Lorea schrieb:Dann hätten wir wahrscheinlich eine 2. Version, die so mancher hier nicht glauben würde.
Gibt es ueberhaupt irgendetwas, das ihr glauben wuerdet? Haette sie die 8 Jahre in der Hand von Priklopil filmen sollen, damit ihr endlich glaubt, dass sie das Opfer einer Entfuehrugn war? Da ist ein Mensch 8 Jahre lang weg von Familie und Freunden gewesen und hat weiss Gott wieviel schreckliche Dinge erlebt und kaum ist sie in Freiheit, muss sie sich wieder verstecken, weil ihr die Menschen nicht mal die paar Kroeten goennen, die sie durch Interviews verdient hat.
Wenn Elisabeth Fritzl nicht von vorn herein gesehen haette, wie es ihr ergehen koennte, anhand dem Fall von Natascha, waere sie vielleicht auch in die Medien. Wuerdet ihr sie dann auch so zerreissen und ihr unterstellen, dass sie freiwillig im Keller lebte und die Kinder ihres Vaters austrug?
Und ja, sie ist ein Sonderfall. Sie hat ein Schicksal hinter sich, das wir bis dahin SO noch nicht kannten. Man kann sie nicht an anderen messen. Man kann kein Handbuch rausholen und sagen: "So, du bist Opfer fuer 8 Jahre gewesen, also musst du dich nun so und so verhalten." Die menschliche Psyche ist sehr komplex. Selbst lang studierte Psychiater blicken da oft nicht durch. Nachvollziehen kann niemand, wie sie sich fuehlen muss.
Und dann der Vorwurf, sie wuerde Ding bewusst verschweigen: Vielleicht tut sie das. Es ist moeglich, ich streite das nicht ab. Aber dann ist da doch die Frage, warum sie Dinge verschweigt. Verschweigt sie Namen, weil ihr gedroht wird? Verschweigt sie Namen, weil sie weiss, man wuerde ihr ohnehin nicht glauben? Verschweigt sie Namen, weil sie einfach Angst vor den Folgen hat? Kann es sein, dass man ihr nach wie vor droht? Sie wird schon Gruende haben, warum sie nicht "auspackt" und die werden fuer sie persoenlich sicher so gross sein, dass sie lieber den Hass der anderen auf sich laedt, als zu erzaehlen und damit vielleicht noch mehr Menschen zu gefaehrden.
Es gab von ihr diese Frage an die Ermittler, ob man eine Schwangerschaft nachtraeglich nachweisen koennte. Es ist gut moeglich, dass sie in der Gefangenschaft ein Kind zur Welt gebracht hat. Kann sein, dass sie Angst um dieses Kind hat. wir wissen nicht, ob es lebt und wo es ist. Vielleicht fuerchtet sie um das Kind und dessen Leben. Als Mutter liegt es sicherlich in ihrem Interesse, ihr Kind zu schuetzen - und wenn sie dafuer luegen oder verschweigen muesste, dann wuerde sie das dem Kind wegen vielleicht in Kauf nehmen, Hauptsache das Kind ist in Sicherheit.
Ich weiss nicht warum sie luegt oder verschweigt. Vieles wurde ihr sicher in den Mund gelegt, andere Dinge hat sie vielleicht aus Unwissenheit oder Angst verdreht. Aber aus ihr einen Taeter zu machen und aus Priklopil "auch ein Opfer" ist schlicht und ergreifend falsch, respektlos und unter aller Sau!
EC145 schrieb:Natascha Kampusch trat ja freiwillig an die medien und gab freiwillig interviews. von daher kann ich ihr keinen vorwurf machen. nur hat sie sich dabei in wiedersprüche verwickelt.
