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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

1.502 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Österreich, Aktenzeichen, August ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Ulrike R. (Streetparade)

30.12.2019 um 20:45
@blaomat

Ich denke, die Arbeit der Polizei lief in etwa so ab. Das Opfer passte rein aeusserlich nicht in diese laendliche Gegend, und es passte auch keine Vermisstenmeldung aus der Umgebung. Also weitete man den Radius in Italien aus, und erkundigte sich auch in Oesterreich, ob eine passende Vermisstenmeldung vorliegt. Das wird einige Zeit gedauert haben. Irgendwann traf dann auch der Bericht ueber die Toxikologie ein.

Sie hatten also ein Opfer, das eigentlich ganz woanders hinwollte, welches von einem Rave kam, und welches eine Stunde vor dem Tod Ecstasy konsumiert hat. Ecstasy wird normalerweise als eine Partydroge angesehen.

Ab diesem Zeitpunkt waere dann spaetestens nach einem moeglichen Zielort gesucht worden. Wo haette sie hinwollen koennen? Ich gehe davon aus, dass alle einschlaegigen Discos sowie genehmigte wie auch wilde Freiluftveranstaltungen ueberprueft wurden. Und ich gehe ebenso davon aus, dass sich in diesem laendlichen Gebiet mehrere Personen beschwert haetten, wenn jemand eine lautstarke Party veranstaltet haette.

Das sind kleine Doerfer, und der Tourismus besteht eher aus Rentnern oder Familien mit kleinen Kindern, die Aussicht und frische Luft suchen. Ein roemischer Meilenstein als Hauptattraktion. Der EC faehrt dort durch, und haelt auch, mir war aber immer schleierhaft, weshalb. Und ansonsten gibt es noch den Autodurchgangsverkehr. Ueber den Brenner kommen eine ganze Menge Leute mit dem Zug oder dem Auto, aber die wollen aus D oder Oesterreich nach Italien, und nur selten nach Suedtirol. Es ist eine Durchgangsstrecke mit einem Nadeloer entlang diesem Alpenpass. Der Mord geschah aber etwas abseits dieser Strecke.

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31.12.2019 um 19:32
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Ihr meint die eingestellten Links ? Die kann man sich anzeigen lassen. Schaut unter die Thread Infos, dann klappt die Seite auf. Weiter unten stehen die eingefügten Links (Links anzeigen anklicken).
@Photographer73: da schreibt man hier so lange schon mit, war -zig Mal auf der Seite, habe aber nie weiter nach unten geschaut... DANKE


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

31.12.2019 um 19:36
@AnnaKomnene
@Rick_Blaine

Nur weil die Polizei im Pustertal keine Party ausmachen konnte heisst das für mich noch lange nicht, dass es die Party nicht gab. Bin damals selbst jahrelang im Bereich electronische Musik unterwegs gewesen und kann euch versichern, es gab da sowohl im Rave als auch im Goabereich jede Menge nicht offiziell angemeldeter Partys von denen die Polizei nichts mitbekommen hat. Es gab Partys die man weder sehen noch hören konnte wenn man nicht dort war.

Neben der Partytheorie könnte ich mir auch noch gut vorstellen, dass UR in Innsbruck jemand besucht hat und mit ihm oder auch mehreren dann zum chillen ins Pustertal gefahren ist und es dann am Fluss zum Streit kam. Vielleicht gibt es doch eine Vorgeschichte zu diesem Mord.

Hier wurde auch schon erwähnt Ulrike könnte in Ehrenburg aus dem Zug geworfen worden sein, wäre mMn auch denkbar

Oder sie hat wie ja einige vermuten den falschen Zug genommen und ist dann in Brixen oder Franzensfeste in ein Auto umgestiegen. Das wäre natürlich auch möglich, aber die Theorie bekomme ich überhaupt nicht rund. Da passen weder der E-Konsum 1 Std vor ihrem Tod noch das an der Hauptverkehrsader völlig auffällig abgestellte Fahrzeug. Auch die Geschichte mit dem in Innsbruck deponierten Rucksack will da mMn nicht so recht passen.

Theoretisch könnte UR auch in Innsbruck im Bahnhofsbereich einen Bekannten aus Graz oder Umgebung getroffen haben und mit ihm mit dem Auto ins Pustertal gefahren sein, auch das halte ich für nicht ganz unwahrscheinlich. Das könnte auch einer gewesen sein der vorher nicht auf der Streetparade war,mMn.

Auf jedenfall schön dass ihr das Thema wiederbelebt habt, danke an alle und einen guten Rutsch.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

31.12.2019 um 21:07
@blaomat

Ich war noch nie auf einem Rave, und lasse mich da gerne belehren. Meiner Auffassung nach definierte sich ein solcher durch laute Techno Musik und Lichteffekte, und er dauerte oft mehrere Stunden. Im Sommer boete sich eine Freiluftveranstaltung an. Das ginge aber sicher auch in einer Halle irgendeiner Art.

Ich denke, Du sprichst von einer Veranstaltung in einem Gebaeude. Ein grosser Keller? Wie sah das damals aus?

Ich denke, wenn das Opfer freiwillig ins Pustertal gelangte, um an einer Party oder einem Rave teilzunehmen, dann ging es ihr um die Gesellschaft und nicht die Veranstaltung. Sie war gerade auf einem Rave riesiger Proportionen gewesen, sie war muede und sie hatte eine Verabredung zuhause am naechsten Tag, die ihr wichtig war. Wenn es dort im Pustertal wirklich eine Veranstaltung gegeben haben sollte, dann waere sie vergleichsweise sehr klein und unbedeutend gewesen. Und alleine dafuer faehrt man nachts nicht in unbekanntes, doerfliches Gebiet im Ausland.

Bruneck ist die einige groessere Stadt mit 16000 Einwohnern. Sie kommt einige km hinter Kiens. Vom Brenner bis dahin gibt es nur eine Reihe von Doerfern, die nur aus wenigen Strassen bestehen. In letzteren kann ich mir keine Party vorstellen, von der nicht das ganze Dorf gewusst haette. Wo haetten sie also hinfahren wollen? Nach Bruneck? Danach kommen dann wieder erst einmal nur Doerfer.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

01.01.2020 um 03:57
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Ich denke, wenn das Opfer freiwillig ins Pustertal gelangte, um an einer Party oder einem Rave teilzunehmen, dann ging es ihr um die Gesellschaft und nicht die Veranstaltung. Sie war gerade auf einem Rave riesiger Proportionen gewesen, sie war muede und sie hatte eine Verabredung zuhause am naechsten Tag, die ihr wichtig war. Wenn es dort im Pustertal wirklich eine Veranstaltung gegeben haben sollte, dann waere sie vergleichsweise sehr klein und unbedeutend gewesen. Und alleine dafuer faehrt man nachts nicht in unbeka
Richtig, das spricht eben stark gegen die Party-Theorie.
Zitat von blaomatblaomat schrieb:Oder sie hat wie ja einige vermuten den falschen Zug genommen und ist dann in Brixen oder Franzensfeste in ein Auto umgestiegen. Das wäre natürlich auch möglich, aber die Theorie bekomme ich überhaupt nicht rund. Da passen weder der E-Konsum 1 Std vor ihrem Tod noch das an der Hauptverkehrsader völlig auffällig abgestellte Fahrzeug. Auch die Geschichte mit dem in Innsbruck deponierten Rucksack will da mMn nicht so recht passen.
Mir erscheint diese Theorie von allen bisher die plausibelste zu sein. Zumal Ulrikes Mutter ja ausgesagt hat, ihrer Tochter sei zuzutrauen, sich in einen falschen Zug zu setzen, da sie "geographisch" wohl ziemlich "verpeilt" sein soll. Ist man erst einmal über den Punkt, warum sie sich in einen Zug nach Italien setzen sollte hinweg, passt alles andere ganz gut. In Franzensfeste/Fortezza wird sie vermutlich das erste Mal vom italienischen Schaffner kontrolliert worden sein, die ja in Brennero zustiegen, und spätestens dadurch auf ihren Irrtum aufmerksam geworden sein. Also raus aus dem Zug nach Süden und weitersehen.

Das Weitersehen ergab, dass so schnell kein Zug mehr zurück nach Innsbruck fuhr. Also umschauen nach einer alternativen Gelegenheit - kurz gesagt, "trampen." Da ergibt sich eine Mitfahrgelegenheit bei einem netten Italiener/Südtiroler mit blauem Fiat. Ob der Anfangs bereits gepeilt hat, wo sie eigentlich hin wollte (Graz) oder nicht, mag dahingestellt sein. Er fand sie sympathisch, sie ihn eigentlich auch, man beginnt smalltalk, es kommt heraus, dass sie Raverin ist und eigentlich sehr cool, er meint das von sich auch, und siehe da, er hat auch noch eine Pille übrig, der er gerne seiner neuen Bekanntschaft anbietet, man plant also mal, ein wenig zu chillen...

Dass der "nette" Fahrer gerne aus dem chillen mehr machen möchte und Ulrike nicht, das ist am Ende leider fatal.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

01.01.2020 um 12:57
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:kurz gesagt, "trampen." Da ergibt sich eine Mitfahrgelegenheit bei einem netten Italiener/Südtiroler mit blauem Fiat. Ob der Anfangs bereits gepeilt hat, wo sie eigentlich hin wollte (Graz) oder nicht, mag dahingestellt sein. Er fand sie sympathisch, sie ihn eigentlich auch, man beginnt smalltalk, es kommt heraus, dass sie Raverin ist und eigentlich sehr cool, er meint das von sich auch, und siehe da, er hat auch noch eine Pille übrig, der er gerne seiner neuen Bekanntschaft anbietet, man plant also mal, ein wenig zu chillen...

Dass der "nette" Fahrer gerne aus dem chillen mehr machen möchte und Ulrike nicht, das ist am Ende leider fatal.
So könnte es durchaus abgelaufen sein bzw kann man sich gut vorstellen, dass es so gewesen sein könnte.
Einen ähnlichen (Tat-)Verlauf kann man sich m E bei mehreren Fällen, die hier bei Allmystery diskutiert werden, vorstellen.
Fragt sich nur im Fall Ulrike, wie man nach über 20 Jahren den Täter/ihren Mörder noch überführen könnte, wenn die beiden sich vorher gar nicht kannten, man also sozusagen 'den großen Unbekannten' sucht.
Offenbar scheint der Täter nur diese eine Tat begangen zu haben und weder zuvor noch danach (strafrechtlich) in Erscheinung getreten zu sein, denn die (einschlägig) vorbestraften Männer werden wohl als Erstes auf eine mögliche Täterschaft hin überprüft worden sein bzw hat man nie etwas davon gelesen, dass die EB davon ausgehen, dass der Mord an Ulrike mit einem anderen Tötungsdelikt in Verbindung stehen könnte.
Kann mir vorstellen, dass der Täter selbst schockiert darüber gewesen sein könnte, was er getan hat.
Evtl 'verdrängt' er die Tat bis zum heutigen Tage (erfolgreich).


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

01.01.2020 um 15:43
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Fragt sich nur im Fall Ulrike, wie man nach über 20 Jahren den Täter/ihren Mörder noch überführen könnte, wenn die beiden sich vorher gar nicht kannten, man also sozusagen 'den großen Unbekannten' sucht.
Wenn es denn so war, dann weiss man eigentlich eine ganze Menge ueber den Taeter. Maennlich, blauer Fiat, und er hielt sich zur Ankunftszeit den EC in Franzensfeste auf. Dieses Dorf hat heute etwas ueber 900 Einwohner, einen Bahnhof mit Umsteigemoeglichkeit zur Pustertalbahn und eine historische Festungsanlage, die aber bereits geschlossen war. Ansonsten liegt dort der Hund begraben. Entweder, er wollte etwas dort, oder er war mit dem Zug nach/aus Innsbruck unterwegs und hatte sein Auto dort abgestellt, um von Franzensfeste aus nachhause zu fahren. Im letzteren Falle haette sein Fiat zumindest an diesem Tag dort laenger geparkt. Und man kann annehmen, dass er weiter in Richtung Pustertal wollte. Das ist eigentlich ziemlich klar definiert.

Es waere auch moeglich, dass er mit dem Auto auf der Durchreise gewesen waere, dann aber auf der Landstrasse und nicht der Autobahn, denn die geht dort durch einen Tunnel. Aus Richtung Brixen koennte er nicht auf der Durchreise gewesen sein, das waere ein Umweg. Er waere entweder vom Brenner oder aus den Doerfern im Norden gekommen.

Der Brenner ist eine gewaltige Durchgangsstrasse, aber der Grossteil des Verkehrsaufkommens faehrt eben weiter nach Sueden und bleibt nicht im Pustertal. Dort faehrt man nur hin, wenn man dort Freunde oder Bekannte hat, dort wohnt, oder dort Urlaub macht, wobei letzteres eher etwas fuer Familien oder Rentner ist, und auch nicht so viele. Da kommen insgesamt nur wenige tausend Personen in Frage, und die haben eben nicht unbedingt einen blauen Fiat dieser Baureihe. Jemand koennte sich erinnern, ob eine Person, auf die diese Beschreibung zutrifft, zur Tatzeit kein Alibi hatte, und bei der sonst Auffaelligkeiten auftraten.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

01.01.2020 um 17:21
ich möchte jetzt auch nochmal was zu den Ravepartys sagen, die unangemeldet und oft nur über Mundpropaganda stattfanden,denn genau das, machte sie aus: Nicht angemeldet, nicht für die grosse Masse und oft an einem Ort, wo man nur hinfand, wenn man den Tipp bekam.
Ich selbst habe so etwas auch schonmal erlebt und von vielen Freunden auch schon gehört damals, die auf so einer Party gelandet sind. Meist läuft das so ab, dass man zu einer Party, die öffentlich ist, geht. Die dauert oft schon bis in den frühen Morgenstunden. Anschließend zieht man dann weiter auf ein Feld xy bei der oder der Lichtung. Die Orte werden oft spontan erst ausgesucht, Leute zusammengetrommelt und weiter gehts. Das kann per Flyer geschehen, den man aber an ausgeguckte Leute weiterreicht oder eben per Mundpropaganda. Das war zu der Zeit nicht selten.

Und weil hier oft das Thema Müdigkeit etc fällt und nach Hause wollen. Ich kann da zwar nicht mitreden, weiß aber aus bestimmten Kreisen, dass gerade die Droge E. dazu genommen wurde durchzumachen, da aufputschend. Wenn sie also eine Stunde vor ihrem Tod E. genommen hat, könnte sie die von jemandem bekommen haben, der vorhatte mit ihr zu so einer, ich nenne es mal, abgelegenen Party zu fahren um sich noch zu putschen, was man ja wohl häufig bevor man zu einer Party fuhr oder während einer Party genommen hat. Falls sie müde vom Feiern vorher war und weitermachen wollte, da eingeladen etc. könnte sie der Droge auch nicht abgeneigt gewesen ein, um wach zu bleiben.

Für mich ist das Thema "Party" noch nicht vom Tisch.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

01.01.2020 um 17:40
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Kann mir vorstellen, dass der Täter selbst schockiert darüber gewesen sein könnte, was er getan hat.
Evtl 'verdrängt' er die Tat bis zum heutigen Tage (erfolgreich).
Das denke ich auch, daher vllt. auch der Text, der von ihm stammen könnte.
Da ist was gewaltig aus dem Ruder gelaufen. Wenn es so war, dass er sie mitgenommen hat, beide waren sich sympathisch.Dann die Pille genommen bzw. ihr angeboten, worauf sie einging. Vielleicht jemand aus dem Ravermilleu oder einer aus der Gegend oder nur zur Durchreise. Immer noch alles ok, bis zu dem Moment wo er mehr wollte. Bis dahin war die Stimmung vielleicht gut bzw. ausgelassen und dann fuhr er mit dem Auto in diese Parkbucht um es zu versuchen. Es kam zur Gegenwehr und Ulrike riss die Tür auf und eilte davon, der Täter hinterher. Er holte sie ein, versuchte ihr die Kleidung noch runter zu reissen, sie wehrte sich, schrie (das war der Schrei, der gehört wurde) und weil Täter dann oft in Panik geraten, erschlug er sie mit dem Stein. Anschließend realisierte er, was er gemacht hatte und verfasste diesen Text.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

01.01.2020 um 18:42
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Da kommen insgesamt nur wenige tausend Personen in Frage, und die haben eben nicht unbedingt einen blauen Fiat dieser Baureihe. Jemand koennte sich erinnern, ob eine Person, auf die diese Beschreibung zutrifft, zur Tatzeit kein Alibi hatte, und bei der sonst Auffaelligkeiten auftraten.
Zitat von sundrasundra schrieb:Vielleicht jemand aus dem Ravermilleu oder einer aus der Gegend oder nur zur Durchreise.
Hervorhebungen von mir eingefügt.

Sollte der Täter tatsächlich dort aus der Gegend stammen und (damals) zum Ravermilieu gehört haben, müsste sich doch eigentlich sehr gut eingrenzen lassen, wer dieser Personen/ Männer damals einen blauen Fiat entsprechender Baureihe fuhr.
Gehe aber stark davon aus, dass die EB diesen Ansatz bereits verfolgt haben werden/ diesem nachgegangen sein werden - offenbar jedoch ohne Erfolg - oder sollte es einen konkreten Verdächtigen geben, dem jedoch nach all den Jahren die Tat nicht mehr nachzuweisen ist (mangels Spuren)?
Gehe aber eher nicht davon aus.
Zitat von sundrasundra schrieb:Für mich ist das Thema "Party" noch nicht vom Tisch.
Für mich auch noch nicht, könnte mir sehr gut ein Szenario in der Art, wie Du es geschildert hast, vorstellen.
Auch die etwa eine Stunde vor ihrem Tod eingenommene XTC wäre passend hierzu bzw würde in einem solchen Szenario Sinn ergeben.
Vermute auch, dass Ulrike diese nahm - gut denkbar, dass der Täter sie ihr tatsächlich anbot - um ihre Müdigkeit zu bekämpfen/ wieder 'fit' und wach zu werden.
Wenn man auf dem (direkten) Heimweg wäre und beabsichtigen würde, zu Hause erstmal Schlaf nachzuholen, wäre es absolut kontraproduktiv, XTC zu nehmen.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

02.01.2020 um 02:36
@AnnaKomnene

Ja, es deutet alles darauf hin, dass der Täter aus dem Pustertal stammt, denn ein Reisender auf der Hauptstrecke Verona-Innsbruck hätte keinen Grund abzubiegen, hätte Ulrike da vielleicht schon alarmiert und vor allem, er würde sich da vermutlich nicht auskennen.

Und anzunehmen ist, vor allem wenn die Herkunft der E-Pille, die Ulrike wohl zu sich genommen hat, auf ihn zurückzuführen ist, dass er eher ein jüngerer als ein älterer Mann gewesen ist. Mann ist ebenfalls anzunehmen, da diese Art Taten einfach in der Regel von Männern verübt werden. (Und nein, ich brauche jetzt keine Kommentare, es könnte aber doch eine Frau sein usw. Hier geht es darum, Wahrscheinlichkeiten zu nutzen, um die Sache einzugrenzen, wie bei jeder Ermittlung in solchen Fällen. Um die 84jährige Omi, die mordend von Rave zu Rave fährt kann man sich später kümmern). Das Mindestalter unseres Täters dürfte das Führerscheinalter in Italien sein, also 18.

So. Auch wenn ich diese Phantomparty im Pustertal für genau das halte, ein Phantom, nehmen wir meinet Wegen noch an, dass der Täter auch noch eine Sympathie für diese Musik und Lebensform hatte, was ihn auch in den Augen von Ulrike sympathisch gemacht haben kann.

Das war es aber nun auch schon mit den möglichen Annahmen, die weiterhelfen sollen.

Der blaue Fiat war leider damals in Italien ein Allerweltsauto, ähnlich dem VW Golf in Deutschland.

Nun könnten wir versuchen alle Halter von blauen Fiats im Pustertal festzustellen, auf die unsere Beschreibung passt. Vermutlich hat die italienische Polizei auch genau das getan. Nehmen wir einfach einmal an, es wären 500. Nun kann man schauen, ob einer aus diesen 500 einschlägig aufgefallen ist, aber sagen wir mal, da ist keiner. Dann bliebe nur noch übrig, von allen 500 zu erfragen, was sie zur Tatzeit wo gemacht haben. Das ist schon ein gewaltiger Aufwand und vor allem nicht unbedingt sehr ergebnisführend. Denn die Antwort vieler wird vermutlich sein: "Ich war im Bett und hab' geschlafen." Um die Richtigkeit dieser Aussage zu überprüfen müsste man nun wieder versuchen Alibizeugen zu finden usw usw.

Sowohl rechtlich als auch praktisch stösst die Polizei hier aber an eine Grenze. So funktioniert das nicht. Man müsste zuerst also eine weitere Eingrenzung vornehmen können, die diese Ermittlungsschritte plausibler macht: z.B. auf alle bekannten Raver die in Halter eines FIATS in diesem Gebiet sind oder ähnliches. Leider gibt es aber keine Datenbank, die man so einfach mal befragen kann.

Dazu kommt noch ein anderes Problem, wie es sich in mehreren Mordfällen, die auch hier im Forum sind, ergeben hat: der gesuchte Täter, vermutlich ein jüngerer Mann, mit einem bestimmten Fahrzeug, dessen Kennzeichen man nicht kennt: der erste Schritt ist die Abfrage der Halterdaten. Jetzt ergeben sich zwei weitere Fragen: a) was ist, wenn unser Täter ein Fahrzeug fuhr, das z.B. auf seine Eltern zugelassen ist? Auf grund der Versicherungstarife war das z.B. in meiner Jugendzeit in Deutschland sehr häufig der Fall, da man als Fahranfänger sonst extrem hohe Prämien zahlen musste. Und b): Was, wenn unser Täter zwar eine Beziehung zum Pustertal hat, aber nicht mehr dort mit Hauptwohnsitz wohnt. Zum Beispiel: was wenn er im nicht weit entfernten Trient/Trento arbeitet, aber sein Elternhaus in Bruneck/Brunico ist und er auf der Fahrt dorthin gewesen ist? Dann ist sein Fahrzeug womöglich in der Provinz Trient/Trento mit Kennzeichen TN registriert und nicht in Bozen/Bolzano (BZ)? Es wäre im Prinzip unmöglich, hier ohne weitere Informationen nur durch das Auto herauszufinden, wer der Täter ist. Und da sprechen wir noch gar nicht von weiter entfernten Möglichkeiten, z.B. dass es sich zufällig um einen Österreicher aus Osttirol handelte usw.

So also kommt die Polizei nicht weiter, und ist es auch offensichtlich nicht.

Was bleibt? Die DNA Spuren am Opfer. Nun ist es auch so, dass entgegen der Annahme, dass ein solcher Täter doch sicherlich bereits vor und bestimmt nach der Tat weitere ähnliche Taten verübt hat und verüben wird, nicht so einfach. Erst einmal wurden auch in Italien DNA Profile von Tätern noch nicht lange, wenn überhaupt, gespeichert. Und zweitens hinterlassen Täter in weitaus weniger Fällen DNA als der Laie meistens annimmt. Und drittens: viele Täter verüben Gott sei Dank eben doch nur eine solche Tat. Gerade wenn wir annehmen, dass es sich hier um ein nicht geplantes Tötungsdelikt handelt, kann es durchaus sein, dass der Ausgang der Tat den Täter doch so verunsichert, dass er nicht noch einmal eine solche Tat beging.

Um es noch einmal zusammenzufassen:

Es ist nicht bekannt wann und wo Ulrike ihren Täter traf. Es bestehen plausible Annahmen, dass dies in oder um die Bahnhöfe von Franzensfeste/Fortezza oder Brixen/Bressanone geschah, vielleicht auch bereits im Zug von Innsbruck nach Italien.

Es ist nicht bekannt, woher der Täter kam und wohin er ursprünglich wollte, lediglich der abgelegene Tatort lässt vermuten, dass der Täter einen regionalen Bezug hat.

Es ist nicht bekannt, ob es sich um einen oder gar mehrere Täter handelt, allerdings liegt nahe, dass es nur einer gewesen ist.

Es gibt überhaupt keine Zeugen die Ulrike mit einem Unbekannten gesehen haben, es gibt nur das etwas mysteriöse Auftauchen Ulrikes in dem einen Gasthof an der Hauptstrasse des Pustertals, das vermuten lässt, dass Ulrike bis dahin freiwillig mit dem Täter unterwegs war. Insofern kann es keine Zeugen für einen Übergriff vor dieser letzten Sichtung geben.

Tatsächlich gibt es nur zwei relevante Zeugenaussagen für das Tatgeschehen: die Sichtungen des mysteriösen Fiat, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zur Tat gehören und der Schrei, den ein Zeuge gehört haben will. Die zeitliche Diskrepanz zwischen beidem lassen eventuell auf einen anfangs einvernehmlichen Aufenthalt an der Rienz schliessen.

Bleibt noch das ebenfalls mysteriöse Verhalten Ulrikes in Innsbruck: Warum sie überhaupt ihren regulären Zug verpasst hat, warum sie Geld gezapft hat und die nicht klar geklärte Frage, ob und wenn, warum sie ihren Rucksack deponiert hat. Allem Anschein nach haben diese Dinge aber nichts mit der späteren Tat bzw. dem Täter zu tun.

Und da haben wir nun das Dilemma, vor dem nicht nur die Polizia Giudiziaria stand und steht sondern auch alle Hobbydetektive hier. Ich befürchte, dieser Fall kann nur noch durch Commissario Fortuna geklärt werden.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

02.01.2020 um 07:38
Danke@Rick_Blaine , wie immer sachlich aufbebröselt!;)
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Bleibt noch das ebenfalls mysteriöse Verhalten Ulrikes in Innsbruck: Warum sie überhaupt ihren regulären Zug verpasst hat, warum sie Geld gezapft hat und die nicht klar geklärte Frage, ob und wenn, warum sie ihren Rucksack deponiert hat. Allem Anschein nach haben diese Dinge aber nichts mit der späteren Tat bzw. dem Täter zu tun.
Das finde ich nicht so mysteriös, wie es hier empfunden wird von einigen. Es kann sein, dass sie einfach Hunger bekam, kein Geld mehr hatte und dachte, wie man das manchmal macht, wenn sie sich beeilt noch an Geld zu kommen, um sich im Zug noch was zu kaufen. Da vertut man sich dann schnell vom Zeitfenster, wenn man eigentlich nur noch wenige Minuten hat.

Im Grundenommen ist damit alles schief gelaufen, wenn ich das richtig sehe. Hätte sie auf ihren Anschluss gewartet und wäre nicht auf die Idee gekommen, nochmal schnell zum bancomat zu gehen, wäre wahrscheinlich alles gut gegangen.
Den Rucksack wird sie abgestellt haben, weil er ihr lästig war, auch das kommt mir aus persönlichen Erfahrungen nicht fremd vor. Sorry, wenn ich jetzt frage, aber hat sie den Rucksack vor dem bancomat dort abgestellt oder erst danach. Davor, hätten wir den Grund: Um schneller zum bancomat zu kommen.Oder verwechsel ich jetzt die Orte?


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02.01.2020 um 08:22
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Und anzunehmen ist, vor allem wenn die Herkunft der E-Pille, die Ulrike wohl zu sich genommen hat, auf ihn zurückzuführen ist, dass er eher ein jüngerer als ein älterer Mann gewesen ist. Mann ist ebenfalls anzunehmen, da diese Art Taten einfach in der Regel von Männern verübt werden. (Und nein, ich brauche jetzt keine Kommentare, es könnte aber doch eine Frau sein usw. Hier geht es darum, Wahrscheinlichkeiten zu nutzen, um die Sache einzugrenzen, wie bei jeder Ermittlung in solchen Fällen. Um die 84jährige Omi, die mordend von Rave zu Rave fährt kann man sich später kümmern). Das Mindestalter unseres Täters dürfte das Führerscheinalter in Italien sein, also 18.
Diese Überlegungen finde ich sehr schlüssig, gebe Dir vollkommen Recht.
Vermute, dass Ulrike bei einem älteren (ihr bis dahin unbekannten) Mann wahrscheinlich auch misstrauischer gewesen wäre, als bei einem jüngeren Mann, der (in etwa) im gleichen Alter gewesen sein dürfte, wie sie selbst zum damaligen Zeitpunkt.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Der blaue Fiat war leider damals in Italien ein Allerweltsauto, ähnlich dem VW Golf in Deutschland.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:z.B. auf alle bekannten Raver die in Halter eines FIATS in diesem Gebiet sind oder ähnliches. Leider gibt es aber keine Datenbank, die man so einfach mal befragen kann.
Das ist ein Problem, definitiv, auf das auch die EB wohl gestoßen sein werden.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:a) was ist, wenn unser Täter ein Fahrzeug fuhr, das z.B. auf seine Eltern zugelassen ist? Auf grund der Versicherungstarife war das z.B. in meiner Jugendzeit in Deutschland sehr häufig der Fall, da man als Fahranfänger sonst extrem hohe Prämien zahlen musste.
Könnte ich mir auch sehr gut vorstellen, dass der blaue Fiat auf ein Elternteil o Ä des Täters zugelassen gewesen sein könnte.
Damit würde bei einer Halterabfrage das Tatfahrzeug wahrscheinlich schon 'durchs Raster fallen', wenn sich lediglich auf die entsprechenden PKW, die auf (damalig) jüngere Männer zugelassen waren, konzentriert würde.
Wenn das Auto z B auf die Mutter zugelassen gewesen wäre, wäre es wohl auch nicht ermittelt worden, da von einem männlichen Täter - m E berechtigt - ausgegangen wird und ich daher annehme, dass auch nur auf Männer zugelassene Fahrzeuge berücksichtigt wurden.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Gerade wenn wir annehmen, dass es sich hier um ein nicht geplantes Tötungsdelikt handelt, kann es durchaus sein, dass der Ausgang der Tat den Täter doch so verunsichert, dass er nicht noch einmal eine solche Tat beging.
Hervorhebung von mir eingefügt.

Genau das vermute ich auch, wahrscheinlich war der Täter selbst darüber 'geschockt'/erschrocken darüber, was er getan hat.
Kann mir von daher ganz gut vorstellen, dass er fortan ein 'unauffälliges Leben' führte und nie wieder (strafrechtlich) in Erscheinung trat.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

02.01.2020 um 14:31
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Könnte ich mir auch sehr gut vorstellen, dass der blaue Fiat auf ein Elternteil o Ä des Täters zugelassen gewesen sein könnte.
Damit würde bei einer Halterabfrage das Tatfahrzeug wahrscheinlich schon 'durchs Raster fallen', wenn sich lediglich auf die entsprechenden PKW, die auf (damalig) jüngere Männer zugelassen waren, konzentriert würde.
Wenn das Auto z B auf die Mutter zugelassen gewesen wäre, wäre es wohl auch nicht ermittelt worden, da von einem männlichen Täter - m E berechtigt - ausgegangen wird und ich daher annehme, dass auch nur auf Männer zugelassene Fahrzeuge berücksichtigt wurden.
Aber ist es nicht eher so, dass man bei der Überprüfung alles abfragt. xy, Vater oder Mutter, haben einen solchen Wagen. Der Wagen wurde aber an dem Wochenende ausgeliehen von dem Sohn. Dann würde man doch als Ermittler der Frage nachgehen, was der Sohn an dem Wochenende gemacht hat und wo er mit dem Wagen war und dazu evtl. noch Zeugen befragen. Ist das nicht das normale Prozedere? Alle die, die kein Alibi haben, rücken damit in den engeren Kreis der möglichen Verdächtigen. Das so etwas viel Arbeit bedeutet ist klar, aber der Handlungsablauf wird doch sicher nicht ausgespart, nur weil der Fahrzeughalter nicht zum Täterbild passt, das kann ich mir nur schwer vorstellen, wenn man sorgfältig arbeitet.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

02.01.2020 um 15:28
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Mann ist ebenfalls anzunehmen, da diese Art Taten einfach in der Regel von Männern verübt werden.
Normalerweise denke ich auch so, aber könnte es nicht sein, dass Ulrike bei einem Pärchen eingestiegen ist? Das tun die meisten Tramperinnen vermutlich sowieso lieber als bei einem oder mehreren Männern mitzufahren.

Ich stolpere nämlich immer über das Wort "Neid" in dem einen Haiku.

Was, wenn nun dieses hypothetische Pärchen ebenfalls zu einer ähnlichen Klientel wie Ulrike gehörte, man wollte am Flussufer gemeinsam chillen, und unter dem Einfluss der Pillen (hier war zu lesen, dass E. je nach Dosis aphrodisierend wirken oder auch "nur" ein Bedürfnis nach Nähe erzeugen kann) kamen der Mann und Ulrike sich näher. Die Freundin des Mannes bekam das mit (vielleicht sogar relativ spät, weil sie zB mal austreten war) und rastete ebenfalls unter Drogeneinfluss aus.

In dem Fall könnten die Gedichte sowohl entweder von der Täterin stammen als auch von dem Tatzeugen. In ersterem Fall könnte "Neid" sich dann darauf beziehen, dass U. der Täterin aus deren Sicht den Partner ausspannen wollte. War der Verfasser der Tatzeuge, könnte mit Neid die Motivation für eben jene Tat seiner eifersüchtigen Freundin gemeint sein.


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02.01.2020 um 16:48
@Rick_Blaine und @alle: hier noch einen Haufen Gedanken...

Naja, für mich gibt es noch einen Aspekt, der ne große Rolle spielt. Es ist die Zeitspanne zwischen Bankabhebung am Bahnhof in Innsbruck 17.24 Uhr (Quelle XY 1999) und Ulrikes Auftauchen in der Gastwirtschaft in Kiens/Ehrenburg gegen ca. 22Uhr (Quelle XY 1999). Die Frage, finde ich mittlerweile interessanter als das ewige, warum Ulrike den Zug verpasst oder bewusst nicht genommen hat.

Die 1. offene Zeitspanne (meine Gedanken sind natürlich nix neues, tauchen immer wieder im Thread auf)

Wir kennen nicht die Fahrpläne von damals. Laut OEBB derzeit ca. 1Stunde25min bis Franzenfeste. (Wir wissen ja nicht, ob Ulrike von Innsbruck aus mit dem Zug oder einem Auto weitergefahren ist. Und wir wissen auch nicht, ob sie in Franzenfeste wenn mit Zug unterwegs, dann da überhaupt ausgestiegen ist. usw.)
Die große Frage ist, wie hat Ulrike die Zeit verbracht zw. 17.24 und ca. 22 Uhr, in der sie weder in Auto oder Bahn saß?

a) weiter trampen (Innsbruck oder auch ggf. von z.B. Franzenfeste (= Theorie: in falschen Zug gestiegen): Stand sie an einer Straße, um zu trampen, gäb es ggf. Ansätze, wo sie hätte stehen müssen. Eine Tramperin ist auffällig. Das ist Sinn des trampens und eigentlich Idealzustand, wenn man Zeugen sucht. Wieso gibt es keine Zeugen?


b) Wartezeiten in der Nähe von Bahnhöfen:
Ulrike hat sich die Zeit vertrieben (in Innsbruck), weil sie später mit dem Zug weitergefahren ist:
Blieb Ulrike im Bahnhofsgebäude sitzen? Saß Ulrike in einem Café in der Nähe? Lag oder saß Ulrike in einem Park? Schlenderte Ulrike um den Bahnhof herum oder durch die Straßen?
Ist es normal, dass sie anscheinend Niemand wahrgenommen hat? Oder: Wieso wurde sie nicht gesehen???


(Jetzt gibt es nun noch die Rucksackabgabetheorie (mit großem Fragezeichen):
D.h. untergeordnete Frage: Wann gebe ich einen Rucksack ab? Also ich gebe ab, wenn ich ne Gehstrecke vor mir habe und eher, wenn ich durch Geschäfte schlendere. Ich gebe meinen Rucksack nicht ab, wenn ich mich müde bis ins nächste Café schleppe oder wenn ich nur ein Nickerchen im Park neben dem Bahnhof machen will. Aber Urlike kann das natürlich anders gesehen haben. )

Oder falls sie relativ zeitnah weiter gefahren ist, was hat sie beispielsweise in Franzenfeste dann gemacht?

Es sind keinerlei Zeugenaussagen bekannt, vermutlich gibt es also keine Zeugen. So einen Mord an einer 19jährigen nimmt man doch wahr.... Lag es an der Zeugensuche damals, weil nicht zielführend waren (zu spät, nicht intensiv genug)?
Frage also: Kann man anhand der nichtvorhanden Zeugenaussagen Rückschlüsse ziehen?



c) Oder besuchte Ulrike Jemanden in der Nähe (Innsbruck oder Franzenfeste oder in ?)?

Hatte Ulrike ein Adressbuch oder Kalender mit Adressliste dabei, denn dann kann es eine Bekanntschaft gewesen sein, die nichts mit der Streetparade zu tun hatte. Die Ermittler haben ganz bestimmt in Ulrikes Freundeskreis gegraben. Aber im Zeitalter ohne Handy und Internet waren die Kontakte meistens nur im eigenen Adressbuch zu finden.
Aber auch hier hätte sie ggf. wahrscheinlich öffentliche Verkehrsmittel genutzt, um z.B. zu einer Bekanntschaft oder einem Treffpunkt z.B. in Innsbruck zu kommen. (Anmerkung: ....es ist wirklich schade, dass die Telefonzellendaten nicht ausgewertet werden dürften!)

2.) Dann gibt es die zweite interessante Zeitspanne, nämlich nach der Gastwirtschaft in Kiens gegen ca. 22Uhr und ca. 23.30 Uhr Parkbucht.
1,5km mit dem Auto ist eine Sache von wenigen Minuten. D.h. die Zeitspanne des dort stehenden offenen PKW wird sich noch weiter erhöhen.
Interessant wäre auch: stand der PKW denn z.B. um 22:15Uhr dort auch schon offen herum? Zwischen 22Uhr und 23.30 Uhr werden dort doch noch andere Autos langefahren sein. Warum wurde der zu der Zeit anscheinend nicht gesehen?

a) bisschen unwahrscheinlicher, aber dennoch möglich:
Ist Ulrike dort lang gewandert und erst nach dem Kekskauf auf den Täter gestoßen? ....naja, es gibt schon Menschen, die sogar nachts lieber gehen anstatt irgendwo in einem Kaff herumhängen zu müssen, gerade auch wenn man emotional schon bisschen runter ist, wenn alles (die Reise) schief gelaufen ist. Aber so weit weg vom Ziel und wusste sie überhaupt wo entlang???
War Ulrike dem Täter bereits begegnet, ist vielleicht ausgestiegen ("ähm, hier muss ich hin") und der Kekskauf war so eine Aktion auf Grund von komischem Gefühl, mal kurz unter Menschen zu kommen, die waren ihr jedoch fremd und sie ist dann wieder rausgegangen, der Täter hat sie wieder aufgegabelt.... Wirft man sich dann noch ne Droge ein 1 Stunde vor dem Tod?
b) etwas wahrscheinlicher: oder man war, wie so oft hier schon angenommen, wirklich bereits zusammen unterwegs....



Zwei allgemeine Gedanken noch:

- Autotür hinten stand offen:
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Es ist nicht bekannt, ob es sich um einen oder gar mehrere Täter handelt, allerdings liegt nahe, dass es nur einer gewesen ist.
Ich tendiere auch zu einem Täter trotz hinterer Autotür. Warum? Weil es ungewöhnlich ist, dass zwei so ausrasten... und auch dass ein Mitwisser so lange durchhält. Das wäre zwar auch möglich, aber ich weiß nicht warum, aber für mich ist es auch eher ein Täter.

Nochmal die hintere offene Autotür: Was kann das bedeuten?
Entweder hat der Täter noch was aus dem Auto geholt, was hinten auf der Rückbank stand. Oder Ulrike saß tatsächlich hinten.

Also ich als Frau steige definitiv vorne ein, ggf. der Platz ist frei, wenn ich den Mann toll finde! Ich kann nicht sagen, warum, aber das ist einfach so. Da würde ich mich nie hinten reinsetzen. Ich will dann, dass der mich wahrnimmt, ich will auf einer Ebene sein. Keine Ahnung. Ist so.
Heißt das im Umkehrschluss, dass ich mich hinten reinsetze, wenn mir der Mann nicht ganz geheuer ist? Vielleicht ja. Doch natürlich. (Voraussetzung natürlich, dass hinten Türen sind.)
Es gibt aber noch den Grund, dass ich hinten sitze, nämlich wenn ich eigentlich meine Ruhe haben will. Hinten lehne ich mich an und kann so tun, als würde ich schlafen.
Bringen uns meine Überlegungen was? Keine Ahnung.


- Einwurf der Droge 1 Stunde vor dem Tod: (Ich gehe jetzt mal von Freiwilligkeit aus)
wahrscheinlich saßen sie da also schon am Ufer. Irgendwer schrieb hier, dass sie sich niemals ne Droge einwerfen würde, wenn ihr ein männlicher Begleiter unheimlich oder sehr fremd ist und schon gar nicht beim Trampen irgendwo am Arsch der Welt. Diesen Gedankengang kann ich gut nachvollziehen.
Wobei ich auch junge Frauen kenne, die das über Bord werfen. Die manche Warnsignale nicht wahrhaben wollen. Oder sich vielleicht gerade deshalb was einwerfen, um sich das Gefühl zu vertreiben, obwohl es verdammt dumm ist.

- der Schrei:
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Tatsächlich gibt es nur zwei relevante Zeugenaussagen für das Tatgeschehen: die Sichtungen des mysteriösen Fiat, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zur Tat gehören und der Schrei, den ein Zeuge gehört haben will. Die zeitliche Diskrepanz zwischen beidem lassen eventuell auf einen anfangs einvernehmlichen Aufenthalt an der Rienz schliessen.
Der Schrei passt zwar, aber gibt es nicht so oft im Nachhinein gehörte Schrei? Es ist doch typisch, dass wenn man von einem Verbrechen im Nachhinein erfährt, glaubt, etwas wahrgenommen zu haben. Ich würde nicht zu viel auf die Schreiuhrzeit geben. Aber nun gut, wenn Ulrike schon früher tot war, saß der Täter ewig lange noch dort. Wenn man den Schrei einbaut, schien es zunächst friedlich und einvernehmlich dort zugegangen zu sein.


Mehr fällt mir derzeit nicht ein.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

02.01.2020 um 17:09
Zitat von sundrasundra schrieb:ist es nicht eher so, dass man bei der Überprüfung alles abfragt. xy, Vater oder Mutter, haben einen solchen Wagen. [...]
Ich glaube, die Ermittler können in die Materie überhaupt nur irgendwie einsteigen, wenn es tatrelevante Personen aus dem Bekanntenkreis von Ulrike gibt. Dazu muss man erstmal den Bekanntenkreis ausfindig machen, was nicht immer möglich ist, weil diejenige, die den kennt, nicht mehr lebt.
Andersherum: also von den Autobesitzern der Umgebung über deren Familien- und Wohnverhältnisse auf eine eventuelle Bekanntschaft des Sohns...etc. auf Ulrike zu kommen, das ist zu kompliziert und woher sollen diese ganzen Angaben denn entnommen werden?

Es gibt doch keine Akten über Familien-, Wohn- und Arbeitsverhältnisse von sämtlichen Autobesitzern. DDR Verhältnisse sind zum Glück vorbei. (hofft man)


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

02.01.2020 um 17:36
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Umgebung
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Andersherum: also von den Autobesitzern der Umgebung über deren Familien- und Wohnverhältnisse auf eine eventuelle Bekanntschaft des Sohns...etc. auf Ulrike zu kommen, das ist zu kompliziert und woher sollen diese ganzen Angaben denn entnommen werden?
Das denke ich eben nicht. Weil man gerade als Ermittler von Stöckchen auf Hölzchen kommt. Das wäre ja sonst so, als ob man nur an der Oberfläche kratzt.Gerade das in die Tiefe schürfen ist die Aufgabe einer guten Ermittlerarbeit. Es geht dabei nicht um Familienakten etc. sondern unter der Oberfläche schauen.Sonst würden auch nie Fälle gelöst werden, wenn man nur auf das Scheinbare achten würde.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

02.01.2020 um 18:10
@Sillyrama

Es war die vordere Autotuer, das wird bei XY gezeigt.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

02.01.2020 um 20:43
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Es war die vordere Autotuer, das wird bei XY gezeigt.
optisch sehe ich bei XY die hintere Tür offen auf Beifahrerseite bei 2,38min. Allerdings sehen die Zeuginnen das Auto zweimal. Das ist die Szene bei ca. 2,00min. Da ist es dann die vordere Beifahrertür, die offen steht.... (Quelle: XY 1999, Thread S. 8 Beitrag von nephilimfield,
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb am 25.09.2013:Aktenzeichen-Beitrag
)
Tja, das ist typisch für die XY - Sendung.... man sollte sich daran nicht orientieren. Ich dachte, dass irgendwo öffentlich betont wurde, dass es um die hintere Tür ging und habe das in meiner Erinnerung gespeichert. Aber ehrlich, ich weiß die genaue Quelle nicht mehr, wo. So schnell geht das, dass man Dinge übernimmt und die hier zu Tatsachen werden... und vielleicht ist diese Erinnerung hier nur durch die Diskussion bei allmystery entstanden. Sorry. Aber Danke für den Hinweis!

Im XY Film zeigt das stehende Auto meiner Meinung nach in die verkehrte Fahrtrichtung. Ob das Absicht war, ob der Fahrer gedreht hat, ob das ein XY Fehler war oder sogar ein völlig anderer Drehort? Ich weiß es nicht.
Meiner Logik nach schaut das Auto in XY Richtung Kiens/Ehrenburg, aber da kam Ulrike doch her. Eigentlich hätte es Richtung St. Lorenzen zeigen müssen. Meiner Logik nach..., wenn man sich eine Karte anguckt.
Die Bilder, die
Zitat von raldonraldon schrieb am 28.02.2015:Parkplatz auf der rechten Seite der Staatsstraße Richtung Bruneck, kurz vor der Gemeindegrenze zu St. Lorenzen
gepostet hat, sehen insgesamt etwas anders aus.

Vielleicht könnte Jemand Ortskundiges nochmal bestätigen, ob das von @raldon gepostete Bild passt und wie er/sie es bzgl. des XY Films empfindet.


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