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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

1.502 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Österreich, Aktenzeichen, August ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Ulrike R. (Streetparade)

03.01.2020 um 02:47
Zitat von sundrasundra schrieb:Aber ist es nicht eher so, dass man bei der Überprüfung alles abfragt. xy, Vater oder Mutter, haben einen solchen Wagen. Der Wagen wurde aber an dem Wochenende ausgeliehen von dem Sohn. Dann würde man doch als Ermittler der Frage nachgehen, was der Sohn an dem Wochenende gemacht hat und wo er mit dem Wagen war und dazu evtl. noch Zeugen befragen. Ist das nicht das normale Prozedere? Alle die, die kein Alibi haben, rücken damit in den engeren Kreis der möglichen Verdächtigen. Das so etwas viel Arbeit bedeutet ist klar, aber der Handlungsablauf wird doch sicher nicht ausgespart, nur weil der Fahrzeughalter nicht zum Täterbild passt, das kann ich mir nur schwer vorstellen, wenn man sorgfältig arbeitet.
Nein. Der Aufwand wäre viel zu gross. In unserem Beispiel hätten wir vielleicht 500 solche Fiats im Pustertal zugelassen und noch einmal 100 auf ältere Frauen zugelassene Fiats. Hier nun jede zu fragen, ob sie einen Sohn hat der auch noch das Fahrzeug fährt... nein, ohne Anhaltspunkt dazu ist das ein Schritt, den die Polizei nicht mehr gehen wird. Und eine Rechtsgrundlage hat sie dafür auch nicht. Sonst könnte sie ja gleich jeden Fiat Halter in ganz Italien befragen, wie soll das personell geschafft werden?
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Wieso gibt es keine Zeugen?
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Wieso wurde sie nicht gesehen???
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Es sind keinerlei Zeugenaussagen bekannt, vermutlich gibt es also keine Zeugen. So einen Mord an einer 19jährigen nimmt man doch wahr.... Lag es an der Zeugensuche damals, weil nicht zielführend waren (zu spät, nicht intensiv genug)?
Frage also: Kann man anhand der nichtvorhanden Zeugenaussagen Rückschlüsse ziehen?
Das ist eben so. Es gibt viel weniger Zeugen als man annimmt. Gesehen werden haben den Fiat vermutlich einige Autofahrer mehr, aber nicht registriert! Genauso mit Ulrike am Bahnhof. Eine junge Frau mit Gepäck am Bahnhof... das passt genau in das zu erwartende Bild und daher registriert man das nicht. Erinnerst Du Dich heute noch an eine junge Frau mit Rucksack, am Flughafen in Wien als Du letztens geflogen bist? Wohl kaum. Ein Auto gehört auf einen Parkplatz, eine Reisende mit Rucksack an einen Bahnhof... für den Beobachter ist das normal und er speichert die Beobachtung nicht. Nur Ungewöhnliches speichert man, wenn überhaupt.
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Warum wurde der zu der Zeit anscheinend nicht gesehen?
Siehe oben.
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Ist Ulrike dort lang gewandert und erst nach dem Kekskauf auf den Täter gestoßen? ....naja, es gibt schon Menschen, die sogar nachts lieber gehen anstatt irgendwo in einem Kaff herumhängen zu müssen, gerade auch wenn man emotional schon bisschen runter ist, wenn alles (die Reise) schief gelaufen ist. Aber so weit weg vom Ziel und wusste sie überhaupt wo entlang???
War Ulrike dem Täter bereits begegnet, ist vielleicht ausgestiegen ("ähm, hier muss ich hin") und der Kekskauf war so eine Aktion auf Grund von komischem Gefühl, mal kurz unter Menschen zu kommen, die waren ihr jedoch fremd und sie ist dann wieder rausgegangen, der Täter hat sie wieder aufgegabelt.... Wirft man sich dann noch ne Droge ein 1 Stunde vor dem Tod?
b) etwas wahrscheinlicher: oder man war, wie so oft hier schon angenommen, wirklich bereits zusammen unterwegs....
Auch das ist hier schon ausführlich diskutiert worden. Es macht sehr wenig Sinn anzunehmen, dass Ulrike ziellos durch Kiens gewandert ist und dann erst von ihrem Mörder aufgenommen wurde. Denn sie musste ja erst einmal nach Kiens kommen. Denkbar ist zwar, dass ein erster Autofahrer sie bis dorthin mitnahm, ein zweiter -der Mörder- dann von dort, aber hier wäre anzunehmen, dass der erste sich meldet. Aber auch das ist alles schon diskutiert.
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Hinten lehne ich mich an und kann so tun, als würde ich schlafen.
Nicht nur so tun. Erinnern wir uns: Ulrike war wahrscheinlich sehr müde, daher ist denkbar, dass sie freiwillig lieber hinten auf der Bank sitzen wollte um auf der erwarteten längeren Fahrt ein wenig dösen oder schlafen zu können. Letztlich werden wir es nie erfahren ob sie vorn oder hinten sass, aber für beides gibt es Erklärungen.

Was die anderen Zeiten angeht ist es eben so: es gibt einfach keine Zeugen. Vermutlich hielt sie sich am Hbf in Innsbruck auf bis sie in den Zug nach Italien stieg, und vermutlich hielt sie sich in der Umgebung des Bahnhofs auf, an dem sie den Zug verlassen hat, bis sie einen Fahrer fand. Dies ist das plausibelste Szenario, daher wird man sich daran orientieren wenn man keine anderen Anhaltspunkte hat. Mehr kann der beste Detektiv nicht tun.

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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

03.01.2020 um 08:03
@Sillyrama
Wenn man von Kiens/Ehrenburg kommend, in Richtung St. Lorenzen fährt, hat man die Rienz und die Parkbucht zu seiner rechten Seite, wie das Fahrzeug auf den Bildern steht zeigt es in Richtung Bruneck/St. Lorenzen. Leider existiert die Parkbucht heute nicht mehr.


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03.01.2020 um 12:04
@Sillyrama

Beitrag von AnnaKomnene (Seite 54)

In 2:05 wird in diesem Video ausdruecklich gesagt, dass die Beifahrertuer offen stand.

@Rick_Blaine

In Innsbruck am Bahnhof waere sie wahrscheinlich von Passanten nicht weiter wahrgenommen worden, da stimme ich zu. In Franzensfeste oder in einem der anderen Doerfer saehe das mE doch ganz anders aus. Sie passte ins Pustertal wie die Faust aufs Auge. Ich bin einige Male mit dem EC durch Franzensfeste durchgefahren, und mir fiel jedes Mal dabei auf, dass dieser Bahnhof so komplett tot ist. Das ist einer dieser Haltebahnhoefe, an denen niemals jemand ein- oder aussteigt. Und die Doerfer sind wie gesagt buergerlich gepraegt, und es gibt dort nur drei Kategorieren von Personen, Ansaessige, die sich alle zumindest vom sehen kennen, Touristen und Durchreisende. Wenn das Opfer dort zu Fuss mit ihrem Rucksack und den Wanderschuhen dort durchgelaufen waere, haette man es bemerkt, sie haette ja doch eine ziemliche Strecke gehen muessen, und das auch im Dunkeln. Ich gehe davon aus, dass sie abseits der Brenner Hauptverkehrsstrecke in einem Auto unterwegs war.

Und hier kommen wir dann wieder zu der Frage von @Sillyrama zurueck. Wo war sie in der Zwischenzeit? Hat sie in Innsbruck noch etwas zu Essen gekauft? Ist sie dann in den falschen Zug gestiegen? Wenn ja, wo stieg sie aus? Am Brenner? Hier koennte ich mir vorstellen, dass sie nicht weiter aufgefallen waere, denn dort herrscht Durchgangsbetrieb.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

03.01.2020 um 12:08
Zitat von mops1981mops1981 schrieb:Wenn man von Kiens/Ehrenburg kommend, in Richtung St. Lorenzen fährt, hat man die Rienz und die Parkbucht zu seiner rechten Seite, wie das Fahrzeug auf den Bildern steht zeigt es in Richtung Bruneck/St. Lorenzen.
Sag ich doch. Dann ist der XY Film falsch. Aber das die XY Sendung manches (hier optisch) verdreht, hatten wir ja schon öfters.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Letztlich werden wir es nie erfahren ob sie vorn oder hinten sass, aber für beides gibt es Erklärungen.
Ja, wahrscheinlich ist es auch völlig wurst, ob vorne oder hinten. Man versucht halt an den wenigen Anhaltspunkten eine Richtung zu erkennen, ob der Täter eher eine Bekanntschaft oder ein Fremder war, etc... deshalb dieses Philosophieren über Details. Letztlich lässt sich aus solchen Details, die hier wie gesagt sowieso ungeklärt bleiben, nichts wirklich ableiten.

Auch die vielen Fragen, die ich gestern stellte zum Thema: Zeugen. Es ist immer so, wenn es keine (weiteren) Zeugen von Ulrike gibt, heißt es noch lange nicht, dass sie sofort weitergereist ist oder dass sie einen Bekannten direkt getroffen/aufgesucht hat, der sie mit dem Auto mitnahm, etc...
Keine Zeugen heißt: gar nix. Ich weiß....
Man kommt in dem Fall nicht weiter. Und natürlich: an dem Punkt war der Thread schon vor Jahren.


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03.01.2020 um 12:10
@AnnaKomnene Die Autotürdiskussion ist längst durch.


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03.01.2020 um 13:13
@Sillyrama

Es wird aber in XY gesagt, dass es die Beifahrertuer war, ausdruecklich. Es war also vorne, und ich halte das fuer wichtig. Alles andere ist falsch. Wieso verbreitest Du diese Information?

Die XY Beitraege werden so gut wie nie an Originalschauplaetzen gedreht, und das ist bekannt.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

03.01.2020 um 18:20
@sundra

Ob der Rucksack vor oder nach dem Bankomat abgestellt wurde ist mir nicht bekannt, wäre aber durchaus interessant zu wissen. Vielleicht kann da noch jemand etwas dazu sagen.
Eine Flucht aus dem Auto kann ich mir kaum vorstellen, da das Auto ja bereits gegen 23.30h mit offener Türe dort stand und der Schrei erst gegen 1.00h gehört wurde. Da müsste sie mit einer Person, vor der sie schon geflüchtet war, dann noch Ecstasy konsumiert haben.

Deine Einschhätzung zu den Partys sind vollkommen richtig, so war das damals.


@AnnaKomnene

Die Goaparties waren in der Regel open Air, während sich die Raver überwiegend in Diskos und Hallen beschallen ließen. Es gab aber auch im Ravebereich open Air Veranstaltungen. In der Regel dauerte so eine Party mindestens 12 Std, oft gingen sie auch über 2 oder 3 Tage, in Ausnahmefällen noch länger.
Wenn man mal ein Rockkonzert zum Vergleich heranzieht, dort ging es wegen mir um 21.00h los und alle Besucher wollten von Anfang an dabei sein, da waren dann viele zur gleichen Zeit am Einlass und strömten nach Konzertende gemeinsam zum Ausgang. Bei Techno oder Goaparties, vor allem bei letzteren, verteilte sich der Besucherstrom auf einen langen Zeitraum und so entstanden da zumindest bei kleineren Partys keine Menschenansammlungen die auffällig wären. Wie das genau lief möchte ich hier nicht näher erläutern, da ich den Veranstaltern der Partys nicht ans Bein pissen will. Denke das würde uns hier auch nicht weiterbringen. Die open Airs waren nicht in den Dörfern sondern lagen in der Regel gut versteckt irgendwo in der Pampa.

@Kitri

Über dieses "Neid" im Haiku bin ich auch schon gestolpert, daher vermute ich der Verfasser war am Tattag selbst vor Ort und hatte irgendwie Einblick ins Motiv. Denke ein unbeteiligter Dichter hätte das eher nicht erwähnt.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

03.01.2020 um 19:08
Ich erinnere mich an ein Rave im Wald in der Pampa. Wir hatten eine Wegbeschreibung, haben es aber ewig nicht gefunden. Erst als wir Klänge hörten, konnten wir es orten. Es waren vielleicht 15 Leute da. So stelle ich mir das damals in Italien auch vor. Eine After-Party nach dem Energy in Zürich war angekündigt. Vielleicht kamen kaum Leute und es war schnell vorbei. Deshalb fand man keine Spur davon. Von den Distanzen darf man sich nicht abschrecken lassen. Wie ich schon mal sagte, wir sind damals hunderte Kilometer zu einem Rave gefahren, schon im Outfit und mit einem Kassettenrekorder im Auto. Schon auf der Fahrt haben wir uns beschallen lassen. Es gab die großen Raves in den großen Hallen, für die man Tickets im Voraus buchen konnte. Es gab aber auch die nur per Flyer angekündigten Raves, die man mit der Wegbeschreibung suchen musste. Da ist man schon mal eine Weile rumgekurvt.

Ich könnte mir vorstellen, dass U.R. in Innsbruck heimlich verabredet war. Deshalb auch die überstürzte Abreise aus Zürich. Sie hätte ja noch bei dem Bekannten bleiben und sich frisch machen und erholen können. Vielleicht plante sie ursprünglich nur, mit einem späteren Zug aus Innsbruck nach Hause zu fahren. Vielleicht plante sie, von ihrer Verabredung aus zu Hause anzurufen. Man darf nicht vergessen, damals gab es keine Handys. Vielleicht hatte sie diesen Flyer dabei und man entschloss sich spontan loszufahren. An den Flyer glaube ich.

Das war damals so. Man ist einfach losgefahren. Irgendwo anrufen konnte man nicht, wenn es keine Gelegenheit gab oder man keine passenden Münzen hatte. Außer die Leute, mit denen ich unterwegs war, wusste niemand, was wir machen und wo wir sind.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

03.01.2020 um 19:14
@AnnaKomnene
....ok....wenn Du diese Sinnlosdiskussion jetzt nochmal hier brauchst:
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Es wird aber in XY gesagt, dass es die Beifahrertuer war, ausdruecklich
JAWOLL!!! Du hast recht! (siehe auch mein Beitrag, S.57, da bereits geschreiben), aber OPTISCH verfilmt ist es jedoch: offene HINTERE Türe /Beifahrers. (SIEHE xy 2,38min).
DAVOR IM XY FILM (also ca.2,00min) ist es dann jedoch die Vordere Tür = Beifahrerseite.
--> siehe auch mein Post, den Du anscheinend nicht durchgelesen hast:
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb: ....
Warum ich überhaupt den Quatsch hier thematisiert hatte:
weil es seitenlang hier im Thread Thema war (früher) und ich deshalb DACHTE, das sei eine Tatsache mit der hinteren Tür.

Gestern habe ich das dann alles nochmal gerade gerückt und sogar "sorry"
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Aber Danke für den Hinweis!
geschrieben, aber das scheint nicht angekommen zu sein.

Können wir es jetzt beenden? Ob die Autotür vorne oder hinten offen stand, ist doch sowieso völlig egal. Und wie gesagt, von mir aus kann es auch gerne die vordere gewesen sein....


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

03.01.2020 um 19:52
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Es ist die Zeitspanne zwischen Bankabhebung am Bahnhof in Innsbruck 17.24 Uhr (Quelle XY 1999) und Ulrikes Auftauchen in der Gastwirtschaft in Kiens/Ehrenburg gegen ca. 22Uhr (Quelle XY 1999).
Zitat von blaomatblaomat schrieb:da das Auto ja bereits gegen 23.30h mit offener Türe dort stand und der Schrei erst gegen 1.00h gehört wurde.
Und wie lässt sich das Zeitfenster zwischen 22 Uhr und 23.30 Uhr gedanklich schliessen wo sich Ulrike da aufhielt.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

03.01.2020 um 20:12
@schluesselbund
Naja... Idee:
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:1,5km mit dem Auto ist eine Sache von wenigen Minuten. D.h. die Zeitspanne des dort stehenden offenen PKW wird sich noch weiter erhöhen.
Interessant wäre auch: stand der PKW denn z.B. um 22:15Uhr dort auch schon offen herum? Zwischen 22Uhr und 23.30 Uhr werden dort doch noch andere Autos langefahren sein. Warum wurde der zu der Zeit anscheinend nicht gesehen?
Das habe ich gestern diesbzgl. in den Raum geworfen. Es ist also gut möglich, dass der Aufenthalt des PKW in der Parkbucht also noch länger ist, denn die Zeuginnen haben den ja erst wahrgenommen, als sie fast in die offene Autotür gefahren sind.
(in der wahrscheinlichen Annahme (a), dass Ulrike schon in Kontakt mit dem PKW Fahrer war, als sie die Gastwirtschaft betreten hat).


Wenn man (b) annimmt, was allerdings weniger wahrscheinlich ist, dass Ulrike zu dem Zeitpunkt noch keinen Kontakt mit dem PKW Fahrer hat, könnte sie auch langsam zu der Stelle gewandert sein... und der Fahrer hat sie unterwegs überredet ins Auto zu steigen. Aber diese Variante ist eigentlich ziemlich an den Haaren herbei gezogen, weil 1. nachts, 2. mit welchem Ziel soll Ulrike dort gewandert sein... 3. eingestiegen, um sofort mit einem fremden Fahrer wieder anzuhalten?... macht überhaupt keinen Sinn, 4. wo soll Ulrike vorher (Zugstation) ausgestiegen sein, was hier Sinn ergeben würde, um in Kiens überhaupt zu landen, ... etc etc.
D.h. Variante (b) wird hier nur aufgeführt, um das Bild der Möglichkeiten zu vervollständigen, macht aber wenig bis überhaupt keinen Sinn meiner Meinung nach.

Fazit: anhand der Dinge, die man weiß, lässt sich das Zeitfenster als Variante (a) nicht besser schließen (außer diverser Phantasieszenarien, die ich hier nicht bauen will, weil sowas nix bringt...)


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

03.01.2020 um 20:32
@blaomat

Ja gut, aber die muessen doch auch irgendwelche Spuren hinterlassen haben, also heruntergetretenes Gras, Muell, Reifenspuren usw. Und auch bei 15 Leuten braucht man eine gewisse Logistik und Infrastruktur, also Getraenkekisten, Audioausruestung, Beleuchtung, einen Stromgenerator usw. Es gibt dort Foerster, Landwirte, Spaziergaenger und Anwohner, die so etwas merken wuerden, wenn es irgendwo Freiluft eine Party gegeben haette. Dieser Mordfall war danach in allen Zeitungen in dieser Gegend, und da haette sich mE jemand gemeldet, wenn er solche Spuren irgendwo gesehen haette.

Wenn Du irgendetwas darueber weisst, wer damals wie eine solche heimliche, und dann vielleicht kurzfristig geplatzte Party organisiert haben koennte, dann solltest Du Dich an die Polizei wenden.

Einer kurzen Google Suche nach (mehr weiss ich aber auch nicht) gibt es verschiedene Verjaehrungsfristen in Italien, und es liesse sich sicherlich leicht herausfinden, ob man die betreffenden Personen heute noch wegen einer wilden Party in Schwierigkeiten bringen wuerde.

Wie finanzierte sich denn eine solche wilde Party? Wurden Getraenke oder Drogen verkauft? Gab es Eintrittskarten? Wie gesagt, wenn sich eine Gruppe Freunde spontan dazu verabreden, hinter dem Ruecken der Eltern im Wald zu feiern, ist es einfach. Jeder bringt irgendetwas mit, und man muss nur ein wenig koordinieren. Wenn die Zielgruppe Fremde sind, dann wird es komplizierter, dann kann man nicht nur mit einer Flasche Wasser oder anderen Getraenken, einer Tuete Chips und dem batteriebetriebenen Ghettoblaster am improvisierten Lagerfeuer sitzen. In dem Fall wuerde der Organisator einen Gewinn erwarten und eine gewisse Organisationsarbeit leisten.

@Sillyrama

Es gibt mehrere Moeglichkeiten. Vielleicht wurde das Auto vorher nicht bemerkt, oder die Tuer war anfangs noch zu. Oder das Auto war zunaechst woanders.

Meine erste Assoziation war, dass UR versucht hat, zu fliehen, als der Fahrer unvermittelt anhielt. Ebenso moeglich waere, dass das Auto aufgebrochen wurde, als es dort stand (ist mir schon mal passiert, und zwar echt am Ende der Welt in Italien), oder dass jemand benebelt zum urspruenglich abgeschlossenen Auto zurueckging, um etwas zu holen und vergass, die Tuer zu schliessen.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

03.01.2020 um 20:37
@schluesselbund
Für mich ist, wie ich gestern schrieb, das erste Zeitfenster (17:24 Bankautomat Innsbruck Bahnhof - ca. 22 Uhr Gastwirtschaft Kiens) das interessantere.
Denn je mehr ich darüber nachdenke, bin ich auch der Meinung (wie viele hier), dass Ulrike vor Betreten der Gastwirtschaft auf den Täter gestoßen ist. Warum kann ich nochmal aufbröseln, wenn Du magst. Es ist natürlich nichts 100%ig. Aber der Logik nach wirkt es tatsächlich so, als würde Ulrike zum Zeitpunkt des Betretens der Gastwirtschaft bereits mit dem Täter in Verbindung gekommen sein.

D.h. zwischen Innsbruck und Kiens Gastwirtschaft, in dem Zeitfenster ist Ulrike einerseits nach Kiens gekommen (per Privatauto oder Bahn).
Jedoch müsste sie demzufolge in diesem ersten Zeitfenster auch dem Täter/Autofahrer bereits begegnet sein, genügend Zusatzzeit war ja dafür auch vorhanden...
Offen bleiben jedoch die beiden Möglichkeiten: a) Bekanntschaft, b) spontane Mitfahrgelegenheit. Diese Frage lässt sich leider nicht klären, obwohl sie so wichtig wäre.
Das erste Zeitfenster Innsbruck - Gastwirtschaft Kiens hätte also zum Täter oder wenigstens zur Frage Bekannter oder spontane Mitfahrgelegenheit führen können, wenn es Zeugen gegeben hätte. Nämlich, wenn man Ulrike z.B. in Innsbruck in einer Telefonzelle gesehen hätte, oder an einer Ausfahrt trampen, oder in Innsbruck an einer konkreten Haustürklingel klingelnd, etc etc. (Genauso gut könnten diese aufgezählten Szenarien bei einem späteren Ausstieg z.B. Franzenfeste stattgefunden haben.)
Aber Zeugen gibt es leider nicht.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

03.01.2020 um 20:46
Zitat von blaomatblaomat schrieb:Über dieses "Neid" im Haiku bin ich auch schon gestolpert, daher vermute ich der Verfasser war am Tattag selbst vor Ort und hatte irgendwie Einblick ins Motiv. Denke ein unbeteiligter Dichter hätte das eher nicht erwähnt.
Das denke ich nämlich auch, und ich frage mich, wie Neid in ein Tötungsdelikt passen könnte, wenn man davon ausgeht, dass Täter und Opfer einander entweder kürzlich erst begegnet sind oder allenfalls flüchtige Bekannte waren.

Was hältst du von meiner Theorie dazu?


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

03.01.2020 um 21:14
@Kitri

Finde Deine Theorie, dass Ulrike zu einem Pärchen ins Auto gestiegen sein könnte (welches sie zuvor - auf der Streetparade? - kennengelernt haben könnte) gar nicht schlecht.

Abgesehen von dem Haiku, in dem Neid erwähnt wird, gehe ich davon aus, dass Ulrike bei einem Pärchen wohl auch mit weniger Argwohn eingestiegen wäre, erst recht, wenn sie diesem Pärchen vorher schonmal begegnet wäre.
Könnte es mir so vorstellen, dass man sich auf der Streetparade zunächst wieder 'aus den Augen verlor' und sich später dann (zufällig) wieder begegnet sein könnte.

In dem von Dir geschilderten evtl Szenario müsste dann allerdings der Mann, der Mitwisser, bis heute beharrlich schweigen über den Mord.
Warum könnte dies der Fall sein (angenommen, er wäre tatsächlich nicht an der eigentlichen Ausführung der Tat beteiligt gewesen): Weil er immer noch mit 'der Frau von damals' zusammen ist?
Evtl haben die beiden mittlerweile gemeinsame Kinder, haben sich ein 'bürgerliches Leben' aufgebaut usw
Oder aber, der Mann fürchtet - ob zu Recht oder zu Unrecht weiß ich nicht, kenne mich mit der italienischen Gesetzgebung nicht aus - er könne (immer noch) belangt werden, weil er die Tat so lange 'verschleiert' hat bzw seine Freundin/Frau geschützt.


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03.01.2020 um 21:41
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Denn je mehr ich darüber nachdenke, bin ich auch der Meinung (wie viele hier), dass Ulrike vor Betreten der Gastwirtschaft auf den Täter gestoßen ist.
Der Meinung schliesse ich mich an. Und erachte ein zusammentreffen in Franzenfeste für gut möglich. Was dann soviel heisst, Ulrike ist in Innsbruck in den falschen Zug gestiegen. Interessant wäre jetzt zu Wissen ob bewusst oder nicht. Darüber hätten wohl die Telefondaten Auskunft geben können. Auch interessant zu wissen wäre um welche zeit Ulrike den Rucksack wieder abgeholt hat.

Nun fährt man von Franzenfeste nach Kiens wo in einer Gaststätte um 22 Uhr Keckes gekauft wurden. Versuchte man oder erhoffte man in der Gegend diese Party anzutreffen wie sie @blaomat für möglich erachtet. Diese jedoch nicht gefunden hat, darum auch keine Sichtung des Fiat in der Parkbucht vor 23.30 Uhr


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03.01.2020 um 21:42
Zitat von blaomatblaomat schrieb:Über dieses "Neid" im Haiku bin ich auch schon gestolpert, daher vermute ich der Verfasser war am Tattag selbst vor Ort und hatte irgendwie Einblick ins Motiv. Denke ein unbeteiligter Dichter hätte das eher nicht erwähnt.
Ich denke, dass das tote Mädchen nur das Vehikel des Dichters ist.
Der Verfasser des Haiku schreibt von sich und seinen Gefühlen.
Es klingt, als würde er in Selbstmitleid baden. (Das Leben geht weiter, als ob es dich nie gegeben hätte)
Damit meint er sich, stellt sich seinen Tod vor. Glaube nicht, dass es eine direkte Verbindung zum Opfer gibt.
Wenn sich der Täter vom Druck der Schuldgefühle befreien wollte, hätte er nicht so diszipliniert in Jahreszeiten gedichtet.
Dann hätte er ein Gedicht verfasst, das seine Gefühle wiedergibt. Nicht ein Haiku zum Frühling, zum Sommer, Herbst und Winter.

Sommer 99:
Blau blüht - und gelb die Königskerze - die Wegwarte und rot der Mohn - mit einem Bachstein der Rienz erschlagen - an dieser Straße mit dem römischen Meilenstein liegt das Mädchen seit einem Jahr.

Herbst 99:
Herbstnebel streicht über Blut und Neid. Kälte kriecht vom Wasser der Rienz in dein Herz.

Winter 99/00:
Schneekristalle fallen durch das Gehölz, auf gefrorene Tränen.

Frühling/00:
Das Leben geht weiter, als ob es dich nie gegeben hätte. Tausendfach bricht das Licht in den hellen Wellen der Rienz. An dieser Straße mit dem falschen römischen Meilenstein.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

03.01.2020 um 22:53
Ich habe gerade erfolglos versucht, Informationen ueber DNA Analyse in Italien zu finden. Kennt sich jemand damit aus? Ist eine Suche nach Verwandten oder auch eine Bestimmung der Herkunft erlaubt, wie man sie heute bei verschiedenen genealogischen Firmen machen lassen kann? Darf man nach Merkmalen zum aeusseren Erscheinungsbild suchen?


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

04.01.2020 um 00:39
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Und wie lässt sich das Zeitfenster zwischen 22 Uhr und 23.30 Uhr gedanklich schliessen wo sich Ulrike da aufhielt.
mMn entweder am Fluß oder man fuhr mit dem Auto durch die Gegend, evtl. weil man auf der Suche nach einer Party war. Sollte Ulrike schon in Innsbruck eine Mitfahrgelegenheit wahrgenommen haben, könnte sie auch schon deutlich vor 22.00h in der Gegend gewesen sein, leider wissen wir nicht genau wie lange der Rucksack in Innsbruck am Kiosk deponiert war. Theoretisch könnte sie gegen 22.00h auch schon eine Party besucht haben auf der vielleicht zu dem Zeitpunkt noch nicht viel los war. Da könnte man dann auf die Idee gekommen sein zunächst noch am Fluß zu chillen bis auf der Party mehr los ist. Es gibt bestimmt auch noch viele andere Versionen.

Seltsam ist...

Sie wurde um 17.24h am Bankautomat gesehen, dann wieder gegen 22.00h beim Kekskauf und dann gab es den Schrei gegen 1.00h. Das sind 7,5 Stunden

@Kitri

Die Pärchentheorie klingt für mich sehr gut und würde auch erklären warum da jemand so ausgerastet ist. Mal angenommen UR hätte in Innsbruck noch einen alten Bekannten besucht und beschlossen, mit ihm und seiner Freundin noch etwas im Pustertal am Fluss zu chillen und der Bekannte hätte dann im MDMA angereicherten Umfeld festgestellt, dass er für Ulrike doch mehr empfindet als für seine Freundin oder so ähnlich... Bei dieser Substanz kann man auch mal jemand die Wahrheit schonungslos ins Gesicht sagen, da könnte evtl. schon was eskaliert sein.

Und nach einer Eskalation am Tatort sieht der Fall für mich aus, daher halte ich die Theorie für ziemlich plausibel. Falls die DNAspur einen weiblichen Täter nicht zulässt wären auch andere Konstellationen denkbar. Es könnte sich dann natürlich auch um ein fremdes Pärchen gehandelt haben, allerdings wäre die vermutete enorme Wut des Täters dann nicht mehr ganz so einfach zu erklären mMn.


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04.01.2020 um 01:15
betreffend: Haiku --> Täter, sowie Päarchentheorie

Ich halte nicht fiel von der Päarchentheorie. Ganz einfach deshalb, weil es dafür keine wirklichen Ansatzpunkte gibt. Es ist hier eine Idee...mehr nicht.

Aber ich halte auch nicht so viel davon, dass das Haiku vom Täter oder einer Mittäterin/Mittäter/Zeuge etc. stammt. Obwohl die Existenz dieses Haikus natürlich eine Tatsache ist.

Ich schreibe hier jahrelang mit.
V.a. im Tanja Gräff Thread konnte man erleben, wie der Fall zum Lebensmittelpunkt einiger User wurde. Die vermisste Person und der ganze Fall um sie herum wurde vereinnahmt. (hingepilgert, eigene Foren errichtet, etc...). Es entflammten Verehrungen um die verschwundene Studentin, dass ich mich manches Mal gefragt habe, was geht da eigentlich wirklich ab, was kompensiert da mancheiner? Was für eine Art von Phantasiebeziehung bauen Menschen zu einer verschwunden Person auf, während sie im realen Leben vielleicht eher weniger Kontakte haben. Sowas kann ich mir auch gut bei der getöteten Ulrike R. vorstellen.

Ulrike R. war jung und wirklich sehr attraktiv! Ihr rätselhafter und sinnloser Tod hat aufgewühlt und anscheinend auch inspiriert. Ich glaube, da saß ein Mensch, der seine poetische Kreation besonders gelungen fand und die gerne öffentlich machen wollte, sich selbst ein kleines Denkmal setzen und dem Tod von Ulrike R. noch was Mystisches draufzusetzen...
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Glaube nicht, dass es eine direkte Verbindung zum Opfer gibt.
...eben. Vielleicht ist es eine Art "Gedenkkarte", wie manchem Menschen Kerzen an solche Stätte legen.


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