Der Fall Kampusch

@Cathryn
Geht es einem Kind sehr schlecht zu Hause, ist es oft zugänglich für jede Zuwendung von aussen. Also auch ein "gutes Opfer" weil vertrauensselig und haltlos.

Würden wir davon ausgehen, daß N.'s damaliges Leben aus Angst, Enttäuschung, Streit und Einsamkeit bestand, wäre der P. mit seinem "guten Plan", sie erstmal aus der aussichtslosen Situation zu "befreien", vielleicht sehr erfolgreich gewesen.

Ich denke nicht, daß er ihr in Aussicht gestellt hat, ihre Familie mit einem Kellerverlies zu tauschen, sondern es eher clever verpackt hat. "Ein Versteck" vielleicht, welches nur im Ernstfall genutzt wird, also nur dann, wenn es klingelt.

Ich weiss es doch auch nicht. :)

Ein Opfer ist Natascha K. auf jeden Fall. So oder so.

@Lorea

Schon richtig, aber ich frage mich, wie lange Priklopil die Familie von NAtascha beobachtet haben muss, um heraus zu finden, was da vor sich ging, wie lange er sie verfolgte, um ihren Schulweg, ihren Stundenplan und alles zu kennen und wie er nebenbei noch das geheime Kellerzimmer herrichtete, ohne dabei erwischt zu werden. Ich glaube, dass er das nicht allein geschafft hat. Ich bin ziemlich sicher, dass er Hilfe hatte, und ich vermute den Herrn Holzapfel dahinter.

@Cathryn
Die Frage ist auch, ob er Natasha im Speziellen im Auge hatte... oder ob er sich das Zimmer eingerichtet hat um irgendein Mädel zu entführen.

@Ahiru

Ja, das ist wahr. Mir geht nur dieser verdammte Reisepass nicht aus dem Kopf. Wie kam der in Priklopils Haus - sofern er wirklich dort gefunden wurde.

@Cathryn
Das is ne total gute Frage...

@Ahiru
@Cathryn


Ja, es gibt viele Fragen. Zu viele, um einen wirklich soliden Hergang zu rekonstruieren. Meine Ideen dazu sind ja auch nur fiktiv und erheben keinen Anspruch auf die Wahrheit.

Es kann ja sein, daß sich alles ganz ganz anders zugetragen hat. Vielleicht auch auf Arten, die wir hier noch garnicht bedacht haben - oder sogar in unseren kühnsten Träumen nicht für wahr halten würden.

Und selbst wenn Natascha K. mal irgendwann wieder mit "Wahrheits-Häppchen" rausrückt, ist es noch lange nicht klar, daß diese wirklich der Realität entsprechen oder nur mal wieder gezwungenermassen in die Szenerie eingebaut wurden.

Einer meiner Lieblingssprüche lautet: "Es ist nichts, wie es scheint." :)

Von daher können wir wohl nie eine verlässliche, ausschließlich die Wahrheit beinhaltende Version in diesem Fall erwarten. Schon allein deshalb, weil ein äusserst wichtiger Bestandteil fehlt - Herr P. mit seiner Aussage.

Wie sah denn eigentlich Priklopils finanzielle Situation aus?

Gibt es keine Kontodaten von ihm von der Zeit, in der Natascha verschwand?

Hat er sie der Mutter abgekauft?

Hat die Mutter deswegen den Vater nicht angerufen, bevor sie die Polizei verstaendigte, weil sie ja wusste, dass das Kind nicht beim Vater ist?

Und wenn Priklopil Natascha gekauft hat - hat ihr die Mutter vielleicht absichtlich den Reisepass in die Schultasche gesteckt, weil Priklopil mit ihr ins Ausland wollte?

Wusste die Mutter vielleicht nicht, dass Priklopil das Kind nicht ins AUsland bringen, sondern in einem Keller verstecken wuerde?

Wollte die Mutter Natascha loswerden, weil sie mit ihr nicht klar kam?

Und weiss Natascha vielleicht nicht einmal, dass die Mutter sie verkauft hat?

Und wenn sie es doch irgendwann von Priklopil erfahren hat - wollte sie nach ihrer Flucht ihre Mutter deswegen nicht sehen?

@Cathryn
Gute Fragen Cathryn.

Daß die Mutter den Vater nicht sofort benachrichtigte, ist auch so ein Punkt, der mich stutzig macht. Es könnte ja sein, daß sie wusste, daß N. nicht bei ihm sein KANN.

Weiss man, ob der Vater erfuhr, daß seine Tochter nicht gut behandelt wurde und einnässte? Wollte er deshalb handeln? Der Mutter das Sorgerecht entziehen lassen?

Der Reisepass und das Ausland passen natürlich gut zusammen - wer weiss, wohin die Reise ursprünglich hingehen sollte.......oder ob sie vorgetäuscht wurde.

Genau!!!! Warum wollte Natascha ihre Mutter nach ihrer Flucht nicht sofort sehen?

@Cathryn
Also wenn er sie gekauft hat, wird er kaum so blöd gewesen sein, das ganze Geld auf einma ab zu heben oder so... das wird der schon schlauer gemacht haben, so das es net auffällt...

Lorea schrieb:Warum wollte Natascha ihre Mutter nach ihrer Flucht nicht sofort sehen?

Den Streit, den sie 8 Jahre vorher hatten, hat sie ihr sicher nicht mehr nachgetragen - es muss etwas gewesen sein, dass sie ihr so uebel nahm, dass sie die Mutter nicht sehen wollte, nach der Flucht. Und dass diese sie an Priklopil verkauft hatte, das waere eine gute Erklaerung - aber wir wissen es eben nicht. Genauso kann Priklopil ihr erzaehlt haben, dass die Mutter gestorben sei und deswegen hat sie nicht nach ihr gefragt.

Ahiru schrieb:das wird der schon schlauer gemacht haben, so das es net auffällt...

Naja, er war ja von Haus aus anscheindend ein Glueckspilz, er hat ja Natascha auch mit in den Ski-Urlaub geschleppt, damit er Urlaub machen kann und sie nicht waehrenddessen tuermt - und da flog er auch nicht auf. Also so wie er gehandelt hat, haette der schon die ganze Summe auf einmal gezahlt - hat ja 8 Jahre lang alles geklappt ...

@Cathryn
Also das sie ihm einfach geglaubt hätte, kann ich mir net vorstellen, fragen können hätte sie schon...
Was ich krass finde, ist Natashas Verhalten VOR ihrer "Entführung".

Ahiru schrieb:Was ich krass finde, ist Natashas Verhalten VOR ihrer "Entführung".

Davon weiss ich nichts genaues. Erzaehl mal bitte!

@Cathryn
Ich denke auch, daß es etwas gibt, was N. ihrer Mutter schlecht bis garnicht verzeihen kann. Klar kann sie von P. so einiges suggeriert bekommen haben in der Zeit; aber auch Deine Idee, das Kind verkauft oder gar unentgeltlich überlassen zu haben, ist nicht unschlüssig.

Könnte ja auch sein, daß es hieß: "Bevor der Koch sie kriegt oder die Behörden einschaltet, bring' sie erstmal ins Ausland".

@Cathryn
Es heisst, sie soll Anzeichen von sexuellem Missbrauch gezeigt haben. 2 Tage vor ihrem Verschwinden, fing sie wieder an ins Bett zu machen... steht in einem der Links am Threadanfang.

@Ahiru

Nunja, Kinder sind oft sehr feinfuehlig. Vielleicht hat sie angefangen ins Bett zu machen, weil sie spuerte, dass etwas im Gange ist, dass etwas passieren wuerde. Das wuerde natuerlich schwer dafuer sprechen, dass die Mutter involviert war in die Entfuehrung. Vielleicht wollte sie Natascha wirklich ins Ausland verkaufen, Priklopil sollte vielleicht als Vermittler agieren, vielleicht war das lange geplant - aber er baute den Keller aus, weil er nie vorhatte, sie ins Ausland zu bringen, sondern wollte sie behalten. Deswegen gab die Mutter die Suche vielleicht so schnell aus, weil sie glaubte, Natascha sei im Ausland.

Weiß jemand, wo genau die Ski-Fahren waren?

@Cathryn - ich denke eher sie hat ins Bett gemacht wegen der Pornofotos die man bei der Mama gefunden hat, aber du gehörst wohl zu der Fraktion die meint kleine Mädchen ziehen sich gern mal ein nabelfreies Shirt, dazu Reiterstiefel und Gerte, oder hängen sich mal eben ne falsche Stola über um sich damit (beinespreitzend) am Bett fotografieren zu lassen.
Es hieß "in eindeutiger Pose", und wären die Fotos denn so harmlos... könnte man sie ja mal eben leicht zensiert wo andrucken :)

Der Rest deines Kommentars macht keinen Sinn.
Du schreibst: sie hat sie ins Ausland verkauft, und danach die Suche aufgegeben weil sie glaub sie ist im Ausland.) hae? :)
Aber egal, jedenfalls hat sie nach kurzer Zeit sie weitere Suche aufgegeben, und das hat einen Ermittler mit Erfahrung bei Kindesentführungen sehr gewundert. (Name ist mir gerade entfallen). "Normale" Eltern suchen ihr Kind nämlich jahrelang aber zumindest mal 1 Jahr :)

@Rittmeister

Rittmeister schrieb:Der Rest deines Kommentars macht keinen Sinn.
Du schreibst: sie hat sie ins Ausland verkauft, und danach die Suche aufgegeben weil sie glaub sie ist im Ausland.) hae?

Fuer dich erklaere ich es natuerlich noch einmal - alle anderen hatten es ja verstanden ...

Nataschas Mutter koennte Natascha ins Ausland verkauft haben. Blonde Maedchen sind in manchen suedlichen Regionen sehr beliebt, als Ehefrau oder als Tochter ... egal - auf jeden Fall kann es sein, dass Priklopil Natascha ins AUsland bringen sollte. Der dachte sich aber, dass er sie einfach behaelt und brachte Natascha in seinen Keller. Die Mutter von Natascha hingegen glaubte, dass Natascha im Ausland sei, weil Priklopil sie ja dort hin bringen sollte - und hat deswegen die Suche nach der Tochter schnell aufgegeben, da sie ja annahm, dass das Kind ausser Landes war und deswegen ohnehin nicht gefunden werden wuerde.

Jetzt verstanden?

@Cathryn
Lol. Der Punkt ist, egal ob N im In- oder Ausland ist, wenn die Mama sie wie du schreibst *verkauft* hat BRAUCHT SIE SIE GAR NICHT SUCHEN, bzw. eben solange wie es nötig ist um nicht verdächtigt zu werden.
(Nochmal erklär ich dir deine Logikfehler nicht.)