Maria Baumer

Heribert schrieb am 27.08.2022:Für mich ist eine Trennung Vor Eheschließung kein allzu großes Ding. Wir passen doch nicht zueinander (haben Sie augenscheinlich nicht mehr, sonst hätte er sich nicht neu verliebt), lieber ein Ende mit Schrecken.

Was ist dabei eine Beziehung zu beenden?

Das ist der Punkt, den ich hier auch so gar nicht nachvollziehen kann. Die beiden waren noch jung, keine Kinder, keine besonderen familiären Verpflichtungen oder Verstrickungen (klar, man war in die "Schwiegerfamilie" integriert, das ist ja auch schön und gut, aber nichts Unüberwindbares).

Ich könnte mir auch vorstellen, dass Maria keinen besondren "Stress" nach der Trennung gemacht hätte, sie hatte sicherlich andere Pläne (Hochzeit, Kinder), aber so bodenständig, wie sie beschrieben wird, hätte sie sicherlich keinen dramatischen Psychokrieg gestartet.

Dann trennt man sich doch einfach? Wenn man zu feige ist für ein klärendes Gespräch, kann man ja immer noch "verschwinden", ausziehen (zur Familie? Brüdern? Freunden?), in Urlaub fahren, eine simple SMS schreiben mit Trennungsinhalt... Sicherlich auch nicht die feine und erwachsene Art, aber doch Welten besser als ein Mord!

Was ist da im Kopf des Täters schief gelaufen?

Calathea schrieb:Ich könnte mir auch vorstellen, dass Maria keinen besondren "Stress" nach der Trennung gemacht hätte, sie hatte sicherlich andere Pläne (Hochzeit, Kinder), aber so bodenständig, wie sie beschrieben wird, hätte sie sicherlich keinen dramatischen Psychokrieg gestartet.

Genau das denke ich auch. Sicher hätte sie unter einem stattgegeben. Aber alles in allem wäre diese Trennung auch in Frieden von statten gegangen.

Calathea schrieb:Was ist da im Kopf des Täters schief gelaufen?

Einiges. Einiges. Wieso hat er ein Wort als Letzter Ausweg gesehen um diese Beziehung zu beenden?

naja als aussenstehender sieht man das so... natürlich ist das was er gemacht hat an unmenschlickeit kaum zu überbieten, feige und grausam

Aber war die hochzeitsplanung nicht schon vorgeschritten? beide familien doch relativ angesehn, erwartungen sicherlich gegeben.. gesicht muss bewahrt werden und das berühmte "was sollen die leute denken" kommt dazu. Dass dann eine trennung in dem stadium verdammt schwer fällt, kann ich verstehen. Aber nichts auf der welt rechtfertigt einen mord

@TimScott
Dass die Planungen schon weit fortgeschritten waren, habe ich auch in Erinnerung.

Aber mit einem gesunden Menschenverstand kann man sich das ja eh alles nicht erklären. Klar kann man sagen "Wieso hat er nicht einfach...?", aber er denkt doch komplett anders als "wir". Das lässt sich mit Logik nicht erklären.

TimScott schrieb:Aber war die hochzeitsplanung nicht schon vorgeschritten?

Die Einladungskarten waren schon gedruckt. Christian F. und Maria Baumer wollten am 8. September 2012 in großem Stil mit vielen Gästen heiraten.

Quelle: https://www.idowa.de/inhalt.mordfall-maria-baumer-hatte-sich-verlobter-in-eine-andere-verliebt.1ce46d30-3e53-4fa0-9c20-cb1ba9de2672.html

Wären also noch knapp 3,5 Monate bis zur Hochzeit gewesen.

1cast schrieb:Wären also noch knapp 3,5 Monate bis zur Hochzeit gewesen.

Jedoch nur noch 3,5 Tage / Wochen, bis aufgeflogen wäre, dass er nicht weiterstudieren darf, dass er kein Arzt werden wird. Dass Marias Unterleibsbeschwerden gar nicht auf diese Krankheit zurückzuführen sind, sondern auf speziellen GV im "Schlaf". ..
Also da kam einiges an Problemen zusammen, die sich für ihn auch durch eine Trennung nicht von allein gelöst hätten - denke ich.
Gerade was seinen Studienfortschritt betrifft, hatte nicht nur Maria eine gewisse Erwartungshaltung! (Wobei ich aber glaube, sie hätte sich um eine Lösung des Problems bemüht, die für Beide akzeptabel gewesen wäre. Nachhilfe und Unterstützung oder Vollzeitjob oder - falls ihre Lebensentwürfe gar nicht mehr zusammenpassten - eine friedliche geordnete Trennung.)

Unglaublich wie seine Körpersprache bei seinem AZxy Beitrag Bände spricht. Erst jetzt, wenn man die Wahrheit kennt, springt es einem ins Auge. Er schüttelt auch permanent den Kopf, als würde er seine eigene Aussage verneinen.
Im Nachhinein wirkt alles so ersichtlich, ich hatte die Sendung damals gesehen, da fiel mir das überhaupt nicht auf.

@Karajana

Kann man das noch iwo ansehen? Dass wurde doch mal offline genommen...?
Würde mir das auch noch mal gerne nschauen.

Ich fand ihn auch strange damals, aber ich habe sein Verhalten auf Nervosität zurück geführt.
Das ständige Kopfschütteln war schon seltsam, aber hätte man das je gedacht?

Die Krönung, jetzt im Nachhinein, war ja als er für Maria ein Licht in der Kirche angezündet hat.

Unglaublich zu welchem Schmierentheater spezielle Leute fähig sind.

@LUMIR22
Leider nicht, habe nur die Ausschnitte daraus aus dem von @whoever verlinkten Hallo Deutschland Bericht gesehen. Dort ist sein Gesicht und seine Stimme verfremdet, trotzdem fällt einem dort so einiges auf im Nachhinein.

Über eine VPN Verbindung sollte man allerdings sicher noch fündig werden was den Original Beitrag angeht, wenn man sich aus einem anderen Land einloggt oder? Kennt sich damit jemand besser aus? Kann man dann nur leider nicht hier verlinken.
Wenn ich Zeit habe, mache ich mich mal auf die Suche.

@Karajana

Das ist eine gute Idee über Vpn mal zu schauen.

Aber den Ausschnitt sehe ich mir auch mal an.

Danke.

Karajana schrieb:Über eine VPN Verbindung sollte man allerdings sicher noch fündig werden was den Original Beitrag angeht, wenn man sich aus einem anderen Land einloggt oder?

Wenn der Beitrag nicht mehr online ist nutzt ein VPN auch nichts, wäre auch komisch wenn man den Beitrag aus einem anderen Land aufrufen könnte.

1cast schrieb:Wenn der Beitrag nicht mehr online ist nutzt ein VPN auch nichts, wäre auch komisch wenn man den Beitrag aus einem anderen Land aufrufen könnte.

Wenn es private Uploads davon gibt, ist oft nur der Zugang im eigenen Lang eingeschränkt.
Gelöschte Inhalte lassen sich mWn nach auch auf Plattformen auf denen sie zwischengespeichert wurden wieder aufrufen, zumindest wurden mir so schon einige Dateien zugespielt.

Ich kenne mich damit aber auch nicht wirklich damit aus. Lasse mich da auch gern eines Besseren belehren.

Man findet kurze, unverpixelte Ausschnitte bei Youtube. Ich finde es ist tatsächlich leider gut geschauspielert. Mir wäre sein Verhalten damals auch nicht komisch vorgekommen...

https://www.bild.de/news/inland/news-inland/gutachten-im-mordfall-maria-baumer-die-pyscho-akte-des-killers-73168060.bild.html

Hier etwas aus dem psychiatrischen Gutachten:

Christian F. streitet die Tat bis heute ab – doch der Gutachterin öffnete er sich, ließ sich zwei Tage lang von ihr im Gefängnis befragen. Dabei brach er zeitweise in Tränen aus. Das 43 Seiten lange Gutachten beschreibt eine zutiefst zerrissene Persönlichkeit – einen Mann mit zwei Gesichtern.
Die forensische Psychiaterin Dr. Susanne Lausch (59) trug zwei Stunden lang vor

► Christian F. sei mit einem IQ von 113 sehr intelligent, nach außen hilfsbereit und respektvoll. Im Gutachten heißt es über ihn:

►„Hinter der Fassade aber zeigt er Abwehrmechanismen wie Verdrängung und Verleugnung und leidet unter einer gestörten Sexualentwicklung mit Präferenz für heranwachsende Jungen.“

►„Die Persönlichkeit des Probanden imponiert durch eine narzisstische Struktur, die durch einen Kernkonflikt in der Selbstwertregulation gekennzeichnet ist und mit Selbstwertproblemen und der Neigung zur Verdrängung von Konflikten (...) einhergeht.“

► „Seine manipulativen Tendenzen können gut mit seiner narzisstischen Persönlichkeit erklärt werden.“ Was bedeutet: Um selbst gut dazustehen, ist F. jede Lüge recht.

► Ein mögliches Mordmotiv sei der Neid auf seine Verlobte. Denn während sie ihr Studium abschloss, sei er in seinem Medizinstudium an zwei Chemie-Prüfungen gescheitert. Sie habe ihn dafür kritisiert, sagte F. der Gutachterin. Zudem seien mehrere seiner Geschwister Ärzte geworden. Sein Misserfolg im Studium sei „sein wunder Punkt“.

► Der Angeklagte gibt zwar inzwischen zu, Marias Leiche im Wald vergraben zu haben – sie habe sich aber selbst mit dem Medikament Lorazepam vergiftet. Der Gutachterin sagte er: Die Lügengeschichte über Jahre aufrechtzuerhalten, habe ihn in Depressionen getrieben.

Für die Psychiaterin steht aber fest: „Es gibt keine Hinweise auf eine krankhafte seelische Störung zur Tatzeit.“ Damit wäre Christian F. voll schuldfähig.

Salut,
neben den psychologischen Momenten sollte auch nicht vergessen werden, dass der Vater von Maria den Angeklagten aus einer Bank Bürgschaft auslöste, damit die zukünftigen Eheleute ohne finanzielle Belastung in die Ehe gehen! Hierbei hatte Christian eine Bürgschaft für seinen Vater übernommen. Es ging um ein Haus oder zumindest eine Wohnung. All dies wurde in dem Podcast der Mittelbayerischen angesprochen.
Es wäre wohl auch finanziell ungemütlich geworden, wenn er die Verlobung gelöst hätte.
Ich persönlich glaube jedoch, dass sich über die Zeit ein großer Hass gegenüber Maria aufgestaut hat. Sein Narzissmus konnte sich nur in Fantasien oder mit betäubten Menschen ausleben. Er hasste sich und dafür die erfolgreiche Maria. Er war nur ein Butler für die Welt. Aber in seinen Vorstellungen hatte er die Macht, wenn er auf die Ohnmächtigen ejakulierte und sie beschmutzte. Dies fand sich u.a.in der Googlesuche unter der Besamung Schlafender. Ich möchte nicht wissen, was er wirklich mit den Betäubten angestellt hat. Maria, die er gehasst hat, weil sie die Gefängnisswärterin seines Lebens war, die Domspatzen, die seiner eigentlichen sexueller Präferenz entsprachen und die ehemalige Patientin, die er in ihrer Traumatisierung manipulierte und angeblich nur gestreichelt hätte... Sie waren dann im wahrsten Sinne des Wortes ohne Macht und er konnte wie mit Marionetten seine Fantasien ausleben, die eine Beschmutzung jener darstellte.
Ich denke dieser doch so nette Christian, ist in den Momenten, wo er aktiv sein kann, äußerst gefährlich, weil er für seine Erregung die Opferrolle des Anderen braucht, aus ihr seinen eigentlichen Lustgewinn erzielt.
Guten Abend Allerseits

Lt. Programmankündigung wird der Fall nachher in der ZDF-Sendung
"Ermittler! - Der Feind in deiner Nähe"
dargestellt.

ZDF 03.09.2022 0:40 - 1:25 h

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/ermittler-der-feind-in-deiner-naehe-100.html

tombarnaby schrieb am 02.09.2022:https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/ermittler-der-feind-in-deiner-naehe-100.html

Die Doku fand ich gut gemacht! Auch der Doppelmord an dem Ehepaar war interessant, davon hatte ich vorher noch nichts gehört.

@Schnapsleiche

Du bringst einen sehr wichtigen Gesichtspunkt bzgl. des Motivs von CF. Als Außenstehender sollte man sich vergegenwärtigen, dass sexuelle Handlungen an narkotisierten Personen der absolute Kick für CF ist. Wenn man selbst von dieser Praxis nicht sexuell erregt wird, kann man die Motivation von CF nur sehr schwer nachempfinden. Zumindest mir geht es so und ich ertappe mich immer wieder dabei, “dass mir die Motive von CF in Anbetracht der in Kauf genommenen großen Risiken nicht nachvollziehbar sind.”

Analyst schrieb:Wenn man selbst von dieser Praxis nicht sexuell erregt wird, kann man die Motivation von CF nur sehr schwer nachempfinden.

Ich persönlich kann fast nie die Motivation von Mördern nachempfinden. Manche kapiert man allenfalls, manche nicht. CF hätte ein paar ungemütliche Tage gehabt, hätte er die Verlobung gelöst. Mehr Ungemach war für ihn nicht zu erwarten. Und sowas kommt in den besten Familien vor.

Die Verlobung zu lösen, das hätte CF kein Stück weitergebracht.

Bevor ich mich jetzt in Küchenpsychologie ergehe, schauen wir uns am besten an, wie das Lydia Benecke darstellt:

"Unglaublich und für mich bis heute unfassbar: Der Mörder saß vor zehn Jahren, also 2012, hier live bei uns im Studio und hat sehr überzeugend darüber geredet, wie sehr er Maria vermisse", sagte Cerne.

Der Mann sei es alltäglich gewohnt gewesen, große Lügenkonstrukte aufrechtzuerhalten, analysierte Benecke. Insofern seien seine zahlreichen Lügen nicht aufgefallen. Sie beschrieb den Täter als egozentrische, konfliktscheue, narzisstische Persönlichkeit. Für ihn wäre es unmöglich gewesen, ein Scheitern zuzugeben.

Das Verschwinden Marias habe aus Sicht des Täters zwei Vorteile gehabt: Niemals diesen Konflikt mit ihr austragen zu müssen und seinem Umfeld gegenüber sagen zu können, er könne sein Studium aufgrund der emotionalen Belastung durch Marias Verschwinden nicht abschließen. "Es war also für ihn die perfekte Lösung."

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/bayern/kriminalitaet-regensburg-aktenzeichen-xy-geloest-erinnert-an-mordfall-baumer-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220209-99-53160