@Hyke13 Das ist ein hervorragender, lesenswerter Artikel, Danke dafür :-)
abberline schrieb:Lt Giuttari war es Francesco Fiori von den Carabinieri, der sich an den 68er Mord erinnerte, weil dieser während seiner Zeit in der Kaserne in Signa geschah.
tilomagnet schrieb:Doch es ging von einem anonymen Briefeschreiber aus, dass man die Akte Signa 1982 wieder herauskramte.
Auch dazu nimmt der Artikel Stellung: nichts genaues weiß man nicht...
Die Beamten werden später behaupten, einer der ihren, ein gewisser Francesco Fiori, Wachtmeister der Carabinieri, habe eine plötzliche Eingebung gehabt. Er habe sich an einen Mord erinnert, der in der Nacht vom 21. zum 22. August 1968 an einem Liebespaar verübt wurde. Viele Autoren gehen indessen davon aus, ein anonymer Hinweis habe die Ermittler auf jene Tat aufmerksam gemacht.
So hatte ich das auch aus der Serie in Erinnerung: der junge Franzose war zwar nach den Schüssen (leicht) verletzt, konnte aber zunächst flüchten.
Irgendwo hatte ich gelesen, daß er nicht nur wie hier beschrieben "sportlich" war, sondern sogar "Amateur-Boxer".
Er wird zwar bei seiner Flucht keine Schuhe getragen haben , wurde deswegen wohl vom Täter eingeholt und nach kurzem Kampf erstochen, was m.E. aber gegen einen dieser "Snack-Kumpels" spricht.
Soviel Sport war denen mMn gar nicht zuzutrauen.
Nadine Mauriot stirbt sofort, während es ihrem Geliebten gelingt, aus dem Zelt zu fliehen. Ein Geschoss hat sein Handgelenk getroffen, er ist auch an einem Finger, am Ellbogen und durch einen Streifschuss an der Lippe verletzt. Nackt läuft er über die finstere Lichtung. Der Täter, dessen Magazin leer ist, verfolgt ihn mit einem Messer. Wunden an Kraveichvilis Armen deuten darauf hin, dass der sportliche Mann sich wehrt. Messerstiche in den Rücken, er stürzt, der Täter ist über ihm, Messerstiche in Brust und Hals, insgesamt dreizehn.
Offen bleibt jedoch, woher Pacciani, Lotti und Vanni die ganze Kohle her hatten?
Raubüberfälle?
Tatsache ist: Im Zuge der Ermittlungen stellt sich heraus, dass Pacciani, Vanni und Lotti viel Geld besitzen. Vor allem Pacciani, der einen grossen Teil seines erwachsenen Lebens im Gefängnis sass und nur phasenweise als einfacher Angestellter eines landwirtschaftlichen Betriebs arbeitete, kauft in den Achtzigerjahren zwei Häuser, die er bar bezahlt. Ausserdem buoni postali, verzinsliche Postsparbriefe im Wert von heutigen 150’000 Euro. Mehrmals investiert er, kurz nachdem sich ein Doppelmord ereignet hat.
Folgendes dürfte uns vom Zodiac-Fall sowas von bekannt vorkommen:
Die Polizei wird mit Hinweisen aus der Bevölkerung überflutet, störende Nachbarn, unliebsame Vorgesetzte, Passanten, die sich angeblich seltsam verhalten – Verdächtigungen und Verleumdungen ohne Ende. Anrufer und anonyme Briefschreiber behaupten gegenüber der Redaktion von «La Nazione», Informationen zu besitzen, und manchmal beteuert jemand am Telefon «sono il mostro», ich bin das Monster.
Vor allem aber scheinen die Ermittler dazu verdammt, ein Puzzle zusammenzusetzen, auf dem ein Fluch liegt: Tausende von Teilen, und wenn eines davon sich mit anderen zusammenfügt, dann fällt dafür ein bereits eingepasstes Teil wieder heraus und passt plötzlich nicht mehr.
Und noch mal sehr schön zusammengefasst:
So sind Italiens heutige Internet-Mostrologen in verschiedene sich befehdende Stämme zerfallen: Die innocentisti (Pacciani ist unschuldig) und colpevolisti (er ist schuldig), die sardisti (die sardische Piste stimmt doch), die merendisti (Vanni und Lotti sind mitschuldig) und die anti-merendisti (sie sind es nicht), die Verfechter der Esoterik-Hypothese und ihre Gegner. Und jene, die an einen Einzeltäter glauben, auf den niemals der Schatten eines Verdachts gefallen sei.
Quelle:
https://www.tagesanzeiger.ch/italien-serienkiller-monster-von-florenz-laesst-das-land-nicht-los-291274998605Wobei ich persönlich eindeutig die letzte Version präferiere.