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Peggy Knobloch

98.146 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Leiche, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Peggy Knobloch

Peggy Knobloch

31.10.2018 um 10:36
Zitat von MaryPoppinsMaryPoppins schrieb:Das erste Geständnis kam aber doch zu einem Zeitpunkt, als die Befragung bereits beendet war und eben KEIN Druck mehr da war.
Du solltest mal den Südeutsachen Artikel lesen, der "väterliche Freund" hatte ihm kurz zuvor angedroht, nicht mehr sein Freund zu sein, wenn er nicht die "Wahrheit" erzählt. Ich persönlich glaube eher, dass hier gerade starker Druck aufgebaut wurde, WEIL Kulac morgens angedeutet hatte, dass er nicht mehr verhört werden will. und diese zusätzliche Erhöhung des Drucks erfolgte ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als der Anwalt gegangen war! Aus dem Artikel wissen wir auch, dass man auch mit Geier telefoniert hatte, der dann wohl die Sache mit der Hose "versehntlich" angeregt haben muss, obgleich die Kleidung Kulacs schon viel früher untersucht worden war. Bisschen viel Zufälle auf einmal.

Hier nochmals der Link:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-peggy-der-lange-schatten-der-ungewissheit-1.1443538-2
Zitat von MaryPoppinsMaryPoppins schrieb:Naja, die Befragung durch Kröber, der ja berufsbedingt mit geistig Behinderten zu tun hat, wurde ja auch bemängelt. Im übrigen wird es kaum machbar sein, bei jeder Befragung immer auch einen Psychiater anwesend zu haben, der nach Möglichkeit auch noch Fachmann für Aussagenpsychologie sein soll. Die Standards, die du da stellen willst, sind einfach nicht machbar.
Gut, dann muss man eben in Kauf nehmen, dass es dann zu Freisprüchen kommt, die vielleicht nicht berechtigt sind. Ich denke diese Fälle, wo geistig Behinderte in schwere Verbrechen verwickelt sind, sind recht selten, da sollte man schon aus Fairnessgründen ausreichend geschulte Befrager einsetzen.
Zitat von MaryPoppinsMaryPoppins schrieb:Auch die „überhastete“ Ortsbegehung finde ich nicht ungewöhnlich. Ging es doch auch darum, evtl Spuren vor Ort möglichst zeitnah zu sichern.
Mehr als 1 Jahr danach? Da musste Kulac auch nicht bei sein. Kulac wäre anschließend wieder in die Forensische gekommen, man hätte sicherlich wegen der besonderen Situation dort entsprechende Vorkehrungen treffen können.

Fakt ist es (nur als Beispiel) nun durch die Vorgehenswese der Ermittler geworden, dass man nicht mehr wissen kann, ob Kulac diesen Stein noch genau in der Erinnerung hatte oder er ihn sich einfach ausgesucht hatte, weil er dort lag, toll gemacht kann ich dazu nur sagen.

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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 11:08
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Die Möglichkeit, dass UK Täterwissen preisgab, kann man auch mit Textwänden voller Ermittler-Bashing nicht aus der Welt diskutieren. Dass die Soko II bzw. die Leitung zu kritisieren ist, ergibt sich ja schon aus dem WAV.
Ich denke, man sollte schon versuchen aufzuklären, was da am Tag des ersten Geständnisses alles passiert ist. Das gehört einfach zu dem Fall und macht die Situation vielleicht verständlicher, dass man unter einem solchen Druck ein falsches Geständnis ablegen könnte. Das ist ein wesentlicher Punkt. Dass das dann zur Ermittlerkritik wird, kann man nicht ändern, das ist einfach so.

Wie gesagt, es war von Anfang an ein ganz besonderer Tag, die Ermittler hatten die Gefahr sehr wahrscheinlich erkannt, dass Kulac in Zukunft seine Aussage verweigern könnte, das bewirkte sicherlich unter den Ermittlern eine große Unruhe und es kam eben zu den bekannten Aktionen von deren Seite. Bedenken muss man, das ausgerechnet wo der Druck massiv erhöht wurde, hatte Kulac keinen Beistand mehr. Wie wirkte das auf ihn, erzählte er nun die Wahrheit oder musste er - weil er bisher immer schon die Wahrheit gesagt hatte - sich eine Geschichte ausdenken, um die Freundschaft der Vertrauensperson nicht zu verlieren, die in Wirklichkeit überhaupt keine war?


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 11:28
Zitat von jaskajaska schrieb:Gegenüber einer Therapeutin, gegenüber dem Pfleger, Hoffmann (wenn man den mitzählen will), dem Vater
und seinem Anwalt.
der Anwalt übrigens tendierte dazu, UK als Täter zu sehen.
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb:danke für Deinen Nachweis, dass Kulac auch mindestens eine Variante genannt hatte, bei der der Leichnam MIT PEGGY verbracht wurde.
manchmal hilft auch schreien (Großschreiben) nichts.
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb:Und auch den Druck, den die Ermittler durch die vielen Verhöre aufgebaut haben, muss man kritisieren können.
ich finde daran nichts kritikwürdiges. es kommt Tausendfach vor, dass ERmittler von Tatverdächtigen Lügen, Geschichten, oder Schweigen präsentiert bekommen. Sie müssen einen gewissen Druck ausüben, denn freiwillig wollen die allerwenigsten Täter an der Tataufklärung mitwirken.
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb:Man muss hier aber auch richtig stellen können, dass z.B. beim Schulranzen Kulac ebenfalls unterschiedliche Versionen gab, mal eine Verbringung mit, mal ohne. Auch dieser Punkt taugt daher nicht als Täterwissen
Das wäre immer noch ein ganz normales Täterverhalten. Als Beschuldigtem steht es jedem frei. der Polizei Entlastendes, Verwirrendes, Falsches und Richtiges zu erzählen. Das war nicht nur bei UK so, dass passiert zig-ausendfach. dieses Aussageverhalten ist kein Alleinstellungsmerkmal eines geistig eingeschränkten Tatverdächtigen.
ich bleibe dabei:
was UK ausgesagt hat kann Täterwissen sein, es kann Zeugenwissen sein , es kann Fantasie sein.
Wir wissen es derzeit nicht.
Dass sexueller Missbrauch von Kindern durch UK stattgefunden hat, auch an Peggy, das wissen wir allerdings.
Ulvi kulacs Einlassungen zu den sexuellen Missbrauchsfällen, seine Erinnerungen und seine Zeugenaussagen bezüglich der missbrauchten Kinder deckten sich (soweit bekannt) mit den Erinnerungen/Zeugenaussagen der betreffenden Kinder.

insoweit ist es den Ermittlern nämlich tatsächlich gelungen, Straftaten mit UK als Täter aufzuklären!!
es kam nicht zur Verurteilung, weil er bezügl des mehrfachen sexuellen Missbrauchs von Kindern als schuldunfähig zu gelten hat.
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb:Genauso ist es mit dem Ort der Verbringung, immer gibt es in Kulac verschiedenste Versionen. daher sage ich schon ständig, mit Kulacs Geständnissen kann man nichts anfangen.
kein Alleinstellungsmerkmal !! das kommt zigtausendfach vor, dass Tatverdächtige "alternative" Geschichten erfinden um sich zu entlasten. Aufgabe der STaatsanwaltschaft und Richter ist es, den Wahrheitskern heraus zu schälen.
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb:Und wichtig ist, dass solche Fehler auch thematisiert wurden und auch zu einer Wiederaufnahme geführt haben, die in einem Freispruch endeten.
die von dir benannten "Fehler" - Verhördruck, nicht aufgezeichnetes Geständnis, Tatortbegehung am Tag des GEständnisses - waren nicht ursächlich für das WAV!
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Die bei der Rekonstruktion getätigte Aussage eines Ermittlers, dass UK von hinten ja gar nicht sehen konnte, wann Peggy die Augen zufallen, ist für mich z.B. kein Beweis für das Einreden einer logischen Tatausführung bzw. dafür, dass UK nur Geschichten erzählt.
ich bin mir sicher, dass ein um 1,70-1,80m großer Mann die Augen eines Kindes (um 1,20m groß) sehen kann, wenn er sich ein wenig seitlich vorbeugt und dem Kind ins Gesicht schaut. Er könnte dazu selbstverständlich auch den Kopf des Kindes (auch mit Gewalt und weiter als man das in zärtlicher Form tun würde) in die gewünschte Richtung gedreht haben. Schließlich hätte er (lt Geständnis) dem Kind tödliche Gewalt angetan.
dieses Pseudoargument - er stand hinter ihr und konnte deswegen nicht sehen, wann ihre Augen zufielen - zieht bei mir überhaupt nicht.
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb: diese zusätzliche Erhöhung des Drucks erfolgte ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als der Anwalt gegangen war!
es erfolgten - übrigens MIT Zustimmung des Anwaltes, davor bereits mehrere Vernehmungen IN Abwesenheit des Anwaltes.
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb: der dann wohl die Sache mit der Hose "versehntlich" angeregt haben muss, obgleich die Kleidung Kulacs schon viel früher untersucht worden war. Bisschen viel Zufälle auf einmal.
was soll mit der Hose gewesen sein, von welchem zufall redest du?


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 11:31
Zitat von lawinelawine schrieb:JosefK1914-2 schrieb:
diese zusätzliche Erhöhung des Drucks erfolgte ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als der Anwalt gegangen war!

es erfolgten - übrigens MIT Zustimmung des Anwaltes, davor bereits mehrere Vernehmungen IN Abwesenheit des Anwaltes.
Dann belege mir mal, dass die Drohung mit der Aufkündigung der Freunschaft mit dem Anwalt abgesprochen war.


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 11:38
Zitat von lawinelawine schrieb:was soll mit der Hose gewesen sein, von welchem zufall redest du?
man hat UK vorgehalten Blut von Peggy an seinem Overall gefunden zu haben, was tatsächlich aber gar nicht stimmte..


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 11:48
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb:Du solltest mal den Südeutsachen Artikel lesen, der "väterliche Freund" hatte ihm kurz zuvor angedroht, nicht mehr sein Freund zu sein, wenn er nicht die "Wahrheit" erzählt
Bei geistig Behinderten (und Kindern) ist schnell mal jemand ein „Freund“, den man gerade eben zum ersten Mal im Lift getroffen hat. Solche Freundschaftsbekundungen sollte man nicht allzu ernst nehmen und nicht meinen, dass sich Behinderte dadurch tatsächlich beeinflussen lassen.
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb:Mehr als 1 Jahr danach?
Gerade bei einem Behinderten ist es wichtig, so eine Begehung sofort zu machen, wenn dieser dabei ist, seine Erinnerungen gerade wieder zu visualisieren. Auch Spuren sollten möglichst unverzüglich gesichert werden, oder sollen die Ermittler abwarten, bis die Verwandtschaft des Angeklagten vor Ort sicherheitshalber nochmal aufräumt?
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:man hat UK vorgehalten Blut von Peggy an seinem Overall gefunden zu haben, was tatsächlich aber gar nicht stimmte..
Es gab einen handtellergrossen Fleck im Schulterbereich des Arbeitsanzuges, den Ermittler für Blut hielten. Nachdem der Anzug jedoch bereits mehrmals gewaschen wurde, konnte kein Blutnachweis mehr erfolgen. Weiss also nicht, was an der Aussage nicht stimmen hätte sollen? Der Fleck wurde von den Beamten trotz negativen Nachweises dennoch für einen Blutfleck gehalten. Was genau die Ermittler UK über den Fleck sagten, kannst du doch gar nicht wissen, wenn du nicht dabei warst? Vielleicht haben sie sehr wohl dazugesagt, dass es keinen sicheren Nachweis mehr auf Blut gibt, man aber dennoch überzeugt ist, dass es sich um Blut gehandelt hat?


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 12:11
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb:Nein, das schriftliche Urteil ist wohl nie veröffentlicht worden.

Ich bin mir gar nicht sicher, ob es nicht nur in den Archiven der Justiz, es wurde ja keine Revision eingelegt, ob dann StA noch Angeklagter die schriftliche Urteilsbegründung überhaupt erhalten, weiß ich nicht.
Der Angeklagte und die StA erhalten die komplette schriftliche Urteilsbegründung, in der sich das Gericht ausführlich mit dem Zustandekommen des Geständnisses und ebenso mit dem Widerruf befasst haben wird. Veröffentlicht werden kann das Urteil schon, aber nur mit Zustimmung des Betroffenen. Auf der HP von Rechtsanwalt Dr. Strate zum Beispiel stehen komplette Urteile in Fällen, in denen er für die dortigen Mandanten Wiederaufnahmeverfahren betreibt (siehe zB hier den Thread Doppelmord Babenhausen).

Dass Frau Rödel im Fall UK das letzte Urteil (den Freispruch) nicht in voller Länge veröffentlicht hat, ist natürlich ihr gutes Recht, aber für uns wird ohne diese Primärquelle die Diskussion eben schwieriger.
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb:Dann belege mir mal, dass die Drohung mit der Aufkündigung der Freunschaft mit dem Anwalt abgesprochen war.
Wichtiger ist doch, welche Folge diese Drohung gehabt haben kann. Gesetzt den Fall, UK ist nicht der Täter, ihm wird aber der Entzug der Freundschaft angekündigt, wenn er nicht gesteht, und gesetzt den Fall, diese Ankündigung wäre von UK als ernst empfunden und damit (mit-)ursächlich für das „Geständnis“, wie würde dieses Geständnis wohl aussehehen?

Es käme vermutlich irgendein Satz a la „Ja, ich war´s“, dann erst mal nichts. Orte, Wortwechsel zwischen den Beteiligten und Details wie der moosbewachsene Stein würden kaum schnell erfunden und erzählt werden können, selbst wenn man unterstellt, dass UK im Anschluss an das „Ja, ich war ´s“ irgendwann mit der - sehr dürren und ebenfalls keine Details enthaltenen - Tathergangshypothese konfrontiert worden wäre.

ME dürfte es gar nicht so einfach sein, schon gar nicht für jemanden mit verminderter Intelligenz, auf die Schnelle selbst eine Geschichte zu erfinden, an der nichts stimmt, oder sich von jemandem eine solche detailreiche Geschichte „einimpfen“ zu lassen.


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 12:38
Zitat von MaryPoppinsMaryPoppins schrieb:Bei geistig Behinderten (und Kindern) ist schnell mal jemand ein „Freund“, den man gerade eben zum ersten Mal im Lift getroffen hat. Solche Freundschaftsbekundungen sollte man nicht allzu ernst nehmen und nicht meinen, dass sich Behinderte dadurch tatsächlich beeinflussen lassen.
Das wurde gezielt von den Ermittlern in die Wege geleitet. Du hättest das Schreiben mit der Tathergangshypothese lesen müssen. Es enthielt schon recht interessante Informationen.

Wenn man eine solche Stellung bewusst iniziiert und der "Schauspieler" dann eine solche Drohung auspricht, ist das etwas anderes, als wenn derjenige nur rein zufällig von Kulac als "Freund" angesehen wird.

Nein, das war alles gezielt abgesprochen und die möglichen Folgen dürften den Ermittlern auch bewusst gewesen sein. Solche Aktion direkt nach Verlassen des Anwalts zu starten, sehe ich schon als eine Hinterlist an. Vieleicht führte auch das zu Kröbers neuen Bewertung. Schade, dass er sich nicht im einzelnen dazu ausgelassen hat.
Zitat von MaryPoppinsMaryPoppins schrieb:Es gab einen handtellergrossen Fleck im Schulterbereich des Arbeitsanzuges, den Ermittler für Blut hielten. Nachdem der Anzug jedoch bereits mehrmals gewaschen wurde, konnte kein Blutnachweis mehr erfolgen.
Diese Kleidung wurde schon im März 2002 ohne Befund untersucht. Was meinst Du, warum man das ausgerechnet am Tage des Geständnisses erst Kulac damit konfrontiert, nachdem Kulac angedeutet hatte, dass er nicht mehr verhört werden will?
Zitat von AndanteAndante schrieb:Es käme vermutlich irgendein Satz a la „Ja, ich war´s“, dann erst mal nichts. Orte, Wortwechsel zwischen den Beteiligten und Details wie der moosbewachsene Stein würden kaum schnell erfunden und erzählt werden können, selbst wenn man unterstellt, dass UK im Anschluss an das „Ja, ich war ´s“ irgendwann mit der - sehr dürren und ebenfalls keine Details enthaltenen - Tathergangshypothese konfrontiert worden wäre.
Da gebe ich Dir vollkomen recht. erst mal käme sicherlich nur "Ja ich war's". Die Aufzeichnung des ersten Geständnisses wäre eben éssentiell gewesen. Ausgerechnet das war nicht aufgezeichnet worden und damit wissen wir nicht, ob nicht genau das erfolgt ist und Kulac von den Ermittlern dazu immer wieder angehalten wurde, seine Geschichte zu erzählen, vielleicht waren da auch die Ermittler ihm dabei sehr behilflich. Die zur wirklichen Beurteilung notwendigen Informationen sind für immer und ewig verloren gegangen.

Das Detail "moosbewachsner Stein" hat laut Süddeutesche Kulac wohl nicht wärend des ersten Geständnisses beschrieben (die Zeit dürfte auch kaum gereicht haben), sonder er zeigte bei der ersten Ortsbegehung auf diesen Stein. Der war dann eben moosbewachsen.

Hätte Kröber die Tonaufzeichnung des ersten Geständnisses zur Verfügung gehabt, dann wäre sicherlich sein Gutachten aussagekräftiger geworden, in die eine oder andere Richtung.


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 13:49
@JosefK1914-2
Zitat von JosefK1914-2JosefK1914-2 schrieb:Diese Kleidung wurde schon im März 2002 ohne Befund untersucht. Was meinst Du, warum man das ausgerechnet am Tage des Geständnisses erst Kulac damit konfrontiert, nachdem Kulac angedeutet hatte, dass er nicht mehr verhört werden will?
Kannst Du das mal bitte unterfüttern:
a) Kleidung wurde im März untersucht, Befund lag im März 2002 vor
b) Vorhalt erst am "Tag des Geständnisses" (an welchem denn konkret?)


@JosefK1914-2
@MaryPoppins
Der "Freund" war ein Polizist aus Lichtenberg, den Ulvi K. von klein auf kannte. Der war bei den vorangegangenen Vernehmungen soweit ich weiß gar nicht dabei. Der war als Fahrer eingesetzt und sollte Ulvi K. am 2. Juli 2002 nach dem Verhör wieder zurück in die Klinik fahren, als Ulvi K. auf dem Parkplatz sagte, dass er noch was sagen möchte.

Es gibt 2 Versionen davon, was Henning W. zu Ulvi K. gesagt haben soll, bevor dieser das ausführliche Geständnis ablegte.

(nicht im Wortlaut)
a) "Sag die Wahrheit, sonst bist Du nicht mehr mein Freund"
b) "Sag, dass Du die Peggy umgebracht hast, sonst bist Du nicht mehr mein Freund"

Zwischen diesen beiden Versionen gibt es einen eklatanten Unterschied und Version a) ist diejenige, die selbst in aktuelleren Artikeln immer erwähnt wird.

So zum Beispiel in der Süddeutschen (2012).
Version b) wird heute noch auf der Unterstützerseite in Form eines handgeschriebenen Zettels von Ulvi K. gezeigt:

/Quelle: http://ulvi-kulac.de/ (Archiv-Version vom 27.10.2018) )
Blut


Wenn man sich mal anschaut, was der Polizist zu dem ganzen sagt, klingt das nochmal ganz anders. Henning W. sagte im Wiederaufnahmeverfahren aus, er habe Ulvi K. gefragt, ob er auch die Wahrheit gesagt habe im vorangegangenen Verhör. Ulvi K. habe dann geantwortet "Ich habe nicht die Wahrheit gesagt.“.


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 14:07
M. S. steht im Moment im Fokus der Ermittlungen, weil er ein Geständnis abgegeben hat, die Leiche des Kindes vergraben und den Schulranzen sowie die Jacke später bei sich zu hause verbrannt zu haben.
Ich frage mich nach wie vor, warum er diese nicht zusammen mit der Leiche vergraben hat, wenn es so naheliegend ist, dies zu tun.

Es müsste nun im Interesse von M. S. Liegen, zu beweisen dass der von ihm Benannte wirklich der Überbringer der Leiche gewesen ist.
Hierzu wird sein Umfeld befragt werden und wie bekannt ist, auch die Öffentlichkeit.

Es bleibt nicht anderes übrig als abzuwarten was die neuen Erkenntnisse bringen, wenn es denn hoffentlich welche gibt.


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 15:12
@jaska

Zwischen beiden Versionen ist für uns sicherlich eine großer Unterschied. Aber war es das für Kuac in dieser Situation?

Du hast aber vorhin selber gesagt, wie unzuverlässig unser Gedächtnis ist.

Nehmen wir mal die These an, er hat vorher immer die Wahrheit gesagt und es wird gesagt, sag die Wahrheit, sonst bin ich nicht dein Freund, ist derjenige in einer Zwickmühle gefangen. Was soll er dann noch sagen? Die Wahrheit hat er schon immer gesagt, also will das gegenüber etwas anderes hören. Und das wäre dann eben das, was die Ermittler schon seit vielen vielen Vernehmungen von ihm klar hören wollen. das dürfte er wohl mitbekommen haben, denn er sagt immer und immer wieder, ich habe die Peggy nicht umgebracht.

Es wird ihm schon bewusst sein, was der väterliche Freund hören will. Und im "Gedächtnis bleibt nicht mehr die ursprüngliche Aussage hängen, sondern das, was wirklich gemeint war, "sag, dass Du die Peggy umgebracht hast".

Also von dem wirklichen Bezugspunkt des Betroffenen gesehen, gibt es in Wirklichkeit gar nicht diesen eklatanten Unterschied. Für ihn ist es fast dasselbe.

Wie gesagt, für mich gibt es an dem Tage viel zu viele "Zufälle", die Sache mit dem Blutfleck, dann stellt sich heraus, dass es nur ein Missverständnis war. dann die plötzlich die große Wende, ausgerechnet kurz nachdem der Anwalt weg war, dann die fehlende Aufzeichnung, dann die vollkommen überstürzte Tatortbesichtigung. Und das vor dem Hintergrund, als Kulac morgens sagte, ich will nicht mehr? Das sieht mir eher danach aus, als würde man noch rasch bevor Kulac keine Aussagen mehr macht, schnell noch Fakten schaffen mit dem uns bekannten Erfolg.
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:M. S. steht im Moment im Fokus der Ermittlungen, weil er ein Geständnis abgegeben hat, die Leiche des Kindes vergraben und den Schulranzen sowie die Jacke später bei sich zu hause verbrannt zu haben. Ich frage mich nach wie vor, warum er diese nicht zusammen mit der Leiche vergraben hat, wenn es so naheliegend ist, dies zu tun.
Du hast recht, man sollte sich diesem Thema besser wieder zuwenden, alles andere ist schon sehr ausgelutscht.

Man hätte die Leiche ohne Probleme samt der Jacke und Schuhen in eine Decke einwickeln können, der Schulranzen wäre sicher ein Problem gewesen. Ihn zu vergraben ebenfalls und zeitaufwendig.

Die bekannten Aussagen wird für mich durch die Theorie am besten erklärt, dass die Tat in einem Haus/einer Wohnung erfolgt war. Nicht gehörte Schreie o.ä. evtl auch.

Auch die getrennt abgestellten Schuhe sprechen dafür. Das Opfer hatte diese vielleicht nicht an, als sie ins Auto geladen wurde und wurden dann getrennt in den Wagen gestellt. Sie wurden dann nur unter einer Baumwurzel gestellt, der Verbringer scheute den Aufwand die Schuhe extra wieder zur Leiche zu bringen und sie dort zu vergraben, er hatte offenbar ein leichter zugängliches Versteck gefunden.

Auch der fehlende Schulranzen spricht für diese Theorie. Die Jacke und der Ranzen könnten irgendwo in der Wohnung abgelegt worden sein, die Schuhe höchstwahrscheinlich im Eingangsbereich, wo sie der Täter noch mitgenommen hat.

Man kann hier nach dieser Theorie annehmen, dass das Opfer freiwillig in der Wohnung war und sich im Eingangsbereich die Schuhe auszog und irgendwo dann die Jacke und den Schulranzen ablegte. Der Verbringer oder Täter nahm dann nur neben dem Opfer die Schuhe mit, Jacke und Ranzen blieben in der Wohnung zurück.


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 15:45
@JosefK1914-2
Das ist zumindest ein Szenario, bei dem bei mir keine all zu großen Fragezeichen aufkommen.
Am Fundort der Leiche wurden auch Farbreste gesichert, die im Zusammenhang mit der Renovierungsarbeiten in Manuel S.s Haus gebracht werden.
Trotzdessen fragt die Polizei wer die aufgezeigten Farben mit Renovierungsarbeiten zu der besagten Zeit in Zusammenhang bringen kann.
Ich muss gestehen, dass ich die Frage der Polizei nicht verstehe, wenn der Zusammenhang schon erbracht wurde. Außerdem gestand er ja bereits dass es seine Decke war, in die Peggy gewickelt wurde. Wenn die in seinem Haus lag, ist das nichts fragwürdiges. Warum wird hier nochmal nachgefragt?

Weiterhin, ob jemand M. S. in dem goldenen Audi mit jemandem zusammen gesehen hat, womöglich mit Peggy. D.h. die Polizei zieht in Betracht dass er zur Verbringzeit nicht allein war..


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 15:56
was mich noch stutzig macht:

in einem frühen Geständnis erklärt UK dass man Richtung Bad Steben fuhr um Peggy in den
Wald zu bringen..

später taucht Bad Steben in der Aussage von Mutter S. auf..

dass MS mit seinem goldfarbenen Audi unterwegs war räumt nur MS selbst ein..


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 17:03
@Blaubeeren
Trotzdessen fragt die Polizei wer die aufgezeigten Farben mit Renovierungsarbeiten zu der besagten Zeit in Zusammenhang bringen kann.
Ich muss gestehen, dass ich die Frage der Polizei nicht verstehe, wenn der Zusammenhang schon erbracht wurde. Außerdem gestand er ja bereits dass es seine Decke war, in die Peggy gewickelt wurde. Wenn die in seinem Haus lag, ist das nichts fragwürdiges. Warum wird hier nochmal nachgefragt?
Das Problem könnte sein, daß sie die Farbreste nur an der Decke und/oder im Auto gefunden haben, damit wäre aber noch kein Tatort bekannt. Und genau das dürfte im Moment das grösste Bestreben der Ermittler sein, nämlich den Tatort zu finden. Falls dieser gefunden wird ergeben sich dann ggf. neue Fragen.


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 17:11
@Valentino
Wenn Satellitenaufnahmen zweifelsfreii ( Unklarheit 1 Stunde ) belegen würden das am 7 Mail 2001 in kein Auto an der Bushaltestelle etwas verladen wurde...würde für die Klärung wahrscheinlich nichts bedeuten
Es würde mich sehr überraschen wenn es Satellitenbilder von Lichtenberg im Stundenrhythmus gäbe und das seit 2001. Interessant wären übrigens möglichst hochauflösende Bilder vom Marktplatz 2.


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 20:07
Zitat von WyattEWyattE schrieb:Eigentlich müsste ja M.S. selbst wissen, woher die lilanen und gelbgoldenen Farbpartikel stammen können. Er müsste auch wissen, wie das Kind zu Tode gekommen ist. Auch eventuelle Verletzungen im Gesicht sollten ihm bekannt sein. Das Motiv des Täters sollte ihm ebenfalls bekannt sein.
Diese Punkte stellen tatsächlich sehr interessantes Tatwissen dar. Auch wenn MS nur der Verbringer gewesen sein sollte, würde sich der Übergeber der Leiche ihm erklärt haben. Es hätte vollkommen unglaubwürdig gewirkt, wenn MS den Ermittlern angegeben hätte, über die Vorgeschichte (wie und wo das Kind zu Tode gekommen sei) wäre ihm nichts bekannt und genannt geworden. Also wird er Angaben dazu gemacht haben. Zu seinem Motiv hat er ja, laut PK, sich auch eingelassen.

Warum sucht die Polizei also noch weiterhin nach der Herkunft der lila und gelbgoldenen Farbpartikel und fragt Lichtenberger, wo sie diese Farben mal gesehen haben? Man scheint bisher keine Entsprechung für diese Spuren zu haben. Auch die Angaben von MS zur vom Verbringer erhaltenen Vorgeschichte, Todesart und Tatort scheinen hier nicht zum Treffer geführt zu haben?

Diese Fragen nach den Farbspuren scheinen m.E. doch auf eine Suche nach dem eigentlichen Tatort abzuzielen. Ablageort, Transportauto und Renovierungsspuren von Am Marktplatz 2 sucht man ja nicht mehr.

Gibt es in Lichtenberg eigentlich Häuser/Gebäude, an die sich nur Ortskundige noch erinnern können? Häuser, die heute nicht mehr existieren, abgerissen sind?


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 20:39
Zitat von KonjunktivKonjunktiv schrieb:WyattE schrieb:
Eigentlich müsste ja M.S. selbst wissen, woher die lilanen und gelbgoldenen Farbpartikel stammen können. Er müsste auch wissen, wie das Kind zu Tode gekommen ist. Auch eventuelle Verletzungen im Gesicht sollten ihm bekannt sein. Das Motiv des Täters sollte ihm ebenfalls bekannt sein.
Diese Punkte stellen tatsächlich sehr interessantes Tatwissen dar. Auch wenn MS nur der Verbringer gewesen sein sollte, würde sich der Übergeber der Leiche ihm erklärt haben.
Allerdings hätten MS und der Mörder oder ein Helfer des Mörders sich bestimmt nicht über etwas so Lapidares wie Farbflecken unterhalten, dazu dürfte die Situation viel zu stressbeladen und adrenalinreich gewesen sein.
Woraus für mich folgt, dass die Geschichte von MS eher zutreffen dürfte, denn - wie gestern schon gesagt - er hätte der Polizei ja ruhig sagen können, wenn er die Kleine in eine Decke aus seinem Auto eingewickelt hätte. Für die Übergabegeschichte wäre das egal gewesen, denn die steht und fällt ja nicht damit.
Im Gegenteil: Dadurch dass es diese Farbpartikel gibt, die ihm oder seiner Umgebung nicht zugeordnet werden können und über die die Polizei mit Hilfe der Öffentlichkeit mehr erfahren möchte, wird seine Geschichte jedenfalls bis jetzt glaubhafter. Denn hätten seine Eltern damals ein lilafarbenes Wohnzimmer gehabt, hätten das bestimmt bereits Leute aus Lichtenberg gemeldet, allein schon, damit die Ermittlungen endlich zu einem Ende kommen.


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 20:58
Zitat von NoellaNoella schrieb:Allerdings hätten MS und der Mörder oder ein Helfer des Mörders sich bestimmt nicht über etwas so Lapidares wie Farbflecken unterhalten, dazu dürfte die Situation viel zu stressbeladen und adrenalinreich gewesen sein.
@Noella
Wo impliziert mein Beitrag, dass ich ein Gespräch über Farbflecken voraussetzte?
Zitat von NoellaNoella schrieb:Woraus für mich folgt, dass die Geschichte von MS eher zutreffen dürfte, denn - wie gestern schon gesagt - er hätte der Polizei ja ruhig sagen können, wenn er die Kleine in eine Decke aus seinem Auto eingewickelt hätte. Für die Übergabegeschichte wäre das egal gewesen, denn die steht und fällt ja nicht damit.
Ich sagte in meinem Beitrag bereits - dass das Auto (und damit dieser Spurenträger mit den Renovierungsresten) ja bekannt sind und nicht mehr gesucht werden für die Verbringer-Geschichte.
Zitat von NoellaNoella schrieb:Denn hätten seine Eltern damals ein lilafarbenes Wohnzimmer gehabt, hätten das bestimmt bereits Leute aus Lichtenberg gemeldet, allein schon, damit die Ermittlungen endlich zu einem Ende kommen.
Hätten seine Eltern ein lila Wohnzimmer mit gelben Sprenkeln gehabt, dann hätten die Ermittler diese Spuren wahrscheinlich im Rahmen der umfangreichen Durchsuchungen in den verschiedenen Lichtenberger Anwesen (darunter das Elternhaus) in Resten an den Wänden sicherstellen können.


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 21:17
Zitat von NoellaNoella schrieb:Im Gegenteil: Dadurch dass es diese Farbpartikel gibt, die ihm oder seiner Umgebung nicht zugeordnet werden können und über die die Polizei mit Hilfe der Öffentlichkeit mehr erfahren möchte, wird seine Geschichte jedenfalls bis jetzt glaubhafter.
ich denke mal aufgeschoben ist nicht aufgehoben.. ich gehe nicht davon aus, dass auf den Anwesen bereits jeder cm² von den Wänden gekratzt wurde.. er wird die Decke noch gehabt haben und dürfte damit vorerst verhindert haben, dass kein Stein auf dem anderen bleibt.. - von mir reine Spekulation..


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Peggy Knobloch

31.10.2018 um 21:25
Zitat von KonjunktivKonjunktiv schrieb:Warum sucht die Polizei also noch weiterhin nach der Herkunft der lila und gelbgoldenen Farbpartikel und fragt Lichtenberger, wo sie diese Farben mal gesehen haben?
Genau genommen fragt die Polizei, wo zu der fraglichen Zeit Renovierungsarbeiten durchgeführt wurden.
Die gefundenen lila Farbspuren könnten durchaus schon viel älteren Datums, längst mit anderer Farbe überdeckt worden und erst bei Revierungungen wieder zutage getreten sein. Da hilft es nicht danach zu fragen, wer vielleicht schon mal ein lila Zimmer gesehen hat.


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