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Kriminalfälle Österreich

360 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Österreich, Salzburg, Mordfälle ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kriminalfälle Österreich

14.04.2020 um 21:35
@InspektorWirz

Ah ok. Den Artikel vom Profil kenn ich gar nicht.
Danke für die Info.
Wobei die Krone würd ich jetzt nicht wirklich zu den seriösen Zeitungen zählen...

Aber hieß es nicht auch mal, dass Brigitte Hranka ihn, nach dem ersten Angriff, den sie ja überlebt hatte, als wahrscheinlichen Täter identifiziert hatte?
Irgendwie hab ich das so in Erinnerung.

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14.04.2020 um 22:48
@Miyluel

Wie seriös Zeitungen letztlich sind, muss jeder kritische Leser selbst beurteilen. Fakt ist, dass Morde eher von Boulevardmedien behandelt werden, also wie von Qualitätsblättern. Hängt wahrscheinlich mit dem Interesse der Leserschaft zusammen. Krone Verbrechen ist ein Magazin, dass an Stern Crime angelehnt ist.

Nach dem ersten Angriff von Brigitte Hranka wurde nach ihren Angaben ein Phantombild gezeichnet. Hier kannst Du es auf einem Artikel der AZ sehen: http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?seite=19861011_A09;html=1 (Archiv-Version vom 26.10.2020)

Falls Du noch ein jüngerer Jahrgang bist: Die AZ war das Parteiorgan der SPÖ.

Kastenberger wurde erst einige Monate nach Hrankas Ermordung verhaftet. Während der Einvernahme gelang ihm die Flucht und er erschoss sich im Zuge der Verfolgungsjagd selbst. Hätte sie ihn identifiziert, wäre er sicher früher festgenommen worden. Manche glauben, dass eine Ähnlichkeit mit dem Phantombild besteht. Außerdem wurde er mit dem Morden Hranka und Roger auch noch aus anderen Gründen in Verbindung gebracht. Wirklich geklärt werden, konnte das durch seinen Freitod aber nicht mehr.


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14.04.2020 um 23:39
Und dann gab es noch ein weiteres Verbrechen, das bis heute noch nicht geklärt ist, jedenfalls soweit ich weiss. Nämlich den Mord am Sportjournalisten Günther Schädel. Er wurde anno 1988 in Linz erschossen.

Es gibt im Netz einiges über diesen Fall zu finden, u.a. dieses informelle Video

Youtube: Thema Spezial Ungelöst   Mysteriöse Kriminalfälle (ORF 22.09.2017)
Thema Spezial Ungelöst Mysteriöse Kriminalfälle (ORF 22.09.2017)
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15.04.2020 um 07:59
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Wenn ich mich richtig erinnere, war das eine Hotelbesitzerin in Purkersdorf. Auch hier war eine endgültige Klärung nicht mehr möglich.
Ja, das war der Mord an Helene Bubendorfer, die in Purkersdorf eine Tankstelle nebst Espresso betrieben hat. Die wurde - glaube Mai 1984 - morgens in dem Espresso von einem Unbekannten erschossen. Zuvor war in unmittelbarer Nähe ein Hotelportier von einem Unbekannten mit einer Waffe bedroht und ausgeraubt worden. Aufgrund des Verhaltens des Täters konstruierten die Medien nach Kastenbergers Tat, dass er beide Taten begangen haben muss.

Nach Kastenbergers Suizid haben eher die Medien spekuliert und versucht, ihm jeden ungeklärten Mord der vergangenen Jahren anzudichten. Die Ermittler haben das, so wie Du richtig sagst, nicht so gesehen.
Zitat von MiyluelMiyluel schrieb:Aber hieß es nicht auch mal, dass Brigitte Hranka ihn, nach dem ersten Angriff, den sie ja überlebt hatte, als wahrscheinlichen Täter identifiziert hatte?Irgendwie hab ich das so in Erinnerung.
Ganz im Gegenteil. Hranka beschrieb den Täter als zierlich und mit einer hohen Stimme. Das traf auf den gestandenen Mann, den trainierten Kastenberger, ja nun überhaupt nicht zu.

@Marianne48
Der Mordfall Günter Schädel ist auch noch ungeklärt, stimmt. Da vermutete man immer eine Eifersuchtsgeschichte, soferne ich mich richtig erinnere.

@InspektorWirz

Wo kann man die Krone Verbrechen-Magazine beziehen? Die würde ich zu gerne einmal lesen.


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15.04.2020 um 11:40
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Wo kann man die Krone Verbrechen-Magazine beziehen? Die würde ich zu gerne einmal lesen.
Meines Wissens erscheinen die Magazine einmal im Jahr in den Sommermonaten. Wegen früheren Exemplare würde ich Verlag direkt beim Verlag oder eventuell in der Wienbibliothek nachfragen.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Ganz im Gegenteil. Hranka beschrieb den Täter als zierlich und mit einer hohen Stimme. Das traf auf den gestandenen Mann, den trainierten Kastenberger, ja nun überhaupt nicht zu.
Absolut zutreffend! Außerdem gibt es auch Unterschiede bei den Beschreibungen von Hranka nach dem Mordversuch an ihr sowie vom Zeugen beim späteren Mord. Es ist also nicht einmal sicher, ob es sich um die gleichen Täter gehandelt hat.


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15.04.2020 um 12:07
@InspektorWirz

Richtig, danke für die Klarstellung. Da waren meine Erinnerungen noch ganz gut.

Die beiden Mordfälle wurden mWn auch bei Aktenzeichen XY...ungelöst nachgestellt und zwar in der Sendung vom 12.05.1989 (1. Fall mit dem Titel "Wiener Doppelmord Polizist und Prostituierte).

An die Täterbeschreibung und das Phantombild, das in dieser Sendung und auch in der AZ gezeigt wurde, kann ich mich noch recht gut erinnern. Es zeigte einen jungen, eher blassen Mann, der nicht einmal mit sehr viel Einbildungsvermögen an Roland Kastenberger erinnert. Und auch der Darsteller im Film war eher klein, schmächtig und hatte eine helle Stimme.

Stellt man sich hingegen die imposante Statur von Roland Kastenberger vor, der vom Lauftraining gestählt und zugegeben, von angenehmen Äußeren war, hat es sich niemals um den gleichen Täter gehandelt.

Es gibt doch den Film "Der Räuber", der an die Geschichte von Roland Kastenberger angelehnt ist. Hast Du den zufällig gesehen?

Danke für den Tipp, wo man eventuell die Krone Verbrechen-Magazine erwerben kann. Mit Wienbibliotheken meinst Du die Städtischen Büchereien?


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15.04.2020 um 15:44
@kf1801
Ja, ich meinte die städtischen Büchereien. Vielleicht haben sie dort was.

Den Film der Räuber, habe ich vor einiger Zeit gesehen. Lustig fand ich, dass mit Max Edelbacher ein echter Kriminalbeamter mitspielte.

Auf Wikipedia steht ja auch einiges über Kastenberger. Der Zusammenhang zu Friedrich Roger ist ja dort auch sehr weit hergeholt. Kastenberger soll an dessen Wachzimmer öfters vorbeigelaufen sein. Für ein Motiv etwas sehr dünn. Meines Wissens war der Grund aber eher ein anderer. So lockte Kastenberger seinen Kurskollegen zur Tür, bevor er ihn erschoss. Manche meinen in diesem „Modus operandi“ eine Parallele zum Roger-Mord zu erkennen. Außerdem wurde bei beiden Taten eine Pumpgun verwendet. In Wirklichkeit gibt das Motiv beim Roger-Mord bis heute Rätsel auf, denn es wurde ja nur die Dienstwaffe des Beamten gestohlen. Sie tauchte dann eben wenige Wochen beim Mordversuch an Brigitte Hranka wieder auf.


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15.04.2020 um 16:21
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Den Film der Räuber, habe ich vor einiger Zeit gesehen. Lustig fand ich, dass mit Max Edelbacher ein echter Kriminalbeamter mitspielte.
Herr Edelbacher ist ein sehr umgänglicher Mensch. Den kenne ich auch persönlich.
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Meines Wissens war der Grund aber eher ein anderer. So lockte Kastenberger seinen Kurskollegen zur Tür, bevor er ihn erschoss. Manche meinen in diesem „Modus operandi“ eine Parallele zum Roger-Mord zu erkennen.
Für den Mord an Ewald Pollhammer im August 1985 nannte Kastenberger ein, wenn auch wahnwitziges Motiv - Pollhammer sei ihm bei einem WIFI-Kurs "auf die Nerven gegangen".

Ja, das mit dem "zur Tür locken" kann man mit gutem Willen als Parallele erkennen. Aber ich denke, dass das kein Alleinstellungsmerkmal für Kastenberger darstellt. Pollhammer war 1. nicht allein und 2. lag er spätnachts schon im Bett. Um ihn zu töten, musste Kastenberger ihn an die Tür kriegen. Alternativ hätte er in die Wohnung eindringen müssen, und hätte riskiert, dass die Ehefrau und das Kind ihn sehen. Damit steigt natürlich die Gefahr, entlarvt zu werden, und die Gefahr, dass noch mehr Menschen dran glauben müssen.

Auch, dass beide Taten mit einer Pump Gun begangen wurde, ist kein Riesenzufall. Diese Waffe war doch zu dieser Zeit "schwer in Mode", wenn ich das so salopp sagen darf.

Richtig, verschwunden blieb länger - genau bis zum Mord an Brigitte Hranka - lediglich die Dienstwaffe von Fritz Roger. Sein Auto hat der Täter lediglich zur Flucht verwendet und sein Funkgerät wurde in eben diesem Auto gefunden.

Es stellt sich die Frage, worum es dem Täter ging. Nur um die Waffe?

Das Motiv für den Mord an Fritz Roger ist ein Rätsel. Er wurde als gutmütig, liebenswert und hilfsbereit beschrieben. Angeblich war er "der gute Onkel, der Fitzi-Baci" für die ausländischen Schiffsleute am Freudenfeuer Hafen. Er stellte dort die Passierscheine für die Patrouillenboote aus und bewahrte schon einmal jemanden vor dem Ertrinken.

Dass er 36 vor seinem Tod, damals noch als Maschinist bei der DDSG angestellt, in Ungarn wegen Fluchthilfe vier Jahre im Gefängnis gesessen ist, wurde von der Polizei nicht als Tatmotiv bewertet.


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15.04.2020 um 19:47
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Sein Auto hat der Täter lediglich zur Flucht verwendet und sein Funkgerät wurde in eben diesem Auto gefunden.
Das Auto wurde damals aber in der Nähe des damaligen Wohnortes von JK gefunden.


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16.04.2020 um 00:08
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Herr Edelbacher ist ein sehr umgänglicher Mensch.
Das kann ich nur bestätigen! Er hat im Vorjahr übrigens ein neues Buch über Kriminalfälle herausgegeben.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Es stellt sich die Frage, worum es dem Täter ging. Nur um die Waffe?
Das ist eine berechtigte Frage. Mit fällt vorerst auch keine bessere Antwort ein. Sowohl Roger Dienstzeit als auch sein Privatleben wurden damals genauestens unter die Lupe genommen, aber man konnte keinerlei Anhaltspunkt für ein Motiv finden. Die Rache für die Fluchthilfe kann ich mir ebenfalls nicht vorstellen. In Ungarn war damals die Epoche des Gulaschkommunismus und die dortige Führung war meist um gute Kontakte zu Österreich und entsprechende Handelsbeziehungen bemüht. Ein Mord wegen so einer lange zurückliegenden Sache wäre da eher kontraproduktiv gewesen. Roger ist übrigens der bislang letzte Mord an einem Polizisten in Wien, der nicht geklärt wurde. Toll, wie Du hier die Fakten auflistest!
Zitat von SteamedHamsSteamedHams schrieb:Das Auto wurde damals aber in der Nähe des damaligen Wohnortes von JK gefunden.
Das ist korrekt. Das Auto Rogers wurde in der Nähe des Simmeringer Bades gefunden. Der Täter muss über die Freudenauer Hafenstraße und Kaiserebersdorf dorthin gefahren sein. Kastenberger wohnte damals dort in der Gegend. Allerdings würde diese Vorgangsweise eher gegen ihn sprechen. Kastenberger ging bei seine Raubzügen sehr professionell vor. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte er noch eine andere Wohnung im Westen Wiens, wo er sich auf seine Taten vorbereitet hat. Unter seiner Ronald-Reagan-Maske soll er mit Pflastern und falschen Bärten auch immer sein Aussehen verändert haben, damit er mich zu erkennen ist, wenn er auf der Flucht die Verkleidung abnehmen muss. Ebenso verwendete er bei den Banküberfällen gestohlene Autos, damit keine Rückschlüsse auf ihn gezogen werden können. Ich denke jemand, der so vorsichtig vorgeht, wird mit dem Auto des Mordopfers nicht bis vor die Haustür fahren.


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16.04.2020 um 14:21
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Das kann ich nur bestätigen! Er hat im Vorjahr übrigens ein neues Buch über Kriminalfälle herausgegeben.
Habe ich natürlich daheim, bin aber sehr enttäuscht. Oder auch nicht, wie man es nimmt. Er hat das Buch in Zusammenarbeit mit Harald Seyrl (Leiter des Wiener Kriminalmuseums) und dessen Schreibstil kenne ich schon von seinen beiden "Tatort Wien"-Bänden. Der ist schauderhaft.

Edelbacher liefert mWn den Stoff zu den Büchern. Ob er für das Schreiben verantwortlich ist, kann ich nicht sagen.

@SteamedHams
@InspektorWirz

Kastenberger war bei Gott nicht dumm. So wie Du, @InspektorWirz richtig schreibst, hat er sich akribisch auf seine Raubzüge vorbereitet. Er hat offensichtlich nicht aus Jux und Tollerei Banken überfallen, sondern hatte Zukunftspläne. Nach seiner Verhaftung hat man ja in einem Banktresor, den er gemietet hatte, jede Menge Geld und Aktien gefunden. Wenn der nicht erwischt worden wäre, hätte er bestimmt irgendwann aufgehört und sich mit dem Geld irgendwo eine Existenz aufgebaut.

Und so einer soll einen dummen Anfängerfehler begehen, und ein Fluchtauto in der Nähe seiner Wohnung abstellen? Glaube ich nicht.


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16.04.2020 um 19:28
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Und so einer soll einen dummen Anfängerfehler begehen, und ein Fluchtauto in der Nähe seiner Wohnung abstellen? Glaube ich nicht.
Für alle die besonders gefährliche Berufe (und den Räuber zähle ich da als derartigen "Beruf") ausüben gilt als erste Gefahrregel: Die Routine ist dein größter Feind. Gerade der routinierte Räuber macht dann einmal diesen Fehler.


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16.04.2020 um 23:22
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Habe ich natürlich daheim, bin aber sehr enttäuscht. Oder auch nicht, wie man es nimmt. Er hat das Buch in Zusammenarbeit mit Harald Seyrl (Leiter des Wiener Kriminalmuseums) und dessen Schreibstil kenne ich schon von seinen beiden "Tatort Wien"-Bänden. Der ist schauderhaft.

Edelbacher liefert mWn den Stoff zu den Büchern. Ob er für das Schreiben verantwortlich ist, kann ich nicht sagen.
Ich denke, einer der Fehler ist, dass man immer sehr viel Fälle in die Bücher reinpackt und sie dann relativ sachlich - aber dafür sehr fad - runterschreibt. Das erinnert eher an Chroniken von Historikern und dürfte wahrscheinlich auf Seyrl zurückzuführen sein. Zum Lesen ist das sehr langweilig. Ich finde, man sollte sich auf weniger Fälle konzentrieren und die dafür spannender erzählen. Mehr Einblick in die Ermittlungen geben, und den Leser daran teilhaben lassen.
Zitat von DestructivusDestructivus schrieb:Gerade der routinierte Räuber macht dann einmal diesen Fehler.
Das mag auf den routinierten Räuber vielleicht zutreffen. War Kastenberger aber auch ein routinierter Mörder? Letztlich führten ja nicht seine Raubüberfälle zur Enttarnung, sondern eigentlich sein einziger Mord. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Seine Freundin wusste von seinen Taten. Warum hätte sie ihn nach seinem Tod noch decken sollen? Ich gehe da mit @kf1801 konform: Man kann beim Roger-Hranka-Komplex keine Handschrift von Kastemberger erkennen. Gleichzeitig muss ich aber sagen, dass es meiner Meinung nach, mit Sicherheit einer der interessantesten aber auch rätselhaftesten Fälle in der Wiener Kriminalgeschichte ist.


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16.04.2020 um 23:42
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Gleichzeitig muss ich aber sagen, dass es meiner Meinung nach, mit Sicherheit einer der interessantesten aber auch rätselhaftesten Fälle in der Wiener Kriminalgeschichte ist.
Der doch bestimmt auch einen eigenen Thread verdient hätte,oder ? ;-)

Die mögliche "Roger/Hranka"-Verbindung war das ,was direkt bei mir hängen blieb,als "Pumpgun-Ronnie" kürzlich im Schwaiger-Thread erwähnt wurde...


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17.04.2020 um 09:48
@InspektorWirz

Nachdem es beim Mord an Fritz Roger keinerlei Augenzeugen gibt, weiß niemand, ob sich der von den Medien herbeigedichtete Tatverlauf jemals so abgespielt hat.

Die Medien behaupteten, dass der Täter sein Opfer gezielt aus der Wachstube gelockt hat, um es zu töten. Man machte dies an den Steinen fest, die in der Wachstube gefunden wurden. Und an der eingeschlagenen Fensterscheibe.

Für mich sehr dünn, das als Parallele zu dem Mord an Ewald Pollhammer zu sehen. Bei dem Mord musste der Täter sein Opfer wohl oder übel an die Wohnungstür lotsen. Das Opfer lag zur Tatzeit bereits im Bett und war auch nicht alleine in der Wohnung.

Ein wenig attraktive Alternative für den Täter wäre nur ein gewaltsames Eindringen in die Wohnung, verbunden mit dem Risiko, dass sowohl die Frau und das Kind von Pollhammer durch den Lärm aufgewacht wären und natürlich entsprechend geräuschvoll reagiert hätten, gewesen. Dies hätte den Täter in die Lage gebracht, dass er neben seinem Ziel Pollhammer, zwei Morde mehr begehen "musste", um Zeugen aus dem Weg zu schaffen.

Ungleich größer das Risiko für den Täter, dadurch von Zeugen gesehen, beschrieben und von der Polizei gefunden zu werden.

@JestersTear

Ich weiß nicht so recht. Wie mir meine Erfahrung mit Kriminalfällen, zu denen hier ein Thread eröffnet wurde, zeigt, ist genügend Interesse eher nur bei solchen vorhanden, wo es sich um "junge, hübsche Mädchen" handelt, um deren Verschwinden/Tötung die Schreiber genügend abstruse Theorien/Mythen basteln können.

Der Fall Roger und der Fall Hranka, bei denen ich nicht unbedingt einen Zusammenhang sehe, sind für sich mMn hochinteressant, und bieten auch genügend Raum für Spekulationen und Theorien jedweder Art. Aber ein "oida Kieberer" und "a oide Hur", ob die so viel hergeben für eine längere Diskussion?

Zudem auch ich leider überhaupt keine Hintergrundinformationen habe. Nur die Zeitungsberichte aus der AZ,


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17.04.2020 um 11:53
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Wie mir meine Erfahrung mit Kriminalfällen, zu denen hier ein Thread eröffnet wurde, zeigt, ist genügend Interesse eher nur bei solchen vorhanden, wo es sich um "junge, hübsche Mädchen" handelt, um deren Verschwinden/Tötung die Schreiber genügend abstruse Theorien/Mythen basteln können.
Sag das mal nicht - aktuell geht hier hier im Forum mächtig ab,um das Verschwinden einer leicht depressiv verstimmt wirkenden,58jährigen Dame aus dem Ruhrpott zu klären und dafür hat sich mindestens ein halbes Dutzend User extra neu angemeldet .

Allein der Zusammenhang mit dem Namen "Pumpgun-Ronnie" würde die Massen begeistern :-)


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17.04.2020 um 11:59
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Sag das mal nicht - aktuell geht hier hier im Forum mächtig ab,um das Verschwinden einer leicht depressiv verstimmt wirkenden,58jährigen Dame aus dem Ruhrpott zu klären und dafür hat sich mindestens ein halbes Dutzend User extra neu angemeldet .

Allein der Zusammenhang mit dem Namen "Pumpgun-Ronnie" würde die Massen begeistern :-)
Den Thread kenne ich noch nicht. Leider keine Zeit, den durchzulesen, obwohl der Filmfall in XY durchaus interessant war.
Aber Du hast Recht, alleine die Vermutung, ein Familienmitglied könnte mir ihrem Verschwinden etwas zu tun haben, mobilisiert im Forum die Massen:)))

Du meinst, der Titel "Pumpgun-Ronnie" ist aussagekräftig genug, um ebenfalls die Massen in Bewegung zu setzen?


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17.04.2020 um 12:10
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Du meinst, der Titel "Pumpgun-Ronnie" ist aussagekräftig genug, um ebenfalls die Massen in Bewegung zu setzen?
Der Titel " Tötete Pumpgun - Ronnie" einen "oida Kieberer" und "a oide Hur" und evtl noch das Wort "Tschapperl" einbauen - könnte von Tarantino sein :-)

Aber nein, jetzt Spaß beiseite,um nicht pietätlos zu sein.

Für die Morde an Frau Schöllerl und Frau Schwaiger haben sich, obwohl Ewigkeiten vergangen sind, auch Diskuntanten gefunden , selbst aus Deutschland.

Ich lese aber auch gerne hier weiter mit, wenn sich niemand als Eröffner eines neuen Threads finden sollte.


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17.04.2020 um 12:15
@JestersTear

Würde ich schon machen, die Eröffnung. Allerdings möchte ich mich dafür gerne noch ein wenig umschauen, ob jenseits der AZ-Berichterstattung, noch Infos im Netz zu den beiden Fällen zu finden sind.

Wie gesagt, im Moment ist die ÖNB noch geschlossen und in mein Büro komme ich die nächste Zeit wohl eher nicht. Und dort liegt mein Passwort, das ich für meinen APA-Zugang brauche.


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17.04.2020 um 12:46
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Nachdem es beim Mord an Fritz Roger keinerlei Augenzeugen gibt, weiß niemand, ob sich der von den Medien herbeigedichtete Tatverlauf jemals so abgespielt hat.

Die Medien behaupteten, dass der Täter sein Opfer gezielt aus der Wachstube gelockt hat, um es zu töten. Man machte dies an den Steinen fest, die in der Wachstube gefunden wurden. Und an der eingeschlagenen Fensterscheibe.

Für mich sehr dünn, das als Parallele zu dem Mord an Ewald Pollhammer zu sehen. Bei dem Mord musste der Täter sein Opfer wohl oder übel an die Wohnungstür lotsen. Das Opfer lag zur Tatzeit bereits im Bett und war auch nicht alleine in der Wohnung.
Wie ich eingangs geschrieben habe, ist die These des ähnlichen „Modus Operandi“ auch innerhalb der Polizei höchst umstritten. Ich teile deine Meinung, dass der Pollhammer-Mord doch etwas unterschiedlich ist. Außerdem fehlt ja jede Spur eines Motivs. Bei Pollhammer gab es da ja immerhin etwas, auch wenn es damals lange nicht für möglich hielt. Hingegen gibt es Roger nicht den geringsten Beweis, dass sich die beiden überhaupt gekannt haben. Es wird nur immer wieder darauf verwiesen, das Kastenberger dort seine Laufstrecke hatte. Sorry, aber das ist nicht einmal mehr eine „dünne Suppe“.

Beim Tathergang des Rogner-Mordes macht mich auch noch etwas stutzig: Wenn jemand mit einem Stein auf das Wachzimmer wirft, wäre es da nicht logischer, dass ein routinierter Polizist zuerst die Kollegen via Funk oder Telefon ruft? Rauszugehen in die Dunkelheit ist da ja eher fahrlässig. Vorausgesetzt es war so, wie im Filmfall dargestellt. Aufgrund des Schusskanals müsste man ja Rückschlüssen ziehen können, wo der gestanden hat. Meines Wissens wurden am Anfang auch Rechtsradikale verdächtig, die dort in der Nähe Schussübungen durchgeführt haben. Steht meines Wissens auch bei den AZ-Berichten.

Ich hoffe, dass ich in den nächsten Tagen mehr Zeit habe. Vielleicht finde ich dann noch was zum Fall.


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