Habt ihr Freunde/Verwandte/Bekannte, die Selbstmord begangen haben?

Nein, nicht immer.
Wir konnten das eh nicht feststellen. Wir hörten das dann später das es Suizid war oder was anderes.

Ähnliches wohl bei den Lokführern.

Ein Freund der Familie hatte psychische Probleme. Welcher Art weiß ich nicht. Aber eines Tages hat er sich mit einem Gürtel an einem Heizungsrohr im Keller erhängt. Seine Frau fand ihn erst am Abend, als sie die Wäsche machen wollte. Die Nachbarn haben ihn dann runtergeholt.

Der Vater meines Ex-Freundes hat sich eine Woche nach unserer Trennung aufgehängt - mein Ex-Freund hat ihn gefunden. Seine Mutter war 10 Jahre zuvor an Krebs gestorben, Geschwister hat er keine.... Ein Abschiedsbrief wurde nicht hinterlassen. Das war eine dramatische Zeit...

Ein Bekannter hat sich in den Tod gestürzt, er war Mitte 20.

Meine Ma hat - lange bevor ich geboren wurde - versucht, sich im Ofen zu vergasen (war Ende der 60er).

Im letzten Jahr hat sich ein Nachbar mit Tabletten das Leben genommen - den kannte ich allerdings nur vom sehen. Trotzdem ist es erschütternd.

Ein ehemaliger Klassenkamerad von mir hat sich vor paar Wochen auf die Gleise gelegt, weil seine Freundin Schluss gemacht hat. Die ist jetzt in Behandlung genau wie seine Eltern.

Naja hab nur ein paar mal mit ihm geredet, deshalb hats mich nicht berührt, aber der Grund ist schon sehr dumm.

Draiiipunkt0 schrieb:der Grund ist schon sehr dumm.

Ich habe mal gesehen, wie jemand aus dem Fenster gesprungen ist, auch wegen einem Mädchen. Wer noch nie in so einer Situation war (beendete Beziehung, verschmähte Liebe), weiß nicht, wie man sich dann u.U. fühlt und wozu man fähig sein kann.

Zumal als Teenager, wo man sowieso sehr viel emotionaler reagiert als man das eventuell sonst tun würde.

Eine Bekannte nahm sich das Leben wegen Migräne die nicht behandelt werden konnte. Ist schon sehr lange her, ihre beiden Kinder waren noch klein.

@cavalera

Das ist in der tat nen komischer grund. Meine mutter hat das auch, aber mir wär nich bekannt, dass sie sich deswegen das leben nehmen wollte..

@aseria23
Ich denke aus, dass Migräne nicht gleich Migräne ist! Und das nachzuempfinden ohne in derselben Situation zu sein geht auch nicht.

Auch sollte das heißen...

@Draiiipunkt0
Dumm würde ich es zwar nicht nennen, aber für mich ist der Gedanke wegen einer Trennung Suizid zu begehen ziemlich unvorstellbar.. :(

@cavalera
Scheiße, dass man die Mirgräne nicht behandeln konnte und sie nur noch diesen Ausweg sah.. Ich denke auch, dass man die Schmerzen etc. als Nichtbetroffener nicht nachempfinden kann.

Meine Oma hat mal einen Selbstmordversuch gemacht mit Tabletten. Mein Großonkel hat sich am Türdrücker aufgehängt. Ein Schulkollege soll sich vor den Zug geworfen haben. Der Freund meines Vaters hat auf dieselbe Art Selbstmord begangen.
Ich habe es auch schon mal mit dem Türdrücker versucht, war aber dann wohl doch zu feige. Habe nichts anderes Stabiles gefunden, was höher war.
Manchmal überkommt es mich auch zwischendurch immer mal, dass ich keine Lust mehr habe.
Vielleicht bin ich irgendwann ja auch noch mal ein Kandidat dafür, wenn ich es nicht schaffe noch etwas zu ändern.

Nein, wenn man von ein paar Superhelden auf ihren zweirädrigen Kanonenkugeln absieht, die sich schon lange die Radieschen von unten begucken.

Mein Schwiegerpapa hat sich vor über 3 Jahren das Leben genommen.
Er hat sich in die Badewanne gelegt und Tabletten geschluckt. Am nächsten Tag wurde er von seinem besten Kumpel gefunden.
Es war und ist sogar immer noch eine sehr schwierige Zeit für meinen Mann, da er die ganze Verantwortung, den ganzen Ballast, seines Vaters übernommen hat. Er befindet sich immer noch in psychologischer Behandlung.

Ich kenne die wirklichen Gründe für seinen Freitod nicht, es gab wohl mehrere Faktoren. Er hat auch keinen richtigen Abschiedsbrief hinterlassen, jedoch war alles haargenau geplant. Er muss sehr lange mit diesem Gedanken gespielt haben.

Es ist schwierig zu urteilen, ob er egoistisch gehandelt hat oder nicht. Irgendwie kann ich die Menschen verstehen, die sich für den Freitod entscheiden. Und ich kann mit Sicherheit sagen, dass ein Mensch, der nicht mehr leben will und mit alldem abgeschlossen hat, nur auf die richtige Gelegenheit wartet . Ihrer Meinung nach befinden sie sich in einem tiefen,schwarzen Loch aus dem sie nicht mehr herauskommen. Sie sind einfach ihr Leben leid und sehen keine Hoffnung.
Auf der anderen Seite finde ich es traurig, dass sie ihre Angehörigen zurücklassen. Immerhin wurden sie geliebt. Mein Mann muss für all das jetzt geradestehen und es tut mir weh, wenn ich sehe, wie sehr ihn das alles belastet. Er musste den Tod seines Vaters realisieren und akzeptieren und sich um die Firma, die Beerdigung, Wohnungsauflösung und Schulden kümmern.

Ruhe in Frieden D.
Wir vermissen Dich!

Niemand muss sich dafür rechtfertigen, wenn er sich das Leben nehmen will. Geschenk hin oder her - Manchen Menschen erscheint es eben als sinnvolle Lösung und das sollte man respektieren.

Der Grund, warum sich da so viele gegen stellen ist die eigene Ansicht, dass man damit viele Menschen verletz. Der Mensch ist ein Individuum, nur weil er vorzugsweise in einer Gruppe lebt, ist er nicht dazu verpflichtet, dieser Gruppe ewig und meistens unter Qualen anzugehören.

Also nein, kein Selbstmord muss zwingend gerechtfertigt sein. Letztendlich haben wir nur uns selbst und wir treffen die Entscheidungen.

Ja, ein Bekannter wegen psychischer Erkrankung.

LaPersephone schrieb:Niemand muss sich dafür rechtfertigen, wenn er sich das Leben nehmen will. Geschenk hin oder her - Manchen Menschen erscheint es eben als sinnvolle Lösung und das sollte man respektieren.

Der Grund, warum sich da so viele gegen stellen ist die eigene Ansicht, dass man damit viele Menschen verletz. Der Mensch ist ein Individuum, nur weil er vorzugsweise in einer Gruppe lebt, ist er nicht dazu verpflichtet, dieser Gruppe ewig und meistens unter Qualen anzugehören.

Das unterschreibe ich so.

Habe zwar keinen Verwandten der in den Selbstmord gegangen ist, aber habe hier im Forum erleben müssen, dass Menschen mit denen ich Kontakt hatte, diesen Weg für sich gewählt.

Am Anfang war ich sprachlos, dann sehr traurig und jetzt weiß ich, dass man gehen lassen muss, so wie man eine nahestehende Person gehenlassen muss, die normal gestorben ist.

Ich respektiere den letzten Willen von allen, es ist nicht mein Leben, wer weiß wie ich reagiert hätte, müsste ich dieses Leben „durchstehen“.

cavalera schrieb am 29.07.2014:Eine Bekannte nahm sich das Leben wegen Migräne

@cavalera
@Türkis
Schmerzen sind für mich (auch weil ich auch aus einem Pflegeberuf komme...) natürlich ein sehr guter Grund sein Leben beenden zu wollen.

Migräne habe ich seit Kindesalter an (inkl. Cluster Kopfschmerz)
Schon als Kind habe ich oft Selbstmordgedanken gehabt, weil der Kopfschmerz unerträglich war.. Damals gab es nicht so gute Medikamente wie heute und kaum oder gar kein Arzt hat ein Kind ernst genommen, wenn nicht sogar die eigenen Eltern.

@zett
Und hast du die Migräne jetzt im Griff?