Die gesellschaftliche Norm und wenn man nicht dazu gehört

unearthedtru7h schrieb:Leider treff ich auch immerwieder Menschen, bei denen man endlos viele Kriterien erfüllen muss um akzeptiert zu werden. Von solchen halte ich mich fern, sofern möglich oder versuche sie zu bekehren

Manchmal merkt man erst hinterher das der Mensch falsch ist, wenn man z.b. erfährt das er nur eine "Freundschaft" spielt aber dann sobald man ihm den Rücken kehrt anfängt zu lästern etc...man kann eben den Menschen nur bis vor den Kopf schauen.

Dini1909 schrieb:Wie geht ihr mit Menschen um die "anders" sind?

Homosexuel, Behinderung, politische Einstellung, Veganer/Veggie sind? Einfach komplett anders sind wie ihr selber?

Nicht anders als i es für mich selber erwarte, Behinderung oder Homosexuell, für mich ist jeder ein Mensch und jeder kann sein wie er will.

Ich urteile nicht über Menschen die anders sind, wenn ich sie nicht näher kenne.

venefica schrieb am 28.01.2014:Nicht anders als i es für mich selber erwarte, Behinderung oder Homosexuell, für mich ist jeder ein Mensch und jeder kann sein wie er will.

Ich urteile nicht über Menschen die anders sind, wenn ich sie nicht näher kenne.

Das GENAU das sollten viele sich mal hinter die Ohren schreiben :) am besten eintättowiren lassen.

Ich bins wieder :D

Es bekommt mir gerade wieder ein beklemmtes Gefühl warum ich eigentlich GERADE an Wochenenden die Sehnsucht bekomme, mal raus zu gehen , mit Freunden in eine Bar oder ähnliches.

Während meiner Ausbildungszeit, wo ich genommen worden bin wie ich war, trotz meiner Behinderung war ich fast jedes Wochenende weg. Jetzt lebe ich seit 3 Jahren wieder zu Hause und war nur einmal weg. Und das eine Mal reichte mir.

Ich fühlte mich wie ein Tier im Zoo und nachdem ich dann auch noch von meinen "Freunden" alleine stehen gelassen worden bin, in einer Gegend wo man als Frau nicht alleine stehen SOLLTE, war ich bedient und einfach nur am Boden. Das is zwar jetzt auch wieder einige Zeit her, aber es kommt gerade wieder hoch.

Die Sehnsucht, mal wieder Feiern etc.

Was denkt ihr darüber...? Hättet ihr ein Problem wenn jemand bei euch im Bekanntenkreis "anders" wäre, was würdet ihr gegen "Blicke" von anderen machen oder sogar Beleidigungen. Würdet ihr den Mund aufmachen?

@Dini1909
ich hätte kein Problem, ich würde allerdings auch nicht auf jeden "schiefen" Blick oder ähnliches gleich reagieren, da muss schon mehr kommen, denn mir ist es schlicht scheissegal, was andere denken könnten, ich kann sowieso nicht in deren Kopf gucken und ich muss denen auch nicht wieder begegnen. Wichtiger wäre mir, mich auf die gute Zeit mit Dir als Freundin zu konzentrieren, ehrlich gesagt

@Tussinelda

Meiner Partnerin, ihr fällt es schwer weg zu gucken. Die meisten Blicke merke ich zwar nehme sie aber nicht mehr auf, bzw unterdrücke die vielleicht auch bis sie dann wie heute Abend hoch kommen.

Ich hatte mal eine Situation im Fussballstadion wo mich ein Gegnerischer Fan beleidigte was ich als Krüppel denn in einem Stadion zu suchen hätte.

Das hat ein für mich dato unbekannter junger Mann wohl gehört und gesagt, passen sie mal auf nicht das sie gleich körperlich Eingeschränkt das Stadion verlassen und goss das schöne Bier über ihn.

@Dini1909

Versuche einmal auf dich selber zu achten wenn du das nächste mal unterwegs und unter menschen bist. Wenn du normal in irgendeine richtung schaust und plötzlich schaust du auf etwas noch ein zweites mal. Ohne das es von dir eine böse absicht ist. Mir passiert das schon mal obwohl ich absolut kein gaffer-typ bin.
Es ist meiner meinung nach einfach unser instinkt.

@aero

Dennoch schaut man nicht permanent auf eine Person, nur weil die anders aussieht als 99% der Norm.

Bei Kindern bis einem gewissen Alters stört mich auch nicht. Aber was mich stört sind die Blicke der erwachsenen Menschen und das getuschel.

Wenn sie ja wenigstens Eier in der Hose hätten und mich wenigstens Fragen würden, ich wäre so frei und würde auch antworten. Kinder würden gerne mich fragen bekommen aber von Mama/Papa eins auf die Finger. "Das macht man nicht" "lass das Mädchen in Ruhe sie ist krank" ...

@Dini1909

Ja, da gebe ich dir recht. Und ich glaube dir das du solchen blicken von erwachsenen ausgesetzt bist.
Ich habe auch eine behinderung die aber nicht mir deiner vergleichbar ist.
Aber ich weiß was es heißt dann auch so angeglotzt zu werden; z.B. wenn ich im schwimmbad bin.

@aero

Schwimmbad versuche ich so gut wie es geht zu vermeiden.

Wenn ich im Süden bin also am Meer / Strand fällt es mir etwas leichter . Warum kann ich dir nicht sagen.

Möchtest du mir sagen, was du hast, kannst auch gerne per PN , die ich selbstverständlich Vertrauensvoll behandeln werde

@Dini1909

Wenn man Leute sieht die optisch aus der Norm fallen, kann man irgendwie nur schwer weg schauen. Und es ist leider wirklich so, dass man nicht einfach hingehen und Fragen will was los ist. Ich denke wenn du jemanden triffst der zwar der Norm angepasst aussieht allerdings irgendwie geistig nicht ganz da scheint, fragst du auch nicht warum er so dumm ist. Also ich frag nicht.

Ich hatte mal eine Freundin die Kinderlähmung hatte (ist leider schon verstorben). Bevor wir Freunde waren hab ich sie auch immer angestarrt wenn ich sie gesehen hab.
Zu Beginn unserer Freundschaft, hab ich sie mit Mitleid behandelt. Einfach weil ich nicht wusste wie ich ihr kommen soll. Natürlich weiss ich heute den wahren Grund meines Mitleids, es hat mich unheimlich gütig erscheinen lassen. Zum Glück hat sie mich so genommen wie ich war, denn letztlich wurde eine echt witzige Freundschaft daraus.

Ich denke wenn du den einen oder anderen Gaffer so sein lässt wie er ist und ihm seine versteckte Behinderung lässt, kannst du tolle Freundschaften schließen und echt Spass haben.

Ich gehöre auch nicht zur Norm.
Ich wohne in einem kleinen Dorf in Süddeutschland. Die Bewohner des Dorfes gehören zu den wohlhabendsten Menschen und naja meine Familie gehört da einfach nicht dazu. Ich hab das schon von klein auf zu spüren bekommen, kann deswegen sehr gut verstehen, wie sich einige hier fühlen, die eben nicht zur Norm gehören.
Es ist schon bitter, wenn man nie akzeptiert wird. Ich hab immer Versucht es allen Recht zu machen und mit aller Kraft dafür gekämpft der Norm zu entsprechen. Und was hab ich davon? Richtig nichts. Meine Psychologin hat sehr deutlich gemacht, dass das der falsche Weg ist. Man sollte sich nicht ändern nur um akzeptiert zu werden, denn letztendlich macht es dich unglücklich. Aber ehrlich? Ich bin weder glücklich in dem Moment gewessen, wo ich mich angepasst habe noch bin ich jetzt glücklich, wo ich einfach so bin, wie ich wirklich bin. Gut mit psychischen Krankheiten ist es sowieso sehr schwierig, glücklich zu sein.

Die Gesellschaft muss lernen alle Menschen so zu akzepieren, wie sie nun mal sind.
Aber das scheint mir ehrlich gesagt unmöglich.

Es kann manchmal ein - leider - ziemlich weiter Weg sein, bis man die Fähigkeit, die Kraft entwickelt, zu erkennen, dass ein liebloses Verhalten der Menschen mit ihnen selbst zu tun hat.

Wenn man soweit ist, dann akzeptiert man es auch.
Man hat dann keinen Grund mehr, sich dagegen zu wehren.
Wozu auch? Es ist ja nichts, was mit einem selbst zu tun hat.

Freilich muss man auch unterscheiden können - es kann schließlich auch berechtigte Kritik geben, sonst gleitet man in Selbstgefälligkeit ab.

Diese Unterscheidung ist leicht, denn Lieblosigkeit hat ihre eigene "Sprache", die man leicht erkennen kann, denn wenn jemand sich zu recht über mich aufregt, dann muss er noch lange nicht lieblos sein.

Gibt es tatsächlich die eine und einzige "gesellschaftliche Norm"? Ich habe eher den Eindruck, es gäbe die vielfältigsten und unterschiedlichsten gesellschaftlichen "Nörmchen", vom Strassenkind zum Topmanager, von der Schwulenbewegung zu den Zeugen Jehovas, vom Kifferzirkel bis zum Schützenverein. Jede Subkultur hat ihre eigenen Normen, die darüber bestimmen, wer "in" ist und wer "out". Der Vorteil dieser gesellschaftlichen Vielfalt: Ich kann mir den Haufen selbst aussuchen, zu dem ich gehören will, ich kann entscheiden, ob und welchen Normen ich mich mehr oder weniger freiwillig unterwerfen will.

Doors schrieb: Ich kann mir den Haufen selbst aussuchen, zu dem ich gehören will, ich kann entscheiden, ob und welchen Normen ich mich mehr oder weniger freiwillig unterwerfen will.

An sicht richtig, nur kann dies in der Praxis durchaus misslingen.

Innerhalb dieser Vielfalt an Gruppen und Subgruppen kommt dennoch die Gruppendynamik zum tragen und die weiteren zwischenmenschlichen Belange. Das kann eine sehr lange Reise sein, sich da in einer "Schublade" zum richtigem Zeitpunkt am richtigen Ort verorten zu können.

ruku schrieb am 09.08.2015:Freilich muss man auch unterscheiden können - es kann schließlich auch berechtigte Kritik geben, sonst gleitet man in Selbstgefälligkeit ab.

Auch richtig, da können schmerzliche Erkenntnisse zu Tage treten.
Im RL sehe ich oft die Extreme Selbstgefälligkeit und Selbstmissachtung.

@Dini1909
Ich muss dich Entäuschen es gibt keine gesellschaftliche Norm als solches.
Wir leben alle in einer SchwarmIntelligenz!

Einer färbt auf den anderen ab. Es gibt nur eine durchschnitt aller Menschen das aber so ziemlich auf niemanden Persönlich zutrifft.

Alle Menschen stehen alleine da in ihren Köpfen, doch genau diese Einsamkeit ist unser gemeinsamer Nenner. Der Nenner aller Menschen.



Sei du Du! Alles andere wäre ein Verlust für unseren Schwarm ;)
Färb ab!


MFG

Ich entspreche auch nicht "der Norm" und manchmal ist es wirklich nicht einfach für mich. Danke, dass du diesen Thread eröffnet hast, Dini1909!

Ich entspreche auch nicht wirklich der Norm, bin aber froh drum. Macht mir zwar viele Probleme, aber ich bin immerhin ich und bin mit mir zufrieden :)

Ich gehöre definitiv nicht zu diesem Gesellschaftsshit wo einem praktisch der Verstand weggenommen wird und man wie ein Sklave das tut was andere tun und es "cool" findet, und alle die das nicht cool finden sind "nicht modern" und solch ein Blödsinn.

Von "cool" bis "cold" ist es nur ein kleiner Schritt.