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Mordfall Charlotte Böhringer

28.473 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

12.10.2022 um 01:35
Zitat von Felix84Felix84 schrieb:oder derjenige der ihn folgt?
Man muss sich schon fragen, was da los ist, wenn alle gemeinsam trotz all der Beweise und Indizien ihm die Treue halten. Was ist das denn? Kollektives Versagen des gesunden Menschenverstandes? Gruppenzwang? Gemeinschaftliche realitatsverweigerung? Wie ist das möglich? Nach so vielen Jahren immer noch möglich? Wie gesagt, eigene und engste Familie könnte ich noch irgebdwo nachvollziehen, aber gesamter Freundeskreis?

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12.10.2022 um 02:11
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Wenn man darüber nachdenkt, fällt mir kaum ein Fall ein, wo die Indizienlast erdrückender war.
Geht es denn erstlinig noch darum, dass man BT für unschuldig hält, oder hängt man sich inzwischen mehr an der immer wieder zitierten Aussage auf, "so hätte er nicht verurteilt werden dürfen"?
War es Witting, der das als Erster so formulierte?
"Die Ermittler haben Fehler gemacht. Somit beruht das Urteil aus meiner Sicht auf falschen Grundannahmen.
Die sogenannten Beweise gegen Benedikt Toth halte ich nicht für stichhaltig.
Er hätte auf dieser Grundlage nicht verurteilt werden dürfen."

Axel Petermann, ehemaliger Leiter 1. Mordkommission Bremen / Leiter Operative Fallanalyse Bremen
Quelle: Mordfall Charlotte Böhringer (Seite 1286)


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12.10.2022 um 11:24
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Erstaunlicher finde ich allerdings, dass z.B. Eltern oder Verlobte nie eine Urkunde bzw. Zeugnis sehen wollten. Eltern oder Partner(innen) wollen sowas ja meistens vor lauter Stolz sehen...
Das finde ich auch seltsam. Meine Mutter hat sich zum Beispiel eine Kopie meiner Bachelorurkunde machen lassen, die seitdem im Wohnzimmer hängt.


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12.10.2022 um 11:31
Zitat von kittykakittyka schrieb:Das finde ich auch seltsam. Meine Mutter hat sich zum Beispiel eine Kopie meiner Bachelorurkunde machen lassen, die seitdem im Wohnzimmer hängt.
Es geht sich dabei ja nicht grundsätzlich um Misstrauen dem Sohn, Bruder, Freund, Partner gegenüber, es geht sich ja darum, dass etwas in der Hand nochmal einen anderen Stellenwert hat, hat irgebdwas Gesagtes, dass man etwas sehen möchte, was man vielleicht selber noch nie gesehen hat, dass man etwas stolz aufhängen, herumzeigen möchte, oder schlicht eine Kopie für ein Amt braucht, unabhängig vom Misstrauen. Man selber zeigt doch seine Erfolge auch gerne herum, abgesehen vom klar, ich hab bestanden, ich hab eine gute Note, ich hab den Vertrag usw. Deshalb wundert es mich auch, dass niemals jemand irgebdwas sehen wollte oder sich darüber gewundert hat, dass es in all den Jahren nie einen Nachweis für irgendwas gab. Was sammelt sich da alles an an Klausuren, Zeugnissen, Bescheinigungen, Verträgen, Vereinbarungen.... war es dem Umfeld schlicht egal? Oder wie ist soviel gutglaubigkeit und Desinteresse zu werten?


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12.10.2022 um 11:45
@Aberacadabera

Ich wäre beleidigt gewesen, wenn meine Muddi nicht gefragt hätte, ob sie mein Jodeldiplom sehen möchte. Aber vielleicht gilt es in Ungarn als übergriffig, danach zu fragen. Andere Länder, andere Sitten.


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12.10.2022 um 12:27
Zitat von ScarbiScarbi schrieb:Aber vielleicht gilt es in Ungarn als übergriffig, danach zu fragen. Andere Länder, andere Sitten.
Naja, die Familie hat ja schon sehr lange hier gewohnt...da passt man sich ja an. nichtsdestotrotz kamen Freundeskreis und Partnerin nicht aus Ungarn.und dass man in Ungarn kein Interesse am Mitmenschen hätte oder keine Trauer zeigt, wenn ein naher Angehöriger auf grausige Art und Weise verstirbt, wäre mir auch neu.

Dieses den Kindern Berufe aufzwingen ohne Rücksicht auf Interessen und Begabungen erinnert mich irgendwie an die 70/80 Jahre, wo Papa als erfolgreicher Anwalt oder Handwerker oder Arzt selbstverständlich von seinen Kindern die Nachfolge erwartete egal ob diese wollten oder nicht. Das war man als Kind seinen Eltern, der Familie schuldig und da hatten eigene Interessen und Bedürfnisse zurück zu stehen. Gibt es ja selbst heute noch teilweise. Bei Familie toth hatte ich auch immer den Eindruck, dass bei beiden Kinder die Zukunft schon vorgezeichnet war. Onkel und Tante wollten sie als erbprinzen, bitte, dann soll es so sein. Die Tante wollte einen Juristen und einen bwler, dann hat das so zu geschehen ohne Rücksicht auf Verluste. Auffällig ist, dass beide Brüder beruflich gescheitert sind. Der eine Log das blaue vom Himmel runter bis nur noch ein Mord erbe und ansehen retten konnte, der andere hat ja das Studium auch abgebrochen und letztlich nur Glück gehabt, dass er aus der Nummer raus kam. Da will ich gar nicht wissen, wieviel Druck da seit Kindertagen schon ausgeübt wurde. Deshalb bin ich nach wie vor der festen Überzeugung, der Schlüssel zu allem liegt lange zurück in der Familie, beginnend mit der Heirat vom älteren Herr Böhringer und der viel jüngeren CB und deren Kinderlosigkeit und im Laufe der Jahre ist alles einfach eskaliert.


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12.10.2022 um 12:30
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:oder keine Trauer zeigt, wenn ein naher Angehöriger auf grausige Art und Weise verstirbt, wäre mir auch neu
Moooooment. Es ging hier einzig um die Frage, wieso man nicht darum bat, das Zeugnis sehen zu dürfen. Nicht um Trauer oder dergleichen.


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12.10.2022 um 20:10
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Was sammelt sich da alles an an Klausuren, Zeugnissen, Bescheinigungen, Verträgen, Vereinbarungen....
Eben, das ist brutal. Ich glaube, dass ich 2-3 Ordner voll damit habe. Vielleicht sogar einen vierten, wenn meine Eltern meine Grundschulzeugnisse aufgehoben haben ;)
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:war es dem Umfeld schlicht egal? Oder wie ist soviel gutglaubigkeit und Desinteresse zu werten?
Dass man Freunden nicht die eigenen Uni-Zeugnisse zeigt, ist meiner Meinung nach normal, und es ist auch unüblich, nach Zeugnissen zu fragen (zumindest bei mir war das so). Aber man hat sich schon gegenseitig die Noten gesagt. Und gerade bei den Juristen im Freundeskreis, die ein Jahr lang vor dem Staatsexamen gefühlt nichts anderes machen als zu lernen, fragt man natürlich nach der Note, weil man mitgefiebert und sich ein Jahr das Gejammer angehört hat. (Und wichtiger ist als in den meisten anderen Fächern...)

Bei Eltern hingegen halte ich es für selbstverständlich, dass man mal das Zeugnis oder die Urkunde sehen will. Schließlich sind sie stolz auf das Ergebnis, haben vielleicht finanziell unterstützt. (Im Fall von BT war es vor allem die Tante, die das Studium finanziert hat. Eigentlich hätte ich mir vorstellen können, dass sie das auch sehen wollte.) Wenn ich richtig informiert bin, haben die Eltern von BT nicht studiert. Gerade dann ist man doch erst recht stolz, wenn der Sohn (vermeintlich) sein Jurastudium abgeschlossen hat. Und BT war ja auch "stolz" auf sich, denn er hat ja extra ein Weisswurstfrühstück abgehalten. Da muss man sich wirklich wundern, dass seine damalige Verlobte und Eltern und Tante nichts sehen wollten.


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13.10.2022 um 07:30
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Da muss man sich wirklich wundern, dass seine damalige Verlobte und Eltern und Tante nichts sehen wollten
Vielleicht hat er sie so lange hingehalten, bis sie irgendwann aufgegeben haben, nach dem Zeugnis zu fragen. Das Zeugnis fürs 1. Examen ist ja in dem Sinne auch nicht ganz so wichtig wie das 2. Staatsexamen.


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13.10.2022 um 07:44
@kittyka

Vielleicht war sie auch einfach nur zu sehr mit ihren eigenen Aufgaben, Pflichten und Unternehmungen beschäftigt, so dass das Thema nie vertieft werden konnte. Nach dem Eindruck, den die Doku "Ein Freund vor Gericht" vermittelte, hat man ja auch sehr viel mit Freunden unternommen. Weniger zu zweit.


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13.10.2022 um 18:41
Ich finde es schon verwunderlich, dass er alle so überzeugend täuschen konnte mit dem Studium. Ich studiere selbst Jura und kenne auch einige, die schon fertig sind und kann mir bei keinem von denen vorstellen, dass sie das nur vorgetäuscht haben. Ich vermute zwar, dass sich seine Freunde das gar nicht erst vorstellen konnten, dass er so lügt, aber trotzdem. Gerade als fertiger Jurist merkt man das ja schon irgendwie, ob derjenige mitgeschrieben hat oder nicht. Auch bekommt man sein Ergebnis ja per Post zugeschickt, da frage ich mich, wie er das hat vortäuschen können, da er ja mit seiner Verlobten zusammenlebt. Ich finde es auch tragisch, dass er es nicht zumindest mal probiert hat, mitzuschreiben. Vielleicht hätte er es ja irgendwie knapp geschafft und das alles hier wäre nie passiert.


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14.10.2022 um 17:47
@laikaaaaa
Zumindest sein Kumpel, der Rechtsanwalt, hätte es doch eigentlich merken müssen. Vor allem wenn man über Fachliches spricht und einem dann schwerwiegende Lücken auffallen. Außerdem hat BT ja vorgespiegelt, dass er im Referendariat stecke und bei Gericht/Staatsanwaltschaft arbeite. Soweit ich weiß, darf man als Referendar bei der Staatsanwaltschaft auch mal Sitzungsvertretung übernehmen (bitte korrigieren, wenn ich mich irre), was ja zumindest bei den ersten Malen sicherlich so spannend ist, dass man es seinen Freunden und vor allem nach Dienstschluss seiner Verlobten erzählen würde. Und sein Rechtsanwaltskumpel würde doch sicherlich auch nachfragen, wie es läuft...
Zitat von laikaaaaalaikaaaaa schrieb:Auch bekommt man sein Ergebnis ja per Post zugeschickt, da frage ich mich, wie er das hat vortäuschen können, da er ja mit seiner Verlobten zusammenlebt.
Die sind ja erst 2005 zusammengezogen und im Frühjahr 2005 hat er ja vermeintlich bestanden. Vielleicht sind sie erst danach zusammengezogen... Falls nicht, dann würde man doch beim Bestehen voller Freude seiner Verlobten den Brief zeigen, oder?
Zitat von laikaaaaalaikaaaaa schrieb:Ich finde es auch tragisch, dass er es nicht zumindest mal probiert hat, mitzuschreiben. Vielleicht hätte er es ja irgendwie knapp geschafft und das alles hier wäre nie passiert.
Du kannst das natürlich besser beurteilen, aber von Gesprächen mit Juristen im Freundeskreis her würde ich annehmen, dass man im Staatsexamen ohne sehr intensive Vorbereitung absolut chancenlos ist. Zwar ist er scheinfrei gewesen, aber meines Wissens muss das ja kein Indikator für die Chancen im Staatsexamen sein. (Bei uns in Physik konnte man sagen, dass man das Studium sehr wahrscheinlich schafft, wenn man die ersten 3 Semester überlebt, in Jura hingegen wird am Ende ausgesiebt.) Zudem hat er laut Urteil im Jahr 2002 den letzten Schein gemacht und in diesem Jahr zuletzt einen Repetitor besucht. Man darf also anzweifeln, ob er bis 2005 überhaupt nur ansatzweise in der Lage gewesen wäre, das 1. Staatsexamen zu bestehen. Genauso hat es auch das Gericht gesehen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

14.10.2022 um 19:15
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Zumindest sein Kumpel, der Rechtsanwalt, hätte es doch eigentlich merken müssen.
Ich frag mich auch immer wieder wieso er das so lange verheimlichen konnte.

Meine Hypothese:

Die Freundin wollte es nicht wahr haben. Und der restliche Freundeskreis war womöglich gar nicht so eng mit ihm.

Dagegen spricht, dass während dem Prozess alle wie Pech und Schwefel zu ihm gehalten haben. So lose kann die Verbindung also eigentlich nicht gewesen sein.


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14.10.2022 um 19:25
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Dagegen spricht, dass während dem Prozess alle wie Pech und Schwefel zu ihm gehalten haben. So lose kann die Verbindung also eigentlich nicht gewesen sein.
Macht sich super, vor laufender Kamera, gell?
Das war Puppentheater in meinen Augen. Denn auch ich vermute...
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:der restliche Freundeskreis war womöglich gar nicht so eng mit ihm.
Ein einziger Mensch aus dieser riesigen Clique besucht in regelmäßig im Knast. Diese Information habe ich vom Autoren des Buches z Thema. Das ist der Musiker Matthy. Also, wäre die Freundschaft so dick, könnte man sich wenigstens 1-2 mal pro Jahr aufraffen, oder?
Sogar der Ude hat es nach St. Traubing geschafft.


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14.10.2022 um 19:52
Zitat von ScarbiScarbi schrieb:Sogar der Ude hat es nach St. Traubing geschafft.
Der Ort heißt St. Raubing. :troll:
Von München hin und zurück ist man mit dem Auto drei Stunden unterwegs.

Bei den in den Gerichtspausen aufgenommenen Szenen waren jetzt aber auch nicht alle nur probence.
Mein Eindruck war immer, es ging dem Freundeskreis um die Verlobte, sie wurde von allen uneingeschränkt gemocht.
Sie hat man versucht zu stützen. Und vielleicht auch noch um Mate.


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14.10.2022 um 20:16
Zitat von ScarbiScarbi schrieb:Macht sich super, vor laufender Kamera, gell?
Das war Puppentheater in meinen Augen. Denn auch ich vermute...
Das glaube ich wiederum nicht. Bei "Die Frage" meinte ja Tim Aßmann, dass an jedem Prozesstag mehrere seiner Freunde im Saal waren und aufgestanden sind, als BT in Handschellen zur Anklagebank geführt wurde. Sämtliche Freunde haben nach der Urteilsverkündung rumgeschrien und rumgeheult. Wenn ich einen nicht so engen Freund hätte, der wegen Mordes auf der Anklagebank sitzt und ich mir seiner Täterschaft nicht sicher wäre, dann würde ich es vermeiden, vor einer Kamera über das Gericht zu schimpfen und zu heulen. Ich würde es überhaupt vermeiden wollen, vor einer Kamera zu erscheinen.

Ich glaube eher, dass viele seiner Freunde, die man in "Anklage Mord" sehen konnte, jetzt mindestens Zweifel an seiner Unschuldsgeschichte haben. Da lohnt sich eine Fahrt von München nach Straubing und zurück nicht mehr. Und vielleicht hat man keine Lust mehr, sich in der Doku auf Youtube zu sehen. (Vielleicht ist die Doku deswegen nicht mehr verfügbar?)

Ich finde es nicht so ungewöhnlich, dass er die meisten seiner Freunde täuschen konnte. Freunde fragen nicht danach, ein Zeugnis zu sehen. Wenn sie nicht vom Fach sind, werden sie nicht erkennen können, ob BT das Jurastudium abgeschlossen hat. Ungewöhnlich finde ich es nur bei dem besagten Juristen aus seinem Freundeskreis und seiner Verlobten. Letztere meinte ja, sie hätte etwas geahnt. Dann aber wiederum wundere ich mich, warum sie so lange zu ihm gehalten hat, immerhin hat er auch einfach mal so 1.000 Euro von ihrem Konto abgeräumt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

14.10.2022 um 20:26
@kegelschnitt

Ja, ich möchte jetzt auch nicht weiter über die Clique lästern, wenngleich ich die Dynamik, wie sie in besagter Doku dargestellt wurde.... speziell fand und immer noch finde.

Sie haben ja keinen Mord begangen. Es war der Mann, den sie mit ihrem Kasperletheater und lächerlicher Theatralik im Gerichtssaal begrüßten. Ich habe gesehen und mich fremdgeschämt. Aber das solls auch zu diesen Kumpelinen und Kumpels gewesen sein.


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14.10.2022 um 20:27
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Letztere meinte ja, sie hätte etwas geahnt. Dann aber wiederum wundere ich mich, warum sie so lange zu ihm gehalten hat, immerhin hat er auch einfach mal so 1.000 Euro von ihrem Konto abgeräumt.
Ich sehe das schon ein bisschen anders. Da sind die beiden eben erst zusammengezogen und nun stellt sie auf einmal fest, was da offensichtlich alles nicht stimmt. Die waren neun Jahre zusammen, da denkt man, man kennt den anderen. Da will man vieles erst mal nicht wahrhaben, kann nicht fassen, dass man sich so hinters Licht hat führen lassen. Dafür schämt man sich auch.


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Mordfall Charlotte Böhringer

15.10.2022 um 06:53
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Ich glaube eher, dass viele seiner Freunde, die man in "Anklage Mord" sehen konnte, jetzt mindestens Zweifel an seiner Unschuldsgeschichte haben. Da lohnt sich eine Fahrt von München nach Straubing und zurück nicht mehr.
Das mit dem Zweifel glaube ich auch.

Andererseits ist der Kampf letztlich vorüber. Mancher mag resigniert haben. Dann schiebt man den Besuch vor sich her. Macht ja eh keinen Sinn mehr, sich einzusetzen. Da zieht man sich womöglich auch zwischenmenschlich zurück. Und plötzlich ist wieder ein Jahr um! Ja is' denn scho' Weihnachten?
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Und der restliche Freundeskreis war womöglich gar nicht so eng mit ihm.
Auf Aufnahmen, die vor dem Mord entstanden sind, wirkt er selbst in der Gegenwart seines Freundeskreises eher ruhig und introvertiert bzw. in sich gekehrt wenn nicht gar schüchtern.


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Mordfall Charlotte Böhringer

15.10.2022 um 16:20
@Cpt.Germanica

Auch hier gilt: aus den Augen - aus dem Sinn.
Das ist nur menschlich und in diesem Fall mehr als nachvollziehbar. Wieso sollte ich mich über Jahrzehnte runterziehen lassen... So ein Besuch in Straubing ist auch kein vergnüglicher Ausflug.


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