Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

ich finde die Idee eines Polizisten als Täter, Mitwisser interessant...


muss ich erstmal in meinem Kopf klarkriegen, gehe eigentlich von einem Täter aus dem allernächsten Umfeld aus, aber diese Anrufe??


weiss nicht, grübele weiter...

Ventil schrieb:ich finde die Idee eines Polizisten als Täter, Mitwisser interessant...

Ich auch.
Mit den naheliegendsten Ansätzen, wie z B einem Täter aus dem nächsten / nahen Umfeld ist man auch nach 20 Jahren der Aufklärung von Inkas Schicksal offenbar keinen wirklichen Schritt näher gekommen, also warum nicht auch mal in eine ganz andere Richtung denken?

Die Anrufe finde ich in der Tat auch äußerst mysteriös.
Natürlich gibt es auch in anderen Kriminalfällen durchaus Wichtigtuer, die sich nur in den Vordergrund spielen wollen und nach Aufmerksamkeit suchen, aber die Vielzahl der Anrufe im Fall Inka lässt mich doch etwas daran zweifeln, ob es sich hierbei tatsächlich nur um solch eine Person gehandelt hat oder ob der Anrufer nicht doch zumindest tatbeteiligt oder wenigstens ein Mitwisser gewesen sein könnte.

ThoFra schrieb:Habe u a in einem Podcast von zwei (ehemaligen) Polizisten gehört, dass während der Anfangszeit der Kommisarin (Ende der 80er, Anfang der 90er-Jahre) bei der Polizei z B Gespräche mit Psychologen / Supervision usw noch überhaupt kein Thema waren, deshalb gehe ich eher davon aus, dass eine Sensibilisierung für solche Themenfelder erst in den letzten 10 vll 15 Jahren stattgegeben hat.

Supervision und Gespräche mit Psychologen sind ein ganz anderes Thema. Die Schweigepflicht ist vermutlich so Alt wie der Beruf. Da hat @Seefahrer einen guten Einblick mitgeteilt.

Ventil schrieb:ich finde die Idee eines Polizisten als Täter, Mitwisser interessant

Ob der zwischenzeitlich verstorbene Zeuge aus der Eilenriede mal überprüft wurde, der sie angeblich noch gesehen haben will? Immerhin soll es sich dabei um einen pensionierten Polizisten gehandelt haben.

Was wir hier diskutieren ist völlig einleuchtend.

Dennoch lässt mich die Zeugin nicht los, die den Kastenwagen mit den Männern gesehen haben will.

Hier gibt es einfach zu viele Ansätze, die einleuchtend erscheinen.
Immer wenn ich mir denke: Ja, so muss es gewesen sein!
Dann denke ich am nächsten Tag etwas ganz anderes.

@KimByongsu

Dieser Zeuge hört sich sehr interessant an und würde sehr gut zu den Überlegungen, die wir hier gerade anstellen, passen als pensionierter Polizist.
Inwieweit dieser Mann auf eine eventuelle Täterschaft hin überprüft wurde, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis, allerdings hatte ich mir eher einen jüngeren Täter vorgestellt und keinen Mann, der bereits im Rentenalter gewesen ist.
Andererseits hätte ein etwas älterer Mann evtl eher Inkas Vertrauen erweckt und sie wäre vll eher mit ihm mitgegängen bzw zu ihm ins Auto gestiegen.
Gerade dann auch, wenn der Mann erwähnt hätte, dsss er Polizist gewesen ist.

Gute Kontakte / Freundschaften zu Kollegen könnte ein Polizist auch noch im Ruhestand gepflegt haben und würde evtl auch erklären, warum niemand ihn im Visir hatte, einen Ex-Kollegen verdächtigt man vll nicht 'mal so eben'.
Sollte dieser Mann / pensionierter Polizist für Inkas Verschwinden verantwortlich gewesen sein, gehe ich - leider - davon aus, dass der Fall nach 20 Jahren nicht mehr aufgeklärt werden wird, auch wenn es für Inkas Angehörige sicherlich wichtig wäre, zumindest zu wissen, ob ihre Tochter/Schwester/Ex-Frau (Inkas damaliger Ehemann ist doch wieder neu verheiratet?) noch lebt oder zumindest zu wissen, wie sie zu Tode gekommen ist.

KimByongsu schrieb:Ob der zwischenzeitlich verstorbene Zeuge aus der Eilenriede mal überprüft wurde, der sie angeblich noch gesehen haben will? Immerhin soll es sich dabei um einen pensionierten Polizisten gehandelt haben.

Ganz ehrlich? Fand den seit dem Podcast hören schon immer "merkwürdig". Die Stimme im Podcast war ja glaub auch seine "echte"?
Die hat bei mir tatsächlich eine leichte Gänsehaut verursacht.

KimByongsu schrieb:Ob der zwischenzeitlich verstorbene Zeuge aus der Eilenriede mal überprüft wurde, der sie angeblich noch gesehen haben will? Immerhin soll es sich dabei um einen pensionierten Polizisten gehandelt haben.

Wo wird berichtet, dass dieser Zeuge zwischenzeitlich verstorben ist bzw. damals pensioniert war?!

In Episode 3 des Podcasts (ab ca. 18:05 min) wird auf die Begegnung eingegangen. Im weiteren Verlauf wird klargestellt, dass es sich um einen aktiven Polizisten gehandelt hat, welcher damals auf dem Weg zu seiner Dienststelle war. Im Interview sagt er, dass er an dem Donnerstag um 09:00 Dienstbeginn hatte.
Ich nehme stark an, dass die Polizei versucht hat zu prüfen, ob er am 10.08. tatsächlich zum Dienst erschienen ist bzw. u. U. auffällig verspätetet angekommen ist.

Lt. der Wegbeschreibung des Polizisten hätte Inka demnach den Weg über die Schneckenbrücke nehmen müssen. Ein junger Mann des Forstamts Hannover, der an diesem Tag die Brücke gestrichen hat, will sie jedoch nicht wahrgenommen haben.
Es wird erwähnt, dass eben dieser Mitarbeiter des Forstamts bereits verstorben ist (ab ca. 24:15 min).

schustermaedel schrieb:Ganz ehrlich? Fand den seit dem Podcast hören schon immer "merkwürdig". Die Stimme im Podcast war ja glaub auch seine "echte"?
Die hat bei mir tatsächlich eine leichte Gänsehaut verursacht.

Er scheint an einer Kehlkopferkrankung zu leiden.
Der Polizist ist bereits im Sept. 2000 in der Sendung KripoLive zu sehen gewesen und hat von seiner Begegnung berichtet.

https://www.ndr.de/ndr2/sendungen/taeterunbekannt/Trailer-NDR-2-Taeter-unbekannt,trailer13008.html

In diesem Video ist ab ca. 0:32 min ist ein kurzer Ausschnitt von damals zu sehen. Dort klang seine Stimme noch anders.

trullala schrieb:Wo wird berichtet, dass dieser Zeuge zwischenzeitlich verstorben ist bzw. damals pensioniert war?!

Bin mir auch sicher außerhalb dieses Forums gehört/gelesen zu haben, dass der Zeuge bereits vor einiger Zeit verstorben ist. Tatsächlich finde ich die Quelle aber auch nicht mehr.
Kann da jemand helfen?!

Leider ist es ein wenig still geworden um Inka.

Vergessen ist sie nicht und es bleibt die Hoffnung, dass sich nach all den Jahren doch noch jemand sein Gewissen erleichtert.

Ich möchte an Inkas Verschwinden erinnern und poste mit dem folgenden Link einen Beitrag aus der Sendung Kripo live v. 03.09.2000 als Audio.

Zu Wort kommen Inkas damaliger Ehemann, der seinerzeit leitende Ermittler Hans-Hermann Tilmans und der Zeuge aus der Eilenriede.

https://soundcloud.com/tripofix/inka-kontges-kripo-live-03092000

Der Anrufer könnte eine Schlüsselfigur sein, so oft ruft doch kein Spaßvogel an

Hat der Ex Ehemann kein Alibi oder warum wird er so übel verdächtigt?
Möglich wäre doch, dass sie aus der Glaubensgemeinschaft ausgestiegen ist. Vielleicht mit Hilfe einer 2. Person untergetaucht ist. Wie streng sind die Regeln dort?
Vielleicht war die Heirat nicht unbedingt freiwillig aus Liebe, sondern um dort wegzukommen. Ein Versuch auszubrechen, der Mann evtl. mit Absicht nicht streng gläubig gewählt. Dann der ständige Zwiespalt zwischen dem Ehemann und der Kirche und die Erkenntnis, das sie keinem der beiden gerecht wird. Vielleicht ist sie dann einfach mit Hilfe eines anderen abgehauen?

@Listeria
Ich empfehle Dir den Podcast vom NDR, da wird auf einige Punkte eingegangen
https://www.ndr.de/ndr2/sendungen/taeterunbekannt/podcast4282_page-2.html

@trullala
Ich finde die Aussage des Ehemanns in deinem verlinkten Beitrag so spooky:

So in etwa... Er sehe keinen Grund... denn es fing gerade an was Schönes zu werden... oder es wurde gerade schöner.

Etwas in der Art. Klingt für mich nicht besonders glücklich. Was war denn dann vorher?

Listeria schrieb am 31.03.2021:Hat der Ex Ehemann kein Alibi oder warum wird er so übel verdächtigt?

Nein, für die ganz Zeit der Abwesenheit von Inka hat er kein Alibi. Keine Ahnung um wieviel Uhr genau, der Freund mit PKW aus Osnabrück bei ihm in H gewesen ist. Dann haben die beiden in der Eilenride im Dunkeln gesucht. Ab dem Zeitpunkt wäre der Studienfreund quasi das Alibi.

Listeria schrieb am 31.03.2021:Möglich wäre doch, dass sie aus der Glaubensgemeinschaft ausgestiegen ist. Vielleicht mit Hilfe einer 2. Person untergetaucht ist. Wie streng sind die Regeln dort?

Zum Ausstieg hätte sicher der Ehemann vollkommen genügt, denn dieser war doch gar nicht gläubig. Eine dritte Person hätte es da sicher nicht gebraucht. Die religiöse Hochzeitszeremonie hat der Ehemann nur Inka zuliebe mitgemacht.

Bei den Baptisten kommt man schon raus, die halten keinen fest.

@vernon2


ja, spooky...aber wenigstens ehrlich?


die Ehe lief nicht so, wie Herr Doktor sich das dachte....Sex, etc. war...schwierig...meine Meinung!

Wir wissen nicht wie sie aufgewachsen ist. Vielleicht würde durch Hochzeitsnacht und das Zusammenleben mit einem Mann einiges getriggert an erlebten, traumatischen Erfahrungen, die sie früher verdrängt hatte oder in der Glaubensgemeinschaft nicht zur Sprache bringen konnte. Das muss auch nichts mit ihr direkt zu tun haben.

Was den Mann betrifft: nach 2 Monaten Ehe ist man eigentlich noch verliebt. Zumindest wenn vorher nix lief, dürfte das jetzt so ein richtig klassischer honeymoon sein. Warum der Ehefrau dann was antun?

Ventil schrieb:die Ehe lief nicht so, wie Herr Doktor sich das dachte....Sex, etc. war...schwierig...meine Meinung!

Das könnte ich mir auch vorstellen. Immerhin ging aus religiösen Gründen kein vorehelicher GV. Da hat er schon sehr lange geduldig warten müssen.

Listeria schrieb:Vielleicht würde durch Hochzeitsnacht und das Zusammenleben mit einem Mann einiges getriggert an erlebten, traumatischen Erfahrungen, die sie früher verdrängt hatte oder in der Glaubensgemeinschaft nicht zur Sprache bringen konnte. Das muss auch nichts mit ihr direkt zu tun haben.

Was meinst Du damit? Dass Inka evtl. früher sexuell missbraucht wurde, darüber gibt es gar keine Erkenntnisse. Ich würde da auch derartiges nicht hinein interpretieren. Bei vielen dieser Freikirchen ist halt Sex vor der Ehe nicht erlaubt. Guck mal in die USA, da ist das teilweise sehr aktuell.
Wenn das nichts mit Inka zu tun hatte, wieso sollte sie dann getriggert sein? Das gibt doch keinen Sinn.

Listeria schrieb:Was den Mann betrifft: nach 2 Monaten Ehe ist man eigentlich noch verliebt. Zumindest wenn vorher nix lief, dürfte das jetzt so ein richtig klassischer honeymoon sein. Warum der Ehefrau dann was antun?

Ich wundere mich schon, dass junge Menschen es solange aushalten, ohne Sex miteinander zu haben. Da würde ich auf die Religion pfeifen ( das tun die meisten Katholiken ja auch). Ich könnte mir vorstellen, dass es da durchaus Differenzen gab, im sexuellen Bereich. Eine Scheidung wäre wiederum nicht konform mit ihrer Religion.

Außenstehende können nicht in den Kopf schauen.
Vielleicht war sie kn der Vergangenheit kurz davor vergewaltigt zu werden oder hat sexuellen Missbrauch eines Nahestehenden mitbekommen oder hat aus anderen Gründen eine Abscheu gegen körperliches Zusammensein und geriet durch die Hochzeitsnacht unter enormen Stress bzw. wurde retraumatisiert.
Die Depression könnte so erklärbar werden, auf jeden Fall schien sie mit der Ehe nicht im Hafen des Glücks angekommen zu sein, so dass sie lieber erstmals abhaute. Könnte auch erklären warum man im Kloster suchte, denn jemand, der mit Sexualität nicht zurecht kommt, würde sich dort auch eher in "Sicherheit" bringen.

Was den Verdacht gegen den Mann angeht: er war seit 2 Monaten verheiratet. Warum soll er die Frau umbringen? Normalerweise ist man da verliebt und im Hormonrausch. Selbst wenn man ein ernstes Problem hat, sucht man doch nach 2 Monaten nicht die Radikallösung?

Listeria schrieb:Vielleicht war sie kn der Vergangenheit kurz davor vergewaltigt zu werden oder hat sexuellen Missbrauch eines Nahestehenden mitbekommen oder hat aus anderen Gründen eine Abscheu gegen körperliches Zusammensein und geriet durch die Hochzeitsnacht unter enormen Stress bzw. wurde retraumatisiert.

Inka war Studentin, dann fertige Akademikerin. Da ist es naheliegend dann eine Psychotherapie zu machen. Und dass man vom sexuellen Mißbrauch eines Nahestehenden selbst dermaßen traumatisiert ist, dass man keine Ehe mehr führen kann halte ich für etwas weit hergeholt.
Naja und wenn ich irgendwie Ekel vor Sex oder Ähnliches habe, dann muss man halt eine Therapie machen oder das Heiraten sein lassen.
Dass ein gesunder, junger Mann gewisse Bedürfnisse hat und eine gesunde, junge Frau auch, die in der Ehe auch Erfüllung finden sollten, ist doch normal.
Aber wie gesagt, irgendwelche Erkenntnisse, dass Inka aus Traumatisierungsgründen verschwunden ist, gibt es nicht.