Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

@charline,kann dir da nicht ganz folgen.Nur wegen eines verdaechtigen Vernehmungsvideos bleibt niemand 6 Monate in U-Haft.Die Staatsanwaltschaft wird da sicherlich noch viel mehr auftischen.
Ausschliessen wuerde ich die Tatbeteiligung des Ehemannes,da er ganz anders bei der Entdeckung reagiert hat und sofort rausgelaufen ist und die Polizei verstaendigt hat,und "Fass nichts an" angeblich gerufen hat.
Warum er zu ihr haelt laesst sich nur vermuten,Hoerigkeit der Frau gegenueber,ein gewisses Abhaengigkeitsverhaeltnis,oder die "grosse Liebe"
Die Fehler die die Angeklagte gemacht hat,zeugt nicht gerade von Intelligenz,als "Plaudertasche"in der Vernehmung auftreten und auf Rechtsbeistand zu verzichten,war sehr dumm.Selbst wenn ich es nicht gewesen bin und unschuldig waere,wuerde ich immer auf einen Anwalt bestehen und nichts sagen.Diese unueberlegte Gegenstrategie macht sie dann erst recht verdaechtig.Dazu das "Umarmen" der Leichen,und das Spuren hinterlassen bei der Auffindung zeugt auch nicht von viel Intelligenz,vielleicht hat sie da in der Buchhandlung die falschen Krimis gelesen.-) Ansonsten sind mir das auch zuviele Zufaelle,BMW zur Werkstatt,Schluessel einwerfen,bis 21.30 Uhr bei der Nachbarin,Schnittverletzungen an den Haenden,vom Rosen schneiden und von einer zerschnittenen Kreditkarte,dann sich morgens wieder um 7.00 Uhr an der Muelltonne von der Nachbarin sehen lassen.Nach den Fakten vom ersten Verhandlungstag,hat sie mit hoher Wahrscheinlichkeit die Tat begangen.Weitere Details werden wir ja heute noch erfahren.

@charline

hallo,
du argumentierst hier sehr souverän und bringst "Dinge" ins Spiel, die bisher nirgends Thema waren.

Woher nimmst du diese Infos?

charline scheint hier einige Details zu kennen,die Aussenstehende nicht wissen koennen. Das noch jemand tatbeteiligt ist und die Tat nicht alleine begangen wurde,ist hier ja auch immer stark vermutet worden.

charline schrieb:@mr Iös ob es nach der stpo statthaft ist, eine beschuldigten vernehmung im termin vorzuführen zeigt sich morgen. zumindest zeigt es mir, das der staatsanwalt mit zitronen handelt.

Auszug aus der StPO:

§ 252
Die Aussage eines vor der Hauptverhandlung vernommenen Zeugen, der erst in der Hauptverhandlung von seinem Recht, das Zeugnis zu verweigern, Gebrauch macht, darf nicht verlesen werden.

Ich weiss nicht, ob es analog auch auf die Angeklagten anzuwenden ist. In diesem Fall hat H.S. ja in der Verhandlung gesagt, dass sie sich nicht äussern wird und danach erfolgte dann die Beweisaufnahme u.a. durch das Video.

Hätte hier nicht bereits die Verteidigung eine Veto einlegen müssen, wenn es verfahrenwidrig ist?

Was sagen die juristischen Fachleute hierzu?

@Luulu

Ich habe das Video nicht von Anfang an gesehen.

Ich weiß nicht, ob HS belehrt worden ist etc pp.

Falls nicht, kann nicht vorher ein Veto eingelegt werden.

Vielmehr muss nach der sog. Widerspruchslösung des BGH der Verwertung des Beweismittels im Rahmen einer Verteidigererklärung gem. § 257 StPO unmittelbar nach der jeweiligen Beweiserhebung widersprochen werden.

@Verbum_peto
d.h. heute zu Beginn der Verhandlung müsste dann die von dir angesprochene Verteidigererklärung erfolgen,richtig?

Quasi das, was Charline bereits für heute "angekündigt" hat.

@Luulu

Jein. Das kann heute Vormittag oder auch erst im Januar sein.

Die Beweiserhebung ist das Abspielen des Videobandes. Wie lang die Vernehmung gedauert hat und wie lange das Abspielen heute dauert, weiß ich nicht.

Wenn die letzte Sequenz abgespielt ist, ist der richtige Zeitpunkt.

Es gibt auch Vorsitzende, die fragen explizit nach Abspielen, Zeugen (wenn dieser entlassen worden ist), ob Erklärungen abgegeben werden.

@Verbum_peto
vielen Dank.

D.h.,dass es passieren kann, dass die 2 Verhandlungstage ggf. "für die Katz" waren, da dieses Beweismittel ggf. nicht zugelassen werden kann (sollte H.S. nicht belehrt worden sein etc.), richtig?

Genau

@Verbum_peto

sollte es so sein, ist die StA in der Tat schlecht vorbereitet.

@all
es gibt doch immer noch die Info der Kripo, dass Hinweise vorliegen wonach sich H.S. in der Tatnacht und auch Wochen vorher in Koblenz / Becherhöllstr. aufgehalten haben soll.

Hierzu wird es ja sicherlich Zeugen geben, die dieses bestätigen können. Ich bin gespannt, wie versucht wird diese Tatsache durch H.S. zu begründen.

Insgesamt finde ich die Argumentationsversuche nicht sehr stichhaltig, Verletzungen zu begründen. Ferner sind für mich zu viele Zufälle vorhanden und das alles am Tattag bzw. zeitnah.

Allerdings finde ich es auch sehr ungewöhnlich,einen Menschen so lange in U-Haft zu belassen und auch öffentl. zu fahnden, wenn nichts Stichhaltiges vorliegt.

Ich bin hin und her gerissen in der Sache weil es alles nur noch Undurchsichtiger werden lässt.

Ich wünsche mir,dass in der Sache richtig entschieden wird.

Guten Morgen, aber auch, wenn das Video nicht als Beweismittel zugelassen wird, ein Geschmäckle bleibt doch, oder? Immerhin wurde es gesichtet.

@sensibella
da gebe ich dir Recht.

Viell. ist das ja auch "nur" die Absicht der StA.

Kann es sein, dass die Staatsanwaltschaft die Strategie hat, mit Beweismitteln, die angefochten werden (was sie weiß), einen Keil zwischen Angeklagte und ihren Beistand zu treiben?

@Wikinaut
meinst du mit "Beistand" ihren Ehemann?

@Luulu ja das dachte ich eben auch. So nach dem Motto: Hauptsache, es wurde mal gezeigt und gesehen. Denn offensichtlich konnte das Video niemand der hier Schreibenden von ihrer Unschuld überzeugen. Und somit wäre der Samen schon mal gesät. Egal ob es im Nachhinein verwendet werden darf oder nicht.

Ja

Egal wie über das Beweismittel entschieden wird, der Anlass für eine Revision wurde wahrscheinlich schon am ersten Tag gegeben.

Das gehört zum Handwerk.

Das Problem hierbei ist doch nicht, ob es verwertet werden darf.

Vielmehr geht es darum, es aus den Köpfen der Richter und auch anderer Beteiligter zu bekommen.

Auch wenn Schwenn ein Profi ist, dem das wohl nicht passieren wird, man kann immer mal den Joker setzen, dass vergessen wird, zu widersprechen.

Notfalls muss der BGH drüber befinden.

Und wenn die Revision verworfen ist, dann heißt das ja nicht, dass in der Instanz alles richtig gelaufen ist.

Die Revisionsverwerfung ist letztlich nichts anderes als eine Bestätigung, dass der Verfasser des Urteils ein Urteil revisionssicher schreiben kann. Das ist ein großer Unterschied.

@Verbum_peto

Verbum_peto schrieb:Vielmehr geht es darum, es aus den Köpfen der Richter und auch anderer Beteiligter zu bekommen.

Ja, richtig. Im Nachgang ist es für mich auch sehr logisch: das gemachte Bild ist da!

Das ist mit die größte Schwierigkeit im Strafprozess, den Schöffen dies klar zu machen, dass sie etwas nicht berücksichtigen dürfen, obwohl sie es positiv wissen.