Mord an Frauke Liebs

Raissa schrieb:Glaubt Ihr, dass Frau gelitten hat, bevor sie starb?

Eher nicht. Und das glaube ich auch während der Festhaltezeit.

Die Frage war falsch gestellt. Ich meinte Bilder vom Fundort. Mir schießt als erstes immer dieses schlimme Bild mit Schädel und Brustkorb im roten T-Shirt in den Kopf. Diese Bilder haben mich so schockiert, dass sie alles überdecken. Ich kann mir Frauke am Fundort nicht anders vorstellen. Geht euch das nicht so?

karajana schrieb:Gelitten hat sie allerdings auf jeden Fall in der Woche in der sie festgehalten wurde. Deshalb hoffe ich sehr, dass zumindest ihr Tod schmerzfrei war.

Sehe ich auch so und hoffe ich auch.

Könnte der Fundort auch der Tatort sein?

Raissa schrieb:Könnte der Fundort auch der Tatort sein?

Das wurde von den Ermittlern sicher ausgeschlossen. Der Fundort ist nur der Ablageort, der Tatort ist nicht bekannt - leider. Sonst wäre man vermutlich schon weiter.

Raissa schrieb:Mir schießt als erstes immer dieses schlimme Bild mit Schädel und Brustkorb im roten T-Shirt in den Kopf.

Dieses Foto habe ich noch nicht gesehen. Kann aber verstehen, dass solche Bilder schockierend sind.

Nipsi schrieb:Eine spontane Tat würde ich hier ausschließen, ein Abpassen nach dem Pub würde da gut passen. [...] Dass sie den Pub allein verließ, war für den Täter dann glücklicher Zufall

Ein sinnvoller Gedanke, allerdings würde ich es gegenteilig interpretieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass Frauke die Kneipe allein verlässt, war doch eher gering. Es wäre also aus Tätersicht unsinnig gewesen, sie vor dem Pub abpassen zu wollen. Wahrscheinlicher ist daher ein Zufallstäter oder ein Bekannter, der ihr in Wohnortnähe auflauerte, denn welchen Weg sie nehmen würde, konnte er ebensowenig wissen. Allenfalls wäre noch denkbar, dass er im Auto vor dem Pub wartete und ihr hinterherfuhr. Hätte man den Pub gemeinsam verlassen – was ja nicht absehbar war – wäre das Risiko aber ungleich größer gewesen.

schluesselbund schrieb:Eher nicht. Und das glaube ich auch während der Festhaltezeit

Wenn sie nicht gelitten hat während der Festhaltezeit, wie soll es ihr gegangen sein?

karajana schrieb:Das wurde von den Ermittlern sicher ausgeschlossen. Der Fundort ist nur der Ablageort, der Tatort ist nicht bekannt - leider. Sonst wäre man vermutlich schon weiter.

Es hieß immer, dass man davon ausgeht, dass es sich NUR um den Ablageort handelt. Könnte es auch anders sein?

Maria78 schrieb:Wenn sie nicht gelitten hat während der Festhaltezeit, wie soll es ihr gegangen sein?

Wenn du voller Medikamente bist und nur kurzzeitig bei "klarem" Verstand bei den Anrufen-bei der ihre Stimme noch immer komisch klang- dann bekommt spürt man nicht viel Angst o.ä.

Leper schrieb:Maria78 schrieb:
Wenn sie nicht gelitten hat während der Festhaltezeit, wie soll es ihr gegangen sein?

@Leper
Wenn du voller Medikamente bist und nur kurzzeitig bei "klarem" Verstand bei den Anrufen-bei der ihre Stimme noch immer komisch klang- dann bekommt spürt man nicht viel Angst o.ä.

Von NICHT leiden ist man da aber weit entfernt. Das ist fast wie Dauer-Besoffen sein. Noch viel schlimmer, sogar.

Leper schrieb:Wenn du voller Medikamente bist und nur kurzzeitig bei "klarem" Verstand bei den Anrufen-bei der ihre Stimme noch immer komisch klang- dann bekommt spürt man nicht viel Angst o.ä.

Ich denke auch, dass Frauke sediert wurde, aber es wird ihr sicherlich trotzdem sehr schlecht gegangen sein.


@SpiderWeb
Kannst du das Zitat bitte ändern? Sonst sieht es so aus, als wäre der zweite Absatz auch von mir.
Danke :)

Klappi schrieb:Vielleicht kann man nicht nur in den Kategorien a.)bekannter Täter und b.)unbekannter Täter denken.

Man sollte die Gedankenspiele erweitern auf:

1.)von Anfang an geplante Tat von a.) oder b.).
oder
2.)Tat die nicht von Anfang an geplant war von a.) oder b.).

Wären dann schon (mindestens) 4 Varianten, die man überdenken kann.

Ich meine a) und komme immer mehr zu dem Gedanken, dass 1.). Denn wie sonst hätte man die Tat durchführen können? Wo das Versteck hernehmen? Wie Frauke ruhig stellen?

Ich bin nei in dem Fall und habe noch nicht alles bis Seite 4.607 durchlesen könen, also sorry, falls das Thema schon durchgekaut wurde.

Was mir sofort ins Auge stach, ist das mögliche Muster bezüglich der Uhrzeiten der Telefonate: die meisten nach 22.00, als habe der Täter Spätschicht gehabt (14.00 - 22.00), nur einmal Frühschicht (06.00 - 14.00).
Immer nach seiner Arbeit (?) ließ der Täter Frauke telefonieren, aus unterschiedlichen Industriegebieten. Oder er wollte sich unauffällig zwischen kommende und gehende Mitarbeiter mischen.
Man kann sich mit Transportern/ Lkw, aber auch Pkw sehr unauffällig durch Industriegebiete bewegen.

Auf was ich eigentlich hinaus will: Kann man prüfen, welche Firmen in Paderborn und Umgebung damals zumindest in Früh/ Spätschicht arbeiteten? Der Täter könnte im rekevanten Zeitraum immer Spätschicht gehabt haben, außer bei einem Telefonat, wo er möglicherweise Frühschicht hatte. Ob er die Schicht ein einziges Mal getauscht hatte? Vielleicht auf Bitte eines Kollegen, vielleicht aus eigenem Antrieb. Eigentlich müssen zwischen den Schichten mindedtens 11 Stunden liegen, was hier nicht gegeben wäre. Deswegen musste vielleicht manuell etwas umgebucht werden...
Man muss natürlich bedenken, dass es einige Firmen, die damals existierten, heute nicht mehr gibt. In dem Fall könnte es schwierig werden, an Schichtpläne und Lohnzettel von damals heranzukommen, aber es könnte einen Versuch wert sein. Vielleicht erinnert sich der Kollege, der möglicherweise die Schicht getauscht hat...

MarylinM schrieb:Eigentlich müssen zwischen den Schichten mindedtens 11 Stunden liegen, was hier nicht gegeben wäre.

Vielen Dank für diesen Aspekt. Samstags muss der Täter also frei gehabt haben oder Nachtschicht.

Maria78 schrieb:Wenn sie nicht gelitten hat während der Festhaltezeit, wie soll es ihr gegangen sein?

Ferienstimmung wird sie nicht gehabt haben. Genau wie eine hochgradige Depression. Die Mitte kannst du dir selber wählen.

MarylinM schrieb:Kann man prüfen, welche Firmen in Paderborn und Umgebung damals zumindest in Früh/ Spätschicht arbeiteten?

Könnt man. Nur nutz es nichts. Da Täter Arbeitslos. Oder Selbständig. Oder gar nicht in PB arbeitet. Oder Oder usw.

Leper schrieb:Wenn du voller Medikamente bist und nur kurzzeitig bei "klarem" Verstand bei den Anrufen-bei der ihre Stimme noch immer komisch klang- dann bekommt spürt man nicht viel Angst o.ä.

Klang vlt komisch. Wollte damit natürlich nicht sagen, dass sie nicht gelitten hat oder so. Ich vermute nur, dass sie die meiste Zeit im Dämmerzustand war.

schluesselbund schrieb:Maria78 schrieb:
Wenn sie nicht gelitten hat während der Festhaltezeit, wie soll es ihr gegangen sein?

@schluesselbund
Ferienstimmung wird sie nicht gehabt haben. Genau wie eine hochgradige Depression. Die Mitte kannst du dir selber wählen.

Da gibt es keine Mitte. Die Waffe der Angst ist die schlimmste die es gibt. So machen das Diktatoren.
Und da man gerade in Bezug auf die Telefonate immer wieder von massiven Androhungen ausgeht, dürfte die Psychisch, Seelische Verfassung weit mehr als desolat gewesen sein. Da dürften auch abendliche Stadtrundfahrten nichts daran geändert haben.
Schlimmer als eine hochgradige Depression.

Das Leid von Frauke spiegelt sich im Leid der Angehörigen während dieser Phase. Absolute Machtlosigkeit, sowie ein Gefühl von Ohnmacht und Ungläubigkeit das das wirklich passiert. Schlimmer geht nimmer !

@MarylinM

oder der Täter hatte am Abend des 24.06. keine Zeit da Deutschland um 17 Uhr gegen Schweden gespielt hat. Deshalb der Anruf bereits um 14:23 Uhr?

@MarylinM
Ich halte die Gewerbegebiete für weitestgehend bedeutungslos. Sie sind vielleicht verkehrstechnisch gut angebunden. Das könnte schon sein. Für mich sind die Standorte nur Nebelkerzen. Jemand der das Handy bewusst nur zu diesen Kontakten einschaltet, weiss um die Möglichkeiten der Ortung. Man kackt nicht dahin, wo man frisst. Wenn überhaupt, dann wollte man von einem Ort ablenken, Streuung erzeugen. Eine Häufung tritt bei besagtem Friedhof auf. Vielleicht wollte man auch nicht ablenken, sondern hinweisen. Wer weiß das schon.