Maria Baumer

Gegen Mitternacht habe das Paar den Hof mit Marias Auto verlassen.

Quelle: https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21179-art1917691.html (Archiv-Version vom 12.08.2020)

Also ist M.B. gefahren? Das hätte man gerne konkretisieren können. Erstens wäre es interessant bzgl. etwaigem Alkoholkonsum und ob jemand, der eine Person mit schlaffördernden Mitteln manipuliert, sich als Beifahrer zur Verfügung stellt. Er wollte ja schließlich nicht sterben, wie's ausschaut.

Aus dem mehrfach verlinkten Live-Blog:

Nebenkläger-Vertreterin Ricarda Lang hält aus der Vernehmung bei der Polizei vor, dass der Mann der Zeugin nicht geglaubt habe.

Es geht hier um die Zeugin, die Maria lebend gesehen haben will und auf die wahrscheinlich die Fehlspur mit der Pilgerfahrt zurückzuführen ist, weil die Gesichtete wohl eine Pilgerin auf der Suche nach einer Herberge war.

Allerdings verstehe ich das Zitat nicht - was hält die Nebenklage hier wem vor? Welcher Mann habe der Zeugin nicht geglaubt? Das geht leider aus dem Folgenden nicht hervor. Heißt das, die Nebenklage hält der Polizei vor, dass sie der Frau nicht geglaubt habe?

Sillyrama schrieb:Und stimmt: dann kamen ja bald die "Anrufe" von ihr. Und dann macht es natürlich Sinn, dass er aufgewühlt der Mutter (oder wem auch immer) mitteilt, dass Maria weg ist.....

Auch da müsste man noch nicht die Verwandtschaft aufscheuchen. Wenn es die Telefonanrufe gegeben hätte und wenn Maria Baumer wirklich für 2 bis 3 Tage auf den Jakobsweg gegangen wäre, dann hätte man sich bis Montagabend keine größeren Sorgen machen müssen. Hier bereits von "verschwunden" zu reden, ist in der Tat auffällig.

PurePu schrieb:Und sie sagt aus, dass Maria Baumer und ihr Schwager den Grillabend gegen 00.00 Uhr verlassen haben. Also war doch Mr. X am Notebook. 😅

Da ein Notebook transportabel ist und ohne weiteres im Kofferraum dabei gewesen sein kann, ist der Beweiswert eines eventuellen Hochfahrens exakt null, sofern nicht weitere Indizien gegen Mr.X hinzukommen,

Wiederum, aus dem mehrfach verlinkten Live-Blog:

Der Zeuge will die Frau im Juni 2012 gesehen haben. Sie habe davon gesprochen, dass sie zwei oder drei Kinder verloren hätte und deshalb einen Konflikt mit Gott habe. Sie wolle den Jakobsweg laufen. Der Zeuge beschrieb die Zeugin als etwa 1,75 Meter groß und mit sportlicher Figur. Sie habe einen schulterhohen Rucksack bei sich gehabt. Ihren Dialekt ordnete er dem süddeutschen Raum zu. Auf Vorzeigen eines Bildes von Maria Baumer sagte er laut polizeilichem Protokoll: „Vom Typ her könnte sie es gewesen sein.“

Das musste ich echt zweimal lesen. Warum wird ein Zeuge der sich so offensichtlich in der Person geirrt hat, überhaupt zu der Verhandlung geladen? Welchen Beitrag kann er leisten außer zu zeigen, wie unzuverlässig viele Zeugen sind? An dieser Sichtung stimmt so überhaupt nichts : Figur, Größe, familiärer Hintergrund - und das hat ausgereicht um das Hoffnungszenario einer pilgernden Maria aufrechtzuerhalten?

falstaff schrieb:Das geht leider aus dem Folgenden nicht hervor. Heißt das, die Nebenklage hält der Polizei vor, dass sie der Frau nicht geglaubt habe?

Vorhalten in dem Sinne von festellen. Also, dass das erwähnt werden sollte, dass der Polizeibeamte der Zeugin nicht glaubte. So habe ich es verstanden.

Falls es M.B. gewesen wäre, wäre es zumindest merkwürdig, dass sie bei ihren Herbergsaufenthalten in scheinbar ganz Deutschland, nur dieser Dame aufgefallen ist. Vorher sei M.B. in Herdecke gewesen, da hätte ich als Verteidigung aber alles in Bewegung gesetzt ihre dortige Herberge in Erfahrung zu bringen.

Alles tineff mMn. Dazu ist sie sich zu 90 bis 95 Prozent sicher, die 90 bis 95 kg schwere M.B. gesehen zu haben. Führt ein einigermaßen inhaltsvolles Gespräch mit ihr, weiß aber scheinbar nicht woher die Dame ursprünglich kam. Ich hätte als erstes gefragt, wo die Reise begonnen hat bzw. ihren Heimatort wissen wollen.

falstaff schrieb:Das musste ich echt zweimal lesen. Warum wird ein Zeuge der sich so offensichtlich in der Person geirrt hat, überhaupt zu der Verhandlung geladen?

Oh Mann, das hat mich jetzt gerade auch entsetzt. Fand die Einleitung der Zeugin schon dämlich, aber das setzt dem ganzen noch die Krone auf.

falstaff schrieb:Warum wird ein Zeuge der sich so offensichtlich in der Person geirrt hat, überhaupt zu der Verhandlung geladen? Welchen Beitrag kann er leisten außer zu zeigen, wie unzuverlässig viele Zeugen sind? An dieser Sichtung stimmt so überhaupt nichts : Figur, Größe, familiärer Hintergrund - und das hat ausgereicht um das Hoffnungszenario einer pilgernden Maria aufrechtzuerhalten?

Die Aussage des Zeugen zeigt eher, dass es sich bei der Pilgerin nicht um MB gehandelt hat und dass die Einschätzung der Zeugin, die mit MB gesprochen haben will, falsch oder zumidest sehr zweifelhaft ist.

adolphesax schrieb:Alles tineff mMn. Dazu ist sie sich zu 90 bis 95 Prozent sicher, die 90 bis 95 kg schwere M.B. gesehen zu haben. Führt ein einigermaßen inhaltsvolles Gespräch mit ihr, weiß aber scheinbar nicht woher die Dame ursprünglich kam. Ich hätte als erstes gefragt, wo die Reise begonnen hat bzw. ihren Heimatort wissen wollen.

Ich kann mir vorstellen wie das gelaufen ist: Die Verwandten haben diese Möglichkeit ins Spiel gebracht weil Maria fromm war und vor einer entscheidenden Veränderung in ihrem Leben stand. Die Ermittler haben das kommuniziert und prompt wurde "Maria" als Pilgerin gesichtet.

Wenn die Ermittler veröffentlicht hätten dass Maria schon immer Astronautin werden wollte, wäre sie womöglich auf dem Mond gesichtet worden.

Man sieht daran mal wieder: Helfen wollen, kann sogar kontraproduktiv sein, wenn man nicht helfen kann.

falstaff schrieb:Wenn die Ermittler veröffentlicht hätten dass Maria schon immer Astronautin werden wollte, wäre sie womöglich auf dem Mond gesichtet worden.

...oder zumindest auf dem Weg dorthin😉

Also stellen wir fest. Völlig nutzlose Zeugin.



@C.RoCkEfElLeR

Du bist ja live vor Ort, hast Du evtl. weiterreichende Information, ob M.B. an diesem Grillabend das Fahrzeug auf dem Heimweg fuhr und ob es Aussagen über etwaigen Alkoholkonsum von M.B. und dem TV gab?

Noch eine Frage an alle. Der TV wirkt auf mich völlig unsportlich, ich bin mir nicht mehr sicher, aber gab es da nicht eine Aussage, er wäre erst neu im “Joggingsport“ bzw. wieder angefangen?

adolphesax schrieb:Also stellen wir fest. Völlig nutzlose Zeugin.

Eventuell war dies eine Entlastungszeugin der Verteidigung. Aber wenn alle Sichtungen der MB von dieser Qualität sind, dann kann man festhalten: es gibt keine belastbaren Hinweise, dass MB jemals auf den Jakobsweg gegangen ist. Auch das ist eine wichtige Erkenntnis.

adolphesax schrieb:ich bin mir nicht mehr sicher, aber gab es da nicht eine Aussage, er wäre erst neu im “Joggingsport“ bzw. wieder angefangen?

Ja, einen Monat vor dem Verschwinden hat er wieder angefangen, steht hier irgenwo in den Quellen.

11:52 Uhr
20.07.2020
Auf Nachfrage von Verteidiger Haizmann sagt die Zeugin, dass die Frau bayerisch gesprochen habe.

Mal abgesehen davon, dass man als bayerische Journalistin wissen sollte, man spricht bairisch ;) , ich könnte mir vorstellen, zumal der Verteidiger eigens nachfragt, dass es schon einen Grund hat, warum man die Frau anreisen und aussagen ließ.

adolphesax schrieb:Also stellen wir fest. Völlig nutzlose Zeugin.

Wir stellen nichts fest, und was nutzlos ist, mag deine Meinung sein.

emz schrieb:Auf Nachfrage von Verteidiger Haizmann sagt die Zeugin, dass die Frau bayerisch gesprochen habe.

Die mag ja bayerisch gesprochen haben, aber es gibt viele Hunde, die Bux heißen.

Wenn die Zeugin nach ihrem Namen gefragt hätte oder zumindest nach ihrem Wohnort, würde mir das Aufrufen dieser Zeugin ja noch einleuchten, aber so? Nein, für mich sinnlos.

emz schrieb:Mal abgesehen davon, dass man als bayerische Journalistin wissen sollte, man spricht bairisch ;) , ich könnte mir vorstellen, zumal der Verteidiger eigens nachfragt, dass es schon einen Grund hat, warum man die Frau anreisen und aussagen ließ.

Und welchen Zweck könnte die Ladung des zweiten Zeugen haben, der eine 1,75m große, sportliche Maria auf dem Jakobsweg gesehen haben will, die im zarten Alter von Anfang zwanzig bereits 3 Kinder verloren hatte?

Das einzige was ich mir vorstellen kann ist, dass die Staatsanwaltschaft belegen will, dass die Ermittler jeder noch so irrelevanten Zeugenaussage nachgegangen sind. Aus Sicht der Verteidigung bringt dieser Zeuge nichts, weil seine Sichtung ganz offensichtlich einer anderen Person galt.

@adolphesax
Keiner der beiden war laut Schwägerin alkoholisiert bzw. nahm an dem Abend Alkohol zu sich da beide vereinbart hatten Nichts zu trinken. Lt. Aussage der Zeugen tranken sie für gewöhnlich selten Alkohol. Wer fuhr war nicht auszumachen jedoch war es lt. Zeugin Marias PKW der auf dem Hof war

Es muss nicht unbedingt Alkohol gewesen sein, er kann ihr auch seine Mittel in den angeblich nach dem Reiten getrunkenen Kaffee getan haben.
Es ist meiner Meinung nach schon ungewöhnlich, nach sportlicher Tätigkeit Kaffee zu kredenzen.

@stupsi
Es war schon vornherein zum Kaffeetrinken eingeladen worden... Der wurde nicht einfach so kredenzt😉

stupsi schrieb:Es muss nicht unbedingt Alkohol gewesen sein, er kann ihr auch seine Mittel in den angeblich nach dem Reiten getrunkenen Kaffee getan haben.
Es ist meiner Meinung nach schon ungewöhnlich, nach sportlicher Tätigkeit Kaffee zu kredenzen.

Kredenzt wurde von der Verwandtschaft, die bestimmt nichts mit der Medikamentengabe zu tun haben dürfte.

falstaff schrieb:Das einzige was ich mir vorstellen kann ist, dass die Staatsanwaltschaft belegen will, dass die Ermittler jeder noch so irrelevanten Zeugenaussage nachgegangen sind.

Das ist ein Denkansatz.
Wäre denn auch möglich, dass die Verteidigung einen Weg sucht, wie Maria auf ihrem Pilgerpfad zu Tode gekommen sein könnte, weit ab von Regensburg? Dann von jemandem zurückgebrachte wurde? Jedenfalls eine Möglichkeit, die den Angeklagten aus der Schusslinie nimmt?

emz schrieb:Dann von jemandem zurückgebrachte wurde?

und für den Jemand hat der Verlobte freundlicherweise schon paar Tage vor Marias Verschwinden den Spaten gekauft....

emz schrieb:Wäre denn auch möglich, dass die Verteidigung einen Weg sucht, wie Maria auf ihrem Pilgerpfad zu Tode gekommen sein könnte, weit ab von Regensburg? Dann von jemandem zurückgebrachte wurde? Jedenfalls eine Möglichkeit, die den Angeklagten aus der Schusslinie nimmt?

Halte ich mittlerweile nicht mehr für undenkbar, bei allem was die Verteidigung bisher so gebracht hat (e.g. durch Kinderpornos belegte Homosexualität). Jedenfalls hoffe ich, dass sie mit sowas kommen - es wird bestimmt unterhaltsam.

Wären die Zeugen nicht geladen worden, hätte es seitens der Verteidigung geheißen, dass die entlastenden Indizien nicht beachtet worden sind. So kann sich jeder sein eigenes Bild davon machen. Allen voran das Gericht.