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Maria Baumer

9.924 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Vermisst, 2012 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Maria Baumer

Maria Baumer

03.07.2020 um 17:26
Zitat von LucioAMLucioAM schrieb:Oder könnte die Verteidigung argumentieren, die Haare können auch von der Opfers Kleidung in den Löschkalk übergegangen sein?
Bisher ist nur bekannt, dass an der Leiche Reste eines Slips gefunden wurden.
Demnach verstehe ich es so, dass dort keine weitere Kleidung gefunden wurde.

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Maria Baumer

03.07.2020 um 17:27
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Diese - nachvollziehbare - Argumentation würde doch aber auch auf viele ähnliche Fälle zutreffen. Heißt das, dass es aus den genannten Gründen weitaus seltener zu Haftbeschwerden kommt, als von mir angenommen?
Naja, als Verteidiger lernt man aus Erfahrung. Ist die Beweislage dünn, sollte man auf jeden Fall eine Haftbeschwerde einlegen (hat Haizmann ja auch zunächst erfolgreich getan). Ist sie hingegen so, dass der Verteidiger ahnt, dass es für eine Verurteilung reichen könnte, sollte man von einem solchen Rechtsbehelf tunlichst die Finger lassen, weil eine Klatsche vor dem OLG die Situation des Mandanten zementieren könnte.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 17:32
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Bisher ist nur bekannt, dass an der Leiche Reste eines Slips gefunden wurden.
Demnach verstehe ich es so, dass dort keine weitere Kleidung gefunden wurde.
Das wollte ich auch gerade aufgreifen.
Dann hat es wohl die sonstige Kleidung komplett zerlegt.
Das sind aber auch durchaus hohe Temperaturen, die sich entwickeln, wenn der Branntkalk mit Wasser in Verbindung gerät.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 17:33
Zitat von Deus_ex_MachinDeus_ex_Machin schrieb:Ist sie hingegen so, dass der Verteidiger ahnt, dass es für eine Verurteilung reichen könnte, sollte man von einem solchen Rechtsbehelf tunlichst die Finger lassen, weil eine Klatsche vor dem OLG die Situation des Mandanten zementieren könnte.
Das heißt also , man ist doch nicht so sehr von der angeblichen Substanzlosigkeit der Anklage überzeugt, wie die markigen Worte bei der Pressekonferenz vermuten ließen.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 17:36
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Das heißt also , man ist doch nicht so sehr von der angeblichen Substanzlosigkeit der Anklage überzeugt, wie die markigen Worte bei der Pressekonferenz vermuten ließen.
Ja, das ist nur Show für den Mandanten.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 17:38
Zitat von emzemz schrieb:Dann hat es wohl die sonstige Kleidung komplett zerlegt.
Das sind aber auch durchaus hohe Temperaturen, die sich entwickeln, wenn der Branntkalk mit Wasser in Verbindung gerät.
Das wäre eine Möglichkeit.

Generell scheint die Bekleidung des Opfers eine wichtige Rolle zu spielen.
Die Ermittler halten sich in der Sache etwas bedeckt.
Es heißt in den Artikel „Falls weitere Kleidungsstücke gefunden wurden, könnten diese Rückschlüsse auf den Zeitpunkt ihres Verschwindens geben"
Wenn das Opfer beispielsweise Schlafkleidung trug oder andere Kleidung, die es nicht auf dem Grillfest getragen hat, kann man daraus schließen, dass Maria Baumer nochmal in der Wohnung war.
Dazu möchte die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben machen. An der skelettierten Leiche waren nach MZ-Informationen noch Überreste eines Slips gefunden worden, zudem lag eine Damenbinde am Fundort. Falls weitere Kleidungsstücke gefunden wurden, könnten diese Rückschlüsse auf den Zeitpunkt ihres Verschwindens geben. Für die Kleidungsstücke, die sie am Freitag trug, gäbe es Zeugen. Der Verlobte sagte, sie habe am Samstag T-Shirts und einer Funktionshose mitgenommen. Die Polizei grenzte die Kleidung nicht näher ein.
LINK (Archiv-Version vom 23.09.2020)


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Maria Baumer

03.07.2020 um 18:07
Aulle folgenden Zitate aus dem Liveticker

Weitere vier Haare, die im auf der Leiche ausgebrachten Löschkalk sichergestellt wurden, wurden mit Haaren vom Angeklagten Christian F. verglichen und zeigten Übereinstimmungen. Der Molekularbiologe nannte einen Häufigkeitswert, der mittels einer Datenbank ermittelt wird, von über 15.000, dass diese vier Haare dem Angeklagten oder in direkter mütterlichen Linie verwandten Personen zuzurechnen seien.

Fund _im_ Löschkalk ist m.E. ein starkes Indiz für hantieren mit dem Kalk bzw. gar Anwesenheit an der Stelle der Leichenbeseitigung.
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:LucioAM schrieb:
Oder könnte die Verteidigung argumentieren, die Haare können auch von der Opfers Kleidung in den Löschkalk übergegangen sein?
Bisher ist nur bekannt, dass an der Leiche Reste eines Slips gefunden wurden.
Demnach verstehe ich es so, dass dort keine weitere Kleidung gefunden
Das heißt im Umkehrschluss aber damit auch, dass der TV (oder mütterlicherseits Verwandte) mit dem Löschkalk in Verbindung waren bzw. am Auffindeort.
Wenn das so wäre, wird es langsam für den TV m.E. wirklich ganz eng....


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Maria Baumer

03.07.2020 um 18:31
emz schrieb (Beitrag gelöscht):Es gibt Seiten, die empfehlen besser einen Meter Tiefe. Hätte der Täter mehr Fleiß gezeigt als die festgestellten 30 cm Tiefe der Grube, möglicherweise hätte man Maria bis zum heutigen Tag nicht gefunden.
Daran musste ich auch denken.
Als ich klein war haben wir unsere Haustiere sogar nicht nur "Mindestens einen Meter tief" begraben, sondern, dann über den Karton vor dem Zugraben noch ein Holzbrett oder wenn vorhanden eine Steinplatte (Fliese z.B.) gelegt um das "mal eben freilegen" durch einen Fuchs oder unwahrscheinlicher zu machen.

Zum Glück ist ein solches Grab in "Menschengröße" nicht "Mal eben" ausgehoben, auch nicht mit mehreren Tagen Vorbereitung.
Im anderen Falle vermute ich auch, dass sie nie gefunden wurden wäre.
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Komische Logik m.E. - bestünde Überzeugung, die Indizien reichen sicher nicht aus, wäre doch auch Haftbeschwerde eine Option - um danach durch Stellungnahmen die Sachlage für die StA so darzustellen, dass diese gar nicht anklagen, sondern das Verfahren nur noch einstellen kann.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:An dieser Argumentation stimmt so gut wie überhaupt nichts. Ob der Verdächtige in Untersuchungshaft sitzt oder nicht ändert wenig an den Chancen "herauszufinden was war und auch nicht war". Und die Überzeugung dass bereits die Anklage falsch sei, müsste eigentlich auch für eine Haftbeschwerde ausreichen.
Ich finde es immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich solche Ansichten sein können.
Ich fand diese Argumentation nachvollziehbar.
Der TV war schon mal in U-Haft wegen dieser "Sache" und kam aufgrund einer Haftbeschwerde frei.
Gelänge das nun wieder, dann bliebe das "Damoklesschwert" wo es ist, er könnte immer wieder in Verdacht geraten.

Ist er der Täter, dann ist sein mutmaßlicher Plan, dass die Leiche nie gefunden würde, es also nie ein Verfahren gäbe oder er selbst bei Auffindung nie ernsthaft verdächtigt würde doch definitiv gescheitert.

Haftbeschwerde, Verfahren vorläufig eingestellt, weil die Beweise für eine Anklage nicht reichen...
Ob schuldig oder nicht hieße dies, das ihn dieses Verfahren immer wieder einholen könnte.

Einen Freispruch aber "rückabwickeln" ist meines Wissens eher eine theoretische Möglichkeit bei ganz massiven "Fehlern" während des Verfahrens usw, praktisch kommt das eher nicht vor.

Wird er also freigesprochen, dann ist es egal was noch an Beweisen, Zeugen und soweit ich weiß sogar Geständnissen auftauchen würde, er könnte nicht erneut wegen Mordes vor Gericht gestellt werden.

Aus Sicht des TV, der entweder meint unschuldig zu sein oder aus Mangel an Beweisen davon zu kommen ist das Risiko doch schuldig gesprochen zu werden also gering, während ein Freispruch ein für alle Male einen "Deckel" auf die Möglichkeit wieder verhaftet und wegen des Verdachtes der Tötung von Maria vor Gericht zu landen machen würde.

Außerdem wird (vermutlich nicht ganz zufällig) weggelassen, dass einer Haftbeschwerde gar nicht stattgegeben werden müsste und eine zurückgewiesene Haftbeschwerde die Position des Angeklagten nicht unbedingt stärkt.

Die Staatsanwaltschaft hat zwei Dinge sehr deutlich gemacht:
1. sie werden den Fall nicht einfach vergessen
2. sie haben zumindest derzeit keinen Grund nach einem anderen Tatverdächtigem zu gucken

Der Angeklagte weiß nun also mit Sicherheit, dass "diese Sache" nicht weggeht.
Nur ein Freispruch kann das ändern und hinreichend sicherstellen, dass beim nächsten Beweisfund nicht wieder jemand mit Haftbefehl vor der Türe steht.

Für die Chance, dass ein Freispruch dieses "Und jeden Tag können die wieder vor der Tür stehen." beendet würde ich mich in einem Fall in dem ich unschuldig bin jederzeit vor Gericht stellen lassen und für einen Schuldigen der daran glaubt davonkommen zu können ist es sicher auch anstrebenswert das Risiko einer Verurteilung einzugehen und im Falle eines Freispruchs "aus der Nummer raus zu sein."

Ob schuldig oder nicht, wer hat schon Lust mehr oder minder den Rest seines Lebens in dem Wissen zu verbringen, dass jederzeit wieder jemand mit Haftbefehl vor der Tür stehen kann...
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Fund _im_ Löschkalk ist m.E. ein starkes Indiz für hantieren mit dem Kalk bzw. gar Anwesenheit an der Stelle der Leichenbeseitigung.
Das wäre tatsächlich auch wenn es "nur" mitochondriale DNA ist mal ein Indiz, dass einem Beweis etwas näher kommen dürfe.
Was mir irgendwie sauer aufstößt ist sowas:
15:17 Uhr
03.07.2020
Der Molekularbiologe schildert nun die Vorgehensweise, wie Haare, die am Fundort sichergestellt wurden, analysiert wurden.
Insgesamt konnten bei einer ersten Analyse 2015 sieben Haare aus einem mit Branntkalk verunreinigten Haarbüschel Maria Baumer zugeordnet werden. Ein weiteres Haar, das am Spaten sichergestellt wurde, konnte ebenfalls mit großer Wahrscheinlichkeit Maria Baumer zugeordnet werden.
Weitere vier Haare, die im auf der Leiche ausgebrachten Löschkalk sichergestellt wurden, wurden mit Haaren vom Angeklagten Christian F. verglichen und zeigten Übereinstimmungen. Der Molekularbiologe nannte einen Häufigkeitswert, der mittels einer Datenbank ermittelt wird, von über 15.000, dass diese vier Haare dem Angeklagten oder in direkter mütterlichen Linie verwandten Personen zuzurechnen seien.
In einem weiteren Gutachten 2020 konnten zwei weitere sichergestellte Haare zugeordnet werden. Sie stammten von am Fundort berechtigten Personen. Dabei handelt es sich um Ermittler.
Das ist doch nur wieder gefundenes Fressen für die Verteidigung.
Das die Pressebereichte im Vorfeld immer wieder erkennen ließen, dass selbst den Pressesprechern nicht bekannt ist, dass Brannt- und Löschkalk grundverschiedene Dinge sind und das es da auch hinsichtlich der Beschaffungsmöglichkeiten massive Unterschiede gibt war "nicht schön" aber nicht schlimm.
Handelt es sich um einen Tippfehler (wie ja vermutlich die Sache mit der Datierung des Todeszeitpunktes auf Dezember 2012), oder um einen Gutachter, der in ein und derselben Aussage mal vom Einen und dann vom Anderen spricht?
Das ist ein Prozess in dem es wirklich nicht viel Raum für Fehler gibt.

Wie @emz so schön erklärt hat ist das ein gewaltiger Unterschied:
Zitat von emzemz schrieb am 21.04.2020:Nur war es kein Löschkalk, sondern, wie in der Pressekonferenz zweimal erwähnt, Branntkalk. Selbiger löst in Verbindung mit Feuchtigkeit Verätzungen hervor. Würde aufgrund deiner Schildung nicht vermuten, dass du jemals mit Branntkalk hantiert hast, denn der ist nicht nervig sondern hochgefährlich.
Löschkalk kriegt man praktisch überall und in vielen Bereichen ist das nicht mal auffällig, bei Branntkalk hingegen müsste es seitens der Anklage doch zumindest eine Theorie geben wie der TV daran gekommen ist, wie er es aufbewahrt und transportiert hat, das Zeugs ist immerhin wirklich kein Spaß im Umgang.
(Entgegen @emz s Annahme hatte ich schon das "Vergnügen" mit Branntkalk", aber es hat eben seine Gründe, warum das in sehr kleinen Mengen in einem Labor der Fall war in der man ohne ein Antestat zu bestehen genau gar nix macht, während ich auch als Kind schon geholfen habe mit Löschkalk zu hantieren (Stall- und Gartenkrams) und wie aus @emz Ausführungen deutlich wird niemand der noch bei Trost ist ein Kind in solche Arbeiten mit einbinden würde.
Zitat von LucioAMLucioAM schrieb:Oder könnte die Verteidigung argumentieren, die Haare können auch von der Opfers Kleidung in den Löschkalk übergegangen sein?
Klar können sie. Es wäre wohl nicht mal schwer einen Gutachter aufzutreiben, der dem Richter gegenüber bestätigt, dass Faseraustausch grade bei einzeln zählbaren Haaren kaum zu vermeiden ist, wenn zwei Personen im gleichen Haushalt leben.

Trotzdem bleibt der Richter auch hier in seiner Beweiswürdigung frei und darf sich "aussuchen" ob er eine Übertragung unabhängig von der Tat wahrscheinlicher findet oder in seiner Begründung darlegt warum er diese Spuren aufgrund des Gesamtkontextes doch eher als Indiz dafür sieht, dass es der TV war, der mit dem Kalk und der Leiche des Opfers herum hantiert hat.
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Generell scheint die Bekleidung des Opfers eine wichtige Rolle zu spielen.
Das denke ich mir auch, aber so wie der Zustand der Überreste und der Kleidung des Opfers beschrieben wird habe ich wenig Hoffnung, dass sich da noch etwas mit nennenswertem Beweiswert anfindet.

Auch das flache Grab reicht ja in Verbindung mit dem Kalk vermutlich leider aus, dass es nicht so wahrscheinlich ist, dass rund um den Leichenfundort noch weitgehend unversehrte Kleidung auftaucht bei der irgendein Tierchen zeitnah nach der Leichenablage, also bevor Kalk und Verwesung Zeit zu "arbeiten" hatten, irgendein Kleidungsstück(teik) mitgenommen hat in der Annahme es sei ein tolles Polster für Nest oder Bau.
Sowas kann mit Hilfe von "Kommissar Zufall" auch noch Jahre später auftauchen, aber hier stehen die Chancen darauf aufgrund der Grube und des Kalkes meiner Befürchtung nach gar nicht gut.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 18:33
Brandneuer ausführlicher Artikel:

https://www.regensburg-digital.de/vier-verraeterische-haare-neben-maria-baumers-leichnam/03072020/ (Archiv-Version vom 15.08.2020)


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Maria Baumer

03.07.2020 um 18:54
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Ich finde es immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich solche Ansichten sein können.
Ich fand diese Argumentation nachvollziehbar.
Mit Deiner ausführlichen, schlüssigen, überzeugenden Darstellung kann ich der Argumentation nun auch folgen.

Wenn ich sicher wüsste, ob U-Haft angenehmer bzw. vorteilhafter ist als Strafhaft käme ggf. bei einem Schuldspruch noch hinzu, den größtmöglichen Teil der ausgesprochenen Freiheitsstrafe bereits in der "besseren" U-Haft verbracht und sich entsprechend Zeit in Strafhaft erspart zu haben.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Das die Pressebereichte im Vorfeld immer wieder erkennen ließen, dass selbst den Pressesprechern nicht bekannt ist, dass Brannt- und Löschkalk grundverschiedene Dinge sind und das es da auch hinsichtlich der Beschaffungsmöglichkeiten massive Unterschiede gibt war "nicht schön" aber nicht schlimm.
Handelt es sich um einen Tippfehler (wie ja vermutlich die Sache mit der Datierung des Todeszeitpunktes auf Dezember 2012), oder um einen Gutachter, der in ein und derselben Aussage mal vom Einen und dann vom Anderen spricht?
Ob der Gutachter oder die Journalistin, ggf. wohlmeinend zwecks abwechslungsreicherer Wortwahl, teilweise die inkorrekte Bezeichnung wählte, ist eine gute Frage. Habe gerade nicht wirklich Motivation und Raum zu gucken, ob es dafür eine Kontaktmöglichkeit gibt und die Idee umzusetzen.

Erfahrungsgemäß irren leider auch Qualitätsmedien, auch bei Gerichtsreportagen, bei harten Fakten und weder reagieren sie bei begründeten Hinweisen immer noch wird stillschweigend korrigiert. Beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs gab es solche Fehler mehrfach (mal wurden die vor dem Stadtarchiv stattfindenden Bauarbeiten darunter verlegt, mal wurde statt der unterirdischen Weichenanlage ["Gleiswechselbauwerk"] dort eine Haltestelle gebaut usw..).
Zitat von Deus_ex_MachinDeus_ex_Machin schrieb:Brandneuer ausführlicher Artikel:

https://www.regensburg-digital.de/vier-verraeterische-haare-neben-maria-baumers-leichnam/03072020/ (Archiv-Version vom 15.08.2020)
Danke dafür. Mir fallen zwei Dinge auf: das Medium hält die Haare im Branntkalk wie wir hier für sehr gewichtig. Und die Wahrscheinlichkeit wird klarer ausgedrückt ist ist offensichtlich auch sehr groß:
Professor Martin Steinlechner, vom Institut für Gerichtsmedizin in Innsbruck, den die Kripo mit der Untersuchung der Haare beauftragt hatte, beziffert am Freitag die Wahrscheinlichkeit, dass diese von jemand anderen als Christian F. (oder einem seiner Geschwister) stammen könnten, auf 1:15.783. Ein sehr konservative Schätzung sei das
(Es konnte nur die mitochondriale DN analysiert werden)
Die mitochondriale DNA von Maria Baumer beispielsweise kommt laut einem (von mehreren Gutachten) Steinlechners und einem Abgleich mit der in Innsbruck geführten Datenbank vergleichsweise häufig vor. 630 Mal findet sich diese Gensequenz in den 15.782 Einzelproben, die auf Basis von Populationsstudien erhoben worden sind und, so der Sachverständige, einen repräsentativen Querschnitt für die „westeurasische Bevölkerung“ abbilden. Damit gibt es eine Wahrscheinlichkeit von 1:25, dass diese Sequenz auch bei jemanden zu finden ist, der nicht in direkter mütterlicher Linie mit Baumer verwandt ist.

Anders ist das Professor Steinlechner zufolge bei Christian F. Die bei ihm und an den vier Haaren vom Fundort festgestellte mitochondriale DNA findet sich in der Innsbrucker Datenbank überhaupt nicht. Sie ist äußerst selten. Die nach wissenschaftlichen Standards konservativste Möglichkeit, um die Wahrscheinlichkeit zu schätzen, dass die Gen-Sequenz von jemand anderem stammen könne, sei es, diese der Gesamtzahl aller Proben inklusive jener von Christian F. gegenüberzustellen. Damit stammen die am Fundort von Baumers Leiche sichergestellten Haare mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:15.783 von ihm oder einem seiner Geschwister.
Desweiteren wird durchgängig von Branntkalk geschrieben, spricht m.E. dafür, dass der von @Fraukie beklagte Fehler eher bei der Journalistin aus dem Ticker/Live-Blog als beim Gutachter zu suchen ist.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 19:05
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Desweiteren wird durchgängig von Branntkalk geschrieben, spricht m.E. dafür, dass der von @Fraukie beklagte Fehler eher bei der Journalistin aus dem Ticker/Live-Blog als beim Gutachter zu suchen ist.
Bei der muss man echt aufpassen. Letztes Mal war das Datum von Marias Verschwinden falsch und der letzte Tickereintrag heute mit "E-Strichbinder" ist auch ein Brüller.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 19:10
https://www.chemie.de/lexikon/Calciumoxid.html

alles das gleiche Zeugs:

gebrannter Kalk
Branntkalk
ungelöschter Kalk
Ätzkalk
Freikalk

Branntkalk wird so gefährlich, wenn er mit Feuchtigkeit in Verbindung kommt.
Danach ist er ungefährlich und wird zu Löschkalk, gelöschtem Kalk


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Maria Baumer

03.07.2020 um 19:27
Zitat von Delphi10Delphi10 schrieb:Bei der muss man echt aufpassen. Letztes Mal war das Datum von Marias Verschwinden falsch und der letzte Tickereintrag heute mit "E-Strichbinder" ist auch ein Brüller.
Beim nächsten Mal ist es Tapetenkleister. Aber eigentlich ist das nicht witzig, was für Pappnasen man da berichten lässt. Wenn ich an Prozesstagen teilnehme und am nächsten Tag die Zusammenfassung in der Zeitung lesen, frage ich mich, welchen Prozess der Redakteur verfolgt hat. Also etwas mehr Anspruch an Korrektheit würde man sich da schon wünschen.
Hält man sich an Isolde Stöcker-Gietl von der "Mittelbayerischen" ist man besser informiert. Sie kennt den Fall wie kein anderer Medienmensch.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 19:36
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Ich finde es immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich solche Ansichten sein können.
Ich fand diese Argumentation nachvollziehbar.
Der TV war schon mal in U-Haft wegen dieser "Sache" und kam aufgrund einer Haftbeschwerde frei.
Gelänge das nun wieder, dann bliebe das "Damoklesschwert" wo es ist, er könnte immer wieder in Verdacht geraten.
Nein, das stimmt einfach nicht. Es geht hier um die Frage der Untersuchungshaft und die hat erst einmal nichts mit der Hauptverhandlung zu tun. Es ist keine Voraussetzung für eine Gerichtsverhandlung, dass der Angeklagte zuvor in der Untersuchungshaft sitzt.

Das Argument man habe keine Haftbeschwerde eingelegt weil der Angeklagte die Sache nun ein für alle mal klären lassen wollte, macht daher schon rein logisch keinen Sinn.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 20:06
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Ob schuldig oder nicht, wer hat schon Lust mehr oder minder den Rest seines Lebens in dem Wissen zu verbringen, dass jederzeit wieder jemand mit Haftbefehl vor der Tür stehen kann...
Das habe ich auch mal gedacht. So „denkst Du und ich“. Aber hier im Forum, bei den Fällen in der Rubrik Kriminalfälle - bin ich bei etlichen Fällen eines besseren belehrt worden, durch die Beschreibung, Verhalten von Verdächtigen.

Ja, es gibt Menschen denen ist das sch....egal. Die schlafen trotz schlimmer Taten des Nachts besser als Du und ich zusammen.

Will hier nicht pauschal werden, aber es gibt Menschen die Verbrechen begangen haben und sie haben kein Mitgefühl, haben die „Sache“ abgehakt oder haben sich eingeredet sie waren es nicht...


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Maria Baumer

03.07.2020 um 20:19
Zitat von emzemz schrieb:Branntkalk wird so gefährlich, wenn er mit Feuchtigkeit in Verbindung kommt.
Danach ist er ungefährlich und wird zu Löschkalk, gelöschtem Kalk
Das Temperaturen von über 400 Grad Celsius entstehen war mit nicht bekannt. Das dadurch die Verwesung schneller geht - ja. Aber so hohe Temperaturen das praktisch kaum bis nichts mehr übrig ist von einer Person mit 94 kg Körpergewicht ist heftig.

Krasses Zeug. Aber davon reicht wahrscheinlich nicht eine oder zwei Hände voll, oder?


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Maria Baumer

03.07.2020 um 20:21
Zitat von Delphi10Delphi10 schrieb:und der letzte Tickereintrag heute mit "E-Strichbinder" ist auch ein Brüller.
Ich gebe zu, ich hab's zweimal lesen müssen, bis mir klar wurde, dass sich der Bindestrich verlaufen hatte.

Hat jemand eine Vorstellung von der Wirkungsweise und was damit der EstrichBinder, der dem Grab ebenfalls zugesetzt worden war, bewirken sollte? Sollte die Tote in einer Art Klotz einschlossen werden?
Wikipedia: Anhydritestrich


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Maria Baumer

03.07.2020 um 20:22
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Will hier nicht pauschal werden, aber es gibt Menschen die Verbrechen begangen haben und sie haben kein Mitgefühl, haben die „Sache“ abgehakt oder haben sich eingeredet sie waren es nicht...
Wenn sie Mitgefühl hätten, würden sie die Taten ja schon nicht begehen.

Da gehört schon einiges zu, eine Grube für deine nichts ahnende Verlobte im Wald auszuheben, mit ihr aufs Grillfest zu fahren und im Kofferraum den Spaten und die anderen Utensilien mitzuführen. Und dann lässt du sie noch ein bisschen reiten, grillst noch mit ihr und dann wird gemordet.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 20:25
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-maria-baumer-prozessauftakt-in-regensburg-der-perfekte-mord-a-0e8b3839-c9f9-4b28-8132-6223d3e0557f
Seit Dezember 2019 ist Christian F. wegen Verdachts des Mordes an Maria Baumer erneut in Untersuchungshaft. Auf eine Haftbeschwerde hätten sie dieses Mal verzichtet, sagt sein Verteidiger Michael Haizmann außerhalb des Saals, weil auch sein Mandant einen Prozess wolle. "Damit endlich klar ist, was war und auch nicht war." Für Christian F. seien die vergangenen Jahre "eine Achterbahnfahrt" gewesen. Nach Ansicht der Verteidigung reichen die Indizien nicht für eine Verurteilung. Ihr Ziel ist ein Freispruch.
Freispruch natürlich „what else“...

Ich bin ja mal gespannt was sein Anwalt sich so zusammen bastelt, weshalb Christian F. nach Insulin und Lorazepam tödlich Dosis gegoogelt hat...
Vermutlich wegen seinem Medizinstudium deshalb hat er sich auch gleich einen Spaten im Baumarkt besorgt...
Dieser Mann ist total gefährlich, er setzt sich bei Aktenzeichen XY seelenruhig hin, und mimt den verlassenen Verlobten...


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Maria Baumer

03.07.2020 um 20:39
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Da gehört schon einiges zu, eine Grube für deine nichts ahnende Verlobte im Wald auszuheben, mit ihr aufs Grillfest zu fahren und im Kofferraum den Spaten und die anderen Utensilien mitzuführen. Und dann lässt du sie noch ein bisschen reiten, grillst noch mit ihr und dann wird gemordet.
Vor allem mit dem Auflösen des Körpers. Ob das grillen die Henkersmahlzeit war, werden wir nie erfahren, ist nix mehr da.

Erinnert mich an eine Szene aus der Serie „Breaking Bad“, in der eine Leiche in einer Badewanne praktisch aufgelöst wurde. Nur das die Chemikalien durch die Wanne und Boden gefressen haben und das Stockwerk an der Stelle eingekracht ist.

Die Person die das war wollte das NICHTS mehr von MB übrigbleibt. Wäre fast gelungen....


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