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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

112 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Verschwunden, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

22.01.2012 um 18:53
@südtiroler: Zu deinen Fragen 1. G. und die Kellnerin haben in deren Privatzimmer gewohnt. 2. Die Löwenbar befand sich seinerzeit in Hall bei Innsbruck, die gibt es heute nicht mehr. 3. Die Angehörigen von Inger G. gaben den Ermittlern gegenüber an, dass Inger G.im regen Kontakt mit ihren Lieben in Dänemark stand, sie also vermutlich sehr wohl von einer Reise oder einem Umzug erzählt hätte. Wenn man mit seinen Angehörigen oft und eng im Kontakt steht, erzählt man sich wohl so einiges. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass die Angehörigen den Ermittlern alles erzählt haben, aus welchen Gründen auch immer. 4. Als G. verschwand, wußte er laut Aussage der Kellnerin nichts von deren Schwangerschaft. 5. G. und die Kellnerin lernten einander an deren Arbeitsplatz, einem Cafe Restaurant, in Tarrenz kennen. Laut ihrer Aussage bestellte er bei ihr erst einen, kurz danach noch einen Kaffee, weswegen sie sich wegen der "Störung" ärgerte. Er, G., verließ daraufhin vorerst das Cafe, kam ca. eineinhalb Stunden später wieder, stellte sich der Kellnerin als Dr. Braune, seines Zeichens Aktionär bei einer Frankfurter Getreidehandlung vor, und sagte ihr, er habe im Dorf ein Zimmer genommen. In den kommenden Tagen kam er immer wieder als Gast in das Cafe, in dem die Kellnerin tätig war, und den Rest kennen wir.

Ich weiß noch, dass G. vor seinem Verschwinden niemals durch "krumme" Machenschaften im Zuge seiner Tätigkeit in der Bank aufgefallen ist. Einzig einmal hat er auf Firmenkosten privat Möbel bestellt, und das kam ans Tageslicht. Meiner Meinung kein Grund, daraus eine große Story zu machen.

FG

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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

23.01.2012 um 21:20
@kf1801
Vielen Dank für die interessanten, zusätzlichen Informationen. Kann es sich bei der Löwen Bar in Hall umd die heutige Diana-Bar im Hotel-Restaurant Goldener Löwe handeln? Die Bar hätte eine lange Geschichte. Wissen Sie wie das Cafe-Restaurant in Tarrenz geheißen hat, wo Herr G. die Kellnerin getroffen hat. Für die Frau war es nach der Publikation des Kriminalfalles sicher auch nicht leicht - so gesehen verstehe ich es gut, dass sie, wie Sie geschrieben haben, nach Mittenwald verzogen ist. Ich bin auch Ihrer Meinung, dass die Angehörigen von Inger G. durchaus etwas von eventuellen, ehelichen Problemen wussten, es aber verdrängt haben oder nach dem Verschwinden ihrer lieben Angehörigen einfach nicht mehr ansprechen wollte - z.B. ist es ja auch nicht ganz auszuschließen, dass Inger G. ein Verhältnis mti einem anderen Mann hatte und Josef G. davon Wind bekam. Wissen Sie vielleicht, wie alt die Kellnerin damals (1965) war? Interessant wäre auch zu wissen, ob Josef G. falsche Papiere - ausgestellt auf Dr. Josef Braune - hatte, oder ob er mit dem Risiko lebte bei einer Verkehrskontrolle oder sonstigen Überprüfung erwischt zu werden. Dieses Risiko war jedenfalls relativ hoch, immerhin soll er mit seiner Freundin ja sehr viel gereist sein. Außerdem ist er ja auch nachweislich in der Schweiz aufgetaucht, um Geld zu beheben - aber es wird schon so sein, dass er sich an der Grenze mit dem richtigen Pass ausgewiesen hat - er war ja kein Krimineller - allerdings müssten die "richtigen Papiere" ja auch der Lebensgefährtin in die Hände gekommen sein - sie wird sich ja auch um die Wäsche gekümmert haben. Alles in allem viele Rätsel, die wohl nie mehr gelöst werden können. Für mich wäre es auch interessant zu wissen, ob es in Imst/Tarrenz noch jemand gibt, der Josef G. alias Dr. Josef Braune persönlich kannte und sich an ihn erinnern kann.
Und wenn Josef G. in der Bank keine Schwierigkeiten hatte und keine Unregelmäßigkeiten vorkamen (außer der von Ihnen geschilderte Möbelkauf), dann muss es ganz einfach einen anderen triftigen Grund für seine weiteren Entscheidungen gegeben haben. Ich habe bis jetzt auch nichts davon gehört oder gelesen, ob sich die Ermittler in Mannheim auch mit dem Freundeskreis der Familie G. auseinandergesetzt haben - es ist wohl anzunehmen, dass ein Bankangestellter auch private Kontakte pflegt. Und nach wie vor sehr eigenartig finde ich den Umstand, dass der Vater von Josef G. darauf bestanden hat, die 15.000,00 DM in der Wohnung zu belassen - vielleicht wusste er, dass sein Sohn in absehbarer Zeit das Geld abholt. Fragen über Fragen.


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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

29.01.2012 um 00:58
Obwohl ich den Strang eröffnet habe, kann ich selbst leider wenig zu dem Fall sagen kann und halte mich daher zurück. Aber ich freue mich natürlich über jeden ernstgemeinten Beitrag, und lese (nicht nur hier) interessiert mit. Es ist nicht nur fesselnd, sondern auch nicht völlig auszuschließen, dass durch die eine oder andere Diskussion doch noch einmal Fakten bekannt werden, die womöglich zur Aufklärung eines Falles beitragen könnten.


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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

02.02.2012 um 18:29
@kf1801
Ein kleines Stück bin ich nun doch weiter gekommen. Die Medienberichte in den Tiroler Tageszeitungen kurz nach Ausstrahlung von Aktenzeichen XY am 24.01.1969, zeugen von großem Interesse an dem Fall des Ehepaares G. So sind in den nachfolgenden Tagen gleich mehrere Artikel mit den neuesten Erkenntnissen erschienen. Es wird berichtet, dass G. die Kellnerin aus Tarrenz (Otillie T.) an deren früheren Arbeitsplatz in Volders kennen gelernt habe und wie schon vorher in anderen Forumsbeiträgen geschildert mit ihr viele Reisen im In- und Ausland unternommen habe. Die damals 30-jährige Kellnerin habe G. alias Dr. Josef Braune auch auf dessen anderslautenden Namen im Führerschein angesprochen, worauf G. ihr das mit dem Kauf des Wagens aus zweiter Hand und der noch nicht erfolgten Überschreibung der Papiere. Allerdings bestätigte Ottillie T., die inzwischen am 4. Juni 1966 eine Tochter - nach eigenen Angaben war G. der Vater - geboren hatte, dass der Reisepass von G. auf Dr. Josef Braune lautete - es hat den Anschein, dass G. den Reisepass fälschte. Ottillie T. gab gegenüber den nach Tirol gekommenen Ermittler der Kripo Mannheim an, dass sie von G. am Heilig Abend des Jahres 1965 das letzte Mal angerufen wurde. Ein neuer Aspekt kommt auch durch einen Satz im Artikel "Aktenzeichen XY ungelöst: Heiße Spur in Tirol" in der Tiroler Tageszeitung vom 27.1.1969 zu Tage; dort heiß es wörtlich:...Als sich aus dem Verhältnis der beiden eine Nachkommenschaft abzuzeichnen begann, reiste Dr. Braune am 16. Dezember aus Tarrenz ab und gab gegenüber seiner Lebensgefährtin Zürich als Ziel an...(Zitatende). Es kann also doch so gewesen sein, dass G. von der Schwangerschaft seiner Begleiterin wusste und deshalb das Weite suchte - immerhin wäre bei einem Vaterschaftsverfahren die wahre Identität nicht mehr zu verschleiern gewesen und G. hatte wohl die größte Angst davor, dass er in Mannheim zum Verschwinden seiner Gattin Inger G. befragt würde. In allen Zeitungsartikeln wird von einem Selbstmord G. ausgegangen; das scheint auch der Obduktionsbericht des international renommierten Gerichtsmediziners Dr. Franz Josef Holzer zu bestätigen. Damit ist noch ein Punkt in diesem so geheimnisvollen Fall offen: Wo verblieb die Frau von G.? Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass G. seine Gattin am Nachmittag des 3. Mai 1965 ermordete (das Motiv ist unbekannt, vielleicht hätten die Nachbarn ja doch nähere Informationen gehabt) und mit seinem Fahrzeug (das später bei einem Unfall ausbrannte) außerhalb von Mannheim brachte, um sich später der Leiche zu entledigen. Warum wäre er sonst nicht schon gleich am 3. Mai aus Mannheim verschwunden? Der Unfall mit seinem Opel Kapitän ereignete sich ja Tage später, in der nacht vom 9. auf 10. Mai bei Seckenheim-Heidelberg.


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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

11.02.2012 um 15:53
Danke Südtiroler, dass Sie erwähnen, dass der Fall G. in der TT ausführlich besprochen wurde.

Stimmt, das wohl ewig ungelöste Rätsel wird die Frage nach dem Verbleib der Ehefrau von G. sein. Und - wenn es so gewesen sein sollte - weshalb er sie getötet hat.

Hier bleibt viel Raum für Vermutungen und Theorien.

FG, Karin


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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

03.03.2012 um 18:40
@kf1801
Hallo Karin!
Mich lässt der Fall nicht los. Zum Fall "Gaum" ist mir noch ein Detail aufgefallen: Josef Gaum hat sich ja in suizidärer Absicht in den Kopf geschossen - welche Schusswaffe verwendete er, wurde sie gefunden, welches Kaliber hatte sie - war Gaum (eventuell als Bankangestellter) in Besitz eines Waffenscheines und einer Waffe? Hatte Gaum eine Waffe, als er mit der Kellnerin in Tarrenz wohnte - ihr müsste das wohl aufgefallen sein. Wenn Gaum offiziell eine Waffe besaß, dann könnte diese auch als Mordwaffe gegenüber Inger Gaum in Betracht kommen. Also über die Waffe wurde bei Aktenzeichen XY meines Wissens nie gesprochen. Wurde Josef Gaum dann in Mannheim beerdigt? Man müsste wirklich mal nach Mannheim reisen, um Recherchen vor Ort anzustellen.
Mir ist nach wie vor die Rolle des Hausmeisterehepaares nicht ganz klar. Folgende Theorien kämen in Betracht:
Die Frau des Hausmeisters hat Frau Gaum an besagtem Tag, dem 3.5.1965 gar nicht gesehen - entweder sie hat sich geirrt, oder wollte sich einfach gegenüber der Kripo nur wichtig machen - oder sie und ihr Mann haben gegen angemessene Bezahlung durch Herrn Gaum mit diesem "gemeinsame Sache" gemacht. So könnte man ein Tötungsdelikt zum Nachteil von Inger Gaum auch zeitlich besser einordnen. Vom Gefühl her glaube ich nicht, dass Herr Gaum die mögliche Tat länger geplant hatte - ich vermute eher eine Tötung im Affekt - dafür gibt es in einer Beziehung mehrere Möglichkeiten und Auslöser. Z.Bsp. Frau Gaum hatte eine Affäre und Josef Gaum kam dahinter.
Aber wie auch Sie schreiben: Alles nur Vermutungen und Theorien


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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

03.03.2012 um 18:47
@kf1801
Hallo Karin!
Mich beschäftigt der Fall nach wie vor. Mir ist nach wie vor die Rolle des Hausmeisterehepaares nicht ganz klar. Folgende Theorien kämen in Betracht:
Die Frau des Hausmeisters hat Frau Gaum an besagtem Tag, dem 3.5.1965 gar nicht gesehen - entweder sie hat sich geirrt, oder wollte sich einfach gegenüber der Kripo nur wichtig machen - oder sie und ihr Mann haben gegen angemessene Bezahlung durch Herrn Gaum mit diesem "gemeinsame Sache" gemacht. So könnte man ein Tötungsdelikt zum Nachteil von Inger Gaum auch zeitlich besser einordnen. Vom Gefühl her glaube ich nicht, dass Herr Gaum die mögliche Tat länger geplant hatte - ich vermute eher eine Tötung im Affekt - dafür gibt es in einer Beziehung mehrere Möglichkeiten und Auslöser. Z.Bsp. Frau Gaum hatte eine Affäre und Josef Gaum kam dahinter.
Mir ist noch ein Detail aufgefallen: Josef Gaum hat sich ja in suizidärer Absicht in den Kopf geschossen - welche Schusswaffe verwendete er, wurde sie gefunden, welches Kaliber hatte sie - war Gaum (eventuell als Bankangestellter) in Besitz eines Waffenscheines und einer Waffe? Hatte Gaum eine Waffe, als er mit der Kellnerin in Tarrenz wohnte - ihr müsste das wohl aufgefallen sein. Wenn Gaum offiziell eine Waffe besaß, dann könnte diese auch als Mordwaffe gegenüber Inger Gaum in Betracht kommen. Also über die Waffe wurde bei Aktenzeichen XY meines Wissens nie gesprochen. Wurde Josef Gaum dann in Mannheim beerdigt? Man müsste wirklich mal nach Mannheim reisen, um Recherchen vor Ort anzustellen.
Aber wie auch Sie sagen: Alles Vermutungen und Theorien - sollten Sie noch das eine oder andere Detail erfahren, bitte teilen Sie mir es mit - bin für jede "Neuigkeit" zu diesem Fall dankbar.
MfG Südtiroler


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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

04.03.2012 um 18:47
@kf1801
Hallo Karin, darf ich noch einmal lästig sein. Sie haben hier einmal geschrieben, dass die Kellnerin aus Tarrenz vor ca. 5 Jahren in Mittenwald verstorben sei - ist diese Information bestätigt? Hat die Dame in Mittenwald länger gelebt, lebt ihre Tochter auch dort? Über einen Hinweis würde ich mich freuen, danke!


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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

16.04.2012 um 14:09
@kf1801
Hallo Karin, darf ich Dich noch einmal (siehe oben) bitten, mir eine Antwort zukommen zu lassen. Vielen Dank!
Südtiroler


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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

18.04.2012 um 09:13
Hallo Südtiroler,

ich habe dir vor einigen Tagen (Wochen, es war um die Osterzeit) geantwortet, aber meine Antwort ist auf mysteriöse Weise verschwunden. Na ja, wir sind bei Allmystery, da kann sowas geschehen:)))

Also, dass die ehemalige Freundin von G., eine Tiroler Kellnerin vor geraumer Zeit gestorben ist, habe ich irgendwo (und ich weiß nicht mehr, wo) gelesen, kann Zeitung, Buch oder sonstiges gewesen sein. Ich war vor ca. zwei Jahren das letzte Mal in Tirol, also muss das vorher gewesen sein. Ihre Tochter müsste in Deutschland geblieben sein, da weiß ich nichts Gegenteiliges.

Was war noch? Eine Waffe müsste G. besessen haben. Denn der Schwager der Kellnerin, der G. irgendwann in dieser Zeit bei einer Autopanne geholfen hat, berichtete damals, dass er im Kofferraum des Wagens von G. eine Waffe gesehen haben will. Kann mich jetzt nicht an Marke und Kaliber erinnern, das muss ich nachlesen. Zudem berichtete die Kellnerin gegenüber der Gendarmerie, dass sich G. offensichtlich bedroht fühlte, und beim Anblick eines Gendarm-(eriefahrzeuges)en "zu schwitzen anfing" (das ist meine freie Interpretation). Sie sagte weiter, dass sie beim Heimkommen in ihr Domizil eine dunkle Tenne durchqueren mussten, und G. sie immer voraus schickte, um zu sehen, ob "die Luft rein war.

Eine Waffe wurde beim Absuchen des Seegrunds, als G. im Bodensee treibend aufgefunden wurde, allerdings nicht gefunden. Das muss nichts bedeuten, denn man weiß ja, dass der Auffindeort nicht der Ort war, an dem G. in den See gekommen ist.

Tut mir Leid, dass meine Antworten lange auf sich warten lassen, ich bin sehr selten auf Allmystery zugange.

Freundliche Grüße, Karin


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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

15.05.2012 um 12:56
Also, dass er sich selbst getötet hat, glaube ich nicht. Die Todesumstände sprechen doch eher für Mord (ausgebranntes Auto, Kopfschuss und trotzdem ertrunken mit Steinen in den Taschen). Das spricht doch wohl dafür, dass jemand ihn durch Kopfschuss töten wollte und dann die Leiche mit Steinen beschwert versenken, damit sie nicht so schnell gefunden wird, welcher Selbstmörder packt sich denn bitte Steine in die Taschen, wenn er sich erschießen will? Zumal er zum Todeszeitpunkt betrunken war. Das klingt doch eher nach organisiertem Verbrechen (Opfer betrunken gemacht und dann getötet und alle Spuren beseitigt). Scheinbar hat er sich mit den falschen Leuten eingelassen.

Sehr mysteriös, das Ganze. Beim Verschwinden seiner Frau hatte er sicher selbst die Finger im Spiel, wäre er da nur ein (Erpressungs-)Opfer gewesen, hätte er sich kaum ne neue Identität zugelegt und bereits 6 Tage später schon in Tirol niedergelassen und an die Kellnerin herangemacht. Richtig geplant kann er den Mord an seiner Frau aber auch nicht haben, denn dann hätte er es doch sicher anders geplant (nicht so, dass er dann selbst auch verschwinden und sein ganzes altes Leben zurücklassen muss, es wäre doch einfacher gewesen, sie als vermisst zu melden und das eigene Leben weiterzuführen statt unterzutauchen und so erst Recht den Verdacht auf sich selbst zu lenken).

Ich denke, die Lösung liegt VOR dem Verschwinden. Irgendein Auslöser muss doch da gewesen sein, dass er das Geld abgehoben und verschwunden ist an dem Tag. Mit wem hatte das Ehepaar vorher Kontakt, gab es mysteriöse Anrufe/Telefonate, irgendwelche Andeutungen? Wenn er sie getötet hat, wie hat er es geschafft, das spurlos zu tun? Wo hat er sie getötet? Wo hat er die Leiche hingeschafft? Wieso hat kein Nachbar was gesehen oder gehört?


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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

15.05.2012 um 13:33
Also, ich halte für am Wahrscheinlichsten, nach nochmaligem Überlegen, dass Herr Gaum seine Frau selbst auf dem Gewissen hat, dann nach der (nicht geplanten) Tat sehr durcheinander war und nicht wusste, was er tun soll, nach Hause und in seinen Job traute er sich nicht mehr, weil er Angst hatte, sich zu verraten. Nach dem Unfall wurde ihm dann klar, dass er untertauchen muss, dann fuhr er nach Tirol, flüchtete sich in die Liaison mit der Kellnerin, aber als die schwanger wurde, wurde ihm klar, dass er wieder alles abbrechen muss, weil er sie weder heiraten konnte unter der falschen Identität (was damals erwartet worden wäre von ihm), noch als Kindsvater gemeldet werden konnte, also haute er wieder ab, versuchte Geld vom Konto abzuheben für den neuen Start, das war aber gesperrt, also musste er sich anderweitig Geld beschaffen, ließ sich auf kriminelle Machenschaften oder mit den falschen Leuten ein, die ihn dann letztendlich umbrachten.


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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

15.05.2012 um 22:45
@Comtesse
Ich bin aufgrund der Ergebnisse der rechtsmedizinischen Untersuchung (Dr. Holzer) und der sonstigen Umstände 100%ig der Ansicht, dass sich Josef G. aufgrund seiner ausweglosen Lage kurz vor Weihnacht 1965 selbst getötet hat. Er hatte kein Geld mehr, konnte nicht mehr zurück in seine wahre Identität und hatte wahrscheinlich auch Gewissensbisse, denn dass er seine Frau Inger G. getötet hat, steht für mich außer Frage. In solchen Extremsituationen neigen Menschen dazu, das eigene Ich vor dem Suizid gänzlich auszulöschen - dazu gehört die Vernichtung sämtlicher Papiere ebenso wie das Abbrennen des Autos. Josef G. wird sich an das Ufer oder auf eine Brücke gesetzt haben, sich Steine in das Sakko gesteckt und dann versucht haben sich mit einem Kopfschuss zu töten. Gegen einen Mord spricht ja auch die Tatsache, dass die Steine viel zu klein waren um einen Körper unter Wasser zu halten, außerdem hätte der Täter/die Täter die ganze Sache wohl professioneller angegangen (richtige Beschwerung des Körpers, gezielter oder mehrere Schüsse usw.).
Das wahre Rätsel ist aber das Verschwinden von Inger G. - Warum, wann und wie hat Josef G. seine Frau getötet, wo hat er die Leiche abgelegt. Ich tippe eher auf eine spontane Tat - vielleicht hat Josef G. als er von seinem Büro etwas früher nach Hause kam eine besondere Situation vorgefunden, sich dann einen Plan ausgedacht, noch bei der Bank schnell Geld behoben und seine Frau dann unter einem Vorwand ins Auto gelockt, um sie später zu töten und irgendwo im Umkreis von Mannheim (dort war er ja nach dem Verschwinden noch mindestens 1 Woche unterwegs) abzulegen. Ich bin zudem der Ansicht, dass die Familien von Josef G. und Inger G. mehr wussten, als sie damals der Kripo angaben - vielleicht existierten ja schon längere Zeit Beziehungsprobleme.
Es ist eher unwahrscheinlich, dass der Leichnam von Frau G. nach fast 50 Jahren noch einmal auftaucht - das wäre ein großer Zufall und zudem müsste eine Verbindung zu diesem Fall hergestellt werden.


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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

16.05.2012 um 08:42
Mich erinnern die Umstände an den Fall John List aus den USA. Der hat in den 50er Jahren auch seine ganze Familie getötet und danach einfach weggefahren und hat sich in einem anderen US-Bundesstaat ein neues Leben aufgebaut unter neuer Identität, wo er fast 25 Jahre unentdeckt lebte mit einer neuen Frau, bis ihn ein Nachbar identifizierte, als bei America's Most Wanted nach ihm gefandet wurde, und er so überführt werden konnte. Solche Typen haben keine Gewissensbisse wegen dem, was sie getan haben, sie ziehen das in aller Seelenruhe durch und meinen noch, dass das alles so sein musste. Ich glaube nicht, dass Gaum Gewissensbisse hatte wegen des Todes seiner Frau, er hat das einfach verdrängt und wollte wieder von null anfangen.

Mit dem Selbstmord halte ich für sehr sehr unwahrscheinlich - wo ist denn die Waffe, die hätte dann doch im Umfeld der Leiche gefunden werden müssen?! Das ist mir alles zu sehr an den Haaren herbeigezogen, dass er sich in den Kopf schießt und dann gleichzeitig noch mit Steinen beschwert von der Brücke stürzt, und die Waffe? Die hätte dann doch irgendwann mal gefunden werden müssen, selbst wenn sie mit ins Wasser gefallen wäre. Außerddem war er zu dem Zeitpunkt stark alkoholisiert - das macht es noch unwahrscheinlicher, dass er dann so perfekt seinen Selbstmord inszeniert in besoffenem Zustand. Neee, das macht ihn doch eher zum idealen Opfer als zum (Selbstmord-)Täter.

Solche Typen fallen immer auf die Füße, die geben ihr altes Leben auf, aber nicht sich selbst - der hätte sich einfach ein neues Leben wieder aufgebaut, hatte er ja nun schon Übung drin, wenn er sich nach Aufgabe seines WAHREN Lebens und Mord an seiner Frau nicht umgebracht hat, warum hätte er das dann nun tun sollen, nur wegen des Geldes? Ich glaube eher, er hat sich in irgendwelche kriminellen Machenschaften verwickeln lassen zwecks Geldbeschaffung und das war dann sein Todesurteil. Vielleicht hat er sogar eine kriminelle Größe im organisierten Verbrechen um eine größere Summe geprellt (er war ja im Aktiengeschäft, vielleicht hat er ja Geld investiert für jemanden, und konnte ihm es nicht mehr zurückzahlen, oder hat sich bei den falschen Leuten Geld geliehen und konnte es dann nicht zurückzahlen, alles ist denkbar).


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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

16.05.2012 um 20:54
@Comtesse
Dass Josef G. einem Mord zum Opfer gefallen ist, glaube ich nach wie vor nicht - aber jeder kann natürlich seine eigene Theorie vertreten. Warum die Waffe nicht gefunden wurde: Ich glaube nicht, dass besonders lange nach der Waffe gesucht wurde - außerdem lag der Tote wochenlang im Bodensee - da gibt es viele Strömungen und so kann auch die Pistole von der späteren Fundstelle ziemlich abgetrieben worden sein.
Zudem glaube ich, dass Josef G. viel zu clever war, um sich mit dubiosen Geschäftspartnern anzufreunden. In den Monaten als er mit der Kellnerin in Tirol liiert war, hatte er auf alle Fälle nie Kontakte zu anderen Personen, auch nicht über Telefon. Ob Josef G. Gewissensbisse hatte, kann und will ich nicht beurteilen - ich denke aber eher schon, denn bis zu jenem Maitag des Jahres 1965 war in der Familie ja alles in Ordnung. Und auch ein Mörder (je nachdem was ihn zur Tat getrieben hat, es kann ja auch eine Affekthandlung gewesen sein) kann Gewissen zeigen. Alkoholisierung: Ein typisches Zeichen für ein Suizid - ein Großteil der Selbstmörder verüben den Suizid unter Alkohol- oder Drogeneinfluss.
Fest steht, dass Josef G. eine Waffe hatte, dass er große Probleme hatte, dass die Kellnerin von ihm ein Kind erwartete und eine Rückkehr nach Deutschland für ihn unmöglich schien.
Der Fall John List aus den USA ist mir nicht bekannt - früher konnten sich Übeltäter und gesuchte Personen viel leichter lange Zeit unter anderer Indentität versteckt halten - mit den neuen Medien und den modernen Methoden der Kriminalogie schaut es da schon wieder anders aus.


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06.12.2012 um 10:44
@Tripane
Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

Wundert mich, dass dieser Fall hier noch nirgends erwähnt wird.
Doch, da gibt es einen Thread: Vermisstes Ehepaar Josef und Inger G. (1965)
von Oma_Thürmann, am 20.10.2010


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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

06.12.2012 um 10:47
@Tripane
Sorry, Info ist überholt, Hinweis ist schon auf Seite 1 gegeben worden.


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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

06.12.2012 um 14:43
>>>>Ulrich Sattler, Der Tote aus der Elbe

schaut da mal rein! Suizid mit Steinen in der Tasche, selber erschossen, im Wasser aufgefunden

nix ist unmöglich (nicht nur bei Toyota ;-)


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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

07.12.2012 um 06:39
Zitat von kf1801kf1801 schrieb am 02.01.2012:Meine persönliche Annahme war immer, dass der Mann eine unheilbare Krankheit hatte, von der er niemanden erzählt hat (so viel zu angeblich intakten Ehe der G.). Da er, bevor der große Hammer fiel, wohl noch ein wenig "leben" wollte, hat er zuerst seine Ehefrau beseitigt, und zwar so gründlich, dass sie niemals aufgefunden werden konnte.
Die Annahme einer unheilbaren Krankheit ist völlig an den Haaren herbeigezogen. Erstens hätte er seine letzten Tage auch genießen können ohne seine Frau um die Ecke zu bringen (untertauchen musste er sowieso) und zweitens wäre eine Krankheit wohl bei der Obduktion festgestellt worden.

Alles andere sind wiederum keine Annahmen, sondern erwiesene Tatsachen: Er ist aus seinem bisherigen Leben ausgebrochen und hat ein bisschen die Sau rausgelassen. Das einzig mysteriöse an dem Fall ist die Todesursache. Für einen Freitod gäbe es zwar Motive (bürgerliche Existenz futsch, vermutlich Mord an seiner Frau auf dem Gewissen und Geld alle) aber die Spuren sprechen wohl dagegen. Man muss aber auch bei einem Mord nicht gleich von der ganz großen Geheimdienstnummer ausgehen - es ist ja gut möglich dass er sich im Verlauf seines rapiden gesellschaftlichen Abstiegs auf zwielichtige Gestalten eingelassen hat.

Ist aber einer meiner Lieblingsfälle auf XY - düster und ein wenig thrillerhaft - vor allem die Inszenierung dieses nächtlichen Unfalls ist an Spannung kaum zu überbieten.


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Mysteriöser Fall Ehepaar Gaum

07.12.2012 um 09:05
Aber wenn er doch so ein vermögender Mann war, dann hätte er doch seine Frau daheim zurücklassen können. Er hat ja auch so nur einen Bruchteil seines Geldes "verprasst", der Rest war ja in Deutschland (komplette Wohnung mit Wertsachen und restlichen Bankguthaben). Insofern...ist doch unlogisch, dass er sie da erst noch um die Ecke bringen muss.
Ein wirklich komischer Fall. Und wenn der Bankangestellte ihn in Zürich 100%ig identifizieren konnte, ist wohl auch keiner in seine Identität geschlüpft. Alles sehr seltsam.
Ich tippe auf: Ermorderung der Frau (warum auch immer), danach ist ihm die Sicherung durchgebrannt, er hat noch ein bisserl Mann von Welt gespielt und dann gemerkt, was er für ein erbärmlicher Hans-Wurst ist und sich eine Kugel in den Kopf gejagt. Man, man, man...und das Kind war definitiv von ihm? Hat es wenigstens geerbt?
Hieß es nicht, seine Ehefrau und er hatten keine Kinder? Vielleicht liegt darin ja auch der Schlüssel? Herr Gaum wollte unbedingt einen Stammhalter und das war mit seiner Ehefrau nicht möglich?!


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