Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

cododerdritte schrieb:Sie hätte einfach auch die älteste Tochter für die Nacht aus dem Haus schaffen müssen.

Aber vielleicht sollte sie für ein Alibi sorgen, sie hätte dann gesagt das die Mama eben beim Schlafengehen und zum Frühstück da war.

PurePu schrieb:Ohne jetzt auch nur irgendeinen Funken Sympathie für Täterin oder Tat ausdrücken zu wollen.

So Unsympathisch ist Sie mir jetzt auch nicht. Schließlich sorgt Sie fast 10 Jahre danach noch für reichlich Gesprächsstoff. ;)

SpiderWeb schrieb:So Unsympathisch ist Sie mir jetzt auch nicht. Schließlich sorgt Sie fast 10 Jahre danach noch für reichlich Gesprächsstoff. ;)

Die Frau ist unglaublich. Ich kenne inzwischen so viele Kriminalfälle, aber keiner ist bei mir so hängen geblieben, wie dieser Fall. Und diese Täterin und ihr Geplapper.

PurePu schrieb:Die Frau ist unglaublich. Ich kenne inzwischen so viele Kriminalfälle, aber keiner ist bei mir so hängen geblieben, wie dieser Fall. Und diese Täterin und ihr Geplapper.

Da bin ich bei Dir. Der Fall und die Tat dürfte wohl einen oberen Platz in der Deutschen Kriminalgeschichte sicher sein.

SpiderWeb schrieb:Da bin ich bei Dir. Der Fall und die Tat dürfte wohl ein Platz in der Deutschen Kriminalgeschichte sicher sein.

Besonders krass finde ich an dem Fall auch deshalb, weil die Opfer wirklich nichts getan haben, womit sie diese Tat provoziert haben könnten. Bei vielen Fällen ist es ja oft so, dass das Opfer sich auf irgendwelche ominösen Kontakte eingelassen hat, mit Geld geprahlt hat, nicht auf die eigene Sicherheit geachtet hat... (das soll ausdrücklich nicht heißen, dass ich irgendeinem Opfer Schuld an der Tat gebe!)

Im Gegenteil, die Schemmers hatten vergitterte Fenster im Erdgeschoß, hatten eine Haustür mit Sicherheitsschließanlage und haben z.B. extrem darauf geachtet, dass Schlüssel dafür nicht länger als nötig im Umlauf waren (wenn die Nachbarin bei ihrem Urlaub die Blumen gegossen hat, hat Frau Schemmer den Schlüssel immer gleich am Tag nach der Rückkehr wieder zurückgefordert). Die Nachbarn haben ausgesagt, dass sie immer peinlich drauf geachtet haben, die Haustür oder die Terassentür zu zu machen, wenn sie irgendwo im Garten gearbeitet haben, damit sich keiner unbemerkt ins Haus schleichen konnte.

Sie haben sicher nicht mit ihrem Wohlstand geprahlt, (der sicher auch nicht außergewöhnlich hoch war, sie hatten einfach beide ihr Leben lang viel gearbeitet und bescheiden gelebt), das Haus und das Auto waren auch nicht besonders protzig.

Und sie haben sich gegenüber dem Sohn und seiner Familie immer sehr großzügig gezeigt und haben ihn/sie finanziell und materiell sehr unterstützt. Gerade das Wohlergehen und das Fortkommen der Enkel scheint ihnen sehr am Herzen gelegen haben.

Und dann werden sie aus dem engsten Kreis der eigenen Familie umgebracht, die Täterin schleicht sich mit dem ihr im Vertrauen überlassenen Schlüssel nachts in die Wohnung und ersticht das Ehepaar im Bett...

@cododerdritte
Ganz genau. Aus purer Gier. Weil sie das Geld, was die Seniors verdient haben, für ihre Familie wollte. Irgendwie ging sie davon aus, dass es ihnen jetzt schon zusteht und die Seniors aufhören sollen, es mit Urlauben "zu verprassen", während sie bald ihren Hobbys nicht mehr nachgehen kann.

Und ein weiterer Punkt ist natürlich, dass der Sohn das Erbe dann auch antreten konnte und es der Mörderin indirekt immer noch in die Hände fällt. Das gibt es so auch nicht oft.

cododerdritte schrieb:Besonders krass finde ich an dem Fall auch deshalb, weil die Opfer wirklich nichts getan haben, womit sie diese Tat provoziert haben könnten.

Bei einer Schwiegermutter, die meine eigene Familie als asozial bezeichnet und bei jedem, der es nicht hören will, abfällig über mich redet .... Ich weiß nicht, wie es da in mir brodeln würde.

cododerdritte schrieb:die Täterin schleicht sich mit dem ihr im Vertrauen überlassenen Schlüssel nachts in die Wohnung und ersticht das Ehepaar im Bett...

Zu dem Schlüssel bzw. dem Schloss noch eine Frage:

Ist es bekannt geworden,
ob der Schließzylinder über eine sog. Not- und Gefahrenfunktion verfügte,
sodass man die Tür auch dann öffnen kann, wenn von der Gegenseite ein Schlüssel steckt?

Ohne diese Funktion geht das nicht (falls von innen ein Schlüssel steckt).

(Dann hätte H.S. läuten müssen ... (?) )

Delphi10 schrieb:Bei einer Schwiegermutter, die meine eigene Familie als asozial bezeichnet und bei jedem, der es nicht hören will, abfällig über mich redet .... Ich weiß nicht, wie es da in mir brodeln würde.

So etwas ähnliches wird mit ein Auslöser gewesen sein, einen Gedanken wahr werden zu lassen. Das hat sich dann aber wohl schleichend im Laufe der Jahre entwickelt.

Ein kurz zuvor stattgefunderner Streit unter Androhung, zukünftig keine Unterstützung mehr zu leisten, hat den Schalter letztendlich möglicherweise umgelegt.

Das mag man auch nur mal im Zorn gesagt haben. H.S. hat sich danach von einer falschen Stimme leiten lassen.

Deswegen bringt man niemand soooo um. Es gibt immer noch die Möglichkeit sich komplett zu distanzieren.

1cast schrieb:Aber vielleicht sollte sie für ein Alibi sorgen, sie hätte dann gesagt das die Mama eben beim Schlafengehen und zum Frühstück da war.

Da fühle ich mich direkt an den Fall Birgit Rösing erinnert. Der Sohn kommt abends nach Hause, der Papa ist da und als er morgens aufsteht, hockt der Papa bereits am Frühstückstisch.

cododerdritte schrieb:Besonders krass finde ich an dem Fall auch deshalb, weil die Opfer wirklich nichts getan haben, womit sie diese Tat provoziert haben könnten.

Das wird die HS aber völlig anders sehen. Nichts wäre passiert, hätten die Schwiegereltern nicht plötzlich beabsichtigt, die Unterstützung einzustellen. Diesen Absturz der Familie musste sie einfach verhindern.

SpiderWeb schrieb:Deswegen bringt man niemand soooo um. Es gibt immer noch die Möglichkeit sich komplett zu distanzieren.

Und das gute Geld? :ask:
Das wollte man ja trotzdem haben von der "bösen Schwiegermutter". Konsequent wäre es gewesen, den Arsch hoch zu bekommen und mal was Richtiges zu arbeiten. Und nicht die Madame zu spielen und zu warten, dass andere einen finanzieren. Sie scheint halt sehr bequem oder sogar faul zu sein.

PurePu schrieb:Und das gute Geld? :ask:
Das wollte man ja trotzdem haben von der "bösen Schwiegermutter". Konsequent wäre es gewesen, den Arsch hoch zu bekommen und mal was Richtiges zu arbeiten. Und nicht die Madame zu spielen und zu warten, dass andere einen finanzieren. Sie scheint halt sehr bequem oder sogar faul zu sein.

Insgesamt sind das einige Faktoren die da wohl zusammen gekommen sind.
Geld wird da natürlich die größte Motivation für die Tat gewesen sein. Da sind evtl. Seelische Verletzungen und Sticheleien der Schwiegermutter nur Beiwerk die mit ein Anstoß dazu waren.

Ich werde auch nie vergessen, wie sie ihren Ehemann beschworen hat, dass er sich ja gut um ihre Mutter kümmern soll, wenn sie in den Knast kommen sollte.

Sie, die sich richtig gut um seine Mutter "gekümmert" hat. :palm:

PurePu schrieb:Ich werde auch nie vergessen, wie sie ihren Ehemann beschworen hat, dass er sich ja gut um ihre Mutter kümmern soll, wenn sie in den Knast kommen sollte.

Sie hat ihn im Vorfeld schon verpflichtet kein Abstand von ihr zu nehmen, oder nehmen zu können. Komme was da wolle. Sehr, sehr geschickt ! Das sagt mir eigentlich das B.S. ein sehr weiches und großes Herz haben müsste. Kann mich aber auch täuschen.

SpiderWeb schrieb:Sehr, sehr geschickt !

Und sehr, sehr dreist. Man muss sich das alles echt mal überlegen. Da greift ein Knaller in den nächsten.

PurePu schrieb:Und sehr, sehr dreist. Man muss sich das alles echt mal überlegen. Da greift ein Knaller in den nächsten.

Ich bin mir gar nicht so sicher ob Sie das immer sehr bewusst festgelegt hat, sondern jeweils aus der Situation entstanden ist.
Bei Narzisstischen Menschen vlt. durchaus eine ganz normale Reaktion.

PurePu schrieb:Das wollte man ja trotzdem haben von der "bösen Schwiegermutter". Konsequent wäre es gewesen, den Arsch hoch zu bekommen und mal was Richtiges zu arbeiten. Und nicht die Madame zu spielen und zu warten, dass andere einen finanzieren. Sie scheint halt sehr bequem oder sogar faul zu sein.

Wenn die Mutter den Sohn, der beruflich wohl nicht der Überflieger ist, nicht mehr finanzieren möchte, dann ist es Aufgabe einer Mutter von drei Kindern, das zu übernehmen. Vielleicht hätte ja dann die Oma die drei Mädchen zu sich genommen, wenn die Mutter den ganzen Tag arbeitet.

emz schrieb:Vielleicht hätte ja dann die Oma die drei Mädchen zu sich genommen, wenn die Mutter den ganzen Tag arbeitet.

Dann hätte man sie ja komplett aus ihrem Lebensumfeld gerissen. Denke nicht, dass das im Sinne der Mädels gewesen wäre. Sie waren ja auch schon alt genug, um alleine zu Hause zu sein.

PurePu schrieb:Dann hätte man sie ja komplett aus ihrem Lebensumfeld gerissen. Denke nicht, dass das im Sinne der Mädels gewesen wäre. Sie waren ja auch schon alt genug, um alleine zu Hause zu sein.

Die Zwillinge waren 15 (?), als das Urteil gefällt wurde.
Die finanzielle Problematik lief aber schon Jahre zuvor. Da waren sie wohl noch zu klein, um allein für sich sorgen zu können. Der Arbeitsmarkt war damals auch nicht unbedingt so, dass eine Frau, die Jahre aus dem Arbeitsprozess raus war, so von jetzt auf gleich einen Job finden konnte.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Schwiegereltern den Sohn allein schon deshalb finanziell pamperten, damit keiner mitbekommt, was für ein Tiefflieger er eigentlich ist. Hab's im Bekanntenkreis mitbekommen, da hat eine Mutter ihrem Sohn ein abgebrochenes Studium nach dem anderen finanziert und die berufstätige Schwiegertochter samt Enkelin unterstützt, sollte keiner merken, wie sich die wirkliche finanzielle Situation der jungen Familie darstellt.

@emz
Aber du kannst doch nicht ernsthaft erwarten, dass drei Mädchen, egal ob jetzt 5 oder 15 zur Oma ziehen. Die müssten dann ja auch Schule wechseln und alles. Die wohnten ja richtig weit voneinander entfernt. Dann hätten die Seniors eher in den Norden ziehen müssen und die Kinder dann vor Ort betreuen. Aber da hätte sich H.S. sicher auch nicht gefreut drüber.

Außerdem wollten die Seniors sicher auch einfach ihre Rente genießen und nicht Ersatzeltern werden. Über mehr Zeit mit den Enkeln in der Freizeit hätten sie sich aber sicher gefreut.