Mord an Frauke Liebs

Letztendlich war es doch ein Frage-Antwort-„Spiel“.

morgenstern123 schrieb:Ich lebe ja noch" könnte man schon als Vorstoß, oder zumindest als gewagt einordnen finde ich.

Auf jeden Fall! Und auch, ob sie festgehalten wird.
2 Verstöße

An das "Rausrutschen" könnte ich auch glauben. Das hat den Täter vielleicht erbost.

Auffällig ist eben, dass der Täter F nicht aufgetragen hatte so zu tun, als sei alles in Ordnung und sie nehme sich eine Auszeit o.ä.
Daher hat seine Vorgehensweise zumindest für mich schon etwas von einem sadistischen Spiel, bei dem eine falsche Antwort zum Tod führen wird.

Auch das Rufen nach ihrer Mutter ist für mich ein ganz klarer Hilfeschrei, sie wusste, dass es nicht mehr lang gehen würde. 😩

imakebesen schrieb:Jeder ist da ja auch anders. Wenn die Eltern hoffnungsvoll waren, haben sie auf den nächsten Anruf am nächsten Abend spekuliert. Niemand kannte bereits den Ausgang dieser Tat.
Dennoch, ich kann es nicht nachvollziehen.

Du beschreibst es eigentlich ganz gut.
Wir können uns (zumindest ich) nicht wirklich in die Situation versetzen (andere können das offenbar).
Wie hätte ich wohl selbst situativ reagiert?
Keine Ahnung. Im Rückblick wüsste ich natürlich auch, wie "ich" für die Ermittlungen bestmöglich gehandelt haben sollte/würde (natürlich auch unabhängig dieser Maßgabe - es ist eine logische Konsequenz), weil für die beurteilende Foren-User subjektiv urteilend annehmend es als "Norm" angesehen wird.
Wie auch immer - es war eben dennoch nicht so und ich habe dafür ein Verständnis.

Wenn man jetzt ein sadistisches Spiel annehmen würde, fragt man sich doch warum? Ein Motiv wäre noch unklar. Ein sadistischer, zufälliger Einzeltäter, oder irgendeine Rache von wem auch immer?

morgenstern123 schrieb:Wenn man jetzt ein sadistisches Spiel annehmen würde, fragt man sich doch warum? Ein Motiv wäre noch unklar. Ein sadistischer, zufälliger Einzeltäter, oder irgendeine Rache von wem auch immer?

Das ist natürlich die Frage! Leider kann ich sie auch nicht beantworten. Dazu muss man einfach krank im Kopf sein und das reicht eventuell schon als Motiv.

Vielleicht das naheliegendste: Machtausübung, Quälen einer hilflosen Person. Wir wissen ja nicht wer der Täter war...

ein kranker Psychopath ist immer möglich. Wenn man den öffentlichen Behörden glauben schenken will, kommt der Täter häufig aus dem (auch weitläufigen) Bekanntenkreis.

Wenn es ein Bekannter war, muss er entweder gewusst haben wo F steckte oder ihr in Wohnungsnähe aufgelauert haben.
Ein gezieltes Wegschnappen in eine Garage kann ich mir auch gut vorstellen. Denke F wurde in der Nähe ihrer Wohnung festgehalten und nicht in Nieheim.

abberline schrieb:Die Polizei darf nicht einfach so an Handydaten/überwachung einer erwachsenen Frau, die Familie hat es nicht geschafft, ein Diktiergerät zu besorgen und die Anrufe werden von der Polizei als authentisch eingestuft. Es gab ja auch einen Rückruf, bei dem Frauke an das Telefon ging.
Ob es Hintergrundgeräusche gab, wissen wir nicht, gerüchteweise mal einen Knall, aber das ist nicht bestätigt. Vielleicht wissen wir auch einfach nicht alles, was die Polizei weiss und veröffentlicht. Vielleicht gibt es gar einen Mitschnitt. Wir werden hier nicht das erfahren, was die Polizei weiss, können nur mit dem spekulieren, was uns bekannt ist.

Danke für dieses positives Beispiel, wie man einen Beitrag entsprechend sachlich einordnend kommentieren kann.

willybald schrieb:Die Theorie löst rein gar nichts.

Naja, wenn dadurch bei manchen Personen das Alibi platzt, was sie zu "zweifelsfrei Unverdächtigen" gemacht hat, dann nutzt das schon einiges. Dafür genügt sdchon, dass die FFT rein objektiv als möglich angesehen wird.

Davon abgesehen: wenn Östermann gewisse Dinge im Fernsehen oder per Email sagt/schreibt, dann heisst das nicht zwingend, dass dies wahr sein muss. Es kann ja auch eine Aussage aus taktischen Gründen gemacht werden.

AnNevis schrieb:Mach das einfach einmal probeweise ohne die dahinterstehende Technik.
Rufe einen Bekannten an und versuchte mit vorgefertigten und fixen Antworten (ohne entsprechende Tonalität im Unterton) auf das spontane Gespräch (letzter Anruf) entsprechend sinnvoll und zeitnah zu reagieren.

Das erinnert mich an den Film "Manhattan Murder Mystery" von Woody Allen. Allerdings war die Technik da noch zwei Jahrzehnte älter (Kassettenrekorder oder so).

War interessant, das alles von Euch zu lesen und dabei hin und her zu überlegen.
Weiß jemand von Euch, warum sich Christos und Frauke nach etlichen Jahren Zusammensein getrennt haben?
Es ging dann mit der WG zu zweit weiter, was die Mutter nicht gerade gut fand.

redsherlock schrieb:Davon abgesehen: wenn Östermann gewisse Dinge im Fernsehen oder per Email sagt/schreibt, dann heisst das nicht zwingend, dass dies wahr sein muss. Es kann ja auch eine Aussage aus taktischen Gründen gemacht werden.

Das ist natürlich durchaus möglich, aber dann haben eben alle anderen immer eine Art Freibrief. Man kann derart spekulativ (keine bessere Kenntnis) 'argumentierend' natürlich immer alles grundsätzlich der eigenen Überzeugung folgend anzweifeln (übrigens aktuell ein populäres Thema).
Ich weiß nicht, ob das so tatsächlich auch in letzter Konsequenz im Interesse der Behörden ist.

Man sollte vielleicht darauf hinweisen, dass das heimliche Aufzeichnen von Telefongesprächen strafbar ist (§ 201 StGB). Die Strafe hierfür kann bis zu drei Jahren Haft betragen. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass die Telefonate nicht einfach aufgezeichnet wurden. Fraukes Einwilligung konnte man ja wohl kaum einholen; dazu hätte man sie fragen müssen. Wenn die Familie oder Chris mit einer solchen Aufzeichnung bei der Polizei aufgetaucht wären, wäre sofort ein Ermittlungsverfahren gegen sie eingeleitet worden.

GreteLenz schrieb:. Wenn die Familie oder Chris mit einer solchen Aufzeichnung bei der Polizei aufgetaucht wären, wäre sofort ein Ermittlungsverfahren gegen sie eingeleitet worden.

Red nicht so ein Unsinn.
Paragraph 201 StGB ist ein Antragsdelikt.

Dies setzt einen Antrag auf Verfolgung vorraus.
Der muss von Frauke oder über einen Auftrag eines Rechtvertreters erfolgen welcher Sie vertritt.

morgenstern123 schrieb:was könnte bedeuten: "Ich kann nicht nach Hause. Ich lebe ja noch"?

Vielleicht aber auch das es irgendein Geheimnis gibt. Etwas, durch das sie erwartet nicht mehr lebend daraus zu kommen.
Etwas, was im Vorfeld der Tat war und was das Motiv der ganzen Geschichte ist?

GreteLenz schrieb:Aufzeichnung bei der Polizei aufgetaucht wären, wäre sofort ein Ermittlungsverfahren gegen sie eingeleitet worden.

So ein Quatsch..

Ich frage mich, warum hier immer wieder diskutiert wird, ob der Täter eine sadistische Ader hatte. Ja, hatte er. Das ist doch deutlich. Es ist ein Fakt, dass er Frauke telefonieren ließ, sie SMS schreiben (musste)- er wusste doch ganz genau, was das an Gefühlen in Fraukes Umfeld auslöst... und ich glaube, dass war das Größte für ihn. Ansonsten kann man die Tatsache, dass er sie nach dem Abgreifen nicht sofort tötete, nicht erklären.