaupt diese Ko Tropfen werden aus zwei Gründen genannt. 1. Schnellabbaubar. 2. Die verwaschen Stimme. Nur ist es so, dass bei der Einnahme von KO tropfen die Stimme nicht verwaschen klingt.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Was denn sonst? Die Ermittlungsbehörden sprechen davon, und es kann m. E. nicht angehen, dies in Frage zu stellen.
Nein die Ermittler sprechen nicht ausschliesslich von einem Entführungsfall. Viel her von einem Festhalten. Gehe sie doch selbst davon aus, dass Frauke freiwillig in ein Fahrzeug zugestiegen ist. So die Analyse der Spezialisten. Glaube kaum, dass diese bei den Ermittlern in Frage gestellt wird.


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Mord an Frauke Liebs

25.10.2019 um 22:49
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:2. Die verwaschen Stimme. Nur ist es so, dass bei der Einnahme von KO tropfen die Stimme nicht verwaschen klingt.
Hier überzeugt mich die Einschätzung der Schwester dann doch mehr, da sie es selbst erfahren hat und die Stimme von Frauke gehört hat:
Sie klang wie in Trance. Das war nicht nur Erschöpfung. Die Sprache total verwaschen. Mir sind mal K.-o.-Tropfen ins Glas gekippt worden, danach klang ich so wie sie.
Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html


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Mord an Frauke Liebs

25.10.2019 um 23:20
schluesselbund schrieb (Beitrag gelöscht):Leider finde ich das Video auf die schnelle nicht , in welchen ein Versuch gezeigt wird wie dei Stimme kling bei der Einnahme von KO Tropfen eher wie eine Mickymaus Stimme.
Es gibt keine "standardisierte" Rezeptur für K.-o.-Tropfen und deren Wirkungsweise:
Der Begriff K.-o.-Tropfen ist ein umgangssprachlicher und unspezifischer Begriff, der entgegen der weit verbreiteten Wahrnehmung nicht nur mit einer, sondern mit einer Vielzahl an Substanzen in Verbindung gebracht wird, die je nach Anwendungszusammenhang auch vollkommen andere und erwünschte Wirkungen haben.
Quelle: Wikipedia: K.-o.-Tropfen

Die Schwester beschreibt ihre Erfahrung und den Eindruck. Das muss aber nicht stimmen.


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Mord an Frauke Liebs

25.10.2019 um 23:32
@AnNevis

Habe mir jetzt den Wiki Artikel gelesen. Eigentlich steht da nicht was mir nicht bekannt gewesen wäre. Und bezüglich Stimme gibt er keine Auskunft. Genau darum such ich nach dem Obengenannten Video. Wenn ich es dann wieder finde werde ich es einstellen.


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Mord an Frauke Liebs

25.10.2019 um 23:32
@Slaterator
@AnNevis
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Aber es war nicht aus der Luft gegriffen, dass der Täter von einem solchen oder ähnlichen Verhalten ausgehen konnte, auch ohne es bestätigt zu wissen. Die Polizei ermittelt ja im Normalfall bei verschwundenen, erwachsenen Personen nur dann, wenn ein Verbrechen oder der Verdacht einer Freiheitsberaubung naheliegt. Deshalb konnte der Täter auch annehmen, dass die Polizei bei einem Lebenszeichen zunächst einmal abwarten würde.
Zitat von AnNevisAnNevis schrieb:Bei dieser Motivation muss er nicht das Umfeld zwingend kennen, vielmehr muss er wissen oder mutmaßen, wie die Polizei üblicher Weise bei derartigen Vermisstenfällen reagiert/agiert.
Es stimmt, bei Vermißten, die Opfer eines Verbrechens werden, ist es nicht selten, dass die Polizei erstmal keinen Anlass für Ermittlungen sieht.
Im Fall FL war das aber völlig anders: Die Kripo hat ungewöhnlich früh mit Ermittlungen begonnen. In weniger als 48 Stunden nach FLs Weggang aus dem Pub lag der Kripo bereits der Absendeort der 1. SMS vor.
In diesem sehr kurzen Zeitraum musste die Kripo also die Staatsanwaltschaft eingeschaltet haben, ein Ermittlungsrichter die Herausgabe der Funkzellendaten angeordnet und der Netzbetreiber der Kripo die Informationen übermittelt haben - und das alles, obwohl FL volljährig war, die Authentizität der 1. SMS weder von Polizei noch den Angehörigen bezweifelt wurde und es keinen einzigen Hinweis auf Gewaltanwendung gab.

Wenn wir uns die Perspektive eines Täters ohne Informationen vergegenwärtigen:

Er konnte nicht wissen, dass die Kripo die Ermittlungen eher widerwillig und unter großem Druck der Angehörigen aufgenommen hatte.
In der Lokalpresse (vgl. Beitrag von @JaneDoe-01 vom 01.08.2019 um 20:05 auf S. 3788) war am Freitag bereits zu lesen, dass die Kripo ein Verbrechen nicht ausschloss und die 1. SMS aus Nieheim versandt worden war; eventuell war das online schon am Donnerstagabend möglich.

Was hätte einen Täter ohne Informationen zu der Annahme veranlassen sollen, dass die Kripo aufgrund der Anrufe den bereits bestehenden Verdacht auf ein Verbrechen aufgibt?

Bei einer genaueren Betrachtung waren diese Anrufe weitaus eher zu einer Bestätigung des Verdachts geeignet.

Donnerstag, 22. Juni 2006, 22.25 Uhr, Gedächtnisprotokoll von Mitbewohner Chris: "Hallo Christos, ich wollte sagen, dass es mir gut geht und dass ich bald nach Hause komme. Sage Mama und Papa und den anderen Bescheid."
aus: Stern-Artikel https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html

Bei einer nur sehr oberflächlichen Kenntnisnahme ließe sich das Gespräch so zusammenfassen: FL hat sich gemeldet, versichert, dass es ihr gut geht und sie bald nach Hause kommt. Einem solchen Verständnis zufolge konnte man diesen Anruf als Entwarnung deuten.

Dafür musste man dann allerdings ignorieren, was gegen eine solche Auffassung sprach - und das war nicht wenig.

1. "Das war wie ein Text, den sie langsam und monoton vorgetragen hat. Total benommen, wie auf Drogen, gar nicht sie selbst." - so Chris' Beschreibung (aus: Stern-Artikel).

2. "Sie legte direkt wieder auf. Ich konnte keine Frage stellen. " (Aussage von Chris im Stern-Artikel)

3. Chris' Anrede mit Christos: "Christos? Das sagte sie nur zu mir, wenn sie sauer war. Wenn ich genau zuhören sollte." (Chris im Stern-Artikel)

Auch der 2. Anruf war nicht überzeugender. Zwar konnte ihn FL selbst entgegen nehmen, aber sie wiederholte nur das, was in der unmittelbar zuvor versandten SMS stand, ergänzt durch "Frag nicht" und "Kann ich nicht sagen".

Dem Täter waren die Schwächen der Anrufe bestens bekannt. Ohne Informationen hätte er doch damit rechnen müssen, dass die Telefonate den Verdacht der Kripo gerade bestärkten. Dann aber hätten ihm die weiteren Anrufe sehr leicht zum Verhängnis werden können.

Ich will das Verhalten der Paderborner Kripo keineswegs anprangern. Fehler machen ausnahmslos alle, und im Fall der Paderborner Kripo gibt es sicher Gründe, die diesen Fehler nachvollziehbar machen. (Und ich glaube auch keineswegs, dass FL bei einer anderen Entscheidung der Kripo hätte gerettet werden können. Da ich davon ausgehe, dass der Täter über Informationen verfügte, glaube ich, dass der Täter im Fall weitergehender Ermittlungen sich nicht mehr gerührt und die Kripo dann keine Möglichkeit gehabt hätte, ihn zu fassen.)

Aber die Entscheidung der Paderborner Kripo, aufgrund der Anrufe von einem freiwilligen Verschwinden FLs auszugehen, war ein Fehler und keineswegs für den Täter erwartbar.


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Mord an Frauke Liebs

26.10.2019 um 00:04
@AnNevis
ganz genau und das gefährliche daran isz , das man sie mit ein wenig Ahnung selbst herstellen kann und das macht sie auch so gefährlich , denn wenn sie zu stark toxisch sind und sie zu hoch dosiert , kann man leicht dran sterben und die bauen sich enorm schnell im Körper ab , genauso wie einige Medikamente. Und die Stimme kann in der Tat sehr wohl verwaschen klingen , hab ich 3x sogar erlebt bei Bekannten und meiner Schwester.


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Mord an Frauke Liebs

26.10.2019 um 00:12
Wenn ich die Information der nachfolgenden Zitate (Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html) lese, komme ich persönlich zu einer anderen Schlussfolgerung. Ob der Täter aber tatsächlich damit rechnen konnte, ist natürlich auch nur von mir eine Mutmaßung in Richtung womöglich informiert/erfahren.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:In diesem sehr kurzen Zeitraum musste die Kripo also die Staatsanwaltschaft eingeschaltet haben, ein Ermittlungsrichter die Herausgabe der Funkzellendaten angeordnet und der Netzbetreiber der Kripo die Informationen übermittelt haben
Ich kenne mich hier rechtlich nicht aus, aber:
Es dauerte Tage, bis der Netzbetreiber weitere Informationen lieferte. Später musste ich erfahren, dass die Polizei die Daten nur für die ersten Anrufe bis Freitagnacht beantragt hatte. Auf die anderen warteten wir Wochen, weil der richterliche Beschluss fehlte.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Er konnte nicht wissen, dass die Kripo die Ermittlungen eher widerwillig und unter großem Druck der Angehörigen aufgenommen hatte.
Zitat:
Der Ermittler: Es war seltsam. Die Kollegen leiteten ein Verfahren wegen des Verdachts einer Geiselnahme ein.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Was hätte einen Täter ohne Informationen zu der Annahme veranlassen sollen, dass die Kripo aufgrund der Anrufe den bereits bestehenden Verdacht auf ein Verbrechen aufgibt?
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Bei einer genaueren Betrachtung waren diese Anrufe weitaus eher zu einer Bestätigung des Verdachts geeignet.
Zitat:
Mutter Liebs: Die Polizei sagte mir: "Was wollen Sie denn? Sie hat doch angerufen, sie lebt, und damit ist das für uns keine Aufgabe mehr."
Der Ermittler: Sie meldete sich regelmäßig. Da sagten die Kollegen zu Recht: Verdammt noch mal, kann ja jeder selbst entscheiden, was er wo macht. Es gab auch keine Lösegeldforderung. Über die Medien wurde dann noch der Appell an die Frauke verbreitet, sich bei ihrer Familie zu melden. Und das zeigte ja auch Wirkung.
Der Ermittler: Wenn es bei der Polizei vielleicht noch den Verdacht gab, die Frauke werde festgehalten, dann wurde er durch diesen Anruf tagsüber weiter abgeschwächt.
Somit ein durchaus erwartbare Verfahrensweise, sofern derartige Kontakte erfolgen. Konnte das der Täter wissen? Kann man es kategorisch ausschließen?


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Mord an Frauke Liebs

26.10.2019 um 00:16
@birkensee
gute Einschätzung. Stimmt die erste SMS klingt wirklich wie diktiert, so spricht man doch nicht mit einen Freund ,den man warten lassen hat und wo man weiß das er sauer ist..... und ich glaube jeder kennt das , da erklärt und entschuldigt man sich erstmal warum man nicht gekommen ist . Ich denke , das hat Chris auch der Polizei gesagt und selbstespielt???. Vielleicht , ich weiß ja nicht ob das technisch möglich war damals , wurde dieser Anruf vorher von dem Täter aufgezeichnet und nur ab gespielt , denn Frage konnte chris ja gar nicht stellen , es kam kein Dialog auf , war ein Monolog von FL


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26.10.2019 um 00:27
@AnNevis
Zitat von AnNevisAnNevis schrieb:Ich kenne mich hier rechtlich nicht aus, aber:
Es dauerte Tage, bis der Netzbetreiber weitere Informationen lieferte. Später musste ich erfahren, dass die Polizei die Daten nur für die ersten Anrufe bis Freitagnacht beantragt hatte. Auf die anderen warteten wir Wochen, weil der richterliche Beschluss fehlte.
Somit
Die erste SMS -> 2 Tage später in der Zeitung
Do./Fr. Anrufe -> "Tage" später
Sa/So/Di Anrufe -> "Wochen" später


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Mord an Frauke Liebs

26.10.2019 um 00:46
@birkensee
Ich bin bei dir, dass die Anrufe bei den Angehörigen zwingend zu einer zunehmenden Besorgnis führen mussten. Bei Polizeibehörden "können" derartige Anrufe aber eben (wie auch hier bewiesen) aufgrund der "statistischen" Erfahrungen zu einer anderen Beurteilung führen.
Und ich schließe natürlich nicht aus, dass der Täter hier eben nicht derart spekulativ informiert agierte. Die Alternativen für die Anrufe sind für mich jedoch bislang dann noch unklar bzw. unschlüssig.


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Mord an Frauke Liebs

26.10.2019 um 00:48
@schluesselbund
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Nur ist es so, dass bei der Einnahme von KO tropfen die Stimme nicht verwaschen klingt.
Wie kommst Du darauf? Warum sollte bei höher dosierten K.O.- Tropfen, deren Wirkung u. a. in starker Benommenheit besteht, die Artikulation nicht undeutlich werden?
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Nein die Ermittler sprechen nicht ausschliesslich von einem Entführungsfall. Viel her von einem Festhalten.
Ein Entführungsopfer wird gegen seinen Willen festgehalten.

Falls für Dich zu einer Entführung auch eine "Verschleppung" gehört:
Die meisten von uns (ich auch) sprechen der Einfachheit halber von Entführung, ohne zwischen einem bloßen Festhalten und einem Festhalten mit vorangegangener Verschleppung zu differenzieren. Der Duden https://www.duden.de/rechtschreibung/Entfuehrung) übrigens nennt als Synonyme einer Entführung z. B. Freiheitsberaubung und Geiselnahme - und diese beiden Begriffe implizieren nicht, dass das Opfer unfreiwillig an einen Ort verschleppt worden sein muss, an dem es schließlich (gegen seinen Willen) festgehalten wird.

Aber auch wenn man auf einer sophistischen Deutung bestehen und nur von Festhalten sprechen will, bleibt der Einwand von @sören42 gegen Deinen Beitrag grundsätzlich berechtigt.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Das mit dem Tod von Frauke eine Entführung angenommen werden kann, ergibt sich nicht dringend. Genauso ist es möglich, dass Frauke freiwillig in ein Fahrzeug zugestiegen ist. Und genau ihr unterscheiden sich auch die Denkansätze, was Frauke widerfahren sein könnte.
Frauke kann durchaus freiwillig in ein Fahrzeug gestiegen sein, aber es gibt keinen Grund, ein baldiges Ende dieser Freiwilligkeit zu bezweifeln.


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Mord an Frauke Liebs

26.10.2019 um 01:29
Ihr nehmt an der Täter hätte einen Lustgewinn durch seine Machtausübung gehabt. Er wäre sehr durchdacht und planend vorgegangen.
Für den Täter war es ein "voller Erfolg" so wenig Spuren zu hinterlassen.
Ich frage mich warum der Täter seinen "Erfolg" nicht wiederholen wollte und es keinen ähnlichen Fall gibt. Oder war es eine sehr persöhnliche Sache, die danach als erledigt betrachtet wurde und es keinen Wunsch nach Wiederholung gab.


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Mord an Frauke Liebs

26.10.2019 um 01:44
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Das mit dem Tod von Frauke eine Entführung angenommen werden kann, ergibt sich nicht dringend.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Gehe sie doch selbst davon aus, dass Frauke freiwillig in ein Fahrzeug zugestiegen ist. So die Analyse der Spezialisten. Glaube kaum, dass diese bei den Ermittlern in Frage gestellt wird.
@schluesselbund
Daraus schließen sie eben aber nicht, dass es sich um keinen Entführungsfall handeln könnte. Das machst Du aber gerade. Das heisst, Du nimmst für Deine These Aussagen aus der OFA in Anspruch, die von den Ermittlungsbehörden nie dahingehend gedeutet wurden, dass es keine Entführung gab. Ein freiwilliger Zustieg besagt im Hinblick auf §§ 239, 239b StGB (Freiheitsberaubung, Geiselnahme) gar nichts. Während der Entführung ist es noch etwas anderes gewesen, aber dass du das heute so behauptest, ist mir unerklärlich, ja, ich muss sagen unbegreiflich.

Ein Beispiel aus einem anderen Zusammenhang: Bei Verbrechen an Anhalterinnen werden diese auch vorher freiwillig zugestiegen sein, gelockt mit der Lüge, dass sie mitgenommen und am Ort X abgesetzt würden.


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Mord an Frauke Liebs

26.10.2019 um 02:15
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wir wissen gar nicht, ob es ihm darauf ankam oder ob er die Reaktionen unmittelbar mitbekam. Ich erinnere daran, dass im ersten Telefonat gar keine Möglichkeit einer Reaktion eingeräumt wurde. Es wurde nur eine Nachricht abgesetzt.
Das ist richtig. Allerdings hatte ich vielmehr den Gedanken, dass es nicht um die unmittelbar erlebbare Reaktion ging. Wenn er die Anegerufenen kannte und wußte was in ihnen vorgehen würde, wie sie darauf reagieren würden, dann brauchte er es prinzipiell nicht live erleben. Bei völliger Unkenntnis über die angerufenen Personen hätte es das nicht wissen können, ohne deren Reaktion live zu erleben. Er hätte dabei einkalkulieren müssen, dass der von ihm ggf. gewünschte Effekt garnicht eintritt.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Er konnte nicht wissen, dass die Kripo die Ermittlungen eher widerwillig und unter großem Druck der Angehörigen aufgenommen hatte.
Dennoch verfolgten die Behörden den Fall nicht gleich mit allen verfügbaren Mitteln. Sein möglicher Plan, die Behörden gänzlich von Ermittlungen abzuhalten war zwar damit gescheitert, dennoch wurde nur mit redensartlich "gebremstem Schaum" ermittelt. Für ihn bestand somit keine unmittelbare Gefahr, auch wenn der Absendeort der ersten SMS sehr schnell bekannt wurde. Er mußte Anpassungen an seiner Strategie vornehmen, gleichzeitig konnte er aber auch wahrnehmen, dass sich die Aktivitäten der Polizei zunächst eher in kleinem Rahmen hielten.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Bei einer nur sehr oberflächlichen Kenntnisnahme ließe sich das Gespräch so zusammenfassen: FL hat sich gemeldet, versichert, dass es ihr gut geht und sie bald nach Hause kommt. Einem solchen Verständnis zufolge konnte man diesen Anruf als Entwarnung deuten. Dafür musste man dann allerdings ignorieren, was gegen eine solche Auffassung sprach - und das war nicht wenig.
Sagen wir so: Die Polizei war in diesem Fall bemüht, sich auf die Fakten zu stützen. Das war an sich auch die richtige Vorgehensweise, denn rein formal war es eine Entwarnung und Emotionen und subjektive Einschätzungen sollten ersteinmal außen vor bleiben. Der Druck seitens der Familie diesen Anruf aber eben nicht nur anhand des Wortlautes zu beurteilen war scheinbar so hoch, dass sich die Ermittler -mehr oder weniger- doch noch zu Ermittlungen breitschlagen ließen.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Dem Täter waren die Schwächen der Anrufe bestens bekannt. Ohne Informationen hätte er doch damit rechnen müssen, dass die Telefonate den Verdacht der Kripo gerade bestärkten. Dann aber hätten ihm die weiteren Anrufe sehr leicht zum Verhängnis werden können.
Nicht unbedingt. Normalerweise zählt in erster Linie das, was an faktischer Information seitens des vermeintlichen Opfers vorliegt und nicht, wie diese Fakten vorgetragen wurden bzw. ob sie den Freunden/Angehörigen glaubwürdig erscheinen. Sie meldete sich, sie kündigte Heimkehr an, es wurden keine Bedingungen/Forderungen dritter Personen vorgetragen. Egal ob die Anrufe jetzt besonders glaubwürdig vorgetragen wurden, sie fanden statt. Es ging um die darin übetragenen Informationen. Der Täter nahm möglicherweise an, diese Informationen allein würden die Polizei -zumindest was den Ermittlungsumfang/Größenordung des Einsatzes angeht- zur Zurückhaltung "zwingen". Ein Stück weit traf das ja auch so ein. Das Großaufgebot blieb aus, er konnte recht frei agieren ohne sich dabei einem über die Maßen hohem Risiko auszusetzen.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Aber die Entscheidung der Paderborner Kripo, aufgrund der Anrufe von einem freiwilligen Verschwinden FLs auszugehen, war ein Fehler und keineswegs für den Täter erwartbar.
In der Nachbetrachtung war es natürlich ein Fehler, weil Frauke ganz offensichtlich gegen ihren Willen festgehalten wurde und am Ende sogar zu Tode kam. Doch in der damaligen Situation mußte sich die Polizei auf ihre Erfahrung und die Fakten berufen. Nochmal, Frauke war erwachsen, konnte ihren Aufenthaltsort frei bestimmen und es gab keine direkten Anhaltspunkte für ein gewaltsames Verschwinden und/oder Verbrechen. Sie meldete sich, es wurden keine Forderungen gestellt oder ein Verbrechen angedeutet. Sie kündigte sogar ihre Heimkehr an. Der weit überwiegende Teil von zunächst verschollenen Personen kehrt binnen kurzer Zeit zurück und die Gründe des Verschwindens stellen sich als relativ harmlos bzw. strafrechtlich irrelevant heraus, auch wenn die Angehörigen/Freunde das Schlimmste annehmen. Das konnte der Täter auch ohne Insiderwissen so annehmen.
Zitat von AnNevisAnNevis schrieb:Bei Polizeibehörden "können" derartige Anrufe aber eben (wie auch hier bewiesen) aufgrund der "statistischen" Erfahrungen zu einer anderen Beurteilung führen.
So ist es.
Zitat von Fritz_D1Fritz_D1 schrieb:Ich frage mich warum der Täter seinen "Erfolg" nicht wiederholen wollte und es keinen ähnlichen Fall gibt. Oder war es eine sehr persöhnliche Sache, die danach als erledigt betrachtet wurde und es keinen Wunsch nach Wiederholung gab.
Dieser Aspekt irritiert mich auch. Die hohe kriminelle Energie und die Komplexität der Tat passt eher zu einem notorisch agierenden Täter mit sehr hohem Wiederholungsrisiko. Vlt. war es tatsächlich eine sehr persönliche Sache. Vlt. gab es aber auch eine neuerliche Tat jedoch an anderem Ort und/oder in so abgewandelter Art, dass noch kein Zusammenhang zwischen den Taten hergestellt werden konnte. Darüber nachgedacht habe ich auch schon.


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