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Peggy Knobloch

98.162 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Leiche, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Peggy Knobloch

Peggy Knobloch

29.10.2018 um 21:06
@JosefK1914-2
Hier wurde mal vermutet, dass sich vielleicht doch alles in einer Wohnung/Haus abgespielt hat, das wäre dann schon eine Erklärung für vieles, auch dafür, dass man keinen Schreie vernommen hat, auch dafür, dass der Ranzen und die Jacke nach dem Tod nicht mitgenommen wurde. Das halte ich aktuell für die wahrscheinlichste Variante.

Hier ist vieles möglich, ich hoffen, die Ermittler bringen noch mehr ans Tageslicht.
Eine Wohnung im Zustand der Renovierung würde die ganze Sache nochmal wahrscheinlicher machen, ganz zu schweigen von der Lage des Hauses zwischen Henri-Marteau-Platz und dem Zuhause von Peggy.
Wenn die Ermittler etwas Glück haben können sie den Tatort noch identifizieren, entweder über die bekannten Farbreste oder es meldet sich nach über 17 Jahren noch ein Zeuge, der gesehen hat wie MS ein rotes Bündel in den Kofferraum des Audi verladen hat und zwar nicht am Bushäuschen. Zweiteres ist vermutlich noch unwahrscheinlicher als ersteres. Sollte es dennoch gelingen wäre der Fall den entscheidenden Schritt zur Lösung näher gekommen. Ich denke auch, daß - sobald der Tatort feststeht - es zu einer Verhaftung vom MS kommt.

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Peggy Knobloch

29.10.2018 um 21:08
Hierauf bin ich auf der Suche mit Schlüsselworten nach Peggy und Ranzen gestoßen:

Beitrag von emz (Seite 3.276)

Es handelt sich um Bild 338 in den zum Thread gespeicherten Bildern. https://www.allmystery.de/bilder/km79175-338

Was bedeutet eigentlich dieser Vermerk (von UKs Mutter?) und woher stammt er?


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Peggy Knobloch

29.10.2018 um 21:12
@JosefK1914-2
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb:Leider - und das zeigt das Video der Tötungsnachstellung deutlich, haben die Ermittler viel zu schnell in die Geschichte Kulacs eingegriffen, dass hat offenbar der Richter Eckstein ebenfalls erkannt und damit die Beeinflussung durch die Ermittler wohl erkannt. Nach entsprechenden Vorhaltungen musste Kröber selber diese Sichtweise zumindest für berechtigt erachten und hat dann entsprechend auch sein Gutachten geändert.
Diese Darstellung ist doch nicht korrekt.

Erstens wissen wir nicht, das chronologisch-wievielte der 3 Tatrekonstruktionsvideo ist, aus dem einige Sekunden öffentich wurden. Zweitens ist die Vernehmung Geistig Behinderter extrem schwierig und Übung oder Ausbildung darin hatten die Ermittler wohl eher nicht. Natürlich muss da nachgefragt werden, natürlich macht man da Fehler, natürlich kann jedes Wort später mutwillig negativ ausgelegt werden. Das wird aber der Sache nicht gerecht.
Der Tatrekonstruktion ging mind. 1 Geständnis voraus, über mehr als 30min lang. Die Tatrekonstruktion war da wohl eher ein gemeinsames Erarbeiten der bisher gestandenen Dinge und eine Prüfung auf Machbarkeit und Fehler. Ganz sicher hatte man da nicht den Masterplan, Ulvi K. jetzt mal 1h lange die Bühne zu übergeben.
Es gibt einige Vernehmungsauszüge, die schön zeigen, dass die Ermittler auch kritisch nachfragen, die gerade gehörte Information in Frage stellen, wahrscheinlich, um die Reaktion zu beobachten.
Dass Richter Eckstein hier im Zweifel für den Angeklagten agiert, weil er ohne das Davor/Danach zu kennen nicht ausschliessen kann, dass die Bemerkungen der Ermittler Ulvi K. in eine gewisse Richtung verleiteten und dass er in Frage stellt, dass die Tat in das Zeitfenster passt - ist doch nachvollziehbar. Das heisst eben nicht, er habe
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb:damit die Beeinflussung durch die Ermittler wohl erkannt.
Das heisst, er konnte sie nicht ausschliessen.

Ähnliches gilt für Dr. Kröber. Du schreibst
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb:Nach entsprechenden Vorhaltungen musste Kröber selber diese Sichtweise zumindest für berechtigt erachten und hat dann entsprechend auch sein Gutachten geändert.
Der hat sein Gutachten doch nicht während des Prozesses abgeändert, oder? Der hat in Kenntnis der Tathergangshypothese weiterhin an seiner Einschätzung festgehalten, dass das Geständnis sehr wahrscheinlich erlebnisbasiert ist. Ausgeschlossen, dass die Geschichte vorgegeben sein konnte, hat er das als Wissenschaftler nie. Aber mit der vorliegenden Tathergangshypothese hat er die Einschätzung dazu angepasst, was die Wahrscheinlichkeit der Erlebnisbasiertheit/Beeinflussung anging.


@Konjunktiv
Zitat von KonjunktivKonjunktiv schrieb:Was bedeutet eigentlich dieser Vermerk (von UKs Mutter?) und woher stammt er?
Wenn ich mich recht erinnere wurde der Zettel von einem BI-Mitglied veröffentlicht, wahrscheinlich auf Facebook. Das sollte belegen, dass der Schulranzen zuhause lag und damit, dass das Mädchen zuhause angekommen war. Es stellte sich aber schnell heraus, dass dieses Gedächtnisprotokoll erst Jahre später erstellt worden war und aus heutiger Sicht ist es schlicht falsch.


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Pkj ehemaliges Mitglied

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Peggy Knobloch

29.10.2018 um 21:20
@all
Ich habe eine Frage an die "Alteingesessenen" hier im Forum. Auf die Schnelle konnte ich hierzu nicht Konkretes mit der Such-Funktion finden.

Gibt es irgendwelche "Erläuterungen" / "Erklärungen" von UK wo er sagt, warum er die diversen (Geständnis-) Versionen zu Protokoll gegeben hat? Also z.B. konkret nachgefragt wird, warum er seine Familie bzw. seinen Vater belastet hat?

Ich habe gesehen, dass es Fragmente gibt, wo er sagt, er sei unter Druck gesetzt worden und da habe er irgendwas gesagt oder er wollte, dass die Befragung aufhört etc.

Hat er darüber hinaus irgendwann einmal detailliert erläutert warum er z.B. den Tathergang so ausführlich geschildert hat? Also so eine Art Reflektion seiner selbst a la: "Ich wollte mich wichtig machen etc." (Ich weiss, viele halten es nicht für möglich, dass er das kann, ich jedoch schon).

Also die Frage: gab es solche "Selbstreflektionen" und wurden diese protokolliert? Ich habe nichts dergleichen mit der Suchfunktion gefunden. Vielen Dank. Sorry, falls ich was übersehen haben sollte.


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Peggy Knobloch

29.10.2018 um 22:06
Zitat von PkjPkj schrieb:Also die Frage: gab es solche "Selbstreflektionen" und wurden diese protokolliert? Ich habe nichts dergleichen mit der Suchfunktion gefunden. Vielen Dank. Sorry, falls ich was übersehen haben sollte.
Ich weiß nicht, ob es protokollierte Selbstreflexionen von UK zu seinen Geständnissen gab. Allerdings hat einer der bei den Vernehmungen beteiligten Ermittler laut faz vor dem Gericht auch folgendermaßen ausgesagt:

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/fall-peggy-haben-die-ermittler-ulvi-k-beeinflusst-12897631.html

„Ich hatte den Eindruck, er wollte unsere Erwartungshaltung bedienen“, sagte ein Beamter am Dienstag. Er berichtete von „teilweise sehr widersprüchlichen“ Angaben des Angeklagten. Ulvi K. legte letztendlich vier unterschiedliche Geständnisse ab."


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Peggy Knobloch

29.10.2018 um 22:22
Zitat von jaskajaska schrieb:Dass Richter Eckstein hier im Zweifel für den Angeklagten agiert, weil er ohne das Davor/Danach zu kennen nicht ausschliessen kann, dass die Bemerkungen der Ermittler Ulvi K. in eine gewisse Richtung verleiteten und dass er in Frage stellt, dass die Tat in das Zeitfenster passt - ist doch nachvollziehbar. Das heisst eben nicht, er habe
JosefK1914-2 schrieb:
damit die Beeinflussung durch die Ermittler wohl erkannt.
Das heisst, er konnte sie nicht ausschliessen.
Gut "nicht ausschließen" ist korrekter. Aber Eckstein hatte Kröber gegenüber offenbar so starke Argumente, dass Kröber seine Ansicht ändern musste, obgleich ursprünglich das von Kröber geradezu ausgeschlossen wurde. Ich kann mich noch an Diskussionen mit @traces erinnern, wo er Kröber als Gutachter schildert, der sich nicht so rasch von anderen Ansichten beeinflussen lässt.

Ich gebe zu, ich kennen die Videos nicht, ich kenne nur wenige Ausschnitte, aber dass die anderen Videos etwas anderes zeigen sollen, sind nach den Vorhaltungen Ecksteins Kröber gegenüber nicht unbedingt wahrscheinlich. Eckstein hat dass nicht aus dem Blauen behauptet und Kröber wird auch nicht einfach so seine Ansicht geändert haben.
Zitat von jaskajaska schrieb:Der hat sein Gutachten doch nicht während des Prozesses abgeändert, oder? Der hat in Kenntnis der Tathergangshypothese weiterhin an seiner Einschätzung festgehalten, dass das Geständnis sehr wahrscheinlich erlebnisbasiert ist. Ausgeschlossen, dass die Geschichte vorgegeben sein konnte, hat er das als Wissenschaftler nie. Aber mit der vorliegenden Tathergangshypothese hat er die Einschätzung dazu angepasst, was die Wahrscheinlichkeit der Erlebnisbasiertheit/Beeinflussung anging.
Das sieht so aus, er sagte klar und deutlich, dass es nicht die Tathergangshypothese war, sondern die andere Sichtweise des Richters Ecksteins, der bei ihm etwas zum umdenken geführt hatte, der in Zeugenvernehmungen auch deutlich erfahrener sein dürfte, als Kröber. Kröber formulierte es so:
Er betonte, dass es vor allem Vorhalte des Gerichts gewesen seien, die ihn dazu gebracht hätten, seine ursprüngliche Haltung – Kröber hatte das Kulac-Geständnis bislang stets als glaubwürdig bezeichnet – zu überdenken. Kröber sagte wörtlich: „Dass das Geständnis glaubhaft ist, ist für mich nach wie vor die schlüssigste Erklärung für seine Schilderungen. Meine Botschaft heute ist: Es gibt auch eine andere Erklärungsmöglichkeit.“
https://www.nordbayerischer-kurier.de/inhalt.gutachter-korrigiert-sich-ueberraschend-ulvi-kulac-kann-tat-in-der-fantasie-entworfen-haben-falsches-gestaendnis-moeglich.ef8bd3d0-0163-4412-ae7e-ff3744e38314.html

Das ist für mich schon ein starkes Eingeständnis Kröbers, wenn er in Sachen Zeugenbefragung deutlich erfahreneren Person nachgegeben hat.

Die Begriffe "Erlebnisbasiert" etc. sind hier im Thread einfach überstrapaziert worden, damit kann ich nicht wirklich etwas anfangen, Kröber hätte klar nachweisen müssen, dass er die Tötung als solche als ergebnisorientiert angesehen hat und hätte es auch umfangreich vor dem entscheidenden Gericht unter Eckstein begründen müssen. So kommt das für mich nicht wirklich überzeugend rüber, gerade im Hinblick darauf, dass er im wesentlichen Punkt eingeknickt war, der hauptsächlich zur Verurteilung Kulacs im ersten Verfahren geführt hatte.
Zitat von KonjunktivKonjunktiv schrieb:„Ich hatte den Eindruck, er wollte unsere Erwartungshaltung bedienen“, sagte ein Beamter am Dienstag. Er berichtete von „teilweise sehr widersprüchlichen“ Angaben des Angeklagten. Ulvi K. legte letztendlich vier unterschiedliche Geständnisse ab."
Das ist eben der Punkt, es gab eben verschiedene Versionen und Eckstein führt das auch in seiner mündlichen Urteilsbegründung aus. Die immer gleiche Version, wie sie Kröber behauptete hatte, gab es wohl nicht.


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Peggy Knobloch

29.10.2018 um 22:28
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb:Das ist für mich schon ein starkes Eingeständnis Kröbers, wenn er in Sachen Zeugenbefragung deutlich erfahreneren Person nachgegeben hat.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-peggy-gutachter-haelt-falsches-gestaendnis-von-ulvi-k-fuer-moeglich-a-967938.html

"Zu der Kritik an dem Urteil gehörte auch die damalige Expertise des Psychiaters Kröber. Dass er jetzt bereit war, sie zu modifizieren, verdient hohe Anerkennung: Nicht jeden Tag ist so etwas vor Gericht zu erleben. Kröber ist auf seinem Fachgebiet ein hochangesehener Sachverständiger, seine Gutachten zur Schuldfähigkeit und zur Prognose der Gefährlichkeit von Angeklagten sind meist unangefochten. Aber auf dem Gebiet der Aussagepsychologie zählt er nicht zu den Experten. Das sind Rechtspsychologen wie Kröbers Professoren-Kollegen Max Steller und Renate Volbert oder der Kieler Günter Köhnken. Sie haben mit ihrer Forschung zur Entstehung von Aussagen und auch zum Phänomen falscher Geständnisse in vielen Fällen der Justiz wertvolle Hilfestellung geleistet. Warum die Hofer Staatsanwaltschaft damals ausgerechnet einen Psychiater zur Prüfung der Glaubhaftigkeit eines Geständnisses heranzog, bleibt wohl für immer deren Geheimnis."

@JosefK1914-2
Kröber war wohl auch eher nicht als Experte auf dem Gebiet der Aussagepsychologie bekannt. Er hatte sich laut diesem Artikel eher einen Namen auf dem Gebiet der Begutachtung von Schuldfähigkeit und Gefährlichkeit gemacht. Friedrichsten wertet es hier so, dass man dem Kröber mit der Bestellung in dieser Sache eingentlich keinen Gefallen getan hat ...


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Peggy Knobloch

29.10.2018 um 22:31
Vielleicht müssen wir uns auch nicht gar so sehr die Köpfe über Ulvis Aussagen zerbrechen.
Wenn die Polizei es schafft, die Farbreste und die Decke einem Lichtenberger Haushalt zuzuordnen und womöglich sogar mit weiteren, uns nicht bekannten Spuren und Aussagen arbeiten kann, wird es früher oder später genug Indizien geben, um den Täter eindeutig benennen zu können.

Und dann werden wir sehen, welche Aussagen von wem zum Mordgeschehen passt. Da bin ich eigentlich ganz zuversichtlich.
Nicht zuversichtlich bin ich dagegen bei der Frage, ob die etwaigen Ergebnisse der Ermittlungen wenigstens diesmal auch von allen akzeptiert werden.


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Peggy Knobloch

29.10.2018 um 22:51
@JosefK1914-2
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb:Das ist eben der Punkt, es gab eben verschiedene Versionen und Eckstein führt das auch in seiner mündlichen Urteilsbegründung aus. Die immer gleiche Version, wie sie Kröber behauptete hatte, gab es wohl nicht.
Wo kann man diese beiden Infos nachlesen? Die mündliche Urteilsbegründung und Kröbers Behauptung?


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Peggy Knobloch

29.10.2018 um 22:55
Zitat von jaskajaska schrieb:Wo kann man diese beiden Infos nachlesen? Die mündliche Urteilsbegründung und Kröbers Behauptung?
@jaska

Hier kann man das ganz im Einzelnen nachlesen:
https://www.nordbayerischer-kurier.de/inhalt.richter-michael-ecksteins-begruendung-im-wortlaut-fall-peggy-das-urteil.20e359f8-b3fa-46bb-aaa0-31411e513ad6.html

Es werden in der Urteilsbegründung ganz verschiedene Geständnisse bewertet und auch die dazugehörigen Videos zur Tatnachstellung.


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Peggy Knobloch

29.10.2018 um 23:04
@Konjunktiv
Vielen Dank für den Link.
Das hat Richter Eckstein doch sehr gut auseinander genommen.
Wir werden hoffentlich bald neue Infos bekommen.

@Noella
Zitat von NoellaNoella schrieb:Nicht zuversichtlich bin ich dagegen bei der Frage, ob die etwaigen Ergebnisse der Ermittlungen wenigstens diesmal auch von allen akzeptiert werden.
Da kannst zuversichtlich sein, dass das nicht der Fall sein wird. Es wurde ja jetzt schon vorgebaut und weiter an einer Verschwörung gestrickt. Ist halt alles besser als selbstkritisch zu sein.
Wie sagte der damalige Bürgermeister Köhler doch so treffend:
Zitat von jaskajaska schrieb am 20.11.2013:„Der Super-GAU wäre es, wenn tatsächlich ein Lichtenberger Peggy umgebracht hätte”
Und einen Super-GAU gilt es zu verhindern...


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Peggy Knobloch

29.10.2018 um 23:06
Eigentlich müsste ja M.S. selbst wissen, woher die lilanen und gelbgoldenen Farbpartikel stammen können. Er müsste auch wissen, wie das Kind zu Tode gekommen ist. Auch eventuelle Verletzungen im Gesicht sollten ihm bekannt sein. Das Motiv des Täters sollte ihm ebenfalls bekannt sein. Seiner Familie, oder Teilen der Familie müsste aufgefallen sein, dass er am Tag des Verschwindens nicht ganztägig bei Mutti zum Geburtstag gewesen ist. Und dass er am Tag des Verschwindens mit dem Auto in Lichtenberg unterwegs war (mit dem Cousin in der Sparkasse). Über Jahre hat hier die Familie wohl eifrig mit verdeckt, das ist doch unglaublich. Selbst jetzt, wo die Kavellarie schon im Haus steht, heisst es immer noch *Alles Lüge* und *Die Polizei tappt im Dunkeln*. M.S. selbst weiss angeblich gar nicht, ob gegen ihn schon einmal ermittelt wurde. Ja was soll man dazu sagen. Dann die Übergabe am denkbar auffälligsten und markantesten Ort in Lichtenberg...

Klar kann man versuchen, die vielen Geständnisse des U.K. in den möglichen Tatablauf zu basteln. Das ist aber sehr müssig und wohl nicht zielführend. Die Spuren am Fundort und das Teilgeständnis sprechen eine eindeutige Sprache. Und das Renovierungshaus von M.S. steht direkt am Verschwindepunkt des Kindes.

Mich beschäftigt auch, warum das Kind kurz vor der Ermordung sein Goldkettchen an die Freundin gegeben hat. Warum sie nicht mehr das Haus verlassen wollte..das Kind hat geahnt, was geschehen wird.


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Peggy Knobloch

29.10.2018 um 23:06
Zitat von emzemz schrieb:Ich greife jetzt mal die verschiedenen Theorien zum Ranzen auf. Welche davon den Tatsachen entspricht, die Ermittler dürften das inzwischen vermutlich schon genauer eingegrenzt haben.

1. Version UK
Der Ranzen wurde von ihm zusammen mit seinem Vater im Wertstoffhof entsorgt

2. Version UK
Der Ranzen befand sich im heimischen Heizungskeller, war dann irgendwann weg

3. Version MS
Der Ranzen wurde von ihm verbrannt.
Die Versionen 2 und 3 müssen sich nicht ausschließen, sondern könnten sich ergänzen. Wenn MS, wie er sagt den Ranzen später, also nicht sofort nach der Verbringung, verbrannt haben will, muss der Ranzen bis zur Verbrennung irgendwo zwischengelagert (versteckt) worden sein. Dieses Versteck bzw. dieser Zwischenlagerungsort kann sowohl bei MS wie auch nach Version 2 im Heizungskeller bei UK zuhause gewesen sein.


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Peggy Knobloch

29.10.2018 um 23:14
Zitat von WyattEWyattE schrieb:Warum sie nicht mehr das Haus verlassen wollte..das Kind hat geahnt, was geschehen wird.
Nein, das Kind war am 3. Mai nachweislich einer Fast-Vergewaltigung durch UK ausgesetzt gewesen und traute sich danach nicht mehr aus dem Haus. Natürlich wollte sie UK nicht mehr begegnen. Die Mutter hat ausgesagt, dass Peggy am folgenden Wochenende oft weinend auf dem Sofa saß und verstört war.


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Peggy Knobloch

29.10.2018 um 23:25
Zitat von AndanteAndante schrieb:Nein, das Kind war am 3. Mai nachweislich einer Fast-Vergewaltigung von UK ausgesetzt gewesen und traute sich danach nicht mehr aus dem Haus. Natürlich wollte sie UK nicht mehr begenen.
Das verstörte Verhalten von Peggy begann nachweislich schon viel früher. Das wurde hier schon thematisiert.


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Peggy Knobloch

30.10.2018 um 00:10
Zitat von NoellaNoella schrieb:Vielleicht müssen wir uns auch nicht gar so sehr die Köpfe über Ulvis Aussagen zerbrechen.
Zitat von NoellaNoella schrieb:Wenn die Polizei es schafft, die Farbreste und die Decke einem Lichtenberger Haushalt zuzuordnen
Ich finde das ist immer noch so ein dadel Ding, entweder die Ermittler wissen das die Farbreste definitiv aus dem Renovierungsgebäude in Peggys Nachbarschaft stammen oder nicht.
Ist MS überrumpelt worden und hat spontan etwas gestanden ?
Na ja , irgendwie möchte ich für mich mal eine Endtheorie haben, das ist hier aber einfach nicht möglich, mal abwarten was noch kommt, vieleicht war die Pressekonferenz ja das letzte Loch aus dem die Ermittler pfeifen , wer weiß ?


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Peggy Knobloch

30.10.2018 um 00:10
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb:Gut "nicht ausschließen" ist korrekter. Aber Eckstein hatte Kröber gegenüber offenbar so starke Argumente, dass Kröber seine Ansicht ändern musste, obgleich ursprünglich das von Kröber geradezu ausgeschlossen wurde. Ich kann mich noch an Diskussionen mit @traces erinnern, wo er Kröber als Gutachter schildert, der sich nicht so rasch von anderen Ansichten beeinflussen lässt.
Ist er auch nicht.

Der kritische Punkt ist die Tathergangshypothese.

Jede Glaubhaftigkeitsbeurteilung ist in drei Teilbereiche untergliedert. Dabei geht es um die Aussagepersönlichkeit, um die Aussagegenese und Aussagequalität. Das wird dann mittels Nullhypothese überprüft. Erst wenn man da zu den Ergebnissen kommt, dass

1. die Aussageperson aller Wahrscheinlichkeit nach kognitiv und sprachlich in der Lage ist den Sachverhalt entsprechend wahrzunehmen, zu erinnern und zu reproduzieren
2. die Aussage aller Wahrscheinlichkeit nicht durch suggestive Einflüsse (wesentlich) verzerrt ist und
3. die Aussageperson nicht bewusst versucht zu täuschen

wird ein sogenannter Qualitäts-Kompetenzvergleich gezogen. Dabei schaut man danach, ob die begutachtete Person mit den gegebenen individuellen Voraussetzungen unter den gegebenen Befragungsumständen und unter Berücksichtigung der im konkreten Fall möglichen Einflüssen von Dritten diese spezifische Aussage machen könnte, ohne dass sie auf einem realen Erlebnishintergrund basiert.

Kröber war bei Erstellung des Gutachtens davon ausgegangen, dass es zum Zeitpunkt des Geständnisses keine Tathergangshypothese gab. Euler konnte nachweisen, dass dem nicht so war (was scheinbar ein zufällig gefundenes Korn war, sonst hätte der sich vermutlich die anderen 999 Seiten seines WA-Antrages gespart...).

Damit war eine wesentliche Säule des Gutachtens weggebrochen. Das Kröber trotzdem das Geständnis für höchstwahrscheinlich erlebnisbasiert bezeichnet hat, spricht entweder für die ansonsten überdurchschnittlich hohe Qualität des Geständnisses oder dafür, dass Kröber nur sehr ungern von einmal gefassten Standpunkten abweicht.



Das Gericht ist dann auch zum einzig (damals) richtigen Schluss gekommen, nämlich dass Ulvi K. die Tat nicht mit der erforderlichen Sicherheit nachgewiesen werden konnte und er daher freizusprechen war. Wie Frau Rödel das in einen (verfassungswidrigen) "Freispruch Erster Klasse" umdeutelt wird wie so vieles ihr Geheimnis bleiben.


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Peggy Knobloch

30.10.2018 um 00:50
@LivingElvis

Kröber selber sagt aber etwas anderes und zwar:
Er betonte, dass es vor allem Vorhalte des Gerichts gewesen seien, die ihn dazu gebracht hätten, seine ursprüngliche Haltung – Kröber hatte das Kulac-Geständnis bislang stets als glaubwürdig bezeichnet – zu überdenken. Kröber sagte wörtlich: „Dass das Geständnis glaubhaft ist, ist für mich nach wie vor die schlüssigste Erklärung für seine Schilderungen. Meine Botschaft heute ist: Es gibt auch eine andere Erklärungsmöglichkeit.“
https://www.nordbayerischer-kurier.de/inhalt.gutachter-korrigiert-sich-ueberraschend-ulvi-kulac-kann-tat-in-der-fantasie...

Gut, er sagte nur "vor allem", aber der besondere Schwerpunkt für die Änderung war eben nicht die Tathergangshypothese selbst, sondern die vermutlich gut begründete Sichtweise des Gerichts (vermutlich durch Richter Eckstein).

ich kann mir auch gut vorstellen, dass auch ein Richter Fehler von Ermittlern erkennen können, wenn sie die Befragungen und Videos zur Verfügung haben, dazu braucht es keinen Gutachter, sie wissen, wie man Zeugen befragen muss, sie wissen , was man vermeiden sollte.

Ich kann mich auch noch an damals erinnern, vor dem Wiederaufnahmeverfahren gab es Gerüchte, dass Kröber sein Gutachten trotz der Tathergangshypothese nicht geändert haben soll. Es gab auch das nie dementierte Gerücht, dass Kröber und Eckstein miteinander gesprochen hatten. Ich habe noch dunkel in Erinnerung, dass es von offizieller Seite sogar bestätigt wurde. Der obige Satz Kröbers bestätigt das ebenfalls deutlich.

Man kann hier also kurz zusammen fassen, wäre dieses Gespräch zwischen Eckstein und Kröber nicht gewesen, wäre Kröber bei seiner Beurteilung vermutlich geblieben.
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Das Kröber trotzdem das Geständnis für höchstwahrscheinlich erlebnisbasiert bezeichnet hat, spricht entweder für die ansonsten überdurchschnittlich hohe Qualität des Geständnisses oder dafür, dass Kröber nur sehr ungern von einmal gefassten Standpunkten abweicht.
So ist es, beides ist möglich, jeder kann sich SEINE Version raus suchen. Man sollte aber dabei auch bedenken, dass es auch für ein Gutachter sehr schwer ist, öffentlich Fehler einzugestehen, besonders in der damaligen Zeit, wo gerade psychologische Gutachten in der öffentlichen Kritik standen. Gerichte haben es da viel einfacher, jeder Richter kann sich hinter dem geheimen Abstimmungsergebnis verstecken.


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Peggy Knobloch

30.10.2018 um 06:08
Zitat von WyattEWyattE schrieb:gestern um 23:06
Eigentlich müsste ja M.S. selbst wissen, woher die lilanen und gelbgoldenen Farbpartikel stammen können.
Das ist eben nicht gesagt.
In einem der kürzlich durchsuchten Häuser werden sie nicht verwendet worden sein, sonst müsste die Polizei nicht heute öffentlich nach diesen Farben fragen.
Farbspuren vorangegangener Renovierungen finden sich nämlich ewig lang, egal, wie ordentlich man streicht, und wenn sie wirklich an Wänden säuberlich entfernt entfernt und nicht nur übermalt wurden, so sind doch in Fußbodenritzen oder hinter Leisten oder zwischen Wand und Rahmen immer noch Spuren davon zu finden.

Das spricht dann wieder für die Theorie, dass Peggy dem MS vom tatsächlichen Mörder oder jemandem, der dem Mörder half, übergeben wurde.
Denn: Wenn zum Beispiel an der Decke, in die die Kleine eingewickelt war, diese Farbspuren waren, dann muss diese Decke einen Bezug zum Mörder oder zu seinem Helfer haben. In den Häusern, die einen Bezug zu MS haben, hätte die Polizei sie ja bei ihren Untersuchungen gefunden. Wurden sie aber nicht, sondern es wird explizit immer noch nach ihnen gesucht. Außerdem wird sicher schon bevor die Farbspuren öffentlich gemacht wurden, von der Polizei im Umfeld von MS nach diesen Farben gefragt worden sein. Das wäre ja bis zur PK eine unverfängliche Frage gewesen, auf die es sicher Antworten gegeben hätte, wenn jemand was gewusst hätte,weil sich an golden-lilane Wände nun sicher jemand erinnert hätte.

Andersrum hätte MS, wenn es seine Decke gewesen wäre, das ja ruhig zugeben können. "Ich habe sie dann, nachdem ich sie von X übergeben bekam, in eine alte Decke, die in meinem Auto lag, eingewickelt" wäre eine Aussage gewesen, die den Mordverdacht gegen ihn nicht verstärkt hätte, weil X darin immer noch vorkommt. Viele Leute haben schließlich Decken in ihren Autos herumliegen, ist ja auch manchmal ganz praktisch.
Dass er das nicht sagte, spricht dafür, dass diese Decke wirklich aus dem Umfeld von X kam. Denn sie scheint Spuren aufzuweisen, die MS nicht zuzuordnen sind.


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Peggy Knobloch

30.10.2018 um 06:12
Zur roten beziehungsweise grünen Decke gab es hier in der Diskussion übrigens mal die Theorie, dass Ulvi farbenblind sein könnte und deswegen damals in seiner Aussage die falsche Farbe genannt hatte.

Mit der Suchfunktion finde ich leider keine Postings mehr darüber, kann sich vielleicht noch jemand daran erinnern, ob es dazu Erhellendes gab, zum Beispiel @jaska?


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